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Der Anschlag vom 22. Juli 2016 in München. Ich bin jeden Tag am Grab. Jeden Tag. Vielleicht könnte man einen Dienst Hubschrauber der Merkel bei der Landung angreifen.

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Es handelte sich nicht um einen Amoklauf, sondern um einen rassistischen rechtsextremistischen Terroranschlag. Am 22. Juli 2016 ermordete der 18 jährige David Sohn Bolly neun Menschen. Fast alle Jugendliche, sämtliche Opfer waren nichtdeutscher Herkunft. Türken, Araber, Sinti. Die Tatwaffe stammt aus dem Dark Web, aus einem Netz von Neonazis, Reichsbürgern, Kriminellen. Der Anschlag und wie er überhaupt möglich wurde ein Antenne Bayern Podcast von Christoph Lemmer. Folge 5 Im Namen des Volkes. Willkommen zur letzten Folge von Geheimakten OEZ.

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Wir haben den Amoklauf des David Songbook am 22. Juli in München Minute für Minute rekonstruiert. Wir haben den Täter vorgestellt und versucht, seine Motive zu begreifen, seinem Drang, nicht mehr das Migrantenkind Ali zu sein. So deutsch zu werden wie irgend möglich und so verquer wie er das deutsch sein verstand. Wir haben den Waffenhändler vorgestellt, der Sohn Eboli seine Pistole und hunderte Schuss Munition verkaufte. Wir haben das kriminelle Dark Web vorgestellt und die Szene, aus der diese Waffe stammt.

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Aber was ist mit den Angehörigen, den Familien? Neun Menschen hat David Somebody ermordet. Eine Mutter und acht Jugendliche. Und was muss man von dem Prozess halten, bei dem der Waffenhändler zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde? Im Namen des Volkes?

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Noch einmal zurück zum 22. Juli 2016. Präzise Uhrzeit rekonstruiert aus Kamera, Aufzeichnungen, 17 Uhr, 31 Minuten und 30 Sekunden. Der Amok Schütze tritt aus der Toilette des McDonalds am Olympia Einkaufszentrum und erschießt im Restaurant seine ersten Opfer. Einer von ihnen, Janosch Rechtsanwalt Andreas Schröder, kannte ihn.

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Es war ein 15 jähriger Junge, der mir auch persönlich bekannt war. Den kannte ich, weil er und seine Mutter bei mir schon vorher in der Kanzlei waren und wegen einem Verkehrsunfall vertreten wurden. Und ich weiß aus persönlicher Erfahrung eben, dass es hier ein besonders liebenswürdiger und wohlerzogener junger Mann war, auf denen seine Mutter große Stücke gehalten hat oder seine Familie und die auch große Stücke seiner Familie gehalten hat.

[00:02:52]

Am 22. Juli 2016 wird Janosch um 17 Uhr 31 und 30 Sekunden erschossen. Ein winziger Moment, der das Leben des Jungen auslöscht und das Leben seiner Mutter zerteilt in ein Davor und ein Danach. Am Tag nach diesem Moment erscheint die Mutter zur Leichenschau. Dazu ist in der Akte vermerkt, aus rechtlichen Gründen nur sinngemäß wiedergegeben.

[00:03:20]

Die Mutter des getöteten Frau Caputh Ankerpunkt identifizierte den Toten.

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Es hat sich alles verändert. Meine Mandantin, als sie die Nachricht erhielt, dass ihr Sohn wohl Opfer des Attentats war, hat sich zu Handlungen hinreißen lassen, das die Behörden veranlasst hat, sie zwangs mäßig einzuweisen ins Bezirkskrankenhaus oder in die Isar Amper Klinik, nach Haar, wo sie zehn Tage lang in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht war. Nach dem schrecklichen Attentat hat sie dann jegliches Vertrauen in Behörden oder sonstige Institutionen verloren gehabt. Und das Leben meiner Mandantin hat sich von Grund auf geändert.

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Sie ohne Lebensziele und ohne Lebenszweck. Der einzige Zweck ist gestorben. Es war Jason Isthmus leben für meine Mandantin eigentlich vorbei und nur ihr Glaube an Gott. Und dass sie im Himmel ihren Sohn wiedersieht, hält sie davon ab, ihrem Sohn zu folgen.

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Meiner Mandantin geht es ausgesprochen schlecht. Die ganze Angelegenheit nicht im Ansatz irgendwie verwinden können. Kann nur unter dem unter der Einnahme von verschiedensten ganz starken Schlaf und wassie Sie sonstigen Medikamenten den Tag einigermaßen bewältigen. Sie ist auch so depressiv, dass sie morgens auch als Bett ohne Medikamenten Aufnahme gar nicht verlassen kann. Sie traut sich nicht mehr auf die Straße, geschweige denn in die Nähe vom Olympe Einkaufszentrum oder in sie. Musste ja auch ihre Wohnung aufgeben, hat ihre Arbeit verloren, ist auch nicht arbeitswillig, fähig und auf Unterstützung angewiesen.

[00:05:16]

Und es ist auch nicht absehbar, dass sich an diesem Zustand in geraumer Zeit irgendetwas ändern wird.

[00:05:31]

Als Janos schon nicht mehr am Leben ist, schießt David Zombie Alif vor dem OEZ weitere Menschen nieder. Es ist 18 Uhr. Einer von ihnen ist Juliano, 19 Jahre alt, aus dem Obduktionsbericht wieder sinngemäß wiedergegeben.

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Juliano Josef Kollmann wurde von fünf Kugeln getroffen. Es handelt sich in allen Fällen um durch Schüsse, und zwar des Brustkorbes, der Schulter und an einem Oberschenkel. Er hatte seinen Ausweis bei sich und konnte so identifiziert werden.

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Als Dreijähriger kam Juliano zu seiner Oma Gisela Kohlmann, der Juliano habe bei mir teilweise gelebt, war vorher bei mir, weil seine Eltern waren getrennt und seine Mutter und sein Vater. Sein Arbeiten kann bis zu dem Tag, an dem Volck stammen.

[00:06:23]

Ich treffe Julianus Oma in einem Café.

[00:06:25]

Juliano war auf Claessens Kind zu lernen und habe viel Kontakt mit seinem Vater gehabt, um mit seinem Bruder und dann. Wieso es mir erlaubt war, mit seiner Mutter, wenn seine Gabbert hat. Aber Super-Mario lernt er aufgeschlossenes Kind. Er ist bei uns in die Schule gegangen, also im Hasenbergl. Der Eduard Spranger und da ist sogar bis zur neunten Klasse hat dann Valerio Quart als Buchbinder bis zum Schluss. Brieffreunde Kopp. Im großen Teil hat er türkische. Und er hat nur einen deutschen brüllen kommt Juliano war Mensch, der wollte net streiten.

[00:07:14]

Er hat immer n Sekret. Also er war pflegeleicht.

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Giuliano war sehr begeisterter Fußballspieler, hat er zwar bei 60, spielt bei 1860 der wahre acht Jahre, ist also und war immer dann im Fußballverein Juliano war er aufgeschlossenes Kind, dann der 22. Juli 2016.

[00:07:43]

Gisela Kohlmann erinnert sich, wie der Abend beginnt.

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Mei älterer Enkelsohn hat angerufen und hat gesagt Kaputter Tonia, Neues im Einkaufszentrum, seine Schiesserei und auf EDC haben wir dann raus. Mein Sohn hat es dann. Der ist dann sofort losgefahren, ist aber nicht mehr hingekommen. Also Wassereis dicht.

[00:08:04]

Stundenlange Fahren die Kollmann es dann nichts. Juliano taucht nicht auf. Es gibt kein Lebenszeichen. Es gibt keine Nachricht. Bei meinem Treffen mit Julianus Oma an dem Café kommt dann auch sein Vater dazu.

[00:08:18]

Er erzählt Wir waren dann in die Krankenhäuser.

[00:08:20]

Dann war mein Bogenhausen Krankenhaus und Zimmer eins auf die Polizei gefahren. Der Türken Straße, das war das nächste Polizeirevier. Da bin ich dann reingegangen und hab dann gefragt, was Sache ist. Und so hat der Polizist zu mir gesagt Hat dann den Computer reingeschaut. Aktivist dieser Kolumne Es geht um. Wenn die Schwerverletzten kommende Vorgebildeten noch eine Auslösung oder sonstiges wie dann vor drei Wochen operiert und wie es auch ausschaut, es war ja auch ein Video im Umlauf vom Juliano, wo er am Boden gelegen ist und der wird dann sofort operiert.

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Da schauen wir nimmer, dass sie meine Telefonnummer genommen. Sie sind an erster Stelle. Wenn irgendetwas ist, sagen wir ihnen sofort Bescheid. Fakt war aber, dass die zu dem Zeitpunkt schon gewusst haben, dass die zulande 30.

[00:09:05]

Dann noch mitten in der Nacht die traurige Gewissheit finden, nach zwei, halb drei habe einen Anruf kriegt, dass jetzt die Grippe Grippe vorbeikommt und das, dass halb so gute.

[00:09:19]

Ja, die Polizei ist in die Wohnung gekommen gekommen haben sie erst einmal um sie angerufen, habe gesagt Mein Sohn ist tot. Wir kommen jetzt vorbei. Er braucht sie vorbeikommen. Wenn es so ist, dann ist sie so gut Ding. Nein, wir kommen. Dann sind sie reinkommen in die Wohnung, waren sehr unhöflich. Ja, es bei dem Attentat, genau bei dem Attentat und haben sofort Fragen gestellt. Dann haben wir gesagt Okay, gut, wir wissen Bescheid.

[00:09:42]

Solution verlassen, weil sie haben meinen Sohn nicht beschützen können. Und dann brauchen sie jetzt auch keine Fragen stellen. Wir wollen jetzt einfach wohl haben, sie soll jetzt gehen. Nana Die Fragen waren. Ich habe dann mit denen darüber gesprochen. Meine Mutter hat damit gesprochen, was er im Einkaufszentrum verloren hat, was er im Einkaufszentrum macht. Aber wer den, ob er den Typen gekannt hat, ob dies ist oder ob er auf die Einladung gekommen ist, aber auf die Einladung reagiert hat, was er gemacht hat und und und und und.

[00:10:19]

Es dauert dann mehr als ein Jahr, bis alle Ermittlungen abgeschlossen sind. Die Staatsanwaltschaft die Anklageschrift fertig hat und der Prozess beginnt, den Mörder David Songbook Wie kann die Justiz nicht mehr zur Verantwortung ziehen? Der hat sich ja selber das Leben genommen. Angeklagt ist nur sein Waffenlieferant Philip K.. Es sind mehrere Delikte, die ihm vorgeworfen werden illegaler Waffenbesitz, illegaler Waffenhandel in mehreren Fällen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und fahrlässige Tötung. Der letzte Anklagepunkte bezieht sich darauf, dass er dem Amok Täter David Songbook nie eine Pistole mit Munition verkaufte und darum mitverantwortlich sei für dessen Morde.

[00:11:01]

Der erste Prozesstag findet am 28. August 2017 statt, im Saal 101 des Münchner Oberlandesgerichts. Die Landgerichts Kammer ist dort nur zu Gast. Normalerweise findet in diesem Saal der NSU-Prozess statt. Es ist der größte Saal der Münchner Justiz. Platz für mehr als 100 Menschen, Zuschauer, Plätze. Oben auf einer Empore, fensterlos, Karl Hohe Decke. An jedem Platz sind Mikrofone. Ohne Lautsprecheranlage versteht man nichts. Wo sonst? Beate Zschäpe sitzt, da sitzt jetzt Philipp K. Ein gutes Dutzend Angehörige suchen sich ihre Plätze.

[00:11:38]

Begleitet von ihren Anwälten an der Frontseite stehen erhöht auf einem Podest die Tische für die Richter. Aus ihrem Hinterzimmer treten die Richter ein. Drei Berufsrichter und zwei Schöffen, Zuschauer und Prozessbeteiligten erheben sich. Der Vorsitzende wünscht Guten Morgen. Alle setzen sich. Der Richter schaut sich um und bekundet Missfallen. Annähernd wörtlich wiedergegeben aus meinen Notizen im Saal.

[00:12:05]

Soweit ich sehe, ist eigenmächtig die Sitzordnung verändert worden. Außerdem seien am Vorabend noch Faxe eingegangen, die geprüft werden müssten. Die Nebenkläger müssten sich umsetzen dorthin, wo der Richter für sie Namensschilder auf die Tische stellen ließ. Mit Verzögerung beginnt die Verhandlung und schon bittet einer der Nebenklage Anwälte ums Wort für einen Befangenheitsantrag. Streit um die Zulassung eines Familienmitglieds als Nebenkläger. Es gibt ein juristisches Scharmützel zwischen Nebenklägern und Gericht, bis der Staatsanwalt die Anklage verlesen kann. Es folgt eine Erklärung der Verteidiger von Philip K.

[00:12:44]

, in der er alle Waffendeals gesteht. Er lässt seine Anwälte aber auch erklären. Wichtig ist mir, dass ich zu keinem Zeitpunkt damit rechnete, dass der Amokläufer eine so grauenhafte Tat begeht. Hätte ich Anzeichen dafür gehabt, dass er psychisch krank war, hätte ich ihm diese Waffe nie verkauft. Mehr werde Philip K. nicht aussagen, teilen die Verteidiger mit. Und sie kritisieren, dass im Vorfeld des Prozesses schon so viel darüber berichtet wurde. Auch Inhalte aus der Ermittlungsakte und dass sie eine öffentliche Vorverurteilung ihres Mandanten befürchten.

[00:13:18]

Zum dritten Prozesstag muss die Verhandlungen einen anderen Saal verlegt werden, weil der NSU-Prozess weitergeht und der Große Saal 101 dafür benötigt wird. Vor dem kleinen Saal jetzt ist schon der Einlass chaotisch. Ein gehöriger und Zuschauer müssen sich vor der Tür kontrollieren lassen, nachdem sie schon beim Eintritt ins Haus an der Pforte kontrolliert wurden. Auf dem Flur bildet sich eine lange Schlange. Es wird geschimpft und gedrängelt. Die Stimmung ist gereizt. Am Ende reicht der Platz nicht für alle. Drinnen beginnt schon die Verhandlung.

[00:13:52]

Und auch Nebenkläger warten noch draußen. Der Unmut ist unüberhörbar, auch bei Julianus Vater.

[00:14:00]

Ich war sehr enttäuscht vom Richter, erst einmal, wie er mit uns umgesprungen ist. Dann auch, dass wir unsere Daten haben freigeben müssen, wie Geburtsurkunde und und und.

[00:14:10]

Und das einfach weiter gegangen ist, obwohl man weiß, dass der. Von den Nazis in der Nazi-Szene ist, sind wir überhaupt nicht geschützt worden, weil die Daten einfach rausgegangen sind. Ganz das des Machthabers. Und und und. Ja, was soll ich sagen, dass wieder Richter mit uns umspringt? Da bin ich vom Gericht richtig enttäuscht, weil erst einmal hat er so eine Äußerung gelassenes. Wir sind Opfer, müssen Geschädigte und uns tut es sehr nahe gehen.

[00:14:37]

Und ich meine, dass man doch eigentlich ein bisschen Verständnis hat und man merkt, dass der Richter überhaupt gar kein Verständnis hat, dass ich mal Entschuldigung bekomme von ihm. Das ist so eine Aussage. Macht an uns dann auch ein arrogantes Wesen, was er hat, auch in den Verhandlungen. Also dass das so dargestellt wird, wie wie mir jetzt die Aggressiven wären die Eltern Jassy Image schützen müssen, statt dass es eigentlich umgedreht ist. Das finde ich wirklich unter aller Sau.

[00:15:04]

Auch die Anwälte protestieren nur mit Mühe kann der Richter sich durchsetzen und Zeugen aufrufen.

[00:15:13]

Achter Verhandlungstag 14. September 2017 Ein Mithäftling des Angeklagten wird in den Zeugenstand geladen. Er sagt, Philip K. habe von dem Anschlags Plan des Amok Täters gewusst. Im Gefängnis habe er ihm von einem Treffen mit dem Amok Täter erzählt. Dabei sei es darum gegangen, dass er mit der Pistole Kanacken erschießen wollte.

[00:15:37]

Weder Streit um die beengten Platzverhältnisse an den folgenden Verhandlungstagen zieht das Gericht wieder um Im Justizpalast an der Bremer Straße wird ein Sitzungssaal hergerichtet, der normalerweise vom bayerischen Justizministerium genutzt wird. Groß, luftig hohe Fenster. Kein Vergleich zu dem engen und abgewetzten Ambiente im Landgericht. Die Versammlung fühlt sich eher an wie ein großes Seminar als wie eine Gerichtsverhandlung. Die Treppen auf dem Weg dorthin werden scharf kontrolliert. Durchgelassen wird nur, wer seinen Ausweis zeigen.

[00:16:12]

Zum Ende zieht der Prozess noch einmal um nach Stadelheim in den Gebäude Trakt der Justizvollzugsanstalt. An der Rückseite des Gefängnis Trakt hat die Münchner Justiz erst vor kurzem einen neuen unterirdischen Komplex für Strafprozesse gebaut. Es gibt einen eigenen Eingang, vorbei an Wachleuten, die an der Tür aus sieben zuerst Nebenkläger, dann Zuschauer. Wer rein darf, steigt eine Treppe herab wie bei der U-Bahn. Unten sitzt ein Beamter hinter einer Glasscheibe und drückt den Türsummer.

[00:16:43]

Dann Gepäck, Kontrolle und Abtasten. Dann bin ich in einem nüchternen Flur, der endet in einem Empfangsbereich. Dahinter ist der Verhandlungssaal flach und ausgedehnt, riesig wie ein Fußballfeld. Die Decke nicht besonders hoch. Oberlichter lassen diffuses Tageslicht herein. Praktischerweise muss der Angeklagte nicht mehr im Blaulicht Konvoi durch die halbe Stadt gefahren werden. Er wohnt ja schon in Stadelheim. Immerhin der dauert. Zoff um den zu knappen Platz ist jetzt vorbei. Aber hauptsächlich geht es auch nicht um den Platz.

[00:17:19]

Das Gedränge hat die Stimmung zwar immer wieder aufgeheizt, aber in der Sache geht es um etwas anderes, nämlich das Misstrauen der Opfer. Der Staat wurde den Angeklagten allzu mild davonkommen lassen. Fahrlässige Tötung, so lautet die Anklage. Strafmaß höchstens fünf Jahre Gefängnis oder Geldstrafe. Das ist in Nebenklägern zu wenig. Sie fordern bis zum Schluss immer wieder eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord. Freiheitsstrafe. Dafür mindestens drei Jahre, meistens zehn oder mehr Jahre. Fahrlässige Tötung, so befindet am Ende auch der Richter im Urteil Zusammen mit den kleineren Strafen für die Waffen Delikte soll Philip K.

[00:18:02]

sieben Jahre ins Gefängnis Nebenklage Anwalt Yavuz Narin.

[00:18:06]

Aus unserer Sicht hätte die Anklage auf Beihilfe zum Mord lauten müssen. Die entsprechenden Hinweise haben sich auch in der Beweisaufnahme bestätigt, sodass wir von einem Fehlurteil ausgehen. Und auch Anwalt Schröder, der die Mutter des toten Janosch vertritt, ein früherer Polizeibeamter, der dann Anwalt wurde, ein eher stiller und besonnener Mann, wundert sich.

[00:18:31]

Also mein Resümee ist dahingehend, dass es unabhängig davon, wie man verschiedene Zeugenaussagen in den Prozess bewertet, es genügend Hinweise geben würde, um zumindest hier zu dem Ergebnis zu kommen, dass der Verkäufer der Waffe, der hier vor Gericht steht, schon billigend in Kauf genommen hat, dass mit seiner Waffe Menschen getötet werden. Da gibt es verschiedene Umstände in der Beweisaufnahme, die darauf schließen lassen. Aber man muss schon dazusagen, dass dies vielleicht auch Aufgabe der Staatsanwaltschaft gewesen wäre, weil ich das aus früheren Verfahren kenne oder aus anderen Verfahren, dass natürlich die Staatsanwaltschaft immer schon mit einer Maximalforderung in den Prozess eintritt und dann gegebenenfalls Abstriche macht.

[00:19:25]

Darum bin ich schon auch verwundert, dass es hier nicht so war.

[00:19:29]

Auch formal hätte das Gericht wegen Beihilfe zum Mord verurteilen können, meint Anwalt Narin.

[00:19:35]

Es hätte durch das Gericht ein rechtlicher Hinweis ergehen müssen, den wir auch mehrfach beantragt haben. Und insoweit war auch die Nebenklage geschlossen aufgetreten. Das heißt, es wurde entsprechend auch von sieben verschiedenen Nebenklage Anwälten Revision eingelegt.

[00:19:57]

Gegen das Urteil hat sich die Staatsanwaltschaft München 1, die ja eher verharrte Strafanträge bekannt ist ausgerechnet im Fall des OEZ Anschlags zu milde verhalten. Staatsanwaltschaft Sprecherin Anne Leidigen will das so nicht sehen.

[00:20:11]

Also natürlich. Es war ja, wie man sagen muss, leider ein permanenter Vorwurf. Eigentlich der einiger Nebenkläger Vertreter. Wir hätten das sozusagen nicht in Betracht gezogen, auch wegen Beihilfe zum Mord anzuklagen, obwohl es uns möglich gewesen wäre. Der Unterschied ist einfach nur Jedes Verfahren ist einzeln zu betrachten und in jedem Verfahren braucht man natürlich Anhaltspunkte dafür. Man kann ja nicht einfach das anklagen, was einem am liebsten ist, sondern für die rechtliche Wertung braucht man natürlich auch tatsächliche Basis.

[00:20:39]

Und die gab es in diesem Prozess einfach nicht. Man kann sozusagen Beihilfe nicht einfach darauf stützen, dass eben sowohl der Waffenhändler als auch der @David, sondern z.B. rechtsradikale Ansichten hatten. Das verbindet sie eben nicht, sondern zu seiner Gemeinschaft und aufgrund der man jetzt sagen könnte, da ist Beihilfe anzunehmen.

[00:20:58]

Das sehen die Nebenkläger gleichwohl anders. Anwalt Schröder begründet das auch.

[00:21:04]

Ja, z.B. dass hier in Prozess der Mithäftling erstmals so richtig vernommen wurde vor Gericht, der den Angeklagten schwer belastet hat, dem gegenüber geäußert hat, wer noch Munition übrig bleibt, noch seinem Übung schießen würde, aber Kanacken abknallen. Oder dass er zunächst da eine Maschinenpistole erwerben wollte und angeblich die Waffe zum Schills Selbstschutz gewesen sei. Und da gibt's noch diverse andere Gründe, die darauf schließen lassen, dass er das eben billigend in Kauf genommen hat. Und das war der Staatsanwaltschaft so vorher auch nicht bekannt.

[00:21:39]

Hätte die Staatsanwaltschaft die Beweise, die im Prozess neu dazu kamen, anders bewerten müssen? Hat die Anklagebehörde einen Fehler gemacht, als sie sich nicht bewegte und bei ihrem Fahrlässigkeit Vorwurf blieb? Hätte das Gericht sich doch auf die komplizierte Prozedur einlassen müssen, um eine höhere Verurteilung aussprechen zu können. Höher als von der Staatsanwaltschaft beantragt. Doch Beihilfe zum Mord?

[00:22:15]

Auf der anderen Seite steht die Verteidigung des Waffenhändlern, die schon die Anklage wegen Fahrlässigkeit für übertrieben hält. Philipp K.s.

[00:22:24]

Verteidiger David Müllberge Es ist so, dass dieser Fall, wie er hier stattgefunden hat, der erste in dieser Ausprägung ist, der in der Bundesrepublik Deutschland je stattgefunden hat. Es gibt hierzu momentan noch keine eindeutige Rechtsprechung. Jetzt ist es so, dass es, dass es da verschiedene Meinungen gibt. Ich vertrete jedenfalls die Auffassung, dass wenn in ein Fahrlässigkeit Delikt ein Dritter dazwischen tritt und einen vorsätzlichen Mord begeht, dass das nicht im Rahmen der Fahrlässigkeit dem anderen zugerechnet werden kann.

[00:23:01]

Ich kann es vielleicht am einfachsten mit einem Beispiel erklären wenn jetzt der A. Dem B. eine Waffe verkauft und es passiert nichts, dann hat wird er verurteilt werden wegen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Wenn jetzt dieser B, der die Waffe erhalten hat, nach drei oder vier Jahren seinen Ehepartner erschießt, dann würde das die fahrlässige Tötung für den A bedeuten. Und das kann natürlich logischerweise macht es überhaupt keinen Sinn.

[00:23:29]

Der Amoklauf vom Olympia Einkaufszentrum mit neun Toten am Ende also ohne wirkliche juristische Konsequenz. Ein paar Monate womöglich zur Bewährung wegen illegalen Waffenhandels. Dieser Streit, Beihilfe oder Fahrlässigkeit oder nichts davon vergiftet den gesamten Prozess vom ersten Tag an. Immer wieder melden sich Angehörige zu Wort. Es gibt Zwischenrufe. Ich will, dass du für immer sitzt. Oder Ich werde dich selber umbringen mit meinen eigenen Händen. Immer gemünzt auf den Angeklagten. Dazu Rufe oder Applaus von der Zuschauer Bank. Mehrmals verhängt der Richter Ordnungsstrafe.

[00:24:10]

Bis zum Schluss bleibt die Stimmung so. Verteidiger Müllberge.

[00:24:15]

In diesem Ausmaß habe ich das vorher nicht erlebt.

[00:24:18]

Auch der Vorsitzende Richter Zimmer, der wirklich oft angeführt hat, dass er seit 33 oder seit 34 Jahren Richter am Landgericht ist, hat sowas noch nie erlebt. Es ist sicherlich eine ganz spezielle Eigendynamik angenommen die, die höchst selten ist.

[00:24:37]

Bedrohungen, Beleidigungen usw. Das war war an der Tagesordnung. Es war an der Tagesordnung. Mein Mandant wurde ständig bedroht, ständig beleidigt. Und wir haben davon nichts zur Anzeige gebracht.

[00:24:53]

Manchmal genügt nur eine Kleinigkeit, um sofort wieder eine Auseinandersetzung zu entfachen. Beispiel Anwalt Narin teilt dem Richter mit. Ein weiteres Opfer habe sich bei ihm gemeldet und möchte sich als Nebenkläger dem Verfahren anschließen. Der Richter verlangt schriftliche Unterlagen, die die Verwandtschaft des Nebenkläger mit dem Opfer beweisen. Narin geht zum Richter Tisch und legt Papiere vor. Der Richter blättert darin und beginnt, persönliche Daten des Nebenkläger. In der öffentlichen Sitzung vorzulesen. Anwalt Narin geht dazwischen und stoppt den Richter.

[00:25:27]

Mit der Begründung für die Öffentlichkeit und darum, möglicherweise auch Nazis seien die Daten nicht bestimmt. Dabei dreht er sich rechts herum, wobei sein Blick zuerst die Verteidiger bank. streift und sich dann auf die Zuschauer hinten im Saal richtet. Anwalt Müllbergen fühlt sich vom Vorwurf Nazi angesprochen und droht seinem Nebenklage Kollegen mit Anzeige und äußert sich uns gegenüber später so Ich bin durchaus auch beleidigt worden in diesen Prozess.

[00:25:56]

Allerdings ist das ein laufendes Verfahren, wozu ich mich jetzt hier nicht öffentlich äußern möchte. Narin dazu.

[00:26:02]

Daraufhin fühlte sich offenbar der Verteidiger Herr Mühlberg persönlich angesprochen, was mir nicht erklärlich ist. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass er doch nicht gemeint ist, warum er das auf sich beziehe.

[00:26:17]

Das Gericht lässt protokollieren.

[00:26:19]

Der Verteidiger, Rechtsanwalt Rehberger Berger, verwahrte sich gegen die Äußerung des Rechtsanwalts Narin und gab an, bei dieser Äußerung habe der Nebenkläger Vertreter, Rechtsanwalt Narin in Richtung auf die Verteidiger Bank gezeigt. Der Vorsitzende gab an, er habe diese Geste nicht bemerkt.

[00:26:36]

Am Ende dauert der Prozess 20 Verhandlungstage, doppelt so viele wie ursprünglich angesetzt. Zufrieden ist nur die Staatsanwaltschaft, die den Ausgang als Erfolg wertet und die Nebenkläger kritisiert. Denn die hätten mit ihrer harten Linie, ihrer Konflikt, Freude und ihren Befangenheitsantrag gegen Richter und Staatsanwalt riskiert, dass der Prozess ohne Urteil platzt.

[00:27:00]

Da haben wir wirklich das Gefühl gehabt, da haben die Nebenkläger Vertreter mit dem Feuer gespielt und wir haben nicht verstanden, warum. Und auch diese Frage, das wir ja eigentlich im Grunde genommen etwas erreicht haben, was zuvor eben keiner anderen Staatsanwaltschaft gelungen ist, nämlich das. Ein Waffenhändler wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verurteilt wird. Da hätten wir uns eigentlich gewünscht, dass sozusagen die Nebenkläger Vertreter an unserer Seite stehen und damit uns dafür kämpfen, dass das gelingt. Denn das war überhaupt nicht sicher, dass das Gericht sich da von uns überzeugen lässt.

[00:27:31]

Also ich kann nur sagen, die jetzt erreicht er aus unserer Sicht schon hohe Strafe von sieben Jahren. Das sehe ich ehrlich gesagt schon eher als Erfolg der Staatsanwaltschaft. Den Beitrag der Nebenkläger Vertreter an dieser hohen Strafe kann ich nicht so recht erkennen.

[00:27:46]

Wie vergiftet die Atmosphäre in diesem Prozess war, das sieht man auch am letzten Tag noch. Die Mutter eines ermordeten Jungen hält das letzte Plädoyer weinend. Er war erst 17 Jahre alt, sagt sie. Wir vermissen ihn jeden Tag. Dem kann man nur wenig hinzufügen, sagt ihre Anwältin, und sie attackiert die Staatsanwaltschaft massiv. Es sei ungeheuerlich, dass sich die Anklagebehörde an Beweisanträge der Nebenklage gestört habe. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie dieses Verfahren mit einer professionellen Distanz führen und mehr Interesse an der Aufklärung zeigen.

[00:28:22]

Das haben sie nicht getan, sagt die Anwältin einer Mutter zum Staatsanwalt. Ein Auftritt, der nur im OEZ Prozess fast normal war. Noch eine Mutter ergreift das Wort. Sie erinnert an einen Satz, den ein Zeuge im Prozess aussagte. Der Angeklagte habe sich gebrüstet, er werde zum Mahnmal für die Ermordeten des Anschlags am Olympia Einkaufszentrum gehen und dort Randt schmieren. Reko war's her, Ricco. Sein Pseudonym im Dark Web ran. Geschmiert an dieses kugelförmige Warben artige Denkmal, wo im Innern jedem Todesopfer ein Foto gewidmet ist.

[00:29:03]

Und dem Staatsanwalt ruft die Mutter zu. Sie sitzen auf der falschen Seite. Sie sollten beim Angeklagten sitzen.

[00:29:13]

Dann erteilt der Richter den Verteidigern das Wort für ihre Schluss Vorträge. Kaum hat er das getan, da gibt es allgemeines Getrappel im Saal. Fast alle Opfer mitsamt ihren Anwälten stehen auf und gehen raus. Auch im Zuschauerraum gehen einige fast demonstrativ. Es dauert mehrere Minuten, bis der Auszug beendet ist. Die Verteidiger warten. Anwalt Müllbergen leitet sein Plädoyer mit der Aussage ein, jeder hier im Saal wisse, was für ein schreckliches Ereignis das war, und hätte sich David Songbook nicht das Leben genommen, er wäre es, der jetzt auf der Anklagebank säße.

[00:29:49]

Er wäre sicher verurteilt worden. Es wäre sicher eine besondere Schwere der Schuld festgestellt worden und er wäre sicher sehr lange Zeit hinter Schloss und Riegel gewandert. Aber David son Bulli sei tot. Angeklagt seien nur Philip K. und Philip Kaser, eben nicht der Amok schütze. Und das müsse man unterscheiden. Ja, die Waffe habe er verkauft. Aber ist es vorhersehbar, dass diese augenscheinlich normale Mensch mit dieser Waffe losgeht? Im McDonald's Amok läuft und Kinder erschießt? Dass der so krank ist, dass er das ein Jahr vorher schon plant?

[00:30:30]

Das letzte Wort vor dem Urteil hat der Angeklagte wie in jedem Strafprozess Philip K. sitzt zwischen seinen beiden Verteidigern. Einer der Anwälte drückt in Mikrofon Knopf für ihn. Philip K. beugt sich leicht nach vorn und spricht sein kurzes Schlusswort. Ich habe es wörtlich mitgeschrieben. Philip K. sagt Ich möchte den Angehörigen und Hinterbliebenen mein Beileid aussprechen. Es tut mir wahnsinnig leid. Ich habe das nicht gewollt.

[00:30:57]

Es tut mir leid, aber die Angehörigen hören ihn nicht sprechen. Sie sind immer noch draußen. Damit ist die Verhandlung vorbei. Das Gericht zieht sich zur Urtheils Beratung zurück im Foyer vor dem Saalbau und Fernsehteams ihre Ausrüstung auf, in der Hoffnung, nach dem Urteil schnelle Interviews führen zu können. Grüppchen von Zuschauern, Anwälten und Angehörigen stehen beisammen und halten Smalltalk. Dann der Aufruf, in den Saal zurückzukehren.

[00:31:27]

Alle im Saal stehen, als der Richter anfängt, im Namen des Volkes. Die meisten der Angehörigen sind nicht dabei. Also im Namen des Volkes. Philip K. wird zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Bitte nehmen Sie Platz. Zuschauer und Prozess Teilnehmer setzen sich. Der Richter beginnt mit der mündlichen Urteilsbegründung. Man habe den Amok schützen David Songbook li. durchleuchtet. Da sei keine Frage offen geblieben. 000 Zeugen seien vernommen worden. Bis zurück in die Schulzeit. Auf der anderen Seite, nämlich der des Waffenhändlern, habe eine ganz andere Behörde ermittelt.

[00:32:07]

Schon von daher sei es ausgeschlossen, dass bei den Ermittlungen jemand habe schummeln können. Naja, der Richter sagt nicht, wie die Ermittlungen des bayerischen LKA und die des Zollfahndung Amtes Frankfurt am Main eigentlich zusammenfanden und wie es kam, dass die Zollfahnder den Waffendeal schon unmittelbar nach dem Anschlag im Visier hatten. Das kann korrekt gelaufen sein, aber die Akte sagt nichts Zwingendes dazu, warum die Zollfahnder so schnell nach dem Anschlag auf Philipp K. kam. Der Richter sagt, Amok, Täter, Sohn, Voli sei ohne Zweifel rechtsradikal gewesen.

[00:32:40]

Und über Philipp K. sagt er, der habe rechtsradikale Symbole verwendet. Der bezeichne sich als Anhänger des Führers, der spreche von Moslem Ratten. Der sei ohne jeden Zweifel als Rassist zu bezeichnen. Aber er sagt auch Wir haben kein Gesinnungs Strafrecht. Bei uns gibt es keine Bestrafung der Weltanschauung. Und Philip K. habe die Waffe eben nicht wegen gemeinsamer Weltanschauung verkauft, sondern wegen des Geldes. Und dann, bei der Festnahme, der habe Zollfahnder Meier Kopf und Kragen riskiert.

[00:33:14]

Denn Philip K. sei bewaffnet gewesen. Naja, Zollfahnder Meyer hat eine starke Sondereinheit bei sich, die aufpasste. Aber gut. Ausgestanden ist der Fall nach wie vor nicht. Auch nicht nach dem Urteil. Verteidiger und Nebenkläger haben Revision eingelegt. Die einen, weil sie den Vorwurf der fahrlässigen Tötung für zu hart halten, die anderen, weil sie ihn für zu schwach halten. Weitere Ermittlungen und wohl auch Prozesse werden folgen. Als da wären Verfahren der Staatsanwaltschaft München gegen Uwe ÄV, den Mann aus dem Dark Web Forum, der die Anschlagspläne gegen die Bundeskanzlerin schmiedete, wegen Falschaussage.

[00:33:59]

Denn auch er war ja Zeuge im OEZ Prozess und belastete den Angeklagten als Mitwisser. Noch ausstehend, aber zu erwarten. Eine Anzeige von Philip K. gegen Uwe wegen versuchter Freiheitsberaubung, eine Anklage wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat. Da ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft Köln gegen Uwe 11 Anschlags Plan gegen Merkel, Hausdurchsuchungen, beschlagnahmte Sprengstoff, Komponenten, Zünd, Schnüre und Zünd Technik, dazu ein Arsenal von Waffen, Abschluss der Ermittlungen und Anklage sein zur Jahresmitte 2018. Wahrscheinlich heißt es bei der Kölner Justiz.

[00:34:35]

Und dann gibt es da noch einen Mann, der im Dark Web eine zentrale Rolle spielte. Alexander U. Er ist derjenige, der die Server betrieb, auf denen all diese Waffendeals angebahnt wurden. Auch gegen ihn wird derzeit noch ermittelt und auch gegen ihn könnte es schon bald eine Anklage geben.

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Für die Opfer und Hinterbliebenen ändert all das nichts. Ihre Kinder bleiben tot, ihr Leben ist anders als vorher.

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Gisela Kuhlmann sagt Eva Niemands Einkaufszentrum Einkaufzentrum hat sie Zeit, der Zeit des Menschen lernen wollte erledigt. Und da wohnen die meisten drin. Und die Continuity.

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Und sie schuf Gott. Trauer ist Trauer, aber mit Hass schlägt sie schon Hass und kündigst du ihr.

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Nichts passiert, nichts passiert. Zuerst sieht man immer nur das Offensichtliche. Das ist doch bei einem Verbrechen wie dem Amok Anschlag am Olympia Einkaufszentrum so. Erst der Eilmeldungen im Radio, Verkehrs Nachrichten, Gerüchte auf Facebook oder Twitter WhatsApp Nachrichten von bekannten Artikel auf Nachrichtenportalen und in Zeitungen über die Geschichten dahinter.

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Über die Menschen erfährt man nur selten etwas. Dabei sind es diese Geschichten, ohne die man nicht versteht, was da passiert. Wie jemand auf eine so kranke Idee kommen kann. Warum bei den Angehörigen so viel kaputt geht. Warum die Emotionen so hoch schlagen, warum sie in alle Richtungen hochschlagen. Und bei der gewöhnlichen Berichterstattung nach einem Ereignis wie dem OEZ Amok Anschlag bleibt ja auch alles andere immer äußerlich und kühl und faktisch Beschuldigter festgenommen. Anklage erhoben. Prozess beginnt.

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Prozess endet. Fertig. Nächstes Thema. Das wollte ich dieses Mal so nicht stehen lassen. Darum habe ich diese geheime Akte gelüftet. Das gefiel nicht allen. Das gefiel vor allem Behörden nicht, wie sich Staatsanwaltschaft Köln und das Zollfahndung Samt gewunden haben, um bloß nie mehr zu bestätigen, als ich auf anderen Wegen herausfinden konnte. Da kann man auch seine Schlüsse daraus ziehen. Aber gerade das, was die nicht hören wollen, das gehört erst recht erzählt. Sie sollen sich beobachtet fühlen.

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Sie sind für uns da, nicht wir für sie. Und ich bin zum Erzählender und nicht dazu, Dinge für mich zu behalten.

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Gisela Kollmann ist noch lange nicht fertig damit, den Tod ihres Enkels Juliano zu verarbeiten.

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Ich bin jeden Tag am Grab. Jeden Tag. Jeden Tag. Das machen sie jeden Tag am Grab mit meinem Kind reden. Ich bin jeden Tag am Grab. Was reden Sie mit dem? Mein innerstes Seelen Leid die Ritter mit ihrem Wir bindender Tower. Das war die letzte planmäßige Folge von Geheimakten u.Z. Fortsetzung nicht ausgeschlossen. Zum Schluss danke an alle Kollegen, ohne die dieser Podcast nicht möglich wäre. Redaktion Ralf Sinnoh Produktion Tobias Wessely, Leopold Heilmann und Stefan Schöpf Konzeption Claudia Gehrmann und Ruben Schultze Fröhlich Rechtsberatung Holger Weimann Sprecher Cordula Sanft, Stella Blasi Baath, Jan Zerbst, Ruben Schultze Fröhlich, Sascha Roos, Tobias Vasily Danke an Euch.

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Das war Geheimakten OEZ. Der Anschlag vom 22. Juli 2016 in München Ich bin jeden Tag am Grab. Jeden Tag. Vielleicht könnte man einen Dienst Hubschrauber der Merkel bei der Landung angreifen.

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Es handelte sich nicht um einen Amoklauf, sondern um einen rassistischen rechtsextremistischen Terroranschlag.

[00:38:55]

Ein Podcast von Antenne Bayern.