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Als ich 2011 alles gewonnen hab und die Nummer neun der Welt war, habe ich gedacht Wieso fliegen nicht jedes Mal die Türen auf, wenn ich durch ein Restaurant laufe? Ich bin die Nummer neun der Welt. Hallo und drei Jahre später war ich wieder die Nummer neun der Welt. Da war ich aber ganz anders unterwegs, weil in den drei Jahren dazwischen war ich ganz verdammt. Und es war gut so. Das war gut so, weil ich dann gemerkt habe, es kann alles sofort vorbei sein.

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Ich kann jetzt nicht durch die Stadt rennen, denke ich bin die Größte, weil ich einen Tennisball ins Feld spiele.

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Willkommen im Hotel Matze, dem Interview Podcast von mit Vergnügen. Mein Name ist Mazzini und ich treffe mich hier mit den für mich besten der Besten, mit Künstler in Mitunternehmer in umgelogen Typen und versuche herauszufinden, wie die so ticken. Mich interessiert, was sie antreibt, was sie inspiriert. Ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht. Wir wissen, warum sie das machen, was sie machen, wie sie das machen. Ich möchte von ihnen lernen. Ihr seid von ihnen lernen und natürlich eine gute Zeit im Hotel Matze haben.

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Bevor ich euch meinen heutigen Gast vorstelle, möchte ich euch zuerst den Supporter vorstellen. Mein heutiger Supporter ist blinkend und links ist eine App, die ich wahnsinnig häufig nutze, mit der man mehr als 3000 Sachbücher nie nur fünf Minuten lesen oder anhören kann. Es gibt Bosse, Ratgeber, zeitlose Klassiker oder vieldiskutierte Bestseller. Dabei könnt ihr aus mehr als 25 Kategorien wie z.B. Produktivität, Psychologie, Wissenschaft und persönliche Entwicklung gehen. Außerdem gibt's am Ende eines jeden Billings Tipps und Tricks für den Alltag und Beruf.

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Alle Titel stehen euch auf Deutsch oder Englisch zur Verfügung und jeden Monat kommt circa 40 50 minütige Titel hinzu.

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Pinkes ist meiner Meinung nach ideal, um kurz in ein Buch reinzuhören oder rein zu lesen und den wesentlichen Inhalt mitzunehmen. Und wenn ich einen Tipp abgeben darf. Seit neuestem gibt es auch mein Buch Die Schule meines Lebens auf Blink ist zu entdecken und ich finde, als Autor haben sie sehr, sehr gut gemacht. Ich fühle mich da sehr sehr gut wiedergegeben. Also auch der POV ist jetzt gemacht. Für Hude Mazur Höhrer gibt es eine tolle Aktion auf blinkende Punkte Slash, Hotte, Matze erhaltet ihr 25 prozent Rabatt auf das Jahresabo Pinkes Premium kann man das ganze natürlich 7 Tage kostenlos testen.

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Blink ist schreibt man bl n k e s t findet sich ein Dank an blink ist nun zu meinem heutigen Gast. Mein heutiger Gast ist Andrea Petkovic. Andrea Petkovic zählt zu den erfolgreichsten deutschen Tennisspielerin der letzten Jahre. Ein paar Fakten 2011 erreichte sie als 9, plazierte die Top Ten der Weltrangliste, kämpfte danach aber mit einigen Verletzungen und rutschte wieder raus. 2014 stand sie im Halbfinale der French Open und war 2015 dann wieder zurück in der Top Ten. Vor ein paar Wochen erschien ihr erstes Buch, eine sogenannte Auto Fiktion.

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Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nachteils. Darin erzählt sie in Episoden aus ihrem ich würde mal sagen feurigem Leben. Auf dem Tennisplatz befindet sich gerade im Herbst ihrer Karriere. So sagt sie selbst. Am Schreibtisch aber geht es gerade erst los. Ein spannender und eher ungewöhnlicher Wechsel. Ich freue mich, dass endlich mal eine Sportlerin im Hotel Match ist. Und Andrea ist tatsächlich die erste. Und sie erzählt mir auch, warum es so schwer ist, Sportlerin im Allgemeinen zum Interview zu bekommen.

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Wir sprechen über Tennis und über das Leben. Denn für Andrea ist das, was auf dem Platz passiert, ein Gleichnis für das große Ganze. Es geht um Wut, um Wille und um Rivalität. Andrea sagte mal Seit ich ein besserer Mensch bin, spiele ich schlechter Tennis. Da bin ich sehr, sehr neugierig geworden und lasse mir das erklärt. Ich wollte wissen, ist sie mit anderen so hart wie mit sich selbst? Was passiert, wenn man zur Elite zählt, was sie immer wollte?

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Und wie schafft man es, dass Ruhm und Ehre einem nicht zu Kopf steigen? Wir brauchen am Anfang ein paar Minuten, um richtig warm miteinander zu werden. Andrea hat in den letzten Wochen viele, viele Interviews gegeben und dann musste sie natürlich aufpassen, nicht so automatisch zu antworten. Aber dann, nach ein paar Minuten sind wir richtig richtig drin. Sehr, sehr präsent ist sie, sehr, sehr gewinnend ist sie.

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Und nur der Zug nach Darmstadt hat uns dazu gebracht, dass wir aufhören mussten. Sonst hätten wir noch drei weitere Stunden hier im Hotel Madsack gesessen. Ich wünsche euch viel Vergnügen.

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E-Motor Matze mit Andrea Petkovic Tennis sind alle eher schweigsamer und da hab ich mir das so angewöhnt, viel zu reden. Und jetzt hab ich das an der Backe. Diesen Ruf der Rednerin.

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Und dann musst du den erfüllen. Er Irgendwie schon.

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Also hab ich immer das Gefühl, die anderen erwarten das. Nein, inzwischen ist es. Ich glaube, inzwischen ist das schon viel besser geworden.

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Ich muss immer den den Entspannten geben. Ja, ja, genau.

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Siehst du, das ist das. Du hast dann irgendwie schon. Ich hab dann auch Barbara hat mir gesagt werden wegen mir. Jetzt in der Corona Phase hat sie mir gesagt, sie hat gemerkt, dass sie total gerne einfach zu Hause ist und nichts macht, weil. Und das war bei mir auch so. Und dann habe ich sie gefragt Warum denkst du ist das so? Ja, ich weiß es nicht so genau. Was glaubst du? Hab ich gesagt. Ich glaube, weil ich inzwischen so diese selbstbewusste, vorlaute Rolle oftmals in der Öffentlichkeit spiele, nicht spielen muss.

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Aber dass sie ein Teil von mir, aber den so ein bisschen bedienen. Wenn ich Leute treffe, die ich noch nicht kenne und dann bin ich ganz froh, wenn ich abends das mal nicht machen muss, sondern einfach nur zu Hause sitze und ich rede. Und dann hat sie so überlegen hat genug ist er ja. Ich glaube, das ist bei mir auch. Ja, das ist ganz komisch.

[00:05:13]

Ich glaube aber, dass einem so eingeimpft wird und dann denkt, weil man ja eh nie weiß, wie man ist. Und dann wird das gespiegelt. Genau. Und dann sagt man das.

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Ich bin jetzt einfach die Laute oder die Ruhige oder irgendwas und irgendwann kriegt man das Update gar nicht mehr hin.

[00:05:27]

Ja, genau. Und das ist nicht so gefährlich, dass man nicht so eine. Weil ich hab meinen. Die Amis haben diesen schönen Begriff Defense Mechanism. Mein Defense Mechanism war immer, wenn ich mich unangenehm gefühlt habe. Blöde Witze zu reißen, viel zu reden und so die Situation ins Lächerliche zu ziehen. Weil dann haben es alle locker genommen und es wird dann alles nicht mehr so ernst genommen und es war dann immer immer super. Und irgendwann hab ich gemerkt, dass ich das dann ständig tat, auch wenn es überhaupt nicht nötig war.

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Und es war keine unangenehme Situation. Da musste ich mich manchmal einfangen, dass ich nicht so eine billige Kopie von mir selbst werde. So einfach, so dumme Sprüche kloppen, damit sich alle okay fühlen um mich herum.

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Das ist so wie mit dem Zynismus eigentlich auch wenn so Leute Zynismus für sich entdecken, so und dann nur noch nur noch zynisch sind.

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Oder eigentlich man weiß dann gar nicht mehr, was genau. Man mag dann nicht mehr. Ist das jetzt die echte Person oder ist es die nicht güner, sondern es ist dann halt diese Maske. Und ich glaube, das finde ich immer ganz wichtig dazu zu sagen. Ich glaube schon, dass wir diese Teile in uns tragen. Es gibt ja einen Grund, warum das einer meiner Sachen war, zu denen ich mich immer wieder angezogen fühlt hab oder ein Zyniker immer wieder dem Zynismus sich hingezogen fühle, diesen Teil von uns.

[00:06:40]

Aber meistens gibt's ja noch ganz viele andere Teile von uns, die man dann halt vergisst zu bedienen. Und das ist ja so schade, weil der Mensch ist ja ein komplexes Wesen, meistens zumindest die, die ich kenne das nicht. Vielleicht kennst du weniger Komplexe.

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Ich kenn mich, da auch hier immer Leute trifft, die wirklich sehr, sehr eindimensional. Und wir wissen, dass das Schöne an dem, was wir richtig gut kennen, die einfachen Muster bedienen.

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Aber es ist dir wichtig, gekannt zu sein, also auch von der Öffentlichkeit. Es ist wichtig auch, dass man die vielen Seiten sieht.

[00:07:17]

Ich glaube ehrlich gesagt nein. Aber was mir immer wichtig war und das führt dann am Ende aufs ganz genau Gleiche hinaus. Ganz am Anfang, als ich anfing, Tennisspielerin zu sein, da war es mir wahnsinnig wichtig, nicht nur als Tennisspielerin angesehen zu werden, weil ich weiß nicht, wie es jetzt ist. Ganz viele Gesprächspartner gehabt, wie es bei anderen ist. Aber bei uns Sportlern wirst du sehr schnell darauf reduziert auf diese Rolle, die du hast. Du bist Tennisspielerin und oder ich war immer Tennisspielerin.

[00:07:48]

Und dann gehen ganz viele Stereotype Du siehst das richtig im Gesicht der anderen Menschen wieder. Ganz viele Stereotype und Klischees sind im Gehirn aufploppen. Und das war mir total wichtig, das Gegenteil zu beweisen, dass ich nicht das Gegenteil, sondern einfach zu sagen Ja, ich bin Tennisspielerin. Aber ich bin auch noch ganz vieles mehr. Und vielleicht läuft es dann daraufhin hinaus, dass ich natürlich andere Facetten von mir immer auch gleich betont habe, um eben dem entgegenzusetzen, dass ich nicht nur Tennisspielerin bin.

[00:08:18]

Also es ist am Ende eine lange Antwort, um am Ende zu sagen Ja, ich möchte, dass wenn ich anfing mit Nein ist mir nicht wichtig. Ich möchte gekannt sein.

[00:08:29]

Ich habe das schon gesagt, bevor wir das Mikrofon hatten, dass ich selten jemand hier getroffen habe, der so sehr gerade in dem Moment in der Öffentlichkeit steht, mit etwas, was er so macht. Also wirklich diese dann Buches zuletzt vor zwei Wochen rausgekommen. Und es ist egal, wo man welchen, wo man anmacht, wo man blättert, überall bist du und es so viel Aufmerksamkeit hab ich zumindest.

[00:08:54]

Das habe ich natürlich auch Sensoren am er aber hab ich noch nicht bei dir gesehen.

[00:09:01]

Wie ist deine Empfindung?

[00:09:03]

Es hat mich wirklich überwältigt, muss ich sagen. Und ich hatte auch gestern. Oder war das vorgestern? Habe ich ein bisschen bin ich gegen eine Wand gerannt. Ist metaphorisch also ein guter Freund von mir. Ein Finne hat mal zu mir in Australien gesagt, da war er schon ein bisschen älter und da war es wahnsinnig heiß, da war es 40 Grad. Dann hab ich ihn gefragt. Jakobi war Jargon. Heißt da finde ich einen sehr schön. Habe ich so Scooby, wie war's heute auf dem Platz?

[00:09:27]

Und hat er gesagt. Hello World Today. Nicht so overcome what?

[00:09:32]

Ich dachte es wirklich buchstäblich gegen eine Wand gerannt. Personaler No Hero war. Ich bin gegen eine Wand gerannt, so mental. Und gestern oder vorgestern hatte ich das. Ich konnte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr über das Buch sprechen. Ich konnte nicht mehr über mein Leben als Tennisspielerin sprechen, über Tennis als Abbild des Lebens, über all die Sachen, über die ich so viel geredet habe. Und ich? Man nervt sich ja dann auch selbst, weil man sagt immer die gleichen Sachen und dann sieht man das ein paar Tage später, entweder in der Zeitung oder bei sozialen Medien und.

[00:10:07]

Und ich hab mir dann irgendwann gesagt Jetzt reicht's und ich bin auch froh, nächste Woche hab ich nichts mehr. Und dann bin ich ganz froh. Ich werde mich dann erst mal in meinem Keller einschließen und fünf Tage schlafen. Aber es war, ich hatte schon oft Erfolge im Tennis. Da war es aber. Und ich glaube, das kommt in diesem Fall nämlich zusammen. Und deswegen ist das anders oder so viel da was immer die Aufmerksamkeit der Sportjournalisten. Und das ist doch eine sehr begrenzte Anzahl an Menschen und auch eine begrenzte Anzahl der Menschen, die ich alle schon kenne, weil ich seit 16 Jahren Tennisspieler und wenn ich einen großen Erfolg hatte, ich hatte die Nummern im Handy, es waren drei Männer, eine Frau, die haben mich dann angerufen.

[00:10:46]

Ich hab den drei Zitate durchgegeben und am Ende ist es ja auch beschränkt. Wie fühlst du dich? Ich fühl mich toll. Ich hab ein Turnier gewonnen. Wie siehst du deine Zukunft? Ich bin jetzt voller Selbstbewusstsein. Die nächsten Turniere werden noch besser und das war's dann auch schon. Und jetzt kommt die Aufmerksamkeit von beiden Seiten. Einerseits von den Sportjournalisten, die in meinem Buch vielleicht Facetten sehen, die sie so nicht kannten.

[00:11:09]

Und dann natürlich kommt auf einmal diese Kultur Journal Journallie oder das, dass Kultur die Kulturwelt dazu, die mich noch nicht kannte oder mich gar nicht auf dem Schirm hatte und jetzt irgendwie mitkriegt da ist so ne Olle, die nervt alle, weil in allen Zeitungen ist und jetzt auch bei diesem Podcast und dann ist Schluss. Da war ich nichts mehr. Nie wieder war es war sie alle, sagen alle und dann geht's los.

[00:11:34]

Was mich auch ein bisschen, nämlich ich bin überhaupt nicht im Sport drin. Und ich hab dich aber schon mal vor zwei Jahren angefragt über die Website und zweimal angefragt. Nie eine Antwort bekommen. Und das ist etwas, was ich bei ganz vielen Sportler auch erlebe. Also man kommt eigentlich als ein Kulturschaffender würde ich jetzt mal so für mich in die Kategorien sortieren überhaupt nicht an Sportler ran. Also so seit Ewigkeiten versuche ich alle möglichen Fußballer und so weiter zu kriegen.

[00:12:09]

Nix hört man ja.

[00:12:13]

Und ich hab dann dieses Jahr hab ich Toni Kroos interviewt und jetzt bist du die. Zweite Sportlerin und ich habe mich gefragt Woran liegt das? Warum gibt es so eine Mauer zwischen der Kultur und dem Sport? Also warum geben so wenig Sportler Interviews in so auf anderen Plattformen?

[00:12:37]

Also ich glaube, das hat auch ein bisschen was damit zu tun war, warum ich jetzt auf so vielen Kanälen stattfand. Als Sportler und das ist einer der größten Unterschiede, die ich gerade merke. Zu dem als Autorin, als Sportler brauchst du es nicht im Endeffekt. Natürlich ist es gut, wenn du ein gewisses Image hast, dann hast du vielleicht mehr Sponsoren und du hast vielleicht ein bisschen mehr Geld auf dem Konto. Aber am Ende? Fußballer und Tennisspieler verdienen auch gut.

[00:13:04]

Wenn wir gut spielen, wir in den Top 50 sind, verdienen wir sehr gutes Geld. Brauchen wir es nicht. Solange die Resultate auf dem Platz stimmen, solange du Siege ein fährst, steht am Ende auf den Zahl unter den Siegen. Am Ende kriegst du ein Preisgeld, kriegst den Scheck überreicht bei uns. Ich glaube bei den Fußballern, die kriegen auch noch ein Gehalt. Und bei denen wird alles bezahlt. Da bin ich ganz froh, dass wir alles selbst bezahlen müssen und so wenigstens das Einmaleins der Buchhaltung mitkriegen.

[00:13:30]

Aber wir kriegen wirklich am Ende der Woche einen Scheck und es ist scheiß egal, ob ich drei Interviews gegeben habe. Null Interviews oder 200.. Die Zahl ist genau gleich. Und natürlich gewöhnen sich Sportler dann daran. Aber wenn ich es nicht machen muss, dann mache ich es halt nicht. Brauchen sie ja nicht. Und das war jetzt ganz neu. Mit meinem Buch. Mein Verlag hat immer gesagt Ja, keine Ahnung. SPIEGEL hat ein Interview angefragt. Ja.

[00:13:54]

Ich habe doch schon Zeit gemacht. Muss ich ja nicht machen. Oder diese. Na ja, es lesen ja nicht alle, die die Zeit lesen. Auch den Spiegel. Nicht sehr gut, aber reicht doch, wenn ich. Ich musste mich wirklich so. Die mussten mir das erklären. Nein, es ist jetzt was anderes. Du bist angewiesen darauf, dass du stattfinden. Es, damit die Leute dein Buch kaufen, es lesen und es sich dann hoffentlich weiterspricht.

[00:14:14]

Und das war für mich etwas ganz, ganz Neues, weil ich war als Sportlerin immer nur darauf angewiesen, dass mein Körper intakt ist, dass ich Funktionäre, dass ich gewinne. Und dann war am Ende auf dem Konto und im Bekanntheitsgrad, weil das ist ja dann am Ende, wenn du gewinnst, ist es wirklich egal, dann wollen sie alle was. Und dann findest du statt, ob du willst oder nicht. Und meistens willst du es nicht. Dann ist es trotzdem.

[00:14:36]

Es passiert trotzdem. Und das ist der große Unterschied. Und ich glaube, dass deswegen Sportler sich das leisten zu sagen Nee, das mache ich nicht. Will ich nicht, brauche ich nicht. Beruth. Wozu auch?

[00:14:46]

Und ich glaube, Toni Kroos ist schon ein bisschen anders. Es bewusster. Ich glaube, er baut sich auch schon ganz bewusst ein Leben nach dem Fußball auf und hat da schon seine einfach seinen Ruf aufgebaut. Ein bisschen auch am was, nämlich in Amerika oder auch bei Cristiano Ronaldo zum. Viel anders ist das vor allem in der NBA. Wenn man LeBron James nimmt oder Dwayne Wade. Die haben schon ganz früh ihre Socken Firma gegründet oder eine Filmproduktionsfirma an. Die bauen sich schon ihre irre Wege auf als Celebrity, um dann einfach da weiterzumachen, wo sie aufgehört haben.

[00:15:26]

Wenn der Sport irgendwann vorbei ist und das ist hier in Deutschland noch nicht angekommen, da finde ich Toni Kroos tatsächlich vielleicht sogar einen der ersten, der das so macht.

[00:15:35]

Mats Hummels auch noch genau Mats Hummels, der genauso Mats Hummels. Aber ansonsten hast du das nicht so, aber die meisten bleiben dann auch im Sport.

[00:15:43]

So einer wie Oliver Kahn.

[00:15:45]

Und genau die werden dann Fernseh Experten oder gähnenden Vereine werden. Trainer und es kommt aber langsam auch. Ich glaube, Cristiano Ronaldo als Fußballer hat es dann auch so europaweit bekannt gemacht, dass man es ja machen kann, seine Unterwäsche Firma zu haben und seine eigene Design Logo CR7 anderen mit nacktem Oberkörper an Litfaßsäulen zu thronen. Wunderschön.

[00:16:11]

Aber ich glaube er hat es europaweit so ein bisschen den Sportlern bewusster gemacht. Und wo ich das gemerkt habe, als Toni Kroos mit seinem Film rauskam ah, da hat es einer verstanden, wie das Ganze funktioniert und versucht wird, sie anzuwenden. Ich glaube, man muss ein bisschen vorsichtiger sein. Man kann nicht so wie in Amerika so total plakativ damit hausieren gehen. Das wird glaub ich nicht so goutiert. Aber ist es die? Ich glaube, die Zeiten ändern sich.

[00:16:38]

Es wird bei Sportlern viel bewusster, dass Selbstvermarktung auch dazugehört, weil eben die Karriere endlich ist. Wenn die Karriere nicht endlich wäre, dann sage ich dir, würdest du niemals einen Sportler vor die Flinte bekommen.

[00:16:50]

Aber auf der anderen Seite könnte man mir auch sagen die meisten Sportler. Also wenn wir über Cristiano Ronaldo sprechen oder Toni Kroos oder auch über dich, dann könnte man ja auch sagen Seht dann, du hast eigentlich genügend Tejo of Ocasio-Cortez und muss eigentlich nie wieder was machen.

[00:17:08]

Eigentlich könntest du doch sagen Ich mache mir einen schönen Lenz, du musst es ja.

[00:17:13]

Also finanziell kann es ja nicht sein. Es ist dann die. Aufmerksamkeit, die man dann doch sucht, noch. Also bei mir ist es die panische Angst davor, nichts zu tun zu haben, weil ich kenn das. Nee, also bei mir ist es wirklich so. Wenn ein Tag nicht 28 Stunden hat, ist es dann eigentlich noch ein Tag? Oder ist es schon der? Weiß ich nicht. Der Herbst. Des Lebens. Und. Und ich mag behaupten.

[00:17:40]

Dass es. Bei einem. Weiß ich nicht. Das will ich jetzt. Nicht. Für andere sprechen. Weiß nicht, wie es bei Toni ist. Oder bei Cristiano Ronaldo. Aber ganz viele Sportler sind natürlich durchdringt von diesem, von dieser Struktur des Alltages, wo jedes, wirklich jede Kleinigkeit irgendwie auf den Sport bezogen wird. Also z.B. Was esse ich, was trinke ich? Schlafe ich? Wann schlafe ich? Wann wach ich auf? Wann trainiere ich?

[00:18:07]

Wann mache ich meine Ruhephasen? Mittagsschlaf ist nicht einfach ein Mittagsschlaf, weil du müde bist, sondern 20 Minuten powern. Er regeneriert die Muskeln um 19 Prozent. Und all das ist so durchdacht, dass viele Sportler, die nicht nur im Hier und Jetzt leben und ein bisschen in die Zukunft gucken, panische Angst davor bekommen, wenn sie auch nur drei Prozent so ähnlich sind wie ich. Was mache ich denn, wenn alles weg ist, wenn die ganze Struktur wegfällt?

[00:18:32]

Was mache ich dann mit meinem Tag? Was fange ich mit mir an? Und deswegen? Bei mir kam das daher und ich weiß nicht, wie es bei anderen ist, aber das kann ich mir schon vorstellen. Der ganze Alltag ist immer durch taktet.

[00:18:45]

Bei Sportlern hast du das Gefühl, aber wenn du es so durchgetaktet ist, dass du über dein Leben bestimmst.

[00:18:53]

Jetzt ja, seit ich erwachsen bin. Aber anfangs nein. Also als ich jung war, als Trainer, Physiotherapeut um 9 Uhr trainieren wir, dann sind wir, dann machen wir das. Ist das Brot glutenfrei? Bist du sicher, dass du das essen willst? Bier heute? Okay, du kannst. Heute kannst du ein Bier trinken, weil morgen haben wir Trainings frei, aber dann morgen wieder nur Wasser. Also da ist man schon so ein bisschen fremdbestimmt und das interessant ist, bin ich ganz kurz.

[00:19:21]

Das habe ich erst durch dein Buch gelernt. Was mir überhaupt? Sind mir ganz viele Sachen bewusst geworden, was super ist, dass du ja die Menschen bezahlt dafür.

[00:19:29]

Ja, also es sind ja deine Angestellten, die dir sagen auch heute noch Bier trinken.

[00:19:36]

Das ist auch das total Paradoxe. Und da wünschte ich mir manchmal, ich glaube, dass das eine viel gesündere, ein viel gesünderes System im Fußball oder im Teamsport ist. Dass es ein Team-Manager gibt oder ein Besitzer des Teams, ein Chef, der einen Trainer einstellt, den Trainer bezahlt, unabhängig davon die Spieler bezahlt. Und der Trainer ist eingestellt, um die Autorität darüber zu sein, was Spieler zu tun und zu lassen haben oder zumindest vielleicht ihm in der gemeinsamen Kommunikation das für alle entscheidet.

[00:20:09]

Ich als seine Spielerin Ich bin ich. Das heißt, ich stelle meinen Trainer an, ich bezahle meinen Trainer dafür, dass er die Autorität über mich ist. Natürlich mit dem riesengroßen Fallstrick, dass wenn er mich nervt oder wenn er mir was sagt, was ich nicht hören will, ich immer die Macht habe, ihn sofort in diesem Moment noch zu feiern. Und das ist halt total paradox, sondern macht die Beziehung zwischen Trainer und Spieler und Spielerinnen wahnsinnig kompliziert.

[00:20:36]

Oftmals hat das so zum ersten Mal am Trainer. Also mein Vater ist ja Tennis Trainer, aber das ist ja nicht dein Trainer. Ja genau. Mein Vater hat immer von heute würde man sagen, Remo hat mich trainiert. Also ich konnte ihn immer anrufen, was auch wahnsinnig wichtig war. Ich weiß auch nicht, ob ich es geschafft hätte, wenn ich ihn nicht gehabt hätte, weil die Anfangsphase mit 15 16, wenn man dann anfängt, Turniere zu spielen und ich und meine Familie, wir hatten damals kein Geld, um ihren Trainer zu leisten oder mir irgendjemanden zu leisten, der mit mir auf Turniere fährt.

[00:21:09]

Da war es natürlich super wertvoll, mein Vater abends anrufen zu können und zu sagen Ich spüre mein Aufschlag nicht, was solchen machen. Und er erkannte mich mein Leben lang und konnte mir dann sagen Ja, du hast immer, du willst den Ball manchmal zu niedrig. Überleg mal, ob das das ist und du kannst es dann am nächsten Tag im Training ausprobieren. Und das war natürlich wahnsinnig wertvoll. Aber mein allererster Trainer hatte ich erst nach meinem Abi. Da war ich 1918/19 und da hab ich drei Monate weiß ich noch in Leverkusen.

[00:21:37]

Damals hab ich mir einen Trainer gebucht.

[00:21:43]

Das hat sich auch so an wie so eine Buchung bei Lieferando D, aber da hab ich einen Trainer angeheuert für drei Monate. Ich wollte nämlich drei Monate richtiges Trainingslager machen, bevor ich mich dann auf die Profiteure wage. Und das war das erste Mal, dass ich mich erinnere, einen Trainer zu haben, wo ich wirklich dann so heimkommen konnte und meinen Freunden sagen konnte Sorry, ich kann heute keine Pizza essen, weil mein Trainer hat gesagt, das ist nicht gut für die Muskeln.

[00:22:10]

Und jetzt hast du ein Trainer.

[00:22:11]

Jetzt habe ich ein Trainer. Und wie stellst du dieses Verhältnis her?

[00:22:15]

Ist das eben dieses? Paradox also, dass er eigentlich frei ist, seine Arbeit machen zu können und die auch sagen könnte Scheiße!

[00:22:24]

Und du sagst nicht wirklich, was oftmals war. Also ich hatte mein letzter Trainer, der ist leider auf groes leider gegangen. Der ist leider gegangen worden aufgrund der Coruña. Nein, das war tatsächlich. Er ist Serbe. Elija heißt er. Und das war einer meiner absoluten Lieblings Trainer. Er ist sehr ähnlich wie ich. 9 männlich und wir sind wahnsinnig impulsiv, aber beruhigen uns total schnell und sind überhaupt nicht nachtragend. Und wir haben uns mega oft richtig gezofft.

[00:22:54]

Also mit Anschreien und Schläger werfen und eine Minute später schlagen wir uns in den Arm. Und das war super, weil wir auf diesem gleichen emotionalen Weib funktioniert haben, niemals jemand beleidigt war und ich oder er auch. Es ist halt. Man steht unter wahnsinnigen Druck als Einzelsportler. Ich glaube auch als Team. Sportlers ist egal. Ich glaube einfach, dieses in der Öffentlichkeit ständig performen zu müssen. Und da kann dir jeder noch so sehr sagen es nur ein Spiel ist, interessiert keinen.

[00:23:25]

Du brauchst das nicht. Es ist einfach, du gehst da raus und du fühlst dich. Jetzt ginge es um Leben und Tod.

[00:23:30]

Egal wie oft du dir einredet, dass es Schwachsinn Andreas ist, ändert niemandes Leben hier, ob du gewinnst oder verlierst. Für dich geht es immer um alles. Und dieser Druck überträgt sich natürlich auf dein Team. Die spüren das und selbst wenn sie sie es besser wissen eine bessere Perspektive haben, die spüren einfach diesen Stress, unter dem der Spieler stellt steht und versuchen, das entweder leichter für den Spieler zu machen oder sie fangen auch an, diesen Druck zu spüren.

[00:23:57]

Und das war mit Elija super. Aber wir konnten immer so aneinander geraten und das so ein bisschen aneinander auslassen. Und weil wir nicht nachtragend waren, war es dann auch vorbei. Und jetzt? Mein Trainer heißt Benjamin Benni und er ist ganz anders und er entschärft mich immer mit Humor. Also jedes Mal, wenn ich in diese Phase komme, dass ich wütend werde. Bei mir manifestiert sich es meistens in Wut, manchmal auch mit ein bisschen Jammern und Selbstmitleid. Dann macht er immer einen Witz, wo ich drüber lachen, über den ich lachen muss und dann ist die ganze Situation entschärft.

[00:24:33]

Also es ist als Trainer viel wichtiger, ein guter Psychologe zu sein, als tatsächlich dann das Fachwissen zu haben, weil du halt mit einer Person auch mehr Zeit verbringst als mit deinen Partnern teilweise. Wir sind ja auf Turnieren dann ständig zusammen, von morgens bis abends und das kann schon hart sein. Aber es ist auch eine schöne Beziehung. Also ich hab immer, ich bin zum Glück mit allen meinen Trainern in meinem Guten auseinandergegangen. Sind wirklich Freunde fürs Leben?

[00:25:00]

Ich weiß noch heute manchmal in manchen Situationen muss ich einen meiner Ex-Trainer anrufen und nach einem Rat fragen, weil die mir ganz viel mitgegeben haben.

[00:25:09]

Wenn du dann wütend bist. Also hast du mal ein Beispiel, also Kanzler Bernini mit, was dich dann wütend macht.

[00:25:17]

Bei mir ist es immer Ohnmacht, immer Machtlosigkeit. Und das passiert bei mir ganz oft, wenn ich, wenn ich auf dem Platz stehe und ich kann meine Leistung nicht abrufen und mir ist. Und ich drehe dann emotional so am Rad, dass ich nicht mehr mich selbst einfangen kann. Woher kommt es denn? Weil meistens kann man es, wenn man sich ein bisschen beruhigt, analytisch schnell feststellen. Ich bin heute ein bisschen fest oder ich bin noch nicht so warm oder ich drehe ein bisschen durch.

[00:25:44]

Manchmal kann man auch überdrehen und zu hibbelig in Metz gehen und dann drehen die Muskeln durch und du hast nicht diese Klarheit, die du brauchst, um den Ball zu sehen. Oder manchmal ist man vor Stress, vor lauter Stress und lauter Druck total lethargisch und kann keinen Muskel mehr bewegen und alles. Du scheinst in Zeitlupe zu funktionieren, aber der Ball kommt im Zeitraffer auf dich zu und die zwei Sachen funktionieren nicht zusammen. Und wenn du dann in so einem emotionalen durchdrehe Modus bist, dann kannst du das nicht sehen.

[00:26:12]

Und bei mir kam kommt diese Wut ganz oft aus dieser Ohnmacht, wenn etwas nicht funktioniert, wie ich es will. Und ich finde den Grund dafür nicht, weil ich eben nicht kühl analytisch bin und jetzt bei den French Open beim letzten und einzigen Turnier dieses Jahr gespielt habe, hatte ich genau das. Ich kam auf den Platz und wurde dann es war ein ganz komisches war ja kein Publikum erlaubt. Das war in einem anderen Monat als sonst. Normalerweise sind die French Open im Mai.

[00:26:40]

Dieses Mal wurde es auf den Oktober verschoben. Es war wahnsinnig kalt, zwar wahnsinnig regnerisch, ich würde dieses Jahr am Knie operiert. Mein Knie war nicht gut. Ich habe es jeden Tag gespürt und ich habe nicht diesen normalerweise drei Tage vor einem Grand Slam ist wie so ein Flimmern in der Luft und es steckt alle, die in dieser Blase sind, steckt es an und man ist wie und so, als hätte jemand ein riesengroßes Elektro Cabe in dieses Stadion reingesteckt und alle spüren das und sind irgendwie aufgeregt.

[00:27:10]

Und das kommt daher, weil Publikum dann schon bei den Trainings Tagen da ist und sich die Trainings Matches anguckt. Kommt daher, weil jeder, der es sich leisten kann, Mama, Papa, Hund, Oma, Opa alle mitbringt und dieses Jahr war nur ein einziger Mensch in deinem Team erlaubt, d. h. es waren Spieler und Trainer oder Spieler und Physiotherapeut. Und dieses Flimmern hat sich nicht eingestellt und ich dachte dann ok. Es ist wie so ein Wegwerf Turnierspieler halt mein Match und dann wird das okay.

[00:27:37]

Und ich ging auf den Platz raus und war im ersten Moment, als der erste Punkt losging, hat mich der Stress direkt vor den Kopf geschlagen. Helo war aber wieder darauf zu essen. Wirklich krass. Und dann. Und ich konnte nicht so funktionieren, wie ich sonst funktioniert habe. Mein Knie hat mir wehgetan und da fiel ich in dieses Jammern mehr als in die Wut und habe. Ich kann nicht spielen. Warum kann ich nicht spielen? Das gibt's doch nicht.

[00:28:02]

Und dann sagte Benni von der Seite So Also erst hat er sich es angehört. So 20 25 Minuten. Und dann? Du sagst das dann, während du spielst. Eher zu mir selbst. Also ich sage es einnicken. Also zwischen den Punkten habe ich denn so was ist los mit mir? Ich kann nicht spielen. Das gibt's doch nicht. Kann ich nicht.

[00:28:16]

Bist aus. Er Das hört er dann. Ja, das hat er dann. Also ich hab gehört, eine Gegnerin hat das auch. Ja gut, aber sie kann ja kein Deutsch.

[00:28:25]

Und sie ist schon ein bisschen weiter weg. Wenn ich jetzt mit auf der einen. Es war ja kein Publikum mehr, das Publikum, da ist es was ganz anderes. Da hört man es nicht da. Und ich brülle es jetzt auch nicht. Ich rede einfach mit mir selbst. Aber ohne Publikum war es natürlich schwer zu überhören. Und da war ich in dieser Phase. Das gibt's doch nicht. Ich kann nicht spielen. Warum kann ich nicht spielen? Was ist los mit mir?

[00:28:45]

Ich hab doch bis eben noch gut gespielt.

[00:28:47]

Jetzt ist alles weg, was es ist. Und ich habe immer so mich selbst hinterfragt.

[00:28:51]

Und wirklich, das macht das Ganze nicht besser. Das ist schlimmer. Aber ich kam nicht raus und der Benni hat sich das 20 Minuten angehört und irgendwann sagt er so von der Seite So und jetzt ist mal okay mit der 6 jährigen Andrea.

[00:29:04]

Jetzt werden wir mal wieder erwachsen, was ja auch eigentlich so von oben herab und Lehrerschaft ist. Aber es hat mich rausgeholt aus dieser, aus diesem Muster, in dem ich drin war und einfach nicht raus kam. Und diese Wut auf ihn in dem Moment, weil ich dann sauer war, so wie sie es wagte, mit mir zu reden, so als wäre ich fünf Jahre alt. Und dann ging ich zu meiner Bank und das sehr, weil ich mich benehme, als wäre ich fünf Jahre alt.

[00:29:31]

Er hat absolut und vollkommen recht. Genauso würde ich auch mit einem Fünfjährigen oder mit einer Fünfjährigen reden, weil sie sich einfach benimmt wie ein Kind. Und manchmal ist genau so ein so etwas von außen, was dich in deinem Weltbild kurz erschüttert. Ganz wichtig, um dich rauszuholen aus dem Muster.

[00:29:50]

Und das kann aber. Könnte es aber auch sein, dass du dann so sauer auf ihn bist, dass du ihn feuern würdest? Ich glaube mich jetzt nicht mehr.

[00:29:58]

Also was ich bin. Ich bin 33 Jahre alt. Seit acht Jahren, würde ich sagen, hab ich kein Trainer mehr aus Wut gefeuert. Ich habe einmal ein gefeuert.

[00:30:11]

Aber auch er hatte mir die falsche Taktik gegeben und ich hatte vor dem Match habe ich zu ihm gesagt Ich glaube nicht, dass diese Taktik funktionieren kann. Und er hat zu mir gesagt Doch glaub mir, vertrau mir. Und ich habe nur gesagt Ich glaube, dass du falsch liegst, aber ich vertraue dir. Ich werd's machen. Und ich hab's gemacht und hab natürlich gnadenlos den ersten Satz verloren und hab dann raus geguckt und er hat dann nur so mit dem Kopf geschüttelt.

[00:30:35]

Das sieht man natürlich jetzt im Radio nicht. Mein Podcast sieht man das nicht. Er wird nur so verächtlich mit dem Kopf geschüttelt und dabei die Mundwinkel nach unten gezogen. Und da dachte ich mir Weißt du was?

[00:30:45]

Du gibst mir die falsche Taktik. Ich verliere wegen dir. Und dann bin ich schuld, weil du deinen Job nicht richtig machst. Nein, danke. Das war das letzte Mal, dass ich aus einer Emotion heraus jemanden gefeuert habe.

[00:30:58]

Und danach aber nie wieder. Was heißt er eigentlich, dass man.

[00:31:03]

Deswegen frage ich da so nach, wenn man. Man kann nur ein guter Chef und eine gute Chefin sein, wenn man auch gut zu sich selber ist. Also so wie man zu sich selbst ist, ist man auch zusammen zu sein anderen.

[00:31:15]

Und wenn du in A schräger Chef bist, bist du eigentlich auch arschig zu dir selber.

[00:31:21]

Ja, das stimmt. Dann würdest du es auch sagen. Ich glaube schon, das stimmt. Also ja, das stimmt total, weil ich hab auch seit ich.

[00:31:31]

Ich sag immer erwachsen, aber es ist einfach so einfach, wenn du anfängst, ein bisschen mehr werde ich selbst zu reflektieren, auch mehr über dich selbst Bescheid zu wissen. Auch die Komplexität des Menschen zu begreifen, im Sinne, dass es okay ist, wütend zu sein und es an jemandem auszulassen, der es überhaupt nicht verdient hat, solange man hinterher sagt Benni, sorry, das war absolut unangebracht und ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber es tut mir echt leid.

[00:32:00]

Und wenn du jemanden hast ihm als Gegenüber, der genauso reagiert oder auch von seiner Seite oder von ihrer Seite. Ich habe auch Frauen Trainerinnen gehabt. Eine meiner längsten Weg Begleiterin Barbara Rittner ist die National Trainerin.

[00:32:16]

Wenn die das auch können, dann ist immer alles okay. Es ist fast besser, wenn man mal aneinander gerät und Sachen rauskommen. Man darüber sprechen kann. Solange solange man sich hinterher aufrichtig darüber austauscht. Aber aufrichtig. Und das ist das, das man dann nicht so fängt. Sorry, dass ich da was gesagt habe ist blöd, aber du weißt schon, wie ich es gemeint habe, dass es eben nicht so ist, sondern du musst halt sagen Benni, es tut mir echt leid.

[00:32:40]

Ich sage jetzt immer, wenn ich den Abend xy das tut mir echt leid.

[00:32:45]

Es war absolut unangebracht. Das darf nicht wieder vorkommen. Aber kannst du dasselbe auch sagen? Also kannst du das selber, wenn du dich selber auf dem Spielfeld proeuropäer Spielfeld.

[00:32:58]

Als wenn du selber sagst Was ist los mit mir? Scheiße, Arschloch Körper.

[00:33:06]

Kannst du dir dann selber auch wieder dieselbe sagen? Ja, ja, ich bin schon ein bisschen härter zu mir.

[00:33:13]

Also zu mir selbst bin ich wirklich gnadenlos. Und ich glaube, das musste ich auch sein. Auf eine Art und Weise. Als als Tennisspielerin in der Welt unterwegs. Sehr früh, sehr jung, auch sehr naiv, muss man auch einfach sagen. Das finde ich auch total interessant, was sich bei Tennis spielt. Jetzt hat sich vieles geändert mit den sozialen Medien. Aber als ich vor 15, 16 Jahren anfing, Tennis, Profi zu werden, waren alle Tennisspieler krass.

[00:33:39]

Er war nicht alle, aber ganz viele Tennisspieler und Tennisspielerin waren krass erwachsen, was so pragmatische Sachen betraf. Die waren schon ganz okay. Buchhaltung, die wussten Wo kann ich Geld verdienen? Wo muss ich Geld in mich selbst investieren? Wo muss ich Abstriche machen? Vielleicht muss ich das Hotelzimmer teilen, sonst funktioniert es nicht. Die wussten super Reisen zu buchen. Die kamen überall zurecht. Die konnten, ohne je ein Wort der Sprache zu sprechen, immer irgendwie Freunde finden.

[00:34:08]

Das war alles total erwachsen. Und dann waren sie aber so mega naiv, was so persönliche Beziehungen betraf, was den eigenen, die eigene Beziehung zu seinem Körper, zu seiner Identität betraf. Da waren wir alle mega kindlich. Immer, weil wir mussten es ja nie. Wir waren immer Tennisspieler, aber wir mussten irgendwie funktionieren. Und da würde ich, glaube ich, sehr gnadenlos mit mir selbst sagen. Ich beobachte das auch bei vielen Kollegen und Kolleginnen von mir, dass die einfach sehr hart mit sich ins Gericht gehen.

[00:34:38]

Und auch sehr unfair mit sich. Nicht nur hart, sondern auch wirklich unfair. Teilweise. Was sie ihren besten Freunden oder Freundinnen niemals zumuten würden. Muten Sie sich selbst zu und so! Ich bin einfach scheiße und nichts wert. Es ist einfach Schlechtes. Das geht nicht. Und wenn du das deinem besten Freund oder der besten Freundin sagen willst Sag mal, spinnst du? Wenn du mir das noch einmal sage Ich rede nie wieder mit dir. Und zu sich selbst sagst du es nach jedem verlorenen Match.

[00:35:04]

Da ist so eine krasse Diskrepanz im Hirn, dass die es manchmal schwierig macht.

[00:35:11]

Im tourleben wir mal eine klitzekleine Pause.

[00:35:17]

Ich möchte euch zwei weitere Supporter vom Hotel Matze vorstellen. Mein heutiger Supporter ist a eres und das passt sehr, sehr gut, denn ich sitze gerade drauf. Während der Corona Krise hat fast jeder zweite, jede zweite von daheim gearbeitet. Das Problem ist aber und das können wir mit Vergnügen sehr sehr gut. Leider haben die meisten von uns kein eingerichtetes Büro daheim. Das heißt, man sitzt dann den ganzen Tag viele, viele Stunden auf irgendeinem Küchenstuhl oder etwas ähnlich unbequem.

[00:35:43]

Allerdings ist unser Körper für langes, starres Sitzen überhaupt nicht gemacht. Wir brauchen kontinuierlich Bewegung, um gesund zu bleiben und deshalb ist der passende Bürostuhl umso wichtiger. DKR Sweeper hält euch den ganzen Tag in Bewegung und bietet euch durch eine spezielle 3D Technologie Bewegungsmöglichkeiten in allen drei Dimensionen, d. h. vor und zurück, nach links und nach rechts und einzigartig bei Eres. Die Bewegung in die dritte Dimension nehme ich auf und ab und das mache ich jetzt gerade. Ich backe hin und her.

[00:36:10]

Das kann man leider nicht sehen. Die Muskulatur wird konstant trainiert. Das lindert Rückenschmerzen und beugt ihn vor. Und das Beste ist alles passiert. Fast wie von selbst. Einfach beim Sitzen. Ich habe in der Eres in Grau im Studio. Es gibt viele, viele Einstellungsmöglichkeiten für Sitzhöhe. Gewicht und Beweglichkeit. Mit der Auswahl aus über 50 Farben, Stoffen und Modellen lässt sich der aktive. Individuell gestalten Jeder Aires Whopper wird in Deutschland von Hand gefertigt und daher extrem lang und für die Herstellung selbst werden zum Großteil vollständig recycelbar Materialien verwendet.

[00:36:41]

Bin ja auch zu Hause oder in eurem Podcast Studio besser sitzen wollt. Schaut auf Aires Punkt B vorbei Aires schreibt man a e r e s ich packte liegt natürlich auch in die Shownotes auf der Webseite, findet alle Infos zum Sweeper und auch allen anderen Produkten von Aires. Vielen herzlichen Dank an Aires. Mein heutiger Supporter ist Ridley und Ridley ist eine App für Magazine. Ich bin mir wahrscheinlich schon ein großer Magazin, wenn ich lese. Darin viele, viele Interviews, schaue mir die Fotos an, ich bin ein Interview und Foto Fan und mit Ridley habe ich immer einen ganz großen Teil meiner Lieblings Magazine direkt dabei.

[00:37:17]

Ridley ist die neue Art, Magazine und Zeitungen auf dem Smartphone, Tablet oder PC zu lesen. Nicht nur aktuelle Magazine und Zeitungen sind verfügbar, sondern auch ältere, auf Friedli erschienene Ausgaben. Mit dabei sind hochwertige Titel wie das Time Magazine, zahlreiches Special Interest Magazine zu Psychologie, Wirtschaft oder Natur. Ich lese sehr, sehr oft Psychologie heute z.B. Ich lese Tagesspiegel Köpfe auf der Radley ab und schaue mir natürlich die Fotos, die großartigen Fotos von National Geographic an. Es gibt viele internationale Publikationen für jedes Hobby und wirklich jede Leidenschaft.

[00:37:51]

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[00:38:23]

Auf Radley Punkt. Com Slash Route Matzke könnt ihr Radley ausgiebig zwei Monate lang für ein Euro 99 testen. Vielen herzlichen Dank an Whitley. Und nun zurück zu Andrea Petkovic.

[00:38:39]

Gab es zum Aufwecken Tennis im Moment? Mein Vater ist Tennis Trainer gewesen und es ist immer noch was war es bei dir? Also habe ich ein Feuer entzündet. Bei mir war es.

[00:38:50]

Ich weiß sogar noch genau den Augenblick. Mit 12 habe ich das erste Mal auf Hessen Ebene gespielt. Ich komme aus Darmstadt. Ich habe in meiner Region. Im Bezirk habe ich immer alles gewonnen.

[00:39:02]

Es war. Es ging so weit zurück, dass ich mich nicht daran erinnern konnte, jemals.

[00:39:07]

Verloren zu haben. Als Kind damals. Und ich wurde dann. Ich hatte keinen deutschen pass da. Meine Eltern stammen aus dem damaligen Jugoslawien und ich hatte damals keinen deutschen Pass. Das heißt, ich durfte nur beschränkte Anzahl von Turnieren spielen, weil immer nur nicht so viele Ausländer. Damals sagte man ja noch Ausländer, nicht so viele Ausländer und Ausländerinnen zugelassen waren. Ich glaube immer nur höchstens drei pro Turnier. Das heißt, ich konnte nicht so viele Turniere spielen in meiner Region, in meinem Bezirk.

[00:39:35]

Aber natürlich alle. Und da habe ich immer alles gewonnen. Und dann war ich das erste Mal zum Hessen Training eingeladen. Es war so in Offenbach. Bei uns in Hessen gab's ein Trainingszentrum und da war ich zum Training eingeladen und ich sollte einen Trainingsplatz gegen ein Mädchen spielen, das ich in meinem Buch anders genannt habe. Deswegen sage ich Ihren Namen jetzt nicht, liegt mir nämlich auf der Zunge. Und sie war damals galt als das nächste große Talent im deutschen Tennis.

[00:40:02]

Und ich habe den Satz verloren und ganz glatt verloren. 6:2 oder so. Und das war für mich, als wäre die Welt über mir zusammengebrochen. Also wirklich. Ich kannte das nicht. Und als Kind bist du dir natürlich nicht bewusst, dass es okay ist zu verlieren. Dass es ganz normal ist, dass man nicht durchs Leben gehen kann und niemals verliert sein. Ich kannte nur die eine einzige Erfahrung und die war es immer zu gewinnen. Also wieso sollte ich mich an irgendetwas anderes gewöhnen?

[00:40:30]

Und ich weiß noch, ich hab da auch stundenlang geheult und am nächsten Tag bin ich dann aufgewacht und dachte so nee, das passiert mir nie wieder.

[00:40:38]

Also auch komplett überhaupt nicht realistisch ist. Aber ich weiß, ich weiß noch ganz genau, dass ich dachte, das passiert mir nie wieder. Das war so unangenehm. Ich hab mich überhaupt nicht gut gefühlt. Und ich hatte so einen Klumpen in der Brust und im Magen und das will ich nie wieder haben. Und dann hab ich angefangen, richtig zu trainieren in Anführungsstrichen und bin dann in den Wald gegangen jeden Tag und bin da gerannt und hab Medizin Bälle gegen Wände geworfen und da hab dann noch verrückter trainiert.

[00:41:08]

Also jeden der da wollte und nicht weiter, hab ich gezwungen mit mir Bälle zu schlagen um. Beim nächsten Mal hab ich dann das Mädchen auch tatsächlich geschlagen. Und natürlich ist es ein wahnsinnig prägendes Moment in meinem Leben, weil ich dann dachte Ach so, so funktioniert das. Und ich bin ganz lange in dieser Wahrnehmung durch die Welt gegangen.

[00:41:25]

Aber wieso konnte dich niemand aufhalten? Deine Lehrerin hat es versucht. Frau Müller nennt es im Buch. Aber offensichtlich werden das Können und mein Sohn ist acht. Wenn der Minister zählen würde, dann würde ich das relativ, würde ich sehr doll versuche, ihm das beizubringen, dass das nicht funktioniert.

[00:41:43]

Also eben nicht wie Frau Müller.

[00:41:45]

Aber du hast einfach gesagt Nee, meine Mutter hat es versucht und ich bin auch mit meiner Mutter immer total aneinandergeraten damals. Mein Vater hat immer gearbeitet, er hatte nicht so wirklich Zeit und. Und irgendwann habe ich auch einfach angefangen zu lügen. Ich habe dann sage ich geh raus und treffe mich mit meinen Freunden und habe dann irgendwelche Sprints gemacht oder so. Oder dann war ja auch ganz oft nach der Schule mal die. Die Schule, auf die ich gegangen bin, lag direkt neben dem Tennisclub, wo mein Vater gearbeitet hat.

[00:42:15]

Und ich hab dann einfach gesagt, ich gehe zum zum Papa und dann fahren wir zusammen nach Hause und hab dann da auf dem Tennisplatz rumgehangen. Und natürlich konnte er nicht gucken, was ich mache, sondern ich hab dann irgendwo auf Platz 18 dann stundenlang gespielt. Aber meine Mutter hat immer wieder gesagt Das ist zu viel, du übertreibst das. So funktioniert das nicht. Und ich wollte natürlich nicht hören. Und jetzt muss ich Buße tun. Mit all den Interviews muss ich immer sagen Ich auf meine Mutter ließ das nicht oder hört es nicht.

[00:42:41]

Aber sie hatte recht.

[00:42:42]

Aber du hast auch so schreibst es im Buch und das ist auch im anderem Interview gesagt, dass deine Mutter wahnsinnig streng ist. Also du hast es erzählt. Da ging es um deine erste Sportschau, die du moderiert hast. Und du hast normalerweise Mütter würden ja dann eher anrufen.

[00:43:00]

Das hast du toll gemacht. Du hast gesagt Ja, sie nicht gemeckert. Das ist schon ein Kompliment.

[00:43:05]

Es ist ja meine Mutter war also jetzt im Nachhinein glaube ich auch, dass sie einfach mit ganz vielen zurecht kommen musste. Sie kam als Wahnsinn. Sie kam als 28 29 jährige nach Deutschland, konnte kein Wort Deutsch. Sie hatte einen guten Beruf gehabt, damals in Jugoslawien als damaligen Geza. Sie hat sehr ernst. Sie hat Jura studiert, aber hat nebenher in einem Reisebüro gearbeitet und hatte da wirklich auch Verantwortung und hatte wirklich so Karrierepläne, weil sonst man studiert ja nicht Jura und es ist einfach mal so in der Tasche zu haben.

[00:43:41]

Also glaub ich nicht. Und dann war Krieg. Sie musste nach Deutschland kommen. Dazu muss ich sagen Wir sind vor dem Krieg nach Deutschland gekommen. Mein Vater war schon in Deutschland, hat uns dann, als ich die ganze Sache zusammenbraute, geholt, uns genau nachgeholt. Und sie kam nach Deutschland, konnte kein Wort Deutsch, hatte kein Studium in der Tasche, kein abgeschlossenes. Er hatte dann mich, ich war ein Baby. Dann kam meine Schwester, hat auf einmal zwei kleine Kinder.

[00:44:13]

Der Mann arbeitet von morgens bis abends und ich glaube, dass sie natürlich viel mit Ehren oder mit sich beschäftigt war in dem Sinne, sie musste irgendwo erst einmal ankommen. Und ich glaube, dass sie sich ganz oft nicht zugehörig gefühlt hat, weil sie die Sprache nicht konnte, weil es auf einmal etwas ganz Neues war. Sie hatte keine Freunde, sie hatte keine Verwandten. Sie war oft alleine mit zwei kleinen Kindern. Und das hat sie uns eher unbewusst mitgegeben.

[00:44:39]

Dieses Lachen. Nicht so laut die Leute gucken. Wieso musst du das jetzt so sagen? Das finden die Leute nicht gut. Und immer und das ist natürlich beim Kind kommt es an als kritische Stimme und ich glaube gar nicht, dass sie das so gemeint hat. Aber so war das bei mir immer. Diese Art, die kritische Stimme meiner Mutter, die kritische Stimme meiner Mutter. Und jetzt merke ich, dass sie auch ganz oft ganz tolle Sachen sagt.

[00:45:01]

Nur bei mir ist das drin geblieben. Irgendwie.

[00:45:04]

Also du, du hast, du hörst, du hörst gar nicht, wenn sie sagt So hast du super gemacht.

[00:45:11]

Ja, ich glaub jetzt schon. Jetzt. Jetzt, wie gesagt bin ich schon ein bisschen älter und hab auch das alles besser verstanden und eingeordnet. Jetzt schon. Aber es gab eine Zeit, da hab ich das auch gar nicht gehört. Einfach. Und wir gerieten immer aneinander, weil sie meistens recht hatte und ich hier nicht recht. Und da ging es halt vor allem um meinen Körper. Ich hab natürlich meinen Körper ausgebeutet wie eine Ressource, die es nicht so nicht so üppig gibt.

[00:45:38]

Und ich hab ihn über Grenzen getrieben, weil ich dachte, das ist der einzige Weg, der mich nach oben führt. Und da war sie als Mutter natürlich total dagegen und sie hat immer zu mir gesagt, ob du jetzt noch ein Turnier gewinnst oder nicht. Wen interessiert das? Aber deine Knie mit 35, die interessiert ist, ob du jetzt nochmal mit Schmerzen spielst oder nicht. Und das hab ich damals nie wahrhaben wollen und auch nicht verstanden. Und jetzt im Nachhinein gesehen hatte sie natürlich recht.

[00:46:06]

Aber sie hatte natürlich insofern recht, dass du mir doch das eine oder andere erreicht, was wir brauchen.

[00:46:15]

Das ist ja das. Das ist ja so ein bisschen der Fluch der Menschheit, dass du im Nachhinein nie wissen kannst, wie wäre es anders gelaufen, hätte ich den gleichen Erfolg haben können. Mit weniger Training. Hätte ich dann weniger Erfolg gehabt, hätte ich vielleicht sogar mehr Erfolg gehabt. Ich habe mich. Eine andere Frage stelle Wärst du genauso erfolgreich oder weniger erfolgreich, wenn dich deine Mutter nicht so behandelt hätte?

[00:46:41]

Also ganz auf den Grund der Frage genau was wäre, hätte sie gesagt Es ist alles super. Hättest du dann weniger vielleicht trainiert? Also das ist ja auch immer ein Gegen. Ich habe nur es gibt eine Szene in deinem Buch, die fand ich ganz. Es sind nur zwei Sätze, da ging es um das Abendbrot, Essen und und und. Sie führte. Du durftest nicht widersprechen. Dein Vater war müde, aber das war bestimmt schöner Abend wurde so was macht das eigentlich so?

[00:47:09]

Ich ich habe viel Antrieb aus dem Gegen gehabt zu frühe Musik gemacht und muss dann irgendwann den Verstärker wegschaffen. Und dann war natürlich ok.

[00:47:18]

Hör auf, jetzt erst recht. Genau.

[00:47:21]

Und ich glaube das daher. Also bei mir kommt glaube ich ganz viel aus. Ein ganz guter Freund hab ich auch noch nicht mal eine erschaffst nicht meinte.

[00:47:29]

Okay. Ah, echt.

[00:47:31]

Also der hat so sein Antrieb. Bis zu dir kriegst du nicht hin. Krass. Und das triggert ihn so krass an, dass es unbedingt will. Und das hab ich ihn auch gefragt. Das ist so dieses so die wie. Das könnte ja alles sein.

[00:47:45]

Ich meine, die Eltern sagen ja auch nicht so viel aus. Trinkt nicht so viel, man trinkt zu viel. Henninger. Ganz eindeutig ja.

[00:47:51]

Also eigentlich ist es ja so ein.

[00:47:53]

Eigentlich ist das gegen die Eltern ja ganz auch das, was einen so zu einem zudem macht. Wenn man dann am Ende ist.

[00:48:00]

Das stimmt eher. Das würde ich auch unterschreiben. Ich glaube auch, dass generell nicht. Oder vielleicht sind ja dann all die anderen nur die Manifestation deiner Eltern, die irgendwie gegen dich waren.

[00:48:12]

Oder du empfindest das. Vielleicht hat dein Freund irgendwie einen Vater gehabt, der das immer so zu ihm gesagt hat und es hat ihn getriggert. Und dann siehst du das in allen anderen so, hast mich kritisiert. Wirklich das Wachstum. Ich werde es dir zeigen. Ja, genau das hab ich total auf.

[00:48:28]

Und zwar auch bei meinem Buch. Was so? Ich hatte die Kolumne in der MSZ Magazin über Filme und mein Leben auf Tour. Und daraufhin kam so ein paar Verlage auf mich zu und wollten die Kolumne als Buch abdrucken. Oder halt eine Sportler Biografie. Und dann hab ich gesagt, ich würde gern das Originale schreiben. Also wirklich Kapitel, die auch länger sind als die Kolumne, aber nicht so klassisch. Sportler biografisch. Und da waren bei. Die haben das nicht so gesagt, aber es war dann so eher auf Vorsicht.

[00:48:58]

Und dann hab ich in der Literatur Agentin angerufen, hier in Berlin und da hab dann gemeint Nee, so will ich das nicht machen. Und ich hab dann schon. Ich hatte schon acht Kapitel, bevor ich überhaupt an Verlage herangegangen bin. Dann hat ich gesagt Das ist, was ich will. Und ich werd hier keine Sportler Biografie im klassischen Sinne verkaufen. Und das war auch so ein Antrieb. So, die wollen mich entweder als Kolumnistin oder als Sportlerin.

[00:49:22]

Nein, nein, nein, nein. Warten Sie mal bitte zu dem Thema. Als du mich am Anfang gefragt hast Willst du in all seinen Facetten gekannt werden? In der Öffentlichkeit nicht? Nein, auf keinen Fall. Und jetzt mal wieder. Genau jetzt rede ich seit einer Stunde darüber, dass es doch so ist.

[00:49:37]

Aber ja, ich glaube, es haben doch die meisten Menschen. Ich finde das in dem Buch was mir total gut. Also so ich hab noch nie eine Sportler Biografie gelesen, weil es mich nicht interessiert.

[00:49:46]

Ich habe schon viele so Musik Biografien gelesen und ich hab das Buch in der Art und Weise sehr an Patti Smith Just Kids verändert werden, das auch so anekdotisch ist, gar nicht.

[00:49:58]

Es geht auch um Erfolge. Natürlich. Aber es geht eigentlich. Es tauchen viele. Es geht nicht um nem Dropping. Und um das. Das hat man.

[00:50:09]

So hat man manchmal bei so viel Zeit total wie Menschen sind, sondern hat es anders.

[00:50:14]

Was mich am meisten daran nervt nicht mal, dass dieses Najib entnehmen jumping ich hab ne Schwäche für Gosse. Also es ist wirklich nicht so, dass ich immer ich will darüber nichts wissen. Ich will auf jeden Fall wissen wir in den 70ern miteinander geschlafen hat. Da bin ich die erste in der Reihe. Aber wenn dieses Namedropping überhaupt auf gar keine Pfandleihe oder Pointe hinausläuft, das nervt nicht. Wenn es so einfach, so ganz offensichtlich jaren, dann war ich in einem Restaurant und da war Andy Warhol und da war Andy Warhol und dann so aber habt ihr miteinander geredet oder was war denn dann am Ende?

[00:50:44]

Oder ist was passiert? Seitdem hat er wenigstens auf dich geschossen oder dich ignoriert. Gibt's da irgendwas, was du da rausgezogen hast, oder? Er hat mich da ignoriert und deswegen hab ich dann so wie Michael Jordan. Der eine Trainer hat mich ignoriert, deswegen hab ich 3300 Titel gewonnen. Dann okay, aber so ohne jegliche Pointe.

[00:51:03]

Das nervt mich immer wesentlich. Wie es bei dir ist, ist bei dir auch so. Also bei Musik finde ich auch Gossip gut oder wenn man da will man auch alles wissen. Aber ansonsten sind es ja gerade wenn es so die Richard Branson Biographien, die dieses so oder so, dieses männliche Unternehmertum. Das ist mir dann immer zu viel, das ist. Und deswegen mochte ich das. Ich glaube aber auch, dass ist, dass man das wissen muss bei dem Buch.

[00:51:27]

Also ich glaube, es ist ganz essentiell eigentlich. Also ich hatte auch am Anfang bei. Just Kids ging es mir genauso. Ich habe eigentlich tatsächlich einen Sativa, warum schreibt sie die ganze Zeit über den Fotografen? Was sie wirklich wissen?

[00:51:38]

Und dann merkt man aber erst den Wert des Ganzen. Aber es ist erst einmal so ist. Man muss erst erstmal. Man muss erst noch wissen, dass es nicht um die um das Abfeiern der eigenen Erfolge geht und nicht um Steffi Graf oder Boris Becker, sondern es geht um Wegbegleiter und die können alles sein. Das fand ich aber super, dass du es so gemacht hast. Also wird mir sehr gut gefallen.

[00:52:01]

Danke. Es ist interessant, dass du sagst Patti Smith. Weil ich hab das. Ich hab sie getroffen. Aber wir haben uns nie gesehen.

[00:52:08]

Wir haben uns getroffen und sie hat mich ignoriert. Deswegen habe ich dieses Buch geschrieben und ich hoffe, dass sie es irgendwann liest. Nein. Aylin Miles ist eine Poetin, die in der zur gleichen Zeit wie Patti Smith in New York gelebt hat. Und sie hat ein Buch geschrieben, das heißt pelzige als Mann. Es ist sehr, sehr, sehr, sehr, sehr ähnlich zu Patti Smith Just Kids. Ich hatte aber zuerst ein Line Mails Chelseas gelesen, bevor ich Patti Smith Buch gelesen habe, und ich hab mir damals hinten.

[00:52:36]

Ich habe das Buch nach hinten steht. Wenn ich mal ein Buch schreibe, soll es so sein wie dieses steht genau dieser so schön. Ja, und zwar hat sie sich eine Poetin. Deswegen war das natürlich noch eine wahnsinnig wunderschöne Sprache. Alles sehr poetisch und sie hat es noch krasser gemacht. Ich habe ja wirklich Episoden aus meinem Leben genommen und sie hat teilweise punktuell eine Stunde aus ihrem Leben genommen oder einen einzigen Abend oder eine einzige Nacht und dann aber wieder drei Monate.

[00:53:03]

Dann mal ein Kapitel, 10 Jahre. Sie als Poetin in in New York. Und das fand ich so faszinierend, weil es war ein wirklich teilweise Schnappschüsse mit einer Polaroid Kamera gefühlt als literarisch dargestellt. So ein Abend mit ihren Freunden, wo sie sich alle sinnlos besaufen und es macht überhaupt keinen Sinn am Anfang. Und wenn du dann ans Ende des Buches kommst und nochmal diese eine Nacht liest, dann siehst du, wie all der Niedergang danach schon in dieser Nacht gesteckt hat.

[00:53:33]

Dieses über Grenzen gehen, nicht wissen, wann es genug Loyalitäten übersehen oder Loyalitäten vergessen. Und das kommt dann zurück um und es hatte am Ende alles so viel Tragkraft und so viel Sinn. Und da kriege ich aber jetzt grad eine Gänsehaut, wenn ich davon erzähle, dass ich noch genau weiß, dass ich mir das hinten reingeschrieben habe und. Und ich hab dann ganz oft zu den Verlagen.

[00:53:57]

Bevor ich nämlich diese acht Kapitel hatte, hab ich dann gesagt, wenn ich ein Buch schreibe, dann will ich so schreiben wie Chelsea Girls von Eileen Miles und es hat nie jemand verstanden, weil es ist ja nicht so bekannt in in Deutschland. Und dann hab ich irgendwann just Kids von Patti Smith gelesen. Das war dann die. Ich würde sagen, die einen cleane, das waren die Beatles der Rolling Stones.

[00:54:20]

Was versteht die reinere Version von Shells sicher, stellt sicher, dass es noch kaputter und noch mehr Drogen und noch mehr Betrug zwischen Beziehungen und untereinander. Und Leute, die Ewigkeiten befreundet waren, werden dann irgendwie zurückgelassen, ohne einmal drüber nachzudenken. Und dann war Patti Smith Just Kids war auch wunderschön und ein ganz tolles Buch und aber dann so die Beatles der Rolling Stones, wenn das irgendjemanden macht.

[00:54:51]

Ich bin Beatles Film. Ich weiß, du bist Mäster. Unvermischt. Erster Beweis. Ich bin nicht so einer. Entweder oder. Ich war nie jemand. Ich mag die Backstreet Boys, deswegen hasse ich es. So war ich nie. Deswegen. Ich mag die Beatles auch, aber ich finde immer A Rolling Stones.

[00:55:09]

Du hast schon gesagt, dass du. Das bringe ich jetzt, weil ich diese Biografie schreiben. Ich mache gerade oder als wir darüber geredet haben, dass das die Smith und Alice Miles. Und du Frauen und die anderen Männer. Und ob das vielleicht etwas ein Unterschied ist zwischen Männern und Frauen, sozusagen in der Darstellung. Und ich hab mich gefragt, wo du das gesagt hast, dass du auch schon einen Trainerinnen hattest, ob du da auch unterschiede, ob ob es sich da auch schon zeigt.

[00:55:39]

Also dass Männer anders anders trainieren als Frauen und ob das vielleicht dann auch am Ende, so dass wir auch andere Biographien am Ende rauskommen.

[00:55:49]

Vielleicht es macht.

[00:55:50]

Das macht Sinn. Also ich würde es jetzt wirklich nur anekdotisch beschreiben, anhand meiner eigenen Erfahrung und was ich schon finde die Art, wie Frauen etwas erklären, jetzt ganz streng auf diese Trainer Spieler Beziehung bezogen war und ist anders als Männer, als wenn Männer es erklären.

[00:56:09]

Und damit meine ich. Es ist immer bildlich gesprochen, also die Barbara oder auch andere Trainerinnen in meinem Leben. Die haben ganz oft so Sachen gesagt, wie z.B. Barbara hat ganz oft zu mir gesagt Erinnerst du dich, wie du dich in dem Match 2012 gefühlt hast? Versucht das mal wieder hervorzurufen. Da warst du. Auf einer zwischen eins und zehn, auf einer Fünf. Genau zwischen so hibbelig und zu ruhig, versucht, das wieder zu finden. Und ein Trainer würde immer ein männlicher Trainer würde immer eher sagen Du.

[00:56:46]

Ich möchte, dass du die ersten zwei Bälle Cross spielst und daraufhin Long Line. Und wenn du dich da aber und wenn ich dann sage Ja, aber ich kann gerade nicht, weil ich bin emotional überwältigt, dann sagt er Ja, dann atme jetzt mal fünfmal durch und zähl bis fünf und dann. Also es sind so mehr pragmatischer. Ich weiß nicht, wie ich es genau. Ich finde, glaub ich gerade nicht die richtigen Worte für das, was ich verstehen will.

[00:57:06]

Aber es ist eher so bildlicher und so erinnert mich an die Gefühlswelt, in der du warst und versucht das wieder hervorzurufen. Und es wird oft eher bildlich dargestellt. Und bei Männern sind so handfeste Handwerkszeug, das mir an die Hand gegeben wird. Jetzt habe ich dreimal haben wir im Einsatz gesagt Das nennt sich Autorin und suchst du für dich.

[00:57:25]

Wenn du mit Leuten zusammenarbeitet, suchst du da eher etwas, was du nicht hast oder einen Trainer oder einen Trainerin. Wo willst du dann aus?

[00:57:34]

Also was ich gemerkt habe, was wichtig ist eine Balance zu haben. Ich glaube auch, da gehe ich auch ein bisschen in privaten Beziehungen, das eher unbewusst vor. Aber dass du jemanden an deiner Seite hast, der Facetten von dir spiegelt, die nicht so ausgeprägt sind. Also zum Beispiel, wenn ich über drehe und eher laut bin, dass ich dann jemanden hab, der mich wieder runter holt. Und das war bei Elija anders, weil wir emotional gleich getickt haben, aber dann wieder auf eine andere Art und Weise schon so und zwar hat er nämlich genau das gemacht, was ich eben versucht habe zu erklären.

[00:58:15]

Der war wahnsinnig penibel und genau in seinen Anleitungen. Also er hat wirklich so Sachen gesagt wie du, wenn du zwei Schritte hinter der Grundlinie bist, dann will ich, dass du die Vorhand einen Zentimeter vom Körper triffst. Aber wenn du an der Linie bist, dann. Also er hat mir so ganz krass genaue an Angaben gegeben und das war dann doch anders, weil mein Gehirn anders funktioniert. Und wir waren zwar emotional immer sehr impulsiv beide, aber unsere Hirne haben anders funktioniert.

[00:58:42]

Und so hab ich das Gefühl, ich habe Mehrwert, weil ich Sachen sehe und empfange, die ich aus mir heraus nicht schaffe. Und das finde ich total wichtig, weil ich glaube, dass vieles, das wir oft vor allem Tennisspieler. Aber ich glaube, alle Menschen so in sich selbst gefangen sind, dass wir irgendwann denken, unsere Welt ist die einzige Welt, die existiert. Und dann inspiriert zu werden von anderen Welten und damit meine ich wirklich jeden Menschen an sich, ist für mich wahnsinnig wichtig.

[00:59:11]

Und das ist etwas, was mich immer weiterbringt und was mich anders werden lässt, neu werden lässt, mich einfach einmal durch den Fleischwolf dreht und hinten rauskommen lässt. Und das macht mir auch Spaß am Leben. Alles andere finde ich langweilig und manchmal verfalle ich nämlich in diesen, in dieser Lethargie meiner selbst, wo ich einfach nur so vor mich hin vegetieren. Nicht so. Ich mache Sachen, aber ich bin immer die gleiche. Und ich umgebe mich immer mit den gleichen Leuten und immer mit Leuten, die so immer voll mit mir waibel.

[00:59:37]

Und es ist schön. Und dann merke ich, wenn mich jemand herausfordert und mich vor den Kopf stößt, dass das mich manchmal weiterbringt, dieses weiter was kommt oder ich will mehr.

[00:59:47]

Ich glaube, ich weiß nicht genau, wie das. Du hast es viel, viel schöner beschrieben im Buch, dass es dir darum geht, dass du den nächsten Schritt zu gehen. Wie definierst du das? Ist das für dich Siegen? Ist das für dich was? Was? Woran? Merkst du, dass du weiter?

[01:00:02]

Das ist nämlich genau der Punkt, wo jetzt die Ironie des Lebens ins Spiel kommt, damit wir jetzt gleich mal mit dem Telefon wÃssten wedeln. Anfangs war es für mich ganz klar pragmatisch weiterkamen war materielle Sachen, also Siege, Geld, Haus, Auto klassisch.

[01:00:23]

Ich muss zu meiner Verteidigung dazu sagen Da war ich so 19/20 bis 4 25. Und irgendwann fing mein Körper an nachzulassen. Und es war ein ganz wichtiger Wendepunkt in meinem Leben, weil ich dann gemerkt habe, das, was ich brauche, um all diese Dinge zu haben, verlässt mich gerade. Es lässt mich im Stich und ich muss andere Wege finden, zufrieden zu sein und glücklich zu sein. Und es waren Ewigkeiten langer Prozess. Das sage ich jetzt so ganz easy vor mich hin.

[01:00:49]

Aber es waren fünf, sechs Jahre währender Prozess. Und jetzt bin ich soweit zu sagen Ich kann im Prozess selbst Glück finden und ich kann in einem Match, das ich verliere, Zufriedenheit finden. Und dann kommen wir zurück auf die Ironie des Lebens. Jetzt bin ich viel glücklicher in allem, was ich mache und viel zufriedener mit jedem. Mit jeder Turnier Woche, die ich spiele. Und jetzt bleiben die Erfolge so ein bisschen aus. Und das, was ich damit meine ist Braucht man diese Konflikte, die man mit sich herumträgt, um erfolgreich zu sein im Sport?

[01:01:22]

Oder ist es wirklich ganz schlicht und ergreifend mein Körper, der mich im Stich gelassen hat, was ja dann auch wieder dieser, der irgendwie. Der Fluch der Menschheit. Dieses Jetzt habe ich den Geist, der mich weiterbringen könnte. Aber mein Körper lässt mich im Stich. Und das meine ich mit dieser. Gott hat Humor. Gott hat Humor. Er lacht uns alle aus.

[01:01:43]

Also dieses zufrieden. Körper. Und so weiter. Da würde ich gern noch zukommen. Ich habe für mich so ein großes Thema. Aber das kommt ja sozusagen noch vor der großen Erkenntnis. Oder hast du auch schon ein paar Mal gesagt das Wort Wut und Wille?

[01:01:59]

Ich lese man eine Zeile aus deinem Buch vor. Okay, da schreibst du das Feuer, das seit ich denken kann, in mir loderte, manifestierte sich in Wutausbrüchen auf dem Tennisplatz. Schlimm war, dass die Leute dachten, ich sei traurig. Dabei trat nichts als Wut aus meinen Augen.

[01:02:16]

Woher kam diese Wut?

[01:02:21]

Sehr gute Frage. Das versuche ich schon seit Monaten mit meinem Therapeuten zu klären. Wir sind noch auf keine Antwort gestoßen, aber ich glaube tatsächlich, es kommt. Ich glaube, es kommt daher, dass wir als Familie mit Migrationshintergrund ganz korrekt ausgedrückt nach Deutschland kam und erst einmal nicht auffallen wollten. Meine Eltern zumindest. Sie wollten immer Pass, was ich eben auch schon gesagt hat Pass auf, was du sagst, lacht nicht so laut. Die Leute denken, wir sind fremd.

[01:02:54]

Wir gehören hier nicht dazu. Wir müssen dazugehören. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass wir uns anpassen. Dass jeder denkt, wir sind ein Teil des Ganzen und nicht neu dazugekommen. Und dass wir keine guten Gäste sind und so. Und ich glaube, dass diese ständige Fassade aufrecht erhalten, dass sich all diese eine jugendliche Energie, die ich in mir verspürt habe.

[01:03:16]

Die musste einfach raus. Und die kam dann bei mir immer auf dem Tennisplatz raus. Und es war die einzige Freiheit, die ich hatte, wo ich martialisch männlich, klassisch männlich um mich schlagen konnte. Schläger werfen, brüllen, es war alles okay. Aber das war ein Spiel und wir haben gespielt und da konnte ich all das rauslassen und danach konnte ich vom Platz gehen und weder Fassade hoch. Alles gut? Nein, wir passen uns an. Alles ist okay.

[01:03:42]

So erkläre ich es mir. Aber ich weiß es nicht genau.

[01:03:45]

Also versuchst du immer noch, das herauszufinden?

[01:03:47]

Ja, schon. Weil jetzt ist es schon deutlich weniger geworden. Deutlich weniger. Ich hab's noch manchmal. Und dann kommt es immer, was wir am Anfang hatten. Aus dieser Ohnmacht heraus, wo ich das Gefühl habe, Sachen entgleiten mir und ich weiß nicht warum. Und manchmal entgleiten mir Sachen und ich weiß warum. Und damit kann ich besser umgehen. Es nervt mich, aber ich kann damit total okay umgehen. Und wenn ich nicht weiß warum, dann drehe ich durch und dann bekomme ich diese Wut wieder in mir.

[01:04:11]

Könnte es aber auch sein, dass diese Wut gar keinen Ursprung hat?

[01:04:14]

Das kann auch sein. Vielleicht wär wär ja auch schön, dass mal Sachen einfach aus dem Nichts kommen und einfach so aus sich selbst kreiert werden.

[01:04:23]

Ich habe mal gegooglet Nikosia. Welche drei? Also es gibt drei Theorien für Wut, die Trieb Theorie nach Sigmund Freud. Sie geht von einem angeborenen Aggressions Trieb aus. Wird er prinzipiell unterdrückt, kommt es zu seelischen Störungen. Dann die Frustration Aggressions Theorie geht davon aus, dass Aggression grundsätzlich Reaktionen und Frustration sind. Wut ist demnach eine Reaktion. Und dann die Lerntheorie. Nach Albert Bondora handelt Aggression als erlerntes Verhalten da. Sie sei ein Verhaltensmuster, das durch bestimmte Erfahrungen und das Lernen von Vorbildern antrainiert werde.

[01:05:04]

Oh, okay, also das dritte würde ich ausschließen. Ich würde tatsächlich Freud sagen, dass es angeboren ist. Es ist einfach da wäre. Also zumindest wenn das wirklich die drei einzigen Theorien über Wut sind, dann passt zumindest das erste am allerbesten auf mich, weil ich hatte weder Frustration, ich hatte meine Antriebe waren immer in Anführungszeichen positiv.

[01:05:29]

Also ich wollte immer etwas haben.

[01:05:31]

Es war nie etwas, das. Naja, wobei als ich da verlor mit 12, da wollte ich etwas nicht haben, aber es war immer eher auf die Zukunft gerichtet, es war nicht auf die Vergangenheit gerichtet. Was soll ich sagen? Also ich hatte nicht so Ah, jemand hat mich gekränkt und deswegen will ich jetzt. Das hatte ich nicht. Ich wollte immer etwas oder wollte etwas nicht in Zukunft haben. Und da wollte ich nicht dieses Gefühl, das der Niederlage, das war wahnsinnig schlimm für mich, das wollte ich nicht haben.

[01:06:01]

Und später war es immer etwas, was ich haben wollte. Ich wollte Erfolg haben. Ich wollte gewinnen. Ich wollte mir ein Haus kaufen können. Ich wollte finanziell unabhängig sein. Das, das war ja auch. Ich glaube, wenn du aus einem, aber aus einer Arbeiterfamilie kommst, hast du einfach auch ein ganz anderes Verhältnis zu Geld im Sinne von, dass du immer das Gefühl hast, du musst alles absichern. Und damit meine ich nicht nur mich selbst, sondern immer meine Familie.

[01:06:24]

Auch weil wir erben ja nichts. Und was, wenn wir dann flüchten müssen? Wir sind ja so irrationale Gedanken. Ich glaube, wenn du einmal irgendwo geflüchtet bist und das vererben Eltern einfach auf die Kinder, dann hast du immer das Gefühl, jeden Moment müssten wir das wieder tun. Und immer dieser Sicherheits Gedanke Ich muss noch mehr Geld verdienen, falls was passiert, damit ich meine Eltern unterstützen kann und meine Schwester und dann das und die sind alles erwachsene Menschen, die können sich alle selbst unterstützen.

[01:06:50]

Aber das sind irrationale Gedanken, die nichts mit irgendeinem rationalen Geist zu tun haben und und so glaube ich das bei mir einfach.

[01:07:01]

Also haben wir jetzt festgestellt Wut einfach angewachsen ist.

[01:07:04]

Aber hast du jemals? Also du hast das auch schon gesagt Reihenhaus Vater ist Tennis Trainer in Deutschland gewesen, hat euch dann nachgeholt. Hast du jemals wirklich Armut erlebt?

[01:07:16]

Armut, würde ich sagen. Na so was. Wie definiert man Armut? Also wir hatten zum meinen. Damals gab's halt auch noch nicht so einen Druck mit den digitalen Sachen. Vergleichbarkeit meinst du ja.

[01:07:31]

Also ich weiß schon, dass z.B. meine Schwester hat alle meine Sachen getragen, also so Sachen. Nee, oder ich hatte immer es kommt ja auch in dem Buch ab und zu mal vor. Ich hatte immer eine Fehler Mütze und ich hatte immer ein Paar Tennis Schuhe und die waren ein bisschen größer, damit ich noch hineinwachsen konnte. Aber es war jetzt nicht so, dass ich keine Tennis Schuhe hatte oder dass ich keine Klamotten hatte oder nichts zu essen hatte. Ich weiß nur, dass es einmal happig wurde als die.

[01:08:00]

Als der Krieg dann tatsächlich ausbrach und immer mehr Verwandte zu uns kamen und meine Mutter dann irgendwann arbeiten ging. Das weiß ich jetzt im Nachhinein. Oh, das war eine schwierige Zeit. Und meine Eltern haben das alles von uns Kindern weg gehalten. Aber heute hat man sagt Meine Mutter ja, das war. Ich wusste nicht, die Omas brauchten eine Jacke und ich wusste nicht, wie ich das bezahlen soll. Da musste ich halt arbeiten gehen. Dann hab ich in dieser Pizzeria gearbeitet und so Sachen.

[01:08:25]

Aber arm ist, das würde ich nicht sagen, würde ich nicht sagen, so was andere, was ja auch ein Riesenthema im Buch ist.

[01:08:35]

Und auch bei dir ist dieser Wille.

[01:08:39]

Würdest du sagen, dass Wut das Benzin für dich ist?

[01:08:45]

Genau. Ein Wille ist das Formel 1 Auto, das viel Benzin trifft. Deswegen braucht man immer ganz viel Wut. Ich hab, ich hab's. Jetzt weiß ich Bilder. Ich versuche es gerade weil es ist für mich besser begreiflich machen. Also ich kann jetzt auch viele Bilder.

[01:09:02]

Immer.

[01:09:05]

Vielleicht.

[01:09:06]

Also ich weiß auf jeden Fall, dass ich Fandel immer das VoD, weil ganz viele Trainer anfangs in meiner Karriere haben versucht, mir das abzugewöhnen.

[01:09:17]

Das ist nicht gut, wenn du Schläger schmeißt und so. Dein Vater ja, auch mein Vater. Genau. Und natürlich haben sie auf eine Art und Weise Recht, weil Wut ist sehr temporär begrenzt. Es gibt den kurzen Adrenalinschub und du kannst tatsächlich in dem Moment besser funktionieren, weil du dich in so einen künstlichen Flucht Trip versetzt, wo dann deine Muskeln anfangen zu arbeiten. Du fängst an zu schwitzen, die Augen gehen auf und du siehst den Ball besser. Ja, aber es geht halt auch wieder schnell weg.

[01:09:43]

Mauserte. Das hab ich noch nie.

[01:09:45]

Also das ist geil, dass du das so analysiert hast, Süße. Mir bist du weiß. Okay. Wut.

[01:09:50]

Also wieso? Nahrung?

[01:09:51]

Ja. Mittagsschlaf gemacht. Und das ist jetzt Wut. Macht Augen größer. Genau.

[01:09:58]

Ja, aber es ist echt so. Aber es funktioniert halt nur. Denn in dem Sinne. Aber ich fand zum immer viel schlimmer. Und das hat mir eine Sache, die hat mir einer meiner ich hab ja mit ganz vielen Sportpsychologen und Mentaltrainer und weiß der Geier und. Aber mein Therapeut hat zu mir gesagt irgendwann. Weil ich hatte eine Phase, wo ich lethargisch wurde und nicht wohl wütend, sondern ich hab mich dann ergeben dem Schicksal ergeben war. Das ist gar nicht so lange her.

[01:10:25]

Ich würde sagen, so zwei Jahre her, vielleicht zwei, drei Jahre. Und dann hab ich ihnen auch angerufen. Oder vielleicht sogar zwei Jahre. Kommt ja genau vor zwei Jahren. Und da hab ich Ihnen auch angerufen, aber auch angefangen, mit ihm zu arbeiten, weil das. Nicht von mir. Ich kannte immer das sich alles, was sich schlecht angefühlt hat in Aktionismus. Es ist also nicht der Braunschweiger. Nee, dass ich mich darüber ärgern.

[01:10:46]

Ich finde es super. Aber das ist er nicht. Und er hat mir was gesagt. Ein Amerikaner hat zu mir gesagt. Das fand ich wahnsinnig interessant. Das ist eine Sache, die ich ganz oft meinen Freunden sage, jetzt Depression oder Lethargie ist.

[01:11:02]

Engel turnt in World, also Lethargie oder Depression sind Wut, die sich nach innen gerichtet hat. Und das hat für mich in dem Moment total Sinn gemacht. Ich habe all die Wut immer noch gehabt, aber ich wollte nicht mehr Schläger schmeißen. Ich war jetzt erwachsen. Ich wollte mich nicht mehr aufhören wie ein Kleinkind. Und ich hab die Wut nach innen gerichtet, gegen mich selbst gerichtet. Habe mich eigentlich zerstört. Ich wurde lethargisch und das war für den Sport weniger förderlich, weil Lethargie hat viel länger angedauert als der kurze Wutausbruch.

[01:11:36]

Und da kam ich nicht mehr raus. Ich persönlich. Es gibt andere Spieler. Jeder. Und das ist ja das Interessante, dass jeder Mensch im Tennis ist. Das ist sehr offensichtlich, weil es eine Einzelsportler ist. Jeder Mensch seine eigenen Arten hat, an Erfolg zu gelangen oder seine eigenen Arten zu funktionieren, muss ja gar nicht erfolgt sein. Aber zu funktionieren. Andere funktionieren anders. Aber für mich war Lethargie der Tod, weil dann hatte ich keinen Spaß mehr und ich hatte dann auch nach Niederlagen keine Lust mehr.

[01:12:05]

Und das war das Schlimme. Weil wenn ich so Wutausbrüche hatte, war ich wütend. Aber irgendwann war es dann sicher. Ja, okay, aber jetzt nächstes Mal muss es besser. Ich muss mehr an meiner Vorhand arbeiten oder ich muss keine Ahnung einen anderen Sportpsychologen anrufen. Und bei dieser Lethargie hatte ich dann hinterher keine Lust mehr. Und das war für mich ganz schlimm. Und so musste ich Wege finden, diese Wut wieder so nach außen zu zu bringen, ohne jetzt irgendwie ohne wieder Schläger zu schmeißen.

[01:12:34]

Das wäre ja auch nicht der richtige Schritt gewesen. Aber einfach so Ah komm jetzt. Was ist so? Ich kann es gar nicht beschreiben. Aber mehr dieses Komm jetzt auf, jetzt reiß dich mal zusammen auf. Es geht jetzt nicht. Dieses Okay, alles ist egal. Das war für mich so ganz schlimm.

[01:12:49]

Jetzt hast du die Benzin und Rennwagen Fragen noch nicht beantwortet, nämlich ob Wut wichtig für dein für diesen Willen ist.

[01:12:59]

Also ob das wirklich zusammenhängt.

[01:13:00]

War das ja. Doch, würde ich sagen, ich glaube schon. Ich glaube schon. Ich glaube, dass Wut ein zu gewissen Teilen Antrieb von einem Willen ist oder zumindest den Willen am Leben erhält. Und vor allem diesen Willen, der dich zwingt, über Grenzen zu gehen. Es gibt ja Willen und Willen. Und in meinem Leben, in meinem Sport bin ich ganz oft über Grenzen gegangen. Wie gesagt, wo mein Meniskus schon nicht mehr an der Stelle war, wo er war und ich trotzdem noch zwei manches gespielt habe.

[01:13:28]

Oder auch jetzt wieder. Und ich meine, da war ich ja auch schon 32. Letztes Jahr, als mein Knie kaputt ging. Ich habe noch Halbfinale bei einem Turnier gespielt und dann noch drei Runden beim nächsten Turnier, bevor ich dann meinte, ich kann einfach mein Bein nicht mehr beugen und ich kann eigentlich auch nicht mehr rennen und alles wäre es. Ich hab als 2. IT-Welt nur 2 Ibuprofen genommen und irgendwie ging es. Keine Ahnung. Adrenalin und so. Und dann wurde ich auch operiert.

[01:13:56]

Es war auch nicht so eine ausgedachte Verletzung, sondern es war einfach der Knorpel kaputt. Und ich glaube diese Art wählen es schon aus. Etwas gewachsen, was Nannys Wut, Nenners, Minderwertigkeitskomplex, Nenners sich beweisen wollen. Nenners, neues Leben sich erarbeiten zu wollen. Aber aus all diesen Sachen kommt glaube ich so einen Willen hervor wie Doris Dörrie. Ich bin großer Fan. Es war für mich Volk.

[01:14:22]

Es war absolute Erkenntnis in unserem Gespräch, dass sie sagte Der Mangel kann auch einfach nur ein empfundener Mangel sein. Okay, kann auch gar nicht echt sein. Das ist interessant. Und das hab ich mir bei dir tatsächlich auch immer gedacht. Weil ich dachte, du sprichst von deinen Freundinnen. Mehr. Es geht auch um das Reihenhaus. Es geht um den Tennis. Um die Lehrerin, die nett zu dir ist.

[01:14:43]

Und ich habe mir gedacht Okay, das ist doch nichts falsch. Es ist doch alles gut. Ja, so ist doch alles. Woher kommt das? Aber das und das hat mir total geholfen, dass Doris dann irgendwie sagte, dass man manchmal denkt, man der Opa hat nichts geschenkt und ist sauer auf ihn und dann kommt man dann doch. Er hatte immer ganz viel schrecklicher Hengstes. Aus irgendeinem Grund denkst du, der Opa hat den Jungs gefehlt?

[01:15:04]

Ja, das war ja auch für mich so eine ähnliche Erkenntnis, aber auf eine andere Art und Weise, als ich diese The Last Dance Doku mit Michael Jordan jetzt während der des ersten Lockdown, das haben wir alle diese Serie geguckt zwei gekriegt.

[01:15:18]

Also für den Trash Taiga, dann für was Gehaltvolles. Michael Ja, logo. Und da war genau. Ich habe es eben schon mal ein bisschen erwähnt. Dann kam diese Stelle, wo er in ein Restaurant reinkommt. Er ist schon Michael Jan zu dem Zeitpunkt. Er ist der größte Basketballspieler aller Zeiten. Er kommt in ein Restaurant rein und die gegnerische Mannschaft. Ist auch da. In dem gleichen Restaurant. Und der Trainer der gegnerischen Mannschaft, der hat irgendwann mal Michael Jordan trainiert für eine kurze Zeit.

[01:15:44]

Er sitzt mit dem Rücken zur Tür und Michael Jordan kommt rein und der Trainer dreht sich nicht um und sagt nicht Hallo zu ihm. Michael Jordan geht dann an seinen Tisch und denkt sich Das erzählt er dann irgendwann in einem Interview. Krass. Der hat mir nicht Hallo gesagt. Der will mir irgendwas. Den werde ich zeigen. Und dann spielen die diese Serie. Diese sieben Spiele gegen diese Mannschaft. Und Michael Jordan bricht alle Rekorde. Macht irgendwie 2 000 Punkte in dem Spiel.

[01:16:07]

Keine Ahnung wie Basketball funktioniert, aber er macht halt. Irgendwie bricht alle Rekorde der Punkt an Zahl und ist dann so und sagt dann hinterher zu dem Trainer mehr oder weniger. Ja, das war, weil du mir nicht. Weil du mich ignoriert hast. Und der Trainer? Ich wusste gar nicht, dass du da.

[01:16:24]

Welchem Restore? Also wirklich so krass ausgedacht. Und da hab ich das allererste Mal überlegt, ob meine ganze Erklärung über, über die ich fast ein Buch geschrieben, ein ganzes Buch geschrieben, Schüler mit Migrationshintergrund und nie dazugehört. Ob das alles einfach nur ausgedacht worden ist? Einfach nur meine Persönlichkeit ist. Aber da war das Buch ja schon geschrieben. Ich konnte ja nicht. Es ist jetzt wirklich das letzte Interview. Ja, wirklich.

[01:16:51]

Und ich hatte einfach nur eine DIN A4 Seite schreiben können.

[01:16:56]

Ich wurde so geboren. Punkt. Vorkämpferinnen. Danke. Fachanwälte. Sehr, sehr schade. Aber da weiß ich noch. Da saß ich dann auch. Na gut, das Buch ist fertig. Schon im Lektorat. Ich kann jetzt nichts machen.

[01:17:10]

Die ziehen das jetzt so ich brauchte Immigrantin.

[01:17:11]

Ja, so viel es 2020 ist, weil es mir jetzt total absurd, diese Fragen zu beantworten. Ich meine, wir haben ja hier Zeit, dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Aber in Print Interviews hast du eine Frage und die stellen dann natürlich Fragen. Ja, du sagst ja, dass du wegen deines Migrationshintergrund so erfolgreich wurde. Stimmt das? Und dann muss ich auch immer so, ja. Also das ist meine Erklärung und ich denke mir immer mal wieder fremd.

[01:17:34]

Naja, vielleicht bin ich halt falsch. Aber das kann ich ja jetzt nicht mehr sagen.

[01:17:39]

Na gut, haben wir das geklärt. Ich gebe einen Grund, ein zweites Buch zu schreiben.

[01:17:44]

Das dann eine DIN-A4-Seiten.

[01:17:47]

Ich bin so ich bin so Gitti ist. Ich fühle. Ich bin so. Das ist dann.

[01:17:52]

Aber das ist dann wieder sehr. Das wäre dann männlich. Das ist dann so.. Beckenbauer Ich bin so..

[01:17:57]

Ja, genau. Sie müssen mich so nehmen, wie ich will. Es gibt keinen Grund, mich zu ändern. Ich halte an, die laufende Gesellschaft anzupassen.

[01:18:04]

Das kann man. Weil du ja willens Experten bist, kann man.

[01:18:10]

Mann, das kann ich mir das auf die Visitenkarte drucken lassen.

[01:18:13]

Ich finde wirklich, dass das kommt in deinem Buch total krass raus und ich hab wie gesagt noch keine Sportler Biografie gelesen. Aber dieses ich mich mit Toni natürlich auch beschäftigt und außer ein paar Fußballern, weil mich das so interessiert, so ein bisschen irgendwie. Ja, weil ich diese Art von Männlichkeit interessant finde.

[01:18:32]

Das finde ich auch wahnsinnig interessant. Übrigens irgendwas ist da so!

[01:18:37]

Aber dieses Willens Ding hab ich bei keinem irgendwie so! Also bei Toni ist es schon fast so! Ich habe die Spieler wahnsinnig gut. Mein Vater hat wahnsinnig viel mit mir trainiert.

[01:18:50]

Aber er ist so ein Beispiel dafür. Toni Kroos Das, was David Foster Wallace ist einer meiner Lieblingsschriftsteller, hat auch mal Tennis gespielt. Er war bis 15 sehr, sehr gut in seiner Region. Und dann wurden die Jungs um ihn herum größer und stärker und er nicht. Keine Muskeln bekam hat er dann später auch. Er war ja riesig groß, war irgendwie ein fünfundneunzig, aber das kam erst viel, viel später. Er hat erst mit 19/20 einen Wachstumsschub gehabt und so früh ist das halt ein Riesenunterschied.

[01:19:18]

Wenn die Jungs mit 15 16 Muskeln haben oder nicht. Sagst du einfach ab. Und er war dann raus. Der konnte da nie wieder mithalten. Und er beschreibt dann so ganz lange seine Traurigkeit darüber und so weiter. Und dann geht er dahin, über das er von dem Zeitpunkt an Emmer, Tennisspieler, vor allem aber Sportler generell wahnsinnig angehimmelt hat, weil er immer dachte, damals war er noch nicht in der Lage, dieses ganz einfache die Muskeln ich nicht, sondern er dachte immer die haben, die wissen was übers Leben, was ich nicht weiß, weil die funktionieren unter Stress.

[01:19:51]

Und er war dann immer da. Er hat alle Sportler Biografien gelesen, die es gab. Er hat sich alle Dokus angeguckt, die es gab. Er hat sich immer. Er meinte immer, er hat so am Ende vom Spiel eingeschalten, immer um die Siegerehrung zu sehen und das Interview zu hören, was die sagen und war dann immer wahnsinnig enttäuscht von dem, was gesagt wurde. Und er geht. Das ist so ein Ganzes. Essei worüber er, wie er darüber schreibt, wie enttäuscht darüber war.

[01:20:15]

Und irgendwann kommt er aber zu einem sehr persönlichen und sehr schönen Schluss. Und er sagt dann so in der letzten Passage. Und dann stellte ich fest, dass sie genau deswegen so gut sind, weil sie es eben nicht in Worte fassen können. Was passiert, weil es ein Zustand ist, der außerhalb von Worten liegt. Und weil sie es nicht in Worte fassen können, funktionieren sie im Hier und Jetzt und in dem Moment und so gut. Ich glaube, dass Tony da ein sehr gutes Beispiel ist.

[01:20:39]

Da kann ich erklären, warum er in dem Moment so gutes, weil er einfach macht und das ist genau das Geheimnis. Und deswegen ist es so verzweigt. Das ist genau das Geheimnis des Sports einfach nur zu tun und nicht zu analysieren und zu hinterfragen und diesen Zustand zu erlangen. Es gelingt nur ganz wenigen und denen, denen es gelingt. Die wissen nicht, dass es ihnen gelingt, weil es immer der natürliche Zustand von ihnen war.

[01:21:02]

Das ist sehr, sehr, denn genau fast schon sein.

[01:21:05]

So eine super Meditation oder so. Aber da ist es ja. Bei Tony ist es ja wirklich dieses.

[01:21:11]

Unglaublich stoische. Und er sagte das auch. Das, fand ich, fand ich so toll, dass sein Vater vor allen Dingen mit ihm eine Sache trainiert hat. Ball annehmen bei wegschießen.

[01:21:21]

Und das auf die simpelsten Dinge. Also nicht dribbeln, nicht irgendwas, sondern einfach nur das. Deswegen ist er einfach auch der Beste. Wahrscheinlich weil er das einfach geübt hat.

[01:21:30]

Wir sind wirklich überall und nicht hingucken muss und alles genau weiß er. Bei ihm ist es ja quasi das Stoische, dieses man sieht keine Emotionen, das hat man ihm ja immer vorgeworfen. So, und bei dir ist er genau das Gegenteil. Und deswegen? Er hat das ja trainiert. Im Grunde. Auf diese Art und Weise kann man Willen trainieren.

[01:21:52]

Q Ist nur sehr gut. Frank Kann man willen trainieren, was man kann. Man kann Konzentration trainieren. Man kann funktionieren. Unter Druck trainieren. Willen. Würde ich fast sagen. Nein, aber es können Sachen im Leben passieren. Dass sich ein Willen bildet, glaube ich. Das glaube ich auch. Das glaube ich. Ich weiß aber nicht.

[01:22:12]

Weil wie oft hörst du? Ich weiß nicht. Du hast so nein, hast du gesagt. Wie oft hörst du Kinder sagen? Ja, ich will so sehr. Aber was sie tun, ist entgegengesetzt dessen, was sie sagen. Aber die meinen das. Es ist nicht so, dass ich lügen. Vielleicht belügen sie sich mal, aber ganz oft meinen die wirklich eher Ich will das jetzt machen und machen aber dann das Gegenteil. Und das ist nämlich das.

[01:22:35]

Wie stark ist dieser Willen? Kann oder was heißt wie stark ist dieser Willen? Aber wie eisern ist dieser Willen? Weil stark finde ich es gleich werten, das was anderes schwach ist. Und es ist überhaupt nicht schwach, sondern es ist einfach anders. Und das finde ich wichtig. Aber wie eisern ist dieser Wählen, sich selbst zu überwinden in dem Moment? Und ich glaube, es kommt ganz oft aus Lebenssituationen oder aus imaginierten Lebenssituationen, wie wir ja jetzt festgestellt haben bei Michael Jordan irgendwie.

[01:23:03]

Er ist wahrscheinlich auch der einzige, die einzige Medio über Michael Jordan und ich in einem Satz werden zwar von mir selbst, aber eine Gemeinsamkeit muss man ja haben mit dem gerückte Jordan.

[01:23:15]

Und ich, meine Geschwister im Herzen willen hat ja auch etwas mit überwinden zu tun.

[01:23:20]

Ja, finde ich. Und deswegen also auch Schweinehund z.B. und ich hätte das gehört in einem ich weiß nicht wo es war bei dir, dass du noch eine Hochzeit gesungen, gefeiert und so weiter trotzdem am nächsten Tag um 10 Uhr trainiert hast. Und das ist ja dann würde ich auch sagen, wahrscheinlich dann einfach Gewohnheit. Das ist dann so drin und das ist ja dann doch auch. Irgendwie ist es ja auch ein Wille.

[01:23:45]

Es ist ein Wille. Und weißt du, was es ist? Es ist und das weiß ich, weil mir das jemand gesagt hat mit Meditation. Ich hab. Ich weiß, dass Meditation mir hilft. Ich weiß, dass mir das auf dem Platz hilft, weil ich viel besser in der Lage bin, Gedanken wegzuschieben. Und es fällt mir wahnsinnig schwierig, das zu dranzubleiben. Ich mache das immer so einen Monat total fleißig und merke richtig, wie ich darin besser werde und wie es mir auch im Sport oder auch sonst im Leben einfach was bringt.

[01:24:14]

Und dann mache ich einen Tag, mache ich es nicht und dann vergesse ich es für die nächsten 10 Wochen oder so. Ich ärgere mich immer so. Und weißt du was?

[01:24:21]

Das hab ich im Tennis nie. Ich hab nie.

[01:24:24]

Ich hab morgen eine Stunde Joggen, eine Stunde Kraftraum, drei Stunden Tennis. Ich habe nie dieses und das. Jetzt kommt's nämlich ich hab nie die Gedanken. Ah, ich hab keinen Bock. Wieso muss ich das machen? Ja gut, was bringt mir was? Ich mache es gern will ich's machen? Ich hab das nicht, sondern es ist einfach. Ich mache es. Ich hab also diesen Zwischenschritt von dieses sich überwinden und muss ich sagen, ich gehe quasi springen sofort ins Wasser.

[01:24:47]

Ich gehe nicht hin und frage mich Ist das Wasser kalt? Soll ich mich mal abduschen? Echt erst einmal Fuß rein oder gucken aus? Geht ein vielleicht springe, ne? Eigentlich wollte ich doch noch Pommes Rot-Weiß essen. Ich hol mir erst Pommes, dann gucke ich später. Ich hab diesen ganzen Zwischenschritt bei allem, was ich mir vornehme und was ich mir in meinen Plan schreibe. Sowas nehme ich auch bei meinem Schreibprozess. Ich habe irgendwann festgestellt, wenn ich einmal in der Woche 4 Stunden schreibe, komme ich viel weniger voran, als wenn ich jeden Tag ne halbe Stunde bis eine Stunde immer an meinem Werk sitze, weil dann arbeite ich an meinem Handwerkszeug und ich habe mich dann einfach stupide sonntags hingesetzt, mein Wochenplan mir angeguckt, mir an jeden Tag ein bis zwei Stunden rausgenommen und mir das angekreuzt.

[01:25:27]

Montags drei bis fünf schreiben und dann bin ich mit meinem Laptop in meinem Notizbuch in die Lobby gegangen, ganz gebläht. Hab mir einen Grüntee bestellt, haben mich hingesetzt, sondern hab geschrieben und es kam nie. Und beim Meditieren mache ich das nämlich nicht, sondern es soll ja was sein, was Self Awareness ist, was man halt macht, weil es einem guttut. Und ich schreibe Ich würde mir niemals das eine entgegengesetzte dem anderen sich Meditation in den Weg zu schreiben, wurde es gerade sagen.

[01:25:56]

Ist ja genau das Gegenteil. Und deswegen habe ich diese ganze Phase von Eigentlich muss ich meditieren. Aber ich würde lieber Broderick gucken, weil der schottische Detective hat ja so einen süßen Akzent und dann ist mein Gehirn so auf tausend. Und eigentlich muss ich noch Panikherz. Benjamin von Stuckrad-Barre Lesen wir morgen mal dieses Interview. Also seit ich jetzt meditieren, aber dann ist schon vor fünfzehn. Eigentlich wollte ich um Mitternacht schlafen gehen, dann ist es schon halb zwölf.

[01:26:20]

Ich kriege es nicht mehr hin. Ich mache es nicht und ärgere mich dann über mich selbst. Ich glaube, dieses einfach diesen Zwischenschritt weglassen, das ist das Geheimnis des Willens. Ich habe das ganze Geheimnis entschlüsselt. In diesem Podcast.

[01:26:34]

Wirklich toll. Und ich glaube aber ich glaube, man kann willen trainieren.

[01:26:38]

Ich glaube so ja. Wegen diesem Zwischenschritten. Weil man sich den. Wenn man das nämlich. Gewohnheit ist. Und nicht mehr so.. Ich behaupte mal, so wie ich dich jetzt vor mir sitzen sehe. Das Duschen für dich, dass du dich nicht überwinden muss zu duschen.

[01:26:54]

Es ist schön, dass du jetzt denkst, dass ich heute geduscht hat. Oder vielleicht heute Abend. Ja, aber mein Sohn zum Beispiel findet Duschen fürchterlich. Er findet es fürchterlich.

[01:27:05]

Aber ich weiß, irgendwann wird es bei ihm den Punkt geben, wo er ganz normal duschen wird. Jeden Tag. Es wird überhaupt gar kein Thema mehr sein. Und es wird eine Geschichte sein, dass man ihnen erzählen, wie sehr er sich um Gottes Willen.

[01:27:19]

Und dann das wird, das wird gehen. Und das sorgt ja natürlich auch dafür.

[01:27:23]

Also dieses Wollen. Wenn das eben nicht mehr Müssen ist, dann ist es ja ein Film.

[01:27:31]

Dann ist es eigentlich stimmt. Aber deswegen ist er, kann man das glaube ich schon trainieren.

[01:27:36]

Wie würdest du denn, würdest du dir wünschen, dass dein Sohn mehr Willen hat? Auf eine Art und Weise gar nicht. Nee, du bist dann entspannt. Du willst ja nicht so militant irgendwie mit deinem Sohn zum Tennis.

[01:27:48]

Vater oder auch Künstler Vater. Es gibt ja diese Show-Business Perrier in LA. Die finde ich so krass und das ist auch mein Traum darüber entweder irgendwann zu schreiben oder so ein eine Doku über die zwei. Wobei in Amerika gibt's das schon alles, aber ich glaub hier in Deutschland gibt's das noch nicht. So diese wirklich absurden Eltern, die mit drei vier Jahren ihre Kinder dann schon in z.b. Ich weiß nicht, es gibt so ein super Podcast in Amerika, der heißt You were wrong about Filmstudenten und die haben ganz oft weibliche Figuren.

[01:28:20]

Aber generell zum Beispiel der letzte Podcast war über Princess Diana und dann sie hatten eine falsche Konzeption von ihr, weil und erzählen dann in aller Länge die Geschichte, wie sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, was daran falsch war. Erstes Super. Und eines davon ist Jessica Simpson, Popstar, Blondine. Eigentlich so als Barbie Püppchen wahrgenommen und und ihre Eltern haben sie, als sie fünf war. Als sie fünf war, haben sie sie nach L.A. Geschleppt und in diesen Disney Club zum Casting geschleppt und dann halt so Hardcore sie dann nichts mehr essen lassen und die Haare mussten dann lang wachsen und dann wurden die blond gefärbt.

[01:29:01]

Sie ist nämlich eigentlich gar nicht blond und da kam das so ein bisschen, außer wirklich nur am Rande. Es war so ein dreitägiger Podcast ging mehr um sie und auch um diese Maschinerie des Popstars Machens damals in den 90ern, Anfang 2000, da, wo man halt wirklich noch so Sex sells und so ganz klischeehaft vorne mit dem Knüppel drauf und. Aber da war das so ganz kurz im Nebensatz irgendwie mit drin, wo ich dachte das ist doch wie interessant und wie absurd ist das diese Eltern, die ihre Kinder zu Stars machen wollen und die dann so gnadenlos ausbeuten, die werden ja immer so mit einer Wahrscheinlichkeit von neun und neunzig komma fünf prozent Alkoholiker, Drogenabhängige, you name it.

[01:29:39]

Also da ist es kein empfundener Mangel, würde ich sagen. Ja ne, da ist einfach liebes MÃngel, ganz klassisch. Das glaube ich auch. Und ich glaube, ich glaube immer eher, das finde ich beim Essen fürchterlich.

[01:29:51]

Aber im Leben, wir sind ja bei den Bildern. Heute finde ich Buffet eigentlich gut. Ja, also auch so mit allen.

[01:29:59]

Also dass man auch nicht Canaan sagt Du sollst das, das musst du hören. Ja, du musst dich vegan ernähren, sondern nur so bist du irgendetwas. Sondern eigentlich.

[01:30:06]

Es gibt Möglichkeiten. Also das finde ich so! Das ist ja das Gute, manchmal auch Nervige an unserer Zeit, dass wir diese Auswahl haben und dass man sich nicht entscheiden kann.

[01:30:18]

Aber ich finde, dass man das so zeigen und gucken und das, so finde ich das bei allen, also auch bei bei Kindern.

[01:30:25]

Ja, ich finde es auch z.B.. Das ist interessant, weil meine Schwester ist jünger als ich und sie. Meine Eltern waren gewohnt, dass ich immer gut in der Schule war. Und dazu muss ich aber auch sagen, es war halt die Bedingung dafür, dass ich Tennis spielen durfte. Ich durfte nur auf Turniere. Die Schule hat zu mir gesagt Wenn du auf Turniere fahren wir jetzt während der Schulzeit müssen deine Noten in Ordnung sein. Und dann hab ich natürlich 1,2.

[01:30:49]

Aber dann hab ich natürlich gnadenlos geackert, um gute Noten zu haben, weil ich wollte ja Tennis spielen, deswegen war das eine. So ein bisschen hat das andere bedingt. Aber meine Schwester war da nicht so gut in der Schule und sie ist nämlich ein ganz anderer Typ. Sie ist sehr gut in Sachen, die sie interessieren. Da ist sie außergewöhnlich gut. Aber sie hat auch nicht einen Zentimeter oder einProzent in ihrem Kleinen. Nagel übrig eine Energie übrig für Sachen, die Sie nicht interessieren.

[01:31:14]

Und das ist natürlich in der Schule tödlich. Na weil, da machst du halt 90!

[01:31:19]

Ich liebe deine Schwester. Ja, aber ich auch.

[01:31:22]

Das ist viel richtiger, was ich wollte. Ich war total fall süchtig und wollte Tennis spielen. Und dann war alles so, ich musste in allem gut sein. Es hat mich null interessiert. Ich habe nichts daraus mitgenommen und meine Schwester war saugut. Ich weiß gar nicht mehr was ich glaube. Geschichte oder so. War sie mega gut. Es hat ihr total Spaß gemacht und alles andere als komplett abgesenkte Mal bei uns im Tennis.

[01:31:41]

Wenn jemand nicht sein Bestes gibt, so einfach abgesenkte hat keine Lust. Und meine Eltern haben immer zu mir gesagt Sag mir doch was.

[01:31:48]

Du musst ihr sagen sie muss das machen, weil sie muss studieren. Sie muss das. Und mein Erzieher. Wenn man von Erziehung sprechen kann. Aber als ältere Schwester, was immer sie machen zu lassen und ihr zu vertrauen, dass sie das irgendwann das Richtige wissen wird für sie. Weil ich dachte immer, ich kann ja nicht ihr sagen, wie mein Weltbild funktioniert. Vor allem, wenn du selbst in deinem Weltbild gefangen bist und weißt, manchmal ist das nicht so angenehm in so einem Weltbild, weißt du, manchmal ist es eine ganze im Stress verbunden.

[01:32:14]

Man sollte sich lieber entspannen und auf das konzentrieren, was dir Spaß macht. Und da bin ich glaube ich auch eher so wie du und unsere alten Balkan Eltern. Die wollten dann auch so Nein, du wirst Arzt, du wirst Anwalt. Alles andere sind keine Berufe.

[01:32:31]

Bist du. Würdest du sagen, dass sie zufrieden mit ihrem Leben ist?

[01:32:34]

Meine Schwester? Ja, ich glaube schon. Und du? Ich auch jetzt.

[01:32:38]

Aber es hat ewig gedauert. Und ich glaube, meine Schwester. Wobei es ist natürlich auch dann zu finden, was du willst. Ist schwieriger. Vielleicht in dem Moment, wenn du ganz viele Sachen weißt, die du nicht machen wir jetzt.

[01:32:53]

Und dann. Aber das macht mir Spaß. Vielleicht. Aber sich da auszuprobieren ist ja auch so ein Prozess. Aber ich glaube, jetzt ist sie zurzeit zufrieden und bei mir hat es einen viel längeren Abnutzung Kampfs gegeben, würde ich sagen. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Vielleicht verkenne ich da meine Schwester. Aber wir sind eigentlich. Wir wohnen auch zusammen. Wir sind sehr eng. Kurkow Dependency.

[01:33:12]

Manch einer sagt, was ich interessant fand.

[01:33:15]

Auch bei dem beim können wir auch das Thema Wut. Da kann man ja nochmal.

[01:33:22]

Aber das ist, wenn das der wenn es so offensichtlich der Antrieb ist und offensichtlich damit auch du so viel erreicht hast. Ich hab mich gefragt, warum das von Anfang an auch so versucht wurde zu beschneiden. Ich kenne das auch von Kindern. Wenn die wütend sind, dass man sagt besser gibt ja auf.

[01:33:41]

Das ist schon so ein bisschen Fassade, oder?

[01:33:43]

Ich weiß, dass man es unterdrückt. Und ich find, Wuttke ist zwar jetzt nicht ein Grundgefühl, aber es gehört dazu. Auf jeden Fall. Und ich finde das auch.

[01:33:49]

Man sieht es ja auch wenn es nach innen gerichtet. Geb ich dir total recht. Es ist super schwierig. Aber ich habe bei dir auch nochmal ein ganz neues Bild zum Thema Rivalität. Da kommen wir noch zumindestens hab ich auch so noch nie gesehen. Aber hattest du nicht Angst? Also wenn du zum Psychologen gehst oder wenn die beim Vater sagt irgendwie nicht den Schläger wegschmeißen sollte, dass du dein du auch das verlierst, was dich irgendwie ausmacht?

[01:34:20]

Total. Und da hab ich ein das war das erste, was ich meinem Therapeuten vorgelesen hat, hat er mich ausgelacht. Und das ist das Wichtigste. Und jeder sollte einen Therapeuten haben, der Humor hat und so erhalt.

[01:34:31]

Baudelaire hat geschrieben Doktor, da war ja bei einem, wurde zu einem Therapeuten geschickt, weil er war ja auch ein sehr gequälter Mensch. Und dann hat er gesagt Doktor, if you get rid of my demenz hebel gedreht of my angels.

[01:34:48]

Ja, das habe ich eben meinem Therapeuten. In meiner ersten hat er mich ausgelacht, hat gesagt. Also erstens wir sind nicht mehr im 19.Jahrhundert. Die Zeiten haben sich weiterentwickelt. Und zweitens, das stimmt nicht. Du kannst immer noch. Und er hat gesagt Außerdem werden wir dir nicht alles austreiben. Wir verlassen dich nur besser, verstehen, warum Sachen geschehen in dir und was dich triggert usw. Was dann halt der ganzen Therapeuten, sprech et cetera et cetera. Da muss ich ja jetzt nicht auch nochmal.

[01:35:18]

Aber das hat mich so ein bisschen beruhigt, weil ich hatte das schon. Also wenn ich Bücher lese, ich unterstreiche mir selten was. Ich bin eher so jemand. Ich lese ein Buch von A bis Z durch und dann erinnere ich mich an Passagen, die ich gut fand und lässt die dann nochmal. Und irgendwann lese ich die dann so oft, dass ich die fast schon memoriert habe. Aber manchmal kommt mir ein Satz über, der mich krass packt und das war einer der nicht unterstrichene.

[01:35:41]

Das wurde ja dann steht.

[01:35:42]

Ich habe schon so ungefähr. Ich suche dann einfach Blättern. Ich mache immer alles per Hand haptisch. Manchmal hab ich so einen Eselsohren rein, oder?

[01:35:50]

Bei mir ist Eselsohren. Also ich habe deins. Und dann ist hier sozusagen Attacke.

[01:35:56]

Und dann an der Seite Säule hab ich dann immer so ein Mal rein geknickt und streiche ich mir immer an, was ich irgendwie, was ich schöne Sätze finde zB 5 Millionen Menschen spielen Tennis in Deutschland. Als globale Sportart kommt da leider noch ein paar Konkurrenten mehr dazu.

[01:36:10]

Doch hast du dir Österliche machen lassen, weil ich das das ich, weil ich habe so unterstrichenen, weil ich. Weil ich das absurd finde. Die Vorstellung, dass es so viel mir sehr. Ich hab noch nie Tennis gespielt. Aber wenn man so weit okay ist, spielen MillionenMenschen, spielen Tennis und die Hälfte davon sind Frauen. Vielleicht. Und davon ist man. Die Neunte der neun beste. Das ist das kannst du ja bei Musik Podcast bei Kunst eigentlich nicht machen, da kannst du vielleicht noch keine Ahnung Verkaufswert eines Bildes gehen, aber da ist es ja wirklich Leistung.

[01:36:44]

Ja, dann wirst du es irgendwann, irgendwann irgendein Spiel. Frage jetzt mal irgendeinen spiegelnd und magst du? Jetzt bin ich die 9. beste Frau der Welt. Ja, das fand ich ziemlich absurd eigentlich.

[01:36:55]

Es ist auch so, wie ich behaupte. Wir sind immer noch Sport ist immer noch die einzige merit sokratische Bastion der Gesellschaft.

[01:37:03]

Was meinst du damit? Naja.

[01:37:05]

Das es da noch. Es stimmt nicht ganz, weil vor allem Tennis ist teuer. Man muss ihm im. Vor allem muss man Mitglied in Deutschland. Zumindest Mitgliedsbeiträge. Es gibt so eine wahnsinnig tolle Reportage, die ich irgendwann mal vor zwei Jahren gelesen habe. Und zwar wurde in Amerika das Tennis Ende an der Westküste und das Tennis an der Ostküste. Das war damals in den 80er Jahren verglichen und an der Ostküste ist Tennis eher so aufgebaut. Also ich sage jetzt New Yorker Nettigkeit et cetera et cetera wie bei uns in Deutschland Clubs, indem man Mitglied sein muss, in denen es meistens sehr teuer ist, Mitglied zu sein und das dann gleich auch mit diesem Netzwerk an reichen Leuten oft kommt.

[01:37:44]

Oder man hat da noch einen Pool und eine Sauna und Sparen. Man kann dann alles machen und sich beim Tennis spielen. Am besten pampern lassen, man massieren lassen gleichzeitig und Westküste war komplett public corts. Also alle Plätze waren öffentlich und umsonst zugänglich für jeden, die standen einfach an öffentlichen Plätzen rum. Und dann hat dieser Reporter hat dann das fand ich so cool, hat die letzten 20 bekannten Tennisspieler aus Amerika miteinander verglichen und irgendwie 18 kamen von der Westküste und er hat es sich dann so erklärt, weil es leichter zugänglich ist für jeden und dadurch spielen mehr.

[01:38:22]

Und dann? Also es ist gar nicht so. Die Reichen können es nicht und die Armen können es gar nicht so. Sondern einfach mehr und mehr Leute. Mehr Auswahl, mehr Konkurrenz, bessere Durchsetzungskraft. So am Ende. Und. Aber ganz grundsätzlich. Warum ich das sage? Am Ende kommt halt im Sport und das finde ich halt. In der Kunst ist es teilweise echt unfair. Du kannst der beste bildende Künstler sein, der jemals auf Erden herumgelaufen ist. Wenn einer hinkommt und eine Banane an die Wand nageln und eine gute Geschichte dazu erzählt, dann verkauft er halt diese Banane für 25 000 Dollar bei der Art Basel.

[01:38:58]

Naja, und das hast du im Tennis einfach nicht. Story telling Du kannst kein Storytelling machen. Natürlich kannst du dann irgendwann Marketing Gelder damit machen, aber am Ende musst du gewinnen.

[01:39:10]

Du musst einfach gewinnen. Du musst in eine Rangliste nach oben spielen. Du musst Turniere gewinnen und dann steht am Ende eine 9 neben deiner Tscha neben deinem Namen oder eine 1 oder 2 oder eine 50 und das ist deswegen das meine ich damit mit diesem eigentlich schon relativ mehr meri theokratisch.

[01:39:25]

Es ist Meritokratie.

[01:39:26]

Ich hab das Wort noch nie gehört, ne Meri Merritt man verdient es auf reinem Verdienst basierend, soll ich sagen gut, vergelt's, hab ich irgendwas gesagt, was überhaupt nicht stimmt, da so prätentiösen irgendwelchen lateinischen Wörtern um mich geworben?

[01:39:43]

Autorin Das klingt ja genau so Ich kenne alle lateinischen Wörter dieser Welt.

[01:39:49]

Du hast gesagt, seit ich ein besserer Mensch bin, spiele ich schlechter Tennis.

[01:39:54]

Ja, das war das, was ich vorhin versucht habe zu erklären mit diesem seit ich zufriedener bin, seit ich glücklicher bin, seit ich weniger egoistisch bin, bleiben die Erfolge aus und ich kann mir halt nicht genau erklären ist es deswegen oder ist es einfach, weil ich älter bin und meine Regeneration Phase länger dauert? Das kann man ja dann immer schwer messen. Das sind ja Sachen, die kannst du nicht so gut messen. Aber das ist genau das, was ich vorhin versucht habe zu erklären, was zentrales Thema es ist.

[01:40:23]

Dieses Nein hat mich hier schon ab und zu. Und es geht immer um den Körper. Also so und es geht immer um die. Um die was? Wie hast du es erst genannt?

[01:40:35]

Source Nee, nee, aber du hast das auch, den Körper zu quälen und das alles rauszuholen. Und dann ist ja so eigentlich. Du hast jegliche Ernährungsform probiert. Meditation. Es gibt ein wunderbares Kapitel.

[01:40:50]

Das letzte vorletzte glaub ich, wurde es dann um den Ich hab's schon bin dem Braunschweiger Rado, wo es dann noch mal um Datteln zum Frühstück ging und was nicht so alles.

[01:41:02]

Aber eigentlich kann das ja jeder. Jeder kann ja eigentlich meditieren.

[01:41:06]

Mittagsschlaf machen, da faellen und Papaya zum Frühstück essen. Was ist es am Ende? Was dann den Unterschied macht?

[01:41:15]

Jetzt kommt was, was ich, was wahrscheinlich alle verzweifeln lässt. Ich glaube, es ist das, woran du am meisten glaubst. Also ich gebe dem Beispiel Novak Djokovic. Okay. Novak Djokovic hat gegen Rafael Nadal.

[01:41:32]

Gespielt in einem Schaukampf in Südamerika, da gibt's nicht so viele Turniere, da gibt's nicht so viele Tennis Turniere, aber Rafael Nadal und dessen Wahnsinniger Steinem in Lateinamerika und die wurden eingekauft haben glaub ich jeder eine Million Dollar bekommen. Was sie da an Match gegeneinander spielen, wurden abgeholt vom Privatjet in Miami. Das letzte Turnier war in Miami und saßen zusammen im Privatjet. Und Novak Djokovic hat Rafael Nadal gesehen, wie er sich eine Coca Cola, eine rote Coca Cola, keine Zero aus dem Kühlschrank nahm und die getrunken hat und hat dann zu seinem Trainer sich umgedreht.

[01:42:08]

Hat gesagt Tja, trink Cola. Ich kann nie wieder gegen ihn verlieren, weil er dachte, der ist nicht so diszipliniert. Wenn er sich entspannt und zum Schaukampf fährt, trinkt er ne Cola. Er hat dann irgendwie fünfmal hintereinander gegen Rafael Nadal auf Hartplatz gewonnen. Jetzt hat er gerade wieder verloren. Deswegen ist es lustig. Aber er hat dann wirklich 5 6 Mal hintereinander gegen ihn gewonnen. Jetzt frage ich dich Glaubst du wirklich, dass diese eine Cola den Unterschied macht?

[01:42:35]

In den 5 Matches darauf? Ich glaube nicht.

[01:42:37]

Glaubst du es? Aber bei 5 beide im dritten Satz? Ob der Djokovic sich denkt? Der Raffa muss müde sein, der trinkt Cola. Ich kann nicht verlieren. Das macht den Unterschied. Und das weiß ich, weil ich selbst bei 5 beide im dritten stand und drüber geguckt hab und gemerkt hab Alter, die wackelt. Ich kann das nicht mehr verlieren. Und das ist immer eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn du fest davon überzeugt bist, die andere wackel und es gar nicht existiert.

[01:43:06]

Aber du weißt, du kannst nicht verlieren, dann verlierst du meistens auch nichts mehr. Ich würde sagen, nie passiert in meiner Karriere, dass wenn ich zu tausend Prozent im tiefsten Grund meiner Seele überzeugt war, dass ich gewinne, habe ich immer gewonnen. Und immer, wenn der Zweifel sich einschlich, ist oftmals was schief gegangen. Ich konnte darüber hinwegkommen, aber es ist dann oft auch mal schief gegangen.

[01:43:28]

Hat das was mit damit zu tun, zu wissen, dass man jetzt gerade gut ist?

[01:43:33]

Es ist ein Selbst, eine Art Selbstbewusstsein. Oder dieses unbedingte Glauben. Dieser unbedingte Glauben an sich selbst. Das Selbstbewusstsein. Und dann bist du und das ist ja das, was wir vorher besprochen haben mit Tony. Mit diesem Stoiker Dasein. Du bist dann voll im Moment, weil du musst nicht drüber nachdenken. Kann ich das? Kann ich das nicht? Traue ich mir. Das zutraue ich mir. Ist nicht so. Es ist. Die Fragen sind alle beantwortet.

[01:43:57]

Du weißt, du traust dir das zu. Du weißt, du kannst es. Du hast es. Und das ist ja dann dieses Paradoxe. Das diese Gefühl stellt sich ja durch ganz viele Siege oftmals ein, weil du dann so oft drin war. Es das, dass du dich. Man gewöhnt sich an Gewinn, genauso wie man sich an Verlieren gewöhnt. Und irgendwann ist es einfach nur Du kennst es nicht anders als zu gewinnen. Und ganz oft hast du das, dass wenn Spieler ein Turnier gewinnt, gewinnt er gleich drei hintereinander oder spielt dann drei Turniere hintereinander wahnsinnig gut und verliert dann, weil er irgendwie 30 Matches in den letzten 20 Tagen hatte, aus Müdigkeit gegen irgendeinen.

[01:44:29]

Aber es tut seinem Selbstbewusstsein keinen Abbruch. Und was ich damit sagen will Auf diesem höchsten Niveau ist es etwas anderes, wenn jemand, der übergewichtig ist und fünf Liter Cola am Tag trinkt, wenn er jetzt anfängt, Sport zu machen und aufhört, Cola zu trinken, sich gesünder zu ernähren. Die wird ein Riesenunterschied merken in seinem Leben. Natürlich, das würde ich überhaupt niemals in Abrede stellen. Aber es ist einfach so. Wenn wir Sportler, die uns alle den ganzen Tag nur damit beschäftigen, wie wir das Beste aus unserem Körper rausholen, ob wir jetzt glutenfrei essen oder vegan oder vegetarisch, wir machen das alle.

[01:45:07]

Alle machen das genau deswegen. Und das ist dann. Deswegen ist der Unterschied am Ende. Wie sehr glaubst du an dich selbst oder an diese Maßnahme, die du gerade betreibst?

[01:45:17]

Könnte aber auch sein, dass du dich überschätzt, oder?

[01:45:19]

Also wenn du jetzt zum Beispiel stehst und daran denkst, du hast wackelt, ja. Also ich habe ja. Ja. Wir überschätzen das. Ein ganz großer Teil von Tennis Spieler da sein. Du musst dich ganz oft überschätzen. Uns wird ja gar nicht auch die Stelle, die du gerade vorgelesen hast. Da erkläre ich das ja, du wirst es ja niemals Profi werden wollen. Wenn dir jemand mal rational sagt, was du übrigens, dass wie viele Leute das ein komma fünf Millionen weitere Frauen allein in Deutschland auch Tennis spielen.

[01:45:45]

Und du versuchst hier gerade uns zu erzählen, du willst die Beste von denen sein? Ach nee, nicht in Deutschland auf der Welt. Alleine in Frankreich zum Beispiel spielen acht Millionen Leute Tennis, da diese noch Tennis verrückte. Aber genau das Überschätzen gehört auf jeden Fall dazu.

[01:46:00]

Und was ja dann ganz oft damit einhergeht, sind dann so wahnsinnige Selbstzweifel, weil das geht ja nur ganz nach oben und ganz nach unten. Du kannst dich ja nicht einpendeln, wenn du so nach oben ausschlägt. Pendels du dich nicht wieder in der Mitte ein, sondern pendels dich dann nach unten ein. Und ich habe in irgendeinem Kapitel beschreibe ich das Tennis so ein bisschen als Abbild des Lebens, sondern sage ich. Man muss mit Niederlagen lernen umzugehen, aber auch mit Triumphen.

[01:46:29]

Und ganz viele Journalisten haben mich jetzt in meinem Interview. Du es. Aber ich habe mir genau zu dem Kapitel dran bleiben kann. Hab mich dann gefragt Was meinst du denn damit? Man muss auch mit Triumphen lernen umzugehen ist doch leicht. Aber genau das, was du sagst, mit dem selbst überschätzen. Man muss auch lernen, mit Siegen umzugehen oder mit Triumphen mit großen Turnier. Weil es wird ganz gefährlich. Es ist gut, dass du an dich, dass du dich vielleicht als Tennisspieler selbst überschätzt.

[01:46:55]

Aber wenn du jetzt, wenn ich jetzt bei mir durch Darmstadt renne und denke, ich bin der größte Lari, weil ich dreimal einen gelben Filz Ball getroffen hab, dann haben wir ein Problem, weil dann reicht es dann Größenwahn. Und dann denke ich, die Andrea muss jetzt hier auf Mariah Carey machen, da hast du mein Wasser destillierten, weil ich trinken du destilliertes Wasser, dann kommen wir ein Problem und das ist halt ganz wichtig, dass du das unterschätzt, dass du deine Tennisspieler Identität, die darf sich überschätzen, aber du als Mensch muss immer dir treu bleiben oder deinen Werten treu bleiben und nicht das mit ins Leben übertragen, weil dein eigenes Du dir fast eine künstliche bipolare Störung.

[01:47:31]

Wenn du jedes Mal, wenn du gewinnst, denkt, du bist die Größte. Und jedes Mal, wenn du dich verlierst, drei Tage im Hotelzimmer einspeist und die Vorhänge zu ziehst und somit Handrücken auf der Stirn, dich deines Selbstmitleid, deinem Selbstmitleid frönen. Das. Das kann ja nicht funktionieren. Deswegen musst du einfach dich lernen, davon zu distanzieren. Und beides, die Selbstzweifel und die Selbstüberschätzung. Für die Tennisspieler Identität reservieren und immer so einen Kern von dir selbst irgendwie beschützen und für dich selbst privatisieren.

[01:48:05]

Auf eine Art und Weise.

[01:48:07]

Das heißt, man kann sich also, wenn jetzt hier ein sehr berühmter Gitarrist sitzen würde.

[01:48:13]

Das heißt doch aber ich weiß jetzt nicht genau, was du sagen, aber z.B. wie oft hast du Leute, die du aus dem aus Funk und Fernsehen kennt, aus dem Rat in irgendein toller Gitarrist?

[01:48:22]

Nehmen wir dein Beispiel und er ist der beste Gitarrist der Welt oder einer der fünf besten. Du denkst Ist ja Wahnsinn, wie spielt er so frech und Risiko voll und der traut sich was und er macht Sachen, die sonst keiner macht der späten Gitarrensolo mit nur einem Ton, was auch immer es ist. Und dann kommt er herein, sitzt hier mit hochgezogenen Schultern, ist schüchtern, traut sich vielleicht nicht, dir in die Augen zu gucken. Und du? Er hat überhaupt kein Selbstbewusstsein.

[01:48:46]

Warum? Also, das ist ja auch diese Teilung. Aber wenn er auf die Bühne geht, kann er auf einmal da sein und Präsenz zeigen und in diesem Stahlseilen aufgehen. Und dann ist es aber das ist dann wieder die Komplexität des Menschen. Aber kann von der Bühne gehen und total schüchtern sein und überhaupt nicht so okay mit sich sein. Und das funktioniert beides nebeneinander. Und das funktioniert auch als Tennisspieler leben. Du kannst dich selbst überschätzen als Tennisspieler und gleichzeitig total die Minderwertigkeitskomplexe mit dir rum tragen, weil du halt auch 100 mal verloren hast in deiner Karriere.

[01:49:21]

Und das kannst du ja nicht ausradieren.

[01:49:23]

Das heißt aber im Grunde, dass du zwei Egos hast.

[01:49:27]

Vielleicht ja ein bisschen. Vielleicht sind wir deswegen alle so komisch, wird Tennis gespielt.

[01:49:33]

Aber das ist ja eigentlich so und du sagst Ja, das ist ja sehr. Eckhart Tolle. Man soll sich nicht identifizieren, genau mit der er, mit dem eigenen Ego.

[01:49:42]

Allerdings brauchst du ja offensichtlich, was du gerade gesagt hast dein Ego, um überhaupt zu gewinnen.

[01:49:48]

Also du brauchst die Selbstüberschätzung, du brauchst die, du brauchst das Ego, das Selbsterhöhung. Ja genau. Und das brauchst du sonst nicht. Das heißt, eigentlich ist es kompliziert.

[01:49:57]

Ja, es ist kompliziert. Es ist wirklich kompliziert und ich hab das auch ganz lange. Und deswegen kann ich das auch so bildlich jetzt darstellen mit diesem Ich denke, ich bin der größte Lari, weil ich hatte das. Ich hatte, als ich 2011 alles gewonnen hab und die Nummer neun der Welt war, hab ich gedacht, wieso fliegen nicht jedes Mal die Türen auf, wenn ich durch ein Restaurant laufe?

[01:50:20]

Ich bin die Nummer 9 der Welt.

[01:50:21]

Hallo und drei Jahre später war ich wieder die Nummer neun der Welt.

[01:50:26]

Da war ich aber ganz, ganz anders unterwegs, weil in den drei Jahren dazwischen war ich ganz verdammt unten und zwar durch Verletzungen. Also das war dann auch noch so schön. Wirklich in einem Moment alles weggenommen, nicht so ein. Vielleicht ist das auch schmerzvoller? Weiß ich gar nicht. Nicht so dieser langsame Abstieg, sondern wirklich. In einem Moment hat es Knack gemacht, mein Rücken brechen hören. Es war vorbei. Ich konnte sechs Monate nicht spielen. Und als ich das nächste Mal auf die Rangliste geguckt habe, war ich nicht mehr neun, sondern 109.

[01:50:55]

Und da war alles aber ganz schnell vorbei und es war gut so. Das war gut so, weil ich dann gemerkt habe, es kann heute vorbei sein. Es kann alles sofort vorbei sein. Ich kann jetzt nicht durch die Stadträndern denke. Ich bin die größte, weil ich einen Tennisball ins Feld spiele. Ich rette ja nicht mal irgendeines Menschen Leben dafür. Das ist ja nicht immer so, ich bin Arzt und rette tausende von Leben am Tag dann von mir aus.

[01:51:18]

Das ist etwas komplett sinnloses für die Gesellschaft und und das musste ich schmerzhaft lernen. Und genauso auch dieses Niedermachen nach Niederlagen. Und dann wirklich ich kann niemanden sehen. Ich schäme mich. Die Leute denken. Ich bin ein Versager. Kein Mensch interessiert sich für dich. Kein Mensch interessiert es, ob du vor drei Tagen verloren hast oder nicht. Dieser Narzissmus durch die Welt zu laufen und so meine Niederlage geht jetzt alle Menschen etwas sagen und ich muss mich schämen oder auch meine Erfolge, gehen alle Menschen etwas an und ich erwarte jetzt, dass ich mit destilliertem Wasser empfangen werde.

[01:51:52]

Ich habe ja beide Extreme durchgemacht und deswegen habe ich mich dann irgendwann in der Mitte eingependelt und festgestellt Ich muss diese Tennisspieler Persönlichkeit, die so zwiegespalten ist und fast schon schizophren. Die muss sich von mir, wenn ich abspalten, so doch distanzieren, weil sonst drehe ich komplett durch. Macht das Sinn, was ich sage? Das macht total Sinn. Danke. Das macht auf jeden Fall. Ich hab das schon gesagt mit dieser Rivalität. Ich bin. Würdest du sagen.

[01:52:20]

Rivalität und Konkurrenz ist ziemlich ähnlich. Oder ist es. Was würdest du das?

[01:52:24]

Ja, ich würde sagen, Rivalität ist auf eine Person speziell konzentriert. Und Konkurrenz. Es kann auf eine Gruppe von Menschen konzentriert sein oder auch auf mehrere. Aber es ist im Endeffekt sehr, sehr ähnlich. Ich glaube nur bei Revell Rivalitäten hat man oft diese weltbekannten Obsessionen miteinander. Ich habe mir dann so ein paar Beispiele mit z.B. Jackson Pollock und Willem de Kooning, den zwei Künstlern, die dann so völlig obsessiv miteinander umgehen, weil sie ich alles, was sie machen, an dem anderen messen und an dem Erfolg der anderen messen.

[01:52:58]

Das hat man heute, das ist immer, das ist ja ein etwas älteres Beispiel, aber ich glaube, das trägt man heutzutage nicht mehr so offen aus.

[01:53:05]

Ja, genau, da ist man besser im Verwischen. Aber ich glaube, dass es das ist, das total gibt. Und ich, ich habe ohne Probleme nennen keine Namen. Aber es ist ein Produzenten, Musikproduzenten, Freund von mir, der hat einen bekannten Sänger produziert und ist dann ins Studio eines anderen Sängers. Und der andere Sänger hat nur über diesen anderen Sänger auf und meint irgendwie nicht. Und sie waren so ähnlich.

[01:53:29]

Wahrscheinlich siehst du das es immer immer war. Es wird ihnen jemand natürlich draußen sagen.

[01:53:34]

Ich würde, wenn ich jetzt keine Ahnung! Herbert Grönemeyer fragen würde Was?

[01:53:38]

Was hältst du von Udo Lindenberg? Ja, super Typ. Genau. Ja klar. Aber er hat jetzt größere Stadien von Ich hab für mich ist so, ich hab das nicht.

[01:53:50]

Ich denke nicht. Keine Ahnung. Ich hab das eigentlich nicht. Deswegen glaube ich, bin ich auch sehr schlecht im Sport. Weil ich das nicht.

[01:53:57]

Du hast nicht dieses realitäts Ding. Nee. Ich hatte das irgendwie noch noch nie so richtig. Und ich hab das auch immer als etwas negatives empfunden. Und in deinem Kapitel ist das. Machst du es. Du zeigst mir den Weg oder den den leser. Den Weg. Das eigentlich zu nutzen. Um besser zu werden. Und eigentlich. Das zu nehmen. Um diesen. Also genauso wie diesem. Wie diese kola das eigentlich zu nehmen. Um noch ein gar nicht gegen jemanden zu sein, sondern für sich, für sich und eine eine Stufe nach oben zu kommen.

[01:54:33]

Und ich hab mich gefragt, wie das dann ist, wenn du schreibst, wenn das dir hilft, jemanden auf einem anderen Feld zu haben. Und ich nehme jetzt nicht an, dass du jetzt irgendwie in einer Hotellobby sitzt und denkst Jonathan Franzen, deine Tage?

[01:54:50]

Ja, genau.

[01:54:51]

Ich schicke eben auch mancher unbekannterweise so Seiten von mir. Ich habe noch keine Antwort werdest.

[01:54:57]

Es ist sauer, ja genauso das letzte gute Buch von Ihnen gelesen. Ich meine ja.

[01:55:07]

Was ich habe und es da hat mich. Gestern. Bei meiner Lesung hat mich die Moderatorin darauf angesprochen. Und sie ist dann. Als ich ihr geantwortet habe, ist sie so zurückgeschreckt. Und sie hat mich nämlich gefragt Wann kommst du denn noch zum Lesen? Bei deinem ganzen Pensum sozusagen Tennis und Schreiben und was weiß ich.

[01:55:24]

Und dann hab ich gesagt Oh ich, ich lese immer eine Stunde, bevor ich mich, bevor ich mich hinsetze zum Schreiben.

[01:55:30]

Und da ist sie so zurück.

[01:55:31]

So und es war für mich völlig. Also ich habe gemerkt, wie sie so überrascht mich angeguckt hat, dass sie das nicht erwartet hat. Und für mich war das ganz normal, dass ich mich aufs Schreiben mit dem Lesen vorbereite. Also ich kann mich nicht einfach hinsetzen und schreiben, sondern ich setz mich hin. Ich lese eine Stunde Belletristik, nicht ein Sachbuch, Belletristik. Dann setze ich mich hin. Dieser Wichser, wie gut schreibt er Ey, ich muss ja jetzt ran machen.

[01:55:56]

Ich muss jetzt wieder anmachen. Also ich funktioniert schon über diese Rivalität, irgendwie auch im Schreiben. Und was beim Schreiben viel schöner ist Du kannst dich nicht so direkt messen. Es gibt ja einfach so viele verschiedene Stile und Jahres und da ist es was schöneres, weil es so direkt inspirierend ist. Also ich lese z.B. momentan Gabriel García Márquez Der Herbst des Patriarchen und vielleicht deine Hörer und Hörerinnen haben das vielleicht auch mal gelesen.

[01:56:24]

Ein Satz geht über sechs Seiten und ich denke mir dann, jeder Satz ist so wahnsinnig schön.

[01:56:31]

Poetisch und dann macht er auch noch Sinn und ist inhaltlich schlau und grammatikalisch perfekt. Und ich denke mir jedes Mal, das kann doch nicht wahr sein. Und ich setz mich dann hin und schreibt dann natürlich viel, viel einfacheren Satz Subjekt, Prädikat, Objekt. Aber dann denke ich mir so Ja, ich kann doch mal ein bisschen. Seid doch mal ein bisschen experimentierfreudiger. Traulich doch mal was. Du musst es ja niemandem zeigen. Du musst es ja niemandem veröffentlichen.

[01:56:57]

Und das ist das Schöne. Und im Sport oder im Tennis hast du halt immer das direkte Resultat. Und das ist dann manchmal nicht fördernd, weil du kannst dich nicht einfach mal entwickeln oder einfach mal was schreiben für dich, um dann zu sehen Ah, das kann ich nicht, das sollte ich nicht machen, sondern du kannst. Du hast halt immer das direkte Resultat. Und das Schöne war, dass ich das Glück hatte. Ich habe Angie Kerber als Beispiel und Angie und ich sind seit wir zwölf sind, immer miteinander in Konkurrenz gewesen oder waren immer Rivalinnen.

[01:57:31]

Und wir waren aber auch befreundet. Und das ist für mich wirklich ein Gottesgeschenk gewesen, weil dadurch, weil sie meine Freundin war, konnte ich nie in Hass auf sie entwickeln, weil es war ja meine Freundin und so war ich dann schon erzogen und sie auch, dass das nicht geht. Wir sind befreundet und das kommt zuerst natürlich. Auf dem Platz sind wir so und versuchen also ich mache gerade zwei Fäuste aneinander und wir versuchen einander zu besiegen. Aber danach umarmen wir uns am Netz und wir gehen danach zusammen trinken und es gehört sich so.

[01:58:00]

Und das war immer die feste Form, sonst wäre unsere Freundschaft Glaube nicht kaputt gegangen. Aber es waren so die festen Formen, an die man sich halten musste. Und es war dann auch immer klar für denjenigen, der verliert. Es war meistens ich war da viel besser ist als ich, sondern meistens ich. Du hast diese Niederlage mit Stolz zu tragen und mit Würde und zu gratulieren, in die Augen zu gucken und danach nochmal weiterzumachen. Und dadurch konnte ich diese Rivalität oder musste ich dieser Rivalität was Positives abgewinnen?

[01:58:28]

Weil sonst hätte ich mir eine Freundschaft kaputt gemacht und das war es mir nicht werden. Und ich glaube, dadurch kam ich auf diesen positiven Aspekt und bei jemandem wie Jackson Pollock und William Willem de Kooning, die nie Freunde waren und dies versucht haben, aber nicht wirklich und nur in diesem Realitäts Gedanken ständig miteinander standen, die haben dann natürlich was ein unangenehmes Gefühl ist, dieser Konflikt in sich, vor allem jetzt für mich, weil ich ja die meiste Zeit diejenige war, die gegen Angi verloren hat, immer wieder diesen Spiegel vorgehalten zu bekommen.

[01:58:59]

Ich bin nicht so gut, ich bin schlechter als ich bin, schlechter als sie. Das hat mich jahrelang gekostet, einfach zu akzeptieren. Sie hat einfach mehr Talent. Es ist so wie es ist. Ich mache alles, was ich mache. Ich kann nicht mehr machen. Ich habe meinen Körper noch so sehr ausgebaut. Sie ist einfach besser als ich. Und es hat sich dann irgendwann auch bewahrheitet. Sie hat den Grand Slams gewonnen und war die Nummer eins der Welt.

[01:59:18]

Also es gab einen Grund. Sie war einfach eines Teil. Ein Talent, das man in fünf Jahrzehnten nicht wiederfinden wird. Und das bin ich nicht. Und es war irgendwann okay. Aber es hat mich zehn Jahre gekostet, das zu akzeptieren. Und wenn ich da nicht als meine Freundin gehabt hätte, dann wäre es vielleicht etwas Unschönes ausgeartet.

[01:59:38]

Und so hatte ich immer diese Form, an die ich mich halten musste und konnte und war dann in der Lage, das umzudrehen für mich. Und es hatten diese Künstler nicht. Und deswegen haben sie sich ja dann selbst zerstört. Der eine hat sich besoffen gegen den Baum gesetzt, der andere hatte Ewigkeiten Depressionen und die kamen nie wieder da raus.

[01:59:57]

Was würdest du jemandem raten? Keine Ahnung. Dein Freund ist Künstler. Wenn der eine Obsession hätte mit einem anderen Club mit Kai gegangen, wäre wir mit einem anderen Geiger.

[02:00:09]

Ja, er hat vielleicht das auch.

[02:00:12]

Er hat es auch manchmal ein bisschen, dass er und deswegen meine ich das auch, dass es bei uns im Tennis manchmal leichter. Er sagt dann so Sachen wie Guck, der ist jetzt erfolgreich und ich mach viel bessere Musik als ich oder Ich kann viel mehr. Ich bin viel besser ausgibt. Manchmal sagt ich bin viel besser ausgebildet. Da muss ich immer lachen. Aber es ist natürlich, da ist schon mal ein Punkt drin. Bei Künstlern kannst du es halt nicht so neutral messen wie im Tennis.

[02:00:39]

Und es ist manchmal unfair, wenn du das Glück hast, dass dich die Leute gut finden, kannst du tatsächlich vielleicht neutral gesehen bessere Musiker sein. Das heißt aber nicht, dass du mehr Platten verkauft, sondern es ist ja ganz oft in der Musikgeschichte, Kunstgeschichte was auch immer so gewesen. Deswegen ist es da ein bisschen tricky, muss ich ganz ehrlich sagen.

[02:00:56]

Bei dir ist ja die Rede, bei dir ist die Wally River Rivalität, bei dir ist die ja.

[02:01:01]

Also zumindest wirkt es jetzt hoch durch.

[02:01:04]

Therapiert wie du willst, wirkt es ja gesund eher und auch nicht eben nicht obsessiv. Ja, das kann aber bei ganz vielen eben genau das Gegenteil sein. Das ist eben, dass sie am Ende gegen Baumelnden aufgrund einer anderen Person wär oder halt auch Michael Jordan mäßig Höchstleistungen aber auch auch nicht auch ein bisschen was es gibt ja so sehr gesund kann man sich irgendwie davor schützen?

[02:01:28]

Also was ich dann auch in dem Kapitel. Was ich ja dann versuche herauszuarbeiten, weil alle da sind natürlich die Medien megageil drauf, diese Unterschiede hervorzuheben. Roger Federer, der Gentleman, der mit Eleganz spielt und ganz weich ist und in seinen Bewegungen so viel keine Ahnung wieso. Die haben dann immer so schöne Wörter. Und dann Rafael Nadal, der Muskulöse, der stehe dann sie mal, der stehe aus. Auch super einfalls, voll aus Spanien. Der Stier.

[02:01:59]

Der Matador? Keine Ahnung. Super martialisch. Mit seinen Muskeln. Alle fertigmacht. Und was ich dann in dem Kapitel versuche zu machen, ist, die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Was haben diese Menschen gemeinsam? Super interessant. Roger Federer und Rafael Nadal sind genau gleich groß, sind genau gleich schwer und haben die genau gleiche Spannweite von Arm zu Arm, wenn sie ihre Arme ausbreiten. Ist das nicht total absurd? Ich fand es total absurd, als ich das gefunden habe.

[02:02:26]

Und was beide hatten, die haben unter Druck immer funktioniert. Sie haben ihre beste Leistung abgerufen. Manchmal hat es nicht gereicht, weil der andere noch besser war. Aber sie haben immer ihre beste Leistung abgerufen.

[02:02:36]

Und das habe ich auch bei Angie und mir zumindest für mich dann irgendwann entdeckt. Was wir alles gemeinsam haben und was ich von Angie lernen kann. Das war das. Weil wir waren so unterschiedlich in in der Art ans Leben heranzutreten. Sie hat z.b. Und das hab ich auch zu 100 prozent von Angie gelernt. Sie hat zum Beispiel war immer total entspannt. Was? Wir haben ja im Tennis Belag Wechsel. Wir haben ihr verschiedene Beläge.

[02:03:03]

Wir haben Hartplatz, grünen Sand, roten Sand, die sich ein bisschen anders spielen und rasen, was mir völlig neu war da wirklich so rasen beim Tennis hab ich ja noch nie gesehen. Okay, ich gucke nie Tennis. Vielleicht. Vielleicht liegt es daran ja sehr genau.

[02:03:19]

Wir haben viel. Ballacks Wechsel an die Angie war immer super entspannt damit. Wenn ein Turnier auf Rasen war, ist sie drei Tage vorher angereist und dann hat sie immer zu mir gesagt Es ist okay, der Ball springt ein bisschen tiefer ab. Aber am Ende Platzes genau gleich groß. Die Bälle sind gleich schwer. Was soll ich mir da jetzt einen Kopf drum machen? Und ich hab mir mit meinem analytischen hier in alles zerbrochen, immer drei Wochen vorher angereist, um mich zu akklimatisieren und mich an Rasen zu gewöhnen.

[02:03:47]

Und dann verlor ich immer in der ersten Runde und einzige gewann bis zu mir sah.

[02:03:51]

Und das habe ich von Angie gelernt, entspannter mit so Sachen umzugehen, mit Widrigkeiten umzugehen. Sie hat sich nie. Sie hat immer auf sich vertraut, dass sie irgendwie einen Weg während des Marsches finden wird. Und ich dachte, ich muss vorher zu tausend Prozent vorbereitet sein, sonst schalte ich sofort im allerersten Punkt. Und das hab ich mir von Angie und wirklich von keinem anderen. Aber zu Millionen Prozent ab.

[02:04:16]

Aber das Schöne, so hört sich das gerade an, ist es, dass es sehr wohlwollend ist. Weil oft hat man ja genau, dass man denkt, man hat die blöde Angie, die spielt sich auf dem Rasen und nimmt das so locker. Und das kann ja nicht. Aber, sondern du nimmst das ja einfach. Du nimmst. Und das ist ja eigentlich ein ganz guter Hinweis für Leute, die vielleicht gerade irgendwie eine Obsession mit der Sänger haben. Unbedingt.

[02:04:36]

Denkt Ja, aber da guckt doch mal was.

[02:04:38]

Was? Ja, das hatte ich nie, das weiß. Vielleicht bin ich da dann der schlechte Ansprechpartner. Das hatte ich einfach. Vielleicht, weil ich eine kleine Schwester habe und wir halt immer aufeinander aufpassen mussten, uns immer gegenseitig helfen mussten, wenn kein anderer da war. Und wir wurden auch so erzogen. Gemeinsam schafft man mehr. Dieses klassische Beispiel von sieben Brüdern. Weißt du wo der Vater? Kennst du diese Farbe? Sind so sieben Stöcke und der Vater geht dann hin und sagt zu den Brüdern, die sich immer miteinander streiten, bindet die sieben Stöcke zusammen und sagt dann Zerbricht diesen.

[02:05:13]

Ich weiß nicht, wie nennt man das? Sieben Stöcke aneinander gebunden halt. Und die kriegen das nicht hin. Und dann bindet er das auf und gibt den, legt die sieben Stöcke hin und sagt dann Und jetzt zerbricht die einzelnen Äste und dann geht's ganz leicht. Und das ist dann so die Farbe. Wenn ihr zusammen zusammenhaltes, seid ihr stark. Und wenn ihr euch aber nicht aneinander haltet und einzeln Sachen macht, dann kann man euch ganz leicht zerbrechen.

[02:05:32]

Und so diese Farben zum Beispiel haben mir meine Omas immer erzählt, als ich hör Ja, ist eine Sage, aber so und so bin ich natürlich aufgewachsen und vielleicht ist deswegen mein ernster erster Instinkt gewesen. Wenn Antje Sachen besser gemacht hat, wie kann ich das auch machen und nicht wieso macht die das so, die blöde Kuh? Sondern es war immer so, das hab ich nicht. Ich wünschte, ich könnte das. Und ich war auch nie, das muss ich sagen, dass ich mich mal selbst loben.

[02:05:56]

Hier nicht. Endlich lobe ich ich mir selbst.

[02:06:00]

Ich war nie zu stolz, andere oder meine Konkurrentinnen zu fragen nach etwas. Und das habe ich manchmal das Gefühl, dass bei anderen vielleicht eher der Fall, wenn sie in direkter Konkurrenz zusammen stehen. Ich hab ganz oft Antje gefragt, z.B. Deswegen weiß ich auch, dass sie das so sagt mit Ja. Der Platz ist doch gleich groß und die Bälle sind. Ich verstehe nicht, warum machst du dir so einen Kopf? Ich habe sie gefragt Antje, wie machst du es, wenn du auf Rasen geht?

[02:06:24]

Aber sie hat immer sehr gut Phrasen gespielt. Wie machst du das? Gehst du da früher hin? Und sie hat immer so Nee, ist doch einfach. Bisschen tiefer stehen in den Knien. Alles gut und so. Ich hab da nen Stoltz gehabt, andere zu fragen und vor allem Angie oder Menschen, die besser waren zu fragen Hey, wie machst du das? Wie gehst du da ran? Und so war das immer für mich die leichteste Form, tatsächlich mir Tipps zu holen.

[02:06:49]

Von den besten in meinem Metier hingehen und fragen. Und das Schlimmste, was dir passieren kann, ist die sagen Sorry, das will ich nicht mit dir teilen. Weil vielleicht spielen wir zwei Runde gegeneinander, das musst du mir. Dann hab ich ja auch nichts verloren.

[02:06:59]

Dadurch, dass man beim Schreiben ja im Grunde auch wenn du dann Sibylla an an Monster.

[02:07:05]

Na ja, wenn die von mir gestÃrkt würde man als Verlag ja, aber das ist eigentlich.

[02:07:10]

Es ist eigentlich schön. Das ist einerseits ist es bewundernd und andererseits ist es ja auch viel besser so zu machen, als in seiner Kammer zu sitzen. Zu denken ich werd niemals so schreiben oder so spielen wie, sondern eigentlich hier wird man nicht, weil man ja jemand ist hinter sich, aber sozusagen eher gemeinsam versuchen Stöcke irgendwie, wenn man es dazu kommt irgendwie zu zerbrechen, finde ich sehr viel, viel gesünder.

[02:07:31]

Ist das etwas was du hast schon gesagt, du hast das eigentlich durchdringe oder Omas schon mehr glaube?

[02:07:37]

Es war auf jeden Fall eine der ersten Farben, die sie uns immer erzählt haben und. Und genau bei Sibylle Berg zum Beispiel als Beispiel Ich habe hier einfach irgendwann geschrieben, ich hätte sie niemals gefragt Sibylle, wie sieht dein Schreibprozess aus? Da ist es mir schon bewusst, dass da jeder das anders macht und so. Und Sibylle schreibt ja auch ganz anders als ich und gar nicht in dem Jan, wie ich schreibe. Aber ich habe Sibylle als allererstes geschrieben. Als es dann irgendwie näher zum Buch hinkam und nicht nervös wurde.

[02:08:06]

Da war Sibylle die allererste und wir kannten uns nicht außer Peer. Ein paar direkt Nachrichten per Instagram. Ich hab ja als erstes schrieben Sibylle, ich werde nervös. Hast du immer irgendwie Tipps? Oder wie hast du das gemacht? Und sie hat dann ganz klar gesagt Keine Rezensionen lesen sie dann auch. Ist ja auch witzig. Das nur aufs Konto gucken. Das können wir gucken. Es konnte keine Rezension lesen, aber sie hat was gesagt.

[02:08:29]

Und das fand ich so interessant. Und das werde ich auch nie vergessen. Bis an mein Lebensende. Sie hat zu mir gesagt Wenn du ehrlich zu dir bist, weißt du, ob du ein gutes Buch geschrieben hast. Und dann habe ich so überlegt und hab gedacht sie hat vollkommen recht. Ich weiß, dass ich jetzt ein viel besseres Buch schreiben kann, aber ich weiß auch, dass ich in dem Moment, als ich dieses Buch schrieb, das beste Buch geschrieben habe, was ich in der Lage war zu schreiben.

[02:08:53]

Und als sie das gesagt hat, sie meinte Ich weiß genau, welche Bücher von mir besser sind und welche schlechter. Ich brauch dazu keinen Kritiker, der mir das sagt. Und wenn du dich auf deine eigene Maßeinheit in dem Sinne verlässt, dann bist du immer am zufriedensten. Und daran habe ich mich ganz oft erinnert und auch mal heimlich gescrollt und nochmal durchgelesen. Und das fand ich den besten Tipp, den mir jemand in dem Zusammenhang jetzt mit dieser ersten Buchveröffentlichung gegeben hat, eigentlich dann auch wieder auf dem Platz.

[02:09:22]

Naja, eigentlich schon.

[02:09:23]

Das war ja auch so absurd. Ich hab ja was ganz klischeehaftes gemacht, um mich mal wieder runter zu möbeln, weil ich mich eben selbst gelobt habe.

[02:09:32]

Ich hab mir, als ich dann irgendwann entschied, dieses Buch zu schreiben, habe ich mir drei Wochen eine Hütte in Rostock gemietet und wollte und es war auch die in dem Dorf, in dem ich war, war eine einzige Bar zu der Zeit offen und meine Hütte lag genau daneben und ich habe mir dann so ausgemalt, wie ich dann abends dann um 18 Uhr rüber gehen mir so ein Whiskey Getränk, Getränk und Whisky Getränk bestelle. Also so richtig klischeehaft den ganzen Tag in meiner Hütte sitze und schreibe.

[02:10:03]

Nach zwei Tagen saß ich im ersten Bus nach New York zurück, um meine Freunde zu sehen. Also da bin ich hetero. Mal bin ich direkt gegen eine Wand gelaufen, aber dann bin ich wieder zurück und dann hatte ich so alles raus und so okay, ich hab das jetzt gemacht. Es war wie mit diesem Tennis. Dann war dieser Zwischenschritt weg. So mach ich das. Eigentlich will ich lieber. Naja, es war einfach weg. Ich mache das jetzt fertig und ich hab mir ein Plan geschrieben.

[02:10:25]

Jeden Tag schreibe ich von 9 bis zwölf. Das mache ich. Egal was kommt. Und abends ein bisschen editieren, nochmal lesen, wegschmeißen, auch Plan machen, vor allen Dingen aber vor allem Pläne machen.

[02:10:36]

Und das allererster Tag. Es war ein Montag. Ich weiß genau, ich bin Sonntagabend von Penn Station im Bus nach Woodstock gefahren, bin dann ausgestiegen mit meinem Köfferchen, meine Hütte gelaufen, schlafen gegangen, mir noch einen Tee gemacht. Wachte auch morgens um acht ein bisschen Sport gemacht und um neun saß ich am Schreibtisch. Und mein erster Gedanke war Alda Andrea, jetzt machst du genau die gleiche Scheiße, die du bisher auch gemacht hast 15 Jahre. Nur dass du halt sitzt und nicht rennst.

[02:11:03]

Aber ich hatte wieder dieses einsame Gefühl. Ich sitze alleine da. Ich kann mich nur auf mich selbst verlassen. Ich habe die volle Verantwortlichkeit für alles, was jetzt auf diesem Blatt Papier passiert und keiner kommt, um mich zu retten und mir irgendwie zu helfen. Und in dem Moment musste ich aber ich hab's mit Humor genommen. Ich hab dann über mich selbst gelacht und dann gingen die nächsten zwei, drei Wochen super rum und ich habe zwei sehr wichtige Kapitel in den zwei Wochen geschafft.

[02:11:28]

Sind die letzten zwei in dem Buch. Aber diese. Endlich die Chance, endlich Erschlagene, endlich Spaß und New York, was mein Türöffner in die nächste, zum nächsten Buch, vielleicht aber auch in die nächste Welt ist nach dem tennis. Und es sind auch. Meine. Lieblings kapitel. Glaubich. Super. Dass eigentlicher spaß.

[02:11:47]

Das. Zu dehnen. Soweit. Also. Wird es. Wirklich. Also. Finde ich. Das beste kapitel. Auch. Ja. Und ich dachte. Du hättest es auch. Viel eher. Bringen können. Also. Diese kapitel. Ja. Das geht.

[02:11:59]

Das ist. Viel. Also. Das ist. Ja. Ich sehe das immer. Ich lese super viel Kinder. Und ich sehe immer mehr. Du kannst aber Kinder anstreichen, okay. Und ich sehe immer die meisten Markierung hören.

[02:12:10]

Nach 30 auch echt. Also Leute lesen Bücher einfach nicht zu Ende. Aufmerksamkeitsspanne. Das ist ja Wahnsinn. Das ist echt brutal.

[02:12:18]

Finde ich so, dass man das. Dann sieht man es wirklich direkt. Und ich fand das aber auch gut, dass das so spät kommt.

[02:12:25]

Es macht viel mehr Sinn da hinten zu packen, aber man ist gedacht, dass durch das direkt vorne mit dem Vorschlaghammer ja mal was surfen, was so auf den Punkt ist. Aber auch da gibt's ja auch so recht zu wissen. Aber du machst das jetzt gut und was ist jetzt nicht gut? Und es ist auch auszuhalten und ich packe das am Ende hin und das wird entdeckt werden. Das finde ich schade. Sehr hohes Selbstbewusstsein für mich.

[02:12:51]

Ja und was? Was komisch ist. Manchmal. Und das wünschte ich mir. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich jetzt so viel schon erlebt habe in meinem Leben. Oder ob ich einfach ein anderes Selbstverständnis habe als Autorin. Ich trau mir viel mehr Sachen zu. Als Autorin, als damals, als Tennisspielerin. Und es kann absolut mit meiner Jugend zusammen gehangen haben, dass ich einfach noch viel jünger war. Und ich wusste, wer ich bin und auch noch nicht wusste, wer ich sein will.

[02:13:15]

Und jetzt als Autorin nehme ich mir Sachen raus, wie z.B. dieses Buch war. Ja, ich meine, meine Literaturagenten hat es mir immer wieder gesagt, dass es eigentlich ein Risiko, weil ich hätte es läuft unter Belletristik. Es ist viel schwerer, in der Bestsellerliste hochzukommen. Ich laufe gegen alle Unterhaltungsroman. Ich laufe gegen alle Liebesromane, gegen alle Krimis. Ich hätte ein Sachbuch schreiben können Mémoire Autobiografie und wäre wahrscheinlich sofort auf der Bestseller Sela Liste drauf gewesen.

[02:13:41]

Andrea Petkovic Mein Leben Shade Vorwort zum Prognos So bin ich nun.

[02:13:46]

Ja, so bin ich nun mal, wie Franz Beckenbauer das vorher schon gesagt haben, dass er ein bisschen gesagt hat.

[02:13:52]

Und das wäre natürlich viel leichter gewesen. Aber ich weiß nicht, ob ich einfach ein. Ich weiß. Erstens Ich hatte natürlich immer die besten Trainer, all die tollen Literaten, die ich einfach in meine Tasche packen konnte und mitnehmen konnte, was damals im Tennis nicht da war. Ich wusste, was mich überrascht und was mich herausfordert als Leser. Und ich wollte unbedingt meine Leser als intelligent empfinden. Ich wollte ihnen zutrauen, dass sie wissen, was sie mit diesem Buch machen.

[02:14:19]

Und ich wollte sie nicht. Und manchmal habe ich das Gefühl, weil ich arbeite ja auch fürs Fernsehen. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass im Fernsehen die Zuschauer so ein bisschen ich will gar nicht sagen als dumm empfunden werden. Aber vielleicht, als wären sie nicht mit voller Aufmerksamkeit dabei. Also wenn ich manchmal so ein bisschen fabulierte Satz formuliert, dann kriegt man das viel zu kompliziert formuliert. Du musst direkt auf den Punkt kommen. Und da wehre ich mich immer sagt Nein.

[02:14:41]

Man, die Leute wollen auch mal gefordert werden und die Leute und die Leute verstehen das auch. Es ist jetzt nicht keine Ahnung Meritokratie, sondern es ist vielleicht ein Nebensatz rein geflossen und in der Moderation rät man halt direkt ab mit einem Nebensatz, sondern es soll alles so Hauptsätze, Hauptsatz, Hauptsatz, Hauptsatz. Und das wollte ich halt unbedingt, dass das einzige, was ich mir vornahm, dass ich wirklich meinem Leser zutraue, das zu verstehen, wie ich das meine.

[02:15:09]

Und nicht zu viel erklären zu müssen. So war vielleicht mein mein Anspruch, als ich das, als ich mich hinsetzte und das Buch schrieb, etwas ganz am Anfang im Buch geschrieben.

[02:15:20]

Alles was ich wollte, war zur Elite.

[02:15:24]

Und was ist die Elite jetzt?

[02:15:27]

Nee, nee, erstmal eine Vermutung. Ich glaube, dass du mit dem Buch so umgehen konntest, wie du jetzt umgegangen bist. Und auch ein bisschen ist, weil du zur Elite gehörst. Und ich glaube, dass du die Sicherheit. Es ging um finanzielle Sicherheiten, es ging immer. Also es ging um alles. Das ist es denn dann.

[02:15:48]

Es stimmt ja, ich war nicht darauf angewiesen, dass es hundertprozentig da hast du hundertprozentig recht. Wenn kein einziger Mensch außer meinen Eltern das Buch kauft und meine Schwester drei Ausgaben verkauft. Nicht schlecht, da das Essen gut, aber das sie kaufen müssen.

[02:16:03]

Wir kriegen ein nix also.

[02:16:09]

Ja, absolut recht. Ich bin keine 21 25, 36 jährige Autorin, die darauf angewiesen ist, dass ich so und so viele Ausgaben dieses Buches verkaufe, um meine Familie ernähren zu können oder auch nur mich selbst ernähren zu können. Und das ist absolut eine wahnsinnig privilegierte Situation, in der ich mich befinde. Da bin ich voll bei dir. Was ich fragen wollte ist, du würdest mich gefragt im 1zu1 Talk und das hab ich auch Toni Kroos damals gefragt, ob es leichter ist, nach oben zu kommen oder schwerer nach oben zu kommen oder oben zu bleiben.

[02:16:46]

Und ich hab mich das gar nicht auf dem Sport gefragt, sondern in Bezug auf die Elite, ob es eigentlich das ist ja auch ungewöhnlich. Das hat man bei Künstlern z.B. nicht so. Bei dir ist im ersten Artikel steht, wie viel Preisgeld du bekommen. Es ist sofort.

[02:17:02]

Ach, du kannst ja nicht mit einem. Keine Ahnung normalen Künstler reden oder Buchautoren reden sagen. Auch Sie sind Multimillionär. Ja, aber da würden ja alle sagen. Also eher bin ich aber würde ich nie drüber reden und so weiter.

[02:17:14]

Und ich hab mich gefragt bei diesem Elite und ich würde jetzt mal sagen, das ist schon die Elite des wieß, wie sich da verhält. Du wolltest immer dazugehören und jetzt größer dazu. Ist es schwer, da hinzukommen? Oder ist es schwerer da zu bleiben?

[02:17:33]

Es ist schwerer, da hinzukommen. Schwerer dahin zu kommen. Es ist länger dahin zu kommen. Es dauert länger.

[02:17:43]

Und wenn du.

[02:17:47]

Was er hat und das ärgert mich so am Leben. Einfach machen mich Sachen immer noch wütend am Leben. Was mich ärgert Wenn du einmal da bist, ist es wahnsinnig schwierig, da wieder raus zu fallen, weil dann hast du ja all die Möglichkeiten. Du hast das eine. Und wenn ich jetzt alles Geld der Welt verlieren würde heute, weil eine Bombe einschlägt, warum auch immer, ich muss wieder flüchten. Einzige, was ich tun muss, ist mein Handy zu retten.

[02:18:08]

Ich hab ein ganzes Netzwerk an Menschen, mit denen ich mir ein neues Leben aufbauen könnte. Das ist so wertvoll. Und das ist natürlich. Ich bin in dieser privilegierten Situation, weil ich jetzt irgendwie dazu gehöre. Und es ist so frustrierend, weil andere, die vielleicht genauso talentiert sind, mehr talentiert sind als ich, die alles haben und nichts dann, weil sie eben nicht dieses Netzwerk besitzen, nicht dieses privilegiert sein, nicht die Möglichkeiten, gar nicht mal die finanziellen, sondern alles was dann dieser Rattenschwanz, der damit einhergeht und.

[02:18:41]

Und wenn du halt z.b. Weil meine mein Vater wollte ja nicht, dass ich Tennisprofi werde und ganz viele fragen mich immer. Aber warum wollte er das nicht verstehen? Wir alle gar nicht. Und dann versuche ich immer zu erklären Ja, aber damals wussten wir ja nicht, dass ich es schaffe. Ich war 16 Jahre alt. Mein Vater war Tennis Trainer, er 12 Stunden am Tag gearbeitet, um irgendwie das Reihenhaus abzubezahlen und und dann wollte ich auf einmal Tennisprofi werden und er wollte mir am liebsten mit Trainer und Physiotherapeuten durch die Gegend rasen.

[02:19:12]

Meine Eltern haben mir den Vogel gezeigt. Wir wussten es ja nicht, dass ich sechs Jahre später in den Top 50 bin und genügend Geld verdienen, um ihren Trainer zu leisten. Das wussten wir alles damals nicht. Natürlich war es einfacher für meinen Vater zu sagen Nein, du gehst studieren, dann gehst du nebenher arbeiten, verdienst dir dein Geld und dann gehst du irgendwann richtig arbeiten. Und hoffentlich wirst du dann Anwältin oder Ärztin. Weil alles andere zählt nicht.

[02:19:36]

Alle anderen Berufe zählen nicht.

[02:19:38]

Und das wussten wir ja alles damals nicht. Und jetzt bin ich hier und jetzt habe ich alle Möglichkeiten. Und selbst wenn irgendwas morgen passieren würde, wüsste ich irgendwie, wie ich mich wieder zurechtfinden. Aber die Andrea damals hatte das nicht. Und sie hatte eben auch nicht. Ich war in einem ganz anderen Druck, weil wenn ich auf einem Turnier war und habe das Turnier nicht gewonnen, hatte ich im Zweifel kein Geld, um nach Hause zu kommen. Ich wusste wirklich nicht, was soll ich machen.

[02:20:03]

Oder ich konnte nach Hause kommen. Meine Eltern hätten mich dann geholt. Aber ich wusste nicht, wie ich zum nächsten Turnier komme. Und das Ziel von einem Tennisspieler ist ja, zum nächsten Turnier fahren zu können. Aber wenn ich nicht 2000 Euro gewann, konnte ich mir eben das Ticket nach Antalya nicht leisten. Das nächste Turnier war. Ich musste dann nach Hause und wieder in die Schule und es war das Schlimmste, was mir passieren konnte. Zu dem Zeitpunkt.

[02:20:23]

Und dann war natürlich alles, was ich getan habe, mit Angst im Herzen. Und alles, was ich getan habe, war immer Gott. Bitte Andrea, du musst gewinnen, sonst kannst du nicht das nächste Turnier spielen, was auch ein wahnsinnig großer Antrieb ist. Und all das habe ich heute nicht mehr. Und deswegen kann ich mir jetzt auch leisten, was du, was ich mache. Ich schreibe eine Biografie, aber ich nenne es Outro Fiktion. Und dann verarbeite ich Episoden aus meinem Leben literarisch und die Leute sollen sehen, was sie damit machen.

[02:20:49]

Das ist natürlich auch wahnsinnig arrogant auf eine Art und Weise, wenn man so drüber nachdenkt. Meine einzige Verteidigung dazu, die ich zu sagen habe, ist, dass ich mir alles sehr hart erarbeitet habe, was ja dann jeder sagt, was jeder Werk nie ist.

[02:21:03]

Es nie. Es war noch kein Lottogewinner in hier aber hat sich dein dein Verhältnis zu Geld, was ja Elite ist.

[02:21:16]

Elite ist Geld. Hat sich das verändert? Nie.

[02:21:20]

Ich habe immer noch das Gefühl eher ich habe eine. Kennt man vielleicht auch die Alexa? Shang ist so eine Mode, Influencerin und so ein It-Girl und. Immer Mezzo und daher kenne ich sie auch mein Freund ist ja Musiker und sie hängt immer mit den Musikern ab und sie trägt die tollsten Klamotten und Chanel und weiss der Geier und ich hab sie irgendwann kennengelernt in dem Sommer und ich hatte so eine Tasche dabei. Die hat 400 Euro gekostet und ich hab 4 Monate überlegt, ob ich mir diese Tasche kaufe und ich hab hin und her überlegt.

[02:21:55]

Ich hab bei tausend Second Hand Shops nachgeguckt und hab sie mir am Ende gekauft und hatte drei Wochen schlechtes Gewissen, dass ich sie mir gekauft hab. Und dann hat sie.

[02:22:04]

Ich habe sie kennengelernt und sie meinte dann a la wir Balkenhol. Und dann hab ich ihr davon erzählt, wie und sie hat mich dann so angeguckt und sie so forced Zentrum pug. Und sie hat auch noch so eine London Cockney Akzent. So Parketts Senju hab ich kann das nicht nachmachen und ich hab mich so kaputt gelacht und so hab ich ihr heute immer noch. Alle Sachen die ich trage, lasse ich mir immer schicken und ich kann sie mir alle kaufen und ich machs nie.

[02:22:29]

Ich lasse mir alles schicken pour Kitzingen das geht niemals weg und sie ist ein bisschen nicht viel älter, aber ein bisschen älter als ich. Und sie hat viel früher Geld verdient als ich und sie hat mir dann so den Arm auf die Schulter gelegt, hat gesagt Don't worry etwa Never go.

[02:22:45]

Und das war irgendwie so traurig. Aber ich musste auch total lachen, weil sie es mit Humor gesagt und mit Humor rübergebracht. Du kriegst es nie weg. Ich hab immer so ein Sparstrumpf. Und das Schöne ist, was ich was echt Schönes. Wenn ich so an meine Familie und Freunde geht, hab ich das gar nicht. Da bin ich total freigebig.

[02:23:06]

Aber wenn es an mich selbst geht, da bin ich also, da spar ich mir einen Strumpf, was total manchmal auch kontraproduktiv ist, weil im Tennis muss man ja, da hab ich ja vorhin erzählten, wir müssen ja alles selbst bezahlen und manchmal muss man in sich investieren und wirklich Geld in die Hand nehmen, um sich einen guten Trainer zu leisten. Oder ganz klassisches Beispiel Wenn du nach Australien fliegst in der Economy, brauchst du zehn Tage, um nicht zu regenerieren.

[02:23:31]

Und dein Körper ist ja dein Kapital. Wenn du Business fliegst, brauchst du fünf Tage. Und das ist dann manchmal eine Investition, die man in sich selbst tätigen muss, die ich aber fast nie bereit bin, wirklich zu tun. Weißt du, so Sachen. Und deswegen geflügeltes Wort Poor Kitzingen.

[02:23:47]

Das finde ich mit leichtem Akzent. Aber du hattest doch mit Will.

[02:23:52]

Ich habe es noch gar nicht gehört, aber ich hab über Geld gesprochen. Ja, letztes Mal. Ja. Wie war das? Habt ihr darüber auch gesprochen, oder? Ja. Also ja. Also wir haben über zu über unsere Beziehung zu Geld gesprochen und wir haben festgestellt, dass für die im Grunde nicht wirklich haben.

[02:24:07]

Danke. Ich bin tatsächlich deiner Schwester ein bisschen näher, was das betrifft. Wenn ich mich damit nicht so, dann würde ich mich damit nicht beschäftigen. Okay. Also das ist irgendwie so, wir kannten beide unseren Kontostand nicht so und ich habe auch festgestellt, dass für mich Geld eher so eine Art Maßstab ist.

[02:24:24]

Bei mir ist das Gewinnen, dann kannst du ja ab Rangliste und ich sehe dann keine Ahnung. Ich habe jetzt dies oder das und jetzt hab ich das gemacht. Dafür kriege ich das. Aber es ist mir eigentlich ist es mir total egal und es ist eigentlich haben wir beide festgestellt haben, das ist eigentlich ekelhaft, so dass man eigentlich versucht Geld zu verdienen, in dem es keine Ahnung, Kapitalismus und so weiter und so fort.

[02:24:50]

Eigentlich ist es wurscht. Eigentlich. Eigentlich bedeutet es auch gar nix.

[02:24:54]

Und warum ist das das Maß, was man hat? Und warum kann das nicht ein anderes Maß sein? Und was könnte das sein? Natürlich könnte ich ja sagen, aber ich hab jetzt mit Andrea Petkovic 2 über 2 Stunden gesprochen.

[02:25:08]

Es ist ein schwieriges. Es ist ja auch kein Maß.

[02:25:10]

Also ich wir leben so sehr danach, noch nach Masse sozusagen. Wie viel hat man von etwas?

[02:25:19]

Wie groß? Es geht immer. Wie groß ist die Wohnung? Es geht gar nicht. Darum ist sie schön. Ist schön. Es geht immer so, es geht immer um das. Oder Wie schnell fährt ein Auto? Wie viel Megapixel hat eine Kamera? Wieviel Speicherplatz ist auf meiner Karte? Und es geht immer nur um diese Zahlen. Und das ist das hab ich bei mir jetzt durch Sibylla durch das Gespräch nochmal gemerkt. Okay, das ist irgendwie. Das ist gaga.

[02:25:41]

Ja, es ist gaga. Aber ich würde jetzt bisschen fast zurück drücken. Push back. Und ich würde sagen, dass das auch wieder eine privilegierte Meinungs Weise ist, dass man sich irgendwann erlauben kann, nicht über Geld nachzudenken oder nicht über Geld reden zu wollen oder sich nicht damit auseinandersetzen zu sein. Weil ich glaube, dass deswegen was sie meinte, nämlich ich hab das jetzt so hingeworfen Poor Kitzingen Syndrom ist, dass du eben zu einer prägenden Phase deines Lebens der um Geld Gedanken machen musstest.

[02:26:14]

Und das war bei mir, als ich 14, 15, 16 war. Wenn ich das Turnier nicht gewinne, kann ich nicht zum nächsten Turnier. Das heißt, das schadet meiner Tennis, Karriere et cetera et cetera. Und ich glaube, dass ich dann darüber natürlich auch viel oder viel.

[02:26:31]

Bin ich dann doch wieder komplett bei dir? Nämlich verzwickte Beziehung zum Geld, entwickelt die nicht gesund. Nämlich das andere Extrem. Und irgendwann als ich festgestellt, es war die größte Befreiung in meinem Leben, als ich festgestellt habe, was ich eigentlich von dem Geld wollte, was ich, was ich dann stellen, weil meine Mutter, was ich vorhin ganz am Anfang habe ich gesagt, wenn ein Tag nicht 28 Stunden hat, ist es dann eigentlich ein Tag? Meine Mutter immer was?

[02:26:57]

Warum? Für was? Für Geld, für was? Für das wird es.

[02:27:00]

Und als ich irgendwann festgestellt habe, was ich mit dem Geld wollte ich wollte einigermaßen schön wohnen. Und das ist für mich ein Zimmer, für mich ein Zimmer für meine Schwester, gemeinsames Wohnzimmer, einigermaßen schöne Küche. Das ist aber One und ich wollte mir keine Gedanken darum machen müssen, wenn ich eine Investition in mich selbst tätigen muss, wie z.B. im Tennis. Da funktioniere ich nämlich noch total Tennisspieler mäßig, dass ich mir das leisten kann. Und als ich das festgestellt habe, ist ganz viel von mir abgefallen, dass ich nie, weil irgendwann hechelnd sowas hinterher und fragt sich dann, weil z.B. mein Haus ist schön, es ist aber nicht riesig groß.

[02:27:45]

Es ist wirklich ein Wohnzimmer Bereich 2 Schlafzimmer fertig, aber ich brauche nicht mehr. Und als ich das festgestellt habe, das war wahnsinnig befreiend, weil irgendwann fängst du an hinterherzuhecheln. Aber was wird, sobald sie finde ich jetzt ins Schloss ziehen? In eine Villa will ich 10 Zimmer, wenn ich. Das verstehe ich auch. Werde ich nie verstehen. Ich habe diese seltsame Obsession irgendwann gehabt, mir so wie hieß das MTV Cripps anzugucken. Und das einzige ich habe nie gedacht Wow, wie geil, so ein Haus zu haben.

[02:28:13]

Das einzige, was ich immer gedacht habe, war Rom. Wozu? Erklärst mir bitte?

[02:28:18]

Und wenn ich 700 Milliarden Euro hätte, wozu brauche ich so viel Schlafzimmer und 15 Badezimmer und 10 Oud? Ich verstehe es wirklich nicht.

[02:28:28]

Das gleiche bei mir. Ich kann es nicht verstehen. Wir waren in Amerika letzte oder letztes Jahr und da haben wir, waren wir auf Hawaii und haben versucht Operas Haus zu finden, aber nur rum und haben es dann aber nicht gefunden.

[02:28:44]

Haben aber im Netz geguckt, wie es war. So what? Barbara. Das ist einfach Pieke.

[02:28:51]

Sie kam desto höher zu sein. So ein Anwesen Fels oder Nassar. Wirklich genau dieses 17 Schlafzimmer hier. Warum? Wozu? Wo schlafe ich? Ich schlafe jeden Abend im gleichen Schlafzimmer. Das ist für mich Basses. Das ist Luxus, dass ich jeden Tag im selben Schlafzimmer schlafen kann.

[02:29:07]

Und ich muss aber verteidigend sagen Ich habe ähnlich. Und das ist bei Sibylle auch sehr gleich wie bei dir. Ich würde es nicht sagen. Doch bei Sibylle auch schon. Parkett noch nicht geerbt oder so. Und ich glaube ganz viel von dem, was du erzählt hast, habe ich so in meinem Leben in dem ich bin in Ostdeutschland aufgewachsen. Dass es auch ganz viele hatten nicht auffallen.

[02:29:30]

Da hat es natürlich Riesa interessiert, mich mit Staatssicherheit zu kennen und so weiter. Und was könnten die Nachbarn? Vielleicht sind die Nachbarn ja eher so und dies ist also ein sehr ähnliches.

[02:29:40]

Sehr aufpassen, wo die Fassade aufrecht erhalten? Genau. Und auch was das Geld betrifft es gab ja nicht im Grunde. Man durfte ja gar nicht.

[02:29:47]

Also man konnte ja nicht reich sein in dem Sinne. Na ja, wir wollen.

[02:29:51]

Ja bitte. Hier ist alles so einfach und deswegen.

[02:29:55]

Aber ich weiß, das ist total interessant, dass so ein politisches System ähnliche Gesichter weisen am Ende dann doch hervorruft, weil ich merke das total. Ich habe vor drei Jahren angefangen, in Dresden Bundesliga zu spielen und ich hab mich so gut mit diesen Leuten verstanden und identifiziert und es war fast schon beängstigend.

[02:30:17]

Und dann dachte ich Ja klar, die sind ja auch. Und es war natürlich eher ältere Leute und ich sage Ja klar, die sind ja auch in einem Satz ich nie.

[02:30:23]

Persönlich bin ich in einem sozialistischen System aufgewachsen, aber meine Eltern total, bis sie 30 Jahre alt waren. Und die sind ja dann das darf man ja auch nie vergessen bei Familien mit Migrationshintergrund. Die verlassen ja ihr Land an einem bestimmten Zeitpunkt. Das heißt, sie sind irgendwann Ende der 80er aus da aus dem damaligen Jugoslawien nach Deutschland gekommen. Und die haben natürlich, dass sie Jugoslawien der 80er Jahre mitgebracht. Diese Serbien ist jetzt komplett anders. Aber die haben natürlich das, das die Usage der 80er Jahre mitgebracht und das den Kindern weiter vermittelt.

[02:30:56]

Und das genau was du sagst, dieses nicht auffallen wollen, sparsam sein, Sicherheitsdenken. Ich mache immer Witze mit dir. Arzt und Anwalt. Ist es dann sonst kein Beruf? Das ist natürlich, weil meine Eltern verbanden damit Sicherheit. Da hast du für immer erst immer einen Job. Du hast immer Verdienstmöglichkeiten. Du verdienst gutes Geld, du Festanstellung. Immer das Beste. Festanstellung bei zehn. Meine Schwester oder deine Schwester im Geiste. Meine Schwester, der ist das.

[02:31:21]

Die will Sachen machen, die dir Spaß machen. Und meine Mutter versucht seit Jahren, sie zu zwingen, in einer Chemieunternehmen eine Festanstellung anzunehmen und meine Schwester so, aber ich will das. Und ja, da kannst du dann Krankenversicherung und kehrte, was dann halt alles so dahinterkommt und das ist so interessant für mich, dass diese politischen Systeme dann doch einfach sich doch krass auf Persönlichkeiten auswirken, oder gesichtswahrend? Ich weiß es nicht.

[02:31:48]

Ich persönlich, was wir erst schon hatten, dass der gefühlte Mangel ja genau das ist gerade ist echt ein gutes Wort. Gerade in Dresden. Das müssen wir. Das musst du berühmt. Man muss das in jedem Podcast mindestens erwähnen. Genau. Und dann irgendwann Doris nicht mehr erwähnen und es einfach nur von dir heraus 100prozentig.

[02:32:07]

So macht man es. Ich hab ja mal gesagt, ich hatte ja immer gesagt Nee, nee, nee, nee, ich muss auf deine Zeit.

[02:32:15]

Auf. Wie viel Uhr ist es da? Es ist halb sechs. Bisschen später, nach halb sechs. Wir wollen nicht Ferdinand von Schirach taufen.

[02:32:21]

Das heißt nein. Das wollen wir. Deswegen komme ich zum Ende. Und eine der Fragen nicht den Stellenwert, ist eine Frage, die ich mir ausgeliehen habe. Oder Sarah.

[02:32:32]

Also das sind sozusagen die letzten drei Fragen Was lernt zu gerade was? So noch nicht so gut kannst du kochen? Koch Video schon gesehen von dir? Das läuft. Es geht schon eher.

[02:32:43]

Also ich ja jetzt ist vielleicht doch es stimmt es auch nicht mehr, dass du mich so im Lockdown gefragt. Da hab ich das so gelernt. Jetzt, in diesem Moment auch. Was lerne ich? Lerne ich gerade etwas, was ich nicht so gut kann?

[02:32:54]

Weißt du, was ich lerne? Ich lerne so ein bisschen auf Knopfdruck zu funktionieren. Das konnte ich schon immer. Auf Knopfdruck so aufmerksam zu sein, dass es das Präsent zu sein. Das lerne ich Aufmerksames vielleicht präsent zu sein, weil ich hab mir immer vorgenommen, wenn ich, als ich dann anfing, besser zu werden, im Tennyson Interviews geben musste und ich wollte nicht, niemals in diese Gefahr fallen, Floskeln zu benutzen, um rauszukommen. Ich wollte immer versuchen, ganz da zu sein, und es war immer möglich, weil es gab eine Pressekonferenz nach Metz.

[02:33:27]

Und wenn du wahnsinnig gut gespielt, das hast du noch zwei Einzelinterviews gehabt. Das war das höchste der Gefühle. Und dann kam halt schon der auch dort ist immer so ein und dabei dann direkter zwischen Last Question. Dazwischen grätscht es fertig. Und jetzt musste ich echt lernen, weil ich oft müde war und musste dann nochmal Interviews geben und nochmal die gleichen Fragen beantworten. Und da hab ich echt gemerkt, trotzdem präsent zu sein und trotzdem ich auf den Gegenüber einzulassen.

[02:33:54]

Und es hat dann immer das Gespräch in neue interessante. Natürlich gab es Fragen, wie ich dann zweimal ähnlich beantwortet habe. Aber es hat oftmals das Gespräch dann in ganz neue Formen und ganz neue Gefilde geführt. Aber nur, wenn ich mich wirklich gezwungen habe, präsent zu sein, auch wenn ich müde war. Und das konnte ich vorher nicht, weil da hab ich manchmal so na, dann halt so Floskeln rausgehauen. Das wollte ich nicht, das will ich eigentlich nicht.

[02:34:17]

Das will ich aber sehr gut. Du bist, als sie hier reingekommen ist, es nämlich müde. Ja, da war ich. Da hab ich dir Baris. Dazu habe ich so viele Interviews gegeben.

[02:34:27]

Ja, das ist ja nicht so sehr gut. Sehr gut.

[02:34:30]

Ja, aber ich hab's am Anfang. Am Anfang hab ich es auch gemerkt, als ich anfing. Das. Ich kam nicht so richtig in Fluss. Und dann hab ich mich echt darauf konzentriert, hier zu sein. In diesem Moment. Und dann ist ja das Schöne Wenn du das schaffst, dann ist es überhaupt keine Arbeit mehr, sondern es fließt ja dann alles aus einem heraus und das besser zu machen. Trotz Müdigkeit. Das lerne ich gerade. Was denken, was ich nicht gut lerne.

[02:34:54]

Übrigens auf Fragen kürzere anfangen.

[02:34:58]

Du willst den Schira?

[02:35:01]

Was denken andere über dich? Was vielleicht gar nicht stimmt? Ich glaube, dass viele andere von mir denken, dass ich so vorlaut bin, glaube ich, weiß ich nicht. Findest du? Hast du das so gedacht von mir? Nee, ich hab. Manchmal hab ich das Gefühl, dass Leute von mir erwarten, dass ich so Hey, du bist doch die freche, vorlaute, selbstbewusste alle. Und das bin ich überhaupt nichts.

[02:35:23]

Wäre es erst jetzt, bevor du gekommen, gerade die olle olle Petkovic, Korsch, sie alle fett geölter wieder da.

[02:35:31]

Nee, das bin ich nicht.

[02:35:32]

Ich bin, glaube ich eher. Also ich bin schon selbstbewusst inzwischen. Das schon. Und ich hab auch kein Problem, meine Meinung laut zu tun. Aber ich bin nicht so generell laut oder vorlaut. Eigentlich nicht. Ich glaube, das würde ich. Ich weiß nicht, ob das Leute von mir denken, aber das hab ich früher mal öfter. So bekamen wir jetzt eigentlich auch nicht mehr in letzter Zeit.

[02:35:51]

Aber jetzt, wenn sie mich überall sehen, dann wäre das glaube ich ein Missverständnis.

[02:35:58]

Die letzte Frage ist immer die letzte Frage und das ist eine ausgeliehene Frage. Schon von Anfang an habe ich habe auch schon ein paar Mal gesagt und irgendwann bin ich auch zu faul geworden, das zu sagen, immer zu sagen Aber jetzt hab ich dich.

[02:36:08]

Jetzt hast du mich verändert. Und ich habe es auch tatsächlich ein Buch geschrieben. Und zwar ich habe eine große Plakatwand am Alexanderplatz und du darfst entscheiden, welcher Satz oder welches Wort dort für eine Woche von allen von dir zu lesen ist. Was würdest du drauf schreiben? Von wem ist das ausgeliehen? Was ist von Tim Ferris? Er ist ein amerikanischer Podcaster. Hab ich ihm ähnlich? Die Frage. Aber nicht am Ende, sondern immer Stell dich nicht immer, aber immer.

[02:36:33]

Ich habe sie sozusagen ganz existentiell, sozusagen Kanzlerinnen. Deswegen sind manche Leute wahnsinnig schwer mit der Antwort.

[02:36:41]

Wenn ein Tag nicht 28 Stunden hat, ist er dann noch einen Tag?

[02:36:47]

Ja, finde ich. Aber die Uhr voll Power hätte ich ein Ding nach dem nächsten raus. Okay, lass uns kurz ernst.

[02:36:55]

Ich würde sagen Humor. Punkt. Ich kann also verzeihen. Punkt. Punkt. Weil ich bin ja nicht faul.

[02:37:03]

Hat die Feinde. Da haben wir ne Frau. Petkovic.

[02:37:08]

Das war sehr, sehr schön. Ja, vielen Dank. Ich durfte also extra nach Berlin angereist. Quatsch. Stimmt nicht.

[02:37:16]

Sie hatte noch ein Fotoshooting.

[02:37:18]

Ich hatte noch was. Ja, das ist sehr schade. Ist ein Porträt von mir. Das war. Ich bin sehr professionell Make up mäßig unterwegs und jetzt sieht mich keiner. Aber ich hoffe, die Zuschauer stellen sich sehr professionell geschminkt.

[02:37:29]

Das Gesicht sieht super aus. Mach dir keine Sorgen. Plexiglas sieht super aus.

[02:37:36]

Ich mache ein Foto. Bankgebühren. Dankeschön. Das war also Andrea Petkovic. Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zusehen. Ist es nicht faszinierend, wozu ein Mangel so führen kann? Ob jetzt nun empfunden oder doch nicht? Das spielt keine Rolle. Das ist doch wirklich der Wahnsinn. Ich hoffe, man hört ihren Willen, ihre Präsenz und ihr analytisches Denken. Das habe ich hier auf jeden Fall in Ihren Augen mit Scheibe dazwischen gesehen. Was mir unter anderem hängengeblieben ist, ist das Thema mit der Identifikation mit Erfolg und Misserfolg.

[02:38:08]

Und das trennt zwischen den Persönlichkeiten. Man merkt ja auch wirklich an, dass ihr das wirklich gelingt. Und das sieht nicht nur so irgendwie theoretisch erzählt. Ich hoffe natürlich, dass ihr Freude mit dem Gespräch hattet und hoffe sehr, dass noch mehr Sportlerinnen hier ins Hotel Matze kommen. Wenn ihr einen Wunsch Gast habt, dann schreibt mir gerne Ihr wisst, ihr habt ja wahrscheinlich schon gemerkt, ich kenne mich nicht so wahnsinnig gut mit Sport aus und mit den Persönlichkeiten.

[02:38:30]

Wenn ihr denkt, das ist eine Persönlichkeit, die unbedingt mal ein Teil Matze kommt und vielleicht kennt die auch persönlich, dann schreibt mir unbedingt, denn ich habe auf jeden Fall Lust bekommen, noch mehr über Tennis, Fußball, Bälle, Persönlichkeiten, Identifikation, Erfolg, Misserfolg und so weiter zu sprechen. Da kann man sich viel, viel abgucken, finde ich. Vielen herzlichen Dank für den Support an Blink ist an Aires und an Reli findet sich ein Dank für die redaktionelle Unterstützung an Arne Hoffmann, an Jan Köppen für die Musik und an Maximilian Frisch für den Schnitt.

[02:38:58]

Wie immer gibt es jetzt eine kleine Podcast Empfehlung zum direkten Weiter. Und zwar ist das ein neuer Podcast von meinem Freund Nils Burgberg. Der Podcast nennt sich die Niels Poke Berg Erfahrung. Vielleicht hat das irgendetwas mit The Joe Rogan Experience zu tun? Keine Ahnung. Auf jeden Fall geht's hier um lange, großartige, tiefe Interviews. Nils ist sehr, sehr biografisch unterwegs. Er hat unter anderem Kevin Kühnert, Anika Decker und Ore Mertz, in der ich war, auch schon zu Gast.

[02:39:23]

Die Folge gibt es aber aktuell noch nicht zu hören. Was ich aber sagen kann Es gibt keinen besseren Gastgeber als Brokeback. Es ist Wahnsinn, was man da für Geschenke bekommt, wenn man da da ist. Ich habe eine Schallplatte bekommen. Ich hab jetzt nochmal eine Flasche Wein zugeschickt bekommen, obwohl ich keinen Alkohol trinke. Es ist wirklich Wahnsinn. Es gibt einen unglaublich gutes Gefühl und ich glaube, deswegen redet man da auch so gerne mit ihm. Und das hört man auch den anderen Gesprächen an.

[02:39:44]

. Deniz Burgberg Erfahrung überall da, wo man Podcasts hören kann. Ihr sollte unbedingt mal reinhören wie und uns wieder nächste Woche Mittwoch. Ich freue mich wie immer über Storys von unterwegs, wo ihr Hotel Matze so hört. Ich hoffe, euch geht's gut. Ich hoffe, eure Familie ist gesund. Am besten bleibt er natürlich drin oder geht nochmal raus zum Spazieren. Vielleicht gibt's ja auch demnächst wieder. Quarantäne. Wir gucken mal Björn auf jeden Fall wieder. Nächste Woche Mittwoch.

[02:40:08]

Bis dahin euer Matcha.