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Meine Interessanterweise war es bei mir damals so, dass ich halt erst einmal nur wusste, was ich nicht kann und ich konnte auf dem Klavier sicherlich nicht alles. Kann ich ja nicht. Auch heute nicht. Ich kann gewisse Sachen, aber ich habe das erst einmal nicht als Stärke begriffen, dass ich nur diese gewissen Sachen kann. Ich habe vor allem immer gesehen, was ich nicht kann. Und das ist vielleicht auch irgendwie entmutigend und demotivierend. Aber ich fürchte auch notwendig, das muss ich immer ganz klar vor Augen hält.

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Was kann ich nicht? Also dann entwickelst du automatisch eine Verbindung zu dem, was du kannst und was du vielleicht auch machen solltest. Und da musst du dann alles drauf setzen. Willkommen im Hotel Matze, dem Interview Podcast war mit Vergnügen. Mein Name ist Mazedonischer und ich treffe mich hier mit den für mich besten der Besten, mit Künstler in Mitunternehmer, in und mit schlauen Typen und Versuch herauszufinden, wie die so ticken. Mich interessiert, was sie antreibt, was sie inspiriert.

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Ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht. Ich will wissen, warum sie das machen, was sie machen, wie sie das machen. Ich möchte von ihnen lernen. Ihr seid von ihnen lernen und natürlich eine gute Zeit im Hotel zu haben. Bevor ich euch meinen heutigen Gast vorstelle, möchte ich euch eine Aktion von Viva con Agua vorstellen, die ich supporten. Es sind gerade mal noch drei Wochen bis Weihnachten und ich könnte wetten, dass ihr noch nicht alle Geschenke zusammen hab.

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Genauso wie ich. Ich habe eine Idee für euch verschenkt doch dieses Jahr einfach eine Spende für sauberes Trinkwasser mit Viva con Agua statt jetzt irgendwelches Parfüm oder Socken oder Schmuck oder Handtaschen. Viva con Agua ist ein gemeinnütziger Verein, der sich dafür einsetzt, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Sie unterstützen Wasser, Projekte und bauen Brunnen. Besonders aktiv ist Viva con Agua in Uganda, Äthiopien und Nepal. Denn über 500 Millionen Menschen haben bisher noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

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Kann man sich kaum vorstellen. Ihr könnt jetzt Viva con Agua unterstützen, damit sich das möglichst bald ändert. Eure Spende als Geschenk funktioniert so Klickt einfach auf Geschenke. Punkt. Viva con agua punct. Org agua schreibt man AC u. a. dann einfach online auswählen, wofür ihr spenden möchtet. Es gibt 10 verschiedene Optionen von Seife für eine ganze Schule, Wasserfilter für eine Familie oder sogar einen ganzen Brunnen. Einfach aussehen, spenden und eine Spenden Urkunde unter den Weihnachtsbaum leben.

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Also verschenkt doch dieses Jahr einfach etwas, von dem alle etwas haben. Das mache ich auch. Vielen herzlichen Dank! Und nun zu meinem heutigen Gast Mein heutiger Gast ist Nils Frahm. Nils Frahm ist Komponist, Produzent und bekannt für seine sehr unkonventionellen Umgang mit dem Piano und sämtlichen Tasteninstrumente.

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Mit dem 2013 erschienenen Album Spaces ist er zumindest für mich berühmt geworden und spielt seitdem in den schönsten und größten Sälen der Welt. Für ihn wurde der Begriff Neoklassik erfunden. Das behaupte ich jetzt zumindest. Ich habe ihn jetzt in seinem Studio im Berliner Funkhaus besuchten. Wir fangen ganz am Anfang seiner Biografie an. Nils wollte eigentlich Pilot werden, aber sein Vater hat ihn überredet, sich auf einen künstlerischen Berufsweg zu fokussieren. Ein eher ungewöhnlicher Elternrat. Dann sah es lange so aus, als würde nix aus dem Musiker Nils werden.

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Nils sagt im Interview, dass es sich lange angefühlt hat wie ein Tagedieb. Seit 2010 veröffentlicht er jedes Jahr Neue Musik. Gerade erschienen ist der Konzert für Chipping with Nils und der wurde koproduziert von einem gewissen Brad Pitt. Man kann also sagen, dass aus Nils was geworden ist, und zwar richtig. Wir sprechen über sein unkonventionelles Denken und Handeln. Er teilt eine sehr faszinierende Geschichte seiner Kindheit, wie ich finde, die ganz viel von dem, wie er die Dinge so angeht, vorweggenommen hat.

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Trotz dessen jetzt ein begnadeter und anerkannter Pianist ist, kennt er wie viele andere Künstlerin auch das Hochstaplers Syndrom. Und darüber sprechen wir, woher das so kommt. Wir sprechen über den Fluss seiner Karriere und seine großen Ambitionen. Es geht ums Ego, seine Liebe zu Gegenständen. Damit fangen wir auch an und wir sprechen natürlich ganz, ganz viel über Inspiration.

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Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir endlich zusammengekommen sind. Denn Nils ist weltweit ständig unterwegs. Jetzt ist er auch hier in Berlin im Lockdown und wir haben uns endlich zusammen eingeschlossen in seinem Studio. Das kann man sich jetzt anhören. Ich wünsche euch viel Vergnügen im Hotel Matze mit Nils Frahm, Pleil Rong Nod Twice der Natur Wright Wohnen.

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Oh, okay. Miles Davis gesagt hat recht.

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Aber musstest du das lernen? Erst wer du bist. Ja, wir hatten es gerade schon. Ich habe gehört, ich habe mir ist aufgefallen hier in deinem Ort, dass du sehr, sehr ordentlich bist. Alles ist an seinem Platz. Der Schlüssel hängt am richtigen Platz. Die Jacke, die Tasche. Es scheint ja alles. Ja, es gibt Untersetzer. Alles am richtigen Platz.

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Deswegen frage ich mich das gerade.

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Es ist einfach schön, die Sachen abzuschließen. Weil ich fang unglaublich viel neue Sachen an und ich finde, man belastet sich irgendwie unnötig, wenn man immer wieder neues Buch anfängt und das andere zu Ende zu schreiben. Egal was, es ist auch eine Kleinigkeit. Es kann nicht sein, dass du im Studio eine kleine Küche einrichtet und es gelingt dir vielleicht einfach mal zehn Jahre nicht, ein Handtuchhalter anzubringen und das Handtuch liegt einfach immer am falschen Ort. Oder du findest das nicht.

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Auch wenn das nur eine Kleinigkeit ist. Ich meine, den Haken anzubringen. Das scheint wirklich eine 10 Minuten. Ja, und wenn man wirklich fünf Jahre das Handtuch immer am falschen Ort haben und solche Sachen.

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Da bin ich sehr systematisch, glaube ich einfach, damit ich mich nicht verheddern.

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Aber das ist ja wahrscheinlich nicht etwas, was du so mit auf die Welt gegeben mit. Das ist wahrscheinlich nicht etwas, was du mit auf die Welt bekommen hast.

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Irgendwie klappte ich etwas dann, weil es ja eigentlich gerade wenn man Künstler ist, ist das ja nicht diese Ordnung. Es ist ja nicht das, was ein Künstler ordnet. Ordentlich Ja, nein.

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Also ich habe auch viele Kollegen getroffen, die das mit mir teilen, z.B. mein Freund Aram Kowalsky, der auch tolle Klaviermusik macht, der den kenne ich auch schon aus Hamburg, aus meiner Jugend, der in diversen Bands gespielt. Wir haben eine lange, lange Freundschaft schon und den hab ich gerade gestern getroffen. Und dann hat er mir so einen schönen Aschenbecher mitgebracht. Hier und da meinte er Der passt perfekt präsentiert hier gerade das ist aus Messing gedrehter Klavier Fuß, wo man eigentlich ein Flügel drauf abstellen kann, damit er den Boden nicht beschädigt.

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Und solche Sachen fallen ihm dann auf. Dann denkt er an mich und denkt sich so, weil Nils schätzt sowas ja. Einen richtigen Aschenbecher, der richtig gut ins Studio passt, der unten sogar so ein kleines Piltz Ding drauf hat, dann kann ich ihn hier hinstellen, ohne dass er was auch immer zerkratzt, weil das ja auch wieder schade, wenn man z.B. hier kein Untersetzer auf den auf den kleinen Tisch packt.

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Ups, ich stelle Kleinlein kein Problem, aber so ich habe halt so ein Mitgefühl mit Dingen. Manchmal. Vielleicht bin ich da so ein Spinner, der denkt, dass Dinge irgendwie auch leben. Oder ich bin mir einfach nicht sicher, was ist lebendig und was ist tot. Das Ganze wird jetzt metaphysisch, aber ich baue ja eine Verbindung auf mit meinem Instrument, z.B. in dem Moment, wo ich Musik mache, wird das Klavier für mich zur Person oder zum Ding.

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Also nicht mehr als Ding. Das wird zum. Es ist irgendwie beseelt und ich glaube, aus dieser Erfahrung gucke ich nochmal ganz anders auf die Welt und sehe irgendwo ein Sack machen antiken Tisch. Und natürlich bewerte ich den jetzt nicht, ob der 30 oder 50 Euro kostet. Das ist völlig egal. Ich sehe erstmal die ganze Intention, die Energie, die Liebe, die da rein geflossen ist. Ich sehe, dass der was da braucht, z.B. muss da manchmal ein eingeölt werden oder kriegt Wasserflecken.

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Das kannst du behandeln dabei. Und die hiermit, also die das ist wie so eine Pflege vom vom Haustier. Ja, wenn deine Katze krank ist, dann bring sie zum Arzt und also so ein bisschen übertrieben klingt das vielleicht, aber für mich ist das eigentlich eine Annäherung an die Dinge, die das Leben für mich lebendiger macht. Also ich, ich, ich. In dem Moment, wo ich die Sachen nicht einfach zu Sachen machen, die tot sind und die in Anführungsstrichen egal sind, da ist meine Welt viel beseelter.

[00:08:10]

Ich bin die ganze Zeit umgeben von Freunden oder nicht nur Ding ist es diese Beziehung zum Instrument.

[00:08:18]

Kannst du dich erinnern, wann du die zum ersten Mal wirklich hattest? Was ich gelesen habe, war dein erstes Instrument, was du gespielt hast, Bongo. Dann ist irgendwie gut recherchiert, Gitarre und Klavier dazugekommen. Dann wolltest du eigentlich Pilot werden. Und dann hatte ich dann Papa überredet. Ich kaufte ein großes tolles, einen tollen Synthesizer oder Keyboard, dafür Hengst. Aber diese Piloten träume an den Nagel direkt. Da kommen wir auch nochmal dazu. Das hat mich dann natürlich sofort fasziniert.

[00:08:44]

Aber weil wir gerade bei Beziehungen zu Instrumenten oder Gegenständen sind und gerade beim Musiker ist das Instrument natürlich der wichtigste Gegenstand. Man hat es zum ersten Mal eine Beziehung zum Instrument.

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Interessante Frage, muss ich ganz kurz nachdenken. Es waren nicht die Instrumente zu Hause, weil die waren irgendwie selbstverständlich und die gehörten ja auch meinen Eltern oder so. Also das war irgendwie so Mobiliar.

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Und das Klavier hat mich nie als als als Ding so wirklich interessiert. Mich hat interessiert, was es macht. Ich glaube, das erste Mal, wo ich wirklich das Gefühl hatte, ich besitze ein Instrument, war genau dieser Moment, wo ich wahrscheinlich 13 war und wollte zur Segelflug Schule mich anmelden. Es hätte natürlich auch irgendwie Geld gekostet, weil Flugstunden kosten und da hätte ich dann ganz viel in der Werkstatt arbeiten können, auf den Segelflug platzenden, das so abzustumpfen.

[00:09:35]

Und mein Papa hat sich schon wahrscheinlich die Haare gerauft und dachte Okay, jetzt wird mein Mann Sohn eines Vereins Junge, der mit den alten Hasen da in der Pinte sitzt und irgendwie Bier trinkt und über Flügel fachsimpelt oder Thermik. Und er hat, glaube ich, in mir einen kreativen Menschen gesehen, der er was anderes machen möchte und hat. Sich eingemischt und meinte Ja, komm, wenn du das an den Nagel hängst, dann kaufe ich dir ein Keyboard.

[00:10:05]

Das war damals ein eigentlich so ein Ding, was ich heute gar nicht so toll finde, sondern so einen Master Keyboard. So ein digitales, wo man dann so ein Sound Modul anschließen kann. Und das hat er dann so diese typischen Midi Sounds zu Klavier und E-Piano und Strings. Und es war aber doch irgendwie ein ganz qualitativ hochwertiges Taillen. Kostete auch ne Mark und wurde dann wo dann herangefahren und das war quasi der Deal. So ich mach jetzt mach jetzt Musik und wer kein Pilot.

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Und wenn ich heute drüber nachdenke Version Coruña Zeiten beides ziemlich beschissen.

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Also das Instrument war es nicht.

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Aber du erinnerst dich auch nicht, wann du das erste Mal wirklich an Instrumenten Beziehung hat.

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Ja doch, das war dieses besagte besagte Keyboard heute. Das war schon auf. Ja, das war war so eine Hassliebe Beziehung. Also ich wusste ja, dass es viel Geldwert ist und ich habe ja quasi dafür auch was geopfert, nämlich mein anderen Traum zu fliegen. Und deswegen wusste ich, hatte ich da schon ganz andere Beziehungen zu. Und dann passierte das Tragische es ging kaputt. Ja, und ich spielte schon dann mit meinen Schulfreunden. Mein bester Freund spielte Schlagzeug, ein anderer Kollege spielte Saxophon.

[00:11:15]

Dann hatten wir noch Bass und Gitarre später, wir waren wirklich zu fünft irgendwann und schrieben schon unsere eigenen Songs.

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Aber mein Keyboard. Nach der Schule sind wir im Proberaum gegangen. Plötzlich kam kein Sound mehr raus und zeigte komische Sachen an und bei so einem Digital Keyboard, das ist ja wie ein Computer da sitzt, sondern davor und kann gar nichts machen.

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Und somit fand die Probe dann mehr oder weniger ohne mich statt und das war schon ziemlich bitter. Und ja, da. Da merke ich, da hab ich dann gemerkt, wie sehr mich das angeht und wie wichtig mir das ist. Dann muss die ja von Papa warten. Das ist so Reparatur fährt, dass es wieder abholt. Das dauerte Wochen und ich ging auf dem Zahnfleisch, konnte nicht mehr mitmachen und ja, da glaub ich ging das los mit meinen Instrumenten und dem Wahnsinn, der dahinter steckt, weil schon eine Schule war, hat mir besonders wenig Geld.

[00:12:06]

Musste ich mir dann irgendwo alles absparen, um dann eine kleine Pea zu kaufen oder ein Mischpult oder nochmal Kabel? Und das ist natürlich für Schüler alles extrem teuer.

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Und ab dann hab ich sehr gut auf meine Sachen aufgepasst und eine deutliche Liebesbeziehung entwickelt.

[00:12:25]

Und zu deinem Aschenbechern und Tischen Ja.

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Warum war das deinem Vater so wichtig, dass du kreativer wirst? Weil er selbst. Architektur, Fotograph was ich gelesen hab.

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Ich kenne wenig Eltern, die sagen Hauptsache mein Sohn wird kreativ.

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Hauptsache er macht irgendwas mit Medien. Und Kunst ist jetzt nicht so und jetzt sind wir natürlich auch ein paar Jahre weiter vorne. Aber das war damals. Muss ja 90er gewesen 90er Jahre 93 sowas. Warum bist du geboren? 82 und 82? Wahrscheinlich hat er mich dann genau Mitte der 90er 96 oder so Sommer auf dem Tisch auf den Pott gesetzt.

[00:13:05]

Ja, aber das ist ja nicht etwas, was man so wie jetzt ist es normaler glaube ich, weil man irgendwie Influence kennt und das ist irgendwie alles. Ja, mehr Beruf ist, was du jetzt auch machst, aber damals war das ja noch nicht so absehbar.

[00:13:17]

Da gabs ja so ist es ja gerade heute wieder auch nicht jetzt, gerade in den besonderen Zeiten, denen wir jetzt stecken, ist es ja ganz deutlich wieder, was relevant und was nicht so relevant ist und wo man natürlich auch vielleicht einfach mal ein Auge zugedrückt hat in Neu Fiori der 90er Jahre, das jetzt alles anders wird und so weiter. Also nein, ich bin jetzt im Nachhinein natürlich kein bisschen traurig über den kleinen Schubs.

[00:13:44]

Warum war das so wichtig? Nö, ich glaube also, am Ende war natürlich auch vieles andere im Leben wichtig. Das nur nebenbei noch irgendwie gesehen. Also ich war da auf seinen Schirm und auch toll, dass er darüber nachgedacht hat und dass er da irgendwo eine Vision hatte und und sich dafür Zeit genommen hat. Er hätte sich auch nur in seine Arbeit stürzen können. Und was der Junge macht, ist mir wurscht. Also das ist ja auch ein ganz liebevolle Geste, dass er sich da so reinhängt und dann überhaupt nur die Kohle auf den Tisch packt und sagt Komm jetzt!

[00:14:13]

Er hat nämlich gespürt, dass ich glaub mit der klassischen Musik brach. Das ist einfach nicht mein. Mein Stoff war immer die Sachen zu spielen von anderen Komponisten und es kommt da glaub ich sehr gut nachvollziehen, weil er selber Autodidakt ist am Instrument. Der spielt Gitarre und Klavier und kann verstehen, warum man mit klassischer Musik Probleme hat und warum es mehr Spaß macht, vielleicht eigene Sachen zu spielen. Und er hat sofort erkannt, dass wenn ich mit Freunden zusammenspielen kann, dann brauche ich, sage ich mal, ein Keyboard oder ein lauteres Klavier.

[00:14:42]

Und dann würde ich wahrscheinlich auch einen eigenen Zugang zu Musik behalten, weil er wollte unbedingt, dass ich das Musikmachen weiterführen, nicht einmal um Profi zu werden, aber einfach, weil er zu spät damit angefangen hat, sagt er. Seine. Seine Eltern haben ihn nicht gefördert und dann musste er zu spät lernen, wie das geht und. Er wusste schon damals, dass du mit 14 in der Regel aufhörst zu spielen, weil dann kommen irgendwie Beziehungen und Partys und das ganze andere Zeugs.

[00:15:08]

Und ich glaube, über diesen Punkt muss man dann, da muss man seine seine Musik dann irgendwie rüber retten an dieses neue, Faires. Und es ging ganz gut mit dieser Band. Also in dem Moment, wo ich dann das Instrument im Kontext mit meinen Freunden benutzen konnte, war das für mich wieder ganz aufregend.

[00:15:24]

Ich kenne auch ein alter Schulfreund von mir, der wurde immer wirklich von seinen Eltern getriezt zum Klavier und der war der, den ich kannte, der immer Klavierunterricht und ich nehme, ich kann. Ich kann nicht mit Spielen kommen. Ich muss üben. Ja, Situationen. Und ich habe meinen später Musik gemacht und habe ihn auch gefragt am Anfang, ob er nicht mitmachen möchte, weil ich natürlich wusste, er kann das eigentlich. Aber er war überhaupt nicht. So richtig daran interessiert und er konnte auch überhaupt nicht frei Musik machen, also der warf, der konnte alles nach Blatt spielen, aber hatte diese Freiheit nicht.

[00:15:59]

Wie hast du die bekommen? Was hat dir jemand beigebracht, damit du die hast? Und was hat mein Kumpel vielleicht nicht gekriegt?

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Ich denke schon, dass es das mein Elternhaus ist. Einfach diese, diese offene, offene Geister bei uns zu Hause herrschte. Und sowohl meine, meine Mutter und mein mein Vater die einfach sehr, sehr originellen Lebensstil hatten, fand ich auch. Im Nachhinein würde ich eigentlich die ganze Zeit gefördert, meine eigenen Ideen umzusetzen. Und vielleicht ist mein Vater da auch noch radikaler, als ich es jemals war. Einfach an sich selbst zu glauben und es einfach zu machen, der war immer so ganz irre.

[00:16:41]

Immer wenn es irgendwo eine eine Party gab und da stand ein Klavier oder auch wenn er hat er fotografiert und wenn er irgendwo im Gebäude war, was er fotografieren musste und da stand irgendwo ein Flügel, dann hat er immer gespielt und es hat ihm auch gar nichts ausgemacht. Ich fand es auch ganz gut, wenn da ein paar Leute zuhörten, einfach weil das für ihn auch aufregend war und hat ihm Spaß gemacht, dann zu improvisieren, auch vor Leuten einfach mal was zu wagen und in dem Sinne ist eine ganz große Inspiration für seine Freunde und für sein Umfeld.

[00:17:10]

Und das zeichnet ihn aus. Das hat also Angst. Los ist und das konnte ich glaube ich einfach mitnehmen. Raus aus diesem Haus dieses Jahr. Das ist schon okay, was du jetzt machst und glaub an die Noten, die du drückst. Wie gesagt, wenn du eine Note spielst, die dir nicht gut gefällt, dann versuche sie einzubauen, sodass sie vielleicht Teil des nächsten Taktes wird. Und das wird in die Wiege gelegt, schätze ich. Was macht deine Mutter?

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Die ist ein wahnsinnig tolle Therapeutin und hat mittlerweile mit ihrem neuen Mann eine ganz ganz tolles Projekt.

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Seit 20 Jahren ein Familienhilfe Zentrum in Hamburg, was zum Teil staatlich gefördert wird, wo sich dann Familientherapeuten um die Belange von sozial benachteiligten Familien kümmern. Und auf der anderen Seite macht sie auch paar Therapie für Leute, die das stundenweise buchen können und aus anderen ganz emotional weise Personen, die einen ganz also da wie mein Vater auch einen ganz eigenen Weg geht, wie sie Zwischenmenschliches betrachtet, wie sie Konflikte einschätzt und löst und so weiter. Da hatte ich wirklich zwei ganz tolle Lehrer.

[00:18:20]

Ja, das ist auch sehr ungewöhnlich, finde ich so in dieser Generation, weil die meisten mich eingeschlossen ja eher so irgendetwas gemacht haben, was so gegensätzlich war. Also nicht meine Eltern, immer angestellt gewesen, immer den klaren Weg mit 20 dasselbe machen wie mit 60 und so. Und scheinbar hast du Eltern gehabt, die eher so sind wie die Eltern heutzutage, nämlich irgendwie viel supported, viel mehr was vorleben, was man selber vielleicht auch machen will als als Kind.

[00:18:51]

Dennoch gibt's ja immer so diese Abnabelung. Situationen nehme ich jetzt mal, also dass dann doch irgendwie ausbrechen müssen. Was war das dann bei dir?

[00:18:59]

Das frage ich mich gerade, ob ich da jemals wirklich ausgebrochen bin. Also ich glaube, wo ich mich dann dagegen oder anders entwickelt habe, ist halt klar. So eine Art was du hier meintest, ist aber ordentlich. Hier bei uns zu Hause war es einfach immer ziemlich bunt so da und das ist ein großes altes Bauernhaus. Da regnet es über jedes Dach rein. Es war ständig renoviert, Sachen zu tun, aber die wurden auch vertagt und also Dinge fielen an, die einfach.

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Es war nicht einfach da hinterher zu kommen. Und ja, ich war einfach dann irgendwann glaube ich da an der Stelle der Meinung, dass man das anders machen kann, dass man auch konzentrierter arbeiten kann, wenn man sich da diszipliniert und garantiert keine Sachen anhäuft, die man nicht braucht. Jeder, der ein großes Familienhaus hat mit einem großen Dachboden, weiß, wie schnell das geht, dass sich überall Sachen an sammeln und die Freunde irgendwie ihren Umzugs heim Umzug nochmal vorbei stellen, weil ja, du hast ja Platz und ich hole ihn nächstes Jahr ab.

[00:19:58]

Nie passiert. Ja genau. Also es ist halt irgendwie gekommen, dass wirklich alles voll ist mit lustigen Dingen und aber es mir dann irgendwie zu viel gewesen war. Dann war dann so ganz minimalistisch drauf. Auf der anderen Seite klar das leidige Thema, auch Geld und Kunst. Also es war immer auch ein Kampf für meinen Vater, irgendwo als Künstler und dann freier Fotograf und eine Familie zu ernähren und Dinge zu machen. Und ich erinner klar, dass es oftmals einfach ja viel Stress erzeugt hat und ja, unangenehme Situationen oder Atmosphäre geschaffen hat, wenn man sich sorgen musste um sowas.

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Und so hat meine Familie einfach an der Stelle glaube ich immer das viel zum Thema machen müssen. Und ich war dann so ganz diszipliniert und wollte. Auf jeden Fall einfach so eine gewisse Form von Unabhängigkeit von dieser Not haben. Also mir war es egal, welchen Job ich hätte machen müssen. Ich wollte einfach keinen Stress mit meiner nächsten Miete haben, weil das hab ich auch identifiziert als enorm Zeit und Energiefresser. Somit sind glaube ich zwei, zwei Sachen, die ich da irgendwie für mich umsetzen konnte.

[00:21:08]

Es ist einfach da, so ordentlich zu sein, wie ich es kann, damit ich in der Kunst so chaotisch wie ich will, arbeiten kann und eklektisch alles andere dafür zu disziplinieren.

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Kannst du gut mit Konflikten umgehen, also auch mit zwischen Menschen? Also vor allen Dingen natürlich zwischenmenschlichen Konflikten.

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Ja, immer schlechter. Ja, es ist. Auf der einen Seite wird es immer einfacher, gewisse Dinge zu identifizieren als als Lösung. Und auf der anderen Seite sind natürlich viele Sachen, die sich wiederholen, die man im täglichen Leben als Konflikt erlebt, die man so als Klassiker identifiziert. Zwischen Menschen nerven dann mit der Zeit auch noch mehr, dass man einfach versteht Okay, kann ich nichts gegen machen, verstehe ich nicht. Muss ich mich eben.

[00:21:51]

Man muss ja Strategien finden, aber man lernt das ja auch. Dass dieses Streiten oder Konflikt haben, lernt man ja gerade auch im Elternhaus, wenn man irgendwie so man die 13 14 jährigen naja, du hast Portishead gehört, ich auch, aber ich hab dafür Ärger gekriegt depri Musik zu hören und du hast Porters hat von deinem Vater geschenkt bekommen. Das ist natürlich wirklich was anderes. Und das dann zu verteidigen, das hat mir glaube ich ganz viel so Konflikt Strategien irgendwie mitgegeben.

[00:22:17]

Aber wenn ich irgendwie bei dir wurde, wo der Vater noch die CD hinlegt, deswegen fragte ich mich dann unbedingt.

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Aber wir haben uns auch sehr viel gestritten. Ja, das Schöne auch an der Beziehung. Also zu. Also zwischen meinem Bruder, auch zu den Eltern. Also ich hatte ja auch noch eine das Glück, den älteren Bruder zu haben, der dann irgendwo auch mich beraten konnte.

[00:22:38]

Man kann ja durch Geschwister viel besser sehen, wer die Eltern sind und was sie machen und sich beraten und auch mal eine Allianz schließen. Und so kam es, dass mein Bruder zum mit als er so 14 war und ich war vielleicht noch 10, dann kam plötzlich Techno, das war wahrscheinlich 91 92 und die riesen Techno Welle brach langsam los und kam bis in die Provinzen und so kursierten dann plötzlich so dubiose Kassetten im Haus. Da stand dann Goa drauf oder Trans.

[00:23:16]

Das war allein schon so ganz wilde neue Worte, die man die man noch nie gehört hat. Mein Vater musste dann nachvollziehen, wie der Bruder diese Sachen auf seiner Anlage abspielte und auch noch den lauten Knopf drückte, sodass der Bass irgendwie noch Dollar wummert. Und dann gings los. Dann war aber der Hausfrieden mal ganz kurz vorbei. Es war ja absolut schlecht für die Anlage und die Boxen gehen davon kaputt. Also wurden alle Argumente ins Feld geführt, warum das nicht mehr laufen darf.

[00:23:46]

Also so gab's dann tatsächlich auch so eine Art verbotene Musik und damit konnte man den alten Herren dann doch schon so an den Rand des Wahnsinns treiben, wenn da mal so eine Stunde Techno im Kinderzimmer lief, dass da dann auch inhaltlich gegen gearbeitet und dann einfach versucht, auch immer wieder neue interessantere Musik ins Feld zu zu bringen.

[00:24:06]

Super. Also totaler kultischer Streit?

[00:24:09]

Nein, aber ich finde es total. Ich meine, ich hab. Ich hab einen Sohn und der ist jetzt gerade so ein riesiger Mark Forster Fan. Und ich hab vorher natürlich schon versucht, eher mit Toten Hosen und die Ärzte, Beatles und so weiter.

[00:24:22]

Das ist eher eine sozusagen ganz Wortbildungen anzubieten. Und das ist jetzt Mark Forster. Nun gut, aber ich finde es irgendwie ganz schön, gar nicht so dagegen zu sein. Mach ich, bin ich ja auch nicht. Er ist acht, aber dann eher wieder neue Sachen anzubieten und neue Sachen drauf zu legen und zu sagen Ja, ja, okay.

[00:24:41]

Trense Okay, aber höre mal Porters an und natürlich, wenn das tolle Musik ist, dann flasht das natürlich. Und gerade Porters hatte ich mal im Alter von 14 15, wo man sich eigentlich natürlich immer umbringen will. Ja, Exportes finde ich super, dass vom eigenen Vater zu hören, dass es natürlich irgendwie schön für mich. Also ich finde das eine tolle Strategie.

[00:25:01]

Ja, es war auch nur eine kurze Phase, wo wir eigentlich da so ein bisschen auseinandergingen, weil irgendwann glaub ich, war uns Techno auch zu langweilig den ganzen Tag. Und dann haben wir auch ganz schnell wieder denselben Geschmack gehabt. Ja klar. Portishead war zum Beispiel eine Platte, da konnten wir es wieder alle drauf, einigen paar Jahre später und dann sowieso wieder ganz viel. Und dann war es wirklich einfach ein spannender Austausch, sodass man den den Eltern manchmal etwas zeigen konnte, was sie gut fanden und umgekehrt.

[00:25:27]

Und heute sehe ich das ja bei meinen eigenen Konzerten und es stehen da so ganz süße Familien vor mir, mit drei Generationen zum Teil. Und die sagen Ja, wir hören das alle zu Hause, wir finden das total gut und die Oma steht da und die Eltern und auch die 14 jährige Tochter. Dann denke ich immer an diesen Moment, wo sie sich dann endlich mal alle im Haus auf etwas einigen konnten.

[00:25:45]

Es ist ein ganz, ganz schönes Bild, finde ich. Du hast schon erzählt, gerade, dass du Musik gemacht, dass in einer Band der Keyboarder Was ist jetzt neben dem Saxofonisten nicht das coolste Instrument in einer Band?

[00:25:56]

Doch in den 90ern war Keyboard und Saxophon zu teilen okay. Aber dennoch Ihr habt, was ich gelesen habe, ne eher Pudel Club, Projekt usw. ein bisschen avantgardistischen Quatsch auch gemacht.

[00:26:08]

Ja, das war noch viel später. Aber das heißt viel später. Aber ich sag mal, seit 13 bin ich in Bands gewesen und hatte dann diverseste Projekte. Aber es ging halt von ambitioniertere Jazz Rock Projekten, die sich eher in unseren Helden Miles Davis und irgendwie Herbie Hancock und sonst wie orientierten über Hip Hop Projekte was ich eher damals gab's ja Roots und es war so. Jazz, jazzige Hip Hop und dann gab's ein paar Jungs aus unserem, aus unserer Ecke.

[00:26:35]

Die konnten ganz gute Texte schreiben und dann gab's auch mal so ein Projekt und dann später erst spät durch Radio. Wahrscheinlich auch als ich 17 war, hab ich überhaupt verzerrte Gitarren verstanden und mich so langsam hineingearbeitet in die vielschichtigen Stilistik von verzerrten Gitarren und dann irgendwann verstanden. Da gibt's ja ganz verschiedene Arten.

[00:26:56]

Und dann hab ich mich auch mit, was damals wahrscheinlich Indie war oder so.. Naja, also durch mein Mitbewohner. Als ich auszog, hatte ich auch ein super WG mit Frederik, meiner und Johannes Humanoid. Frederik war ja damals derjenige, der mich aus dem Proberaum rausgeholt hat und ins Studio gesetzt hat, weil der konnte Software bedienen und hatte einen Internetanschluss und konnte damals schon im Dark Web quasi Software klauen. Und so hatten wir quasi Zugang zu allen möglichen Studios Software Sachen.

[00:27:29]

Er konnte diese ganzen Dinge bedienen und deswegen war das eigentlich so eine, so eine total eklektische, vielschichtige Zeit. Da muss ich sagen, hab ich natürlich auch den sag ich mal das Üben, das Klavierspielen, so ein bisschen sein gelassen, weil damals war ich schon der Meinung, die Klavier Karriere kann ich eher Nagel hängen. Ich muss mich jetzt einfach um um andere Formen des Musikmachens auch kümmern und gucken, was mir vielleicht noch gelingt oder wie ich irgendwie weiterkomme.

[00:27:53]

Und ja, das war dann so eine ganz lange ausführliche die Tour, von der ich heute noch zehre oder bzw. mit dessen Folgen ich mich noch beschäftige, vor allen Dingen durch die, durch die Sounds, dann durch die anderen, wahrscheinlich also die fernab von einem klassischen Anführungsstrichen Klavier und von einem klassischen Bild des Pianisten sind. Meinst du das so?

[00:28:14]

Ja, ich fand es, glaube ich wirklich auch einfach unglaublich ansprechend, was mit elektronischen Kisten zu machen und alleine diese ganzen Leute wie fixt finden. Damals hast die alles herausgehauen haben. Und wenn man das gehört hat man war einfach nur so baff. Also es war einfach unfassbar überwältigend, gerade weil es so neu waren, weil ich überhaupt nicht durchblickt, wie das alles geht. Und da war ich dann plötzlich sehr, sehr fleißig, dass mir alles Raum zu schaffen.

[00:28:41]

So ähnlich wie ich auch mal fleißig war, Klavier zu spielen. Aber ja, heute bin ich da gelassen und denke mir Na klar hab ich viel gelernt. Auf der einen Seite habe ich auch viel nicht gelernt. Also ich hatte auch in der Zeit mich mal ans Klavier setzen können. Ich wünsche mir manchmal so, ich würde nur Klavier spielen müssen, würde mein Leben auch überschaubar machen. Ich meine ganze sortierter, sortierter. Genau jetzt hab ich. Ich hab so viel Kabel hier hängen und Sachen und kleine technische Problemchen.

[00:29:10]

Und das erinnert einen immer wieder daran, wie wie schön Leben auch von einem Pianisten sein musste, einfach nur sein Klavier braucht und sonst nichts. Und ja, also deswegen. Ich denke immer mal so drüber nach und auch anders drüber nach. Aber klar. Glücklich ist der vergisst, was nicht mehr zu ändern ist. Und in dem Sinne geht es weiter.

[00:29:31]

Woher kommt der Satz auf eine Ergänzung? Klugscheisser bestimmt.

[00:29:38]

Ich weiß es nicht.

[00:29:39]

Also das, was ich jetzt gerade so raus höre. Du hast es schon für dich. Ganz klar. Der Weg war ich werde Musiker, der in irgendeiner Form davon leben kann. Das war dein Ziel. Ich meine, du hast dich dann auch in Berlin dann mal hier und da, mal wo eingeschrieben und Theology glaub ich angefangen zu studieren.

[00:29:57]

Das kam erst mit 26 davor. Mich einfach nur Musik gemacht und erst einmal versucht, nicht dran zu denken. Das heißt, ich habe erstmal nur gedacht, es reicht doch, wenn ich möglichst wenig Geld ausgebe und hab unglaublich günstig gelebt und konnte mit kleinen Aushilfsjobs nebenbei das Musikmachen finanzieren.

[00:30:13]

Was hast du für ein Bild von dir gehabt? Also so ein. Also hast du ein Bild von dir Budo mal hin möchtest? Nö, ich war für mich einfach. Also nicht zu vergleichen mit meinen heutigen Ambitionen und meiner heutigen Disziplin. Ich war einfach ein Tagedieb und Draufgänger. Ich habe einfach. Ich hab sogar. So siehst du auch noch ein bisschen aus.

[00:30:34]

Genau. Also das können die Leute ein Glück nicht sehen. Aber du hast recht. Und es ging wirklich schon so los, dass ich. Na ja, klar, wir. Wir. Wir kauften alle viel in der Schule und wir hörten irgendwie Musik, die dazu passte. Das Abi hab ich dann irgendwie durchgeprügelt. Das musste sein, weil ich ja nicht wusste, wie es weitergeht und ich dachte Okay, nimmst du jetzt mit? Das schaffst du schon. Das ging auch.

[00:30:57]

Aber direkt danach habe ich mich erst einmal ausführlich zur Ruhe gesetzt. Ich habe erst einmal mein CV verpasst. Das der Zivi fing bei mir nicht nach der Schule an, sondern neun Monate später, weil ich irgendwie verpeilt hab, mir was zu suchen oder zu verweigern. Ich weiß gar nicht mehr so genau. War einfach immer woanders. Nach etwas anderem beschäftigt war immer ein Sieg machen oder was was?

[00:31:17]

Sondern ein Hanger Typ von dem man auch so genervt war. Da so ein Hänger ist.

[00:31:21]

Ne, überhaupt nicht. Ich war total beschäftigt. Aber ich war einfach woanders beschäftigt. Also ich hab die wesentlichen Sachen einfach nicht ernst genommen und war mit dem damals für mich wesentlichen, aber vielleicht unwesentlichen beschäftigt, nämlich den irgendwie den neuen total verrückten Frickel Track zu machen, den man eh keinen zeigt. Also war auch keine Ambition. Ich wollte auch nicht wirklich jetzt unbedingt was rausbringen. Ich wollte auch nicht unbedingt ein Label. Ich wollte es nicht unbedingt sofort Karriere machen.

[00:31:47]

Ich war ja Schüler und fand das ein spitzen Hobby und nach mir die Sintflut. Es hieß Zivi verspätet angefangen. Zivi hab ich dann verlängert, weil danach wusste ich nicht, was ich machen soll. Zivi Statt einJahr habe ich dann direkt 2 Jahre gemacht und dann danach hab ich erst einmal bei so einem Art Café gearbeitet. Und während alle schon eigentlich mit ihrem Studium fertig waren oder fast fertig waren, hatte ich noch nicht mal mich eingeschriebenen kam ich auf die Idee Pharma.

[00:32:13]

Irgendwas mit Drogen kann ich glaube ich interessant zu studieren.

[00:32:18]

Irgendwie.

[00:32:20]

Ich Ja und das hat dann eigentlich gar nicht geklappt und hab ich im Jahr verrissen, weil ich nicht wusste, wie man sich einschreibt. Und das ging so weiter. Es war einfach nur so eine so eine verrückte Aneinanderreihung von von fixen Ideen. Wirklich von 20 bis 27 habe ich es geschafft und dann bin ich nach Berlin gezogen, konnte wieder im Café arbeiten und hab mich in einer Bildbearbeitung Geschichte gabe, weil ich konnte Photoshop bedienen und ich hab nebenbei total skurrile Musik gemacht, die also wirklich zum Teil auch unhörbar ist und sehr naja, sowieso irgendwie so eine selbst Ausbildung.

[00:32:57]

Und dann hast du gedacht, dass sie gut ist damals, ne ich.

[00:33:02]

Ich war natürlich begeistert von Fortschritten, aber ich wusste dennoch auch mit ein bisschen Abstand, dass es noch nicht reicht, sondern dass vieles was davon genau. Ich hab mal sehr selbstkritisch und wusste, das ist noch nicht da. Ich habe andere Sachen gehört, die noch besser waren als meine Sachen. Aber mein Ziel war es ja immer Dinge zu machen, die ich mir selber auch im Laden kaufen würde. Vielleicht mal so am besten etwas, was es nicht in dem Sinne schon direkt zur gibt, war immer so ein Wunsch.

[00:33:27]

Also der Wunsch, vielleicht auch mal der Wunsch war, dass du Musik machst, die du dir selber gerne kaufen würdest wollen und dies auch so noch nicht gibt. Das Bild hattest du von dir.

[00:33:37]

Was wäre das wäre super klar, wenn es genauso wäre wie eine Musik, die es schon gibt, dann wäre es ja geklaut. Also es geht nicht. Aber ja, das war eigentlich immer so eine Triebfeder, einfach was dazu zu stellen, was dann Leben zu stellen. Ich wollte nichts damit besser machen. Ich wollte einfach nur schaffen, irgendwo wie noch so ein junger Stein oben drauf zu setzen. Schönes Bild. Das hat einfach lang gedauert und dann war ich irgendwann so verzweifelt, dass ich mir also ich war in Theologie eingeschrieben nebenbei frecherweise und war.

[00:34:02]

Hab mich da nicht blicken lassen. Und dann habe ich sogar noch drauf siebtes Semester verlängern können. Eigentlich nur 0:6. Habe es noch irgendwie geschafft, dann siebtes raus leiern und dann wurde mir klar jetzt wird es eng. Und da hab ich mich dann durchgerungen zu sagen Okay, ich mache jetzt einfach Musik, weil ich hatte davor schon beschlossen, mich beim NDR zu bewerben. Ich hatte aber auch keine. Keine Ausbildung, nichts und es gab keinen Weg, da reinzukommen.

[00:34:25]

Ich dachte, ich wähle Kabel, Träger oder so. Also es war dann mit 27 hab ich alles auf eine Karte gesetzt und es war eigentlich eigentlich war mein Blatt gespielt. So, ich hab mich als Versager wahrgenommen, weil natürlich alle meine Freunde, die genau so ne Freaks waren wie ich. Die haben wenigstens Kunst studiert oder die haben wenigstens wie waren schon deren Diplomarbeiten drin. Ich hab einfach nur Fanta Tagelöhner und habe ein Jazzband gespielt. 450 Euro hab ich irgendwie drei Stunden vom Übernehmer und ich wusste, dass es nicht gut ist.

[00:34:54]

Ich wusste auch, dass mein Jazz da nicht rankommt. Es war okay für so ein Hotel, aber das war natürlich auch ganz furchtbar, weil ich mochte ja guten Jazz und ich wusste ganz genau, was mein Jazz oder unseren Scheiß von dem richtigen Jazz unterscheidet und so weiter. Es war auch einfach eine Demütigung, zum Teil. Und ich glaube, in der Zeit habe ich einfach so meine ganze Geduld und meine ganze Disziplin in meine ganze Hoer wahrscheinlich auch meine Reife dann doch gekriegt, weil ich dann wirklich anfing, meine ersten, sag ich mal relevanten Arbeiten zu machen, wie Winter, Musik und Belz.

[00:35:26]

Das kam dann, als ich ungefähr 27 oder 28, da war dann schon einiges passiert. Na, ich weiß 26, aber ich war auf jeden Fall hatte mich selber gut ausgebildet als als selbstständiger Musiker. Ich konnte mir helfen und konnte meine Sachen selber produzieren und dies und das und jenes. Aber ich brauchte dann doch nochmal einfach so ein Schicksal zwinkernd. Der kam in Form von Monika Nagel, die das Label Sonic Pieces hat aus Berlin und Peter Broderick, der ein wahnsinnig toller Musiker war, damals auch sehr erfolgreich, der mich entdeckte und diese beiden Menschen haben mich dann quasi auf die Straße gebracht mit dem Klavier.

[00:36:02]

Dann ging es ganz schnell. Dann war plötzlich alles, alles okay.

[00:36:05]

Also es hat eigentlich nur genau diese Person gebraucht, die an mich geglaubt haben und dir dann die Tür aufgemacht haben und dich quasi auf die Straße. Oder ich. Ich hab mir so deine Sachen nochmal angeguckt, irgendwie gedacht. Irgendwie ist es wie ein Fluss, der die ganze Zeit irgendwie fließt. Es ist ja irgendwie seit dem, also seit Winter Musik ist. Jedes Jahr sind Sachen rausgekommen. Es gibt kein Jahr, wo man nichts rauskommt. Es ist immer stetig passiert, irgendwas.

[00:36:30]

Also das ist so, seitdem ich sowieso, seitdem ich Musik mache und immer immer da gewesen. Natürlich hab ich das alles nicht rausgebracht, weil es zum Teil einfach nicht gut genug ist, aber da hatte ich nie ein Problem. Deswegen bin ich auch nie fertig geworden, weil ich immer schon das nächste machen wollte. Und ich bin so froh, dass ich einfach mich dann doch durchsetzen konnte. Irgendwie also gegen mich selber anscheinend auch durchsetzen konnte, weil die Zweifel waren ja immer da und ich wusste ganz genau, meine arme Mama, meine armen Eltern, wenn ich jetzt da zu Kreuze kriechen.

[00:37:03]

Jahrelang hat meine Mutter nicht mit Geld da auch ein bisschen unterstützt. Das da war wenig. Wenn man heute drüber nachdenkt, aber so trotzdem lebenswichtig.

[00:37:12]

Und ich stelle mir das sehr schwer, wurde immer wieder auch mit 26 noch hinzugehen und zu sagen Klar Mama, hast du nochmal ein Honi? Ich war so fit. Genau. Ich war so fit und ich war eigentlich auch smart genug, um alles mögliche zu studieren.

[00:37:25]

Aber ich war so so starrsinnig auch ich habe starrsinnig, weil du Musiker werden wolltest oder weil du, weil du was dazustellen wolltest. Du hast das ja genannt.

[00:37:35]

Das weiß ich nicht mal, ob ich das. Ich hatte. Das hätte ich mir gar nicht zugestanden. Es ist mir gar nicht. Das fände ich gar nicht richtig gefunden, es so zu sehen nicht. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es klappt. Aber ich kann es auch nicht sein lassen.

[00:37:51]

Wir machen eine klitzekleine Pause. Ich möchte euch zwei Reporter vom Hotel Matze vorstellen. Der erste Supporter ist Aires und das passt sehr, sehr gut, denn ich sitze gerade drauf. Während der Corona Krise hat fast jeder zweite, jede zweite von daheim gearbeitet. Das Problem ist aber und das kennen wir von mit Vergnügen sehr sehr gut. Leider haben die meisten von uns kein eingerichtetes Büro daheim. Das heißt, man sitzt dann den ganzen Tag viele, viele Stunden auf irgendeinem Küchenstuhl oder etwas ähnlich unbequem.

[00:38:19]

Allerdings ist unser Körper für langes, starres Sitzen überhaupt nicht gemacht. Wir brauchen kontinuierlich Bewegung, um gesund zu bleiben. Und deshalb ist der passende Bürostuhl umso wichtiger.

[00:38:29]

Der Arzt Svarūpa hat euch den ganzen Tag in Bewegung und bietet euch durch eine spezielle 3D Technologie Bewegungsmöglichkeiten in allen drei Dimensionen, d.h. vor und zurück, nach links und nach rechts und einzigartig bei Eres. Die Bewegung in die dritte Dimension nehme ich auf und ab und das mache ich jetzt gerade. Wackeln hin und her. Das kann man leider nicht sehen. Die Muskulatur wird konstant trainiert. Das lindert Rückenschmerzen und beugt Info. Das Beste ist alles passiert. Fast wie von selbst.

[00:38:55]

Einfach beim Sitzen. Ich habe in Aires in Grau im Studio. Es gibt viele, viele Einstellungsmöglichkeiten für Sitzhöhe, Gewicht und Beweglichkeit. Mit der Auswahl aus über 50 Farben, Stoffen und Modellen lässt sich der Aktiv Sitz ganz individuell gestalten. Jeder Ähre Sweeper wird in Deutschland von Hand gefertigt und hält daher extrem lang. Und für die Herstellung selbst werden zum Großteil vollständig recycelbar Materialien verwendet. Wenn ihr auch zu Hause oder in eurem Wodka Studio besser sitzen wollt, schaut auf Aires Punkt B vorbei.

[00:39:23]

Aires schreibt man a e r e s. Ich packte Link natürlich auch in die Shownotes. Auf der Webseite findet er alle Infos zum Sweeper und auch allen anderen Produkten. Von Aires findet sich ein Dank an Aires. Mein heutiger Supporter ist wahrscheinlich eines der Highs beliebtesten Spiele überhaupt. Catan Viele von euch kennen es bestimmt als die Siedler von Catan, falls sie jetzt nicht wisst, worum es hier geht. Kurz eine Erklärung Mit Catan könnt ihr Rohstoffe und kleine Schiffchen handeln und tauschen damit Siedlungen gründen Straßen und Städtebauer.

[00:39:56]

Jedes Mal entsteht eine ganz neue Welt auf dem Spielbrett. Genau. Catan ist ein Brettspiel. Die Regeln sind ganz, ganz einfach, um jeden einen leichten Einstieg zu ermöglichen. Ist es also das perfekte Spiel für eure ganze Familie? Ab 10 Jahren könnt ihr mit 3 bis 4 Spielen um die Herrschaft in Catan kämpfen. Catan ist eines der beliebtesten Spiele der Welt und wurde mittlerweile in über 40 Sprachen übersetzt sowie in über 70 Ländern verlegt. Es wird schon über Generationen hinweg mit Begeisterung gesiedelt, gehandelt und gebaut.

[00:40:26]

Der Autor des Spiels, Klaus Teuber, hat 1995 einen wahren Meilenstein der Brettspiel Geschichte geschaffen. Bereits mehrmals wurde Catan als Spiel des Jahrhunderts ausgezeichnet. Also falls Sie es noch nicht gespielt habt, solltet ihr es unbedingt mal spielen. Gerade in den kommenden Wochen und Wochenenden im Lockdown macht das glaube ich extrem viel Sinn. Mittlerweile könnt ihr. In vielen spannenden Szenarien und Erweiterungen spielen. Ich empfehle euch auch auf Catan Punkte vorbeizuschauen. Catan schreibt man c a a Punkt B, da hat er noch viel über die Geschichte von Catan und vor allen Dingen was ich schön fand, das Catan ein Familienunternehmen ist.

[00:41:04]

Das finde ich doch sehr, sehr toll. Vielen herzlichen Dank an Catan. Viel Spaß beim Spielen. Und nun zurück zu Nils Frahm.

[00:41:13]

Nun gibt's ja viele Musiker oder Kreative, die irgendwie so rum krebsen wie du damals, die irgendwie gucken, was könnte das sein? Und so weiter und so fort und ein wenig zu Potte kommen. Was würdest du denn sagen? Also woran erkennt man, dass man nicht aufhören sollte?

[00:41:30]

Heute ist ein ganz schwere Frage. Da würde ich mir jetzt gar nicht trauen, da irgendwas zu sagen. Ich kann halt nur in meinem Fall sagen, dass ich da auch eher auf der einen Seite natürlich Glück hatte. Aber vielleicht hing es jetzt auch nicht nur an diesen beiden Menschen, Monique und Peter, die dann jetzt in der Geschichte waren. Sie ist es natürlich irgendwie aufgebrochen haben für mich oder dann den Weg bereitet haben. Aber vielleicht wären es dann auch ein halbes Jahr zwei andere gewesen.

[00:41:56]

Also das war, glaube ich einfach eine Sache, die so ein bisschen wie so ein so ein Same, der sich irgendwo nach oben entwickelt und irgendwann bricht es ans Licht oder halt nicht, so dass die Kraft reicht einfach nicht und man weiß es ja nie, bis man aufgibt oder es schafft, obs irgendwie das Richtige ist oder nicht.

[00:42:13]

Und naja, ich kann das nicht, kann das nicht für andere urteilen, wie sich das anfühlt. Ich weiß nur, dass es für mich so angefühlt hat, als wär das nie selbstverständlich, dass ich das irgendwie weitermachen kann, als wäre das. Ich bin einfach immer davon ausgegangen, dass es ein Hobby bleibt. Und wenn ich heute Menschen begegne, die am Anfang ihrer Karriere stehen und versuchen, gerade eine Karriere aufzubauen, dann, dann bin ich immer ein bisschen skeptisch, wenn sie halt erst einmal nach dem Erfolg fragen.

[00:42:42]

Also ich glaube, da kommt dann, wenn man seine Hausaufgaben gemacht hat, dann irgendwie dann auch verdienter Weise, vielleicht auch so oder so auf verschiedene Arten und Weisen. Deswegen kann ich nicht so richtig sagen Ja, du musst jetzt irgendwie das machen und du musst versuchen, da was zu machen. Und du musst hier sichtbar sein und dies und jenes tun. Ich würde immer, ich würde immer jedem empfehlen. Arbeitet inhaltlich, macht die Sachen, die ihr ganz im Team für euch entwickeln wollt und werdet darin so gut, dass es irgendwo seinen Platz findet.

[00:43:15]

Weil ich glaube, es gibt da überall einen Bedarf an hochqualitativen Sachen, egal wie abseits sie am Anfang erscheinen mögen. Meine Interessanterweise war es bei mir damals so, dass ich halt erstmal nur wusste, was ich nicht kann und ich konnte auf dem Klavier sicherlich nicht alles. Kann ich ja nicht. Auch heute nicht. Ich kann gewisse Sachen, aber ich habe das erst erstmal nicht als Stärke begriffen, dass ich nur diese gewissen Sachen kann. Ich habe vor allem immer gesehen, was ich nicht kann und das ist vielleicht auch irgendwie entmutigend und demotivierend.

[00:43:45]

Aber ich fürchte auch notwendig, dass man ich immer ganz klar vor Augen hält Was kann ich nicht? Also dann entwickelst du automatisch eine Verbindung zu dem, was du kannst und was du vielleicht auch machen solltest. Und da musst du dann alles drauf setzen. Und dann entwickelt sich ja meistens auch so sowas wie einen Stil und eine Haltung und alles mögliche mit, was ich als elementar sehe und was mit Kunst zu machen.

[00:44:12]

Es gibt ja aber auch die die Empfehlung, dass man seine Fehler beiseite schieben sollte und dass man sich gerade in der Kunst voll auf seine Stärken konzentrieren sollte.

[00:44:23]

Genau das meine ich. Es ist vielleicht nicht klar geworden, aber genau du musst für dich selber wissen, was du nicht kannst. Aber du musst dem Publikum nur das präsentieren, was du kannst.

[00:44:32]

Das Publikum kann nicht dein Therapeut sein und dir dann am Ende gut zu sprechen und sagen Nein, das kannst du schon. Und so, das ist wie bei Chet Baker, das kann man von Chet Baker lernen. Das hab ich auch von Peter Broderick gelernt. Spielt ein Instrument in der Lage, wo du es perfekt beherrscht spielst nicht an den Rand deiner Möglichkeiten Spiels in der Mitte deiner Möglichkeiten und versucht trotzdem über dich selbst hinauszuwachsen, wenn es geht, aber dann eher den eher in der Note dann wirklich aufzugehen.

[00:45:01]

Chet Bälger schafft es einfach in der Note Dinge zu machen, die sind so tief. Ja, obwohl er nur anderthalb Oktaven seiner Trompete nutzt im Schnitt. Andere benutzen drei Oktaven, aber spielen keinen Ton. Wirklich. Das ist ein Unterschied und das hab ich bei Peter Broderick dort Geige gelernt, früher als Kind und hat das dann irgendwie nebenbei gemacht. Und er kann natürlich nicht bis in die sechste Laage hoch, da sich ja fidelen wie Guido und Kraemer. Aber er hat einen ganz eigenen Sound in dieser tiefen Lage und hat da so schöne Sachen mitgemacht.

[00:45:32]

Also hat er nur zwei Noten auf der Geige gehabt, hätte dann ein ganzes Lied damit gespielt und ich glaube, das sollten Pianisten sich immer wieder vor Augen halten, dass man auch mit nur einer Note versuchen sollte, irgendwas zu machen, was man selber nur schafft oder was das Original. Für einen selbst oder wo man sagt Na gut, das ist noch im weitesten Sinne ein Stück Musik, was, was, was, was kann ich da noch machen, wie kann ich da noch mehr Tiefe entwickeln?

[00:45:57]

Und ich bin nicht das beste Beispiel, weil ich benutze jetzt sehr viele andere Instrumente und lenkt mich ab durch tausend Möglichkeiten und Effekte auf Dinge und so weiter und so fort. Aber erstmal kommt kommt das ja auch alles, weil ich damit versuche, mir selber Möglichkeiten zu erschaffen, die mir vielleicht durch meine mangelnde Kenntnis hie und da auch verwehrt bleiben. Also ich versuche mich natürlich zu befreien in meinem Ausdrucksmöglichkeiten, aber am Ende ist es glaube ich auch genauso wichtig, dass man, dass man weiß, wozu man aufgebrochen ist.

[00:46:27]

Als Musiker, als Künstler, egal, als Mensch hast du für dich einen klaren, formulierten Satz, der sagt, wofür du aufgebrochen bist, um eine Inspiration bereitstellen zu können.

[00:46:42]

Wenn ich kann, also wenn es mir gelingt, um etwas übertragbarer für sich zu erzeugen, was Menschen, egal was sie machen, für sich anwenden können, was ihnen irgendwo gefühlt einen Weg öffnet. So wie mir oft der Weg geöffnet wurde durch die Inspiration, die ich bekommen habe.

[00:46:58]

Also du möchtest selbst eigentlich Inspiration sein? Ich Genau. Ich will das zurückgeben, was ich bekommen hab. Ich will das auch irgendwo. Natürlich ist das ein Fluss. Ich. Ich wurde inspiriert. Ich. Ich wurde angezündet. Und ich würde gerne andere Menschen auch sind.

[00:47:13]

Und gibt's einen Unterschied zwischen Nils Frahm, den Künstler und Nils Frahm den großes Wort Mensch, was das, was diesen Satz betrifft?

[00:47:24]

Na ja, ich glaube, das ist schwer zu sagen. Ich nicht kennen ja, das nur aus meinen, aus meiner Wahrnehmung.

[00:47:31]

Und ja, ich finde das auch. Ich hab da gar kein Ideal. Ich weiß nicht mehr, was man sein will, ob man, ob man die ganze Zeit Künstler ist oder ob man die ganze Zeit privat ist oder wie auch immer. Aber ich glaube, wir spielen alle verschiedene Rollen und die spielen wir wahrscheinlich so gut, dass wir gar nicht mehr so richtig merken, wann wir sie wechseln. Und natürlich ist es eine andere Situation, wenn ich jetzt auf der Bühne stehe, vor vielen Leuten und ich werde aus vielen Augenpaare gesehen und das verändert mich natürlich.

[00:48:04]

Dann kann ich nicht sagen, dass nun nee, da bin ich ganz locker. Das ist dann so, als wäre ich im Wohnzimmer. Das wäre falsch. Aber ich versuche ehrlich gesagt, da nichts anderes zu machen, als was ich auch machen würde. Und ich versuche im Interview auch nur Dinge zu sagen, die ich meinen Eltern vielleicht auch so sagen würde. Oder ich versuche irgendwo nicht verschiedene Register zu öffnen, weil dann müsste ich mir ständig merken, das wäre so eine Schizophrenie.

[00:48:32]

Also was ist so jetzt mal was? Was würde der Künstler Nils sagen? Was würde ich privat meinen und behaupten? Ich wollte mir das Leben leicht zu machen. Um auch nicht schummeln zu müssen oder flunkern zu müssen, wollte ich eigentlich immer nur von dieser primär privat niles Person. Eigentlich in dem Moment, wo ich die Karriere angenommen habe, die mir da irgendwie ermöglicht wurde, die mir aufgezeigt wurde, wusste ich, dass ich jetzt ganz salopp gesagt meinen Arsch verkaufe.

[00:49:00]

Klar. Aber das hab ich als Schicksal und als Berufung hingenommen. Und dann ist es natürlich auch elementar. Was mache ich privat? Es ist ja bei Künstlern heute sogar sehr wichtig. Was machen Sie privat? Haben wir ohne Mikrofon schon drüber gesprochen, wie sehr sich die Menschen dafür interessieren, was die Künstler für eine Einstellung haben, für eine politische Haltung? Ob sie vielleicht dies machen oder jenes machen, spielt für die Menschen dann doch eine Rolle. Sie wollen immer wissen Was macht der Mensch hinter der Kunst?

[00:49:29]

Und ich wollte mich da nie verstecken, weil ich weiß, je mehr man dort dann versucht dazu zu machen, desto mehr versuchen die Leute das zu sehen. Und deswegen, um gleich einen Einbruch vorzubeugen, hab ich gleich die Tür offen gelassen.

[00:49:46]

Nun gibt es aber ich kenne ich hab das. Mit der Tennisspielerin Andrea Petkovic hab ich drüber gesprochen. Also eigentlich hat sie mir gesagt, das fand ich ganz spannend, es für sie gibt's. Sie ist zwei Personen, nämlich. Sie ist einerseits die Tennisspielerin, die da auf dem Platz spielt, steht und natürlich gewinnen will. Und wenn sie gewinnt, dann ist das für die Tennisspielerin Andrea Petkovic das aller geizte und auch wichtig. Aber danach, wenn sie durch Darmstadt läuft, geht Andrea Petkovic die Frau.

[00:50:12]

Und es hat überhaupt, die spielt überhaupt gar keine Rolle, ob sie da jetzt vorher gewonnen hat oder nicht. Und sie versucht im Grunde, ihr Ego davon zu trennen. Also sie versucht nicht, sich mit sich. Also mit ihrem Beruf zu identifizieren. Wenn man das so? Vielleicht weil sie nicht weiß, was ich meine.

[00:50:27]

Also identifizieren vielleicht schon, aber sie versucht das nicht gemein zu machen. Weil natürlich ist dieses sportliche Siegen und Verlieren. Oder sage ich mal so eine fast kriegerische Auseinandersetzung. Ja, es ist natürlich nochmal anders als in der Musik. Da muss ich ja ein Glück nicht. Du hast ja dennoch Publikum.

[00:50:42]

Du hast ja, du bist ja auch. Du hast gerade schon gesagt, dieses du stehst auf der Bühne. Ich werde bewertet. Du wirst Bewerter da gucken, dich hier im Funkhaus. Wenn du hier spielst 1150 Leute.

[00:50:52]

Das ist ja auch eine Art Zuspruch, wie ein wie in Wien Tennismatch gewinnen oder irgendetwas, aber auch Musik machen, damit erfolgreich sein, mit der Musik machen. Wir haben ja quasi Besetzende oder gehen wir nachher noch ein bisschen weiter. Aber diesen der unerfolgreich Künstler Nils Frahm, der sich durch Berlin durchschlägt und plötzlich kommt aber das sind wir jetzt, 10 Jahre später da ist. Da steht der Welttournee oder Sitz der Welttournee jetzt vor mir. Deswegen fragte ich mich gerade, wie sehr das identifiziert ist.

[00:51:20]

Auch wie. Ob das dann alles Sync ist oder ob du das versuchst zu trennen.

[00:51:24]

Nee, versuche das nicht zu trennen. Ja, aber ich versuche es auch klein zu halten. Vielleicht in meiner. In meiner Wahrnehmung konnte ich das immer gut verkraften. Wenn sich da was geändert hat, dann hat das jetzt keinen Einfluss gehabt auf mein Privatleben. Ich hab dadurch keine Freunde verloren oder ich habe keine anderen Sachen, die mir vorher schon eigentlich wichtig waren. Soziales Umfeld. Irgendwie. Zeit für Begegnungen. Alle möglichen Sachen. Bin ein sozialer Mensch. Das wollte ich schon von vornherein auch teils der Inspiration sein lassen.

[00:51:57]

Das ich. Ich habe von vornherein gesagt okay, was auch immer jetzt passiert. Und wenn es auch wenn ich mal irgendwann vor tausend Leuten spielen sollte, dann werde ich trotzdem Nils bleiben. Also da der Künstler Nils musste immer wieder sich daran anpassen, was der kleine Nils vielleicht mal war. Ich hab dem kleinen Nils eigentlich schon immer vertraut. Ich find auch eigentlich das ganz sympathisch, was ich früher gemacht habe. Also auch dieses, was ich schon beschrieben hab, dass der Tagedieb, der einfach sich ein bisschen da irgendwie durch schummelt, um in seiner kleinen Höhle seine seine Funken zu schlagen.

[00:52:32]

Und eigentlich eigentlich gefällt mir das und ich glaube, irgendwo hab ich da immer so eine Selbstliebe mitbekommen, über die ich sehr dankbar bin. Die ich hab mich da einfach nie angezweifelt. Grundsätzlich. Ich habe mit meinem Schicksal gehadert, aber ich hab mich nicht wirklich angezweifelt und das hat mir ich bin einfach so ausgestattet in diese Welt gekommen mit einem gesunden Selbstwertgefühl, dass ich mich nie wirklich davon abhängig gemacht habe, was da jetzt professionell passiert. Und wenn ich mal ein schlechtes Konzert spiele, dann spiele ich.

[00:53:01]

Das heißt ja nur, dass das nächste wieder besser wird. Es ist doch völlig klar, man muss ja auch gewisse Dinge nicht komplizierter machen, als sie sind. Sondern wenn ich das beste Konzert gespielt habe, was ich erinnere, dann heißt das automatisch, dass das nächste danach wahrscheinlich schwächer wird. Wo ärgert man sich jetzt und wo regt man sich auf und wo macht man Drama draus? Es ist, da bin ich, glaube ich, einigermaßen geschickt, das für mich so klein zu rechnen, auf einen kleinen Nenner zu bringen, dass ich da völlig entspannt bin.

[00:53:30]

Und auch ganz ehrlich bin ich machen. Ich mache im Beruf die Leute zahlen und ich muss tanzen. Und das ist jetzt nicht ein nichts besonderes. Wenn ich jetzt meinen Job nicht machen würde, dann würde jemand anderes an dem Abend spielen. Wenn ich spiele, heißt das automatisch auch, dass jemand anderes an dem Abend nicht spielen kann. Das bedeutet auch Erfolg. Ich überschaute damit viele andere gute Sachen. Und was für mich jetzt persönlich vielleicht total gut ist, ist aus einer anderen Position.

[00:53:58]

Natürlich. Ich bin eine Konkurrenz für viele und das ist auch für viele schlecht. Und so weiter und so fort. Also da bin ich, da bin ich, glaube ich ganz ehrlich.

[00:54:06]

Und das heißt ehrlich, da bin ich, da hab ich meine Sicht drauf. Und das führt alles in der Summe dazu, dass ich nicht abhebe, sodass ich nichts sage. Wow, was? Wie genial und wie toll. Und das ist ja absolut einzigartig. Und das heißt, ich bin der Star und der King. Mir ist auch völlig bewusst, dass durch durch die Situation, der ich jetzt bin, natürlich irgendwann auch der Abstieg droht, weil alles was ich aufbaut, muss auch wieder abgebaut werden.

[00:54:36]

Und irgendwo wird es im Nachhinein auch einen klar erkennbaren Peak meiner Karriere geben. Hoffentlich ist mir das dann einigermaßen bewusst, wenn ich zurückblicke auf das Schaffen von anderen Künstlern. Feldman Deren Biografien, auf das sie oftmals vielleicht überschätzt haben oder eine Ausnahme gesehen haben für sich, dass sie vielleicht anders durchkommen oder dass sie dann ganz besonderen Weg gehen können, dass sie die einzigen sind, wo es immer eine Hürde ist, für die nicht so systematisch wie für andere ist, sondern ich sehe da schon eine Systematik.

[00:55:04]

Das ist natürlich klar irgendwo die Dynamiken einer Biografie. Da sind wir schon alle Menschen und haben da ähnliche Probleme. Und wir können auch von guten Biografien gewisse Sachen lernen. Also ich habe mich versucht, von Menschen inspirieren zu lassen, die sowohl inhaltlich sehr erfolgreich arbeiten, aber den Anschein machen als nicht mehr. Als wären die das Wurst gar nicht, aber als würde das nicht wirklich was für sie Entscheidendes für ihre Arbeit verändern. Das ist das Wesentliche und das sehe ich zum Beispiel Arvo Pärt, ja, das erst mit 50 überhaupt zur eigenen Musik gekommen.

[00:55:39]

Und da hat keine Starallüren, der es inhaltlich so beschäftigt und so kritisch mit seiner Musik. Das ist dann da weiß. Selbst ich spreche jetzt für ihn, obwohl ich ihn kenne. Aber ich habe das Gefühl, er weiß ganz genau selbst, wann er was Gutes macht und wann es nicht so gut war und was vielleicht die Kritiker sagen oder vielleicht so, dass es dann. Es kommt dann kommt. Dann kommt dann später. Witzigerweise sind die Stücke, mit denen ich oftmals am zufriedensten bin, die die Stücke, die oft am wenigsten gehört werden.

[00:56:08]

Und ich bin aber ganz zufrieden damit und freue mich, dass es diese Stücke gibt, sind für mich ganz wichtige Stücke, die damit mache ich mir ein Geschenk, auch wenn ich vielleicht schon ahne, dass es jetzt nichts für das Radio oder so, aber doch wunderbar. Da hat man einfach sein seine kleine Welt und versucht sich diese kleinen Seiten wie es geht.

[00:56:28]

Du hast gerade von diesem Schatten gesprochen, dass man jemanden quasi, wenn man selber irgendwo spielt. Nimmt man jemand anderem ja im Grunde auch den Platz weg zu spielen, ist dir das schon passiert? Also hast du jetzt in diesen zehn Jahren seitdem. Ich hab's erst Fluss genannt, seitdem du da auf diesem Fluss schippers.

[00:56:46]

Dass du gemerkt hast Ah, eigentlich dachte ich, dass ich heute hier spiele. Das muss ja gar kein Ort unbedingt sein. Aber jetzt ist da jemand anders.

[00:56:54]

Ist dir das schon passiert? Also ist es schon gefühlt irgendwo eine Stufe, den Fluss ein bisschen wieder kleiner geworden?

[00:57:01]

Nein, ein Glück werde ich das auch nicht aus. Wir sind halt einfach eine Situation und das, ich sage mal wir. Wenn ich zum Beispiel mein Manager Felix Felix mit. Er kriegt die Anfragen. Ich ich häng ja nicht nicht an den E-Mails drin. Immer. Und das heißt, bei mir läuft wenig an! Also Dinge werden diskutiert, die wir möglich machen können. Ich kriege ja nichts von den ganzen Absagen mit den Angeboten, die nicht klappen und so weiter.

[00:57:29]

Und dann muss man sich auch schützen. Wahrscheinlich auch, ist wahrscheinlich besser. Also natürlich kann man, kann man so was blöd finden, wenn man z.B. jetzt hört Okay, die haben mich als zweiten gefragt für die Musik, für dieses Projekt. Weil eigentlich wollten sie vielleicht sagen wir mal Philip Glass haben, aber den haben sie nicht gekriegt und dann nehmen sie dich an, dann kannst du jetzt überlegen, ob du dich jetzt damit beschäftigen willst, dass du die zweite Wahl bist.

[00:57:53]

Oder willst du dich erst einmal beschäftigen? Super! Jemand hat meine Musik für ein tolles Projekt verwendet. Wir. Wir können damit Geld verdienen. Das Projekt ist super geworden. Wir können weitermachen. Perfekt. Und ich war da. Hatte von vornherein ein Glück. Keine großen Hoffnungen. Mir wäre schon völlig ausreichend vorgekommen, wenn ich irgendwie ein kleines, bescheidenes Leben für mich damit ermöglichen kann und Musik machen kann. Und wie? Jetzt sind wir schon seit Jahren in einer Situation, wo ich aus einem Art Überfluss schöpfen kann.

[00:58:25]

Was? Witzigerweise habe ich damals schon geahnt, dass Arbeiten gar nicht vereinfacht. Wir haben viel mehr Sachen, um die ich mich kümmern muss, die mir, wie ich anfangs gesagt habe, die tun mir auch leid, wenn sie nicht gepflegt werden. Sehe ich irgendwie so einen teuren Synthesizer an der Ecke stehen, dass eingestaubt das? Da blutet mir das Herz. Es ist, als ob man der kleine Nils in mir versteht. Das nicht. Warum braucht man das alles?

[00:58:48]

Und warum kann das jetzt jemand anders benutzen? Denn dann verkaufe ich die Sachen. Habe gerade unendlich viele Sachen verkauft, die ich einfach durch mein hektisches sag ich mal stahr Leben jetzt gar nicht mehr benutzen kann. Also die, die die ganzen Dinge, die ich jetzt noch zu tun habe, die bringen mich im schlimmsten Falle auch davon ab, so Zeit an irgendeinen Synthesizer zu verschwenden. In Anführungsstrichen. Früher, da ich viel Zeit zu verschwenden. Das war toll.

[00:59:12]

Heute hast du mehr zu tun. Heute fehlt mir ein bisschen die Zeit und dann hat man aber natürlich irgendwie mehr Dinge. Man hat irgendwie eine größere Produktion. Man. Man hat natürlich auch mehrere Leute, die jetzt mit einem mitarbeiten. Man versucht für sie auch in der Zukunft weitere Arbeit zu generieren oder ein bisschen Stabilität reinbringen. Weil wenn Menschen einmal sich abgewendet haben von diesen, sind sie oftmals auch schlecht zu erreichen. Das heißt, du versuchst, gewisse Leute langfristig auch an die Seite zu stellen und sie glücklich zu halten mit der Arbeit.

[00:59:43]

Das heißt, du musst auch immer wieder vielleicht auch über produzieren. Also ich bin in dieser in dieser kapitalistischen Überproduktionen Logik dann auch gefangen wie jeder andere Künstler, der sag ich mal ein ein eine Heerschar von Assistenten unterhalten muss. Und dann musst du natürlich irgendwelche Projekte immer wieder machen, weil das muss alles finanziert werden und dann ist die Herausforderung dabei halt noch auf seine Kosten zu kommen. Also jetzt so als egoistischer Künstler Haltung. Ich will meinen Spaß dabei haben, ich will was Neues probieren und ich will weiterkommen mit meinen, mit meinen drängenden Fragen, was ich noch alles versuchen wollte in der Musik und so.

[01:00:16]

Und das ist dann einfach immer immer die Frage Was, was hilft jetzt einem wirklich weiter?

[01:00:22]

Ist das nicht irgendwie auch manchmal so ein bisschen tragisch? Ist ein zu großes Wort dafür. Mir fällt noch kein anderes ein. Gerade aber das da so, weil wir gerade schon über den Kleinen jetzt gesprochen haben. Dann gibt's den Kleinen jetzt oder auch den kleinen Matze oder den kleinen Christoph, den kleinen Felix. In uns allen steckt der Kleine und dann träumt man von irgendetwas. Und dann ist es dann. Und dann ist man vielleicht da und dann ist man zu sehr damit beschäftigt.

[01:00:46]

Das. Am Laufen zu halten und der Kleine ist gar nicht mehr das, wofür man irgendwann mal angefangen hat. Dafür ist gar keine Zeit mehr, weil man irgendwie hier noch einen Podcast Interview machen muss und dann auch noch einen Film abnehmen. Da muss man noch den er mal zurückrufen und so weiter.

[01:01:02]

So, plötzlich ist der kleine Nils kriegt ein Babysitter bereitgestellt.

[01:01:08]

Und eigentlich wollte er doch eigentlich keine mehr haben.

[01:01:10]

Nee, das ist ja heute ganz viel Raum haben. Wollte ganz viel Platz haben. Das ist, glaube ich, das Erwachsenwerden, dass er nie aufhört. Wahrscheinlich finde ich, fühle mich ja immer noch nicht erwachsen. Und würde ich jetzt fast 40 bin vielleicht auch so eine Eigenheit unserer Generation. Aber ja. Der kleine Nils musste sich immer wieder irgendwie auch schmal machen, damit der erwachsene Nils irgendwie in sein Logiken agieren kann. Klar ist das vermitteln wir, glaube ich alle irgendwo.

[01:01:39]

Wie ist es denn? Also wir sind erst so ein bisschen abgebogen, als du in den Fluss gesetzt worden bist. Durch eine glücklich, durch glückliche Begegnung. Ich hab das erste Mal von dir gehört. Ich glaube 2 14 nach Spaces kam glaub ich Spaces kam 2013. Mein Partner Pierre hat es gab wie ein 2 14 2015 2 Jahre, wo er einfach nur noch Fragen gehört hat und es war immer klar irgendwas hört, dann hört er dich. Und da hab ich dann natürlich auch mitbekommen und das war auch so finde ich so der Moment, wo das dann so 2015, da kam dann Victorias Soundtrack, wo der Name immer häufiger gefallen ist.

[01:02:15]

Was war für dich der Moment, wo du gemerkt hast Ah, okay, das hier ist irgendwas. Hier geht jetzt was ab.

[01:02:22]

Das ist eine gute Frage. Hab ich mir in dem Moment glaub ich auch gar nicht erlaubt, das abzuspeichern, weil aber rückblickend manches weiß man ja manchmal, wenn man drauf schaut. Witzigerweise gibt es diesen Tag nicht. Es gibt immer wieder so komische Momente, wo man denkt So was mache ich hier. Warum sind so viele Leute so? Aber es war für mich eigentlich immer nur eine Frage der Zeit, bis ich entlarvt werde und ich dann aus dem Club durch die Hintertür raus geprügelt wird.

[01:02:47]

Also es war nie ein Gefühl von so jetzt. Das das ist jetzt sicher. Da muss ich mich jetzt immer anstrengendes läuft. Das war. Hast du dieses Gefühl immer noch? Ich hab das witzigerweise immer noch. Es ist abgefahren. Aber ich glaube das auch.

[01:03:00]

Das ist mein Überlebensinstinkt. Weil ich weiß ganz genau, sobald mir das abhanden kommt, kann ich einpacken. Das ist das vielleicht ein Geheimnis, warum ich überhaupt weiterkomme. So war ich einfach nie denke wie großartig oder wie.

[01:03:12]

Jetzt kann ich mich darauf ausruhen. Natürlich sind wir gewisse Sachen bewusst und ich sehe ja Verträge, die wir unterschreiben mit Labels. Und ich sehe, dass wir einen Vorschuss kriegen, dass wir gewisse Zugeständnisse bekommen. Wir sagen aber die nächsten zwei Jahre oder so und dann weiß ich Okay, die nächsten zwei, drei Jahre haben wir schon eine gute Vorstellung. Da kommen wir klar. Wir können jetzt wieder inhaltlich arbeiten. Wunderbar. Los geht's. Aber trotzdem muss ich dann in dem Moment wieder etwas Außergewöhnliches versuchen zu schaffen.

[01:03:36]

Ansonsten ist das der Anfang vom Ende und so weiter. Es gibt nie den Moment, wo du mir wirklich sagst Du, Joiz, jetzt kann mich darauf ausruhen. Oder jetzt? Jetzt habe ich es geschafft. Es ist wie es ist.

[01:03:47]

Aber doch schon hier kommt der Psychologe durch. Achtung doch natürlich völlig identifiziert damit. Also diese der Erfolg. Und den ist jetzt gar nicht unbedingt nur nach Zahlen oder irgendwas. Aber sodass dieses okay, das funktioniert alles so wie es funktioniert. Wenn das nicht funktioniert, hast du gesagt, es ist der Anfang vom Ende. Also es ist ja schon auch die Möglichkeit zu sagen Ja, dann geh ich wieder zurück in einen Kaffee und werde wieder Barista. Klar, die gibt's nicht.

[01:04:12]

Sozusagen.

[01:04:13]

Doch, doch, doch. Also dass das ja, ne, das eigentlich. Genau damit schütze ich mich vor. Auch Angst davor zu scheitern. Ich ich würde sofort den Hut nehmen und sagen Ich mach die Bühne frei, weil ich ja schon wie vor vorhergesagt habe, auch viele gute Seiten ansehen kann. Also ich glaube, da halten mich Leute manchmal für pessimistisch. Aber eigentlich versuche ich nur fair zu sein, weil dann können halt andere die Bühne nutzen. Das wäre aber finde ich wirklich okay.

[01:04:43]

Nein, das heißt für mich also, es ist die Frage, an wen man da jetzt im Speziellen immer denkt oder aus welcher Sicht man das sieht. Aber für mich wäre das schon toll, auch was anderes zu lernen. Ich glaube, ich glaube irgendwann zu sagen, ich guck mir nicht selber dabei zu, wie ich im Meer mich selber kopiere oder wie ich eben mal weniger ernsthaft oder fleißig meine Sachen mache.

[01:05:09]

Da gibt's auch viele, viele Beispiele von klassischen Pianisten, die einfach, wenn sie merken, dass Sie oder oder Extremsportler, wenn sie merken, dass ihre Leistung irgendwo den Zenit überschritten hat, dann müssen sie eigentlich abbrechen. Ja und na klar, bei Künstlern weiß man es immer nicht. Dann gibt's dann das Glasperlenspiel, womöglich noch kurz vor dem Sterbebett und dann bringt das jemand nochmal so richtig wahnsinnig auf einen Punkt mit 70.. Aber in meinem Falle sehe ich mich auch fast wie ein Sportler.

[01:05:35]

Die Konzerte sind ja wirklich schweißtreibend. Auch das ist eine ganz intensive Arbeitsweise, die ich verfolge. Und ich glaube, alleine von der Physis und überhaupt. Ich muss dann einfach irgendwann gucken Okay, fahr ich das irgendwann runter mit meinen alten Knochen. In der Zukunft kann ich nicht mehr so rumspringen und irgendwie Stanz machen. Da muss ich dann entweder eine neue neue Musik entwickeln für mich, die ich dann aber auch machen möchten muss. Also es muss etwas sein, was will ich wirklich?

[01:06:02]

Aufdrängt. Wenn sich da jetzt keine neue Musik aufdrängt und vielleicht irgendwann mal, dass das Reservoir ausgeschöpft ist, was ich eigentlich machen sollte als Musiker, dann würde ich doch lieber was anderes machen, was ich dann aber aufbauen kann. Ja, also wenn ich es jetzt sagen würde, ich mache danach wirklich ein Restaurant auf, dann muss ich wenigstens das alles lernen. Kann ich ja nicht. Und dann würde ich wieder besser werden. Also ich will eigentlich weiterkommen und dafür würde ich auch das Material ändern, wenn ich einfach den Spaß hätte, wieder neue Dinge rauszufinden, neue Sachen zu erleben.

[01:06:35]

Ich könnte mir total vorstellen, einfach morgen mich in Weinbauer einzuarbeiten und versuche vielleicht in zehn Jahren einfach einen genialen Wein machen, der eine poetische Handschrift trägt. Wie nur ich das kann? Wer weiß das schon? Das ist doch ist doch eine schöne Vorstellung. Dann muss man sich nicht an irgendwas klammern. Ich versuche das erst einmal, erst einmal als totale Befreiung, dann auch zu werten, weil es ist ja ein Verlust, aber es ist auch immer eine Befreiung.

[01:06:59]

Aber dann brauchst du eigentlich gar keine Angst mehr haben, dass eben das Licht angeht.

[01:07:03]

Ja, aber das kann jetzt habe ich gerade. Ich hab's tatsächlich so verstanden, dass du die Sorge hast, erwischt zu werden. Dieses. Dieses.

[01:07:11]

Es gibt auch einen Begriff dafür, dass es irgendwo ein Syndrom entlarvt, eine entlarvt.

[01:07:15]

Aber was denn? A Es gibt auch so einen Felix Grohl, der Hochstapler. Also dass man als Hochstapler geht es. Licht an und Arte kann er gar nicht spielen. Genau das ist es. Es ist einfach nur unangenehm. Es wäre mir natürlich lieber, wenn ich das geschickter Weise selber in der Hand hätte. Also die Kontrolle über so ein großes Ding dann irgendwie zu verlieren, wäre mir schon sehr unangenehm. Ja, es tut mir auch enorm leid bei Menschen, die einem auf Social Media immer das Falsche sagen und dann in so einer Flut von irgendetwas versinken.

[01:07:47]

Wobei sie es vielleicht einfach keine Ahnung was anderes gemeint haben. Also es gibt verschiedenste Fallstricke, über die man vielleicht besser nicht stolpert. Bevor man es tut, sollte man vielleicht überlegen, ob man selber den Hut nimmt oder einfach sich da aus der Affäre zieht. Und ich glaube, der letzte Eindruck zählt. Und das ist vielleicht. Man braucht auch gewisse Sorgen oder gleich gewisse Ängste, um sich aufzuraffen. Ich denke mal, wo ich mir einfach selber Druck mache oder mir eine Angst einbilde, ist einfach, dass ich tatsächlich immer nur so gut war wie das letzte gute Ding, was ich gemacht habe.

[01:08:24]

Also dann. Dann wird wieder. Dann wird Juhuuu wieder auf Null gestellt.

[01:08:27]

Also wenn ich jetzt ein richtig, richtig gutes Lied geschrieben habe und manchmal spüre ich das ja selber, ja, dann wird es umso schwieriger. Lange danach wieder etwas zu machen, was mir wirklich etwas bedeutet. Und diese, diese Verhältnismäßigkeit auch da auch wieder so Ying und Yang. Also its good news to make good song. Aber danach machst du, musst du es ja nochmal übertreffen oder wieder erreichen.

[01:08:52]

Und das ist ja manchmal einfach schwer.

[01:08:54]

Nach Spaces war da war. Das war so ein Brett, wo so viel gesagt wurde. Da wusste ich erst mal gar nicht wie soll ich jetzt nochmal ein besseres Lied schreiben als es?

[01:09:04]

Sondern man entwickelt da irgendwie Antworten drauf. Aber es ist natürlich auch weibliche Antwort. Also was was macht man dann in so einer Situation? Wenn du merkst okay, du hast jetzt lange darauf hingearbeitet, dass es passiert, dann kommt so ein Album raus wie Spaces, dann ist so ein Song drauf. Dann ist jemand wie Pierre das zwei Jahre lang hört. Und ganz viele andere. Ja, wie geht man dann damit um? Also als jemand, der auch Angst hat, dass das gleich wieder vorbei sein könnte oder die Muse nicht nochmal kommt oder man auch mit deinen Ambitionen.

[01:09:38]

Was sind deine Antworten?

[01:09:39]

Meine Antwort war damals Solo. Das ist ein reines Clavier Album. Das komplette Gegenteil. Ein extrem entschleunigt und von vornherein eigentlich eine ernste, nicht? Und da vielleicht. Ich hatte da nicht das Gefühl, dass es jetzt irgendwas populäres ist. Ich hatte das Gefühl, es sind eher so Meditationen und kleine kleine Miniaturen oder oder Studien oder so. Von diesem interessanten Klavier, weil dieses riesen Klavier, was du da aufgenommen haben. So ein uriger Prototyp.

[01:10:11]

Und danach habe ich mich auch weiterhin versteckt. Danach kamen diverse Kollaborationen und alles mögliche und hab mir erst erstmal breites Fahrwasser erlaubt. Vielleicht dann später mit all Melody viele Jahre später nochmal dann so auf diese Spur zu kommen, wo man versucht wieder was zu machen, was da anknüpft.

[01:10:33]

Ob das einem gelingt? Ich weiß ja immer wieder so Wenn die Leute einmal ihr Lieblingslied haben, dann ist es einfach schwer, da was anderes zu machen. Ich sage mal eine Ansage beim Konzert, wenn ich jetzt spiele. So Scherz. Okay. Naja, es ist ein altes Lied, aber ihr mögt es einfach gerne. Ich versuche ja immer noch ein besseres zu schreiben. Manchmal mache ich eine Note mehr, dann wird es aber zu viel. Da mache ich eine Note weniger als ist es zu wenig.

[01:10:56]

Und deswegen ist es immer noch heiß, sondern irgendwo. Wenn man zu viel Glück hatte mit einem Album oder einem Lied, dann kann das auch einem danach wirklich das Genick brechen.

[01:11:07]

Aber ich finde das eine ganz schöne Strategie, tatsächlich zu sagen Okay, ich habe jetzt so ein für mich in einen großen Hit und ein so tolles Lied geschrieben und ich fang dann erst mal an. Ich mache weiter, aber ich mache irgendwie ich. Ich gucke jetzt nicht, dass ich nochmal genau das Gleiche schreibe, sondern ich gehe. Ich mache hier ein Projekt. Ich mache das. Ich mache verschiedene Dinge um weiter. Weil du hast. Ja, es gibt ja viele Künstler, denen sowas gelingt und die dann eigentlich zwischen Spaces und Melodie sind.

[01:11:36]

Ja, ich glaube fünf Jahre dazwischen und. Aber bei dir sind ja trotzdem innerhalb dieser fünf Jahre so ne ganz, ganz viele Sachen entstanden und rausgekommen. Und es war überhaupt nicht still, sondern es ist eigentlich die ganze Zeit weitergegangen, nur eben ein bisschen anders. Das finde ich eigentlich finde ich total, sehr, sehr schlau, das so zu machen.

[01:11:55]

Tatsächlich.

[01:11:56]

Ich glaube, es war eine gute Entscheidung, eine strategische Entscheidung. Sicherlich auch, weil man kann ja auch die Reihenfolge von Dingen, die man rausbringt, manchmal ändern. Ich hab ja schon gesagt, viele Dinge liegen dann wirklich lange auf der Festplatte und dann hat man so eine Freiheit.

[01:12:10]

Okay, nach einem Klavier Album ist nochmal ein Klavier Album wäre das vielleicht unklug. So, dann stehen sich die Sachen auf den Füßen und dann zieht man die wieder so in Bezug und. Deswegen denke ich auch, dass sich danach einfach gewisse Freiräume zu nehmen, schon eine gute Entscheidung war. Wobei ich in dem Moment mir auch nicht sicher war. Ich dachte, jetzt sollte ich doch meinen Erfolg zementieren, sondern so, jetzt hab ich. Jetzt weiß ich doch, was die Leute gut finden.

[01:12:35]

Jetzt könnte ich doch nach dem Prinzip nochmal nochmal Album machen, was so das bedient. Aber irgendwie war mein Instinkt auch so in den Finger weg. Aber ich habe das bei vielen Künstlern erlebt. Ich war auch damals Riesenfan von Justus, als Justus das erste Cross Album herausgebracht haben. Unglaubliche Ohrfeige. Es war einfach Wahnsinn. Was haben? Was? Was ist das? Und dann musste man einfach erst mal interessant finden. Und dann waren wir ein bisschen alle meine Freunde.

[01:13:03]

Auch ein bisschen enttäuscht vom nächsten Album, weil es versucht hat, genau das auszuarbeiten. Und dann war es quasi das selbe. Nochmal poppiger, nochmal ein bisschen gepflegter rasiert, quasi mit mit, mit ein bisschen Parfüm drauf. Und ich hätte mir gewünscht, dass sie vielleicht danach was ganz anderes machen oder es einfach nochmal so eine ganz neue Baustelle ist und dann einfach so Szenenwechsel. Und dann wird's wirklich interessant, weil dann verlieren Leute den Überblick, dann wissen sie nicht, was als nächstes passiert.

[01:13:31]

Und das wollte ich auch eigentlich immer versuchen, irgendwo aufrechtzuerhalten. So eine gewisse Dynamik oder Spannung spielte jetzt Klavier. Spielt da jetzt ein Drum Bass? Spielt ja jetzt lauten Techno Song oder was passiert jetzt? Oder hören wir einfach nur Stille? Oder oder. Sondern. Also das ist ja irgendwo eine neue Welt. Die die, die, die man da aufmachen könnte. Da glaube ich, viele Musiker dann für sich würden irgendwie unterschätzen oder sagen Nee, nee, nee, das wollen meine Fans nicht.

[01:14:00]

Und ich weiß jetzt ja. Ich hab ja ausgewertet über Marktanalyse, was die gut finden. Und das mache ich jetzt. Und ich glaube, dass es irgendwo vielleicht auch weg, wie man sich potentiell abschafft.

[01:14:10]

Woher kommt dann würde ich sagen unabhängiges und freies Denken. Also weil was mir aber das, was du jetzt gemacht hast an diesem Beispiel merkt man ja, du machst es komplett anders als ganz viele andere das machen würden. Und mir ist es auch aufgefallen. Es gibt hier so eine. Ein Weg, den fast alle Musiker machen, ist. Ich geh ins Studio. Ich nehme ein Album auf, kriegt den Song gerade gerade so hin, das auf Band zu kriegen.

[01:14:35]

Das wird dann so editiert, dass es irgendwie halbwegs klingt. Und dann gehe ich zwei Jahre auf Tour. Und eigentlich, wenn ich nach diesen zwei Jahren kann ich es eigentlich das Album richtig gut spielen. So ist eigentlich der Weg von, würde ich sagen 99 prozent aller Musiker. Du allerdings sagst dann auch einfach Okay, so Stand up Comedian mäßig. Ich gehe zwei Jahre auf Tour und dann nehme ich das Album erst mal auf.

[01:14:56]

Und das sind ja so zwei Ansätze. Also der eine mit ich mache was komplett anderes als alle anderen jetzt erwarten. Hip mäßig und eben ich gehe nicht den üblichen Weg. Das ist wirklich sehr freies Denken. Und eigentlich finde ich ungewöhnlich für jemand, der auch so lange schon umgekrempelt hat und irgendwie nicht so richtig weiß, was er machen soll. Aber woher kommt dieses freie Denken, dieser Mut, das auch so zu machen?

[01:15:20]

TH Das ist ein tolles Kompliment. Vielen Dank. Ich versuch es. Meinen Geschmack, glaube ich. Ich kopier ja trotzdem die Sachen, die ich bei anderen sehe, die ich gut finde. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt frei freier bin als andere. Ich habe vielleicht einfach andere Vorstellungen von dem, was mir gefällt. Oder womöglich gestehe ich mir auch durch mein, durch meine vielleicht gesunde Selbstliebe, die ich irgendwo mitgekriegt habe. Ein Glück auch gestehe ich mir auch zu, mir meine eigene Meinung zu erlauben.

[01:15:51]

Also das hatte ich als Kind wohl schon. Es erklärt mir meine Mama, da gibt's so eine süße Geschichte, oder ich weiß nicht, wer es mir erzählt hatte, aber ich war immer schon relativ selbstständiges, eigenwilliges Kind, konnte man, konnte mich einfach irgendwo hinsetzen und ich konnte mich beschäftigen. Und ob nun andere Kinder dabei waren oder ich alleine war, war mir gar nicht. Es war nicht so wichtig. Hab habe keine Aufmerksamkeit so gebraucht. Ich hab mich irgendwie beschäftigt und.

[01:16:21]

Ich habe mich ungerne angestellt. Ich fand das immer furchtbar. Irgendwo im Schwimmbad eine Schlange zu stehen oder auf seine Pommes zu warten, in der 500 Kinder eine Pommes wollen, dann bist du 501 und du weißt, das dauert es ewig und die Pommes ist es am Ende nicht wert. Und so war eine Situation, wo irgendwann alle Kinder irgendwie mit so einer Kleinkinder Pistole mit Platzpatronen da rum machten. Und die Platzpatronen hatte nur der eine, weil die Eltern es dem erlaubt hatten.

[01:16:49]

Und da dann natürlich jetzt die Macht da hat, hat die Pistole mit Platzpatronen und der darf bestimmen, welche von den Freunden wann das auch mal benutzen dürfen. Dann müssen alle nett zu ihm sein. Da musste man warten. Natürlich wollte ich eigentlich auch mal mit der mit der Pistole schießen, aber ich hatte schon verstanden, ich sich da anzustellen. Das wäre auch ich war ja nicht der Alpha als Kind. Ich war meistens kleiner oder ein bisschen dünner oder leichter oder wie.

[01:17:12]

Was auch immer ich war, hab ich nicht als der Typ gesehen, der das jetzt irgendwie so durchdrücken kann, sondern ich hab mich dann aus Protest einfach abgewendet und hab mich in die Ecke gesetzt. Hab mir Feuersteine gesucht, hab die aufeinander gehauen, es hat Funken geschlagen und plötzlich kamen andere Kinder, die auf die Pistole warteten, kamen zu mir und suchten auch Steine. Und dann saßen wir da und waren plötzlich mehr. Und witzigerweise kam dann sogar der Typ mit der Pistole auch und wollte auch Funken schlagen.

[01:17:38]

Es war irgendwie ansteckend. Ich hab gemerkt, dass es vielleicht der bessere Weg ist, sich einfach da nicht mit anzustellen. Deswegen finde ich, die absurdesten Idee ist so, sich vor den Laden anzustellen, um das neue iPhone zu kaufen. Aber frag mich mal, warum Menschen das machen. Das ist wahrscheinlich für sie genauso schwer zu beantworten wie für mich zu beantworten, warum ich das nicht kann, sondern ich kann mich nicht anstellen. Ich, ich, ich.

[01:18:01]

Das ist natürlich die Inspiration für die andere Idee. Ich kann es nicht sagen. Ich bin frei, weil ich sehe, was mir nicht gefällt. Und deswegen entwickle ich die, die Antis. Ich drehe mich 180 Grad und mache dann das andere.

[01:18:13]

Also ich muss mal ein eigenes Telefon in dem iPhone betreiben.

[01:18:18]

Naja, ich ah so die, die ja die andere. Die Alternative ist vielleicht dann irgendwie interessanter, denke ich zumindest. Wäre etwas Neues vielleicht. Oder es interessiert mich einfach mehr als das, was dann da alle schon vorbereiten. Oder für sich schon.

[01:18:35]

Ja, mein erstes unabhängiges Denken. Also so also also schon abhängig natürlich. Klar, weil du. Genauso viel aktionistisch ist es schon. Du brauchst es. Du brauchst die Schlange um zu sehen. Ja, bringt nix. Das geht nicht. Das bringt nix. Also die Entscheidungen sind da schon. Auch vom. Vom. Von den anderen abhängig. Ja.

[01:18:56]

Und jetzt ist es aber so! Aber hier auf einer Meta-Ebene.

[01:19:00]

Gerade jetzt ist es aber so, dass jetzt bist du ja aber gerade das iPhone. Also wenn du ein Konzert spielst, was jetzt irgendwie auch, was sie jetzt demnächst auch angucken kann, dann bist du ja derjenige, der die Shows innerhalb von vier Shows hast du hier gespielt im Funkhaus innerhalb von wenigen Augenblicken ausverkauft sind. Also eigentlich in genau den gleichen ruhn hast, wie als würde so ein neues iPhone kommen. Wie fühlt sich das dann anderes im Moment, wenn du magst?

[01:19:28]

Das ist natürlich toll. Also ich bin da ganz ehrlich, das ist eine riesen Genugtuung. Also genauso wie damals als Junge, als der Typ kam und seine Knarre war dann aus Geballer da. Das Geld war quasi verprasst für die Platzpatronen und wir hatten diese nachhaltige neue Vision, wie wir jetzt Spaß haben können. Die kostete nix, die war im weitesten Sinne einfach da und die war frei verfügbar. Open Source im weitesten Sinne. Also es war war für mich immer eigentlich dann natürlich eine Genugtuung, wenn ich so was erzeugen konnte, dass ich irgendwo aus einer Idee was machen konnte.

[01:20:00]

Ich als Kind hatte ich so Ideen. Ich mache aus den Korken meiner Eltern baue ich Sachen. Das heißt, ich habe die Korken zusammengeklebt und zusammen getackert und hab daraus Schiffe gebaut oder steht Städte oder kleine Häuser und hab Skulpturen mit Korken gemacht, weil ich einfach immer toll finde, Dinge zu nutzen. Die andere. Ich fand Kork einfach schön und die waren so bedruckt und die hatten eine tolle Form und rochen komisch und so und dachte so, warum schmeißt man jetzt weg und fahler sicherlich auch weil mein Papa gepraegt, der sowas unterstützt hatte.

[01:20:29]

Dann hab ich irgendwann die Korken mit einer Kerze angezündet, was natürlich für Kinder gefährlich ist. Dann hab ich sie aus gepustet und mit der Kohle gemalt und hab ganz viele so wie Kalligrafie damit gemacht. Und das waren für mich einfach so, ich hab dann einfach das Thema Korken soweit durch entwickelt für mich, bis ich das Gefühl hatte sich damit alles gespielt, was man sich irgendwie vorstellen kann. Aber erstmal warum interessiert mich der Korken? Weil er halt einfach weil es keinen anderen interessiert und und und und und ich glaube, das ist das was was ich Inspiration und was ich als Inspiration empfinde.

[01:21:03]

Das ist der Kern. Eigentlich Inspiration, wenn man irgendwo. Naja. Diese Sachen aufdeckt. Und plötzlich stehen andere Leute da und sagen Ja, das will ich auch mal machen. Und das ist natürlich toll. Eine Genugtuung, dass viele Leute jetzt irgendwie auch Musik machen, die sich bezieht auf meine Musik, auf. Der anderen Seite ist es auch zwiespältig, weil ich natürlich eigentlich eher erreichen möchte, dass Menschen das abstrahieren, was sie schon sehen, okay.

[01:21:28]

Nils hat da seine eigene kleine Welt zusammen gemunkelt aus verschiedensten Elementen und und spielt das jetzt so einigermaßen systematisch durch.

[01:21:41]

Und wie könnte ich vielleicht, dass das als Idee erst einmal auf meine Welt beziehen? Also ich würde Leute ungern dazu einladen, so eine Musik zu machen, wie ich sie mache, weil dann ist ja nicht mal ihre Musik. Es ist ja quasi meine Musik, die sie sich leihen. Und so ist es ja bei vielen Musikern, die ich ich Laimer natürlich auch bei anderen Musikern Ding und so. Aber man muss halt gucken, dass man sich immer noch.

[01:22:06]

Wenn man sich schon inspirieren lässt, das mischt mit möglichst vielen anderen Sachen auch noch. Damit es wieder was Eigenständiges kriegt, weil oftmals merkt man natürlich, dass es dann wirklich eher nachgestellte Sachen sind und das ist dann irgendwo, glaube ich. Es führt nicht dazu, dass die Menschen einander irgendwie wahrnehmen, weil die wollen es in Anführungsstrichen, original oder so. Das Interessante ist eigentlich gerade finde ich, dass die, so scheint mir, die Musikwelt geradezu sein.

[01:22:37]

Auf der einen Seite gibt es wirklich die sehr angepasste nenne ich das jetzt mal Musik, die bisschen Algorithmen von Spotify, entsprechende Musik, die sozusagen wirklich bei Hit Musik und auf der anderen Seite dann aber das komplette Gegenteil, also überhaupt nicht angepasst ist.

[01:22:55]

Und wenn ich mir dann so angucke, wieviel Millionen Mal deine Songs angehört werden auf Spotify. Auch das fand ich ganz interessant. Es waren eigentlich 54 Millionen Mal irgendeinen Song und dann aber Dua Lipa nehme oder sowas, dann ist das ja auch eine ähnliche Kategorie. Aber auf der einen Seite ist es ist es das iPhone ja absolut. iPhone Massenprodukt bis zum geht nicht mehr an. Das andere ist eigentlich die Telefonzelle.

[01:23:20]

Ja und es funktioniert aber trotzdem genauso.

[01:23:24]

Ich glaube, alles was nicht mehr funktioniert, denke ich gerade ist alles irgendwie, was nicht klar ist. Also was so dazwischen, was das eine will und das andere.

[01:23:31]

Aber auch das irgendwie hab ich gerade gedacht. Nein, es kann entweder entweder es das iPhone oder das Telefon sein.

[01:23:39]

Heute müssen wir aufpassen. Wurde schon davon. Sprichst von diesen Zahlen. Die sind natürlich over warming. Also ich sag mal sowas wie 60 Millionen Mal oder 80 Millionen Mal wird ein Lied von dir gehört und du denkst dir denkst. Das ist doch Wahnsinn. Und dann das andere Lied von dem Album wurde aber nur 500000 mal gehört. Also das eine Lied ist jetzt gerade mal 160 mal besser als das andere. Und dann fängt man an sich zu fragen. Kann das sein?

[01:24:06]

Und dann? Denn dann recherchiert man und spricht mit seinen Leuten und lässt sich aufklären und merkt irgendwann ach ja, ne, klar, die Leute.

[01:24:17]

Hören das Lied so gerne, weil es nicht stört. Und ich würde mir wünschen, dass es so ist, wie du es sagst. Es muss das, es muss klar sein, aber ich glaube, es ist ist es doch. Am Ende müssen schwammig, weil gute Stücke zeichnen sich ja nicht unbedingt dadurch aus, dass sie einfach mal nicht stören. Also das könnte auch Fahrstuhlmusik sein. Aber diese Musik wird halt in Playlists oft nicht weggedrückt, weil sie einfach egal ist.

[01:24:46]

Das heißt, wenn ein Song in einer Playlist landet, was bei beiden Songs auch passiert und der wird dann von einem User nicht nach 10 Sekunden weiter. Es gibt, das erkennt der Algorithmus natürlich Songs, die verhältnismäßig oft gekippt werden, fliegen aus den Playlists raus. Und das sind vielleicht Songs. Es könnte ja ein Song sein, sondern meistens ein Meisterwerk von Aphex Twin, was total anstrengend ist, aber genial. Aber wenn es halt irgendwie die Leute beim Arbeiten oder beim Chillen oder sonst was nervt, dann drücken ist halt weg.

[01:25:19]

Das heißt, heute könnte man sogar ganz provokant behaupten, dass die Songs, die besonders viele Plays haben, sind tendenziell vielleicht auch dann eher die, die braven, vielleicht auch langweiligen Songs. Und die Songs, die weggedrückt werden, die rebellischen und vielleicht wegweisenden Lieder, die werden abgewählt und aussortiert. Aber ich weiß genau, was du meinst.

[01:25:42]

Also finde ich auch einen guten Blick darauf. Aber du hast ja gesagt, dass du als Künstler möchtest du Inspiration schaffen und z.B. All Melody. Dein Album ist im dem letzten Hauschka Album das Album, was ich am meisten in diesem Jahr gehört habe, als ich ein Buch geschrieben habe. Und das lief die ganze Zeit, aber nicht als Fahrstuhlmusik, sondern eigentlich als Inspiration, Beschleuniger oder oder oder Fokus oder eine SONEN bringen können. Ich hätte auch vielleicht keine Ahnung in dem einen weit gehen können, um zu schreiben oder so, um das um das hinzukriegen.

[01:26:16]

Aber das ist die Musik und die lief wirklich. Ich glaube, 500 000 Plays hab ich da nicht gemacht, aber dafür danke ich einfach ein paar Euro. Das ist nicht neu. Nein, das ist ja schön. Aber das ist eigentlich eigentlich das, was du willst. Und deswegen.

[01:26:31]

Ich weiß, was du meinst mit Gefälligkeit, aber so empfinde ich die Musik überhaupt nicht. Tatsächlich. Also eher so als sonst würde man die auch nicht hören, wenn die nicht irgendetwas anregen würde, glaub ich.

[01:26:44]

Bei deiner Musik würde das ordentlich, würde man die dann nicht so oft hören?

[01:26:47]

In meiner Musik wirft man ja im Zweifelsfall vor, dass sie klar andere Warming ist oder dass sie da zu wenig passiert und das ist quasi Kitsch oder Platitüde usw.. Also das kann ich alles nachvollziehen. Meine Musik läuft selten Gefahr, dass sie wirklich stört. Wobei ich auch stolz bin auf Spaces. Das ist einfach ein sehr erfolgreiches Album, was aber so leise und lauter Stellen hat. Also wenn man das beim Abendessen hört, das ist dann auch schon mal ablenkend dann, sondern das ist ein Ding.

[01:27:15]

Das sollte man dann auch wirklich hören. Und ich glaube, die Leute hören das Album auch tatsächlich dann mal durch oder hauen sich deshalb die Kopfhörer, gehen spazieren und erleben diese Reise. Das finde ich natürlich persönlich immer immer am tollsten, weil man kann danach ja auch dann noch das Buch schreiben oder die, die die Sachen machen usw.. Ich finde, ich finde das immer so, die eigentlich eigentlich die beste Art, das was aufzunehmen. Deswegen finde ich Konzerte auch so wichtig, weil da kann ich natürlich irgendwie mich selbst davon vergewissern, dass die Leute zuhören.

[01:27:46]

Ich sehe das ja. Und weil sie dann nicht quatschen und irgendwie er sich dann nicht stören wollen, geben sie sich halt komplett der Musik hin. Das ist natürlich ein wahnsinnig toller Moment. Und das meine ich nur. Ich glaube, durch die aktuelle Art und Weise, Musik zu konsumieren, verändert sich einfach. Natürlich, der Bedarf an Musik und Musik wird ein bisschen funktionalisiert und und das haben ja auch schon Leute wie Brian Eno postuliert sie funktionale Musik machen und Musik als Möbelstück.

[01:28:18]

Und das ist Sati.

[01:28:20]

Und ich bin ja auch eigentlich an dieser Schule nahe dran und ich hab da auch gar kein gar kein Problem mit.

[01:28:29]

Also wenn deine Musik, deine Musik ein Möbelstück wäre es ist völlig okay. Aber du liebst ja auch Möbel. Also absolut. Also für mich ist es gar keine Entwertung, genau, weil ich auch Dinge wie Möbel total schätze und so weiter. Da bin ich erst mal gar nicht. Kein Snob und sagen aber mein Wein, meine Musik darf kein Möbel sein, das muss eine Krone sein mit einem Diamanten drauf. Ist sehr, sehr egal. Sondern für jeden.

[01:28:51]

Für jeden ist es vielleicht etwas anderes. Nein, es ist der The Bright Shining Diamond und für den nächsten ist es einfach nur eine eine Badewanne.

[01:28:58]

Du hast mal gesagt, ich brauche ständig Ergebnisse. Das klingt furchtbar.

[01:29:03]

Es muss erst mal kurz pinkeln. Flucht. Collagiert.

[01:29:20]

Die, die, die also du hast mal gesagt, da bist du geflüchtet. Hat sie dich? Das hätte ich damit konfrontiert. Du hast gesagt, ich brauche ständig Ergebnisse.

[01:29:31]

Und ich hab mich. Also das ist ja auch Ergebnisse, das ist auch was, was ich schon gesagt habe. Da kommt jedes Jahr kommen Sachen raus. Du hast in zwei Jahren, habe das irgendwo gelesen, 180 Konzerte gespielt oder 130. Also wirklich unmenschlich viel. Oder es ist eine ständige Bewegung, ständiger Fluss. Und ich hab mich gefragt, woher kommen diese Ambitionen, dieses Unbedingte. Es muss weiter gehen. Ich, ich, ich muss weiter schaffen.

[01:29:57]

Du hast mir erst vielleicht noch ganz kurz bevor wir hier angefangen haben. War mir drüben in deinem Studio und hast auch gesagt Ja, da hast du aufgenommen, hast du noch eine Stunde weitergespielt und das könnte jetzt auch wieder ein Stück werden. Also es muss ständig irgendwas sein.

[01:30:10]

Naja, weiß ich auch nicht. Vielleicht ist das so eine Art Minderwertigkeitskomplex oder so eine Art Napoléon. Kleine Menschen Gefühl von. Wie groß bist du? Ich muss. Ich weiß es nicht. Ich bin. Ich bin. Glaube ich. Eins. Sechs und siebzig oder 175. Stehen wir gerade auf. Ich bin 91! Das ist schon ein Unterschied. Das muss man sich mal vorstellen. Kannst du mir auf meine glatze gucken? Und ja, ich war doch früher als Kind auch wirklich immer eigentlich so ein bisschen dünn, schmächtig, klein, wo beim Fußball mal abgewählt und war ein Tor nicht so gut.

[01:30:46]

Und es hat sich dann irgendwie alles so recht gewachsen. Aber ich sag mal aus meiner außer meinem Selbstverständnis her war ich jetzt nicht so der Überflieger. Und ich hatte keine großen, keine großen Hoffnungen, dass ich da irgendwie was Auffälliges mache. Ich habe um mich herum so ganz viele große, auffällige Alpha-Männchen erlebt, die so auch mein Papa als Sternzeichen Löwe und auch als wirklich selbstbewusster Typ. Ich habe mich immer zurückgehalten und mich aus Sachen ein bisschen zurückgezogen. Und ja, als ich jetzt vielleicht die Chance hatte, hab ich halt einfach auch verstanden.

[01:31:20]

Ich habe gewisse Fähigkeiten und ich weiß auch im Prinzip, wie man sowas machen müsste. Und es würde mich einfach unendlich plagen, wenn ich diese Chance nicht nutzen würde. Es würde mich heimsuchen.

[01:31:33]

Und ich, ich flüchte vor dieser Heimsuchung.

[01:31:36]

Ich flüchte mich vielleicht vor dieser, wenn es eigentlich nur noch machen musst, dann machst du es halt, weil kannst das andere nicht genießen, wenn du gerade merkst, du verplempert deine Chance. Und diese Chancen, die waren für mich irgendwo dann offensichtlich, die mir gegeben wurden. Und da raus empfand ich fast so eine Art protestantische Verpflichtung, sie auch zu nutzen, bzw. ich habe auch bei anderen Menschen um mich herum wahrgenommen, was auch passieren kann, wenn man solche Chancen einfach verspielt hat.

[01:32:08]

Wenn man zum Beispiel. Ja, ist es. Also ich will da keine Namen nennen, aber GÃrten Anfangsphase.

[01:32:17]

Also gab es Musiker um mich herum, die man heute einfach nicht mehr wahrnimmt und wo ich einfach sage, es sind solche Talente und hätten sie irgendwo nicht mal dieses eine Jahr sich abgemeldet, innerlich oder Pause gemacht oder wären da irgendwie vielleicht auch mal schwach geworden oder so oder traurig geworden.

[01:32:37]

Irgendwas ist passiert, sodass sie einfach abgebrochen haben und vielleicht auch irgendwo sich vor dieser Chance geflüchtet haben, weil sie wussten, wenn ich die jetzt wahrnehmen und es wirklich klappt, dann wird es auch etwas verändern. Oder wird es irgendwie zu neuen Komplikationen führen?

[01:32:54]

Und ist deswegen dieser Fluss so wichtig, dass es immer weitergeht? Ja, Fluss finde ich ein schönes Wort. Es ist eigentlich vielleicht so von von einem wackeligen Baumstamm auf einem Fluss auf den nächsten hüpfen und die drehen sich dann noch um, was es eigentlich immer am Balancieren versucht, irgendwo immer eine Balance zu erreichen, auch zwischen natürlich Verausgabung und und und. Vielleicht was du sagst mit Ergebnissen liefern und mit experimentieren wollen, sich komplett zu verausgaben. Und natürlich merkt man irgendwann erst wird man das alles so viel.

[01:33:21]

Ich muss jetzt mal abschalten und irgendwie einen ganzen Tag nur an die Decke gucken oder ein Buch lesen oder sonst was machen.

[01:33:29]

Mann, Mann, ich habe auch meine Grenzen nicht, gebe diese Grenzen auch nicht hinweg, weil das dann auch wieder das Projekt gefährden würde. Und das ist ja mittlerweile auch keine Sache, die, die nur noch mich betrifft und ich glaube dann für andere da zu sein. Ich versorge da einige, einige Menschen mit durch diese Arbeit und wenn ich daran denke, dann hilft mir das auch extrem einfach weiterzumachen.

[01:33:55]

Ich weiß nicht, dass es immer hart zu sagen, wenn ich das jetzt so sage, glaube ich. Ich glaube ja. Oder ich, ich würde dir entgegnen wollen. Ich glaube, du würdest es auch machen und so machen. Und wenn dann niemand anders wäre. Also ich kenne diese, das sagen ganz oft Künstler, dass sie so oder auch Unternehmer, die sagen Ja, ich muss das für meine Mitarbeiter, sonst, das stimmt nicht.

[01:34:14]

Es ist nicht nur Mitarbeiter sind wirklich alle anderen. Ich glaube das Publikum oder oder oder du oder oder oder wer auch immer. Selbst die Leute, die ich nicht kenne, die ich mir nur vorstelle, selbst für die macht man das. Es ist einfach, finde ich. Naja. Das ist. Ehrlich, was würde man wirklich machen, wenn man alleine wäre in einem Raum ganz allein? Das ist die Frage. So ist nicht alles, was man macht, dann doch durch die anderen auch inspiriert.

[01:34:41]

Und da bin ich zuständig, da sage ich einfach so Nein, ich glaube, wer bin ich denn ohne die anderen überhaupt? Und diese diese? Klar hast du recht. Ich würde es wahrscheinlich auch ohne Mitarbeiter machen. Aber trotzdem für die anderen. Oder mit den anderen im Kopf. Mit den anderen in der Vorstellung.

[01:34:59]

Wenn du da reingehst in den Raum da drüben und anfängst zu spielen. Für wen spielst du dann? Für meinen Freund?

[01:35:05]

Den Kosmos? Weil selbst der kann kann zum zum Kumpel werden. Es ist irgendwo, irgendwo. Natürlich auch natürlich rein für mich und für mein eigenes Vergnügen. Oder für meine eigene Beschäftigung. Eigentlich auch immer. Also ich will das nicht so wissenschaftlich darstellen, aber ich fühle mich wie so ein komisches skurriles Messgerät, was du irgendwo in musikalischen Raum stellst. Und das schlägt dann irgendwann aus, wenn wenn ich irgendwas höre, was in mir irgendwas erzeugt. Und ich glaube, das sind zutiefst menschliche, menschliche Dinge, die da in Resonanz geraten.

[01:35:38]

Also Schmerz, vielleicht auch Enttäuschung, Wut, Verzweiflung. Das ist, glaube ich, gespeist durch viel durch Zwischenmenschliches und natürlich, was wir an an Verletzungen oder Traumata oder Emotionen uns speichern. Das glaube ich viel, viel einfacher. Eine Therapie, die wir, die wir brauchen, immer, weil wir mit anderen Menschen uns einigen müssen. Aber ich glaube, vieles davon ist auch einfach nur ein Widergeben von dieser unglaublichen Schönheit, dieser unglaublichen, diesen unglaublichen Staunen über den Kosmos, also von dem Baum, den man kennt, bis hin zu den Geräuschen, die der Wind die Macht, bis hin zu den Sternen, die funkeln, bis darüber hinaus in der Vorstellung das tiefste schwarze Loch, wo dann plötzlich ein tiefer Ton entsteht.

[01:36:26]

Und den Ton will man hören, einfach weil man sich das vorstellen kann. Und man versucht diese, also diese Dinge. Also das ist irre bei Musik. Ich kann versuchen, in einem schwarzen Loch das zu akustisch darzustellen, aber ich kann im gleichen Moment zurück auf die Erde kommen und den Streit von einem Paar auf dem Klavier nachspielen. Mit Die linke Hand ist tiefer, das ist der Mann und die rechte Hand ist die Antwort. Und dann und dann unterhalten sich dann und da hält sich ein Mann eine Frau und die streiten sich oder die, die lieben sich gerade oder das sind dann einfach alle Sachen, die wieder zusammenkommen.

[01:36:58]

Und da, da fühle ich mich so glücklich darüber, dass die Musik das irgendwo öffnet.

[01:37:05]

Das heißt, wenn du da in diesem Raum bist, dann hast du Szenen, den du versuchst und Klang zu geben. So hört sich das gerade so ein bisschen an, genau.

[01:37:13]

Und die sind aber nicht abgeschlossen als Idee und ich illustriere das dann, sondern das entwickelt sich vor meinen Augen. Das ist wie ein Film, den ich gucke, wie dessen Handlungen ich kenne. Ja, es ist ja nicht eine abgeschlossene Erfahrung, die ich dann vertonen. Also das war ja damals quasi die Idee von Wagner. Der meinte ja in seinen besten Momenten, dass er sogar musikalisch darstellen könnte, wie man ein kaltes Bier in ein Glas kippt bis hin zu Schaumkrone.

[01:37:36]

Das könnte man alles durch Musik illustrieren. Das war einfach so damals. Die Idee, dass Musik so illustrativ sein kann, dass man wirklich den Film vor Augen sieht. Das ist mir zu viel. Aber ich glaube, so eine vage Idee. Und dann, durch diese vage Idee wird das dann auch so offen. Und deswegen, glaube ich, kann man sich oft in der Musik auch schneller wiederfinden, die nicht zu explizit ist, sondern die diese Offenheit in sich trägt.

[01:38:01]

Woran spürst du, dass das jetzt? Ein guter Film ist, den du da gerade vertont und das ist die passende natürlich Musik ist daran, dass ich mir z.B. nicht auffällt, dass es ein Film ist.

[01:38:15]

Also wenn ich merke, dass ein Schauspieler oder die Schauspielerin doch nur oder da ist eine Kamera, weil die Kamera so eine Bewegung gemacht, sieht man plötzlich Ah, das ist eine Kameraarbeit oder so. Natürlich braucht man den richtigen Moment, wo man das, wo man nicht aus der Rolle fällt, wo man, wo man dann wirklich auch da nicht mehr kann ich es anders beschreiben, wo man nicht mehr über das Medium nachdenkt. Man ist einfach in dieser Welt.

[01:38:42]

Du hast gesagt. Also wenn haben über Selbstliebe gesprochen. Also du hast da Selbstliebe zu dir selbst gesprochen. Und auf der anderen Seite hab ich ein Zitat auch wo du sagst, dass du, wenn es um deine Arbeit geht, sehr ungnädig mit dir selbst bist.

[01:38:59]

Warum immer dazu raten, da lieber kritisch mit seiner Arbeit zu sein? Oder lieber zu kritisch als zu entspannt? Ich glaube im schlimmsten Fall, wenn du jetzt fünf Stücke hast und du sagst, nur eins davon ist gut genug, dann ist da wenigstens noch ein richtig gutes Stück. Und man kann natürlich auch sagen Ich bringe jetzt alle raus, weil ich finde alle total super. Und dann ist vielleicht die Chance, dass die vielleicht nicht so gelungenen Stücke die Aufmerksamkeit wegnehmen von dem doch einem sehr guten Stück.

[01:39:35]

Und ich bin da jetzt auch nicht das beste Beispiel, weil ich habe. Zum Teil finde ich auch Dinge veröffentlicht, die jetzt nicht das Rad neu erfinden. Oder es ist kein großer Meilenstein. Für mich sind es dann so, vielleicht sogar für mich der Beifang. Aber auch wenn man dort oftmals braucht man vielleicht den Beifang, auch damit man wieder eine Dynamik erzeugt. Auf dem Album kannst du ja ein Album kaum ertragen, wo jetzt 11 Knaller Hits hintereinander kommen.

[01:40:03]

Ich sage immer man brauchen ob Lady, ob da so man braucht so wie so ein scheiß Lied dazwischen. Da wird man die anderen erkennt die.

[01:40:10]

Aber das ist natürlich hart, weil es auch laut und schräg und schrill ist und so. Vielleicht könnte man auch einfach mal so eine Art kleine Pause haben. Wäre auch schön gewesen, wäre auch okay gewesen, so eine Solo Gitarre und das ist irgendwie keine Hits. Das ist so ein suchendes Ding.

[01:40:23]

Und das findet vielleicht auch nicht wirklich zu sich. Aber es ist so. Genau. Ich glaube, das habe ich schon früh bei Kiss Jarrett bewundert, dass er in seinen langen improvisationen halt diese schöne romantische Sound Sound Geschichte mit diesen düsteren, knorrigen art atonalen Boogie vui Sachen da verbindet. Also oftmals 10 Minuten nur das rhythmische dunkle Haare und die Leute sind schon echt da. Ganz schön und am verdauen sag ich mal.. Und dann kommt aber so eine geniale Wendung und so eine Transformation.

[01:41:01]

Und plötzlich, ohne dass du wusstest, vielleicht kommt es, bist du in dem schönsten Thema drin, das sie ja fast du je gehört hast. Aber jetzt isoliere diese schönen Stellen, schneid sie alle untereinander weg und dann wird es zu viel. Also in dem Sinne war das immer so toll balanciert. Das ist einfach diese naja, vielleicht dann an und für sich auf einen Werbespot von zwei Minuten gekürzten kitschigen Momente waren aber so wundervolle Transformationen und deswegen ist für mich Kontext so spannend.

[01:41:30]

Weil wenn man ganz ehrlich ist, das ist dann, dann sind wir alle wie so wie so ein Teppich miteinander verwebt. Was passiert vor dem Konzert? Was? Wie fühlt sich jemand, der jetzt mein Lied hört? Und wie kann ich vielleicht schon in dem Lied dafür sorgen, dass ich ihn in diese Situation bringe und damit er in der richtigen Atmosphäre ist, um die wesentliche Mitteilung musikalisch Mitteilung zu empfangen? Deswegen habe ich früher auch immer so ein langes Intro gespielt, wo ich eine Note bei Set und dann spiele ich eine Note immer hintereinander d d d d d d d d d d d d d Früher war meine Konzerte natürlich chaotisch.

[01:42:07]

Die Leute kannten mich nicht. Ich habe Support gespielt und ich wusste, durch diese eine Note kriege ich immerhin über anderthalb Minuten kriege ich alle in so einer Art ähnliche Situation. Und ich macht zumindest klar hört mir mal kurz zu, weil die Leute wundern sich natürlich irgendwann, warum spielt da eine Note, was soll das? Ist ja wie so ein terroristisches Attentat. Es ist schon fast fast frech, wenn alle schon fast ein bisschen so weit nach zu hoch gucken und du merkst, jetzt wird es langsam still und die Leute wundern sich gerade extrem, dann diesen Akkord reinzubringen, da eigentlich alles so romantisch auflöst.

[01:42:42]

Ist natürlich dann dann toll, weil die Leute sind da und dann sind halt bei der ersten Note, die wichtig ist, sind sie halt da. Und deswegen versuche ich das eigentlich auch immer mitzudenken. Deswegen lasse ich mir immer bei Songs auch viel Zeit. Klassischerweise lasse ich erst einmal 6 7 Sekunden 10 Sekunden am Anfang frei. Nur Stille, weil alleine diese Erwartung kommt jetzt. Was kommt jetzt? Kommt jetzt was, verändert schon das Lied und ganz hinten mache ich natürlich auch noch 20 Sekunden Stille ran, damit nicht gleich das nächste in den Ohren knallt.

[01:43:12]

Und oftmals, wie bei Seid's brauche ich erst einmal 4 Minuten, um überhaupt zum wesentlichen Teil des Stückes zu kommen. Oder 5 Minuten sogar. Und die Leute sagen 5 Minuten, da passiert nichts. Aber ab Minute 6 geht's los. Ja, könnte man auch wegschneiden, aber ich glaube, es bringt was, da durchzugehen, weil man es ja in einer ganz anderen Situation durch die Längen, die es am Anfang hat und so weiter. Und solche Sachen finde ich sehr spannend.

[01:43:40]

Gestalterisch scheint es ja auch wirklich wahnsinnig viel mit anderer Musik zu beschäftigen oder mit Biografien mit anderen Künstlern. Also das ist es. Du bist wirklich, sondern ein kleines Lexikon, wenn es um Du Du hast. Das alles scheint mir so was in deiner Welt, in der du bist. Hast du das alles sehr Dollar auf dem Schirm, was so möglich ist? So, also du hast zu deinem. Du hast deinen Job auch wirklich gemacht.

[01:44:03]

Vielleicht. Ja vielleicht war ich da am Ende nicht ganz unvorbereitet. Ich wusste zumindest durch meinen Vater, der auch eine Künstler Karriere gemacht hat und die ganzen Bücher, die da lagen. Und ich habe früh schon die Karriere von Mails als Autobiographie gelesen, in der Schule schon mir mich mit den Karrieren von Jazzmusikern beschäftigt. Es hat mich total umgehauen zu erfahren, dass die wie PACs gelebt haben, dass die die schlimmsten Junkies und Rebellen waren. Die haben sich zum Teil von der Bühne geprügelt, gegenseitig.

[01:44:33]

Und da gab's Skandale und die unmöglichsten, unvorstellbar guten Dinge. Heute denken wir, Jazz ist ja so eine anständige akademische Musik und so weiter. Und überhaupt, was ich da auch gewisse gewisse Vorurteile abzubauen und gewisse, sag ich mir vielleicht auch so idealisierte Künstler Bilder irgendwie abzubauen, weil irgendwann geht es halt auch auf den Keks, so is Oberhauses so tollen Künstler zu sein. Und es ist ja so wahnsinnig toll Erfolg zu haben, weil ich meine ganz im Ernst, die Leute kommen ja auch von selber drauf, dass Amy Winehouse und viele andere haben es halt nicht mehr bis 27 geschafft, sondern viele hat es einfach auch komplett zerfleddert.

[01:45:20]

Und man macht sich jetzt schon sage ich mal Sorgen über jemand wie Billy Flesch oder oder sonst was. Hoffentlich tut sie sich nichts an und so, aber trotzdem sind alle total begierig darauf, das Video zu kommentieren und irgendwie sonst was. Also es ist so eine Dynamik. Ich glaube, da ist halt wie gesagt jeder jeder, ein Mensch und jeder, jeder muss da aufpassen und man muss halt am Ende wirklich sich umgucken und glaube ich nie hoffen, dass das Leben beiden Ausnahme macht.

[01:45:50]

Vielleicht sich dann doch vorbereiten, wie sie innerlich darauf einstellen, das ist auch ganz bitter weh tun könnte. Und ich glaube, wenn man den Schlag schon im Nacken leicht spürt und da kommt, dann ist es vielleicht nicht so schlimm, als wenn man völlig unvorbereitet darauf ist und dann einfach sich umgucken sagt. Aber warum war warum? Und ich glaube da klar ich bin. Ich bin nicht besonders stolz darauf, per se Künstler zu sein. Ich bin stolz auf gewisse Sachen, die ich mache.

[01:46:19]

Aber natürlich ist das Berufsfeld naja, es da flippt jetzt keiner wirklich aus und sagt Boah! Natürlich gibt die Leute, sagen die, ich will das unbedingt auch machen. Aber genauso viele sagen So ein Glück mach ich, was in Anführungsstrichen vernünftig ist und muss mich nicht verkaufen oder so. Oder irgendwelche Gründe können Leute immer anführen, das dann auch zu relativieren. Ich ich versuche das weder weder zu verteufeln noch zu noch zu glorifizieren, da ich glaube, das hat alles seine Fallstricke.

[01:46:51]

Ganz ganz normal.

[01:46:53]

Was glaubst du, wie? Also es ist eine schwere Frage, ich weiß. Aber was glaubst du, wie deine Biografie weitergeht? Also du hast ja viele gelesen.

[01:47:02]

Also was sagst du dir selbst voraus? Genau, du bist ja auch im Sternzeichen interessiert.

[01:47:10]

Ich kenne zumindest das Sternzeichen von meinem Vater. Aber wahrscheinlich meinst kenne ich auch, sage ich es ungern. Es ist auch schon so einen Grund, warum man wahrscheinlich als Kind immer gehänselt wurde. Dass man nicht nur klein und steht, steht im Tor und hält keine Bälle, sondern ist auch noch Jungfrau.

[01:47:27]

Perfekt.

[01:47:29]

Naja, naja, so erklärt sich zumindest die Ordnung, die Ordnungsliebe.

[01:47:33]

Genau. Ich weiß nicht, was ich mir voraussage. Die. Die. Das. Schöne ist. Ja.

[01:47:43]

Dass man es einfach nicht weiß. Und ich habe das Gefühl, dass das irgendwie doch wahr ist. Jetzt will ich dich angucke, dann denke ich, der hat doch irgendwie. Du weißt doch schon. Mag sein. Zumindest irgendwie so ein Lausbub. Ich wieder davor gerade sitzt. Hab ich doch. Also das dem Zufall, indem ich dir nicht mehr so ab.

[01:48:03]

Ja, wir haben wirklich glück gehabt, dass auch alleine mit dieser Lockdown Geschichte, wo gerade die Tour von uns vorbei war. Und ich dachte dann drei Monate vorher, 2019 in Sydney, als dann auch die Regenwälder brannten und Sydney war an dieser Dunstglocke und die Sonne war den ganzen Tag rot, also war das Fass voll Licht und es war so eine völlig skurrile Weltuntergangsstimmung. Da war mir schon irgendwie da hab ich so eine Art Geistesblitz. Gute Nacht. Gut.

[01:48:31]

Mal gucken, ob es das jetzt vielleicht war. Also irgendwas. Irgendetwas hab ich gespürt. Und als dann drei Monate später das dann irgendwie so kam, war es okay. Es dauert mindestens drei Jahre und jetzt scheint es so zu sein, als wäre es wirklich auch gut, mal diese Jahre zu warten, weil selbst wenn wir theoretisch verspielen können und so weiter. Und viele Dinge, viele Dinge bieten sich so an als Visionen bei mir. Und oftmals werde ich heimgesucht von solchen Art von Voraussetzungen und dann kann ich mich irgendwie damit beschäftigen.

[01:49:00]

Und das weiß ich nicht, wie mir das gelingt. Und ich weiß das immer nur für so einen, für ein paar Monate oder vielleicht Jahre oder ich kann da nicht so weit gucken. Aber für die nächsten Jahre weiß ich auf jeden Fall, dass ich die Freiheit nutzen möchte oder das Vertrauen, das Vertrauen von meinen Hörern, meiner Hörerschaft nutzen möchte. Einfach im Auftrag von mir selbst und vielleicht auch hoffentlich von von meinen Hörern einfach wieder was Neues zu entwickeln, was Neues zu entdecken, was sich nicht darauf ausruht, was ich bis jetzt gemacht habe, sondern irgendwo eine neue, eine neue Welt eröffnet, vielleicht eine neue, eine neue Idee bringt.

[01:49:41]

Und das Problem, was ich dabei habe, ist, dass ich nicht so richtig weiß, ob ich das als Musiker machen muss oder als was anderes. Sehe ich noch nicht.

[01:49:50]

Aber ich habe das Gefühl, dass du dieses Ich bin sehr ungnädig zu mir selbst. Das ist auch eine Weile her, aber ich habe so das Gefühl, dass es ein bisschen, dass du durch diese zehn Jahre und durch diese Erfahrungen, dass du doch gelassener bist, wahrscheinlich oder so. Ich meine, du hast ganz, ganz am Anfang gesagt, irgendwie eine schiefe Note ist nicht so schlimm. Sondern man es einfach nochmal und dann ist es normal. Das ist ja auch etwas, was irgendwie so eine wirklich eine Gnade eigentlich mit sich bringt.

[01:50:17]

Total. Ich fand die klassische Welt immer extrem rigide. Ja, da konnte man ja ganz genau sagen Wow, das hat Beethoven nicht so geschrieben. Du hast eine Note anders geschrieben als Beethoven. Das haben wir ja alle gehört. In meiner, in meiner Welt kann ich natürlich damit durchkommen. Ich kann das immer wieder anders spielen und keiner ist mir böse. Und das ist natürlich irgendwo auch eine. Da hab ich mir die Latte vielleicht auch tiefer gehängt. Und das darf man doch.

[01:50:38]

Ich denke mal, ich denke mal, ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Es ist der Podcast der schlauen Sprüche, aber ich glaube da, da muss man sich nicht quälen.

[01:50:52]

Ich, ich, ich ich halte davon auch nichts, sich dazu doll zu quälen, weil dann müsste ich mich ja auf der anderen Seite, wenn mir etwas Gutes passiert, auch extrem freuen. Und ich glaube, wenn mir das manchmal nicht gelingt, weil ich auch gelassen bin, also auch an der Stelle, wenn mir jetzt irgendwie ein Erfolg gelingt und ich wollte es gerade gestern irgendwie mit einem Grammy nominiert, weil Ad Astra der Film da irgendwie, da irgendwo, dass die Musik von Max Richter und haben wir alle ein bisschen was beigesteuert wurde jetzt nominiert.

[01:51:20]

Aber da gucke ich dann auf, auf, auf diese Nachricht und es löst dann auch so wenig in mir aus. Also das ist jetzt. Es ist natürlich eine tolle Bestätigung, aber der zweite Gedanke ist dann gleich so Ja, was ist denn der Grammy 2021 noch genau wert? Und heute ist ja irgendwie das ganze Business auch ganz anders. Und wäre es vielleicht vor 20 Jahren, wäre sowas vielleicht mal was Großes gewesen. Heute ist es vielleicht schon gar nicht mehr so toll.

[01:51:44]

Und deswegen bin ich da jetzt. Also ich hab auch immer das geschickt, mir das dann so klein zu rechnen. Sie einfach sagen so ja was?

[01:51:51]

54 Millionen Plays? Ja das ich es nur weil es nicht stört. Naja, das ist quasi das, dass Spotify Algorithmus. Da hab ich halt Glück gehabt und das Stück stört dann auch nicht und so und es ist doch auch dann gesund, weil am Ende will ich mich weder darüber komplett zermartern und ich möchte mich aber auch nicht himmelhochjauchzend über jede gute Nachricht freuen müssen und das alles irgendwie sehen und hören, sondern ich versuche da einfach für mich selber ein Gefühl zu entwickeln.

[01:52:22]

So bin ich da gerade stolz drauf und nicht. Und wenn ich zuhause mit meiner meiner wenn ich meiner Frau zum Beispiel auf den Keks gehe, weil ich schlechte Laune kriege und so, dann sagt sie halt Ich glaube, du musst mal wieder was machen, muss mal wieder was machen. Ja, ja, Generve. Ich muss mal was machen, was mich davon ablenkt. Das ist ja alles irgendwie schon wieder blöd ist. Warum sind alles. Ja, weil ich nichts mache, ich Gebinden bin faul.

[01:52:45]

Nichts und dann bin ich unerträglich und gehe ihnen auf den Keks. Und dann werde ich irgendwie in die Wüste geschickt und dann, egal was Sie gerade tun, ob es dann irgendwie in irgendeinem Ferienhäuschen Holzhacken ist oder obs dann im Studio irgendwie eine große Umbau Aktion ist oder ob ich irgendwo mal meinen Bruder renovieren helfe, ist mir völlig egal. Ich will einfach weiterkommen. Ich will einfach nicht rumsitzen und sagen Na Gott, was mache ich denn jetzt? Denkt nach und denkt nach, sondern ich bin auch so glaube ich da dann wieder so genervt von allem, von allem Intellektuellen.

[01:53:20]

Ich könnte auch wirklich nicht so einen Bürojob machen oder den ganzen Tag irgendwie über irgendwas nachdenken oder Konzeptionen. So, weil am Ende es ist mir egal, ob ich sogar Gläser polieren ist für mich ein Riesenspaß. Was dann? Die Weingläser mit der Hand ab und poliert die mal so richtig gut und so immer. Die Ergebnisse sind nicht wahr. Es ist toll. Es ist bringt, bringt nicht weiter. Es ist so, als würde man da vor etwas weglaufen oder so aber aber ich denke mal, wenn man so ein wenn man so einen Hof hat oder.

[01:53:47]

Ich glaube jeder hat so und so, sondern so eine, so eine Watsche, eine Klatsche, irgendwie eine Delle.

[01:53:54]

Egal was es ist, wenn man da raus gähnt, wie noch was macht, was im weitesten Sinne irgendwie vielleicht vom Umfeld als Tugend angerechnet wird, dann dann ist man ein Fuchs. Das muss man schaffen. Ich glaube, das muss man nicht. Aber es könnte man versuchen. Und das war, glaube ich auch immer eine Form von Selbsttherapie.

[01:54:16]

Natürlich klar, das Machen, Rödeln, Roel Rödeln.

[01:54:21]

Ja, das ist. Vielleicht ist das. Also du hast erst auch protestantisch. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Ja, es ist hart, es hart, aber es einfach ist.

[01:54:32]

Ich kenne das auch und das ist evangelisch erzogen zieht man so seine Runden leicht gebückt. Es muss weitergehen. Wann war die Peitsche auf den Weg und die Peitsche auf dem Rücken? Ja, auch das ist wirklich. Das war noch gar nichts, Herr Fram. Jetzt aber genau das, was es wirklich ist.

[01:54:51]

Aber zumindest das. Jetzt reden hier zwei wirklich sehr alte Männer.

[01:54:56]

Gerade ist es. Das erlebe ich auch. Und das finde ich auch schön, dass du das auch bestätigt, dass gerade dann zumindest macht man die, hängt man die Latte irgendwann wieder mal ein bisschen runter und es ist auch okay. Und ja, da raten auch viele schlaue Freunde zu.

[01:55:11]

Und man braucht ja nicht mal dazu zu fragen. Man weiß ja schon, wann sie einem sagen werden Das ist Quatsch, jetzt übertreibst du aber ja.

[01:55:20]

Ich würde langsam mal unsere kleine Schifffahrt auf dem Fluss jetzt Fram mal zumindest mal kurz anhalten, damit du alleine weiterfahren kannst. Ich habe fürs Ende noch drei schnellere Fragen. Du kannst natürlich aber auch Zeit lassen. Du scheinst mir ein sehr belesener Mann zu sein und wenn du vielleicht noch mal kurz an das Gespräch denkst, was wir jetzt in den letzten zwei Stunden. Welches Buch würdest du mir und auch denjenigen, die zugehört haben, empfehlen, unbedingt zu lesen?

[01:55:52]

Also ich finde wirklich, als Künstler Biografie gibt's eigentlich für mich kein reicheres Buch als die Autobiographie von Miles Davis. Also da hab ich, hab ich garantiert auf einen Schlag am meisten über nicht nur Jazz, sondern über Musikmachen verstanden.

[01:56:06]

Und es hat die ganzen Geschichten lesen geschildert werden waren für mich wie so Horizontlinie für mein eigenes Schaffen. Was lernst du gerade, was du noch nicht so gut kannst? Ein. Geduldig sein. Ja, ich lerne gerade ein bisschen Spanisch. Meine Frau ist halb Argentinierin und wenn wir, wenn sie Zeit uns erlaubten, verbringen wir ein bisschen Zeit in Spanien, das einfach ruhig und da gibt's dann keine Technik. Und da ist dann einfach mal nichts. Und da lerne ich Geduld zu haben und Spanisch zu lernen.

[01:56:40]

Und ich lernen einfach auch immer wieder weiter an mich selber zu glauben. In Situationen, wo ich dann mal niemanden habe, den ich fragen kann und das einfach mal mache da. In Spanien zum. Da muss man dann irgendwie mal Holz sägen oder irgendwie man Baum fällen. Oder irgendwie so Sachen machen, die natürlich in der Regel Fachleute für einen erledigen. Und wenn man in so einem ökonomisierten oder in so einem schnelllebigen Alltag ist wie ich. Wo halt Dinge dann auch irgendwie passieren müssen, dann hat man natürlich schnell mal irgendwelche Leute anrufen, die Sachen für einen tun.

[01:57:17]

Und ja, ich, ich bilde mich da gerade so gerne selber ein bisschen aus, einfach so ein Leben, ein Leben selber auch irgendwie auf die Beine zu stellen. Ich war mein Leben lang in Hotels und in so Mietwohnungen. Und jetzt gerade interessiert mich einfach so Wie kann man eigentlich Regenwasser aufbereiten und vielleicht trinken? Oder wie kann man irgendwie mal eine neue Toilette im Garten bauen, die vielleicht auch noch irgendwie ein Baum düngt? Und ich hab halt gemerkt, dass eigentlich all meine ganze Obsession sich immer mit diesen technischen Sachen irgendwie beschäftigt hat und dass ich nicht mehr weiß, wie man irgendwie Basilikum gießt oder wie man irgendwie eine Tomate groß oder klein hält oder rot kriegt oder was auch immer da ist, was da alles passiert.

[01:58:02]

Da hab ich echt mit lebenden Dingen nicht so einen Zugang gefunden und ich merk halt wirklich, das klingt jetzt alles ein bisschen Aussteiger mäßig, aber das ist, glaube ich, dieser dieser Wunsch nach Harmonie oder nach Balance, dass wenn ich halt mein Leben lang mit Sequenzer an Computern kabeln, es riecht nach Elektrosmog und alles ist so sehr, sehr elektrisch und so, dann brauche ich gerade einfach einen Ausgleich dazu und den versuche ich zu finden und da muss ich viel lernen.

[01:58:33]

Ist aber wahrscheinlich auch noch in dieses weiter, weiter und noch mehr unabhängig zu sein, oder?

[01:58:39]

Also ja auch einfach für andere Leute da zu sein. Ich wünsche mir einfach einen Platz zu finden in der Welt und ich denke einfach, diese ganze Zeit, in der wir uns alle doch um unsere eigenen Bedürfnisse kreiseln, vergessen wir das Wesentliche, das ich fest. Ich glaube fest daran, dass das wir uns den größten Gefallen tun, in dem Moment, wo wir für andere da sein können, das merken. Es gibt nichts, was uns mehr erfüllt. Und das kennt doch jeder, wenn du irgendwo jemanden helfen kannst, der irgendwie vom Rad gefallen ist und du bist derjenige, der das irgendwie wieder fixen kann.

[01:59:13]

Und du hast jemanden geholfen. Super. Heute ist Burgard jemand hier mit einem Rad links und der hat irgendwie ein kaputtes Raten. Ich hatte den Schraubenschlüssel hier. Natürlich freue ich mich total mit dem Schraubenschlüssel rauszureden und Chopra jetzt wieder gefixt. Und irgendwie ja, denke ich so, darum geht es natürlich auch. Unabhängigkeit ist immer nur in Anführungsstrichen, weil wie gesagt ohne die anderen im Kerrs.

[01:59:42]

Die letzte Frage Stell dir vor, ich habe eine große Plakatwand am Alexanderplatz. Immer die letzte Frage und du darfst entscheiden, welcher Satz oder welches Wort dort für alle Berliner in für eine Woche zu lesen sein würde. Was würdest du darauf schreiben?

[01:59:56]

Ich würde dann eine Trilog Triologie der Sprichwörter draus machen und ich glaube an ein schönes Sprichwort, das man einfach mit riesen schwarzen Lettern ungefähr auf 40 Meter Breite mal 15 Meter hoch schreiben könnte.

[02:00:10]

Wer verkriecht, kann nicht stolpern. Prof. ist gut. Das muss ich wirklich erst mal, da muss sie normalerweise denken die Gäste immer nach der Süße. Muss der Fragesteller doch noch einmal kurz nachdenken. Ich finde es sehr gut, dass Torsten, der gute Freund von mir, der auch die ganzen Artworks von mir macht und Grafik macht, das als grafische bildliche Inhalte sind, mit mit uns macht. Der war früher mein Mitbewohner und wir haben einfach diverse Zeit zusammen verbracht und haben viel gefeiert und gelacht und er hat irgendwann das rausgehauen.

[02:00:43]

Oder ich wir wissen es Wissensspeicher nicht mehr. Auf jeden Fall stand es so quasi aus unserer aus unserer Feder und ich finde es würde ich gerne so als als gängiges Sprichwort dann doch durchdrücken neben. Es ist kein Meister vom Himmel gefallen und so weiteres finde ich, könnte könnte sich durchsetzen.

[02:00:58]

Ich finde es wirklich. Das kann man auf jeden Fall allen deutlich machen. Also können wir das bitte durchdrücken. Bedeckt, verbreitet. Das kann nicht stolpern. Kann ich stolpern? So ist es auch gut. Das ist auch was schönes drin. Absolut.

[02:01:10]

Absolut. Ich danke dir vielmals für deine Zeit. Es hat mich sehr gefreut, dass wir hier in diesem Raum sein konnten und miteinander quatschen konnten.

[02:01:18]

Danke. Bis bald. Bis bald. Bubu. Das war also Nils Frahm. Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören. Für mich hat sich das Warten auf jeden Fall gelohnt. Ich hoffe, euch geht's genauso. Nach unserem Gespräch sind wir noch in seinen riesigen Aufnahmeraum gegangen. Da hatte irrsinnig viele Instrumente stehen. Ein richtiges Museum ist das und ich habe ihn gefragt, ob er vielleicht sogar sowas wie ein Lieblings Instrument hat. Und dann hat er ganz leise gesagt So was kann man doch gar nicht sagen, denn dann sind ja die anderen Instrumente sauer, wenn man das sagt.

[02:01:54]

Also das passt auf jeden Fall. Ich glaube Ihnen sehr, dass er eine besondere Beziehung zu Gegenständen hat. Und dann hat er mir noch auf seiner Glaß Orgel war das glaub ich oder Glas Harmonium was vorgespielt und da hat er mir erzählt, dass dieses Instrument früher verboten war, weil es angeblich den Spieler oder die Spielerin verrückt macht. Naja, wir werden mal sehen, was wachsen wird und wie immer. Herzlichen Dank an die Supporter an Aires und Catan und noch einmal ein Hinweis auf die Aktion von Viva con Agua.

[02:02:24]

Alle allerdings dazu findet ihr in den Shownotes. Vielen herzlichen Dank auch für die redaktionelle Unterstützung an Arne Hoffmann an Maximieren Frisch für den Schnitt und den Mix und an Herrn Köppen für die Musik. Normalerweise gibt es eine Podcast Empfehlung zum direkten Weiter. Ich würde sagen, jetzt wo wir so viel über Musik gesprochen haben, lohnt es sich auf jeden Fall mal in den Konzert für Chipping with Nils Frahm reinzuschauen. Den kann man sich exklusiv ab dem dritten 12ten auf Mobi ansehen.

[02:02:52]

Leider gerade nicht im Kino. Es macht auf jeden Fall Lust wieder auf Konzerte. Ich kann es kaum abwarten. Wenn man wie Nils Frahm endlich wieder live sehen zu können. Aber bis es soweit ist, ist das ein kleiner Ersatz. Tipping with Nils Frahm exklusiv bei Mobi. Und nächstes Jahr bestimmt auch im Kino. Ich freue mich wie immer über Instagram Stories oder Zuschriften, wo und wann ihr diesen Podcast gehört habt. Ich freue mich wie immer über Gäste.

[02:03:16]

Wünsche in den Apple Kommentaren. Da geht nix verloren. Das ist bei den Instagram Nachrichten ein bisschen was anderes, muss ich zugeben. Also am liebsten da in die Kommentare. Wir hören uns ja wieder. Nächste Woche. Mittwoch. Bis dahin.

[02:03:28]

Schau. Schau mal hamanns. Am.