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In El Salvador hab ich, war ich mit einem Mann, mit einem Vater an einer Ich war beteiligt an dem Ausgraben eines 16 jährigen Jugendlichen, der ermordet wurde, und der Vater dieses 16 jährigen Jungen saß daneben den ganzen Tag und hat gehofft, es ist nicht sein Junges war am Ende ein Junge. Er hat bitterlich geweint, als er erkannt hat, dass es handelt sich dabei um seinen Sohn. Und dann hat er mich in Arm genommen und gefragt, ob ich eine Zigarette habe.

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Und dann haben wir zusammen noch eine Zigarette geraucht und hat gesagt, er wollte doch in zwei Monaten seine Ausbildung beginnen. Aber ich bin froh, dass du da bist. Also zu mir, dass du jetzt hier in diesem Moment, dass wir so kurz mit ich kein Spanisch, er kein Englisch. Aber wir haben geraucht, die Sonne uns angeguckt, die gerade unterging. Und das ist eine sehr besondere Moment in meinem Leben. Und er war trotz dieser ultimativen Hässlichkeit des zerhackten Jugendlichen, der da vor uns in einem Loch lag, der Vater, der gerade festgestellt hat, seinen Sohn verloren.

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Da war eine ganz, ganz kleine, kaim hafte Schönheit in diesem Moment. Und das meine ich, das war nicht hässlich, dass wir da gerade geraucht haben. Das war nicht schlimm, dass wir da beide gesessen haben. Aber alles drumherum war grausam.

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Aber diese kleine Moment war wunderschön. Willkommen im Hotel Matze, dem Interview Podcast und mit Vergnügen. Mein Name ist Matze. Hey, ich treffe mich hier mit den für mich besten, der Besten, mit Künstler in Mitunternehmer und mit schlauen Typen und versuche herauszufinden, wie die so ticken. Mich interessiert, was sie antreibt, was sie inspiriert. Ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht. Wir wissen, warum sie das machen, was sie machen, wie sie das machen.

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Ich möchte von ihnen lernen. Ihr seid von ihnen lernen und natürlich eine gute Zeit im Hotel Matze haben. Bevor ich euch meinen heutigen Gast vorstelle, möchte ich euch zuerst den Supporter vorstellen. Mein heutiger Supporter ist Lichtblick.

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Die neue Lösung zu schaffen, grüne Energien weiterzudenken und allen zugänglich zu machen, das ist die Mission von Lichtblick. Schon vor 22 Jahren hat Lichtblick angefangen, sich für erneuerbare Energien stark zu machen. Mit hundert Prozent Ökostrom aus klimaneutral. Wasserkraft ist Lichtblick Deutschlands größter Ökostromanbieter.

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Durch einen Wechsel zu Ökostrom oder Gas setzt ihr gemeinsam ein Zeichen für eine nachhaltige, faire Zukunft für alle und tragt aktiv zur Energiewende bei. Mit Produkten von Lichtblick sorgt er dafür, dass CO2 erst gar nicht entsteht oder durch Klimaschutzprojekte kompliziert wird. Mit hundert Prozent Ökostrom von Lichtblick wird klimaneutral zum neuen Normal. Wenn jetzt auch überzeugt seid was ich natürlich sehr hoffe, kommt mit auf die grüne Seite und holt euch mit Lichtblick Ökostrom oder Gas auf Lichtblick. Punkt D. Bekommt ihr mit dem Code Matze 30 noch bis zum 30.

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November 30 Euro Rabatt auf einen Strom oder Gas Vertrag? Eure Wahl findet sich ein Dank an Lichtblick. Und nun zu meinem heutigen Gast. Mein heutiger Gast ist Thilo Mischke. Thilo Mischke ist Autor, Journalist und Reporter. Man könnte auch sagen extrem Reporter, denn für seine Reportagen fährt er an die Enden der Welt, in den Irak, nach Syrien, nach Mali, da wo es brennt. Da ist Tilo. Für seine Sendung. An Corot spricht er mit Extremisten, Drogenschmuggler, Organ, Haendler, Gangs und Kartelle.

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Vor wenigen Wochen erschien die sehr, sehr Aufsehen erregende Doku Rechts Deutsch radikal. Diesmal war er in Deutschland unterwegs und hat die rechte Szene porträtiert. Mit dem Ergebnis, dass ein wichtiger AfD-Funktionäre zurücktreten musste, nachdem in der Sendung seine menschenverachtende Sicht bewiesen werden konnte. Also wie viel los bei Thilo, Thilo und ich kennen uns schon so 20 Jahre würd ich sagen. Wir waren lange Büro Nachbarn. Mit kurzer Unterbrechung sehen wir es jetzt wieder. Immer wieder habe ich überlegt, ihn hier einzuladen.

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Man muss auch sagen, dass er sehr, sehr häufig gewünscht wurde von euch. Und jetzt ist es endlich an der Zeit. Denn als ich ihn vor ein paar Wochen zu Pressevorführung von rechts deutsch radikal begleitet habe, war der sonst so selbstsicheren Angst befreit wirkende Thilo das genaue Gegenteil. Er war verunsichert und ängstlich. Mich hat das sehr, sehr verwundert. Ich dachte ja, jetzt ist es an der Zeit. Jetzt muss er ins Hotel Mads kommen. Wir sprechen über seine Familie, die große Bedeutung seiner Oma.

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Wir reden über seine ersten journalistischen Schritte, über seine journalistischen Werte. Welche Gesetze darf man seiner Meinung nach brechen und welche nicht? Wie fühlt sich Todesangst an? Warum tut er sich das überhaupt alles an? Das Extreme? Und was hält die Welt zusammen? Das Gute oder das Böse? Man muss sagen, es war gar nicht so einfach, denn sonst trinken wir einfach lässig einen Kaffee in der Ecke und gehen ein bisschen spazieren. Jetzt war es eine ganz, ganz andere Situation, inklusive einem kleinen Schweißausbruch.

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Aber es hat sich gelohnt, finde ich. Ich habe sehr, sehr viel über ganz viel Neues über ihn erfahren, viel über seine Arbeit, über die journalistische Arbeit erfahren und auch, wie die Welt so funktioniert. Ich wünsche euch viel Vergnügen im Hotel Matze mit Thilo Mischke.

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Ich bin froh, dass wir hier einen Kaffee trinken. Ich bewege meinen Kopf ein bisschen, weil der Kaffee wie früher viel zu heiß ist. Du kennst den Kaffee ja sehr gut. Ja, sehr gut kenne ich den Kaffee, weil wir waren ja immer Nachbarn. Genau. Und wir haben uns.

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Aber wenn wir uns getroffen haben, dann haben wir uns da oben getroffen und haben sondern mit diesen mittelmäßigen Okay einen Kaffee getrunken, der immer so zwischen 170 und 240 Grad heiß ist.

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Die Haut in Lefzen Niveau in Fetzen von der Zunge hängt nach einer Tasse.

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Und es ist aber auch ganz schön, dass du offensichtlich. Ich habe ganz viele Freunde, die bei Kaffee so sehr genau sind und sagen Ja, nee, also ich gehe dann schon zum guten Impala oder so.. Aber du bist auch.

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Es gibt bestimmt. Mittlerweile habe ich mich an jede Form von Kaffee gewöhnt. Es gab, ich glaube, in der Pubertät. Es ist ein pubertäres Verhalten. Die anderen haben gesagt, sie trinken gerne guten Wein und haben dann Rosenthaler Charakter gekauft. Ich war dann der der Politik. Sehr richtig. Also über einen guten Kaffee. Der Kaffee, auch das betretenen betonen. Das Wort ist wichtig gewesen und mittlerweile heißt es Kaffee. Und eigentlich von Filterkaffee. Bis Die letzte Stufe, die ich jetzt gerade vor kurzem überwunden habe, ist drei in einem Kaffee von Nestler.

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Die sind ja überall auf der Welt gibt, egal wo es keine Werbung, sondern einfach ich. Eine Firma stellt diesen Kaffee her. Und das hat lange gedauert.

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Aber diese Scheußlichkeit kann ich jetzt auch trinken.

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Und gibt es aber irgendetwas? Das hab ich mich gefragt. Gerade, dass du dir wirklich gut sagst Oh, da bin ich. Aber da soll es dann doch nur das Beste vom Besten sein.

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Also bei Nahrungsmitteln. Also ich bin, weil ich jetzt bald 40 werde. Also in einem halben Jahr sage ich auch den Satz, den alle sagen, die bald 40 werden. Also jetzt mal. Wenn ich mal Fleisch esse, dann muss es ein gutes Stück Fleisch sein. Aber damit belügen wir uns ja alle selber. Also das ist so, da würd ich sagen. Aber ich hab kein Nahrungsmittel, bei dem ich sagen würde das muss jetzt mal da, da hab ich die, da muss die höchste Klasse immer gekauft oder konsumiert werden von Gott.

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Aber nee, stimmt, als ich noch sehr viel Alkohol früher getrunken habe, also so vor 10 Jahren, also im Rahmen der Partygänger rein, da hab ich dann immer gesagt ich trinke nur, muss Kostka Ja, aber so an Gegenständen, also muss ich jetzt nicht essen sein, sondern also gibt's irgendwas, was du ich meine, du bist also jetzt doch da.

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Entgegenstemmen ist was anderes. Als Sohn zweier Buchhändler ist mir lese ich z.B. keine Taschenbücher, ich lese nur Hardcover und grusel mich auch mal ein bisschen dumm vor Taschenbüchern, weil ich gerade weil ich wirklich schon sehr früh mitbekommen habe, dass Taschenbücher so Schund sind und man packt das in die in die Tasche. Das wird durch geräuschvollen und die Seiten sind hässlich. Und ich lese auch Bücher immer mit der Maßgabe der Buchhändler Mutter. Man muss es danach wieder verkaufen können. Also die meisten Hardcover Bücher bei mir lese ich auch immer nur mit einem speziellen Winkel, dass der Buchblogs auf der Rückseite nicht bricht und man es wieder dann in den Laden stellen kann, nachdem man es gelesen hat.

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Und machst du das dann auch, wenn du es gelesen hast, dass es zurück ist oder der Mutterschaft?

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Nee, mach ich nicht. Ich mag auch meine Bücher und mag sie auch im Regal. Aber ich mag sehr, dass ich zum Beispiel ordentliche Schutz Umschläge drum habe.

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Oder auch gerne hab ich einen extra Beutel oder ich habe ein eigenes Geschirrspülen Handtuch was ich auf Reisen denn dass ich meine Bücher ein LE wickle, weil es klingt ja so ein bisschen OCD mäßig so nee, nee, weil wenn da ich ja sehr viel fliege und viele Popel und viele Essensreste auf diesen Tischen im Flugzeug sind, da lege ich immer dieses Tuch drüber und dann lege ich das Buch drauf.

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Du hast mir erzählt, dass ihr früher, also deine Eltern und du, wenn ihr und dein Bruder wenn in Urlaub gefahren seid, dann hattet ihr immer einen Koffer voller Bücher mit Ja. Was waren da für Bücher so drin?

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Das waren. Ich würde sagen 90 prozent Bücher meines Vaters, die niemand in der Familie lesen wollte. Dazu zählt dann zum Beispiel die Geschichte des Weld Verkehrs Luftfahrt vom Zeppelin bis zur irgendwann, also irgendwie so Feta Bücher. Und 10 prozent waren Bücher meines Bruders, meiner Mutter und ich. Und die konnten wir dann untereinander immer so tauschen. Also so von Sachbüchern. Mein Bruder ist eher ein Sachbuch Typ. Meine Mutter ist beides und ich bin auch eigentlich beides. Wir sind dann so alles mögliche, also sehr speziell.

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Ich Beispiel keine Krimis kann ich nicht, weil ich das einfach nicht interessiert. Meine Mutter liest zur Entspannung auch mal einen Krimi, sagt auch immer den Satz Lies doch mal zur Entspannung. Auch ein Krimi kann ich nicht. Und mein Bruder ist so so so als Ingenieur, so Technik, so oder so ein Elon Musk Biografie oder das liest er ja gerne. Aber das gab's früher natürlich noch nicht. Aber so eine Bücherwand dabei. Was hattest du für Helden in der Kindheit?

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Also so auch unser Buch Romanhelden. Gab's sowas? Autoren? Helden?

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Ich war großer Roald Dahl Fan als Kind hustet. Roald Dahl ist der Jesuit James und der Riesen fürsich Hexen, Hexen so gut Kurzgeschichtensammlung oder so Spukgeschichten waren es hauptsächlich um meine Eltern dachten, das sei ich mir und mein Bruder und mir wurde sehr lange vorgelesen. Also ich war glaub ich 13 14, als ich mich aus den Vorlese Runden meiner Eltern entfernt habe und meine Eltern kamen richtig so, ja, sitzen und Mama oder meistens.

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Also ich war auch eins von diesen Berliner Kindern, was irgendwie im Sommer um 18:30 ins Bett musste. Mit acht, weil irgendwie das ordentlich ist, dass Kinder früh ins Bett müssen. Da wurde uns eben vorgelesen. Und meine Eltern dachten z.B., dass Hexen, Hexen was ein ganz tolles, Kinder unheimliches Kinderbuch ist, aber viel zu brutal und viel zu gruselig.

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Eigentlich. Von 8 jährigen haben sie uns vorgelesen und ich kann bis heute hab ich so vor. So, es gibt so einen spezifischen alte Frauen Typus und die anderen mich immer an diese roald dahl beschreibungen. Dieser drei hexen. Die ein. Kind. Eine Maus, ganz gruselig. Gibt's auch die tollen Filme übrigens mit Angelica Houston aus den frühen 90ern. Kann man wirklich ein Top Bücher sehr grusel.

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Ich glaub die bekannteste Roald Dahl Kurzgeschichte ist Gelee Royal, in der es um eine Familie junge Familie geht, die ein Kind bekommen und das Kind ist sehr schwächlich das Baby und sie geben diesem Kind dann das, was die Königin bekommen in einem Bienenstock, nämlich dieses Gelee Royal. Und irgendwann wird dieses diesem Kind eben eine Biene. Und dann ist es so. Das fand ich so so.. Dann heißt es meine und meine Mutter, mein Vater haben uns natürlich auch sehr szenisch vorgelesen.

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Und da läuft es mir kalt den Rücken, während ich das hier erzähle.

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Also, so Roald Dahl, Kinder aus diesen Geschichten waren oft meine Helden, also der kleine Junge aus Hexen, Hexen. Klar, irgendwie unendliche Geschichte war gar nicht richtig. Bastian Balthasar Bux, glaube ich, hieß, er war Großer. Bastian war einfach. Ich wollte Bastian sein.

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Was ich total faszinierend finde, dass du und deine Eltern ihr versteht euch so, was ich so beobachtet, total gut. Ihr seid euch richtig, ihr dadurch richtig grün. Ja, woher kommt das?

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Also was habt ihr irgendwie? Also ich kenne wenig fast 40 jährige Männer, die so ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben oder so.. Ja, das ist. Man merkt so eine Strenge, die auch zueinander habt. Ja. Aber dennoch so eine Herzlichkeit. Also ich. Was. Was habt ihr? Oder was haben sie richtig gemacht?

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Dass du eben nicht sagst Och, das sagst du ja trotzdem. Ob dieses auch die Alten. Das bleibt aber immer. Es bleibt immer liebevoll. Das kann jetzt eine sehr lange Antwort wäre. Aber darüber reden meine Eltern und ich und mein Bruder. Wir reden darüber viel, warum unsere Familienverhältnisse so gut funktioniert. Eine Begründung, über die wir kürzlich gesprochen haben, war, dass meine Eltern akzeptiert haben, dass sie uns jetzt nicht mehr erziehen müssen, sondern dass sie eher auf uns hören sollten, weil wir Dinge anders sehen, als sie diese Dinge sehen.

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Das ging so Vor fünf, sechs Jahren ging es los, wo ich also als das, was man dann zum Beispiel sagte Mutter, Vater, ihr müsst jetzt mal ein bisschen mehr Sport machen und hört mal auf, Schweinefleisch zu essen.

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Das ist nicht mehr so gut.

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Es ist einfach ungesund oder bestimmte Dinge bei so ich meine, was wir heute zum Beispiel beim Thema Ernährung als richtig empfinden, werden wir später unseren Kindern erzählen. Das ist richtig. Aber unsere Kinder wissen dann auch schon wieder mehr. Und sie haben sie hören einfach zu. Bei bestimmten Sachen. Also sie akzeptieren, wenn mein Bruder und ich sagen, dass es doof macht das mal nicht so und es ist auf intellektueller Ebene am Arbeitstisch.

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Also ich hatte natürlich auch mit meinen Eltern das Gespräch, über welche Wörter man heute noch sagen darf oder welche Rolle spielt Gendern? Meine Eltern hören dann uns zu und sagen nicht Ich hab das schon immer so gesagt. Sie sagen als erstes Ich hab das immer schon gesagt, aber warum soll ich es jetzt nicht mehr sagen?

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Erklär es uns doch mal Berti und Thilo und dann hören sie eben zu und lassen sich Dinge erklären. Ohne dass mein Bruder und ich belehrend dabei wir sind, sind wir bestimmt. Aber sie sagen dann immer Erklärt uns das so schön und meine Eltern sind sehr bereit, sich zu verändern, aber trotzdem so zu bleiben, wie sie sind. Und das ist, glaube ich, das Besondere an meinen Eltern und warum dieses Verhältnis so funktioniert.

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Und ich als Berliner habe natürlich einen enormen Vorteil gegenüber den vielen anderen und ihrem Verhältnis zu den Eltern. Wir konnten uns nie entfremden. Meine Eltern und ich, wir haben seit meiner Geburt im Radius von 10 Minuten öffentliches Verkehrsmittel und 20 Minuten Laufen gewohnt. Und wir haben immer wir sind zusammen alt geworden. Und ich verstehe viele, die eben so aus Südwestdeutschland kommen und einmal im Jahr zu Weihnachten ihre Eltern sehen.

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Und da passiert ja ganz viel im Leben und der Eltern und im eigenen Leben und man verändert sich. Und dann ist es, glaube ich, so wie mit dem besten Freund, den man lange nicht gesehen hat. Man muss sich erst einmal wieder aneinander gewöhnen und dann ist aber Weihnachten auch schon wieder vorbei. So, und das fehlt.

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Ich sehe, ich bin dabei, wie meine Eltern alt werden. Ich bin dabei, wie mein Bruder erwachsen wird. Sie sind dabei, wie ich erwachsen werde und mich verändere. Und wir nehmen jeden Schritt der Veränderung wahr. Und ich habe diesen Effekt. Zum Beispiel, den viele sagen Da habe ich meine Eltern gesehen, die sind aber alt geworden. Ja, das hab ich nicht.

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Meine Eltern sehen irgendwie schon immer gleich alt aus, weil ich, eben weil ich so oft, weil ich sie so oft sehe, dass ich die Veränderungen nicht wahrnehme. Und das ist, glaube ich, der die, der.

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Ich glaube, der Urgrund, warum wir uns so gut verstehen, weil wir großwerden miteinander.

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Redet ja auch über die Arbeit voneinander. Ja, erst mal war ich das Spant, finde, was meine Eltern machen als Buchhändler. Ich will wissen, wie es geht, weil auch das Glück meiner Eltern abhängig ist vom Erfolg ihrer Buchhandlung. Und meine Eltern wollen natürlich auch wissen, was mein Bruder und ich machen oder was ich auch in meinem Berufsleben erlebe, weil sie sich auch sehr viel Sorgen machen. Das heißt, ich mache ja relativ oft sehr gefährliche Sachen.

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Und als meine Oma noch lebte, vor zwei Jahren, war meine Oma immer diejenige, der ich alles erzählt habe. Also Oma, ich fahre jetzt nach Afghanistan. Also ihr hast auch gesagt, wo du alles. Genau. Ich habe alles meiner Oma immer erzählt. Es sollte einer der Familie wissen. Mein Bruder wollte es einfach nicht hören, weil er sich so eine große Sorgen gemacht hat. Und meine Oma als Kriegs Überlebende konnte das so sachlicher aufnehmen. Wirklich?

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Ja? Tja, dann gesagt Pass auf dich auf, Junge. Und ich mache mir natürlich auch Sorgen. Aber ich habe halt. Ich saß ihm, während Berlin bombardiert wurde oder als der Krieg in die Hauptstadt kam, saß ich im Keller einer Andreas Straße und in Sein. Und deswegen hat sie das. Anders konnte man mit ihr anders drüber reden, weil sie eben auch z.B. wusste Jetzt kann man schon ganz schön weit rein in meine Arbeit. Sie wusste eben, im Krieg ist auch Menschlichkeit möglich.

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So Krieg ist nicht immer nur das, was wir in der Tagesschau sehen, sondern hat auch schöne und ruhige. Und deswegen konnte sie damit besser umgehen, wenn ich sage, ich fahr nach Kabul und versucht dort mich mit Taliban zu treffen. Finde ich voll krass, dass du gerade deine Oma zwinkernd, dass du das so dieses Verhältnis zu ihr hattest. Und sie hat dann aber auch deinen Eltern nicht erzählt, wo du bist.

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Nein, sie hat immer darauf gewartet, wenn irgendwas sein sollte. Schreib mir eine SMS. Dann sag ich deinen Eltern Bescheid und wir holen dich raus. Meine Oma war auch immer in meiner Familie Kontaktperson. Meine Kontaktperson Oma war immer die, die hatte immer. Die hat ihren Reisepass noch als Rentnerin weiter verlängert, weil sie wenn was ist im Ausland kommt.

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Meine Oma was für dich, auch für meine Eltern.

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Die Buchhaltung muss ja weitergeführt werden. Mein Vater hat irrsinnige Flugangst. Den hätte man selbst bei einem Rundflug um Berlin würde der sterben. Und meine Oma ist eine sehr weltgewandte Person gewesen, die auf der ganzen Welt sich wohlgefühlt hat und nie Angst vom Reisen oder vor der Fremde hat. Und deswegen wäre meine Oma immer diejenige gewesen, die gesagt hat Ich steig jetzt ins Flugzeug und hol Thilo aus Kabul vor. Die ist ja unglaublich stolz auf dich gewesen, oder? Ja, also auf alle, auch auf mein Bruder.

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Da gibt's keine Unterscheidung. Tatsächlich, sie irgendwann. Oma war schon stolz auf uns, kann man schon sagen. Hat sie verstanden, warum du das machen musst, was du machst? Sie hat was. Also ich meine, es ist ja, wenn man. Wir kennen uns, glaube ich seit 20 Jahren ungefähr, würde ich sagen. Und das finde ich jetzt so in der Vorbereitung über dich gelesen habe. Was interessant ist, diesen lesenden Blick über jemanden irgendwie zu bekommen, ist ja immer so diese große Verwunderung.

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Also wie okay. Okay, sieht gut aus, sieht gefährlich aus. Aber warum?

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Was hat sie verstanden? Was vielleicht jemand von der Zeit oder all die anderen Porträts, die es über dich gibt, was die vielleicht nicht so verstanden haben?

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Das ist also ich glaube, das Porträt in der Zeit, wenn die. Wenn die Journalistin auch so lange Zeit verbracht hätte mit mir wie meine Oma, hätte sie wahrscheinlich auch meine Beweggründe besser verstanden. Letztendlich hab ich meiner Oma sehr viel zu verdanken und bin sehr viel von dem, was ich heute bin, durch meine Oma. Dafür muss ich kurz einmal komplett ganz zurück in meine Oma. Hat relativ ungewöhnlichen Lebenslauf. Sehr jung, Mutter geworden, mit meiner Mutter ziemlich VW.

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Ich habe 19 oder 18, hat studiert, aber DDR hat ja aber Omas, das war halt so 50er Anfang 60er Jahre, hat dann als 20jährige als erste Frau Humboldt-Universität Jura studiert, mit einem Kind an der Backe, mit meiner Mutter alleinerziehend, mein Uropa, mein Großvater als relativ früh gestorben, relativ schnell.

[00:17:03]

Die war halt so eine harte Nuss. Und dann ist sie eben Juristin geworden in so einem, in so einem Kreis, in dem es wirklich einfach nur Männer gab in den 50er, 60er Jahren. Als Frau hat dann auch noch gesagt Ich gehe nicht ins Tarifrecht und kümmere mich um den Kulturbetrieb der DDR, nämlich um Theater.

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Und das es den Theatern und den Schauspielern gut geht, war also immer umgeben von so verrückten Kette rauchenden Männern als einzige Frau.

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Und das hat sie so mit einem Selbstbewusstsein ausgestattet, was ganz zart war. Also sie wusste einfach das, was sie macht, macht sie gut. Deswegen kann sie neben diesen Männern bestehen und muss sich nicht beweisen als Frau, sondern sie macht einfach ihre Arbeit gut.

[00:17:40]

Und das war auch einer der wichtigsten Sätze, den meine Oma je zu mir gesagt hat. Sie hat gesagt Egal was du später war, ich war in der Schule schlecht. Ich war irgendwie im Studium schlecht. Ich wollte aber immer schreiben. Das war mein erster großer Wunsch. Journalist werden, schreiben und meine Oma sagte Egal was du machst, mach's als Bester, mach's richtig, richtig gut. Lass dich von niemandem irgendwie verängstigen. Mach es einfach richtig gut.

[00:18:04]

Woher kam der Wunsch, das zu schreiben? Wollte ich ein Journalist werden? War das.

[00:18:07]

Aber meine Eltern wollten, dass ich Buchhändler oder Lehrer werde. Und beides fand ich in Ungarn. Weil Buchhändler hab ich eben durch Schüler Jobs. Ich habe immer in der Buchhandlung meiner Eltern gejobbt und habe irgendwie meinen. Wie sagt man auf Englisch mein Fährverkehr an Buchhandels Erfahrungen gesammelt, nämlich von 13 bis 18 habe ich einfach immer da gearbeitet. Immer. Und als ich das Abitur gefallen war bin war die Strafarbeit.

[00:18:28]

Ich muss das gesamte Antiquariat meiner Mutter digitalisieren, jedes einzelne Buch in die Hand nehmen, habe aber sehr viel über alte Bücher gelernt dadurch und habe dann das will ich nicht machen.

[00:18:37]

So, das ist ein cooler Job, aber nicht für mich und Lehrer. Unter keinen Umständen so!

[00:18:42]

Und ich wollte so mit 15 14 hab ich gesagt irgendwie ist Journalist, doch der geizte Beruf, den es gibt. Du kannst irgendwie wie so ein Hochstapler um die Welt reisen, kann es tausend tolle Geschichten erleben, kannst immer wieder mit neuen Geschichten auseinandersetzen und kannst dir dann auch noch aufschreiben und einem Publikum zur Verfügung stellen.

[00:18:58]

Ist doch super. Hattest du jemanden, den du da gelesen hast, wo du dachtest, es muss ja irgendwo? Meistens gibt's ja irgendwo bei mir was. Musik natürlich irgendwie jemanden da auf der Bühne sehen. Kurt Cobain auch. Mensch interessant. Gitarre kaputt machen und wer was bei dir.

[00:19:13]

Das ist eine ganz lustige Geschichte, an die ich mich erstaunlicherweise so konkret erinnere, dass Hörer und Hörern dieses Podcast denken können. Da hat sich doch eine Legende gebaut. Ist aber nicht so. 1993 sind meine Eltern ihre alten Ost Freunde in Westberlin besuchen gegangen sind, haben einen Besuch ihnen abgestattet.

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Das war am 31. Dezember und das war eine Silvesterparty und die Kinder wurden dann in so ein Zimmer abgestellt. Die Erwachsenen haben geraucht und gesoffen und in dem Zimmer lag ein Stapel Twen und daneben lagen Stapel Tempo.

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Zwei sehr wichtige westdeutsche Jugendkultur Magazine und ich kann mich erinnern, dass mich die Twen. Also das muss man sich so ein großformatiges Heft war, dass es die Uhr Neon aus den 60ern ist das, und wenn man die heute liest, da hast du das Gefühl, es könnte die letzte Woche erscheinen sein, also sind gestalterisch und inhaltlich 1a und wirklich zeitlos.

[00:20:02]

Und ich hatte das so eine Hand und es hat ein besonderes Gefühl bei mir ausgelöst, dass ich als 13 14 jähriger vielleicht auch damals durch die Comics, die ich gelesen habe. Ich hab das so ganz aufmerksam durchgeblättert und fand die Themen so toll. Da war dann so drin, irgendwie.

[00:20:15]

Ich treibe ab. Warum erklären? So oder irgendwie eben aus einem 60er Jahre Heft Reportage auf einem Esel durch Afghanistan. Das fand ich sowieso.

[00:20:25]

Und das war so und hast du dich dann selber auf diesen Esel gesehen? Hat es gedacht, das wäre doch nee, das war zu weit weg.

[00:20:29]

Das war einfach nur so. Ich war so fasziniert davon, dass ich. Ich kannte lange Geschichten, ich kannte Bücher, ich kannte Romane, ich kannte Gedichte, Comics und das war sowieso ein das war was ganz Neues. Ebenso. Du erzählst kleine Geschichten auf kleinstem Raum, auf 6, 7, 10 Seiten und hast aber die Gänze und des Lebens das Gefühl eines Buches, was du gerade gelesen hast, aber eben in 10 oder 15 oder 20 Minuten.

[00:20:53]

Und das fand ich so, das hat mich begeistert.

[00:20:54]

Also diese Form der Reportage, ohne dass ich das überhaupt auf irgendeine Art und Weise einordnen konnte, ohne dass ich da einen Austausch hatte mit den anderen 12, 13, 14 jährigen Kindern, die da heimlich irgendwie Weinbrand Bohnen gegessen haben.

[00:21:05]

Also das hatte ich nicht, das war einfach nur so. Ich hab das gemerkt, es hat ein besonderes Gefühl ausgelöst. Und dann haben meine Eltern auch.

[00:21:12]

Dann hab ich das auch. Das hab ich dann danach laut formuliert, dass ich das irgendwie cool finde, dieses Format. Und dann haben sie relativ schnell angefangen, mir gute Magazine zu besorgen. Playboy war mein erstes Abo. Hab ich ja noch einen Podcast von mir mal erzählt. Gab's einen Deal? Porno HFT oder Playboy? Wenn du dir dein erstes Pornos bestellst, bestellen wir des Playboy Abo ab. So, das war der Deal.

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Ich hatte so ein relativ offenes Verhältnis, auch über Sexualität zu reden, weil mein Eltern mit einem Vater, der auch Sexualtherapie neben der Kulturwissenschaftler und hat sich mit so ganz Sexualität Joussen Themen der Sexualität auseinandersetzt. Und deswegen gab es da auch eine sehr offene Kommunikation. Deine Eltern haben dir im Playboy Abo geschenkt.

[00:21:46]

Sie wollten mich sexual, also so was. Was meine sexuelle Entwicklung betrifft, wollten sie mich so ein bisschen steuern, ohne dass sie mir sagen, was gut und schlecht ist. Sie haben es dann eben gesagt, dass Pornografie müssen wir diskutieren, wenn du sie Kommunique kommunizierst. Und es war mir natürlich peinlich. Aber den Playboy müssen wir nicht diskutieren.

[00:22:02]

Das ist ein Playboy, der hat vielleicht ein sehr verqueres Frauenbild, was er da vermittelt. Aber es sind auch gute Reportagen drin und ich habe sie mir wegen dieser guten Reportagen, den Pin ups und den Interviews, diesen Playboy eben als Abo.

[00:22:12]

Was für ein geniales Geschenk für einen pubertierenden pubertierenden Sohn. Ja, also es ist ja wirklich da ist ja wirklich alles richtig gemacht.

[00:22:20]

Und es gab auch nie eine Heimlichkeit. Also das war das Angenehme. Es hatte. Also es wurde nie ausgesprochen, warum ich diesen Playboy haben möchte. Also dieses deckt der körperliche Anteil dieses Playboys. Das wurde nie thematisiert. Es war halt einfach einfach eine Tatsache. Meine Eltern wissen es, ich weiß es. Aber wir reden nicht drüber. Und das war ziemlich cool. Also ich hab irre viel mit meinen Eltern über Sexualität gesprochen. Aber wir haben nie über unsere Sexualität gesprochen, sondern nur über dieses große Thema.

[00:22:44]

Wie geht das?

[00:22:44]

Na du redest über. Den Orgasmus, die Funktionsweise des weiblichen Orgasmus. Du redest über die Rolle des weiblichen Orgasmus, du redest über die Biologie der Menstruation, aber du redest nicht über muthig Menstruation, über Votings Orgasmus. Was machst du nicht? Ja, klar. Aber haben sie dir dann.

[00:22:59]

Also, wenn deine Mutter für deine Mutter ist Orgasmus. Viele Grüße.

[00:23:07]

Wie spricht. Wie spricht man mit seinem Kind? Ich komme auch nochmal auf seine Oma. Aber wie spricht man mit seinem Kind über den weiblichen Orgasmus oder Haupt über den Orgasmus, ohne dass das Kind denkt?

[00:23:18]

Das hat irgendetwas mit ihm oder ihr selbst zu tun. Du redest ganz klar einfach darüber. Du benutzt die gleiche Sprache wie wir beide z.B. gerade haben. Oder meine Eltern haben immer sehr klar mit mir gesprochen.

[00:23:30]

Die benutzt du auch für Sexualität, also spielt keine Rolle, ob man irgendwie über Gibt's heut Abend Gulasch? Oder reden wir heute Abend über griechische Antike oder das Körperbild in der griechischen Antike? So wurde in meiner Familie darüber gesprochen und es wurde auch nie hervorgehoben. Es war ja nicht so hier bei uns in der Familie wird besonders darüber geredet, sondern ich hatte das Gefühl, alle Familien reden so was.

[00:23:48]

Zu sehr verqueren Situationen an den Armbrustschützen meiner ersten Freundinnen führte dazu, dass man möchte so davon berichten, dass man kann sich wahrscheinlich denken, weil ein weiteres wichtiges Thema meiner Familie war. Auch das Dritte Reich und der Holocaust bzw. nicht das Dritte Reich. Das sagt man ja nicht mehr. Also die der Hitlerfaschismus hat man glaube ich auch nicht mehr. Sagt, weil das ein Oberbegriff ist. Egal. Und für mich war das ein ganz normaler Reflex, alte Menschen danach zu fragen, welche Rolle sie unter Hitler gespielt haben.

[00:24:15]

Und das war in meiner Familie auch ganz normal, dass man über Opa und über Oma und was haben sie gemacht darüber geredet haben. Und da gab es dann eine Situation am Abendbrottisch mit einem Opa.

[00:24:24]

Und ich meine, was haben sie unter Hitler gemacht?

[00:24:27]

Und er war halt irgendwie so bei der SS und wollte dann plötzlich nicht erzählen, dass er aber da war. Und ich war so der CSU doch nicht so schlimm. Und dann so unterm Tisch gab es immer so die Tritte gegen meinen Oberschenkel, dass ich aufhören soll. Ich will mal war das so okay? Man darf offensichtlich nicht darüber reden. Und dann gab's dann das nächste Gespräch wieder zu Hause. Es gibt Familie, wo man nicht darüber reden darf. Meine Eltern so die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.

[00:24:45]

Natürlich darf man in ganz Familien, ganz vielen Familien darüber nicht reden. Das hätten sie mir mal beibringen sollen. Vielleicht auch. Also ich habe auf jeden Fall jetzt schon gelernt, dass deine Klarheit also dieses. So, so hab ich dich auch so, als wir uns kennengelernt hat, in Erinnerung, dass du jemanden bist, der sehr geradeaus kommuniziert und also ich hab mir schon aufgeschrieben deine Oma Juristin, was ja auch die juristische Sprache ist. Dinge ganz, ganz klar zu benennen, ohne jetzt irgendwie herum zu drucksen oder so.

[00:25:10]

Also ich kenne dich nicht drucksen in irgendeiner Situation, sondern sehr klar aussprechen.

[00:25:15]

Es gibt auch Momente, wo ich drucksen, natürlich. Aber diese Klarheit ist auch wieder wahr. Macht das Leben so viel einfacher. So dieses, so dieses Lavieren aus Gesprächen.

[00:25:22]

Was ich auch kann. Ich kann mich auch aus Gesprächen raus lavieren, aber wenn man klar miteinander spricht, ist einfach auch alles klar. So dämlich das auch klingt. Aber so es macht es so viel einfacher. Das Leben.

[00:25:32]

Bist du jemand, der Sachen heimlich macht? In welchem Sinne?

[00:25:36]

Naja, also gibt es Menschen, die Dinge, die nichts heimlich machen.

[00:25:39]

Na ja, z.B. ich schreibe Tagebuch. Also so und das liegt aber bei uns zuhause einfach rum. Ich schreibe da rein, was ich so denke und was ich suche. Ich hab aber auch so das Vertrauen, dass ich das einfach so machen kann und mir ein anderer Gast im Hotel mal dazu gesagt Na dann ist es nicht ehrlich. Aber ich hatte doch eigentlich schon. Eigentlich hab ich gesagt Ja und ich bin nicht so ein Ich. Ich versuche nicht so heimlich zu sein.

[00:26:01]

Also ich versuche nicht. Ich versuche irgendwie, ne.

[00:26:04]

Also es gibt Momente in meinem Leben, wenn ich gestresst, oder? Also du hast mich ja lustigerweise sehr gestresst man erlebt, dann werde ich ruhig und dann weiß man soziales Umfeld, dann ist das heimliche, was ich habe meine Gedanken. Also so zum Beispiel, wenn ich einen neuen Text vorbereite, dann wirklich sehr schlecht gelaunt. Dabei bin ich aber nur konzentriert, weil ich das erste Mal mit mir selbst ausmachen und das ist vielleicht das einzige heimliche, was ich habe.

[00:26:27]

Also ich führe kein heimliches Tagebuch. Ich hab immer mal wieder das Bedürfnis, ein Tagebuch zu führen, oder Nee, also es gibt keine heimliche Aktivität. Das ist so.. Manchmal denke ich beim Schwimmen. Ich schwimme sehr gerne, denke ich sehr lange über bestimmte Dinge nach, die mir wichtig sind, über die man im normalen Leben vielleicht nicht so lange nachdenken würde. Aber wenn du halt 50 Bahren Zeit hast, nachzudenken über die Anzahl der Bahnen, die du gerade geschwommen bist oder über was Spannendes in deinem Kopf, dann nehme ich immer Option 2.

[00:26:54]

Aber im Gegenüber bist du auch jemand, der also wie gesagt, ich kenne dich ja nur als jemand, der geradeaus ist. Bist du das immer? Also versuchst du das? Strebst du das an deinem Gegenüber zu signalisieren, wie es dir gerade geht oder was deine Meinung dazu ist? Also du bist jetzt nicht so gefühlig. Also es geht gar nicht so wie es so geht, aber schon so deiner Meinung.

[00:27:16]

Wenn ich. Also ja, ich kann es aber auch ganz gut abschalten. Das ist dann aber auch für meine Arbeit sehr wichtig, dass wenn ich jemanden nicht so richtig gut finde, dann kann ich das abschalten, will trotzdem wissen, was ihn bewegt. Also ich kann einen Menschen schwierig finden, aber das was er erzählt spannend und kann dann nochmal differenzieren und muss den Menschen auch nicht mitteilen, dass ich ihnen gerade nicht so gut finde, wie er als Mensch agiert.

[00:27:37]

Ich will ja was von ihm wissen, ich will ja irgendwie mich mit ihm unterhalten und das finde ich irgendwie wichtig, dass man so miteinander umgeht. Also ich glaube, es gibt viele Menschen, die nicht viele, aber es gibt um. Ein paar Menschen, wo ich sagen würde, die sind wie. Komisch, seltsam, oder ich kann mit denen schwer umgehen. Aber trotzdem kann ich mit diesen Menschen viel Zeit verbringen und trotzdem Fragen stellen und sie trotzdem interessant finden.

[00:27:56]

Und das geht. Und ich würde jetzt den Menschen nicht direkt ins Gesicht knallen.

[00:28:00]

Du bist eine Arschgeige oder ich finde dich doof, oder ich finde ich nämlich.

[00:28:04]

Es ist halt einfach diese Art der Zeit, die man miteinander verbringt. Die verbringt man dann eben nicht mit dieser Art Menschen.

[00:28:08]

Also heißt es auch mal irgendeinen Podcast drüber gesprochen, dass es mit einem Kameramann, mit dem kannst du eigentlich nicht so gut.

[00:28:14]

Ihr arbeitet aber sehr gut aneinander. Das ist z.B. etwas, was ich überhaupt nicht gut können würde. Also ich muss eigentlich immer so ich bin. Qualität ist mir super wichtig. Dennoch glaube ich, dass es mir sehr schwer fallen würde, gerade auf Reisen usw. mit Menschen zusammen zu sein. Ich denke auch, irgendwie passen wir nicht so richtig zusammen. Also wenn das jetzt gerade nicht anders geht, okay. Aber ich würde dann nicht sagen na gut, dann halt nochmal und nochmal und nochmal.

[00:28:37]

Das könnte ich nicht.

[00:28:38]

Also ich dachte auch, dass nach den ersten Drehs mit diesem Kameramann das ist vorbei. Also das ist mir zu anstrengt. Aber dann war ich eben immer, wenn ich das Material gesehen habe, was er produziert hat oder wie sehr er ist, unfassbar fleißig und genauso nervig. Also das Maß an Fleiß und Nervig keit steht genau gegenüber. Also wir sind sehr, sehr schnell voneinander genervt, aber irgendwie ist daraus so eine neue Dynamik entstanden. Ich noch nicht kannte, weil ich in meinem früheren Leben natürlich Menschen, die ich kacke finde, einfach aussortiert habe.

[00:29:03]

Ich habe dann gesagt, ich setze mich mal mit denen mit denen nicht mehr auseinander. Aber bei Benn war das so. Also dem Kameramann, dass wir irgendwie so einen ganz neuen Modus von zwei Menschen, die sich irgendwie nicht mögen, aber dann doch in ihrem in ihrer Antipathie sympathisch finden, miteinander umgehen. Und das ist eine ganz andere Form des Umgangs miteinander. Und die finde ich ganz reizvoll. Und ich hatte gerade vor kurzem haben wir ja irgendwie versuchten, Kilo Kokain zu kaufen für einen Film, den wir gerade machen.

[00:29:26]

Und auf der Rückfahrt von dem Ort, an dem wir waren, hat er mich wieder so unfassbar genervt.

[00:29:31]

Und ich möchte jetzt auch ein Beispiel geben, woran das lag.

[00:29:34]

Wir haben folgendes diskutiert Ist der Traumfänger, wenn du ihn dir ins Schlafzimmerfenster hängst Cultural Appropriation? Ja, ich hab gesagt Ja, Bernhard gesagt nein. Und dann fing er an mit folgendem Argument Für ihn ist die Debatte um Cultural Appropriation sowieso total Nazi mäßig. Oh so, und dann geht das immer so ganz absolut. Und ich gehe da benennen 180. Da haben wir wirklich ich glaube von haben Westfalen bis kurz vor Berlin uns wirklich angebrüllt, auch fast im Auto, weil er einfach immer Wir bleiben dann auf unseren Standpunkten hängen und bewegen uns kein Stück nach links und nach rechts.

[00:30:06]

Und dann habe ich auch wieder gesagt Nie wieder drehe ich mit Ben. Aber dann war Ben gestern im Büro, hat irgendwie sich eine Kamera ausgeliehen und ich meinte so ich freue mich auf den nächsten Dreh mit Ben.

[00:30:14]

So irgendwie ist es so. Es ist irgendwie so Bennys wie Koriander.

[00:30:19]

Also eigentlich unerträglich, aber doch ganz witzig, wenn man da mal auf dem Essen hat.

[00:30:23]

Und das sagst du zu einem Ehemann, der eine Ehefrau hat, die Koreaner hasst. Ich hasse auch Koreaner, aber trotzdem ist es.

[00:30:31]

Wenn es im Essen drin ist, hat es irgendwie auch eine Berechtigung. Aber es ist ja trotzdem immer so ein Stück Seife, auf das man gerade gebissen hat. Du bist aber nicht unterwegs, um gemocht zu werden.

[00:30:38]

Oder doch? Ich kann ja so dieses Bedürfnis. Also ich bin nicht einer von denen, Menschen, die es mag, nicht gemocht zu werden.

[00:30:48]

Es gibt ja auch ganz viele Leute, die sich das cool finden, wenn sie doof gefunden werden. Das hab ich nicht. Ich bin ein Mensch, der es mag, wenn man mich so wahrnimmt, wie ich bin und auch so akzeptiert. Also nicht. Es gibt ja auch viele Menschen, die nicht damit nicht umgehen können, weil man gerade aus ist oder wenn man irgendwie immer das sagt, was man sofort denkt. Und ich verstehe auch, dass man damit nicht umgehen kann.

[00:31:04]

Aber wenn ich Menschen treffe, die das okay finden und damit umgehen können, dann bin ich zufrieden. Aber ich bin niemand, der es darauf anlegt, nicht gemocht zu werden. Was ich.

[00:31:11]

Ich glaube, das habe ich dir auch schon einmal gesagt. Sehr faszinierend fand, als wir uns kennengelernt haben und ein bisschen später. So wollten wir was. Wir wollten eine Lesung für dich organisieren und wir haben darüber gesprochen am Telefon und haben überlegt, wo wir das zusammen machen können. Und du sagst es dann. Also eine Sache musst du aber wissen Es gibt viele Menschen, die mich nicht leiden können. Und das hast du so ganz natürlich gesagt. Also ich glaube, das trifft auf viele Menschen zu.

[00:31:37]

Das ist eine, dass sie nicht gemocht werden oder wie auch immer. Aber du hast das vollkommen. Als wäre es so, als würdest du sagen Ja. Ich mag übrigens kein Koriander. Und das fand ich wirklich erstaunlich, weil ich kenne eigentlich niemanden, der das so deutlich sagen kann, der das aber. Also das ist ja vor allen Dingen auch etwas, was man eher heimlich. Also das würde man. Vielleicht würde man, weiß man, dass man wird irgendwie von vielen nicht gemocht oder nicht so akzeptiert wird gemobbt in der Schule oder wie auch immer.

[00:32:03]

Man würde nie sagen übrigens ich. Es gibt viele, die mich nicht leiden können. Also so wie so eine.

[00:32:07]

Es ist, glaube ich so ein Reflex, weil in diesem Berliner Nachtleben, in dem wir uns bewegt haben, das ist irgendwie, das verfolgt mich eigntlich schon seit der Schulzeit. Es gibt so ein Ich muss eine Aura ausstrahlen, die, wenn man mich nicht kennt, den Eindruck vermittelt, ich bin ein unfassbar arroganter Typ und extrem selbstverliebt.

[00:32:23]

Der selbstverliebter hab ich natürlich, also wie jemand, der vor der Kamera stattfindet, muss das irgendwie so als grundsätzliche wärst du so ein bisschen Selbstverliebtheit haben.

[00:32:30]

Aber ich hab ganz oft die Situation, dass Leute mich kennenlernen und sagen Ah, ich dachte, du bist also zwei Dinge.

[00:32:36]

Ich dachte, du bist größer, dass das eine oder das zweite ist. Ich dachte, du bist so ein krasser, arroganter Arsch. So und ich weiß nicht, woran es ist.

[00:32:44]

Welcher weiß, woran es liegt, dass ich diese. Ausstrahle, vielleicht weil ich irgendwie so prahle, dass ich gerne lese. Ich hab keine Ahnung, was es ist, aber das ist es. Das ist auch weit vor meiner journalistischen Karriere im schulischen Umfeld, im Berliner Nachtleben Umfeld, dann bei der Weiß. Das war immer so. Leute, die ich dann ach Mensch, du bist Thilo, du bist ja gar nicht so arrogant, wie ich dachte. Und ich kann es dir nicht erklären, woran es liegt, dass Menschen denken Ich bin ein arroganter Schnösel.

[00:33:06]

Aber es ist ja auch nicht wichtig, dass das, was man nicht denkt, sondern du nimmst es einfach hin.

[00:33:11]

Das ist also ich denke ja auch über ganz viele Menschen. Die sind eigentlich bescheuert. Bevor ich sie treffe, so Klaas, ist ein gutes Beispiel. Ich habe, seit es Klaas ist, der Arbeitskollege von Pro7, Klaas Heufer-Umlauf.

[00:33:25]

Und bevor ich den das erste Mal kennengelernt hatte, fand ich den immer total kühl, abweisend und arrogant. Ach so, dann lernst du ihn kennen und dann stellst du fest er ist einfach kühl. Er ist einfach auch ein kühler Mensch und er bleibt es auch. Aber er ist eben nicht arrogant, er ist einfach kühl und man hat dann in Gesprächen, bevor man Klaas. Das ist glaube ich ein Phänomen der Medienbranche. Du redest mit anderen Leuten über Leute, die du nicht kennst und teilst.

[00:33:46]

Gossip, der eigentlich nicht stimmt, weil du davon ausgehst, der muss ja so sein. Und klar, es war eben so. Ich habe mit Leute über Klaas gesprochen, dass ich denke, dass der Arrogantes, ohne dass ich je Klaas kennengelernt habe. Jetzt hab ich ihn in den letzten Jahren kennengelernt und streiche diesen arrogant Satz lasse. Aber ich finde er ist echt ein kühler Typ.

[00:34:00]

Also kühl, nicht im Sinne von cool, sondern einfach kühl. Das ist seine absolut das Recht auch kühl zu bleiben.

[00:34:05]

Und ich glaube, das ist einfach so ein Reflex von Menschen, dass wenn man andere Menschen beobachtet, erstmal etwas Negatives sucht, als dass man was Positives sucht und es vielleicht auch gar nicht so laut formuliert, sondern nur für sich das irgendwie hat. Es ist auch so viel einfacher, über negative Dinge zu reden als über positive. Hast du das auch? Wenn du also klares Beispiel klar ist natürlich auch.

[00:34:22]

Ja klar. Ach ja, klar. Ja klar. Da wissen wir alle, was du meinst. Nein. Aber dass du, wenn du über Menschen nachdenkst, dass der erste Reflex eher etwas Negatives geht, weiß ich gar nicht.

[00:34:35]

Um ehrlich zu sein Wenn du mich so direkt fragst, weiß ich gar nicht, wie ich über Menschen nachdenke. Mir fällt kann ich kurz einen Zwischenzeiten. Ich glaub ich unterzuckert. Mir wird gerade so ein bisschen schwindlig, weil wir doch sehr intensiv miteinander reden. Ob ich mir schnell ein Snickers kaufen kann? Doof mir Pause drücke. Ja, wir können. Pause.

[00:34:51]

Ich würde sagen, wir nutzen diesen Moment für eine klitzekleine Pause und ich möchte euch zwei weitere Supporter vom Hotel Matze vorstellen. Mein heutiger Supporter ist on. Ich laufe schon seit längerer Zeit am liebsten mit und in den Schuhen von One. Das sind für mich definitiv die besten Laufschuhe. Ich habe zwei Paar davon. Jetzt gibt es eine ganz, ganz neue Aktion von uns. Denn wie wäre es, wenn ihr euer nächstes Paar Laufschuhe nicht mehr besitzt, sondern einfach mietet?

[00:35:19]

Das geht jetzt mit der meiner Meinung nach großartigen Initiative Cyclone von On On. Für alle, die es nicht wissen, ist ein Schweizer Running Brant, das den Laufsport revolutionieren wird, unter anderem mit der neuen Nachhaltigkeits Initiative und dem gleichnamigen Laufschuh Cyclone. Und das Ganze funktioniert so Cyclone wird nach seiner Lebenszeit einfach wieder an, ohne Zurückgeschickten kann dann komplett recycelt werden, denn der Schuh besteht aus bio basierten Materialien. Die recycelten Materialien werden dann wiederverwendet, um neues Lauf Equipment herzustellen.

[00:35:49]

Kurz gesagt ihr Medi den Schuh, statt ihn zu besitzen. Cyclone ist damit die erste Initiative, die sicherstellt, dass das Produkt wieder zurück an den Hersteller geht. Das Ganze basiert auf einem Abo. Als Abonnent erhaltet ihr den neuesten Laufschuh oder das neueste Kleidungsstück, tragt und benutzt dieses. Und zum Ende der Lebensdauer tauscht ihr den Artikel einfach gegen ein nagelneues Exemplar ein. Ich habe den Zyklon schon noch nicht getestet, bin aber sehr, sehr gespannt darauf, mit ihm oder ihr mal zu laufen.

[00:36:16]

Wenn ihr noch mehr über die nachhaltige Cyclone Initiative von Unwissen nicht wirklich großartig findet, schaut mal auf ohne minus running Punkt. Com Slash Cycle und vorbei. Ich pack den Link natürlich in die Shownotes. Vielen herzlichen Dank an Oon. Mein heutiger Supporter ist Minni. Wenn ihr schon immer mal das legendäre Go-Kart Feeling eines Mini erleben wolltet, dann ist jetzt der Moment gekommen. Im Oktober findet nämlich bei allen Mini Partnern più go-kart to go Aktionswochen statt. Dort gibt es tolle Angebote auf Neuwagen und junge gebrauchte Modelle.

[00:36:48]

Mini lädt euch ein, die Modelle persönlich zu erleben. Im Showroom oder bei einer Probefahrt. Das allein ist schon interessant, um mal zu sehen wie viele verschiedene Mini Modelle es überhaupt gibt. Das war mir auch so gar nicht bewusst. Unter anderem natürlich den klassischen Mini 3 Türe mit seinem ikonischen Design. Ich glaube, den kennt jeder. Dann gibt es den größten Mini Mini Country. Hier habt ihr sogar Platz bis zu 5 Personen und verwandelt dann wirklich jede Strecke in ein Abenteuer.

[00:37:12]

Den gibt es auch als Plug in Hybrid, was ich sehr wichtig finde. Solltet ihr einen Begleiter für ein Alltag in der Stadt suchen, dann ist der Mini Club Man mit viel Stauraum und den einzigartigen Splitt Doors der perfekte Mini für euch. Wenn ihr das Go-Kart Feeling selbst mal erleben wollt, vereinbart am besten jetzt eine Probefahrt bei eurem Mini Partner. Vielen herzlichen Dank an Millie und an on. Und nun zurück zu Thilo.

[00:37:38]

Also wir waren beim Beurteilen von Menschen. Ja hast du darüber Gedanken gemacht, wenn du Schokolade gegessen hast?

[00:37:44]

Also ich glaube, wovor ich mich. Wehren kann, ist das natürlich wie jeder andere Mensch auch innerhalb dieses Quaas in jeder zweiten Frauenkleidung auch schon innerhalb von 5 Sekunden entscheiden wir auf jemand mögen oder nicht. Das habe ich auch. Aber ich hinterfrage das immer wieder, ob ich jemand mag oder nicht mag. Auch nach 10 Jahren Freundschaft kann ich, mag ich die Person oder mag ich sie nicht? Und ich glaube, die ersten Gedanken zu Personen sind echt oberflächlich.

[00:38:04]

Wie sieht die Person aus? Was hat sie an?

[00:38:07]

Und dann kommt das erste Gespräch und dann gehts weiter ins Detail. Das glaub ich weniger komplex. Ja, mein Blick ist gerade so, als hättest du eine komplexere Antwort erwartet.

[00:38:15]

Ich, weil du kurz vorm Umkippen warst. Das wäre jetzt gedacht. Was. Was? Krass, wie schnell Zucker wirkt. Also es geht mir sofort besser. Sehr gut. Es ist irre. Ich habe auch. Echt nur. Ich habe wirklich. Tatsächlich. Nur. Knapp. Nudeln gegessen. Und die mit schön Mikrowellen Reis aufgepeppt.

[00:38:28]

Mensch, du bist wirklich ein Brünne. Jemand der. Je älter er wird, desto mehr achtet er aufs Essen.

[00:38:34]

Du nur nur die guten Sachen, deine Oma. Da würde ich nochmal zurückkommen wollen. Die hat dir gesagt, dass wenn du was machst, das ist richtig, richtig gut sein muss, dass du der Beste darin sein musst, der Beste für dich oder der Beste im Vergleich mit anderen.

[00:38:49]

Ich glaube, sie meinte denn im Vergleich mit anderen und es ist glaube ich bei Juristen auch messbar. Also kannst du ein besserer Jurist sein als Russland. Genau. Und bei Journalisten ist das immer schwierig. Zum Beispiel, wenn ich einen Text lese von jungen Journalisten oder Gleichaltrigen oder älteren, dann kann ich den Text total schlecht finden. Aber andere können den gut finden. Ich finde das sehr, sehr schwer in dieser Branche.

[00:39:07]

Wenn man mal von den Formatierungen abgeht, also aus sich nicht auf die Formatierung festlegt, zu sagen dieser Text ist gut so. Es gibt Texte, diesen Furchtbarem, die für andere gut. Und es gibt Texte, Leute, die meine Texte furchtbar finde. Aber es gibt auch Leute, die meine Texte gut finden und deswegen ist es da.

[00:39:21]

So geht da eben der Anspruch, da am besten für einen selbst zu sein. Also habe ich das Gefühl, dass die Geschichte, die ich jetzt geschrieben habe oder den Film, den ich jetzt gemacht habe, die bestmögliche Version meiner Person ist. Würde ich mich selbst lesen, würde ich mich selbst angucken. So arbeite ich. Okay.

[00:39:38]

Hab ich auch immer. Ich habe nie für andere. Ich habe nie so wirklich für Preise geschrieben. Das gibt ja auch diesen Preis. Schreibe Journalismus. Ich hab mir, so mag ich den Text. Würde ich den selber lesen? Nein, das ist einfach der Compas, in dem ich mich bewegt habe.

[00:39:49]

Was war deine erste journalistische Arbeit? Also nach dem Playboy lesen, das war.

[00:39:56]

Ich habe einmal für das Bezirksamt Friedrichshain. Das war mein allererster wirklicher echter Artikel. Also Schülerzeitung natürlich. Da hab ich irgendwie Lehrer, Kritiken und Comics, die ich mochte, aufgeschrieben.

[00:40:06]

Aber das erste außerhalb meiner Schule war für das für einen Friedrichshainer Bezirks Blatt, was einmal im Jahr erscheint, wo so ein großer Kalender drin ist, aber auch so ein kleiner Teil, so Reportagen aus dem Bezirk.

[00:40:19]

Und dann hatte ich die Aufgabe über einen Van fahren Club wie heißt du so Leute, die hier in so einer längeren Schnecke laufen und dann mit einem Stock vorne und jetzt hat es einen Namen. Ich glaub von fahren.

[00:40:31]

Also ja irgendwie so und die hab ich begleitet. Und dann sollte darüber eben eine Reportage schreiben und ich habe hatte weder die keinen.

[00:40:37]

Also wie macht man das denn eigentlich? Und ich glaube, ich hatte so 250 Wörter Platz, hab aber dann dieser Redaktion abgegeben. Ich glaube 4000 Wörter. Da hab ich gemerkt, dass ich große Freude daran habe, viel lange darüber zu schreiben und die fand das auch ganz lustig. Aber haben dann eben das nochmal selber geschrieben, glaub ich. Haben einfach meine 4000 Wörter genommen.

[00:40:55]

Das zusammengestaucht und dann diese 250 Wörter selber geschrieben.

[00:40:58]

Die Rechnung wurde bis heute nicht überwiesen, wenn man gerade auf 50 Mark, die ich da in Rechnung gestellt habe der erste richtige Text oder der dann auch wirklich was ich gelesen? Oder war die für die Dummie genau mit 22 das war die Dummie war mein erster richtiger veröffentlichter Text. Da hab ich diese da hab ich einfach früher Texte geschrieben und an Redaktionen geschickt, die ich cool fand. Also ich hab so hast du's gemacht. So habe ich es gemacht. Ich habe einfach große Texte, einfach was ich dachte, was ein Thema ist, als wie auch immer die Textform dann war aufgeschrieben, an die Redaktion geschickt und gehofft, dass was passiert.

[00:41:29]

Und bei der Dummie war es so, dass ich den wirklich da war. Das wie klassischer Journalismus. Ich hab den geschrieben. Was ist das Thema eures nächsten Heftes? Ich würde gerne was dafür schreiben. Und dann hat Oliver Gers, der Chefredakteur, damals geschrieben Ja, Spaß! Und dann hab ich da hab ich dann Japanisch studiert zu dem Zeitpunkt und hab mir gedacht Was haltet ihr davon, wenn ich den Artikel darüber schreibe, warum wir warum japanischer Humor so komisch sich anfühlt?

[00:41:51]

Nochmal zu der Super. Und dann hab ich ein kleines Essay geschrieben, über was komplett redigiert wurde und auch alles irgendwie furchtbar, glaub ich zusammen gehagelt war.

[00:41:58]

Also von mir aus zusammen über, warum dieser Humor in Japan so seltsam auf uns wirkt. Also warum ist Takashi Cassel eine Fernsehsendung, die eine große Rolle in meiner Generation spielt?

[00:42:08]

Also damit glaube ich auch in deiner, so wie es sich anfühlt.

[00:42:12]

Das war mein erster richtiger echter Artikel und du hast geschrieben mal, dass du von bipolaren Text Chefs das Schreiben gelernt hast. Ja. Wie hast du das Schreiben gelernt? Und warum bipolar und warum? Vor allen Dingen auch. Du hast also gefühlt für alle Magazine in Deutschland geschrieben, was wirklich unglaublich ist.

[00:42:30]

Also mein Text Chef während meines Volontariat, das ist so eine CD schwieriges Verhältnis. Das war ganz seltsam. Im 1. Jahr meines zweijährigen Volontariat haben wir eigentlich dufte verstanden. Das war echt gut. Und das zweite Jahr war das absolute Gegenteil.

[00:42:43]

Also so, das war von ultra hartem. Ossi Mobbing. Ich also ich wurde halt so ultra fies gemobbt. Irgendwie so. Mir fällt gar kein Beispiel ein, wie du sie unser Redaktions Ossi soll das mal machen, wirklich erkennen.

[00:42:56]

Bis hin zu wirklich so. So wie ich mit dir rede, hab ich ja mit ihm auch gesprochen.

[00:43:02]

Und auch diese Offenheit. Ich habe ihm von meinen Eltern erzählt, wie wir über das Dritte Reich gesprochen haben.

[00:43:05]

Soll man ja nicht mehr sagen, aber du weißt schon.

[00:43:07]

Und er hat dann eben so eine Sachen gemacht wie er hat dann halt so um mich zu provozieren zu sagen Ja, mein Opa war bei der SS.

[00:43:13]

Also da war es wieder anders und er hat dann immer provoziert und immer irgendwie so wirklich fies ist er mit mir umgegangen.

[00:43:19]

Also der hat dann so Texte geschrieben und jeder Text, den du schreibst ist ja so, das tut ja weh schreiben und auch damals als Volontär, bei dem man das Gefühl hatte, man hat irgendwie die Möglichkeit, irgendwie die Welt zu verändern. Und das ist ja total easy und es fällt ja total leicht. Er hat da einfach dann so zerknüllt. Irgendwie ging mein Kopf geworfen. Also wirklich Terror und er waren nicht viel älter als ich. Es war jetzt nicht so, dass es irgendwie so ein 50 jähriger war, der so seine Midlife-Crisis an mir abgearbeitet hat.

[00:43:41]

Aber ich hab eben sehr viel gelernt im Umgang mit Menschen. Also ich habe gemerkt, so möchte ich niemals sein. Ich möchte niemals einen Menschen so respektlos und so schlecht behandeln in einem Arbeitsverhältnis und einem vorgesetzten Verhältnis. Und ich weiß, dass das nicht unüblich ist, diese Art von Text Chefs mit ihren Mitarbeitern umzugehen. Und ich habe lustigerweise gerade jetzt als 39 jähriger ein ähnliches Problem mit dem Text Chef, mit dem ich gerade beim Focus zusammenarbeite. Also der da ist auch unser ein dermaßen respektloser Umgang, wo ich so denke das muss ist eine Textstelle Krankheit und viele Journalisten und Journalistinnen, die das jetzt hören, werden wahrscheinlich nicken zustimmen so der Text.

[00:44:12]

Chef hat einfach oft eine Scheibe. So und das war dann eben so. Du schreibst 12000 Zeichen, das sind so 1800 Wörter und er sagt ja nochmal das ist das Feedback, was du da bekommen hast.

[00:44:23]

Nochmal so und da lernst du eben zügiges, schnelles Schreiben. So, du lernst eben, wie du so ganz schnell nochmal ganz anders denkst und ganz neu irgendwie an eine Geschichte herangehen musst. Und bei ihm war es oft nicht nach dem zweiten, also nach dem ersten nochmal kam noch ein drittes nochmal und vieles nochmal. Du hast echt oft und lange sah sich da und hast du dadurch aber gelernt, besser zu schreiben.

[00:44:46]

Natürlich. Ich habe ganz viel von ihm gelernt, aber der Umgang mit ich weiß nicht, ob das so ein so ein so ein Lehrer, so einen Lehrer Versuch von ihm war. So muss man Dingen oder so muss man Menschen schreiben beibringen. Aber es war halt einfach unerträglich. Also es wurde.

[00:44:58]

Also es war dann auch so, dass mein Chefredakteur, meinte der stellvertretende Chefredakteur, mich wirklich so schützend in den Arm genommen. Ich hab echt geheult. Also ich saß auf der Treppe in diesem Volontariat und hab echt geheult. So vor Schmerz, so weil es einfach unerträglich gemein war.

[00:45:11]

Wenn ich jetzt bei dir so einen Crashkurs an Reportagen schreiben oder machen, können wir das ja nicht schreiben unbedingt sein. Was wären so drei Sachen, die du mir mitgeben würdest, buchen würde.

[00:45:23]

Vergiss den Notizblock da. Wir schütteln jetzt alle den Kopf. Also ich finde, das, woran du dich erinnerst, ist oft das Beste für so eine Geschichte. Es gibt, so gibt es so einen Typus Frager. Seda schreibt irgendwie anders. Jeder macht da anders eine Reportage. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich alles, was ich mir aufschreibe, führt dazu, dass ich das, was ich dann nur noch über das schreibe, was ich aufgeschrieben habe in mein Notizblock und nicht das, woran ich mich erinnere.

[00:45:42]

Also wenn ich eine Reisereportagen geschrieben habe, dann ist es oft so, dass ich anderer Wochen unterwegs bin. Ich habe einfach anderthalb Wochen erlebt und danach mir erst die Notizen gemacht. Was will ich erzählen, was sind meine Eindrücke, was ist hängengeblieben?

[00:45:57]

So, das ist so für mich die wichtigste Regel eigentlich gewesen.

[00:46:01]

Bei Ujah für Gespräche sehe ich gerade bereite die Fragen so vor, dass du keinen Zettel im Interview brauchst.

[00:46:09]

Ich habe nie Zettel mit, sondern unterhalte mich mit meinen Gesprächspartnern von Auge.

[00:46:13]

Also hier in dem Podcast ist es total okay, ein Zettel dabei zu haben.

[00:46:17]

Das mache ich. Aber es ist nicht richtiger als andere Arbeiten, sondern so mache ich es. Warum machst du das nicht mit Zettel?

[00:46:24]

Weil wenn man sich dann besser unterhalten kann, finde ich. Also ich nehme an, die Interviews, die ich mache, sind auch oft ganz lang. Also das ist einfach so. So wie wir beide jetzt hier werden.

[00:46:33]

So ohne Ende eigentlich. Und die Interviews können ja auch ewig dauern. Deswegen ich hab ganz wenig berühmte Leute interviewt, habe nie so diese berühmten Hotelzimmer. 15 Minute hatte ich nie ein Interesse, weil ich wusste, da gehst du mit zehn Fragen rein und kriegst zwei beantwortet. Wer braucht das? Dann hatte ich kein Interesse daran. Und wenn du denen den Protagonisten für deine Geschichte triffst, dann hast du halt eben so viel Zeit, wie du willst.

[00:46:57]

Und dann unterhalte ich lieber Mach nicht. Du bist dann aber vorbereitet auf die Person. Ja, also ich bin da. Also bei Reportagen. Das ist ja oft so, wenn du nicht grade UN-Experten triffst, sondern eben jemand, der so du machst, eben beweist Ich kann, aber ich habe eine schöne Geschichte geschrieben, was Kieffer sammeln und hab mich mit so einem Ranger im Wald getroffen. Dann kannst du dich auf den Ranger im Wald nicht vorbereiten musste ich auf den Komplex des Käfer Sammelns, was so ein Hobby von mir ist vorbereiten und dann kannst du darüber mit ihm sprechen und deine Meinung einholt.

[00:47:22]

Aber wenn ich mit Menschen rede, die als Mensch was wichtiges gemacht haben, dann bin ich auf die Person vorbereitet.

[00:47:29]

Nun kommt aber auch drauf an..

[00:47:31]

Also für den Rechtsruck. Rechtsextremismus Film war es so Ich war thematisch vorbereitet, hab mich aber mit Absicht auf die einzelnen Gesprächspartner nicht vorbereitet, damit sie mir erzählen, wer sie sind und ich nicht mit diesem hochnäsigen Journalisten denen da rankomme. Du bist aber auch so. Das führt dazu, dass mein Gesprächspartner mir erst einmal erzählt, wer er ist, ohne dass ich voreingenommen bin. Wenn mir einer erzählt, er organisiert Europas größtes rechtsradikales KÃpfe Event, ist die Reaktion bei mir eben krass.

[00:48:00]

Und die Kamera läuft dabei zu. Wenn die Reaktion aber wäre, ja, weiß ich doch.

[00:48:05]

Dann ist mein Gesprächspartner auch wieder verschreckt. Das heißt, du guckst je nach Form. Gehst du rein und sagst es ja? Larry King zum Beispiel. Der hat sich nie vorbereitet.

[00:48:15]

Er hat ja auch manchmal völlig falsche Namen gesagt. Und Malala ist aber auch immer quasi mit dieser Neugier des Zug Fahrenden irgendwie in die Begegnung gegangen. Da geht immer was total schief und du sagst keine Ahnung zu Hillary Clinton. Hilary Swank? Ja, genau. Und das gibt's. Ich bin auch immer vorbereitet, natürlich. Und bin aber immer eigentlich immer gleich. Aber du sagst je nach Form genau. Es gibt ein Beispiel aus meiner Arbeit.

[00:48:42]

Ich habe letztes Jahr in Syrien den einen deutschen IS-Kämpfer getroffen und ich habe zehn Minuten. Und es wäre ein Gespräch, wo ich mich auf meine Gesprächspartner vorbereiten muss. Ich muss wissen, was hat er getan? Wie ist er nach Syrien gekommen?

[00:48:55]

Ich wusste, ich habe eine halbe Stunde Gesprächszeit mit ihm und dann hatte ich zehn Minuten Zeit, mich auf diesen Gesprächspartner vorzubereiten.

[00:49:02]

Da haben wir zu viert jeder liest ein Artikel, jeder fasst in mir zusammen, damit ich konkretere Fragen stellen kann.

[00:49:08]

Ich habe in so einem Gespräch lohnt es auch nicht, sich um also um diesen Typen, um das Thema herum zu eiern. Ich muss präzise Fragen stellen.

[00:49:16]

Also ich muss es auch tatsächlich echt anpassen. Wenn ich aber weiß, dass ich diesen IS-Kämpfer jetzt vier Wochen lang begleite, dann hätte ich mich nicht darauf vorbereitet. Dann hätte er mir wieder alles erzählen sollen, was er erlebt hat.

[00:49:26]

Das war die zweite. Der zweite Tipp Was war was der dritte? Also der dritte Tipp Warte. Blass Adjektive weg. So, so die Juristin. Aber das ist, glaube ich auch das sagt auch jeder Text Chef. Jeder Schreiber befiehlt eigentlich immer benutzt. Beschreib lieber, was du siehst, anstelle dass du dich mit der dt. Abkürzung mit Adjektiven nimmst. So so, du kannst irgendwann eine Frechheit.

[00:49:54]

Mir fällt kein Beispiel ein, aber das Adjektive einfach weg.

[00:50:00]

Was ist mit journalistischen Prinzipien?

[00:50:03]

Die können mir den Buckel runterrutschen. Vögele.

[00:50:06]

Also Moment. Nicht alle. Natürlich. Wenn du mit journalistischen Prinzipien meinst. So muss Journalismus sein. Der Autor darf kein Gefühl zeigen. Der Journalist muss immer der Erhabene im Gespräch sein. Der Journalist muss immer besser informiert sein als sein Gesprächspartner. Das sind diese Prinzipien, die mir den Buckel runterrutschen können.

[00:50:25]

Welche Werte sind dir wichtig? Faktische Richtigkeit, Richtigkeit.

[00:50:30]

So das, was Glasglocke es uns allen versaut hat, nämlich die Glaubwürdigkeit, ist einfach nur erreichbar durch die faktische Richtigkeit.

[00:50:38]

Und ich achte wirklich enorm ist bei den oder wir. Bei dem Film sind ja immer mehrere Leute beteiligt.

[00:50:45]

Wir achten wirklich enorm darauf, dass jeder Fakt stimmt, dass die Personen, mit denen wir sprechen, gerecht behandelt werden, nicht falsch im anderen Licht oder einem anderen Kontext dargestellt werden.

[00:50:54]

Und ja, eine ultra genaue Beobachtung und Betrachtung, die stimmt. Wir faken nichts. Ich fake nichts. Ich baue nichts zusammen. Ich will nichts faken. Es ist einfach scheiße, wenn rauskommt rauskommen würde, dass ich meine Arbeit nur machen kann, indem ich sie fake, dann hab ich den falschen Beruf. Also das sind die journalistischen. Also tatsächlich dieses die Richtigkeit, nicht Wahrheit.

[00:51:17]

Wahrheit ist immer wenn ich auf etwas rauf gucke, ist es subjektiv gefärbt, kann es nicht mehr wahr sein. Ich würde jetzt allerdings nicht lügen in Geschichten, sondern dass das, was ich sage.

[00:51:27]

Hand und Fuß hat. Das, was ich zeige, muss Hand und Fuß haben. Das ist ein journalistischer Grundsatz, an den ich mich auf ihn verhalte. Aber diese wie Journalisten Lehrbuch Dinger. Wieso? Nur so kann man schreiben. Nach dem Einstieg muss das Portal kommen. Dann hast du drei Absätze Zeit, deine These zu erläutern. So ein Schwachsinn. Da werde ich auch echt sauer. Also auch dieses ich geschichten. So also beim Stern. Ich war vier Jahre beim 3Jahre beim Stern.

[00:51:49]

Was war das für ein Kampf meine ich.

[00:51:51]

Geschichte einen Stern reinzubekommen, also eine Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt und immer dann dieses so ja, hier wie beim Stern.

[00:51:58]

Wir schreiben so nicht. Und das ist so doof, weil ganz viele Autoren und ganz viele junge Autoren wollen aber eben so Geschichten erzählen und ganz viele Leser und Leserinnen wollen auch Geschichten lesen, die so sind.

[00:52:08]

Dann bist du darauf gekommen, dass es wichtig ist, dass es um dich gehen muss in den Reportagen, weil die sind ja fast du machst gezeigt.

[00:52:15]

Das ist ja sehr gerade für ein Covert natürlich so. Ich erinnere mich eigentlich an keine Reportage von dir, wo es um nichts, nicht um dich ging.

[00:52:24]

Also jede Reportage, die du liest, unabhängig von Nachrichten, Reportagen, das ist weniger, hat immer den Autoren in der Reportage. Also wenn du so, du kriegst die nicht raus. Und nur weil ich das Ich dazu setze, wird dem Leser einfach deutlich Okay, das ist jetzt wirklich der Autor, der sagt, jede Beschreibung, jeder Eindruck eines Ortes ist eine Färbung durch den Autoren.

[00:52:44]

Es gibt ein Das ist ganz erstaunlich, deswegen hat sich das bei mir.

[00:52:47]

Ich habe nochmal einmal zurück. Ich habe für die Neon sehr viele Geschichten geschrieben. Das war 2006 719, das war die Zeit, wo diese Geschichten im Trend wurden. Weiß hat es dann noch größer gemacht und dann hat mich das gelangweilt und ich bin dann wieder zur klassischen Reportage zurück.

[00:53:02]

Aber die Reportagen, über die gesprochen wurde, als Leser oder diskutiert wurde, waren immer nur die Geschichten. Also dann hab ich einfach auch aus wirtschaftlichen Gründen gesagt Okay, offensichtlich wollen die Leute wirklich mehr Geschichten und ich verdiene besseres Geld, wenn ich eine Geschichte schreibe. Also hab ich da wieder die mehr geschrieben. Also es war eher so eine. So ist es eben.

[00:53:22]

Und da bist du sehr pragmatisch. Wenn es da war, ist es ein Beruf.

[00:53:25]

Du hast ja auch gesagt über Journalismus ist Kunsthandwerk, da kannst du das mal so ein bisschen auch ausführen.

[00:53:35]

Ich fand, wenn ich als als junger Journalist immer auf gesehen habe zu den alten Journalisten, diese Selbstinszenierung zum Künstler.

[00:53:43]

So ich bin so so wie ich die Welt sehe, bin ich der einzige Mensch, der das auch so ausdrücken kann. Und dieses, das fand ich wie bei Journalismus.

[00:53:51]

Was für mich in den meisten Fällen ein wegwarf Produkt ist, nämlich aus einer Zeitung, die du wegschmeißt, oder ein Blog, den du nur einmal liest und dann ist es vorbei, fand ich das irgendwie zu überheblich also und.

[00:54:02]

Aber es ist trotzdem eine Kunst, diesen diesen Beruf auszuüben. Und das ist so wie ein Goldschmied.

[00:54:07]

Das ist so ein Goldschmied ist ein Künstler.

[00:54:10]

Aber letztendlich macht er ein Gebrauchsgegenstand, nämlich ein irgendwie so ein blöden Startzeichen Anhänger oder dann im besonderen Fall ein Ehering, den man dann für immer sieht.

[00:54:21]

Aber es macht. Ich finde das also.

[00:54:23]

Ich werde damit den Kunsthandwerker nicht vom Künstler ab, aber es ist einfach eine andere Art des Arbeitens. Der Künstler finde ich. Ein Maler, ein Kunstmaler zum Beispiel. So einige, die ich kenne, würden auch malen, ohne dass sie Geld verdienen. Ich würde aber aufhören, wenn ich mit. Kein Geld verdienen würde oder kein Geld verdient hätte. Vermutlich hätte ich dann aufgehört und wäre dann doch Buchhändler geworden. Und das unterscheidet einfach von einem Künstler, finde ich.

[00:54:45]

Ah, ok. Und du würdest auch sagen Okay, das ist auch der Unterschied zwischen genau zwischen jemand, der für eine Zeitung schreibt und jemand, der ein Buch schreibt. Genau, also z.B. der Schriftsteller wurde.

[00:54:57]

Ja, es gibt bestimmt in Berlin Hunderttausende von Schriftstellern, die schreiben, schreiben, schreiben, ohne dass sie je eine Mark damit verdienen, ohne dass ich jeden Buchvertrag bekommen und das ist ja was anderes als Journalist sein. Deswegen ist der Journalist für mich eben der Kunsthandwerker und nicht der Künstler.

[00:55:12]

Und du würdest dann beruflich was anderes machen. Aber würdest du dennoch schreiben? Ja, ich würde dann als Hobby wahrscheinlich schreiben, also war ich schon immer gerne geschrieben habe.

[00:55:20]

Und dann werde ich eben so ein Hobby Schriftsteller und Amateur Schriftsteller sollte. Ich mag diesen Begriff Amateursport. Ich bin ein Amateur Etymologien und ich mag das einfach und. Aber ich würde halt damit kein Geld verdienen und würde dann eben einen anderen Job machen.

[00:55:37]

Ich ich versuche jetzt mal, ich werde mal gucken, wie ich nicht zu schnell.

[00:55:41]

Ich rede. Bin ich für mich nämlich gerade sehr schnell redend.

[00:55:44]

Für mich ist alles so, dass ich hab. Das fällt mir nicht auf. Also wir kennen uns. Hab ich ja schon. Haben wir schon erörtert. Wir kennen schon eine ganze Weile. Und du bist auch ein sehr häufig gewünschter Gast hier. Und ich habe immer gedacht Ja, aber war denn Tilo? Ich finde, es ist immer Timing ist immer total. Irgendwie hat das ist es wichtig und wir haben uns das letzte Mal vor drei Wochen getroffen. Wir sind ja immer Nachbarn.

[00:56:13]

Irgendwie.

[00:56:14]

Also auch mit deinem neuen Büro. Jetzt sind wir auch wieder Nachbarn. Und wenn wir uns dann zufällig auf der Straße getroffen und du hast mir von deiner Reportage erzählt Rechts, deutsch, radikal heißt Sinne und ich habe dich gefragt, ob ich mitkommen darf mit einem Koni.

[00:56:29]

Du hast mich gerade, ob ich mitkomme irgendwie so und dann bin ich mitgekommen und hab dich dann ganz, ganz anders erlebt als als jemals zuvor. Nämlich nicht mehr selbstsicher und alles klar war, sondern sehr ängstlich, sehr verunsichert. Wir sind gefahren, wurden von einem Personenschützer, der im Kofferraum eine kugelsichere Weste hatte, was ich schon mal irgendwie. Also das war für mich zumindest neu. Für dich nicht?

[00:56:54]

Und es war eine sehr irre Situation. Und als wir dann zurückgefahren sind und wir uns auf dem Rücksitz unterhalten haben und du nochmal unsicher Was soll ich jetzt?

[00:57:05]

Jetzt lasse ich mal noch eine Weile und jetzt müssen wir uns unterhalten, sozusagen. Jetzt ist jetzt.

[00:57:11]

Jetzt ist der richtige Moment.

[00:57:12]

Und da haben wir nochmal paarmal hin und her SMS kurz danach und ich weiß aber nicht, wir sind ausgestiegen aus diesem Auto.

[00:57:22]

Du wurdest dann mit dem Personenschützern was besprechen für die nächsten Tage, am nächsten Tag war die Hochzeit deines Bruders, der Personenschützer hatte ich auch dahin begleitet.

[00:57:32]

Und was passiert ist, ist bis jetzt zumindest. Wie ich das wahrnehme, deine berühmteste Reportage geworden. Du bist am meisten Aufmerksamkeit bekommen hast. Was ist denn so passiert? Die nächsten Tage, weil das vielleicht noch als Einschub Es war nicht klar, du hattest ein Personenschützer. Von euch ist niemand ins Büro gegangen. Also es war eine große Verunsicherung sozusagen. Also du hast eine Verunsicherung. Einerseits was Sicherheit betrifft und aber auch was die Qualität der Reportage betrifft.

[00:58:01]

Das genau das traf aufeinander zu.

[00:58:02]

Ich glaube, diese Qualität der Reportage Unsicherheit beherrschte mich. Aber zu 90 prozent, 10 prozent war dieses Personenschutz.

[00:58:09]

Wir müssen aufpassen Ding.

[00:58:11]

Weil jeder Zuschauer oder jeder Leser eines Textes ist im Prinzip mein alter Text Chef das drin.

[00:58:19]

Also was ist, wenn die mich so krass beleidigen, mir so meine Arbeit um das um die Ohren hauen?

[00:58:27]

Und ich war bis zum Moment der Ausstrahlung oder bis zum Moment des Drucks bei mir der Reportage, bis zum Moment der Ausstrahlung davon überzeugt.

[00:58:34]

Die ist doch gut, oder?

[00:58:36]

Also so genau, oder? Genau das ist doch total geil, oder?

[00:58:40]

Also du hast die ganze Zeit bist du davon überzeugt, dass du das Richtige machst.

[00:58:43]

Meine Oma.

[00:58:45]

Aber trotzdem muss es sich ja messen. Also meine Oma war die Bezugnahme auf Ich habe Confed-Cup bin ich zu schnell gerannt und Bezugnahme auf dieses sei der beste Weg.

[00:58:56]

Aber trotzdem es ja gemessen am Zuschauer, am Konsumenten und wenn der das kacke findet, dann hab ich irgendwie hab ich mich falsch eingeschätzt, da hab ich das, was ich mache, falsch eingeschätzt. Und das ist dann so einer von zahllosen Gedancken der Unsicherheit, während man solche Filme herstellt oder solche Reportagen schreibt. Und das ging unter anderem darin vor.

[00:59:11]

Und dann war es ja auch so, dass dieses Thema löst ja oft riesige Shitstorms aus. Ich hatte so eine Angst vor einem riesigen Shitstorm, der glücklicherweise ausgeblieben ist. Ich hatte Angst, dass ich mich rechtfertigen muss für Fehler, die wir übersehen haben. Weil natürlich ist da eine eine sehr große Redaktion mit. Wir haben es in einer großen Redaktion gemacht, großes Team über lange Zeit sind. Viele Menschen waren daran beteiligt. Trotzdem bin ich ja dann so diese Figur da vorne, die dann geradestehen muss, wenn etwas scheiße läuft.

[00:59:38]

So, es wird nicht der einzelne Redakteur angegriffen, sondern ich werde angegriffen.

[00:59:42]

Und ich meine, wir hatten ja dann innerhalb des Films auch einen politischen Skandal, der ja auch zur Entlassung dieses Christian Lütz geführt hat, also dem ehemaligen Fraktionssprecher der AfD, der sich verfassungsfeindlich verfassungswidrig über Menschen geäußert hat, eben in unserem Film.

[01:00:02]

Und da war so viel Druck dran, da war so viel, so viel, da hätte so viel passieren können.

[01:00:08]

Auch dieses früher an Covert ist immer noch im Ausland. Ich steig ins Flugzeug, Geschichte hinter mir gelassen. Ihr ist es so Ich steige aus dem Auto. Da ist die Geschichte. Ich verlasse die Wohnung, da ist die Geschichte. Ich bin ständig konfrontiert mit dieser Geschichte und kann dem nicht mehr ausweichen. Und das war so, das hat mir wirklich echt viel Angst eingejagt und auch Respekt. Also so was hab ich da gemacht.

[01:00:29]

Also da hat es dann. Du hattest einerseits Angst vor einem, vor einer Ablehnung und andererseits aber auch Angst vor Angriff.

[01:00:40]

Am Ende danach.

[01:00:41]

Ja, also ich hatte einfach wirklich Angst, dass wir zwei Jahre lang übersehen haben, dass wir uns von irgendwelchen Rechtsextremen ausnutzen lassen haben, dass wir zwei Jahre übersehen haben als wir. Wenn wir diesen Film ausstrahlen, dass wir Propaganda für Rechtsextreme machen und dass wir das nicht geschafft haben, eben diesen schmalen Grat hinzubekommen zwischen die Leute aussprechen lassen, aber auch zu zeigen Das ist echt dummes Zeug, was die da erzählen. Aber wir wollen wissen, warum sie dieses dumme Zeug glauben und erzählen.

[01:01:08]

Und das war wirklich da. Ich glaube, das war einer meiner größten Ängste, dass wir irgendwie das ich habe sie einmal im Alptraumhafte Vorstellung so Böhmermann macht sich bei Twitter über mich lustig und so irgendwie alle zeigen mit dem Finger auf mich der Idiot, der Idiot. So das so war das und das hast du, glaube ich an diesem Abend in meinem Gesicht abgelesen. Dieses dann war ja die Howto, wo lauter der deutschen Presse war, da hat sie diesen Film angeguckt und ich dachte, es ist echt so, das ist ja.

[01:01:29]

Und es wurde diskutiert danach und es wurde auch diskutiert und ich bin nicht erleichtert aus diesem Film danach raus, sondern ich war dann noch schwermütiger eigentlich. Und dann noch durchhalten bis zum Montag, wenn der Film ausgestrahlt wird.

[01:01:40]

Huh, das waren dann noch die Hochzeit meines Bruders. Allerdings hab ich da sehr viel Alkohol getrunken. Sehr geholfen ist denn war es notwendig, dass noch ein zweiter Personenschützer dazukommt?

[01:01:52]

Jetzt also, das kann ich nicht einschätzen. Ich bin kein Niemand, der im Sicherheitsbereich arbeitet. Es war auf jeden Fall wichtig, dass er da war. Er hat uns ein gutes Gefühl von Sicherheit gegeben. Er hat auch tatsächlich gezeigt, dass der Sender sich um uns kümmert, dass wir dem Sender wichtig sind, dass wir irgendwie uns keinen Schaden zugefügt würde. Und ich hatte tatsächlich jetzt wirklich echten Reflex Die Burana meiner Eltern muss beschützt werden. So, das war.

[01:02:11]

Das war nicht der Hauptgrund für diesen zweiten Personenschützer, weil so eine Buchhandlung Fensterscheibe lässt sich mal schnell schmeißen.

[01:02:16]

Ist denn irgendwas passiert? Nein, nein. Also ich hab so oft in dieser Rechts Siff Twitter. Da gab's Anfeindungen. Und irgendwie so, wenn wir dich sehen, wir machen dich kalt. Ich glaube anderer Dialekt an eine andere Art des Redens.

[01:02:31]

Und ich habe zwei Drohung per Mail bekommen, aber davon eine echte beknackte Morddrohung.

[01:02:36]

Und das war dann aber so.. So, also da haben wir dann auch im Büro drüber so ein bisschen so so richtig bedrohlich finden wir das nicht. Ich meine, wenn in Syrien wurde auf mich geschossen. Ja so! Wenn einmal auf dich geschossen wird, gezielt auf dich, dann mach dir eine E-Mail. Keine Angst mehr.

[01:02:51]

Ja, so was heißt also was mich? Was ich interessant finde, dass ein 39 jähriger Mann und ich fühle mich da gar nicht frei von ihm sprechen. Aber es interessiert mich, warum das so ist, der so viele Sachen gemacht hat, so viele Reportagen geschrieben, gedreht und so weiter und so fort hat, am Ende dann doch Angst hat. Das Böhmi mit dem Finger auf ihn zeigt. Woher kommt das? Heißt der Text steht immer noch. Ja, diese Angst zu enttäuschen und diese Angst und natürlich was auch noch dazukommt, ist dieses, dass dir irgendjemand sagt Du kannst das nicht.

[01:03:27]

Hör endlich auf so hör auf mit dem Scheiß, den du machst. Du bist schlecht. So und diese Angst treibt glaub ich sehr viele Kulturschaffender an, das es nicht nur ein Antrieb den ich habe ist.

[01:03:38]

Ich hatte einen anderen Gedanken noch dazu leicht vergessen, dass ich mal wieder in den See war. Aber es gibt ganz andere Gedanken. Nur neuer Gedanke. Es gibt ein Beispiel aus meinem Leben.

[01:03:47]

Das Buch in 80 Frauen um die Welt. Ja, so ein furchtbar beklagter Buchtitel, den ich seit Tag 1 beknackt finde. Und das war noch vor der Sexismus-Debatte in Deutschland, der MeToo-Debatte. Da war der Titel schon furchtbar sexistisch und ekelhaft.

[01:04:00]

Und selbst das Buch selber ich habe es vor kurzem nochmal durchgeblättert, weil es eine kleine Debatte im Zuge dieses Rechts Deutsch sexuell allerdings Films gab.

[01:04:08]

Habe ich selber ja nochmal rein geguckt.

[01:04:09]

Und tatsächlich ist dieses Buch an bestimmten Stellen zart, sexistisch und auch unangenehm rassistisch. An kleinen Momenten aber waldlauf ich diese vor 10 vor 11 Jahren, als ich das Buch geschrieben habe. Und es entschuldigt das nicht, das einfach noch. Man konnte da noch so reden und so denken, ohne dass man darüber nachgedacht hat, dass es scheiße ist, dass man so redet und dass man so denkt.

[01:04:32]

Und das ist zum Beispiel, da wird jetzt mit dem Finger auf mich gezeigt. Da wird jetzt gesagt So ein Mist, wie kannst du nur so ein Dreck schreiben? Dann gab's einen kleinen Shitstorm, dann wurde irgendwie auf Amazon wurden ganz viele schlechte Kritiken dazu geschrieben.

[01:04:44]

Ich wurde dann bezichtigt des Aufrufs zur Vergewaltigung von Frauen und das war ganz hart, weil es dann dieser eine eine Mini Version von der großen Angst Böhmi zeigt mit dem Finger auf mich war.

[01:04:57]

Ich musste mich mit etwas, was ich was offensichtlich schlecht und was nicht wieder. Ich kann da nicht widersprechen. Der Titel ist einfach schlecht. Auf das Buch bin ich noch immer noch stolz.

[01:05:04]

Der Titel ist einfach furchtbar.

[01:05:07]

Musste ich mich rechtfertigen. Und das war ganz interessant. Das Gefühl. Weil ich glaube ich froh war, dass ich es selber schlecht finde und somit einfach allen Kritikern zustimmen konnte.

[01:05:16]

Ja, dieser Titel ist kacke. So jetzt bei dem.

[01:05:20]

Bei dem rechtsextremen Film wäre das echt schwierig geworden, weil ich finde ihn ja gut. Ich fand ihn in der Fassung, bevor du ihn gesehen hast, bis auf dieses eine Ding.

[01:05:27]

Was wir da entdeckt haben, fand ich ihnen ja gut. Was passiert dann mit mir, wenn dann plötzlich doch die Leute auf mich zeigen? Wie rechtfertige ich das vor mir selbst?

[01:05:34]

Und das ist, glaube ich, dieses Komplizierte an Kritik auch.

[01:05:39]

Ist das jetzt eben was anderes, weil das hier stattgefunden hat? Weil man du hast wirklich in den krassesten, an den krassesten Orten? Also ich fand die Marly Doku auch wahnsinnig, z.B. weil ich das selber auch mal war und und und. Ich fand das irre.

[01:05:52]

Wo du also du bist da hingefahren, wo ich hingefahren bin und. Und dann passiert aber der größte Scoop passiert in Deutschland und aber auch die größte Angst eigentlich dann am Ende oder so was.

[01:06:08]

Was sagt das über deine Arbeit?

[01:06:11]

Dass sie sie nie gemacht habe für Scoops. Sonst hätte ich viel früher mich schon reingesetzt und versucht, irgendetwas ganz viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ganz viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen in Deutschland.

[01:06:20]

Das ist so Ich habe die Geschichten, die ich mache, besonders an Covert.

[01:06:25]

Dass es dieses Format und dieses im Ausland sein und dieses, dieses wirklich an Orte gehen, an die keiner geht. Das ist eine ganz große Motivation für mich. Es ist nicht die Motivation, irgendwas aufzudecken und zu sagen Guckt mal hier, was ich hier entdeckt habe, das wusstet ihr vorher noch nicht. Das ist gar nicht so interessant für mich.

[01:06:42]

Im Rahmen meiner Arbeit ermöglichen sich oft Situationen in dem, was aufgedeckt wird und 100 zeigen wir es natürlich auch.

[01:06:48]

Aber das ist nicht der Antrieb. Also auch den rechten Film hab ich nicht mit dem Antrieb begonnen oder haben wir nicht begonnen mit Bedenken was auf.

[01:06:54]

Sondern wir wollten was zeigen, sodass das etwas aufgedeckt haben wir ein Produkt dieser ausdauernd Geduld, die wir da an Tag gelegt haben.

[01:07:01]

Gehst du da für dich selbst hin oder gehst du da für mich Zuschauer hin? Für dich, für mich? Also Mali, Syrien, alles für dich selbst?

[01:07:08]

Ja, ich finde es toll, dass ich damit mein Geld verdienen kann. Und ich finde es toll, dass es Menschen gibt, die das gerne gucken. Und wir kriegen auch sehr viel Lob für ein Covert, aber das Urbedürfnis ist.

[01:07:22]

Oh, ich möchte eigentlich mal wissen, wie es in Syrien ist. Ich möchte wissen, wie es in Mogadischu ist. Ich möchte gerne mal durch sechs Tage durch einen Urlaub u.a. durch den Urwald laufen und wirklich echt echte Ängste ausstehen.

[01:07:34]

Das sind eigene, innere, echte Bedürfnisse. Das meine ich nicht mit dem Satz. Ich möchte gerne mal dem Zuge zu dem Zuschauer zeigen vor Dingen, die ich Angst habe.

[01:07:45]

Wie fühlt sich Todesangst an?

[01:07:52]

So wie kurz der Moment kurz davor, eine Rede zu halten. Nur sehr lange. Dieses Gleichnis, dieses Uneinige, diese unangenehme Aufgeregtheit auf einem größeren Familien, Geburtstag oder bei einer Hochzeit, wenn man derjenige ist, der jetzt eine Rede halten muss.

[01:08:08]

Dieses Pochen, dieses Ziehen in der Mitte deines Körpers so etwas soll vorbei sein, das auf mehrere Tage konstant.

[01:08:18]

Du gewöhnst dich irgendwann dran und dann ist dann ist die Todesangst vorbei. Aber so beschreibe ich die Todesangst ist auch ein zu drastischer Begriff. Ich würde es eher als krasse Angst bezeichnen vor allen möglichen Dingen, die passiert werden können. Du gehst eigentlich, wenn du nach Syrien gehst, nicht davon aus, dass du stirbst. Du gehst eher davon aus, dass du schwerverletzt wirst und extra.

[01:08:32]

Oder wie werde ich eigentlich aus diesem Ort rausgeholt? Müssen sie mich dann tragen? Solche, diese Gedanken. Und die führen zu einem grundsätzlichen Unwohlsein, was ich immer beschreibe mit dem Gefühl, kurz eine Rede halten zu müssen.

[01:08:46]

Also ja, es beginnt eigentlich Deutschland schon.

[01:08:50]

Also bevor du losfährt, hast du schon diese Art von morgen muss ich eine Rede auf der Hochzeit meines Bruders halten.

[01:08:56]

Aber ich fliege nach Mogadischu. Und dann hast du so einen.

[01:08:59]

Und dann kommt das ist so wie so kleine Etappen. Da landest du in Istanbul zwischen so okay, jetzt wird's krasser.

[01:09:06]

Ich atme tief ein. Die Hände werden langsam feucht. Dann steigst du das Flugzeug Landes, sechs Stunden später in Mogadischu und dann diese letzte, dreiviertel Stunde. Es wird wirklich mit einem echten Herzschlag. So, wie ist das? Wie riecht das Land? Wie fühlt sich das an? Was sind die Sicherheitsbedingungen, die ich gleich erfüllen muss? Und das hält an. Diese erste große Angst. Aufregung bis zu dem Moment, in dem du den Menschen, mit dem du zusammenarbeitest, triffst, der dann meistens, wenn er Erfahrenes sagt Mach dir keine Sorgen, alles wird gut.

[01:09:34]

Was ich bei der Doku sehr sehr spannend fand bei der rechts deutsch radikal Dokus gibt das berühmte Ende auf das der. Und was gezeigt wird ist im Grunde oder eigentlich wird es nicht gezeigt. Es wird angedeutet. Eine Unterhaltung in einem Berliner Restaurant. Der ehemalige Fraktionsvorsitzende, Sprecher, sprecher der bundestagsfraktion der AfD.

[01:10:01]

Genau. Und er wird von wie hieß sie? Lisa lizenzieren.

[01:10:04]

Lisa Lizens ja quasi.

[01:10:10]

Sie liefert euch und dem Zuschauer im Grunde seine Sicht der Dinge.

[01:10:17]

Und was aber dann in der was in der Dokumentation nicht drin ist? Man hört es nicht und man sieht es nicht. Und wir sind dann wir haben das ja gesehen und das war nach dem. Nachdem der die Doku gezeigt worden ist, war das auch eine große Diskussion zu dem Moment. Das wurde auch nie ausgesprochen. Wer ist dieser Typ? Ein paar in dem Raum wussten es dann schon und konnten das schon zurückführen. Aber ihr habt euch das nicht gesagt.

[01:10:41]

Ihr habt das auch nicht in irgendeiner Form deutlich gemacht.

[01:10:45]

Und ich hab dich dann so auf dem Weg zurück hab ich die Gefahr. Na ja, ihr habt doch schon Tonaufnahmen davon gemacht, oder?

[01:10:51]

Und du sagtest nein und und es ging so, wie ich es verstanden habe, um journalistische Werte.

[01:11:01]

Warum bist du dann nicht korrumpierbar?

[01:11:03]

Warum bist du, warum lässt du dich nicht doch verleiten? Doch, meine könnten ja hier ein Mikrofon hinmachen machen zur Sicherheit, oder? Sie hätte ja verkabelt sein können. Oder irgendwie. Aber ich fand das wirklich, dass da so eine da wird so ein hoher Wert darauf gelegt.

[01:11:21]

Warum ist das so unendlich wichtig?

[01:11:25]

Also unabhängig von der Geschichte der Tonaufnahmen ist es so, weil das ist das ist das, was dich angreifbar macht als Journalist, so dieses, also dieses Tonaufzeichnungen hin oder her.

[01:11:38]

Also dieses Jahr, nein, das ist noch so eine, so eine eigene rechtliche Debatte. Einfach das ist wirklich so eine Grundgesetz. So wählen dürfen wir. Wo darfst du was mitschneiden, wo darfst du was nicht? Das ist auch so. Das betrifft nicht mal Journalisten.

[01:11:49]

Auch wir beide durften jetzt nicht aus Spaß draußen eine Tonaufnahme machen. Das einfach Gesetz. Aber ich finde das Einhalten dieser das ist Gesetz. Das ist gut. Du darfst Leute nicht einfach auf den aufnehmen. Du kannst, du musst. Ja glaub ich auch. Wenn ich eine versteckte Kamera hast oder so eine Überwachungskamera, musst du ja draußen sagen. Hier eine Überwachungskamera. Aber Gesetze sind dir ja nicht wichtig.

[01:12:07]

In welchem Sinne also Regeln. Gesetze sind mir wichtig. Regeln sind mir manchmal nicht so wichtig. Aber Gesetze?

[01:12:12]

Naja, aber Gesetze? Du, du nimmst Drogen, du also fürs Fernsehen, du übertritts Grenzen illegal. Also du verletzt ja auf jeden Fall. Aber damit verletzt ich mich und nicht andere.

[01:12:25]

Wenn ich Drogen nehme, dann kann ich höchstens selber mich selber. Oder man hat seinen eigenen moralischen Kompass, der mich betrifft. Das heißt also, du lehnst ja dann sozusagen Gesetz. Okay, das Gesetz, das nehme ich nämlich an!

[01:12:37]

Ja, das Gesetz wird wieder haben. Ja, es ist tatsächlich so. Ich glaube, wenn meine journalistische Arbeit Gesetze bricht und damit andere verletzt.

[01:12:45]

Das ist ungehörig. Punkt. Einfach. Da gibt's auch gar keine Diskussion.

[01:12:48]

Wenn ich aber irgendwie Gesetze breche, weil ich entscheide, ich möchte gerne mal Heroin nehmen, dann ist das meine eigene Entscheidung. Und wenn ich daran sterbe und dafür ins Gefängnis komme, muss ich die Konsequenzen dafür tragen.

[01:12:57]

Zu Punkt. Das ist Gesetz. Wenn ich das Gesetz breche als Thilo für mich ganz individuell, ohne dabei andere zu bedingen, dann ist das mein Problem und ich würde auch niemanden.

[01:13:09]

Ich würde. Ich würde auch niemals, niemals auf jemand zeigen, der irgendwie dem annimmt und sagt Das ist doch aber verboten.

[01:13:14]

So mach doch, was du willst. Wenn du dich dabei um ist oder in den Knast kommst, ist das dein eigenes Problem.

[01:13:20]

Und das ist der Grund, warum du auch dann sagst ok, in dem Moment, ich würde diese Person, das darf ich nicht, ich darf diese Person nicht verletzen.

[01:13:31]

Ja, soweit, diesen Respekt, diesen respektvollen Umgang muss ich mit jedem einzelnen Menschen, mit dem ich mich umgebe, muss ich einfach einhalten. Ich muss mich.

[01:13:41]

Das sind meine eigenen Regeln. Und das ist ganz wichtig, dass ich mich an diese Regeln halte. Lustig ist eben z.B. auch, dass dieses Einhalten der Regeln dazu geführt hat, dass das Interview mit dem IS-Kämpfer sehr offen war, was dann ein Jahr später dazu geführt hat, dass Rechtsextreme zu mir sagen Ja, du hast ja auch ziemlich gerecht mit dem IS-Kämpfer gesprochen, dann rede ich auch mit dir.

[01:13:58]

Und ich muss mich eben an diese Regeln halten, damit ich auch meine Arbeit weiter machen kann.

[01:14:03]

Warum ist also das ist ja eine sehr, sehr, eine sehr.

[01:14:07]

Das ist jetzt eine Wertung der persönlichen mal eine sehr anständige, ein anständiges journalistisches Arbeiten, würde ich sagen.

[01:14:16]

Warum habe ich vielleicht das Gefühl, dass nicht alle Journalisten so arbeiten?

[01:14:24]

Ich glaube, weil Journalisten keine Maschinen sind, sondern Menschen. Und weil es gibt ja genug Skandale, immer wieder, immer wieder von Journalisten, die unsauber arbeiten. Aber das System funktioniert manchmal gut, manchmal weniger gut, um eben diese unsauber Unsauberkeiten auch einfach aufzuzeigen. Also deswegen.

[01:14:38]

Ich glaube, es ist normal, dass Journalisten auch. Mit schmutzigen Händen, wie ein Fleischer zum Beispiel mal so ein Steak zubereitet.

[01:14:46]

Oder ein Artikel schreibt Also für dich ist es in der Beurteilung.

[01:14:51]

Es ist dir egal. Im Grunde, wenn es hätte auch sein können, dass dieser Name überhaupt nie veröffentlicht wird. Und es würde kritisiert werden, dass man den nicht richtig zeigt und es wäre unglaubwürdig. Und so weiter und so fort. Hätte ja alles passieren. Es hätte alles. Die AfD hätte auch sagen können Ja, Lügenpresse und so weiter. Wer ist es denn? Was soll das denn? Und so weiter. Das wäre dir dann. Das hättest du in Kauf genommen, weil du weißt, deine eigenen journalistischen dann Wertekompass ist es so, wie es ist.

[01:15:19]

Es gab Momente, in denen ich z.B. diese blitzend nicht vertraut habe und dachte irgendwie ist es seltsam, was sie hier mit uns macht.

[01:15:27]

Und es gab eben auch Momente, wo ich sie hätte, würde oder wo wir im Team diskutiert haben. Dann lassen wir das eben weg. Diese Situation, diese Situation, da nehmen wir es eben raus.

[01:15:36]

So war der Film, war für uns genauso stark durch die anderen Protagonisten. Wir hätten diesen Scoop nicht gebraucht, um den um es als einen guten Film abzugeben.

[01:15:44]

Und zwar auch immer auf Seiten des Senders, so dass die auch gesagt haben Wer wir sind auch zufrieden ohne dieses letzte, die letzten 20 prozent des Films. Wir finden den Film immer noch stark. Wir finden es wichtig, was die Aussage des Films ist. Und das zeigt eigentlich, dass wir eben keine Scoop Abhängigkeit haben, was glaube ich auch oft viele Menschen diese Erfolgs Abhängigkeit dazu führt, dass du eben schludrig anfängst zu arbeiten, um immer wieder diesen Erfolg zu haben.

[01:16:07]

Ich meine, das ist die Begründung, warum klarerer Luxusklasse Luxus wurde, weil er auf dieser Welle der Preise geritten ist, auf dieser Welle der Anerkennung und jedes mal eine mega Reportage Reportage zu schreiben schaffst du eben doch nur wenn du.

[01:16:23]

Fakes. Du kannst nicht jede Geschichte kann nicht perfekt sein. Ich meine, was haben wir für eine riesige Geschichten Müllhalde bei uns in der Firma, weil manche Geschichten einfach nicht funktionieren.

[01:16:32]

Was glaubst du, wie diese Reportage jetzt deine zukünftige Arbeit beeinflussen wird?

[01:16:37]

Also wirst du mehr hier machen, weil du merkst ich meine, du hast jetzt so viel wie jetzt. Haben wir ja schon. Hast du auch noch nie bewirkt. Du hast wirklich was bewirkt. Es ist ja ganz oft bewirkt man gar nix so! Oder man kriegt es nicht mit, sondern fliegt es nicht meine Meinung. Also männlich oder weiblich ist. Also das ist ja nun wirklich was sehr Großes. Also in dem Fall und ein sehr großer Augenöffner. Natürlich merkt man auch wenn ich eine von dir sehe, wie du in Mali bist und da irgendwie mit einem Musiker redest usw.

[01:17:08]

, dann ist das total berührend für mich. Aber weil ich da war.

[01:17:12]

Wenn du im Irak bist, dann ist es dann, ja dann ist es irgendwie krass. So, aber dann ist es so krass, wie auch mal in Filmen ist. Aber es ist so viel weiter weg von mir. Die Doku hat mich total berührt, weil es eben meine Heimat ist und weil ich auch die Gesichter kenne. Und die und das ist unsere Geschichte. Ist viel viel näher dran. Es berührt mich viel viel mehr. Natürlich. Wie geht es dir damit?

[01:17:36]

Weiß ich gar nicht.

[01:17:36]

Um ehrlich zu sein. Ich weiß gar nicht, wie es mir damit geht. Es ist so Dieses ist. Das erinnert mich ein bisschen an die Frage, die wir der Forschung gesprochen haben. Was. Was ist die Motivation meiner Arbeit? Ist es der Scoop? Ist es dieses. Also ich habe.

[01:17:47]

Ich kann mir denken, dass der Sender Beispiel möchte, dass ich viel mehr in Deutschland mache. Es gibt eben jetzt auch etwas aufgefallen. Moment. Jetzt fällt mir gerade was. Genau jetzt habe ich was diese. Was mir aufgefallen ist, ist was ein großer Vorteil, dass in Deutschland deutsche Themen zu bearbeiten ist. Dass es viel, viel leichter ist, auf Deutsch sich zu unterhalten.

[01:18:04]

Also man verliert immer.

[01:18:05]

In Mali zum Beispiel verlierst du was auf dem durch den Übersetzer, damit ihr spricht und das ist irgendwie was klingt so etwas nach was ganz Kleinem.

[01:18:12]

Aber an diesem rechten Film oder der Film, der danach nachkamen über Armut.

[01:18:16]

Eine Woche später merkst du, wie faszinierend und toll es ist, ein Gespräch auf Deutsch miteinander zu führen und auf einer emotionalen Ebene zu sein und nicht darauf zu warten, was sagt der Übersetzer oder dass man selber ins Englische übersetzt. Und du verlierst einfach sehr viel.

[01:18:29]

Und das ist so gerade tatsächlich das, was mich am meisten reizt. Diese Gespräche auf Deutsch führen mit Leuten und da ist mir das Thema schon wieder erst einmal egal.

[01:18:38]

Ich will dann lieber hab ich lieber Lust, noch mehr Menschen kennenzulernen, um diesen Menschen in Thema X nahezukommen, sodass es das, was ich gerade jetzt diesen Reiz in Deutschland ausmacht ich will, glaub ich jetzt nicht anfangen, irgendwie den nächsten Skandal zu suchen, dass die nächste krasse Geschichte Was könnte Deutschland sein, was könnte Deutschland im 20. 21 bewegen?

[01:18:59]

Dann tapst du glaub ich in diese Wallraff Falle. Das ist, dass du einen Skandal nach dem nächsten produzieren musst mit den Erkenntnissen, die du als Journalist hast. Und das möchte ich nicht.

[01:19:10]

Aber könntest du jetzt auch eine Dokumentation oder eine Reportage darüber machen?

[01:19:15]

Über etwas, was gar nicht so krass ist? Ja, haben wir schon ganz oft gemacht. Also wir haben ja insbesondere im Schreiben habe ich ganz oft kleine Geschichten, die ich mache.

[01:19:24]

Aber.

[01:19:27]

Was könnte aus dem Covert Kosmos? Aber das ist ich immer krass. Das stimmt. Da kann man kein Beispiel finden, das irgendwie immer.

[01:19:34]

Aber wir haben für Galileo kleine Geschichten gemacht über die Tattoos, die ich hier am Arm habe. So irgendwie so eine alte Frau, die tätowiert oder.

[01:19:42]

Das sind so kleine Beobachten. Das Problem ist, glaub ich, das Medium Fernsehen. Sie brauchen einfach auch immer groß und laut und krass. Ich meine, guck dir an, was im Fernsehen Erfolg hat. Das sind die großen und lauten Shows und das sind die großen und lauten Dokumentationen. Das ist, glaube ich, auf Netflix kannst du leiser und stiller sein, glaub ich.

[01:20:01]

Ich meine das. Mein Gefühl. Du hast. Ich glaube.

[01:20:05]

Nachdem du mich. Ich glaube es war Syrien. Oder Irak.

[01:20:10]

Bin mir nicht ganz sicher. Hast du gesagt. An Covert Podcast, den es dazu gibt, dass du gemerkt hast, wie du darüber redest, war sehr unsympathisch. Du hast das einfach so abgespult und du hast gemerkt, dass du uns Alexa gehst und so. Es ist völlig normal für dich zu gucken, wo ist der Notausgang. Es könnte ja sein, dass hier gleich irgendwas passiert.

[01:20:36]

Also du hast gemerkt, dass irgendwie dieses ganze gefahren Ding irgendwie so, sondern Normalität angenommen hat und dass du eigentlich nicht mehr fähig bist.

[01:20:44]

Ich glaube, so war der Satz, Normalität als normal zu empfinden und du hattest dir vorgenommen, vielleicht mal eine Therapie zu machen.

[01:20:55]

Was das betrifft. Was ist passiert damit?

[01:20:58]

Also ich gucke immer noch, wo der Notausgang im Alexa ist. Mit den weiß ich mittlerweile, wo er sich befindet. Aber ich habe keine Therapie gemacht. Also ich hab durch dieses Corona dieses Mal ich glaube ganz viele Menschen nutzen jetzt Cone auch um so Dinge, die sie eigentlich hätten machen müssen.

[01:21:11]

Geben Sie einfach Coronel Schuld hat nicht geklappt wegen Coruña und tatsächlich ist dieses Therapie Ding.

[01:21:16]

Schiebt es so ein bisschen vor mir her, weil ich immer so das mir selbst einrede. Ich komme damit gut zurecht mit dem was ich erlebe und mit dem was ich sehe und wie ich das verarbeite, was ich sehe und erlebe. Ich weiß es aber letztendlich nicht. Das kann mir letztendlich glaub ich nur Therapeut sagen, ob ich das gut hinkriege und ob es tatsächlich ein gutes Hinkriegen ist, wenn man Alexa guckt. Wo ist der Notausgang? Oder ob da nicht schon alles schief gelaufen ist, weil man genau das tut.

[01:21:41]

Und du hast es aber immer noch.

[01:21:43]

Also das ist nicht weg. Ich glaube, das bleibt jetzt für immer.

[01:21:46]

Das ist so dieses der Sicherheitsmann Schröder, der Personenschützer, mit dem ich Zeit verbracht habe, der Mann da, er kann nicht mehr in ein Restaurant gehen und mit dem Rücken zur Scheibe sitzen. So, das sind so Dinge, die du hast du in dir drin und die sind so gelernt. Auch wenn ich nicht davon ausgehe, das am Hackeschen Markt irgendjemand eine Bombe durch das durch die Scheibe wirft oder von außen auf mich schießen würde.

[01:22:05]

Aber das sind so, ich glaube das ist einfach so drin.

[01:22:07]

Hast du gemerkt, ab wann das wirklich passiert?

[01:22:09]

CNE Das war ja absolut schleichend und es fällt dir eben auf, wenn dich jemand fragt, hätte mich niemals jemand gefragt, weil es mir auch nie aufgefallen, dass ich jetzt plötzlich so handle wie z.B. einen Notausgang. Oder zu überlegen Wie könnte ich eine Person, was könnte jetzt hier diese Situation im Auto passieren und wie könnte ich ihr helfen? Wenn man oft zu schnell fährt oder solche Geschichten? Ich würde darüber nie nachdenken, glaube ich, wenn keiner gefragt hätte.

[01:22:36]

Aber du? Kennst du jemanden, der einen ähnlichen Beruf hat wie du und aber schon. Keine Ahnung, dass zehn oder 20 Jahre länger macht, mit denen du dich da so ein bisschen unterhältst.

[01:22:45]

Und man trifft unterwegs Menschen, die das 10, 20 Jahre länger machen als man selbst. Und die sind immer meistens so ein Beispiel.

[01:22:52]

Hoffentlich werde ich nicht so Ah was? Was siehst du denn, was du einfach abgefuckt?

[01:22:57]

Also Leute, die in Krisen und Kriegsgebieten unterwegs sind und das 20 30 Jahre machen, sind einfach kaputt.

[01:23:04]

Also das sind Menschen, die die meisten, die ich kennengelernt habe, krasse Alkoholiker, total irre, einfach auch so in der Wahrnehmung, oder? Es gibt da z.B. in Nordirak ein Kurdistan.

[01:23:15]

In Erbil gibt's dann z.B. so einen Verrückten, der dann so ein Schutzwesten Helme Tarnen Klamotten Verleih hat, weil das das einzige ist, was andere machen kann, weil er einfach in diesem Krieg die ganze Zeit sich befunden hat. Und so will ich einfach nicht werden. Ich will dann auch irgendwann wieder ein Schritt zurückgehen und sagen Vielleicht hab ich doch nochmal ein Märchenbuch und nicht immer nur Kriegsgeschichten.

[01:23:34]

Eine Freundin von mir, die hat bei einer großen Zeitung gearbeitet und war zuständig für die Meldung. Und sie merkte dann irgendwann einen brauchst der eine für die Zeitung brauchst eine gewisse Anzahl das es irgendwie, dass diese Meldungen teil gefüllt ist. Und sie saß da und hat gewartet und gewartet und gewartet. Und dann hat sie sich gefreut, dass eine Meldung kam. Es war eine schreckliche Meldung, irgendein Unfall und sie hat gemerkt, sie freut sich gerade, dass sie jetzt Feierabend machen kann und dann ist sie nach Hause und hat aber gemerkt das ist.

[01:24:05]

Ich muss sofort kündigen. Ich freue mich über die Katastrophe.

[01:24:09]

Hast du auch diese Freude?

[01:24:11]

0 Das liegt daran, dass bei deinen Bekannten eben da ist noch so ein Filter dazwischen, nämlich die Meldung Sie war nicht die der Journalist oder die Journalistin oder der Fotograf oder die Fotografin, die am Ort war, um diese Meldung aufzunehmen, zu formulieren und dann in den dpa Ticker zu geben, sondern sie hat es einfach nur verarbeitet.

[01:24:25]

Somit war diese Meldung einfach wirklich nur Buchstaben, die dann einen frühen Feierabend ermöglichen.

[01:24:31]

Aber ich stehe direkt davor, vor diesen Katastrophen und ich weiß, dass die Gefahr ist durch diese älteren Kollegen, dass du abgefuckt sein kannst, dass du irgendwann auf einen toten Menschen auf ein ZAB schossen.

[01:24:45]

Alles ist ab Blut Gehirn sichtbar.

[01:24:48]

Um es mal ganz salopp einfach zu sagen, dass du dann einfach verroht da drauf guckst und sagt Bewegt mich nicht mehr. Und wenn das passiert, wenn dieser Moment kommt in meinem Leben, dann ist der Moment, wo ich sagen will Okay, ich hör auf.

[01:25:00]

Weil wenn ich meine, weil diese Leiche, die du siehst, dieser tote Mensch ist bislang, wenn ich sie sehe. Die Familie, die jetzt trauert, sehe ich dort, da sehe ich die Geschwister, die die, die Freunde, die ein Freund verloren haben, egal ob es ein IS-Kämpfer war, egal ob es ein kurdischer Kämpfer war, egal zu welcher Seite in einem Konflikt diese Person gehört.

[01:25:22]

Ich sehe immer erst einmal das Familien leid und wenn ich das nicht mehr sehe, weiß ich einfach, dann kann ich auch keine richtigen Gespräche mehr führen mit diesen Menschen, die diese Konflikte und Kriege betrifft.

[01:25:33]

Und dann kann ich meine Arbeit eben nicht mehr im Sinne meiner Oma machen, nämlich Gefühl zu 5t für das eigene Gefühl am besten.

[01:25:42]

Du hast das erzählt, dass du Comics gelesen hast. Und da geht's ja um Gut und um Böse. Oft.

[01:25:51]

Also eigentlich immer, eigentlich immer nur hast du könnte man ja sagen, dass ich schon sehr viel mit dem Bösen getroffen, mit dem vermeintlich Bösen.

[01:26:01]

Wer das den Blick des 14jährigen Comic Glaeser oder vielleicht 12-Jährigen 10 12jährigen komme ich bis heute noch gerne Comics. Ja, okay. Aber wie hat das dein Blick auf Gut und Böse verändert? Massiv.

[01:26:12]

Ich habe und das ist z.B. Beispiel sind wir auch wieder bei meinen Eltern.

[01:26:16]

Ich habe, wenn ich mit meinen Eltern spreche, etwas, was sie immer nennen, diese unerträgliche Toleranz.

[01:26:24]

Sie sagen, dass du unerträglich tolerant bist, weil ich gelernt habe, es gibt einfach nicht den Bösen, das Schlechte, den Verbrecher, den Psychopathen.

[01:26:35]

Da ist so, dass es so grau, diese Welt, in der ich mich bewege, so Differenz, so es ist so kompliziert, gerade das zu sagen, weil es ist schon echt schon spät.

[01:26:47]

Ich erzähle es am besten an einem Beispiel zurück zu diesem IS-Kämpfer in unserer Welt. In unserer Wahrnehmung gelten IS-Kämpfer als das personifizierte Schlechte, als das Böse. Als pervers. Als wie kann man im 21. Jahrhundert Frauen unterdrücken? Menschen den Kopf abschlagen und so mittelalterlich handeln im Namen seiner Religion. Und natürlich denke ich das auch. Und natürlich sehe ich das in meinem Gesprächspartner, wenn ich ihn angucke. Und meine Einstiegsfrage an ihnen war, wann er das letzte Mal mit seiner Mutter gesprochen hat.

[01:27:17]

Und er sagt daraufhin Du wirst es nicht schaffen, dass ich jetzt meine. Aber sie fehlt mir. Und das dein Ganzes is schlechterdings das Bild. Dinge, die diese Aggression, die gegen diese Menschen aufgebaut, bricht in dir sofort zusammen. Du hast da einen Typen, der seine Mutter vermisst. So, und damit merkst du, dass es die Welt ist. Einfach so schattiert. So, so! So unterschiedlich.

[01:27:42]

Auch im Schlechten, dass du nicht einfach sagen kannst, es gibt das Böse und es gibt das Gute, funktioniert einfach nicht. Das wissen wir eigentlich alle, dass es nicht das Böse und das Gute gibt.

[01:27:49]

Aber wenn du es zum ersten Mal wirklich erlebst und persönlich damit umgehen musst Entscheidung triffst, wie die nächste Frage deswegen sein wird, verändert sich das massiv. Also in jeder Debatte, in jeder Diskussion bin ich wirklich so nicht mehr auf Krawall aus oder irgendwie so. Es gibt nicht mehr das absolut Richtige. Es gibt keine Haltung und keine Position, wo man sagen wir so wenn du das. Wenn du diese Haltung oder diese Position einem hast du recht gibt's einfach nicht mehr in meiner Welt.

[01:28:15]

Funktioniert nicht.

[01:28:16]

Und wie schaust du auf jemand wie Trump?

[01:28:19]

Na ja, als als Thilo, denke ich. Natürlich ist der größte Idiot aller Zeiten. Wie kann man nur solche Dinge sagen? Als jemand, der ihn interviewen? Möglicherweise könnte, denke ich, so was hat dazu geführt, dass er so ist, wie er jetzt ist.

[01:28:34]

Wer ist der Text Chef im Leben von Donald Trump, dass er so handelt und solche Entscheidungen trifft, die er jetzt eben vornimmt.

[01:28:43]

Aber du hattest du ja auch einen Text, Chef, dass du es als Inbegriff des Das hinterlässt tiefe seelische Spuren einer Person.

[01:28:53]

Ja, aber ich glaube, es ist ja so, dass irgendwas also ich glaube irgendwie, der Antrieb kommt in den meisten Fällen aus irgendeiner irgendeiner Art von Ablehnung.

[01:29:02]

So, und bei manchen sind es die Eltern und bei anderen sind es. Das ist der Text Chef. Bei uns ist es Jan Böhmermann.

[01:29:09]

Ja, aber bei dir ist ja du hat es diesen Text Stew und aus dir ist ja nicht aus auch eine graue Person geworden, aber nicht eine eine hellgraue, würde ich sagen, weil man in diesem Gut und Böse Bild bleibt.

[01:29:24]

Aber für Donald Trump bin ich ein Böser. Für die Rechtsextremen bin ich ein Böser. Für den Coruña Demonstranten bin ich der Böse. A. A. Du siehst das sozusagen du. Du hast die andere Perspektive. Ja, und du nimmst sozusagen du sagst okay. Also für den, der IS-Kämpfer ist.

[01:29:43]

Bin dann für den IS. Kämpfer sind wir alle ja die Bösen.

[01:29:45]

Ja. Also versucht dich mal in den Kopf eines IS-Kämpfer rein zu denken. Der Kuffar, der Ungläubige ist der Böse und er ist der Gute.

[01:29:54]

Also wer bin ich zu entscheiden, dass alles was er denkt irgendwie falsch ist, weil du alles was du denkst. Wenn ich zu dir Marz, wenn ich dir sage, dein ganzes Weltbild ist falsch, würdest du doch aus der Perspektive deines Welt bezeigen.

[01:30:07]

Nö. So, und ich muss akzeptieren, dass dein Nööö genauso viel wert ist wie mein.

[01:30:12]

Dein Weltbild ist falsch.

[01:30:15]

Ich selber kann immer noch denken, dass du Matze, der IS-Kämpfer glaubt. Also ich kann immer noch davon überzeugt sein, dass das, was du denkst, falsch ist.

[01:30:24]

Aber ich muss mir trotzdem die Mühe machen zu überlegen Warum bist du überzeugt, dass ich Unrecht habe?

[01:30:28]

Ich als Tilo. Und das macht die Welt um einiges aufregender.

[01:30:33]

Und vor allen Dingen glaube ich, ich hab mich gefragt, was du an den Rändern sozusagen gelernt hast. Und eigentlich heißt es ja im Grunde das hast du Toleranz gelernt.

[01:30:44]

Deswegen diese unerträgliche Toleranz, von der meine Eltern immer sprechen. Das habe ich wirklich gelernt. Also ich war früher auch echt so auf ein ein Mensch, der sehr absolut diskutiert hat, der immer fest davon überzeugt war, dass das, was ich denke ich als Thilo das Richtige ist.

[01:30:58]

Und das hab ich wirklich ist weg.

[01:31:00]

Ich hab bestimmte Haltungen und Meinungen und Überzeugungen, die ich auch meinen Gesprächspartnern mitteile. Aber ich würde niemals mehr jemanden davon überzeugen, dass er Unrecht hat, es sei denn, es ist Ben.

[01:31:12]

Und du hast aber demnach du hast noch. Das haben wir erst ganz am Anfang. Habe diese eine gewisse Oberflächlichkeit, wenn es so um jemanden kennenlernen und der erste Blick und so weiter geht. Aber sobald es um Themen geht, hast du das, dann bist du ja wesentlich toleranter. Ja, sehr viel toleranter und ich würde es auch wissen.

[01:31:28]

Also ich finde das auch wirklich so, ich finde es wirklich interessant, wenn ein Mensch nicht meiner Haltung entspricht, nicht meinem und meiner Weltsicht, dann will ich wirklich von ihm wirklich einen ganz intrinsisch ist ganz tiefes Bedürfnis.

[01:31:42]

Erklär mir warum. Das ist glaube ich auch die häufigste Interviewfragen, die ich stelle.

[01:31:46]

Warum? Warum machst du dies? Das oder jenes?

[01:31:50]

Kannst du das mit Fremden besser als mit Freunden? Auf jeden Fall. Ich kann das mit Fremden sehr viel besser als mit Freunden. War bei Freunden, weißt du. Denkst du ja zu wissen, warum sie handeln, wie sie handeln. So aber bei Fremden. Da ist es ja so Ich verlasse den Raum und dann sieht man sich im Zweifel nicht wieder.

[01:32:05]

Man schreibt sich vielleicht nochmal bei Facebook, aber es ist so der Abstand ist ja gewahrt.

[01:32:09]

Und versuchst du, dass du das bei deinen Liebsten auch?

[01:32:13]

Nee, ich glaube, da gibt es eben diese Debatten, wie ich z.B. anfänglich schon gesagt habe, warum man bestimmte Dinge nicht mehr sagen darf.

[01:32:19]

Dann kann man sich erklären zu warum es nicht. Also meine ich.

[01:32:23]

Ich habe vielleicht mehr Verständnis dafür, warum meine Eltern denken, sie könnten bestimmte Dinge noch sagen, aber ich versuche ihnen auch zu erklären, eben aus der gleichen Toleranz heraus, warum man sie nicht mehr sagt.

[01:32:32]

Also nicht, dass mir das jetzt jeder hier denkt, dass meine Eltern irgendwie rassistische Schimpfwörter durch die Gegend laufen.

[01:32:36]

Aber Eltern sagen eben manchmal Dinge, die man früher sagen konnte und heute nicht mehr klar.

[01:32:41]

Und ja, aber es ist doch eigentlich ein ganz guter Job.

[01:32:47]

Aber ich habe so ein krasses Gefühl. Ich habe das Gefühl, mein Gehirn ist gerade so auf Auto Modus. Wieso?

[01:32:50]

Alles was ich erzähle ist so meine Gedanken hängen dem Gesagten hinterher, ist ganz seltsames Gefühl und hat er das ganz lange nicht mehr im Gespräch. Ich bin wie bekifft gerade. Also ich denke über das, was ich gerade gesagt habe, nachdem ich es gesagt habe nach normalerweise geht ja.

[01:33:06]

Sprechen thematisiert ist ganz erstaunlich. Und woher kommt das? Ich habe keine Ahnung. Liegt es an dir?

[01:33:13]

Ich weiß ja wirklich gerade so, als hätte ich auf jeden noch so eine riesen Tüte geraucht vorher.

[01:33:16]

Also hab ich das, denke ich. Das sage ich das. Stimmt das jetzt wirklich? Stimmt es, was ich gerade sage? Also ich hinterfrage gerade sehr genau, was ich sage.

[01:33:22]

Es ist sehr erstaunlich, dass die meisten Leute das machen, die meisten Leute erst danach das zwar reden, ich erstmal ein Stück Nougat ist.

[01:33:30]

Gib mir da nochmal ein Stück. Nee, nur ab möchte ich doch nicht mehr. Ich möchte irgendwas anderes bitte.

[01:33:35]

Ich habe hier drüben noch. So war das. Wir sind schäbig und malum die gesündeste Podcast. Gerade sich erst mal so ein Stück Kaschuben.

[01:33:42]

Ich esse jetzt Karamell Duo.

[01:33:45]

Ich glaube, das willst du auch. Dann esse ich. Ich weiß auch so wie bei Nougat weiß ich nicht so genau. Was ist eigentlich Karamell?

[01:33:53]

Man möge uns das schreiben. Fünf Gespräche, aber auch sehr anstrengend im positiven Sinne. Also ich muss sehr genau zuhören und habe auch das Gefühl, ich denke jetzt gerade darüber nach, was hab ich vorhin gesagt? Und weil ich so meso.

[01:34:08]

Mir ist auch so hibbelig. Also ich bin so ganz ein bisschen so, als hätten wir am Sportunterricht in der Schule, finde ich mir.

[01:34:14]

Aber du hast doch gerade. Das ist ja auch schon sehr spät. Ich denke, meine Güte, ist halb. Ach ja.

[01:34:18]

Also ich spiele an Lisa heraufholen, weil ich so konzentriert zuhöre. Okay, also das letzte Mal hab ich dieses Gefühl gehabt.

[01:34:26]

Also der Verfassungsschützer von Thüringen interviewt habe deren supergeil denn. Bei einer Types und nach drei Stunden ist mir die Zunge versagt. Mir ist nämlich auch jetzt hier in diesem Gespräch zwar schon die Zunge versagt.

[01:34:37]

Und dann wundere ich mich Warum bin ich so erschöpft? Was ist hier los?

[01:34:41]

Was haben wir so lange auf das Interview gewartet, Tilo? Es ist schon gut. Ich hatte, glaube ich, heute nicht arbeiten dürfen.

[01:34:53]

Wir sind. Wir waren bewahren und sind dennoch für Toleranz. Ich toleriere dich, Thilo.

[01:35:01]

Würdest du sagen, ich lasse erst mal runterkommen?

[01:35:07]

Ich habe fertig gekaut. Okay. Ja.

[01:35:12]

Wir haben erst über den Kameramann gesprochen.

[01:35:15]

Ben Und das ist ja irgendwie auch so. Ich hab so das Gefühl, dass das, was du gerade sagst, dass du eine größere Toleranz gegenüber dem Extremen hast als dem Beiläufigen. Also, dass du. Ich könnte mir vor ich hab's so ein bisschen das Gefühl, dass du einem IS-Kämpfer, dass du dem Grup mehr Toleranz gegenüber hast als jemand, der Traumfänger am Fenster hat. Ja, du kannst durchaus Recht haben.

[01:35:48]

Weil ich glaube, das Beharren, das Rechtfertigen eines Traumfänger ist mir so egal ist, dass es mehr Spaß macht, sich darüber zu streiten als das Rechtfertigen eines, warum man dem IS angeschlossen hat.

[01:35:59]

Da gibt's weniger zu streiten. Das kann man einfach nur. Da kann man nur fragen Warum nicht? Das macht man nicht, weil du hast es ja schon getan.

[01:36:08]

Und ich glaube, dass es dann da bin ich tatsächlich interessant, da bin ich tatsächlich toleranter gegenüber Extremisten ja, als gegenüber z.B. Traumfänger oder Yuga Schulbesuche, der ja, genau das ist so ein bisschen, dass es deswegen.

[01:36:20]

Mich hat das so irritiert, bis hin in der meiner Erkenntnis hat mich irritiert, dass du eine gewisse Oberflächlichkeit hast. Und ich glaube, wir beide könnten wunderbar jetzt hier vom Studio sitzen und uns über die eine oder andere Person so ein bisschen lustig machen. Macht es so viel Spaß? Ein bisschen lästern. Und das ist ja etwas wahnsinnig Oberflächliches und eigentlich richtig bescheuert.

[01:36:42]

Aber eben, dass bei einem wenn ja, IS-Kämpfer vorbeikommen würde, würdest du sagen Ah, jetzt erzähl mal! Also das ist das finde ich interessant. Dass es da diese Ambivalenz gibt, hab ich nie so gesehen. Das ist sehr interessant.

[01:36:56]

Tatsächlich, dass ich intolerant, umso umso egaler eine Sache wird, umso intoleranter werde ich dann wahrscheinlich sogar.

[01:37:05]

Aber es ist so eine schöne Erkenntnis.

[01:37:08]

Was glaubst du, hält die Welt zusammen, dass gut oder Böse? Ich will das Gute sagen. Ja, genau. Also was mich auch irritiert hat, ist, dass du gesagt hast.

[01:37:23]

Ich weiß nicht, wo es war.

[01:37:25]

Du merkst immer, immer, immer wieder kommt am Ende raus. Drogen?

[01:37:31]

Ja. Und da denke ich, es hat mich auch richtig so krass drumm. Ich ähnlich wie du.

[01:37:37]

Wir sind den Drogen sehr ähnlich eingestellt. Vor der Kamera. Immer ohne hintendrein. Aber er war ehrlich. Ja, also vielleicht aus diesen.

[01:37:47]

Deswegen auch die Frage.

[01:37:49]

Also ich würde gerne sagen, das Gute überwiegt. Aber das ist Quatsch. Das Gute ist ein ganz, ganz kleiner Teil unserer Welt. Ich habe das Gefühl, dass es wirklich erheblich mehr Böses gibt. Also wir bewegen uns in einem Bösen. Also man muss sich die Welt wie so eine Petrischale vorstellen.

[01:38:04]

Was ist eine Petrischale? Das ist so ein kleines Glas Gefäß, auf dem man Bakterien züchten kann. Kann das? Da kennt man es, glaub ich. Und diese Nährlösung, in der diese Bakterien wachsen, ist das Böse unserer Welt. Und diese Bakterien ist das Gute.

[01:38:18]

Also das Gute wächst auf diesem Bösen. Also es gibt und es gibt wirklich so viele gute Situationen, die ich in furchtbaren Ländern erlebt habe.

[01:38:28]

Und die Welt, so wie sie hier in Deutschland ist, so sicher und so sauber. Sie ist wirklich echt. Eigentlich nur bei uns. So vielleicht noch Skandinavien.

[01:38:37]

Und das war. Also das Böse überwiegt. Aber darin wächst eben ganz zart immer das Gute. Und wir können das Gute auch nur erkennen, weil es eben in diesem schlechten Umfeld ist.

[01:38:46]

Also so wieder ein kleines Beispiel In El Salvador habe ich, war ich mit einem Mann, mit einem Vater an einer. Also ich war beteiligt an dem Ausgraben eines 16 jährigen Jugendlichen, der ermordet wurde. Aber im Forensiker geholfen.

[01:39:01]

Und der Vater, diese 16 jährigen Jungen, saß daneben den ganzen Tag und hat gehofft, es ist nicht sein Junge. Es war am Ende sein Junge und er hat. Er hat bitterlich geweint, als er erkannt hat, dass es handelt sich dabei um seinen Sohn.

[01:39:14]

Und dann hat er mich in Arm genommen und gefragt, ob ich eine Zigarette habe.

[01:39:17]

Und dann haben wir zusammen noch, da hab ich noch geraucht, eine Zigarette geraucht. Er hat seine Hand auf meine Schulter gelegt. Und hat gesagt, er wollte doch in zwei Monaten seine Ausbildung beginnen. Aber ich bin froh, dass du da bist. Also zu mir, dass du jetzt hier in diesem Moment, dass wir so kurz mit ich kein Spanisch, er kein Englisch. Aber wir haben geraucht, die Sonne uns angeguckt, die gerade unterging und er hat sich beruhigt.

[01:39:41]

Und das ist eine sehr besondere Moment in meinem Leben, der eine große Rolle spielt. Und er war trotz dieser ultimativen Hässlichkeit des zerhackten Jugendlichen, der da vor uns in einem Loch lag, der Vater, der gerade festgestellt hat, seinen Sohn verloren. Da war eine ganz, ganz kleine, kaim hafte Schönheit in diesem Moment.

[01:40:00]

Und das meine ich so, das war nicht hässlich, dass wir da gerade geraucht haben. Es war nicht schlimm, dass wir da beide gesessen haben, aber alles drumherum war grausam. Wir mussten dann ganz schnell weg, weil es wurde dunkel. Die Gefahr bestünde, das bestünde, dass wir entführt werden von einer Gäng. Also da war nichts Schönes.

[01:40:16]

Aber dieser kleine Moment war wunderschön, zauberhaft besonders hat mich in meinem Leben weitergebracht.

[01:40:23]

Also so oder auch ich bin mir ziemlich sicher, dass auch dieser Vater sich an diesen Moment natürlich immer erinnern wird, an das Finden dieses seines Sohnes, aber auch an die Zigarette, die wir geraucht haben. Also so es kann man es ganz schwer nachzuvollziehen oder zu beschreiben, dass ich eben diese Schönheit im Hässlichen eher sehe als umgekehrt.

[01:40:42]

Und glaubst du, dass man seinen Blick auch dadurch ändern kann, dass man eben sagen kann Okay, wir, das ist jetzt alles scheiße, aber lass uns mal versuchen, hier den schönen Moment zu sehen.

[01:40:51]

Das so, so macht man das nicht. Man sagt dich Ja, hier ist alles scheiße.

[01:40:54]

Lass mal versuchen, was Schönes zu sehen, sondern hier ist alles scheiße und es passiert automatisch was Schönes. Du musst nicht danach suchen. Das ist wir sind der. Der Mensch macht das. Er ist getrieben von dem Bedürfnis, von Harmonie.

[01:41:05]

Egal wie schlimm die Situation ist, in der er sich befindet.

[01:41:08]

Und das ist dann auch wieder das, was deine Oma im Grunde auch gesagt hat über den Krieg. Dass es eben in diesen Kriegssituationen dann eigentlich auch die ruhigen Momente sind. Im Moment, wenn der Schnee langsam fällt und irgendwie die Welt einmal so stehenbleibt.

[01:41:22]

Schneewehe scheiße gewesen darüber, dass sie sich nicht gefreut bei kaputten Öfen und Heizungen. Aber ja, genau das ist es.

[01:41:27]

Aber das hat er auch. Genau. Dennoch ist es ja. Der Ofen ist kaputt und es ist alles scheiße, sondern es ist kalt. Und dann fällt der Schnee und es sieht aber schön aus.

[01:41:34]

Ich glaube, das ist nicht die Schönheit, wie sie funktioniert. Okay, ich glaube, es ist. Man muss sie beschreiben.

[01:41:40]

Wenn der Mensch im Grauen ein persönliches Bedürfnis befriedigen kann, Zigaretten sucht, Tee lachen, Musik hören, dann entsteht die Schönheit. Wenn z.B. die Schönheit entstehen würde, wenn meine Oma gesagt hätte, sie kann nur Ruhe empfinden, wenn es schneit. Da entsteht die Schönheit, nicht der Schnee als solche, der vielleicht Berlin weismacht und sauber macht.

[01:42:03]

Ein Gefühl der Schönheit, sondern es muss, glaube ich, ein Bedürfnis befriedigt werden. In dem Moment, in dem so viel Hässliches um dich existiert. Und dann entsteht, glaube ich, diese Schönheit.

[01:42:14]

Eine Blume auf einem gibt's auch ein schönes Beispiel, ein grausames Beispiel. Ich war mit einer Gruppe Kurden, Peschmerga, Kämpferin unterwegs in Nord im Nordirak und hab so eine ganz toll blühendes Weizenfeld, wilder Weizen und Daemon, der da gerade so ne ist falsch und kommt später. Also früher im Nordirak meine kuck mal, wie toll das hier blüht. Und sie sagte die eine der Frauen sagte Du freust dich über die Blüten. Wir haben Angst davor, denn das ist ein Massengrab.

[01:42:42]

Und wenn die Pflanzen treiben, ziehen sie die Haare der Opfer mit hoch. Und so finden wir diese Massengräber noch. So, und da siehst du diese zwei Möglichkeiten von Schönheit irgendwie.

[01:42:55]

Dieser gelbe Irak, der immer nur gelb ist, es blüht und das Grün für mich. Schönheit für die Frau, mit der ich gesprochen habe. Ein Indiz für Genozid.

[01:43:05]

So, und das ist so krass. Das heißt, da sind wir gekommen. Was hält die Welt zusammen? Das Gute oder das Böse? Eigentlich das Böse. Aber darauf wächst das Gute. Oder darauf. Daraus entsteht wieder das Gute.

[01:43:19]

Genau das meinte ich mit dieser Petrischale, dass aus diesem ganzen grauen Matsch, aus dem ganzen grausamen Matsch entsteht.

[01:43:25]

Punktuell das individuell Schöne. So ist es wirklich eine ganz singuläre und ganz persönliche Empfindung. Was ist schön? Ich kann niemals für ganz viele Menschen festlegen, dass es schön so für mich ist.

[01:43:38]

Schön, nachdem man irgendwie 48 Stunden lang Angst hatte. Hühnchen mit Reis. Es ist für mich in der Toilette mit einem richtigen Toilettensitz drauf.

[01:43:49]

Das sind die schönen Dinge für mich so, aber das ist dann eben nur für mich. Und ich würde mich niemals mehr.

[01:43:54]

Oder ich. Das macht man ja. Man denkt ja, man könne für viele entscheiden Was ist schön?

[01:43:58]

Ich würde niemals mehr entscheiden zu sagen Das ist schön für ganz viele Menschen und das könnte allen gefallen.

[01:44:05]

Und möchtest du den Menschen die Schönheit oder die Hässlichkeit eher zeigen? Das ist. Da haben wir Frauenstreik. Schon. Das ist gar nicht so ein Bedürfnis, dass ich etwas zeigen möchte den Menschen, sondern ich will es sehen. Und zum Glück ist eine Kamera dabei oder ich kann es aufschreiben für irgendjemanden.

[01:44:18]

Das würde ich auch machen, wenn die Kamera nicht dabei wäre. Wahrscheinlich ja.

[01:44:22]

Also es gab Momente meinem Leben, dass ich auf privaten Reisen sehr waghalsige Dinge getan habe, weil ich wissen wollte, wie es ist. Ich habe meine Backpacker Tour nach Marokko gemacht.

[01:44:30]

Vor 2006 muss das, sieben muss das gewesen sein. Da gab's dieses berühmte Attentat oder das große berühmte Attentat in Casablanca und ich habe mich in meinem Urlaub entschieden.

[01:44:39]

Ich gehe jetzt mal hin zu dieser Straße, wo dieses Attentat stattgefunden hat, weil ich wissen will, wie ist das eigentlich, wenn man in einer Straße wohnt, in dem gestern ein Attentat stattgefunden hat. Und da hatte ich keinen Auftrag oder keine, keinen journalistischen. Ich wollte einfach wissen. Deswegen wurde ich es wahrscheinlich auch machen, wenn ich es nicht fürs Fernsehen machen würde. Ich würde vermutlich nicht nach Syrien fahren und nicht nach Afghanistan, aber ich hätte das Bedürfnis.

[01:44:59]

Und hast du aber nicht das Bedürfnis, auch irgendetwas zu hinterlassen?

[01:45:03]

Du meinst im Sinne von Wer schreibt, der bleibt und so was nie im Sinne von Ich habe hier was produziert, ich habe etwas geschaffen, ich habe etwas kreiert. Das kann man sich jetzt angucken, das kann man lesen. Was auch immer. Das kann man das können.

[01:45:18]

Nein, das größte Bedürfnis ist es. Ist es einfach, es auszuprobieren. Also mein erstes Buch habe ich geschrieben, weil ich wissen wollte, wie es ist, ein Buch zu schreiben. So, wie ist das eigentlich?

[01:45:28]

300 Seiten Text zu produzieren nicht? Ich habe der Welt unbedingt was ganz Wichtiges mitzuteilen. Also wer bin ich denn auch, dass ich von mir selbst behaupten könnte, ich hätte der Welt etwas mitzuteilen?

[01:45:38]

Und was glaubst du, was kommt dann für dich jetzt noch, wenn du all das. Du hast ja ganz viel probiert. Ja, also. Also man könnte ja sagen, du hast alles noch nicht alles probiert, aber sehr, sehr viel probiert.

[01:45:49]

Du hast Opium noch nicht probiert, aber ich nehme auch an, das wird wird auch so bleiben.

[01:45:54]

Wollte. Ich wurde mir von einem Afghanen untersagt und das ist den sollte man trauen.

[01:46:01]

Was glaubst du?

[01:46:02]

Ich meine, jetzt bist du ja auf so einer super interessanten Stufe, könnte man sagen, wo ich so gerade eine sehr große Aufmerksamkeit.

[01:46:11]

Eine größere denn je.

[01:46:12]

So aber auch schon. Eigentlich, dass das mal ausprobieren in diesem Rahmen ja schon sehr viel passiert ist. Was glaubst du, was ist die nächste Stufe für dich?

[01:46:24]

Also es gibt eine, eine ganz simple nächste Stufe, die ich mir denke. Das ist das Schreiben eines Drehbuchs Punkte.

[01:46:32]

Ich will mal wissen, wie es ist, wenn Gedanken und Vorstellungen von Szenerien, die ich habe, von einem Ensemble an Menschen umgesetzt werden.

[01:46:41]

Also schreibst etwas auf, was du denkst, was Mitteilungen für dich ist. Und du hast dann vom Kameramann bis zum Schauspieler jemand, der dich dann spielt, was du dir ausgedacht hast.

[01:46:52]

Das reizt mich gerade wirklich so als als ganz simple Sache.

[01:46:54]

Das möchte ich mal ausprobieren. Alles andere wird passieren. Also ich werde bestimmt nächstes Jahr wieder zwölf neue Hobbys haben.

[01:47:01]

Davon bleibt eins übrig. Dann will ich vielleicht beim Flugzeug fliegen lernen.

[01:47:06]

Vielleicht will ich Jäger werden. Es ist so einfach. Mal gucken, was passiert.

[01:47:10]

Also ich bin da.

[01:47:13]

Ich hab immer einen sehr konkreten Plan für die Arbeit, was ich gerne mal machen möchte im Rahmen meiner Arbeit.

[01:47:18]

Und ich hab so eben immer Privatleben.

[01:47:22]

Was möchte ich gerne mal wissen oder was möchte ich ausprobieren. Aber das kommt einfach von ganz alleine aus dem Testament. Ja, das steht da drin, sag ich nicht.

[01:47:33]

Da steht unter anderem drin eine Sache kann ich sagen, da es 1000 Euro für die Pflege der Schildkröte meiner Großmutter verwendet werden.

[01:47:40]

Wirklich? Ja. Weißt du, 1000 Euro müsste reichen für Schildkröten leben, hab ich mir dann gedacht.

[01:47:45]

Ah ja. Hast du dir deine Beerdigung schon ausgedacht?

[01:47:51]

Nee. Also diese, die den Gedanken Das steht auf meinem Grabstein oder welche Musik wird da? Ich würde gerne in Berlin begraben werden. Das ist irgendwie das, was ich möchte. Ich möchte auch im Gegensatz zu meiner anderen Oma einen richtigen Grabstein. Das weiß ich. Die hat sich nämlich auf einem namenlosen. Damit wir uns als Enkelkinder und Enkel und Kinder nicht um sie kümmern müssen, finde ich Uwe doof. Das war es, aber ich habe mir darüber noch keine weiteren Gedanken.

[01:48:12]

Ich hab euch fantasiere auch nicht davon. Es gibt ja so eine beliebte Fantasie, aus seiner eigenen Beerdigung zu sein, um zu gucken, wer heult oder was reden gehalten werden.

[01:48:19]

Hab ich nicht.

[01:48:20]

Nee, das hab ich nicht. Nein. Aber ich habe, wenn man so Todesangst. Also wenn der Tod klopft, dann ist das. Also ich hab z.B. kein Testament so, weil ich aber auch noch nie in einer Todesangst Situation war und ich und ich, Stefanie und ich, wir sind neulich im Auto gefahren und dann lief Coldplay Fiktionen gesagt, das wäre schon für die Beerdigung, das wäre schon zu stark. Ich hab auch noch nie eine Leiche ausgegraben und auf mich wurde auch noch nicht geschossen.

[01:48:47]

Also wenn der Tod immer wieder son anklopft, dann hat das ja auch irgendwann eine andere.

[01:48:52]

Da denkt man auch weiter hab ich gedacht, man hat auch einfach weniger Angst vor dem Tod. Das hast du nicht mehr. Das sind durch diese Häuft. Also im Moment des Sterbens ist es so egal, dass du gerade gestorben bist für dich selbst.

[01:49:06]

So ist es einfach total schnuppe. So, du wurdest erschossen. Und dann ist es egal.

[01:49:12]

Davor, als sich darüber Gedanken zu machen, wie es sein könnte, erschossen zu werden und auf all das, was das Leben ausmacht, zu verzichten zu müssen, ist das Schreckliche am Sterben.

[01:49:21]

Der Tod selber. Ist wirklich so eine universelle? Egal heit. Ich meine, du bist dann halt wirklich Erde. Also du bist dann.

[01:49:28]

Du bist dann so Hautlappen und irgendwie nochmal ein Pups und ein Auge ist offen und das war's. Da ist nichts mehr davon übrig. Wo? Du kannst das auch nicht reflektieren. Zumindest zeige ich das als Atheist.

[01:49:39]

Und tatsächlich hat mir das wirklich die Angst davor genommen. Also es gab eine Zeit, da hatte ich wirklich so dieses ich will bloß nicht zu früh sterben, ich möchte unbedingt ganz alt werden.

[01:49:49]

Aber wenn du so oft siehst, wie Familien auseinandergerissen werden, was der Tod mit den Menschen macht, die noch leben, hast du eher Angst davor, wie es den Leuten um mich rum so wenn ich sterbe, leiden andere.

[01:50:03]

Ich kann nicht mehr leiden. Ich bin ja dann tot.

[01:50:05]

Und das ist das, was mir jetzt Angst macht, weil ich sehe, welche Konsequenz ein unfreiwilliger Tod meistens hat.

[01:50:11]

Auf die Menschen im Umfeld hat die deine Oma vom Tod noch etwas gesagt. Das, was dir wichtig war.

[01:50:18]

Ja, aber es ist kleiner als man jetzt denkt. Es ist keine Lebensweisheit. Ich habe von meiner Oma sehr lange verheimlicht, dass ich Mitglied der SPD bin, weil meine Oma, nämlich Linke, so eine richtige Ultralinke war.

[01:50:29]

Und ich hab meine Oma sehr häufig gesehen, kurz bevor sie gestorben ist, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, um mir jetzt nicht so gut. Und zwei Tage vor ihrem Tod hab ich dann haben wir beide geübt, wie wir die Pflegestufe bescheißen.

[01:50:42]

Also so ich wollte, dass meine Oma eine höhere Pflegestufe bekommt, als sie eigentlich selber wollte.

[01:50:49]

Meine Oma wollte einfach unabhängig bleiben und niemand eine Pflegestufe bekommen. Und ich hab dann mit Oma geübt.

[01:50:53]

Huston und krank aussehen und nicht nach dem Stift fragen, damit sie eine Pflegestufe Streikrecht einfach damit sie es einfacher hat.

[01:51:00]

Und da und währenddessen unterhielten wir uns über alles Mögliche und Politik. Und dann hab ich irgendwie so ein Gefühl gehabt, meiner Oma zu sagen Aber ich muss dir etwas beichten, was ich dir seit zehn Jahren nicht gesagt habe.

[01:51:11]

Und dann sagte meine Oma Ich weiß, du bist Mitglied der SPD. Das fand ich so krass.

[01:51:16]

Ich hab nicht mal irgendetwas gesagt und sie hat es einfach. Sofort wusste sie, dass das offensichtlich das einzige Geheimnis ist, das ich vor meiner Oma habe, dass ich schön der SPD. Und sie hat es sofort gesagt und hat dann auch gesagt Aber ist gut. Wir brauchen euch Sozis.

[01:51:29]

Ja, sonst haben wir ja niemand, mit dem wir uns rangeln können. Ich bin so langsam am Ende. Hast du? Also du hattest ja zwei Zungen schwerer, wie du gesagt hast.

[01:51:42]

Gibt's irgendetwas, wo du, wo du rüber nur gerne noch sprechen würdest? Was denn noch? Anders hätte ich das, finde ich interessant.

[01:51:52]

Glaubst du, dass unser beider Leben früher einfacher war, als wir bei der Magnette standen und irgendwie uns mit Bier und Cola zu gebrüstet haben? Und das Wichtigste, was wir hatten, war an einem.

[01:52:00]

In einem Club, der mittwochs eine Mark oder ein Euro Eintritt kostet. Auf der Gästeliste zu stehen.

[01:52:05]

Hoch drei, ganz viele Männer in unser beider Alter vermissen diese Zeit. Und ich vermisse diese Zeit nicht und frage mich oft Müsste ich sie vermissen und warum vermisse ich sie nicht deswegen?

[01:52:19]

Also ich bin kein nostalgischer Typ.

[01:52:23]

Ich bin, wenn was zu Ende ist, dann ist das zu Ende. Ich bin nicht. Ich schaue nicht zurück und denke auch weißt du, früher. Also bei mir sind sogar Freundschaften, die sich nur noch darum drehen, wie schön es früher Magnette war. Und weißt du noch damals. Das kann ich nicht mit umgehen. Also das ist so. Nach einer Weile, weil ich merke also meinen. Ich bin gerne im Hier und Jetzt oder auch gerne sogar schon morgen.

[01:52:46]

Und das finde ich eher anstrengend bei mir selber. Aber ich versuche eigentlich jetzt, sondern deswegen ist dieses Zurückschauen in so ein bisschen traurig, dass die Zeit vorbei ist. Das hab ich gar nicht. Null. Aber ist es von uns beiden so ein Schutzmechanismus, weil diese Rückschau, die sehr viele aktiv betreiben, wie z.B. Freunde. Früher war alles so viel einfacher, macht sie ja auch traurig. Machen wir das beide nicht. Weil wir wüssten, es würde uns traurig machen.

[01:53:11]

Und wenn es uns traurig macht, frage ich mich Was vermissen wir dann? Was? Was vermisst der Freund, der ihm zurück guckt und sagt Früher war alles besser?

[01:53:18]

Der Satz ist oft sehr. Früher war alles besser. Es ist relativ Detail los. Ich weiß nicht, wie es dir geht.

[01:53:25]

Also lass uns ja gerne drüber reden, aber ich finde nochmal 3 Stunden und hab ich mir geht's wahnsinnig gut. Mir gehts wirklich. Ich bin so glücklich, dass ich bin. Ich bin gesund. Ich hab eine tolle Frau. Ich hab nen tollen Sohn. Wir leben ja wirklich in einem Land. Hast du ja auch schon gesagt, dass es wirklich, wirklich irgendwie gerade gut geht. Und jetzt sitzen wir zusammen in diesem Raum. Der ist schön. Also mir gehts wirklich gut und ich wüsste auch nicht.

[01:53:55]

Ich habe. Ich finde auch wenn ich Fotos mir angucke von damals, dann denke ich nicht, dass ich damals cool oder lässiger aussah oder irgendwas.

[01:54:05]

Oder dass ich damals irgendwie mehr als ich finde. Ich check jetzt viel mehr Sachen als damals. Und deswegen bin ich. Ich finde es wirklich, dass ich so gar nicht.

[01:54:17]

Ich habe kürzlich ein Gespräch mit dem Vater meiner Freundin geführt. Genau über dieses Phänomen, das Zurückschauen und warum man immer das letzte Jahrzehnt guckt und dann denkt Das war die beste Zeit. Und er hat ein mich sehr beruhigenden Satz gesagt. Ich hab ihn gefragt Wann war die beste Zeit in seinem Leben?

[01:54:33]

Und er meinte zwischen 60 und 70 oh, wie schön! Ja, das hat mich sehr beruhigt, weil man ja, wenn wir nach oben, also nach vorne gucken.

[01:54:41]

Es ist irgendwie angsteinflößend und nach hinten ist es eine gewisse Sehnsucht.

[01:54:44]

So, und als er dann sagte, zwischen 60 und 70, der ist intellektuell auf dem Höhepunkt gewesen. Er ist ein sehr sportlicher Mann, er ist ja jetzt 72, wäre er also intellektuell, körperlich und irgendwie. Was die Lebensträume betrifft, war da und an seinem besten Punkt war eben auch ein bisschen mehr egal.

[01:55:03]

War so so. Ich meine, überleg mal wie wieviel Dramen zwischen 20 und 30 und zwischen 30 und 33? Es gab diesen Weg und wie freu ich mich jetzt darauf? Ich hab das auch in den.

[01:55:16]

Also auch hier in dem Hotel Matze Gesprächen waren für mich auch die älteren Semester. Wenn ich jetzt mal so ein Job oder auch Christine Westermann, da hab ich immer dachte so danach boah, irgendwas scheint mit 60 nochmal zu passieren, da gibt's irgendwie nochmal so ein extra Level, wo ich dachte ach geiler freue ich mich drauf und immer eigentlich auch Sabine Rückert z.B. hatte ich offi geil.

[01:55:38]

Das ist, wenn man älter wird, das wird. Die sind eigentlich genau dieses und das finde ich fängt jetzt auch nochmal ganz anders an und bei mir in diesem Jahr extrem gerade und ich glaube, es hat was mit 40 zu tun.

[01:55:49]

Das ist zum einen diese Ecke gibt man hält zu fest an dem man hat so Angst, dass es jetzt vorbei ist.

[01:55:56]

Und ich bin viel viel mehr am Loslassen Modus und wir sind also nicht kann ich das ist mir egal ist, aber es ist mir einfach nicht mehr so wichtig und auch so ich hab keine Diskussionen, sodass ich ich bin eh kein streitsüchtige Typ oder so, aber ich bin auch viel viel toleranter.

[01:56:15]

Also ich bin auch draußen. Wenn ich jemanden sehe, dann kann man schon mal schön lästern, aber ansonsten kann ich total viel nachvollziehen. Und irgendwie ist das wird das. Und das finde ich auch viel angenehmer. Zu Rowe besser. Jetzt liegen wir aber beide, also wenn wir irgendwie über 60 werden würden.

[01:56:29]

Naja.

[01:56:30]

Nein, aber ich vermisse das nicht. Und ich finde und ich finde auch, was mir bei dir auch aufgefallen ist, dass du ja auch viele Freundschaften sehr lange pflegst. Ja, die sind leider alle kaputtgegangen in den letzten. Tatsächlich in den letzten anderthalb Jahren sind gern Freundschaften, sind tatsächlich zerbrochen und ich kann dir nicht wirklich sagen Andreas Andreas nicht 4K Jirga entspannt sich gerade wieder. War schön. Aber diese Ich habe einen Ex eigentlich Freund, dem ich am längsten immer im Leben begleitet hat, auf eine sehr intensive und enge Art ist verschwunden und ich weiß bis heute nicht warum und fragst du dann nicht nach 100mal und er sagt was sagt er dazu?

[01:57:08]

Nix. Wie antwortet einfach nicht. Also ich wurde so ganz klassisch gekostet.

[01:57:12]

Und wie lange war der? 20 Jahre eiliger. Das ist auch echt schmerzhaft. Und da. Das ist so eigentlich.

[01:57:19]

Das ist so der tiefste Riss, den ich irgendwie in den letzten.

[01:57:24]

Also ich glaube 2006 der große, der erste große Liebeskummer hat einen ähnlich tiefen Riss hinterlassen wie das Verschwinden meines besten Freundes. Das ist so, ich verstehe es einfach nicht. Ich kann es nicht nachvollziehen.

[01:57:37]

Aber dieses Schöne, das Schöne ist ja das 2006. Ihr seid ja nicht mehr zusammen. Aber ihr versteht euch ja wieder. Ja. Wir verstehen uns gut. Ja, dann hat er dann. Irgendwann hat es auch wieder geklappt. Aber ich warte jetzt einfach so lange auf meinen besten Freund, bis ich mich wieder mit ihm verstehe. Aber es ist einfach. Ich würde es gerne verstehen. Also ich würde es also sowohl für einen Menschen wie ich, der so gerne alles ausdiskutiert und sich unterhält, er so verlassen zu werden, dass die schmerzhafteste Form.

[01:58:04]

Mich zu verlassen. Weiß Weisheit ohne Wort? Das weiß er natürlich, weiß ich nicht. Aber es ist. Ich hatte. Ich habe einen Freund, der das auch gemacht hat. Der Mann wirklich verschwunden ist.

[01:58:18]

Und ich habe dem ab einem gewissen Punkt einfach immer wieder aufs Band gelabert und immer wieder so Hey, ich bin gerade hier in Heidelberg und ich denke gerade an dich und ich hoffe, dir geht es gut und tralala.

[01:58:32]

Und es gab einen Moment. Also wir hatten dann glaube ich so ein Jahr zwei Jahre keinen Kontakt. Und dann hab ich ihn aufs Band gesprochen, hab gesagt stell dir vor ganzen Roses, die gehen wieder auf Tour und spielen bei Nova Rock und wir spielen da auch.

[01:58:50]

Und er hat mich zurückgerufen und hat eine Karte haben wollte für ganz Roses.

[01:58:54]

Nein, aber ganze ganz. Und plötzlich war das so. Ich glaube, er hat in dem Moment gemerkt, da gibt's jetzt kein Gespräch. Was war denn los? Und Tralala. Und meine Güte, sondern ich hab irgendwann sowieso einfach auf. Ich denke an dich.

[01:59:07]

Ich tatsächlich meinte das weiß aber auch meine. Also ich meine das auch genau. Also war jetzt kein Widerspruch in dem, sondern ich wollte. Ich sage einfach, wenn ich an ihm denke, an ihn denke, schreibe ich einfach eine Nachricht. Hör zu. Das einzige, was ich machen kann.

[01:59:17]

Ja, ja, das ist aber ich. Also ich will dich nur ermuntern. Auf jeden Fall macht damit weiter, weil das irgendwann so und es kam raus bei ihm. Er hat dann wirklich krassen Burn-Out, richtig krassen Bernhard und er konnte einfach nicht so und das ist es dann irgendwann später alles so geklärt worden und so und es. Liebe Grüße an dieser Stelle ist uns sehr nah und der Pate unseres Sohnes. Aber das ist so. Manchmal geht's aus irgendeinem Grund nicht.

[01:59:44]

Und vielleicht hat der Grund gar nicht mit einem dem zu tun, sondern mit einem selber. Und man kann einfach nicht.

[01:59:49]

Und das ist der Gedanke, der mich dann an dem ich mich, an den ich mich klammere, um ehrlich zu sein. Das ist so, er hätte mir wahrscheinlich einen konkreten Grund genannt, wenn es an meiner Person direkt liegen würde. Aber er hat es nicht und deswegen ist es immer. Nun ist es spekuliert ich halt dumm und dämlich die ganze Zeit.

[02:00:07]

Was könnte sein, was könnte es sein? Aber das sollten wir vielleicht. Erziehers Ja, ja.

[02:00:12]

Ich würde sagen, wenn du nichts war hast, komme ich jetzt so Richtung Ende. Bitte. Ja, ja, ja, ja. Ich ende hier gerne mit, oder? Ich würde gerne auch wissen, was bei dir jetzt nächste noch ansteht.

[02:00:24]

Jetzt fliege ich jetzt diese Woche schon raus.

[02:00:27]

Also. Ah, okay. Dann. Ich fliege in achtundvierzig Stunden. Also jetzt am Donnerstag, wahrscheinlich einen Tag, an dem kommt sie am Donnerstag raus. Die Folgen. Ja, wahrscheinlich. Also ich fliege heute in die Ukraine und bleibe dort für 14 Tage.

[02:00:41]

Also in der Annahme mein koronare ist der Morgen bzw. für die Hörer gestern Post zugestellt wird. Negativ. Erst dann fliege ich in die Ukraine und wir machen einen Film über diesen Krieg in Europa oder ganz nah an Europa dran, von dem eigentlich gar nichts mehr mitbekommen.

[02:00:56]

Und erstaunlicherweise haben wir ganz viel darüber gesprochen in diesem Podcast.

[02:01:00]

Ich suche nämlich dieses das Schöne, dass es dort auch noch gibt, trotz dieses seit 2014 andauernden Konflikt.

[02:01:09]

Und das machen wir.

[02:01:11]

Und worauf freust du dich? Also gibt's von dir so eine Version? Naja, wir haben es gerade schon gehabt. Eigentlich. Also gibt's von dir so eine siebzigjährigen Version.

[02:01:21]

Ja, tatsächlich ist das. Wenn ihr jetzt mich also wirklich. Worauf ich mich freue, sind so ganz kleine beknackte Dinge. Ich freue mich sehr auf die Nationalökonom Halle in Kiew, die ich kenne. Das sind so die Dinge.

[02:01:31]

Ich freue mich darauf, Kakao in einem Hotel am Maidan an diesem berühmten Platz zu trinken und ich freue mich auf, möglicherweise nach Odessa zu kommen und die Treppen runter zu rennen und jedem Menschen in meinem Team die Geschichte erzählt, die ich schon hundertmal erzählt habe, die ich jetzt auch in diesem Podcast nochmal schnell erzählen werde. Mein Großvater hat nämlich die mein anderer Großvater die Kino Premiere von Panzerkreuzer Potemkin in Berlin im Kino Babylon vorgeführt Filmvorführer und die wurden ja auf diesen berühmten Stufen in Odessa gedreht.

[02:01:59]

Und das ich glaube, das will ich angeben und hinunterlaufen. Auf diese Dinge freue ich mich.

[02:02:03]

Und aber freust du dich auch auf Dinge? So meine ich die Frage. Aber auf auf den 70 jährigen Tilo. Also gibt es Dinge, die du dich darauf freust?

[02:02:10]

Keine Ahnung, wie es fällt. Ist ja total der Arsch. Vielleicht ist der Donald Trump. Ich.

[02:02:14]

Ich weiß es nicht. Es kann jeden Fall Leute, die das denken werden. Aber es ist scheißegal.

[02:02:19]

Ich habe mal drei schnelle Fragen für Sichernde Welches Buch du bist wirklich jemand, der wirklich mal ein Buchtipp geben kann?

[02:02:25]

Du, welches Buch würdest du den Hörerinnen und Hörern nach diesem Gespräch empfehlen? Also wenn wir so ein bisschen wir haben ja über Vorurteile gesprochen, wir haben über das Gute und das Böse gesprochen, wir haben über die Oma gesprochen.

[02:02:41]

Das ist eine ultimativ schwierige Frage, die ich als 16 jähriger immer zum Weihnachtsgeschäft auch beantworten muss in der Suche nach meiner Mutter. Welches Buch würden Sie mir denn als Buchhändler empfehlen?

[02:02:50]

Aber nicht. Aber ich weiß, sprich für dieses Gespräch jetzt ist die Variante für das Gespräch tatsächlich das Buch von Jan Teller.

[02:02:57]

Das heißt nichts. Das ist ein Buch, das ich gerade mal vor sieben oder acht Jahren das erste Mal gelesen habe. Und sich sofort in die Top 5 meiner aller je gelesenen Bücher. Worum geht's? Geschubst hat.

[02:03:11]

Tja, ich will der ich ne, dass du das Büchlein. Es liest sich sehr schnell und kein Buch hat es je geschafft, mich mit so einem Gefühl von Unbehagen zurückzulassen.

[02:03:24]

Bis heute. Jedes Mal.

[02:03:25]

Jetzt, in diesem Moment, während ich davon erzähle von diesem Buch, fühle ich mich unbehaglich, weil es geht um nichts, aber auch um sehr viel. Und ich habe aus diesem Buch auch sehr, sehr viel gezogen. Über was?

[02:03:37]

Was sind Werte? Was ist wertvoll? Worauf sollten wir achten? Wie gehen wir mit anderen Menschen um?

[02:03:42]

Also ich kann wirklich jedem Menschen empfehlen, dieses Buch zu lesen und. Es hat einen großen Eindruck hinterlassen und ich habe es ganz spöttisch erst gelesen, weil ich dachte, dass es so Jugendliteratur und es zog ich eine riesige Ohrfeige, wenn man das Buch liest. Was lernt gerade, was nicht so gut kannst. Also einmal was ganz lapidares Rückenschmerzen. Ich versuch gerade meinen Rücken Schwimm Stil zu verbessern, aber für das größere Ding, was du hier meinst. Danke.

[02:04:10]

Ich glaube diese Geduld, über die wir am Anfang gesprochen haben.

[02:04:13]

Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und ich versuche geduldiger zu sein.

[02:04:17]

Und das ist so ein ganz dieses, wo ich schon allein Schwierigkeit, das Wort Geduld zu sagen, weil ich das schon jetzt unruhig macht, wenn ich nur das Wort Geduld Sie zusammenhängen, wie sich ja gerade bewegen.

[02:04:27]

Ich versuche einfach meine. Die eigene Geschwindigkeit, die für mich selbst ja gut funktioniert, nicht zu erwarten von Menschen in meinem Umfeld, in einem sozialen Umfeld. Ich habe das oft erwartet, auch von Arbeitskollegen z.B. und das ist eine schlechte Eigenschaft. Und daran versuche ich gerade zu lernen, damit besser umzugehen.

[02:04:45]

Das kann ich nicht gut. Geduldig sein.

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Du hast auf jeden Fall ein vollkommen eigenes Tempo. Das ist total interessant.

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Ich sitze, du kannst, wenn du das sagst. Ich habe kein Gefühl. Wie ist mein Tempo, der dursten du hast.

[02:04:57]

Du hast einfach dein eigenes Tempo. Also so ich auch.

[02:05:00]

Ja, du bist immer in meiner Wahrnehmung so, wenn man sich auch mit die unterhält. Deswegen war das so sehr beruhigend, im Rahmen dieses Filmvorführung vom rechten Vermiete zu reden. Du bist so, wenn du hier Frau Holle. Wenn ihr das Märchen vorgelesen wurde und dieses Kissen, was Frau Holle hat, so bist du. Wenn man sich mit dir hält, bist du das Kissen von Frau Holle.

[02:05:18]

Und dieses man legt sich so in deine Stimme und diese Art der Geschwindigkeit rein und kann sich so kurz ausruhen. Und man muss selber nicht anders sein. Man muss sich nicht auf deine Gesprächs Geschwindigkeit anpassen. Man kann einfach so bleibt lieber eine Blume ist okay. Deswegen ist das sehr beruhigend.

[02:05:30]

Es freut mich, dass Frau Holle das Wissen von wo ich finde, das Kissen von Frau Holle nehme ich sehr, sehr gerne das Kissen.

[02:05:38]

Die letzte Frage Ich habe eine große Plakatwand am Alexanderplatz Imagination und du darfst entscheiden, was dort für alle Berlinerinnen für eine Woche zu lesen sein wird. Was würdest du drauf schreiben?

[02:05:49]

Das sind so schwierige Fragen. Ich weiß, das ist so. Ich dachte so zack, zack, zack, schnell antworten, dann musst du ja immer nachdenken.

[02:05:55]

Am besten natürlich, es könnte auch so eine Falle sein.

[02:05:57]

Ich wurde ja mal gefragt Ja, jetzt, genau jetzt kann Frau Holle hat eine Kleine.

[02:06:04]

Ich wurde mal gefragt, was es heißt, Ostdeutscher zu sein und habe dann so eine ganz plumpe Antwort gegeben und habe gesagt irgendwie darauf kann man stolz sein.

[02:06:12]

Weil wenn der Bayer darauf stolz sein kann, dass er Bayer ist, kann auch der Ostdeutsche stolz sein darauf, Ostdeutscher zu sein. Da wurden ganz viele andere Ostdeutsche auch interviewt, was es heißt, Ostdeutsche zu sein. Und jeder hat ultra kluge Antworten gegeben, so ganz differenziert und ausgewogen.

[02:06:24]

Und ich dann eben so. Also Jeside, Ostdeutscher.

[02:06:27]

Und wenn ich jetzt eine ganz dumme Sache sage, was man auf dieser Plakatwand schreiben kann, sowas wie.

[02:06:33]

Aber wer das liest, es doof. Herr Herr Chaney.

[02:06:39]

Ich glaube, da bin ich jetzt auch. Es wäre schön, wenn du mir diese Frage am Anfang gestellt hättest und am Ende hätte ich eine Antwort darauf finden sollen. Jetzt am Ende kriege ich kriege es nicht hin. Ich meine meine Ohren Gravel schon wieder. Ich muss gleich wieder. Ein Stück Schokolade ist nicht vielleicht vom Stuhl, glaub ich. Also du wärst erst der zweite, der keine Antwort gegeben hast.

[02:06:54]

Ich macht es echt angenehm machen.

[02:06:55]

Sind aber erst 120 andere Gäste gewesen.

[02:06:58]

Her damit! Ich will der zweite erst. Wer war der andere? Wer keine Antwort drauf hatte?

[02:07:02]

Oder die andere, weil Axel Prahl Das ist eigentlich okay. Okay, nur ein Mann des Wortes.

[02:07:11]

Hängt denn das Plakat am Alexanderplatz Alexanderplatz? Am Alex? Oder hängt es an diesem komischen Saturn am Alexanderplatz? Wir wollen es jetzt mal nicht so genau.

[02:07:21]

Es ist schon wichtig, wenn es z.B. auf der Seite hängt vom Forum Hotel Richtung Unter den Linden, dann musst du da was anderes draufsteht, nämlich über Prenzlauer Berg.

[02:07:31]

Ich gebe, mir fehlt wirklich nichts. Ich würde in meinem Kopf ist jetzt immer so eine Stadt. Beschreibung Links finden Sie Deka Max erlebt. Es ist ein architektonisch wichtiges Ding in Berlin.

[02:07:40]

Sowas. Also ich habe so statt Beschreibung Tilo Wir machen das folgendermaßen.

[02:07:43]

Ich würde sagen, beenden diesen Podcast an der Stelle und du schickst mir bis morgen früh noch eine Sprachnachricht und lieferst das einfach nach. Finde ich sehr gut, das finde ich gut. Dann machen wir das so.. Vielen herzlichen Dank für das Gespräch. Ich finde es schön, dass du so lange gewartet haben. Ich habe wirklich viele, viele Sachen von der Feind, die ich noch nicht wusste. Das freut mich sehr und ich hoffe, dass ich dich nicht überfordert habe.

[02:08:07]

Nein, aber ich muss wirklich will nochmal betonen. Ich frage mich, ob die 120 anderen Gäste, ob es denen auch so ging. Ich bin wirklich als ich bin wirklich durch.

[02:08:13]

Ich bin richtig fertig gerade. Frag sie an der WhatsApp Gruppe sind Überlebende des Hotel Matze Podcast also so wie es geht sie auch heute noch das Protokoll? Nein. Also ich möchte dich natürlich nicht fertig entlassen.

[02:08:27]

Nee, über alles total gut. Also ich find es total faszinierend, dass du es geschafft hast, mich wirklich zu drehen. Wenn ich mich bewege, habe ich auch so eine leichte Schweißgeruch um mich rum. Das ist wirklich anstrengt gewesen.

[02:08:36]

Also vielen Dank, dass ich da. Danke. Danke. Danke dir. Tschüss. Tschüss. Bis morgen früh.

[02:08:45]

Also passend zum Thema im Podcast laufe ich gerade mit meiner Mutter die Karl-Marx-Allee entlang. Morgens und wir trinken einen Kaffee. Und ich habe lange mit dir darüber gesprochen, was man auf ein Plakat hätte schreiben können, was am Alexanderplatz hängt. Und wir haben uns für einen Spruch entschieden.

[02:08:58]

Und zwar ruft öfter eure Oma sagen das war Thilo Mischke. Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören. Ich fand es faszinierend, wie sich die Perspektiven verschieben, wenn man sich wirklich tiefer gehend mit Menschen, deren Ideologien und Orte auseinandersetzt. Ich habe nochmal begriffen, wie wichtig die Arbeit von Journalisten und Journalistinnen ist, die uns helfen, diese andere Perspektive zu sehen. Und Tilo ist definitiv einer dieser Journalisten. Ich freue mich sehr auf den nächsten Kaffee mit dir, Thilo.

[02:09:28]

Ich habe ab jetzt auch immer eine Tafel Schokolade dabei. Vielen herzlichen Dank für den Support, ein Lichtblick an Oon und an Mini. Herzlichen Dank für den Schnitt an Maximilian Frisch für die redaktionelle Unterstützung in Anni Hofmann und für die Musik an Jan Köppen. Und wie immer gibt es jetzt fast immer eine kleine Podcast Empfehlung zum direkten Weiter. Und zwar ist das enthüllt. Kim Frank, der ja auch schon mal zu Gast war, hat einen wahren Podcast und Blockbuster produziert.

[02:09:52]

Inspiriert von wahren Begebenheiten deckt eine Investigativjournalisten einen Skandal an der deutschen Grenze auf. Es geht um unmenschliche Inhaftierung von unschuldigen Geflüchteten. Der Podcast ist sehr, sehr aufwendig produziert. Das Sounddesign ist bombastisch. Die Geschichte ist sehr, sehr mitreissen erzählt. Es ist irre spannend, finde ich. Die Rollen werden von sehr, sehr vielen Promis gesprochen. Feline Rogan, August Diehl, Axel Prahl, Jeanette Hain, Clemens Schick ist dabei und ich habe auch eine kleine kleine Mini Rolle.

[02:10:18]

Hört unbedingt mal rein in enthüllt. Es ist wirklich finde ich ein Podcast Meisterwerk. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag. Eine gute Nacht. Viel Freude bei all den Sachen, die ihr so macht. Wie immer freue ich mich über Instagram Stories, wo wie ihr gerade diese Folge gehört habt. Wir hören uns hier wieder. Nächste Woche. Mittwoch. Bis dahin. Machts gut. Amazon.