Transcribe your podcast
[00:00:00]

Ich habe irgendwann kapiert, dass man, wenn man das Leben als Kreis sieht, ja wir wir auf die Welt werden, erst mal von den Eltern so ein bisschen erzogen, dann wollen wir raus und dann suchen wir uns, indem wir reagieren, auf den Applaus der anderen oder die Ablehnung. Und das ist für uns unheimlich wichtig, so dass es die Party Zeit. Das ist die Chance, ihre Zeit. Und irgendwann hast du die Kurve erwischt, wo es dann doch wieder mehr Richtung Zuhause geht.

[00:00:25]

Und das bedeutet, dass du aufhören musst, da draußen was zu suchen, was dir eh nicht gegeben werden kann. Du musst das. Den Sinn für dich, den musst du aus dir selber rausholen und auch das wissen, ob du Scheiße gebaut hast oder nicht oder ob du gerade ganz gut unterwegs bist oder nicht. Das muss von dir selber kommen. Du musst dich mehr über dein Innerstes definieren und das muss mehr das Kontrollgremium werden und nicht der Applaus von außen.

[00:00:53]

Willkommen im Hotel Matze, dem Interview Podcast mit Vergnügen. Mein Name ist Mathison. Ich treffe mich hier mit den für mich besten der Besten mit Künstler in Mitunternehmer in unentschlossener Typ und versuche herauszufinden, wie diese ticken. Mich interessiert, was sie antreibt, was sie inspiriert. Ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht. Wir wissen, warum sie das machen, was sie machen, wie sie es machen. Ich möchte von ihnen lernen. Ihr seid von ihnen lernen und natürlich eine gute Zeit im Hotel zu haben.

[00:01:18]

Bevor ich euch meinen heutigen Gast vorstelle, möchte ich euch zuerst den Supporter vorstellen.

[00:01:24]

Mein heutiger Supporter ist blinkend und blink. Es ist eine App, die ich wahnsinnig häufig nutze, mit der man mehr als 3000 Sachbüchern jeder 15 Minuten lesen oder anhören kann. Es gibt was der Ratgeber zeitlose Klassiker oder vieldiskutierte Bestseller. Dabei könnt ihr aus mehr als 25 Kategorien wie z.B. Produktivität, Psychologie, Wissenschaft und persönliche Entwicklung wählen. Außerdem gibt's am Ende eines jeden Blinky Tipps und Tricks für den Alltag und Beruf. Alle Titel stehen euch auf Deutsch oder Englisch zur Verfügung und jeden Monat kommt circa 40 50 minütige Titel hinzu.

[00:01:57]

Blink Es ist meiner Meinung nach ideal, um kurz in einem Buch reinzuhören oder rein zu lesen und den wesentlichen Inhalt mitzunehmen. Wenn ich einen Tipp abgeben darf. Seit neustem gibt es auch mein Buch Die Schule meines Lebens auf Blink ist zu entdecken und ich finde, als Autor haben sie sehr, sehr gut gemacht. Ich fühle mich da sehr sehr gut wiedergegeben. Also auch der POV ist jetzt gemacht. Für Hude Mazal Höhrer gibt es eine tolle Aktion auf blinkend Punkt D Slash @Ute Matze Erhaltet ihr 25 prozent Rabatt auf das Jahresabo Pinkes Premium kann man das Ganze natürlich 7 Tage kostenlos testen.

[00:02:29]

Blink ist schreibt man b n k e s t, findet sich ein Dank an blinkend. Und nun zu meinem heutigen Gast. Mein heutiger Gast ist Campino. Campino ist seit fast 40 Jahren der Sänger von Die Toten Hosen und ich behaupte einfach mal, dass jeder und jede hier Campino kennt. Für mich war die Musik, die Haltung, die Energie der Hosen. Sehr, sehr prägend in meiner Jugend. Ich erinnere mich an viele, viele Familienurlaub, in denen ich schlecht gelaunt hinter meinen Eltern hinterher gewandert bin.

[00:03:00]

Und auf dem Walkman lief da nur ein kleines bisschen Horrorshow oder kauf mich lange die Hosen zu mein Erweckung, Spanky. Ich war auf sehr, sehr vielen kleinen und großen Konzerten. Da hab ich ein bisschen aus den Augen und Ohren verloren und vor ein paar Jahren mit ihrem Album Ballast der Republik wiederentdeckt. Campino hat vor einigen Wochen sein erstes Buch Hope Street veröffentlicht. Und weil ich dachte, dass es darin nur um Fußball und sein Herzensweg, ein FC Liverpool geht und eigentlich gar keine Lust, es zu lesen.

[00:03:27]

Damit Fußball, das wisst er, kann ich sehr, sehr wenig anfangen. Als aber klar war, dass er ins Hotel kommt, musste ich es natürlich lesen. Und es hat mich richtig erwischt. Denn eigentlich ist Hope Street ein Familienbuch. Vor 20 Jahren hat seine Band den Soundtrack für meine Pupertät gegen die Eltern geliefert und jetzt schreibt der Sänger eine Aufforderung, sich den Eltern zu nähern. Das ist wirklich besonders. Worüber haben wir geredet? Über sehr viel.

[00:03:51]

Es geht um Punk, Freundschaft, Loyalität, Kritik, Spießbürgertum. Euphorie ist ein ganz, ganz großes Thema. Es geht um Demut, die eigenen Wurzeln, sein Antrieb. Es geht um Kreativität, Blockaden, Glaube, Liebe, Familie, Gelassenheit, Spiritualität, Tod, Routine, Energie und immer, immer, immer wieder Neugierde. Also irgendwie haben wir über alles gesprochen. Es ist die umfassendste und längst Unterhaltung bis Helmut Smarts. Und ich bin wirklich sehr beseelt, denn ich habe gemerkt, dass ich mit meinem großen Jugend Helden altern kann und ihm aber auch gegenübersitzen kann, ohne dass es irgendwie merkwürdig ist.

[00:04:25]

Denn Campino ist so, wie man sich einen Helden so wünscht und ich wünsche euch viel Vergnügen. E-Motor Matze mit Campino. Wie lange bist du schon in der Stadt?

[00:04:36]

Seit Sonntag, glaube ich. Wie bist du hier? Unruhig? Verabredet es jedes zweite Wochenende von Freitag bis Dienstag. Aber weil das im praktischen Leben nicht so funktioniert, bin ich manchmal eine ganze Woche da. Und damit drei Wochen nicht so weit. Aber ich komm. Ich komme mit meinen Jungen gut auf ein Drittel der Zeit.

[00:04:57]

Und die entsprechen dann in Berlin. Meistens. Wie findest du die Stadt? Nett war das. Im Buch hast du ja eine unglaubliche Liverpool, Liebe, er und Düsseldorf, liebe natürlich auch, aber ich habe noch nie. Also es gibt viele Geschichten, natürlich von dir, auch in Berlin mit den Hosen und so weiter. Und ich habe aber noch nie so richtig verstanden oder ich war mir nie so sicher. Wie findest du eigentlich Berlin?

[00:05:23]

Ich finde Berlin im Grunde echt in Ordnung, aber ich möchte mich der Stadt nicht aufdrängen oder ich käme auch nicht dazu in irgendeiner Weise. Mich einzu berlinern oder irgendwo einen Anspruch darauf zu erheben oder. Oder ähnliches. Ich finde es ist eine.

[00:05:47]

Vor allen Dingen junge, frische Stadt und ich finde es toll, dass du hier im Verhältnis zu anderen Weltstädten oder großen Städten in Europa, dass du hiermit mit viel Idealismus und wenig Geld trotzdem etwas anfangen kann. Sonst kannst Tillichs sich nicht sofort auf die Fresse damit kannst z.B. deinen eigenen Wold strikt laden aufmachen und so. Und hast eine gute Chance, dass das klappt, dass du Kunden findest. Stimmt. Und das finde ich ungeheuer sympathisch. Ich mag das. Berlin ist für mich so ein großer Bär mit viel Kraft, der aber nichts mit sich anfangen kann und auch gar nicht weiß, wie er die Kräfte einteilen soll und dann so versagt wie beim Flughafen und so.

[00:06:24]

Und ich will nicht schon wieder vom Fußball anfangen. Aber auch da kannst du der Szene lese gerne über Fußball. Nie, nie, nie den Ansprüchen gerecht wird und so und die Art und Weise, wie wie die Berliner Bürger dann damit umgehen. Ja, ich mag auch. Ich bin auch tendenziell jemand, der ganz gut mit äusserer Raucherei heid umgehen kann, was man den Berlinern ja unterstellt. Sie erst mal wirsch, sind unfreundlich und nö. Denen kommen wir ja doch noch und gehen mir weg und dann packen sie aber trotzdem an oder so.

[00:06:54]

.

[00:06:55]

Das finde ich eigentlich alles sehr in Ordnung.

[00:06:59]

Aber ich teile jetzt nicht die Euphorie, dass ich sagen muss, ich will hier unbedingt leben oder so. Wenn ich. Wenn ich mir dann London und Paris ansehe oder Rom, dann denke ich, es gibt einfach so viel wahnsinnig schöne Städte mit unglaublich guten Leuten. Auch ne tolle Mentalität.

[00:07:19]

Da kann ich gleichen Düsseldorf bleiben und dann im Urlaub immer dann da hinfahren, wo ich hinfahren mag. Aber ich brauch Berlin nicht. Aber es ist schön und es ist auch schön, immer hier zu sein und es hätte mich viel schlimmer erwischen können.

[00:07:32]

Erinnerst du dich noch an dein erstes Mal hier? Ja. Wann war das?

[00:07:36]

Da war ich ungefähr, muss ich sagen, wenn ich mir überlege, dass der deutsche Teil meiner Familie ja Berliner Wurzeln hat.

[00:07:47]

Dann hat er auch sehr spät, dass ich so ungefähr 12 Jahre alt war. Dann hab ich meine Schwester, die hier Studentin war. Die hab ich besucht als erstes und die hat mich mitgenommen. Und ich erinnere mich an eine wahnsinnig lange Zugfahrt, zehneinhalb Stunden durch die ganzen Grenz Prozeduren. Damals also. Und bei der Grenzstation weiß ich noch, dass es so lange angehalten wurde und die Hunde wurden unter die Züge geschickt und durch die Züge um zu gucken, ob da irgendwie jemand sich sich einschmuggeln oder so an der Transitstrecke.

[00:08:21]

Und dann die Ankunft. Bahnhof Zoo. Das kannte ich schon von die Kinder von Christiane und so und ich suchte auch sofort das Du mustere daran. Ja, und das war ja wirklich kein schöner Bahnhof. Also das hat mich beeindruckt und wir mussten dann am Bahnhof Zoo umsteigen und ein Bus irgendwie nehmen nach Berlin-Zehlendorf. Meine Schwester hatte da wohnte in der WG in Berlin-Zehlendorf und da war dann eher mehr so dieses nette Berlin zu finden. Und in Zehlendorf wohnte damals auch meine Großmutter, die wir dann immer wieder besucht haben.

[00:08:53]

Und mir gefiel das sehr, sehr gut. Ich fand, das war ein Abenteuer, nach Berlin zu kommen.

[00:08:59]

Was warst du damals für ein Typ? Also es war dann eigentlich wahrscheinlich kurz vor kurzvor Pupertät und kurz vor. Dann wissen viele, was dann passiert ist, aber eigentlich so was war.

[00:09:10]

Ich weiß nicht, was ich für ein Junge war. Ich glaub schon ein ganz guter Kaspar. Also ich war doch bei Partys von den älteren Geschwistern immer bemüht, da reinzukommen und guten Spruch drauf zu haben. Es ist mir leider nicht immer gelungen und teilweise werde ich sehr aufdringlich gewirkt haben. Aber die haben sich glaub ich schon damals so über mich amüsiert. War also ein bisschen der der Pepp Party Clown oder das war. Ich glaube schon, muss man sagen sowas extrovertiert.

[00:09:41]

Das hatte ich glaube ich an mir.

[00:09:43]

Ja, das ist irgendwie. Das wird ja in ganz vielen Geschichten, die es so über dich gibt oder Bücher und Berichten.

[00:09:48]

Es ist dieses Boron Star Frontmann. Es gibt eine Geschichte von von eurem ehemaligen Manager, der das Philipp Lemkes Buch erzählt. Das hätte ich auf der Bühne gesehen und wusste Der Typ wird ein Star oder ist ein Star.

[00:10:07]

Damit kann ich gar nichts anfangen, weil. Da gibt's ja auch immer diesen Begriff. Wie nimmt man das Bühnenverein oder frontaler frontal? Ganz schlimmes Wort, fürchterliches Wort, fürchterlich. Es ganz ist alles schlimm daran.

[00:10:22]

Sie erkennen mich da null. Nie wieder. Ich weiß auch nicht, was das was. Das soll jetzt endlich eine Frontfrau sein? Zum einen muss ich sagen, es ist, glaube ich, völlig normal, dass du in einer Familie mit sechs Kindern jeder ja irgendwie versucht, seine Schnitte vom Teller zu ziehen. Und die Älteren haben halt eine gewisse Autorität und sagen Ich nehme mir das Stück jetzt und die Jüngeren die Clinton, die müssen sich ja irgendwie was einfallen lassen, wie sie die anderen austricksen.

[00:10:50]

Von daher ist, glaube ich so eine gedankliche Schnelligkeit gefragt, einfach zum Überleben. Und wenn du schon nicht mit Kraft agieren kannst, dann muss halt versuchen witzig zu sein oder so, um deine Punkte zu machen. Also ich glaube, dass ich durch so eine durch die Familienaufstellung schon in so eine Rolle geraten bin. So ein bisschen und nachher die Sache mit der Bühne.

[00:11:12]

Ich glaube, dass im Nachhinein immer alle dann sagen das konnte man schon sehen, wir waren am Anfang einfach nur scheiße und ich war bestimmt kein guter Entertainer. Ich hab mir das dann auch erarbeiten müssen und hab vielen Leuten zugehört, die die mir Tipps gegeben haben und so. Und habe mich in der Musik mit der Musik dann angefangen, wohl zu fühlen.

[00:11:38]

Aber nicht nur auf einer Bühne, sondern auch im Proberaum am Mikrofon einfach die Lieder zu singen.

[00:11:45]

Wir haben zunächst mal so Lina gecovert, die uns gefallen haben, die mir viel gesagt haben.

[00:11:51]

Und diese, das hat mich, das gab mir ein gutes Gefühl, da hab ich mich wohlgefühlt. Aber das war ich. Es brauchte kein Publikum dafür. Also das hatte damit gar nichts zu tun. Aber es ist ein Glück, dass ich sozusagen keine Ängste hatte, vor vielen Menschen aufzutreten oder so. Das hat mich nervös wurde, sonst würde ich ein sehr schwieriges Leben führen.

[00:12:11]

Es gibt ja viele Sänger, die das auch haben, die eigentlich schüchtern sind und dann irgendwie einen Zugang finden, auf einer Bühne das doch rauslassen zu können, aber eigentlich dem immer sehr ambivalent gegenüberstehen mit mit der Situation.

[00:12:23]

Also wenn ich, wenn ich mich selber beobachten würde oder so analysieren würde, würde ich mir attestieren müssen, dass ich überhaupt nicht gut bin, Vereinbarungen einzuhalten und abgesprochene Sachen durchzuziehen, was man z.B. als Schauspieler braucht. Ich bin kein Schauspieler und diese Zeit in der Dreigroschenoper ich hab ja hier in Berlin mehrere Monate lang Mackie Messer gegeben.

[00:12:52]

Das war zwar aufregend und das war ein Abenteuer, aber ich war kein guter Mackie Messer, weil das einfach nicht mein Genre war. Und da bin ich auch auf eine Bühne gegangen und Publikum war da und ich fühlte mich die ganze Zeit falsch, irgendwie im falschen Anzug, in der falschen Haut. Ich konnte das nicht so gut, weil ich mich eben an Abgebrochenes halten muss. Mir fiel das unheimlich schwer, auf der Bühne zu stehen und jeden Abend werde ich an derselben Stelle irgendwas gefragt und ich wusste die Antwort natürlich schon und konnte das in meinem Gesicht nicht verändern, das man anders sehen konnte.

[00:13:25]

Und ich bin viel, viel besser im spontanen Reagieren.

[00:13:30]

Dinge, die nicht abgesprochen sind. So wie du erlebst, dass wenn du Fracks will, zu wissen worüber reden wir eigentlich gleich? Das Nein will ich nicht wissen möchten, weil ich frischer bin, wenn ich keine Ahnung davon habe. Und intuitiv reagieren. Das glaube ich eher meine Stärke.

[00:13:47]

Wobei das dann aber bei den Toten Hosen oder dem können wir auch jede Band nehmen, die dies lange gibt. Da gibt es ja auch eine Art Choreografie. Also ob die jetzt ist es jetzt ja nicht, ob Backstreet Boys, wir haben jetzt eine Tanzkurse Kaffee, aber es gibt bestimmte Szenarien, die es immer wieder gibt. Es gibt natürlich Lieder, die es immer wieder gibt, Abläufe, die man probt usw. Also wenn ich jetzt mir überlege, ihr probt sehrviel euer Schlagzeuger Bomben, beschwert sich immer da rüber, kriegt aber die Übergänge nicht hin und dann wird das dann.

[00:14:17]

Aber dann probt ihr das und führt das dann aber auch auf. Eigentlich dann über viele viele Konzertabend Abende, wo es für dich da der Unterschied ja auch mit deutlich locker ran.

[00:14:28]

Also ein Lied muss natürlich funktionieren und ein Lied lebt davon, dass das total exakt gespielt wird. Ein Break oder so ist nur dann ein guter Break, wenn alle in dem Moment wirklich aufhören und gleichzeitig wieder einsetzen. Und das meine ich jetzt weniger damit. Sondern es geht im Rahmen. Wenn wir ein Lied spielen, muss ich nicht unbedingt immer am selben Abend auf Linksaussen an einer Position stehen, weil das Licht dann da runter kommt. Also was so, so, so so fein mechanisch haben wir nie funktioniert.

[00:14:57]

Du hast natürlich recht, wenn man viel probt und Abend für Abend auf Tournee dir dasselbe Set spielt, dann spielen sich die Dinge ein. Dann gibt's da Automatismen und Laufwege. Und wahrscheinlich wiederhole ich mich auch in den Ansagen häufiger. Weil. Weil. Weil man einfach damit rechnet, dass das irgendein sprochen Ankommen ist. Aber das hat nichts mit der Exaktheit eines Schauspielers zu tun, das meine ich weniger so.. Du hast bei als Band immer noch das offene Feld, das dir ein Lied nicht gefällt, du kannst selber entscheiden, das rauszuwerfen an dem Abend, wenn du keine Lust auf etwas anderes hast.

[00:15:33]

Und das ist schon eine deutlich größere Freiheit als Musiker.

[00:15:37]

Als ein Schauspieler an einem Theaterstück zu sein, ist unvergleichlich.

[00:15:42]

Jetzt bist du jemand, der. Also wenn man normalerweise reisen darf, wahnsinnig viel reist und auch viel die Welt entdeckt. Und das merkt man auch in deinem Buch, dass du auch keine also du scheust nicht irgendwo hin zu fahren und dir das anzugucken. Wenn wir uns jetzt irgendwo treffen würden in der Welt, kannst du einen Lieblingsort nehmen, was auch immer und wir würden uns in einer Bar kennenlernen. Hotelbar am Abend und nach einer ganzen Weile. Ich würde nicht wissen, wer du bist, obwohl ich aus Deutschland bin, weil ich lange schon da lebe.

[00:16:09]

Wie auch immer. Und ich würde dich irgendwann fragen, was du so machst. Was würdest du mir antworten? Ich überlege gerade weil ich nicht immer gleich antworte, einfach weil es mir manchmal zu kompliziert ist, Langes zu erklären. Wahrscheinlich würde ich sagen, ich mache Musik. Ja, also.

[00:16:31]

Aber. Und würde würde dann fragen die Leute so was? Aha. Was denn für eine Art von Musik? Und dann würde ich vielleicht erklären, dann würde ich über Punkrock reden und über die Ramones oder The Clash und das wir so sein wollen wie die sowas.

[00:16:52]

Da gibt's eine ganz gute Geschichte.

[00:16:54]

Ich bin mal mit ein paar Indianern über die Anden geritten und das sprach sich bei denen rum, dass da also wir waren 5 Touris und 2 Indianerin waren. Die führten die Expedition an und dann gab es noch so ein paar Jungs, die sich um die Maultiere kümmerten und so und das waren alles Indianer, die die Scouts, auch die Frauen und die, die fragten dann abends am Lagerfeuer So was machst du so? Und dann hab ich gesagt Ja, also ich bin Musiker und dann wollten die immer, dass ich was singe und ich konnte.

[00:17:30]

Also ohne meine Band bin ich gar nichts.

[00:17:34]

Und einer von denen hatte ne Gitarre und kümmern sich während Kerman.

[00:17:40]

Und irgendwie fehlt mir dann am vierten Abend nichts anderes sein außer Quintana mehr für die zu singen, weil das die konnten alle Spanisch sprechen und so weiter. Und das hab ich dann auch getan. Und danach haben sie mich nie wieder gefragt am Thema Übertritts.

[00:17:54]

Ja, also das muss eine schlimme Version gewesen sein. Und dann haben die sich wahrscheinlich gedacht, also dass man in Europa mit so wenig Talent sich durchschlagen kann, das ist ja allerhand.

[00:18:05]

Ja, offensichtlich.

[00:18:06]

Ich hab mich das wirklich auch gefragt, weil also das du hast es schon angesprochen das, was ich sehr schön finde mit dem Schauspieler sein, dass ich dich irgendwie als einen Künstler wahrgenommen hab in alle möglichen Richtungen, der gar nicht zu festlegen und eigentlich auch nie, dass er der Frontmann, der Deutschlands bekanntester Punk und so weiter, aber eigentlich für mich auch selten so wirklich der Sänger, obwohl das natürlich dein Hauptberuf eigentlich ist.

[00:18:36]

Also eigentlich bin ich ja nur Sänger, weil wahrscheinlich weil mir das Talent fehlte, wirklich Gitarre zu spielen. Oder ein guter Schlagzeuger. Nein, mein Traum war ja immer Schlagzeug, Könnern und im Grunde, was man mir glaub ich ein bisschen abspricht oder was man sich bei mir nicht vorstellt.

[00:18:59]

Allein schon nach dem Wort Front auch nicht mehr, dass ich vor allen Dingen ganz glaube ich, ein Teamspieler bin. Also ich mag nicht gerne Dinge alleine tun und fühle mich wohl umgeben mit mit einem guten Team. Und dann? Dann ist mir auch egal, was das, was wir da eigentlich veranstalten. Also dann spiele ich halt auch eine Rolle im Theaterstück, wenn die anderen in Ordnung sind. Oder ich begleite einen Film entweder als Schauspieler oder hinter der Kamera oder.

[00:19:29]

Ich befasse mich gerne mit Sprache. Also eigentlich ist Sprache und Worte Kommunikation mit der anderen. Das das ist das, was was was mich fasziniert und wo ich auch immer wieder mit meiner Beschäftigung lande. In diesem Wort Haus. Ob das jetzt Musik ist oder das gesprochene Wort, das ist für mich zweitrangig. Und so, wenn ich so betrachte auf die Dinge, die ich veröffentlicht habe und wo ich mitgewirkt habe, so, so ist das eigentlich alles aus einer Schiene.

[00:20:01]

Würdest du dich selbst als Künstler bezeichnen? Nur wenn es nicht zu umgehen ist. Also man muss ich will auch nicht so so eine Bescheidenheit vor heucheln. Ja, ich habe mich bei dem Begriff sehr unwohl gefühlt.

[00:20:17]

Viele Jahre lang, weil ich dachte, das steht mir nicht zu und fand den Begriff Handwerker eigentlich besser bei dem, was ich machte. Wobei ich wirklich in der Wertigkeiten Handwerker genauso hoch einschätze wie ein Künstler. Das muss ein Handwerker. Macht das was? Das muss funktionieren. Ein gut gebauter Schrank, deren Leben lang klappt und keine Macken hat. Das ist. Das ist ja Kunst. Auf so eine andere Art..

[00:20:41]

Ja, aber ich bin eben auch kein Handwerker, weil die müssen zuverlässig sein und die haben eine ganz andere Power, die mir irgendwie abgeht.

[00:20:55]

Also um das irgendwo zu definieren, dann ja ein Gott, ein Künstler, wenn ich das aufschreiben muss. Musiker fast. Naja und ansonsten hab ich immer noch Definitions Probleme. Was? Mein Beruf eines anderen.

[00:21:06]

Das ist interessant, wie lange das dauert, dass man das irgendwann findet. Also das ist bei meinem Vater war es einfach Richter im Grunde. Bei meinem Vater ist es auch. Der ist nämlich Handwerker. Aber so in unserer Generation und obwohl wir ja eine andere Generation noch bist. Aber so alles was künstlerisch kreativ ist, führen eigentlich alle, auch die hier getroffen hab irgendwie. Bei Schauspieler ist es immer noch am einfachsten, aber alles was so, aber dieses Künstler, was ist das eigentlich?

[00:21:30]

Fehlt irgendwie allen so ein bisschen schwer.

[00:21:34]

Ja, das hat damit zu tun, dass das ja erstmal eine Behauptung einfach nur ist. Ja, es gibt keine konkreten Kriterien. Der Kunst beginnt, wo sie aufhört. Das macht das so spannend. Und jemand, der voller Selbstvertrauen ist, der sagt erst Na ja, das ich bin Künstler.

[00:21:51]

Aber ich mag diesen Ausspruch von Klaus Maria Brandauer. Den habe ich mein Leben lang gemerkt bei den Proben zur Dreigroschenoper, ganz am Anfang. Da sind meine Damen und Herren, Künstler sein, das können Sie zu Hause. Wir fangen jetzt hier an zu arbeiten. Ach, das mochte ich unheimlich gerne. Ja, den Spruch. Und deshalb finde ich. Also wenn man, wenn man sich so als Künstler bezeichnet und durch seiner durch die Räume schwebt, dann finde ich, das ist das was Ätzendes, dass der Künstler als etwas nicht höher Gestelltes, einfach nur weil die Dinge so sind, wie sie sind, weil man es nicht anders bezeichnen kann.

[00:22:28]

Damit kann ich mich schon viel mehr identifizieren. Wie geht das mit dem Begriff Punk, mit dem Begriff Punk? Also wenn man, wenn Leute aus meiner Generation Punks zu mir Punk sagen, mag ich das gerne.

[00:22:42]

Und ich finde, diese alte Clique erkennt sich auch untereinander. Ja und es gibt so Sprach und Humor Codes, die uns sofort näherbringen.

[00:22:54]

Also wenn ich mit einem im Zug zufälligerweise ein Engländer treffen würde, der in den Ende der Siebzigerjahre Anfang der 80er Jahre Punk gewesen ist, dann würden wir das. Innerhalb von 15 Minuten wäre das auf dem Tisch und man würde sich Sachen hin und her schmeißen und genau wissen, worüber man redet. Und da fühle ich mich mit dem Begriff sehr, sehr wohl. Aber ansonsten ist das ein Label, was einen gewissen Zeitabschnitt im Rock'n'Roll und auch nur einen einen Ast dieser Zeit etikettiert.

[00:23:29]

Und viele Menschen verstehen grundsätzlich etwas anderes darunter. Jeder hat Anspruch auf den, auf den Begriff, aber keiner hat eigentlich die die Deutungshoheit. Und deshalb tue ich mich da unheimlich schwer heute da irgendwie, dass das als als Sprachrohr da damit zu fungieren. Das steht mir gar nicht zu. Und es gibt so viele Strömungen. Es gibt bestimmt eine ganze Menge Punks, die mich vielleicht auch blöd finden, oder oder ich finde die blöd oder wie auch immer.

[00:24:01]

Aber unstrittig ist, dass die Zeit von 77 bis 84 mein Leben komplett umgekrempelt hat, dass ich Fundamentalist war in dieser Angelegenheit. Viele Protagonisten aus der originalen Zeit kenne und auch als Freunde habe. Und das kann ich auch nicht ausradieren und will ich auch nicht ausradieren, nur weil Leute sagen Die Toten Hosen, die haben so viel Erfolg, den die dürfen sich gar nicht mehr so nennen.

[00:24:29]

Das ist für mich Quatsch.

[00:24:30]

Ja, finde ich auch Quatsch. Mir ging es vor allen Dingen eher um so eine. Genau diese Begrifflichkeit. Deutschlands bekanntester Punk. Oder wenn es in Talkshows oder irgendwas ist.

[00:24:38]

Da zucke ich schon immer zusammen, weil ich weiß. Wüsste auch nicht, was soll denn das jetzt eigentlich? Ja, also ich glaube, wir haben genug gemacht, um um als Band selber so bewertet zu werden. Das soll man scheiße, oder? Wenn es erforscht. Aber das dann immer Punk dafür herhalten muss, das finde ich ein bisschen naja, ein bisschen harsch.

[00:24:59]

Du hast gerade schon gesagt, dass es, dass du ein Teamplayer bist und dass es dir eigentlich darum geht, dass du eine Sache machst. Wenn die Mannschaft sozusagen stimmt. Jetzt gibt's die Toten Hosen schon sehr lange. Also das haben wir jetzt ja mal bestimmt, sozusagen. Wie machst du das, wenn du neue Sachen machst?

[00:25:17]

Vielleicht dein Buch oder so? Wie? Was sind Fragen, die du stellst? Worauf achtest du? Wie erkennst du, ob das mit dir und diesen Leuten in diesem Kreis funktionieren könnte?

[00:25:30]

Also erst einmal hab ich das Gefühl in meinem Leben, dass die Dinge auf mich zufliegen. Ich muss da gar nicht groß planen, sondern das Leben schiebt mich einfach vorwärts. Und plötzlich geschieht was. Und dann steige ich. Bin ich auch bereit, sofort auf den Zug zu springen? Ja, ich lungau sozusagen immer am Bahnsteig rum und so, bin immer in Bahnhofsnähe. Und wenn ich seine Pfeife höre und merke, da kommt ein Zug, dann renne ich da schnell hin und springt auf, wenn mir die Richtung gefällt.

[00:25:59]

So kann man sich das vorstellen. Also ich ganz gut, da muss ich kurz rein.

[00:26:03]

Wann hast du das das erste Mal gemerkt? Es gibt ja ganz viele, die sagen Ich möchte, ich muss mein Leben in die Hand nehmen. Ich muss das gestalten. Ich muss, ich muss, ich muss. Aber das ist ja eine Erkenntnis, wenn man merkt Okay, eigentlich der Shit passiert mir, der Zug kommt halt irgendwann. Wann hast du das sagst?

[00:26:18]

Ja, das braucht Zeit, weil man dafür. Eine gewisse Erfahrung braucht das zu schnallen. Diesen Druck so ich muss es zu etwas bringen. Oder war ich bin ja schon so und so alt und bin immer noch nicht weiter. Den hab ich mir auch aufgebaut. Ich glaube, das erste Mal, wo ich verstanden habe, dass irgendwie ein Zug abgefahren war, den ich nicht, den ich nicht betreten habe, das war die Sache mit dem Studium, so dass wir ihn anfangs ja an der Toten Hosen immer mehr Konzerte angenommen haben und so.

[00:26:51]

Und ich war immatrikuliert als Student an der Uni in Düsseldorf und merkte plötzlich Ich habe gar keine einzige Lesung besucht und so und die anderen sind jetzt auch schon 2 3 Jahre älter und haben ihre Scheine gemacht und so. Und da kommst du auch gar nicht mehr hinterher in einer normalen Karriere. Das war so, aber da musste ich mehr drüber lächeln. Sorgen hat sich mein Vater darüber gemacht. Ich nicht. Aber da hab ich schon gespürt, dass es Kreuzungen gibt.

[00:27:16]

Und wenn du die überschritten hast, dann kannst du nicht mehr zurück. So, dann ist du. Hin und wieder gibt es halt Situationen.

[00:27:23]

Dann scheibt du dich für eine Richtung und das war's dann auch. Aber dieses dieses treiben lassen, dass man, dass man plötzlich in Flow kommt.

[00:27:35]

Vielleicht gab. Da gab's nur eine kleine Phase, das war auch Anfang der 80er Jahre, wo ich ständig, ohne besonders ausgebildet zu sein.

[00:27:46]

So als in kleinen Rollen besetzt wurde. Also mit den Toten Hosen gab's nicht viel zu verdienen und ich hatte das Glück, irgendwie mal bei einem Film über so eine Jugendgangs mitzumachen und war plötzlich im Verteiler bei den Regisseuren für kleine Nebenrollen und hab dann so im dann mitgemacht. Oder mal bei Dominik Graf in einem in einem Krimi. Und das war für mich besserte meine Kasse ganz gut auf und ich dachte das ja interessant. Also irgendwie hast du nur weil du einmal mitgemacht hast, spricht sich das dann so rum und die Aufträge kommen von selber so muss gar nicht so viel tun.

[00:28:26]

Das war also da zum ersten Mal so eine Erfahrung, dass die Dinge auf mich zukommen. Und später hab ich dann gemerkt, dass ich beim Carsten oder beim beim Qualifizieren bei so Gesprächsrunden fast immer versage. Ich wollte mal Radiomoderator werden, aber beim SWR vorgestellt und bin sofort am ersten Morgen sofort wieder rausgeflogen wie Wasser.

[00:28:50]

Da war ich schon, da werde ich 20 gewesen sein, fand ich, fand ich das toll. Die Idee, so ich mir schwante mal vor, ich mache eine Nacht Sendung, stundenlang Musik allein im Studio und ich leg nur meinen Scheiß auf. Aber dass man da ganz schnöde morgen Programm anfangen muss und dann auch den den dümmsten Mist Ansagen ankündigen muss.

[00:29:12]

Euphorisch habe Birthday, das hab ich mir so nicht vorgestellt und ich sollte dann eben als Test Sendung so eine Frühstück Sendung machen und konnte mir diese Kommentare zu der dümmlichen Musik nicht verkneifen.

[00:29:22]

Da haben die gesagt das geht so nicht. Ich habe abgehauen und immer wenn ich mich für irgendwas beworben habe, ging das schief. Aber wenn Leute was von mir wollten oder wenn die Dinge so auf mich zukam, dann war das immer eine grundsätzlich andere Konstellation, in der ich mich auch wohler gefühlt habe. Und die funktionierte auch. Und deshalb hat mir das dann irgendwann hab ich diesen all diese Coolness bekommen, dass mir meine Zukunft keine Sorgen mehr gemacht hat. Oder würde ich das?

[00:29:52]

Da hatte ich keine Angst mehr vor. Ich wusste, dass irgendetwas passieren würde, aber jetzt mit dem Buch ist es insofern anders gewesen, als es irgendwie geklickt hat. Also dass ich ein Buch schreiben wollte, war mir immer klar. Aber es sollte nicht nur eine langweilige Autobiografie werden. Ansonsten war das Feld völlig offen. Vielleicht einen Roman oder so. Und dieser Gedanke war immer im Hinterkopf geparkt, aber hat sich nicht lautstark gemeldet. Und dann habe ich auf den langen Flug nach New York das Buch von T.S.

[00:30:27]

Gelesen über die Toten Hosen und konnte mich darüber sehr amüsieren. Wahnsinnig groß geschrieben.

[00:30:34]

Und hab gedacht, dass es. Das ist ja genial. Man gibt ein Thema vor, schreibt aber über etwas völlig anderes.

[00:30:42]

Und mir wurde dieses das ist ja so eine lockere Reihe dabei. Kewil. Das haben die mir auch angeboten. Das fand ich, ne. Also ich fühlte mich geehrt, aber ich fand das für mich nicht so spannend. Campino erzählt über so eine Lieblingsband. Da war für mich zu wenig Unerwartetes drin. Schon in der Aufgabenstellung. Aber dann hatte ich diese diese Idee. Mensch, meine Leidenschaft Nummer eins ist doch erst einmal Liverpool. Und ich beschreibe einfach die Saison, wie die jetzt läuft.

[00:31:14]

Und das war so ein heißer Gedanke, der mich da nicht losgelassen hat. Und bei Landung war ich verabredet mit einem Freund von mir, der beim Spiegel arbeitet, der Philip Böhnke, der in New York saß. Zu der Zeit und dem habe ich direkt gesagt, haben wir Philip, ich hab diese Idee, ich will ein Buch schreiben und so. Du kennst doch Dan Power Thoren und so. Und weißt vielleicht, wo man da fragen kann, ob die an sowas interessiert sind, ohne dass ich mich lächerlich mache.

[00:31:45]

Ich hatte ja gar keine Ahnung.

[00:31:46]

Also du bist wirklich. Du bist in den Flugzeug, in das Flugzeug eingestiegen, hast das Buch gelesen, hast dann gedacht, ich könnte doch auch ein Buch schreiben, bist gelandet, hast dich mit Philip getroffen und hast ihn dann direkt gefragt Samer, kennt da jemand? Kennst du jemand? Genau. Okay. Und Philip war da ganz. Der meinte Ja klar. Und der war da ganz lässig. Da gibt's, da gibt's diese Christine Mayer. Das ist so eine tolle Agentin.

[00:32:08]

Die hat Ahnung in der Branche, die kennt sich aus, die kann dir einen Rat geben und kontaktiere die da mal und so rief ich die an und das war vom ersten Moment an wirklich wie aus einem Guss und unheimlich nett. Ich hab da mit ihren ganz tollen Nachmittag verlebt und durfte ihr meine Idee. Und dann hat sie gesagt Naja, wenn das wirklich über Fußball geht und die Saison, dann musst du ganz schnell sein, weil das wird er dann irgendwann und aktuell.

[00:32:35]

Und dann hat sie das geschafft, innerhalb von zehn Tagen mit mehreren Verlagen zu reden, die sich dann bei mir vorgestellt haben oder mit denen wir dann Gespräche geführt haben. Und am Ende ist es dann eben Piper geworden. Und jetzt kommen wir zu dieser Teambildung. Also abgesehen davon, dass Christine wirklich für mich Gold wert war, ist mir klar gewesen Wenn ich ein Buch schreibe, dann werde ich da nicht als Nachwuchstalent gehandelt, sondern das muss schon irgendwie gut werden.

[00:33:02]

Und das würde mir nutzen, wenn ich jemanden irgendwo habe, der mich schlägt.

[00:33:08]

Und dann hab ich halt Philipp gefragt Würdest du, hättest du Lust, als externer Lektor, also von mir bestimmter Lektor einzuspringen in dieses Projekt, weil ich ihn kannte und dann nicht mit einem Mann zusammenarbeiten wollte, der mir völlig unbekannt war und daher gesagt Kann ich, kann ich gerne machen und du kannst mir immer die Sachen schicken und ich geb Feedback und so weiter. Und so ist das dann gelaufen und das da fühlte ich mich dann wiederum in diesem Umfeld sehr, sehr wohl, weil bei Piper derjenige, der für mich zuständig war, der Thomas TeBe, auch ein fußballverrückt ist und in gewisser Weise diese ganzen nerdigen Sachen in dem Buch total nachvollziehen konnte.

[00:33:48]

Und das war wichtig, dass man da zumindest mit dem Mann spricht, der diese Leidenschaft nachempfinden kann. Und diese drei Figuren Thomas, Christine und und Philipp. Die wurden dann für mich so die Arbeitsgruppe sozusagen oder die drei Leute, mit denen ich zu tun hatte in der Zeit. Und meine Frau musste das ja auch alles ertragen. Da hab ich das ja immer alles als erstes zu lesen gegeben und so und als Ausrede war dann wieder zu spielen. Nummer 4 Wir waren von Martin sozusagen was das angeht und die Ausrede, dass du immer zu spielen jetzt muss, weil das ja fürs Buches.

[00:34:25]

Ja, ja, ja. Also sie war ja die Idee, saß ja neben mir im Flugzeug, als ich gesagt hab was, was ich dich schreiben Buch. Und das fand sie erst einmal ganz gut und sagte Ja, dann bist du auch zu Hause, habe ich gesagt. Das Kind um Liverpool, das ist ja wirklich der Unterkiefer runter geklappt. Und dann meinte sie wirklich, ich sag mal, willst du mich veräppeln oder was? Diesen diesen Blödsinn jetzt noch als Arbeiten zu verkaufen, das hat.

[00:34:46]

Das hat zwei, drei Tage gebraucht, weil sie das nicht ernst genommen haben. Ich hab gesagt Nee, wirklich, wir machen das über einen richtigen Verlag und so. Das ist jetzt kein Scheiß. Und irgendwann hat es dann auch bei ihr geklickt. Ich glaube nach, nachdem ich mit Christine gesprochen hatte und als sie Christine kennengelernt hat. Da hat sie gemerkt Okay, die Sache wird jetzt ernst und hat sich dann entschlossen, sozusagen die Sache mitzutragen.

[00:35:12]

Das heißt, eigentlich gehst du, wenn du dir ein Team zusammen suchst, findest du da Leidenschaft, Genossen? Kann man das so ein bisschen? Also einerseits geht es ja um das Fachliche, also der Philipp, der das ja fachlich mitbringt. Dann hast du vom Thomas erzählt, der das wiederum sehr Fußball mäßig auch dann den Nerd Shit irgendwie mittragen kann. Und Christine, die so ein bisschen alles zusammenhält und das nach außen bringen kann. Aber eigentlich erst so wie so ein Puzzle.

[00:35:38]

Eigentlich fast ein bisschen wie ein Puzzle. Aber ich würde fast sagen, dass Christine hauptverantwortlich war, die, dass das Team wirklich zusammenfindet. Sie kannte den Thomas gut. Sie musste, welcher Verlag für mich richtig zu sein scheint. Also die hat da ein großes Wörtchen mitgespielt. Aber tatsächlich ist es so! Dass es als erstes auf der menschlichen Ebene funktionieren muss. Das war immer so. Das war auch bei der. Auswahl der Bandmitglieder oder wie sich die Bandmitglieder gefunden haben Die Toten Hosen waren als erstes Freunde und unterwegs haben sie gelernt, ihre Instrumente zu spielen.

[00:36:18]

Das kam aber erst später. Und als Andi angefangen hat, konnte kein WÃste noch nie vor der ersten Probate, der noch nie Bass gespielt oder sagen. Und ich halte das nach wie vor für richtig.

[00:36:31]

Ich glaube, dass es viel schwieriger ist, wenn sich Musiker zusammenfinden, die lernen müssen, Freunde miteinander zu werden. Also dann lieber Freunde, die lernen, Musiker zu werden. Das ist die bessere Kombination, weil es unterwegs sehr viele Schwierigkeiten geben wird. Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Es kracht zwischendurch und so weiter und so fort. Und als Freunde hält man das. Kann man das aushalten? Wenn man. Wenn man aber grundsätzlich schon genervt aufeinander ist, dann zerbröselt sein.

[00:37:00]

Irgendwann.

[00:37:01]

Ich. Mir ist es richtig doll bewusst geworden. Ich weiß nicht wie gesehen, dass die Coldplay Documentation nicht. Die gibt's zur letzten großen Tour und dann gibt es einen Bruch.

[00:37:13]

Nämlich, dass der Schlagzeuger am Anfang nicht gut genug war und dass sie sich eigentlich von ihm getrennt haben aufgrund seiner nicht Fähigkeiten. Und dann haben sie aber nach wenigen Wochen gemerkt das war eine richtig beschissene Idee und haben ihn wieder zurückgeholt und haben erkannt, nach ganz, ganz vielen Jahren, wenn die das nicht gemacht hätten, gäbe es die Band nicht mehr, weil eigentlich eher das das Binde Mitglied das Bindeglied war und das dies das Thema eben am Ende Freundschaft ist und nicht Fähigkeit.

[00:37:40]

Und wer kann was am besten? Sondern genau das die Chemie untereinander eigentlich das Geheimnis des Erfolges ist.

[00:37:48]

In dem Fall also muss man diese Dokumentation unbedingt mal ansehen. Würde mich sehr interessieren, aber das was du ansprichst, das kenne ich natürlich ja. Dass man in Gewissenskonflikt gerät, dass man als Band natürlich auch vorwärts kommen will und dass du intern natürlich sofort siehst, wer alles gibt, um die Band voranzutreiben, um neue Songs zu schreiben und so weiter und wer sich sozusagen mitziehen lässt. Sowas ist, glaube ich in jeder Band bekannt. Der eine, der, der wirklich zu jeder rund um die Uhr zu erreichen ist, der sich immer einbringt.

[00:38:26]

Und dann gibt's einen, der mehr oder weniger vielleicht den Popstar Status gut findet, aber ansonsten nicht so wirklich interessiert ist. Und sowas kann zu Problemen führen. Dass man das Gefühl hat, ich tue ja alles, die anderen machen gar nichts oder so. Das sind Konflikte, die jede Band eigentlich kennt. Und das ist schwer als Gruppe. Wenn du denkst, dass einer in der Band. Der hat eigentlich nicht unser Level und wir könnten so viel besser klingen, wenn da jemand fachlich wirklich gut ist und da dann die Stärke zu haben, zum Freund zu stehen, wenn es denn einer ist.

[00:39:08]

Das verlangt auch in dem Moment sehr, sehr viel, weil du dich unter Umständen davon verabschiedest.

[00:39:12]

Irgendwie ja ein anderes Level zu erreichen. Was das ist? Diese Coldplay Frage. Ich kann sie verstehen. Ich finde das toll, dass sie sich letztendlich für den guten Mensch sozusagen.

[00:39:27]

Und er ist ein fantastischer Schlagzeuger geworden. Das muss man auch sagen. Also das ich dann ich richtig gut. Vielleicht war das die Bedingung, dass wir gesagt haben Du darfst wiederkommen, aber du musst jeden Tag 5 Stunden prom. Ich. Also mir ist diese. Dieser. Dieser Konflikt ist mir klar. Ich wann mehrmals in meinem Leben. An einem Punkt, wo das auch bei den Toten Hosen Thema war. Ich erinnere mich, dass Andi am Bass zB von selber irgendwann gesagt hat Ich bin.

[00:39:53]

Ich bin nicht mehr euer Niveau, ich kann nicht mehr mitmachen und ich bitte das an ich die Band verlassen, wenn ihr meint, dass ihr ohne mich weiter vorankommt, wo wir dann alle an die überredet haben, gesagt Nee, nee, es wird alles gut und du hast das schon im Griff und macht doch nichts, wenn du da einmal vorbeigerauscht aus an der Seite und so, das kriegst du schon hin. Und Andi hat dann von selber also 60 Nachhilfelehrer geholt, lange Zeit und wirklich sich das auch ein Gebimmel und so.

[00:40:20]

. Und solche außer solche Momente gab es immer wieder. Oder Trini. Unser erster Schlagzeuger hat auch sozusagen die Band verlassen mit der Erklärung Mir wird das hier zu viel. Mir wird es zu professionell. Ich habe eigentlich gar keine Lust auf Proben und ich leide darunter, wenn ich immer komme. Ich habe mir mein Leben anders vorgestellt. Das sind dann schon so Entscheidungen, die ja auch etwas damit zu tun haben, dass er sich selber gesagt hat Okay, wie weit kann ich der Band da überhaupt noch gerecht werden oder so.

[00:40:48]

Also solche Fragen sind mir bekannt.

[00:40:51]

Und wie machst du's dann in so einer Situation, wenn du merkst, dass einließe das Spielerische? Aber wenn.

[00:40:58]

Ich weiß nie, ob das bei euch auch so gewesen ist, dass du merkst, der eine zieht nicht richtig mit oder man hat hier. Also ich erlebe euch vielleicht um das große Bild zu machen als ein.

[00:41:08]

Oder ich sage es mal anders. Ich habe. Wir haben irgendwann mal auf einem Festival zusammengespielt und da habe ich in dem Bus Vermieter getroffen, der uns auch die Busse vermietet haben, die auch bei euch mit dabei war und. Und ich fragte Was machst du hier eigentlich?

[00:41:24]

Ich fahr seit Jahren mit den Hosen mit. So was machst du.

[00:41:27]

Ich war mit so, also hätte nicht so eine richtige Funktion. Aber er war ist trotzdem Teil der Familie geblieben und ist mitgefahren und war der Sache sehr eng. Und deswegen ist mir das gerade so Erinnerung gekommen. Okay, was macht man eigentlich in so einer Situation, wenn vielleicht im engeren Kreis oder im weiteren Preis? Wenn du merkst, so richtig passt es eigentlich gar nicht mehr. Aber da ist ja auch die Freundschaft. Und dann vermischt sich ja auch im Niger.

[00:41:54]

Also so wie findet man die Balance? Ich weiß, ich hab noch ein gutes Beispiel, das mir ist es nur gerade.

[00:41:59]

Ja, ja. Es freut mich, dass noch so geredet hat. Also ich.

[00:42:05]

Es gab da so einige, die wir am Schluss mitgenommen haben, weil sie einfach dazugehören.

[00:42:12]

Vom Anwesenheit Faktor her gesehen. Weil sie da was zu tun hätten. Also Uwe Faust. Ja, war da so ein Beispiel. Der ist jahrelang mitgekommen, ohne wirklich noch etwas zu machen. Er hat, dann findet man eine Aufgabe und die Aufgabe, sie dann im besten Fall auch so aus, dass es noch eine Wertigkeit hat, dass er sein Gesicht wahren kann. Keiner fährt da gerne mit und will nur Ballast sein. Sondern das ist dann derjenige, der gucken muss, dass das die Handtücher in meiner Garderobe sind und die Teetassen darstellen oder irgendwas.

[00:42:42]

Also jeder kriegt auf jeden Fall definiert schon mal irgendetwas, was seine Aufgabe ist, auch wenn es keine. Auch wenn das locker jemand anders übernehmen konnte, dass das nicht so wichtig. So könnte. So würde man die Leute mitnehmen. Häufig ist es auch so, dass die Menschen zuerst spüren Ich bin das fünfte Rad am Wagen, ich passe nicht mehr hin. Und dann merken die das sehr oft auch eher als man selber und sagen Also ich so schön die Zeit mit euch war.

[00:43:08]

Ich glaube, es ist Zeit, etwas anderes zu machen oder so. Das hab ich auch manchmal erlebt. Das sind immer so Momente, wo wo man von Fall zu Fall reagiert. Da gibt's glaube ich kein generelles Rezept, wie man mit sowas umgeht.

[00:43:23]

Aber. Auch da war das ist das immer ein großes Gewicht die Freundschaft. Und das gilt auch für die Lichttechnik, für die Tontechniker, sodass man die wirklich möglichst lange versucht mitzunehmen. Und andererseits hast du irgendwann dann natürlich auch einen Moment, wo es um eine Überforderung geht.

[00:43:44]

Also der Junge, der vor 30, vor 35 Jahren in den Jugendzentren mal für uns so ein bisschen die Lichtanlage bedient hat, der muss noch lange nicht in der Lage sein, eine große Halle irgendwo mit mit einer wahnsinnigen Anlage von verschiedenen Lichtern und Sonos Strokes Gruppen bedienen zu können. Und den sollte man dann auch nicht in so eine Position bringen, dass er sich selber als Verlierer vorkommt. Aber eigentlich war das in unserer Laufbahn immer so, dass sich das von selber dann ergeben hat.

[00:44:17]

Aber gab es auch Situationen, wo die Freundschaft dann im Weg stand?

[00:44:21]

Da fast nie, muss ich sagen.

[00:44:25]

Es war dann immer irgendwo klar, dass es keinen anderen Weg gab. Oder wir haben so lang wie es ging, immer zu unseren Leuten gestanden. Aber es gibt einen Moment, an denen ich mich jetzt erinnere, der hart gewesen ist. Und zwar haderten wir so mit unserem Sound und unserem, wie wir uns verwirklicht haben. Auf, auf, auf Platte. Anfang 2000 war das so. Wir waren schon immerhin fast 20 Jahre dabei und wir fühlten, dass wir nicht weiterkommen.

[00:44:56]

Das ist ja auch schwer zu definieren, was das genau ist. Es war im Songwriting nicht wirklich gut. Der Klang auf den Aufnahmen hat uns nicht mehr gefallen und so weiter. Und wir saßen da und haben wieder mal eine Kriesen Besprechungen gehabt. Und wenn du nun mal in einer 5 Mann Band bist und es klar ist, dass du dich untereinander nicht rausschmeißen möchtest, dann guckst du im nächsten Ring, der um diese Band ist, auch deine Position ist, die zu verbessern wäre.

[00:45:26]

Und das ist so ein Moment gewesen, wo wir uns von John Caffrey getrennt haben, unserem Produzenten von der ersten Scheibe an, ja, und man hat sich in den frühen Jahren gegenseitig geschworen Wir bleiben immer zusammen. Und das war schwer in dem Moment auf John zuzugehen und zu sagen Hör mal! Erstens lieben wir dich und deine Arbeit. Aber wir haben das Gefühl, wir wollen mal was anderes ausprobieren. Wir müssen meinen, andere Klänge finden.

[00:45:54]

Und wir als 5+1 Köche mit immer denselben Zutaten. Wir, wir Platzek schmecken hier die Soßen immer gleich. Wir brauchen einen Input von außen und wir wollen gerne mal versuchen, mit jemand anders unseren Sound neu zu entdecken. Jemand, der neugierig auf uns ist und so. Und das war unheimlich schwer. Und das klingt in mir heute noch nach. Wir haben lange gesprochen mit John und alle waren vernünftig und man hat sich nett getrennt, sozusagen. Aber es war eine schwere Entscheidung und ich glaube trotzdem, dass es richtig war.

[00:46:34]

Wir haben diesen Schritt nicht bereut.

[00:46:37]

Aber das war so ein Moment, wo man nicht mehr weiter wusste und wo wir gesagt haben. Bevor wir uns jetzt noch weitere zehn Jahre im Kreis drehen und nicht rauskommen, müssen wir einmal unser Principia brechen.

[00:46:48]

Das Prinzip der Spurs ja, was man sich dann natürlich fragt, wie weit? Also ihr habt als Band und auch in dem Team, indem ihr zusammen seid, unglaublich viel erlebt. Also wenn man sich so die Biografie anguckt von ZK mit all den Erlebnissen über die über Kontinente hinweg. Und ich glaube, ihr habt euch in allen Situationen gesehen, wo man jemanden überhaupt sehen kann. Ich hab mich irgendwann gefragt Was kann es geben, dass das entzweit?

[00:47:15]

Also was ist etwas? Was? Wie weit kann ich?

[00:47:19]

Also was ist etwas, was du. Campino mir nicht verzeihen würdest?

[00:47:24]

Ich mag mir das gar nicht ausmalen. Es gibt im Leben so viele Geschichten von anscheinend unser Rennbahnen Freundschaften wo, wo es dann doch irgendwann aus irgendeinem Grund schief gehen. Also Finanzen oder sowas könnten es nicht sein. Das war noch nie bei uns ein Streitpunkt. Falls glaube ich keinen von uns so richtig interessiert, solange es uns halbwegs gut geht.

[00:47:52]

Ja, es müsste schon sein, dass jemand aus irgendeinem Grund extrem abdriftet in seinem Leben, dass er sich extrem verändert, so dass man irgendwo sagen kann, man man würde das nicht mehr menschlich nicht mehr nachvollziehen können oder es wäre insgesamt zu anstrengend.

[00:48:09]

Aber was? Eine Trennung könnte bei uns, so wie ich es mir realistisch vorstelle. Könnte nur sein, dass einer von uns sagt Ich bin müde, Jungs, ich kann nicht mehr. Ich habe keine Lust mehr auf dieses Leben. Ich will einfach noch was anderes machen und nicht nicht dauernd. Zu diesen blauen Stunden kommen, wo es dann wieder um Tourneen oder Veröffentlichungen geht. Ja, das könnte ich mir vorstellen, dass irgendjemand von uns müde wird oder dass es aus irgendeinem Grund eine Krankheit bedeuten würde.

[00:48:38]

Was weiß ich. Schulter Schaden oder irgendetwas, das man sagt. Ich kann. Ich kann nicht mehr die Gitarre für zwei Stunden so spielen, wie ich das von mir selber verlange, oder? Das könnte ein Grund sein, dass jemand ausscheidet. Aber dass man enttäuscht, sich gegenseitig so enttäuscht, dass man diese über viele Generationen hören, eine Freundschaft aufkündigt gegenseitig. Das mag ich mir gar nicht ausmalen, was das sein könnte.

[00:49:04]

Finde ich schön, dass es direkt auf die Band gezogen hast. Ich meine das tatsächlich auch, sogar aufs aufs Allgemeine. Es ist, wenn ich mich mit Menschen darüber unterhalten habe, dass ich dich treffe, unter anderem mit Paul Ripke. Dann sagte er Es ist Wahnsinn. Campino Der ruft jeden Geburtstag an. Da.

[00:49:21]

Man kann sicher sein, der ruft an und er weiß auch er ist nicht der Einzige, der anruft. Du bist für viele, wenn man drüber spricht. Paul Als Beispiel ein sehr, sehr loyaler Mensch. Und wenn man sich die ganze Historie anguckt, dann merkt man, dass auch das dem Menschen sehr, sehr treu bist, was ja gar nicht so einfach ist. Also diese ganzen Freundschaften zu halten. Es gibt auch noch alte Schulfreunde, mit denen du auch noch Kontakt hast und so weiter.

[00:49:42]

Echt, das ist ja richtig viel Arbeit. Deswegen hab ich mich eben gefragt. Eher gar nicht so. Die Band ist natürlich das aller Krasseste. Aber was eigentlich? Vielleicht, wenn man so einen Schritt weitergeht, weil Band ist einfach glaub ich einfach zu heavy, was eigentlich sein muss, dass du sagst Nee, also Paul. Matze Nee, das ist wie kenne ich. Wir sind ja nicht in einer Band, aber weißt, was ich meine.

[00:50:04]

Ja, ja. Einerseits ist das vielleicht viel Arbeit, diese Treue. Gleichzeitig gibt sie ja unheimlich viel. Sie ist ja das Fundament. Meine Schulfreunde sind da das Fundament von mir.

[00:50:19]

Solange ich verstehe, dass solange die mich in Ordnung finden, weiß ich, dass ich nachvollziebar bin in meiner Entwicklung und nicht mit den Wurzeln rausgerissen. Irgendwo völlig woanders. Weil dann hätten die sich schon verabschiedet. Ja, solange die noch sich freuen, dass ich zum Fußball komme, immer am Tag vor Weihnachten, wo wir uns an den Rheinwiesen trennen und da, also solange die mich noch informieren. Um wieviel Uhr das Spiel stattfinden, solange weiß ich Du bist okay angesehen.

[00:50:48]

Und das gibt ja auch unheimlich viel.

[00:50:51]

Aber ich glaube, ich bin. Ich merke mir das auch wenn man sozusagen ein Gefühl jemand anders gefallen tut und so weiter und dann selber mal in der Not ist.

[00:51:05]

Und man ruft an und plötzlich melden die sich dann nicht mehr. Und das merkst du dir. Das würde mich irritieren. Also naja, also dieses nicht zurückrufen oder so. Das würde mich dann irritieren, muss ich sagen. Und und eventuell könnten Entfremdung entstehen, dadurch, dass jemand bei wichtigen politischen Themen eine Meinung vertritt, die ich nicht nachvollziehen kann.

[00:51:36]

Also nehmen wir mal an, jemand würde wirklich rassistisch reden, ausländerfeindliche Parolen auch vor mir raushauen und das auch vertreten wollen. Also dann würde ich sagen, da ist für mich leider, obwohl man sich politisch. Es gibt ja immer dieses dieses Sprichwort agree to disagree. Das brächte ich in manchen Fragen nicht übers Herz. Ich könnte, dann würde bei mir dieser Reflex einsetzen. Es gibt so viele Leute, die in Ordnung sind. Wenn der auf dem Gebiet nicht klarkommt, dann musst du mit dem auch nicht so viel zu tun haben.

[00:52:16]

Wir machen eine klitzekleine Pause.

[00:52:17]

Ich möchte euch zwei weitere Supporter vom Hotel Matze vorstellen und ich freue mich sehr, dass es heute zwei andere Podcast sind. Das passt doch sehr gut. Mein heutiger Supporter ist so der Ernährungs Podcast mit Achim Sam, präsentiert von Edeka ein Cresson zum Frühstück, schnelles Mittagessen auf dem Weg zum nächsten Termin und ein bisschen Schoki am Nachmittag. Wer kennt es nicht? Ich kenne es besonders. Im Alltag muss das Essen schnell zubereitet sein oder ich esse auch mal schnell im Vorbeigehen.

[00:52:45]

Manchmal habe ich selbst leider überhaupt nicht die Geduld oder nehme mir auch gar nicht die Zeit, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Und ich muss zugeben, dass mein kleines Update zu bestimmten Ernährungs Themen nicht schaden könnte. Der ESO Podcast richtet sich an alle, die sich mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen möchten, das toll ist. Prost! Achim ist alles andere als ein typischer Ernährungswissenschaftler. Achim erklärt leicht verständlich und lenkt euch unterhaltsam durch die verschiedensten Ernährungs Themen gemeinsam mit Radiomoderatorin Julia Rohrmoser bei anderen Fragen, bietet Orientierung und hilft euch und mir einen eigenen Ernährungs Stil zu finden.

[00:53:19]

Die Themen drehen sich rund um bewusste Ernährung, Lebensmittel, alle möglichen Food Trends und Ernährungsweise. Jeden Donnerstag erscheint eine neue Folge an der Folgen heißt z.B. Freiheit fürs Fett. Lasst euch nicht die Butter vom Brot nehmen. Ihr merkt schon, es ist ein Ernährungs Podcast, bei dem ihr kein schlechtes Gewissen beim Hören bekommen sollte. Jeder so wie er es am besten passt. Ohne Verbote, denn die bringen laut Achim gar nichts. Das finde ich sehr sehr gut.

[00:53:44]

So könnte überall hören, wo es Podcasts gibt. Mehr Infos rund um den Podcast findet ihr auf Edeka Punkte. Slash ist so ist so wird übrigens geschrieben I Drama S und O. Viel Spaß beim Reinhören und vielen herzlichen Dank an Edeka.

[00:54:00]

Mein heutiger Supporter sind die Innovator Sessions. Der Podcast zum Magazin Innovator bei The Red Bulletin Im Innovator Sessions Podcast geht es um Menschen, die unsere Welt neu erfinden und ihre ganz persönlichen Stärken, von denen jeder lernen kann, wenn man sie nur danach fragt. Gründerinnen, Forscherinnen, Sportler und Musiker entsprechen über die innovativen Rezepte hinter ihrem Erfolg vom digitalen Netzwerken übers kollaborative Ideen entwickeln bis hin zu smarten Strategien für mehr Produktivität. Immer montags könnt ihr euch auf die neue Folge der Innovator Sessions freuen.

[00:54:33]

Ein guter Grund, warum ihr auf jeden Fall mal reinhören sollte. Jeder Gast bringt drei Tipps mit, wie man von seiner Formel zum Erfolg lernen kann. In einer Zusatzfrage verraten die Gäste dann ihre wichtigsten Werkzeuge und Inspirationsquellen. Das kann ein ganz bestimmtes Buch sein, das ihr Leben verändert oder einen Newsletter, den Sie immer bis zum Ende lesen. Gestern Podcast sind beispielsweise Laufschuh Pionier David Allemann, dass der Gründer von On Running seine Schuhe, die trage ich sehr, sehr gerne.

[00:54:57]

Deswegen sehr, sehr spannend, was er da so zu erzählen hat. Finanzer, Vordenkerin ah ja, JAW und Adelheid Gründerin Emmi Carstensen waren schon zu Gast. Innovator Sessions funktioniert super als Learning Tool für euren Job und Alltag. Jede Session ist super informativ und spannend. Vor allem freue ich mich immer darauf zu erfahren, welche kleinen Tricks andere Gründer benutzen. Präsentiert wird das Ganze von RedBull, verpasst jetzt keine Session mehr und abonniert den Innovator Sessions Podcast gleich auf Spotify Apple Podcast dieser oder worüber ihr sonst am liebsten so Podcasts hört.

[00:55:27]

Vielen herzlichen Dank an Innovator Sessions von Red Bull. Und nun zurück zu Campino.

[00:55:36]

Also es gibt ein Buch, gibt's eine wunderschöne Stelle. Es gibt einen Streit zwischen dir und deinem Vater und es gibt einen nicht ganz so wilden Streit zwischen dir und deinem Roadie. Und es gibt hahah und den gleichen Satz Was? Was gedenkst du jetzt jetzt zu tun? Also sagt er einmal dein Vater im Streit und du sagst den gleichen Satz Time Roadie, weil weil der Fernseher nicht so richtig funktioniert.

[00:56:01]

Und man ich hab das jetzt so, als ich das Buch gelesen hab und auch Talkshows Sachen gesehen hab überhaupt nicht das Gefühl.

[00:56:07]

Aber als ich die Live Doku gesehen hab über euch, die zur letzten großen lauten Tour hab ich gemerkt Boah der Campi, der kann ganz schön den Leuten auch richtig auf den Sack gehen, auch wenn etwas nicht stimmt und hat so ein hat so ein Feuer in sich. Und das ist aber auch scheint dir ja auch zu gelingen, dass du jemanden irgendwie so ein Satz an den Kopf knallen kannst und sagen kannst Was gedenkst du jetzt zu tun, dass meine Fußballübertragungen nicht richtig funktioniert?

[00:56:34]

Ho ho ho!

[00:56:35]

Dass der nicht sagt Äh, was denkst du eigentlich, wer du bist?

[00:56:39]

So, ich esse gerade. Also das ist ja auch etwas, was ja auch rückwirkend passieren, funktionieren muss. Na ja.

[00:56:46]

Naja, in dem Buch ist das natürlich so eine Anspielung, auch um zu zeigen, dass man manchmal was von den Eltern übernimmt, was man echt nicht übernehmen möchte. Aber es ist einfach in einem drin. Ja, diese Gesetze. Und es ist ja nicht nur dieser Spruch, den ich nie vergessen werde, mein Vater mir so an den Kopf geknallt hat, sondern noch viel mehr von ihnen. Übrigens auch die Art und Weise zu argumentieren, zu diskutieren, zu streiten und auch wirklich heftig zu werden und auch unsachlich und polemisch werden zu können innerhalb von Sekunden.

[00:57:17]

Also dieses Austicken, das Explosive, das hab ich drin. Was ich Gott sei Dank, glaube ich ganz gut, kann es nicht. Ich kann mich entschuldigen und auch aufrichtig entschuldigen. Und ich? Ich sehe Fehler ein. Und wenn erst einmal alles wirklich geknallt hat und so, dann bin ich jemand, der den ersten Schritt durchaus gehend gehen kann, sogar fast immer als erstes.

[00:57:42]

Also hast du es von deinem Vater schwer. Wenn irgendwo ein Problem im Raum ist, damit ins Bett zu gehen, dann kann ich nicht schlafen. Ich Am liebsten würde ich, bevor ich pennen gehe, dieses Problem noch irgendwie mit der jeweiligen Person angesprochen zu haben. Also ich mag gerne schlafen gehen und die Sache ist behoben sozusagen.

[00:58:02]

Deshalb kann ich mich auch mein bei Mowgli entschuldigen, sogar wenn ich immer noch glaube, dass ich recht habe. Und es ist für mich kein Problem. Ich verstehe total, dass es im Leben darum geht, dem anderen das Gesicht wahren zu lassen. Das ist total entscheidend. Ja, einer der größten No-Gos ist meiner Meinung. Menschen runtermachen vor anderen. Ja, und gerade wenn man in so einer Position ist, wo man vielleicht den anderen, wo man als überlegen gilt oder so oder als Chef oder sonst was.

[00:58:40]

Gerade dann müssen wir unglaublich darüber aufpassen, darauf aufpassen. Es ist etwas völlig anderes, als wenn jemand sozusagen, der in der Rangordnung tiefer steht. Wenn Nair vor allem den Chef anbrüllt, dann ist das was Mutiges und er dann muss das raus. Und das hatten. Das hat was eine ganz andere Bedeutung, als wenn der Chef jemanden runter putzt. Vor allem das ist sozusagen ein unnötiges hinterher treten, wenn jemand sowieso wehrlos ist. Ich kann mich nicht freisprechen davon, dass mir das nicht auch hin und wieder widerfährt oder so.

[00:59:13]

Oder dass ich einen Moment habe, wo ich nicht aufpasse und die Pferde mit mir durchgehen. Aber da ist es dann ganz wichtig, sich zu entschuldigen. Und zwar nicht nur bei dieser Person, sondern auch bei allen Anwesenden, die das mitbekommen haben. Das hat was mit dem gegenseitigen Respekt voreinander zu tun oder so. Da arbeite ich auch an mir und da bin ich auch bereit, mich jederzeit zu justieren und so. Also da denke ich, da hat bei mir keine Selbstzufriedenheit eingesetzt, dass mir sowas nicht passieren kann und deshalb brauche ich mich nicht hinterfragen so, sondern da achte ich sehr drauf und freue ich mich ja.

[00:59:48]

Ich freue mich auch darüber, weil mein Umfeld mich darauf aufmerksam macht. Also sprich meine Frau kriegt ein Telefonat mit und sagt Mama, so kannst du nicht mit dem reden. Das das geht überhaupt nicht. Vielleicht hast du in der Sache da irgendwo recht, aber ich finde, du lässt ihn da ganz blöd aussehen. Also da, da achte ich dann drauf.

[01:00:06]

Oder wenn Mitglieder in meiner Band mir irgendwie sagen Also das war eben nicht gut wieder, wie du da mit Mann diskutiert hast, dann höre ich dann Raufen versuchst du auch in dem Moment.

[01:00:18]

Also versuchst du auch, dass dir das gar nicht mehr passiert, also dass du dein Rodi gar nicht erst anreißt? Oder versuchst du einen Weg zu finden, das im Nachhinein zu kitten?

[01:00:29]

Beides. Also ich würde versuchen, je nachdem wie wie jetzt die Sachlage ist. Wenn ich faktisch von den im Prinzip recht hätte, dann würde ich halt versuchen, das zu kitten. Meinen Punkt klarzumachen. Aber irgendwo mitten.

[01:00:42]

In einer anderen Form des Respekts sachlicher oder ich hab eben Unsinn geredet, dann würde ich das genauso auch anerkennen und das die anderen wissen lassen.

[01:00:54]

Da hab ich eben, da hab ich wirklich kein Problem mit meiner Eitelkeit oder.

[01:00:57]

Oder irgendwie so, dass ich da denke, ich würde mein Gesicht verlieren. Überhaupt nicht. Bist du nachtragend? Ich würde gerne sagen Nö.

[01:01:07]

Aber es gibt gewisse Dinge, wo ich, wo ich erstaunt bin, wie lange ich das in mir behalte. Und es gibt Momente, wo eine Tür zu ist und die bleibt zu.

[01:01:21]

Das gibt's leider. Was muss da passieren, dass das passiert?

[01:01:25]

Das kannst du jetzt, dass man sich verraten fühlt. Ah ja, das ist dann vielleicht ein Geheimnis, mit dem man geteilt hat. Und er würde das dann irgendwo in einem in einem geschickten Moment platzieren und man käme sich ausgespielt vor. Und wie ist das als Person des öffentlichen Lebens? Also ich glaube, es gibt hier kaum jemand. Kaum ein Medium in Deutschland, was nicht irgendwas mal über dich, über euch geschrieben hat und deine Meinung dazu vertreten haben.

[01:01:57]

Ist das etwas, was du bemerkst, was du dir merkst, was du? Also mir fällt sowas ein wie Böhmermann Eier aus Stahl.

[01:02:06]

Wenn sowas passiert, ist das etwas Vodoo. Also wurde irgendwann, wo du dich vielleicht im Moment aufregst, aber ein halbes Jahr später. Daxner What ever? Oder ist das etwas, was du dir was bleibt und wo du sagst Schwamm drüber, jetzt mach mal. Jetzt machst du gerade was Lustiges im Fernsehen. Jetzt kann ich dir und da machen wir was Lustiges zusammen und ich zeig, wie cool ich damit umgehe.

[01:02:26]

Wenn wir das ich als erstes da trenne ich zwischen dem Privaten und den Öffentlichen. Denn wenn, wenn wir derbe angeschossen werden, sei es in der Kritik oder auch ja in einem satirischen Beitrag oder so, dann versuche ich professionell zu bleiben. Dass es da nicht um nicht Andreas Frege geht, sondern dass die wiederum eine Figur angreifen, die öffentlich ist und die sich auch mit irgendeinem Beitrag sozusagen positioniert hat. Und da darf ich nach all diesen Jahren nicht erwarten, dass man mich mit Lacy Handschuhen anfasst.

[01:03:02]

Aber das ist das völlig normal. Ja, und ich glaube, da muss ich wie ein Boxer eigentlich die Qualität haben, das auszuhalten. Obwohl ich das irgendwo nicht die Theorie vertrete. Jemand ist lange im Business und deshalb musste er doch jede Beleidigung abkönnen, weil er hat ja inzwischen dickes Fell. Ich glaube eher das Prinzip steter Tropfen höhlt den Stein. Kommt da ganz gut hin. Ja, du kannst noch so lange im Geschäft sein oder in der Öffentlichkeit abgehandelt werden.

[01:03:33]

Trotzdem tun dir gewisse Beleidigungen weh. Ja, das hört, hört nicht auf. Aber es gibt dann auch oft Momente, wo jemand sich im Nachhinein dafür entschuldigt, für dicke Eier und so. Und man nimmt das an und thematisiert das auch gar nicht groß. Die Sache ist dann irgendwo ist dann vorbei und das Thema. Ich finde, man muss sich dann auch distanzieren davon und das Leben geht weiter. Und es ist viel wichtiger, sich um substanzielle Dinge zu streiten und dafür einzustehen als jetzt.

[01:04:08]

Persönliche Beleidigungen da dauernd in die Waagschale zu werfen, das ist einfach zu klein, um um das immer mit sich herumzutragen. In diesem Fall, das würde ich also sagen, das belastet. Da bin ich nicht lange nachtragend und das lasse ich nicht so sehr an mich ran, dass das bei mir Thema sein könnte.

[01:04:28]

Hast du das gelernt? Also ist dir das etwas, was du dir erarbeitet hast?

[01:04:32]

Es ist ein Lernprozess. Tatsächlich. Hat man das durchaus auch offen auf den harten Weg mitkriegen müssen. Was wir wann?

[01:04:49]

Als ZK erst mal so Everybody's Darling, weil wir eine lustige Combo waren, auch nicht dem Klischee entsprochen haben, dass von so einer Punkband Ende der 70er wir waren da auf eigenem Weg, das haben viele goutiert. Und die Toten Hosen waren auch eine Zeit lang independent darlings, weil wir belächelt worden, weil man gesagt hat Naja, die haben sowieso keine Chance mit diesem Punkt, das ist ja eh vorbei.

[01:05:16]

Es war ja 83 Jahren, aber es war durch das Thema. Aber wir geben denen schon mal Pluspunkte dafür, dass sie einfach dranbleiben. Und so waren wir eine Zeitlang sogar Lieblingsband vom Spex, waren 2 3 mal da auf dem Titel Cover. Es gab immer irgendeine Geschichte über uns. Der englische Nemi fand das lustig, regelmäßig über die Toten Hosen zu schreiben. Was gibt's Neues von den Toten Hosen? So wie ein Engel uns jetzt darüber lustig machen würden. Was weiß ich?

[01:05:42]

Wie geht es eigentlich dieser Band aus Lichtenstein oder so? Und eine Kolumne draus machen würden und uns darüber amüsieren würden. Wir hatten eine Zeit lang da alle Sympathien. Aber dann wurden wir in den Augen dieser Independent Ritter oder dieser Szene Gurus zu erfolgreich. Und das ist dann immer derselbe Reflex, dass man nicht gerne das hört, was der Nachbar hört oder so und so wurden wir dann abgestoßen von diesen Leuten, die uns anfänglich hochgejubelt haben. Und das hab ich nicht verstanden, warum ein Journalist, der vorher thur Berichte über uns schrieb, der mit uns unterwegs war, der geschrieben haben Toten Hosen sind das wahnsinnig, was ich je erlebt habe.

[01:06:23]

Und ein Jahr später schreibt er dann diese blöde Grütze da aus Düsseldorf oder die verraten ihre Werte. Und ich hab's einfach nicht verstanden, dass für eine Projektionsfläche sind, für eine Entwicklung, die vielleicht der Journalist selber gerade durchmacht. Und das hat mir in diesen ersten Jahren hat mir das wehgetan, dieses beweisen müssen, dass man immer noch derselbe ist wie vor drei Jahren. 986 87 hatten wir sehr viel damit zu tun, zu beweisen oder irgendwo klarzustellen, dass wir immer noch die alten Werte haben oder so was.

[01:06:57]

Diese Diskussionen, die hatten mich ja, hatten mir wehgetan, das hat genervt. Und da hab ich lange gebraucht, um zu verstehen, dass es gewisse Dinge gibt, die ich nicht ändern kann. Also ich kann mich selber ändern. Ich kann mir nicht die anderen ändern. Das ist ganz entscheidend, wenn man Energie sparen will. Und das war ein total bescheuerter Druck, immer wieder jeden Tag klarstellen zu müssen Ja, wir haben Erfolg.

[01:07:26]

Jetzt kaufen mittlerweile Tausende von Platten, aber wir sind immer noch die Typen von 1982. Wir sind immer noch die Opel Gäng oder so. Wem wollten wir das eigentlich beweisen? Wir mussten es doch selber wissen. Wir, wir sind wir in dem Fall. Und an diesem Punkt so loszulassen und einfach zu sagen Scheiß drauf!

[01:07:45]

Das hat ein paar Jahre gedauert. Was glaubst du, warum das so war?

[01:07:49]

Das wurde dann in den 90ern langsam besser. Aber wir waren.

[01:07:55]

Wir waren an dem Punkt ziemlich verkrampft, muss ich sagen. Also das hat uns viel bedeutet. Und das, das war schwer. Das war schwer. Das einzusehen, dass, dass es da Spielregeln gibt, die wir annehmen mussten und die wir nicht gut fanden.

[01:08:10]

Letztendlich ist das lange her, aber trotzdem war das so eine Blauäugigkeit von mir, die, an der ich zu knacken hatte. Das war kein einfacher Prozess für mich.

[01:08:21]

Was glaubst du, woran das liegt? Dass dieses Verhältnis zwischen Künstler jetzt, da waren wir das den Begriff Künstler Band. Kann man alles nehmen und Medien so ist, dass es diesen.

[01:08:34]

Man könnte auch sagen gut, lieber Schreiber, Schreiberin. Ich komme jedes jahr tausend leute mehr auf die show. Es alles ist toll.

[01:08:45]

Aber dennoch gibt. Also ich kenne ganz viele Künstler, egal wie groß sie sind, dass eine schlechte Kritik auf einem Online-Medium, was kein Mensch liest außer sie selbst sie tagelang vernichten kann oder eine nicht bekommenen Radio, Playlist oder was auch immer.

[01:09:02]

Wo man aber merkt, auf der anderen Seite, ich krieg hier so viel Fanpost und so weiter und ja, na ja, weißt du, eigentlich.

[01:09:11]

Darum geht, dass man sich als Künstler ja auch immer auszieht. Du bringst ja dein Innerstes nach außen, du, du lieferst da ja nicht irgendein maschinelles Produkt ab, sondern da hängt deine Leidenschaft, deine Seele hinter. Du hast das so gemeint. Du bist, wenn du es ernst meinst, bist du unglaublich angreifbar. Und dann ist das ja auch eigentlich was Sympathisches, dass man sich das so zu Herzen nimmt. Ja, und das muss man wirklich beruflich lernen, dass einem das nicht kaputtmacht.

[01:09:41]

Davon Abstand zu nehmen und dass man sich dann sagt Okay, du entwickelst jetzt eine Distanz zu allen Lobreden, aber auch zu den Hassreden, sondern du siehst, du ziehst dich da raus.

[01:09:53]

Du kannst das zur Kenntnis nehmen oder so, aber nimmst dir nicht zu Herzen. Und ich glaube, am Anfang ist das so, dass man so froh ist, endlich mal was veröffentlicht zu haben oder so, dass man mit einer ganz anderen Begeisterung da hingehen. Hallo! Nächste Woche kriegen meine platten Kritik in der so und wie die dann ausschlägt und das ist so ein Fall ist, dann ist das natürlich ein wirklich heftiger Schlag von Kopf an, dann muss man glaube ich, muss man durch.

[01:10:19]

Man kann das ja dann auch lustig sehen, aber es ist ein Lernprozess und das Du musst das erst einmal aushalten, dass das wahnsinnig unsachlich wird, weil es einfach attraktiver ist zu lesen.

[01:10:33]

Er hat. Die Kritiken versteigen sich ja dann so in heftig lichkeiten und böse Witze, weil sie das Publikum dann auch wieder unterhalten wollen.

[01:10:41]

Ja, wir haben dieses Phänomen, dass die Kritik mittlerweile eigentlich seltener darum geht, sachlich irgendetwas klarzustellen, sondern es ist Entertainment in sich, in der Zeitung. Viele Kritiker werden gelesen, weil sie so scharf sind mit ihrer Klinge. Und das ist für alle Unbeteiligten wunderbar. Ein tolles Lesevergnügen. Aber der, der da gerade ausnahmsweise das Opfer ist, der leidet natürlich darunter. Und im Grunde, finde ich, kann man sich das ein bisschen vorstellen, wenn man schon mal so ein Mobbing erlebt hat oder so im Internet und so eine Shit WAF, dann kann man sich so ein bisschen vorstellen, wie sich ein Künstler fühlt, der von einem Medium, von dem er sich wiederum vorstellt, wie viel das lesen.

[01:11:20]

Oder so, dass er da quasi sich so angefahren fühlt von.

[01:11:26]

Es ist zu lesen, dass du ein relativ analoger Typ bist, also dass du sehr spät E-Mail angefangen hast zu nutzen. Kalender mit Geburtstagen drin. Ich fand es auf ein paar Fotos sieht man dich mit einem Disc Manen und das ist jetzt kein Foto von 20 Jahren, sondern irgendwie von der letzten größeren Tour.

[01:11:49]

Und ich hab mich hatten lacht immer darüber Material. Ja, wenn wir uns manchmal zum Texten treffen oder so. Dann komme ich immer zu alten Kasten, wo ich CDs spiele, wo wir am Nordwind und der amüsiert sich, der findet das mittlerweile kultig oder kultig kultig tritt auf jeden Fall.

[01:12:08]

Aber ich hab mich gefragt, ob das vielleicht auch ein Mittel ist, sich genau vor solchen. Also seitdem alles digital geworden ist, indem man sofort natürlich. Ich kann sofort irgendjemanden auf die Wand schreiben. Ich muss nicht mehr ein Briefschreiben. Ich brauche auch keine Zeitschrift mehr, um meine Meinung kund zu tun. Ich kann dir Sängerin Welse kann ich sofort meine Meinung geigen. Und wenn das dann jemand wie du einfach gar nicht da stattfindet, ist das natürlich auch ein totaler Schutz.

[01:12:32]

Also sich dem zu entziehen und eigentlich gar nicht. Also das Digitale bedeutet ja auch ein ein Zugriff, einen ständigen Zugriff zu haben auch auf einen selbst. Nicht nur, dass man alles andere auch sofort angreifen und begreifen kann. Ist das für dich ein Schutz oder ist das was ist?

[01:12:47]

Schutz ist fast ist es ein Nebeneffekt. Ich habe einfach nicht das Bedürfnis mich dauernd auszuschütten mit mit irgendwelchen Selfies und so. Also ein eigener Instagram Kanal über mich und mein Leben würde mir einfach nicht einfallen.

[01:13:04]

Aber das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich in aller analoger Typ bin. Ich denke eher, wenn ich sowas gestalten würde, wäre ich glaub ich auch versucht nochmal zu checken was. Wie reagieren die Leute? Und ich glaube das ist Zeitverschwendung. Also ich muss ja zusehen, wo ich Zeit spare und da wäre das die Priorität anders gesetzt. Bestimmt nicht Energie in Instagram Kanal von mir. Dass wir das als Tour Dosen offiziell brauchen ist klar. Facebook die üblichen Sachen.

[01:13:33]

Ich selber hab ganz. Also ich verfolge Insta schon.

[01:13:37]

Also ich habe Liverpool drauf. Ich hab Tour Dosen drauf um zu checken was veröffentlicht das Büro da gerade Maarten t ist so ein paar Leute.

[01:13:46]

Also du hast einen kleinen geheimen und nicht geheim. Aber das ist so. Das ist so eine Runde, die mich interessiert ist läuft dann auf einem Level, das das ist, muss ich nicht haben.

[01:13:56]

So also ich lieb supergut ohne diesen ganzen Firlefanz das.

[01:14:02]

Also ich glaube, dass ich schon so viel immer in einem öffentlichen Gezerre bin, ob ich will oder nicht, dass ich mich total wohlfühle in. Reichen wurde das nicht beaufsichtigt wird so und auch wenn man sich das schwer vorstellen kann. Ich mag das gerne. Einer von vielen zu sein oder einer, der nicht beobachtet wird oder so. Also das ist mir eigentlich das Liebste, in irgendwelchen Ländern rumzulaufen, wo mich kein Schwein kennt und dann sozusagen in der Zeit rum zu schlurfen.

[01:14:35]

Bescheuert auszusehen. Nicht das Gefühl zu haben, wenn ich irgendwo Frühstück esse in einer Bar oder so, dass jemand da drauf guckt, was ich bestellt habe oder was. Super.

[01:14:47]

Du hast eben gesagt. Von euch ist schon so viel berichtet worden und das stimmt ja auch Wahnsinn! Ja, und das ist ja die Kunst. Das immer so zu portionieren, dass auch die Medien denken, die haben schon alles. Du musst dann ja immer was zum Füttern. Du musst dann immer was zu fressen geben, damit sie andere Bereich gar nicht auf die Idee kommen, andere Bereiche zu knabbern.

[01:15:13]

Also ich für mich weiß das, wie viel da noch ist, was nicht entdeckt ist von meiner Welt, was ich auch nicht preisgeben möchte oder so. Aber diese.

[01:15:26]

Dieses Verhältnis. Was? Was ist wichtig? Was sollte die Welt erfahren?

[01:15:32]

Was. Was hat mit meinem Beruf zu tun? Was? Worauf hat ihr einen Anspruch? Und was bleibt bei mir? Weil es mir guttut.

[01:15:41]

Eine eigene Welt zu haben, von der keiner groß Bescheid weiß, wird dieses Verhältnis, das ist mir zum einen erst einmal sehr, sehr bewusst und zum anderen achte ich auch Flicks darauf.

[01:15:53]

Du machst es auch wahnsinnig clever. Mir ist das in deinem Buch auch aufgefallen mit deiner Frau, also du. Es gibt natürlich auch Medienberichte drüber. Campino hat heimlich geheiratet. Also dass genau das passiert. Du hast etwas hin gegeben und damit ist aber auch sozusagen findet das in Boulevard-Medien statt usw. Aber der Rest ist dann wiederum nicht. Also das fand ich, dass es mir da ist es mir selten so aufgefallen, dass man so genau das, was du gerade sagt man gibt dann was hin und es ist auch gut und da haben alle wieder ein bisschen was zum Knabbern und man kann sich klammheimlich wieder um andere Sachen kümmern.

[01:16:26]

Das fand ich, fand ich Schach mäßig. Zunächst mal hat.

[01:16:31]

Ja, es hat ein Klars hatten hat wirklich was damit zu tun. Weil ich habe dieses analoge also ich hab irgendwie, wenn man das Buch liest auch.

[01:16:40]

Und wenn man dich verfolgt, dann ist es ja klar, es gibt immer eine unglaubliche Neugierde. Also es gibt du gehst. Wenn ihr mit der Band unterwegs seid, dann ist am oft geht man noch ins KZ. Guckt sich das an, wenn man in Madrid zum Fußballspiel ist, dann guckt man sich auch noch die Stadt an, wenn man mit der Frau unterwegs ist, dann will man dann auch gucken, wo irgendwelche Schlachten waren usw. Also es ist eine unglaubliche Neugierde und ständig.

[01:17:02]

Es muss eigentlich immer was los sein und füttern, füttern, füttern und auf der anderen Seite aber dieses. Ich komme mir mit meinem CD-Player Marton und ich komme hier mit meinem Kalender, wo ich mit mit Hand eintrage, so wie es schon immer gemacht habe. Wo entscheidest du? Hier will ich mehr und hier will ich weniger. Aber das ist ja auch ein Balancieren die ganze Zeit. Also einerseits füttern. Du brauchst ja auch Futter, logischerweise. Aber auf der anderen Seite hast du also wo warst du und wo gehst du weiter?

[01:17:29]

Ja, das fand ich jetzt ganz schön, dass du diese Neugier ansprichst, weil das das bin ich wirklich. Ich bin total neugierig und entdecke gerne Sachen.

[01:17:39]

Also so wie ich letztens, wie wir alle abgetaucht sind in diesem Nasi Beat.

[01:17:43]

Muss mich dann nichts mehr hält, wo ich bis tief in die Nacht bei YouTube Kanälen Filmchen sehe.

[01:17:50]

Total schlechte 6 Minuten Liverpooler aus dem Jahr 1961 oder so. Und wenn ich ganz kurz, weil es ihr habt gerade eine Platte gemacht, die jetzt demnächst rauskommt, wo ihr quasi als die Toten Hosen Mercy Beat Songs spielt nur Lieder, die Liverpooler Bands in den Jahren 58 bis 65 gespielt haben.

[01:18:10]

Irgendwie ja und dann taucht man in so eine Welt oder das kennst du wahrscheinlich selber. Du gehst ins Museum und die Sachen hornig um und was plötzlich ist sofort klar, du muss jetzt endlich in alle großen Museen in Europa.

[01:18:26]

Du musst ja überall hinfahren und also das machst du plötzlich eine Tür auf und wunderst du dich, warum du 20 Jahre verpennt hast oder so. Und steigerst sich da auch wirklich rein. Also ist dieser Zug wieder für mich z.B. auch sehr spät. Erst gekommen ist, dass ich neugierig wurde auf Düsseldorfer Künstler und was wir da für eine unglaublich tolle Tradition an Leuten haben. Dabei sind die neben ja ich meine Cam und Immi Knobel gute Freunde seit vielen Jahren die Frau von Immi Knüppel, der gehörte der Ratinger Hof, jener hat uns protegiert.

[01:18:57]

Jörg Immendorff lief darum und wer anders hat Gerd Richter verstaendlich genommen? Also das wäre deren Arbeit auch mal gewürdigt haben. Oder dass wir mal zur Kenntnis nehmen, mit was für Genies wir da teilweise Zeit verbracht haben.

[01:19:10]

Das kann mich instand anziehen und begeistern und dann tauche ich da ab. Das mag ich schon total gern.

[01:19:17]

Oder oder oder. Marten erklärt mir ein paar Sachen übers Angeln und ich kann dann ganz fanatischem paar Stunden mitgehen oder so. Aber da steige ich dann auch irgendwann wieder aus. Aber dieses, dieses da bin ich fast mehr wie eine Katze. Ich sprinten schnell die ersten Meter, hab aber nicht die Hund Qualitäten. Dann sehr lange bei was dabei zu sein. Über Jahre. Es sei denn es haut mich wirklich um. Oder so. Also wie z.B. Musik, wo ich seit 1978 pro obig.

[01:19:47]

Da hab ich vielleicht fünf Proben in meinem Leben blau gemacht, wo ich einfach keinen Bock hat, im Proberaum zu werden. Aber das ist so gut wie nie vorgekommen. Ja, da bin ich dann mehr der Hund. Sagen, der das Marathon Messetag abzielt, aber in der Regel bin ich eher so euphorisch, mach begeistert mit und breche dann irgendwann wieder die Lager ab. Das habe ich häufiger.

[01:20:10]

Das heißt, es gibt so eine, so eine schnell sucht, schnelle Begeisterung und Leidenschaft und so und sich viel vornehmen und dann doch nicht so viel umsetzen. Das kommt schon ganz, ganz gut in meinem Leben hin.

[01:20:24]

Aber was? Permanent ist es ja. Euphorie. Eigentlich. Also das ist, was umgibt dich. Ob du jetzt selber auf der Bühne stehst und Euphorie in zündest oder wenn du dann frei hast, dann gehst du auch noch dahin, sozusagen als Publikum.

[01:20:39]

Also Neugierde, unbedingt, Neugierde, unbedingt. Und was aufgeregt ist, auch diese neuen Sachen zu finden.

[01:20:46]

Den unbedingten Wunsch, möglichst viele Länder zu entdecken, dort die Menschen zu treffen, weil das Geniale natürlich daran ist sobald du Neuland betrittst, kannst du eben auch nicht sagen Och Mann, das hat sich aber ja echt zum Schlechten entwickelt oder so. Oder es ist besser geworden. Du kannst nicht bilanzieren mit irgendetwas aus der Vergangenheit. Das finde ich genial, weil es ganz neu ist. Weil's weils Neues.

[01:21:11]

Und weil du quasi auch jungfräulich diesem neuen Land und diesen neun neu getroffenen Menschen dann entgegentritt. Die können dich nicht von früher bewerten. Und das macht unheimlich viel aus.

[01:21:23]

Aber wenn wir jetzt diese Euphorie nehmen, diesen Moment, du auf der Bühne und vor dir 10000, 20000 Leute, die mitsingen, die begeistert sind. Du hast vielleicht noch eine Fahne in der Hand oder eine Fackel und kletterst noch irgendwo hoch. Und auf der anderen Seite dann ja aber auch wieder. Das ist ja ein wo du die Euphorie steuerst, auch. Und dann gibt es ab dem Moment, wo du in diese Euphorie eintaucht, nämlich selbst Teil wirst, wenn du zum Fußball gehst.

[01:21:45]

Aber es ist eigentlich es geht immer um Euphorie. Also es ist immer diese. Man merkt so und es muss etwas passieren. Wie unterscheidest du zwischen der eigenen Euphorie, also der eigenen zündeten Euphorie und der Euphorie, wo du Euphorie Empfänger bist?

[01:22:03]

Es ist für mich keine Schwierigkeit umzuschalten, was das angeht. Es ist sehr oft vorgekommen, dass wir mit den Toten Hosen auf einem Festival gespielt haben und ich eine halbe Stunde nach unserem Konzert. Wenn dann noch eine Band gespielt hat, die ich mochte. War ich im Publikum.

[01:22:20]

Hatte vielleicht was, was ich meine Mütze ins Gesicht gezogen oder so. Und hab dann da Pogo getanzt. Also vor unseren Shows geht das nicht. Ich erinnere mich klingenden Namen auf Redskins, Maschiene, ganze Maschinen, die vor uns gespielt haben. Was echt? A was mir Bauchschmerzen gemacht hat.

[01:22:41]

Also du möchtest nicht nach Ragger ganze Maschinen auf die Bühne gehen und da konnte ich also obwohl ich die echt liebe, konnte ich vor unserer eigenen Show sozusagen nicht mit pogen oder so. Ich habe mir das an der Seite angesehen für ein paar Minuten und mich dann auf unser Ding konzentriert. Aber sobald die nach uns gespielt haben oder hatten oder am Tag danach oder am Tag davor, dann hat das so oft gegeben, dass ich da selber im Publikum voll mit gerockt habe und eben auch totale Euphorie verspürt hatte.

[01:23:11]

Das war für ein für mich unglaublich wichtig, möglichst weit vorne bei den Bands zu sein und möglichst in eine der Boxen. So war ich mein ganzes Leben lang. Und natürlich da, wo die Harten getanzt haben und nicht. Ich war nie ein an der Seite Stehr oder so, ne. Ich kann das ganz gut, weil ich mir nichts darauf einbilde. Da bei den Toten Hosen zu spielen. Ich kann die Bühne verlassen und bin erleichtert, wenn der Abend gut lief oder so.

[01:23:46]

Bin erleichtert und kann sich nicht sofort wieder mit Freunden umgeben. Und die Sache ist aus meinem Kopf raus, sozusagen.

[01:23:55]

Natürlich ist man aufgedreht von einem Konzert und kann nicht sofort schlafen gehen oder so etwas.

[01:24:00]

Aber man muss sich da nicht auf die Schulter hauen und sagen wie gut sind wir denn sowas? Sondern. Das kann man irgendwie ganz gut da draußen auf der Bühne lassen, sozusagen, dass das. Ist für mich keine Schwierigkeit, diesen Rollentausch hinzulegen oder einen an einem Abend sozusagen den Rockstar da zu geben und am nächsten Morgen meinen Jungen zur Schule zu bringen, ist in der Vergangen heute nicht mehr nötig.

[01:24:30]

Sein aber dieses dieses Eintauchen in diese verschiedenen verschiedene Welten war für mich nie ein Problem. Vielleicht auch, weil da das hat was mit Erziehung zu tun und Familie und den älteren Geschwistern, die einem auch immer ordentlich auf die Finger hauen.

[01:24:47]

Mit Menschen, die so nah an einem sind, dass sie keinen Respekt davor haben, dir das die richtige Ansage zu machen. Also ich hab viel Kritik bekommen, auch für mein Benehmen. Gerade mein ältester Bruder John hat sich dann nicht zurückgehalten und mir auch im späteren Leben immer noch gesagt Hör mal, ich habe mir das da gestern angesehen, was du da in der Fernsehsendung gemacht hast. Also ich muss sagen, ich schäme mich für dich.

[01:25:12]

Ja. Oder Du spinnst wohl. Also hält sich jetzt hier von Supertyp oder was, oder? Da hat lauter solche Momente gegeben, auch lange Briefe, die er mir geschrieben hat, die ich mir auch aufbewahrt habe, die ich heute auch noch irgendwo habe. Das hab ich nicht weggeschmissen bescheint.

[01:25:30]

Also weil wir erst schon drüber gesprochen habe, auch mit den Schulfreunden. Das heißt, du hast ja auch Schutz mäßig so ein paar Menschen bewahrt und auch unbedingt gehalten, weil du wusstest, das sind die, die mir wirklich da kann. Das ist ein Gradmesser für mein eigenes Benehmen. Und ob ich hier nicht unter Umständen ab Space oder oder das ich in einer Spur bleibe. Du hast das Wurzel Thema gesagt, wie ich. Ich brauch das. Ja, das sind meine Wurzeln.

[01:25:52]

Die müssen ja noch erkennen, ob ich noch. Ob das noch alles so steht.

[01:25:56]

Ja also tatsächlich hab ich ja ganz krass erfahren, dass ich sehr oft in einer seifenblase lebe. In diesem hosen universum, wo man sich gut kennt, wo man aufeinander achtet und so. Und dann hatte ich ja diesen Einzelkämpfern Moment am Theater mit der Dreigroschenoper, wo die anderen nicht an meiner Seite standen und war da Wirthe, also echt ein anderer Wind. Und das hat mir ganz schön viel Kraft gekostet und das hat mich unglaublich angestrengt.

[01:26:28]

Ich glaube, ich habe mich selten so gefreut, wieder zurück in den Proberaum zu laufen, als nach dieser Dreigroschenoper, wo ich wirklich wusste, was ich an meiner Band und an den Leuten habe, die mir nahestehen und so..

[01:26:40]

Was suchst du an dem Moment oder in den Momenten, wo du direkt an der Box stehst oder wo du direkt oben stehst mit der Flagge da in Buenos Aires oder im Rausch der Euphorie?

[01:26:55]

Da sind zwei Sachen bin ich selber.

[01:26:59]

Als Fan an der Box klebe, dann kann es mir nicht laut genug sein und die Musik und die Texte können nicht mehr durch mich hindurch schallen, als es irgend möglich ist, dass es die hundertprozentige Intensivität, die das Einswerden eigentlich mit den Parolen mit der Power.

[01:27:18]

Als kleiner Junge hatte ich das regelmäßig. Es ist weniger geworden, manchmal kommt es noch vor, war selten, dass ihnen ein Schauer über den Rücken bekam, wenn ich meine Lieblingsmusik gehört habe.

[01:27:27]

Und sie riss mich in meiner Stimmung mit. Ich hatte das Gefühl, ich bin 20 Mal stärker in diesem Moment, wo das Lied läuft, oder jetzt muss mich hier keiner anpacken, sonst blase ich den OME, egal wie groß der ist oder dass ich in traurigen Momenten nochmal vier Täler tiefer gezogen wurde, durch ein gewisses Stück, was mich fertiggemacht hat.

[01:27:49]

Die diese unglaubliche Nähe zur Emotion von Musik, das ich z.B. auch klassische Musik als bedrohlich empfinden kann, wirklich als bedrohlich oder so, weil, weil das bei mir nichts braucht, dann gehören, um und direkt dran zu sein, das. Das ist also schon mal das eine und das andere. Diese Sache mit oben in die Gerüste zu klettern, mit einer Fackel in der Hand vielleicht oder mit einem Salto in die Leute. Das war einfach der Versuch, den Menschen, obwohl das Publikum immer größer wurde oder so, denen zu zeigen, dass man auf einer Stufe mit den ist, dass man das ist auch irgendwie sowas Demütiges, dass man das ist eine hilflose Geste, aber man will damit eigentlich zeigen Ich bin mir hier für nichts zu schade.

[01:28:29]

Ich werde mich für euch zerreißen. Ich gebe alles. Und wenn ich das Gefühl hatte, es hat nicht geklappt an den Abenden, dann bin ich hochgegangen in die Gerüste, wenn ich dachte, irgendwie hat das hier nicht gepasst. Du hast hier auch noch gar nicht alle überzeugt und so, und du muss jetzt irgendetwas machen, um zu beweisen, dass das hier für dich auch genauso der letzte Abend sein könnte. Und so geht man dann raus. Also es ist einfach ein hilfloser Versuch, einfach alles rein zu werfen, was man hat und das auch die, wie du das erlebst, wenn du im Publikum stehst, dass es dich durchfährt, dass du das auch denjenigen gibst, die zu dir kommen.

[01:29:05]

Wenn ich im Publikum stehe.

[01:29:07]

Nee, beides. Also Duell am Ende ist es ja. Du stehst unten bei Rechenkünste. Scheme gehst zu der Box, dich durchdringt es und du kriegst diese Euphorie. Du kriegst diesen Kick. Und genau diesen Kick möchtest du aber, wenn du oben stehst, auch den Leuten geben.

[01:29:21]

Und wenn du das Gefühl hast, die kriegen es nicht alle, dann werden nach mir die Sintflut.

[01:29:29]

Das ist halt in der Musik anders als im Sport. Da gibt's klare Ergebnisse und du wirst zum Sieger erklärt oder zum Verlierer da. Das ist ganz konkret und in der Musik ist ja alles nur gefühlt. Du hast ein gefühlt guten Abend oder ein Gefühl schlechten Abend. Es wird dir auch passiert sein, dass du selber dachte, das war dann, dass er richtig drauf gehabt und irgendeinen Kumpel sagt dann Man, was war bei euch los?

[01:29:51]

Oder umgekehrt? Ja.

[01:29:55]

Damit muss man. Dann muss man irgendwie umgehen. Dass man, dass man das nicht genau messen kann, ob man am Herzen Erfolg war oder nicht.

[01:30:03]

Wie bleibst du dir sicher, was deine Gefühle betrifft oder deine Einschätzung für etwas?

[01:30:10]

Da bin ich mir nie sicher. Ich muss auch gar nicht immer sagen Wir spielen ein Konzert vor vollem Haus. Alles scheint toben und so. Man macht seine Zuhörer und dann kommst du runter und triffst dann deine Freunde danach. Und die ersten drei, die dir begegnen, sagen Naja, irgendwie war man nicht so richtig.

[01:30:29]

Es ist nicht so richtig rüber gekommen, der Funke. Dann würde ich sofort nachdenklich werden. Da würden mich schon drei Menschen irritieren, obwohl wir gerade draußen vor 40000 gespielt haben oder so..

[01:30:40]

Ja, warum? Weil man würde denken Hey, was, was, was hab ich da nicht mitgekriegt?

[01:30:46]

War draußen der Ton vielleicht nicht in Ordnung, weil gehören auf der Bühne einen anderen Klang als das Publikum?

[01:30:51]

Also man würde sofort auf Fehlersuche gehen. Ich hätte nicht die Größe zu sagen Nee, nee, Jungs, lass mal, das hat gepasst heute.

[01:31:01]

Fadi hat recht.

[01:31:02]

Es käme, käme nicht aus meinem Mund. Nach all den Jahren nicht. Nee. Ich würde sagen Hey, echt? Was ist? Was waren das Problem? Oder irgendwie wird wird. Nachspielen wollen. Was. Was war eigentlich los?

[01:31:13]

Oh und da kann man sich kein Fell. Oder hast du versucht, dir da so ein bisschen. Also es ist ja auch.

[01:31:21]

Man erkennt ja auch schnell beschädigt werden. Ich finde dann also für mich ist das Wichtigste erst einmal, dass die Freunde ehrlich bleiben. Ich finde es gut, wenn die den Mut haben, zu mir zu kommen und zu sagen Das war aber heut nix oder irgendwas hat nicht gepasst. Ich finde das Allerschlimmste, was man einem Künstler antun kann, wenn man da in die Garderobe nachher geht oder so. Oder den sieht unmittelbar nach der Show und man fängt an mit. Und wie hast du es selber empfunden?

[01:31:49]

Weil das. Das ist die today's Frage, weil offensichtlich ist klar, du hast nicht den Mund zu sagen und auch nicht kannst du offensichtlich nicht sagen.

[01:31:56]

War klasse. Eben. Willst nicht lügen, aber will es jetzt auch nicht kritisieren. Und dann kommt dieser Satz raus Und wie fandst du selber so? Das ist die schlimmste Frage. Das will kein Fall, kein Künstler hören.

[01:32:07]

Ich versuche jetzt irgendwie ihn.

[01:32:11]

Wir machen jetzt einen harten, harten Cut Richtung Buch und auch Richtung Zuhause. Also war das jetzt nochmal eine ganz andere. Also von 40 000 jetzt ja im Grunde auf naja, wenn man so will eigentlich acht.

[01:32:26]

Ja, es gibt ganz am Anfang. Im Buch stellst du die Frage Wo ist überhaupt Zuhause für mich? Und ich hab in dem Buch keine Antwort gefunden.

[01:32:35]

Ich weiß jetzt, ich weiß es inzwischen. Ich habe mir das lange noch diese Frage gestellt und ich hatte eine gute Antwort. Hause raus. Zuhause ist da, wo meine Plattensammlung ist. Nur fand sie nicht so gut und sag mir selber, wie fandest du die Antwort? Nein. Naja, ich lebe. Ich finde es deshalb gut, weil ich mein Vinyl Schatz. Ich bin ja nun ein echter Sammler. Ich hab ja mehrere €000 Scheiben und das ist ja mein ganzes Leben in Ton dokumentiert.

[01:33:05]

Das bewahr ich da auf, wo es mir am. Wo. Wo es mir am nächsten ist. Wenn ich irgendwo. Hinfliegen will. Ich nicht ohne meine ganzen Schallplatten sein und Vinyl Singles von damals. Und die definieren ganz simpel, dass das mein Zuhause sein muss. Ich käme nicht auf die Idee, die hier in Berlin.

[01:33:23]

Und wo sind die ganzen Stellen, wo ich ja sehr häufig bin? Ich hab hier ohne Wohnung, aber das ist eben hier nicht mein Zuhause, weil hier sind meine Platten noch gar nicht. Darf ich dich fragen, wo die stehen? Bei mir zu Hause, also wo die, wo der Ort ist, wo deine Platten stehen?

[01:33:36]

Im Dachgeschoss in Düsseldorf und da sind sie wohl sortiert. Früher, also das erste in meinem Leben, wo ich Ordnung hatte, ist mein Plattensammlung werden von A bis Z. Da hat das immer gestimmt, da bin ich. Das ist auch so ein Zeichen von, dass man irgendwie lau wird.

[01:33:55]

Heutzutage blicke ich gar nicht mehr durch, die sind gar nicht mehr so richtig gut geordnete Scheiben.

[01:34:00]

Also wenn du mir jetzt sagen würdest, zieh mal die Limes bei das EP von 1982 aus dem Regal, das hätte ich über viele Jahre lang, da hätte das keine drei Sekunden gedauert, hätte ich sie in der Hand und heute wüsste ich nur sehr schwer, wo ich da gerade anfangen muss zu suchen. Das ärgert mich ein bisschen.

[01:34:19]

Aber dir käme nicht. Du kämst nicht auf die Idee zu sagen Ach, du willst die leimen Spyros hören? Gebe ich mal schnell bei Spotify ein.

[01:34:28]

Oder Apple wird geht sogar mittlerweile. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich so nachlässig geworden bin. Türlich gibt's die Band, kannst du sofort googlen und hörst dann auch den Song so! Es ist natürlich nicht dasselbe. Ich habe früher mehr Vinylplatten gekauft nach Geruch. Also ich hab geguckt, wie riechen die eigentlich? Und das war dann auch schon Kriterium.

[01:34:51]

Also man hat das angefasst, man hat die Platte aufgelegt und dann alles gelesen an Details, die Sprüche und so. Und gerade in der Punkszene war immer auf einer Platte auf dem Albumcover irgendwo ein dummer Spruch versteckt. Immer. Es war so ein Ehrenkodex.

[01:35:07]

Das fällt ja bei Spotify alles so weg. Das ist schwierig. Ich verstehe die Einfachheit, dass das Anklicken.

[01:35:16]

Die Sekunden des Abchecken, ob einem das Lied gefällt oder nicht. Aber das ist so eine Ästhetik oder eine Herangehensweise, die ich, so hab ich es nicht gelernt einfach.

[01:35:27]

Ah, ich pará da immer noch mit. Aber lass mich auch unterlaufen. Also tatsächlich komme ich mir mittlerweile blöde vor. Nächste Woche kommt die Scheibe, diese CD jetzt einem Freund zu überreichen als Geschenk, so wie man das früher gemacht hat. Und hier übrigens unsere neue CD. Wenn man das heute macht, dann gucken einen die Leute so ein bisschen mitleidig. Andere Ja, wie schön. Er hat sich versucht, mir was Nettes mitzubringen. Aber was mache ich damit?

[01:35:52]

Ich hab sowieso keinen CD-Player mehr. Also im Grunde gibt man das fast so ein Stück Unsinn mit.

[01:35:59]

Wobei ich das bei Platten wirklich komplett anders empfinden.

[01:36:01]

Bei Vinyl ist es anders. Ja, aber so was gibt's ja auch. Nur jemanden, von dem du weißt, wir hatten klar, dass er das schätzt aus Anlagern, dann ist es was völlig anderes. Es ist eine Wertigkeit. Finde ich auch. Aber du kannst also eine Vinyl Platte ist sogar heute auch lustig. Hat was schöneres als eine CD jemand zu gehen, auch wenn er nichts damit anfangen kann.

[01:36:19]

Du kannst dir hinstellen und hast in eurem Fall ist es ja auch noch ne Will. Gibt's die tollen Cover und und und. Also es ist sozusagen nochmal eine andere. Also wenn jetzt hier in diesem Raum noch Vinylplatten stehen würden, dann würde man es auch schön wohnlich. Was würde mit CDs? Wäre das irgendwie so ein bisschen so ein Herz für so ein trauriger Haufen?

[01:36:36]

Vielleicht. Ja, geschichtlich würde ich auch sagen. Aber die CD gegenüber dem Vinyl verlieren ist bedeutungslos, weil es eh nie ein schöner Gegenstand war im Verhältnis zur Vinyl. Aber trotzdem hat man wenigstens was Physisches in der Hand. Und Spotify ist also völlig einfach irgendetwas im Raum da oben und Christus dann den Wunschland auf die Musikbox serviert. Ich bediene mich daran gebe ich zu. Aber ich empfinde keine Schönheit und ich trauer eigentlich der Zeit hinterher, wo man sich Mühe machen musste beim Cover und wo das auch etwas bedeutet hat, wo Verpackung auch noch eine Rolle gespielt hat.

[01:37:13]

In dem Moment Du hast auf dem Dachboden Briefe gefunden und die Briefe. Teile davon sind in dem Buch drin. Also Briefe, die dein Vater aus dem Krieg an seine Eltern geschrieben hat. Antworten darauf auch Briefe von deiner Mutter.

[01:37:33]

Ich stelle mir das krass vor, dass man so plötzlich solche Briefe findet. Offensichtlich wusstest du nichts von der Existenz, oder? Also nehme ich mal mit in dem Moment, wo diese Fundes. Das ist ja fast schon archäologisch eigentlich.

[01:37:51]

Ja, das war jetzt nicht so, dass die. Geheimgehalten worden Ich habe nicht das Gefühl, dass mein Vater die versteckt hatte oder so. Sondern die lagen da irgendwo. Vielleicht.

[01:38:05]

War das für einen selber auch nicht so ein großes Thema und wir haben uns um diese Kisten oben auf dem Speicher nicht wirklich gekümmert. Und als er gestorben war, dann ist das ist ja immer der Moment des Aufräumens wurde viele Dokumente findes, manche willste sehen, manche nicht. Und da kam dann eben die Seite dieser Carton hervor, wo diese ganzen Sachen aufbewahrt waren und teilweise waren es kurz.

[01:38:31]

Das war danach, als sie das Haus auf aufgelöst habt in Mettmann. Also das war da in dem Familienhaus, wo du auch groß geworden bist.

[01:38:39]

Genau das waren genau das. Ich glaube meine Mutter ist 2000 Weihnachten 2000 gestorben, also Richtung 2001 und dann mussten wir das Haus auflösen und da sind dann wirklich alle Zettel nochmal kontrolliert worden. Die Briefe von meinem Vater hab ich nach seinem Tod gefunden.

[01:38:59]

Das war 1900, also 97 und ich öffnete also diese Schachtel und es gab einmal die handschriftlichen, die konnte ich nicht entziffern, weil es in Sütterlin war. Die haben mir nachher einer Tante gegeben zum Übersetzen und Reinschreiben. Und es gab teilweise auf Maschiene geschriebene Sachen und die waren natürlich vom ersten Moment an elektrisieren, weil da gar kein Zeitpfeil da drauf ist.

[01:39:28]

Ja, da liest du dann das Datum, was weiß ich 14 7a, 9900 40 und ein Brief von meinem Großvater an Ann an meinen Vater eben. Lieber Peter.

[01:39:42]

Nach unseren Berechnungen müsstest du jetzt im Kessel sowieso irgendwo in Frankreich sein und wir hoffen, dir geht es gut und brauchst du noch was, brauchst du die neuen Winter Socken und so weiter. Also was die sich so schreiben. Und da dieser Schriftwechsel sehr dicht ist, kannst du dann plötzlich auch erkennen, wie der Ductus da gelaufen ist.

[01:40:04]

Also der Sohn möchte seine Eltern vom Leben an der Front nicht belügen, aber er möchte denen auch das Schlimmste ersparen und findet so seine Ausdrucksweise, wie er denen etwas zumutet, was sie nicht zu sehr in Sorge treiben soll und so an. Manchmal geht es aber nicht anders und beim Lesen merkt man, wie krass das Leben an der Front gewesen sein muss und wie krass das Leben auch in Berlin gewesen sein muss, zur Zeiten des Krieges und so weiter.

[01:40:35]

Und das ist natürlich historisch sehr, sehr interessant von 1900 39 an bis 45 zu verfolgen, wie es immer mehr abwärts geht, wie auch der die ganze, also der der ganze Glaube an ihn, an den Weg, den man zu beschreiten hat, wie der immer mehr absackt und wie es irgendwo immer fürchterlicher wird.

[01:41:01]

Wird es dein Blick auf deine Eltern verändert? Also diese Briefe im Nachhinein zu finden. Naja.

[01:41:07]

Es reicht. Nachzurechnen. Wo ich nicht z.B. im Alter mit 20 Jahren aufgehalten hat und wo wiederum mein Vater war, der also den Krieg vom ersten bis zum letzten Tag miterlebt hat und direkt beim Überfall auf Polen als Soldat beteiligt war. Als 20-Jähriger. Und was hab ich eigentlich in dieser Zeit getan? Also das so zu übersetzen, wo ich im Leben stand und wo mein Vater im Leben stand.

[01:41:32]

Und zu erkennen, dass der ein Albtraum durchgemacht haben muss und dass er nachher alles getan hat dafür, um wieder eine Normalität herzustellen wie die ganze. Die ganze Nation hat das natürlich machen müssen. Und. Das muss unheimlich schwer gewesen sein und ich glaube, das haben wir in unserer Jugendzeit erst einmal nicht ganz richtig verstanden. Und zum anderen auch nicht gewürdigt. Und im Grunde arbeitet sich Deutschland ja heute noch an den Folgen des Zweiten Weltkrieges ab und. Ich glaube, dass ich heutzutage die Bemühungen.

[01:42:19]

Dass Deutschlands Dette der Wirtschaftswunderzeit anders verstehe Ich verstehe Spießbürgertum anders diese Bemühungen, wieder eine Ordnung irgendwie zu haben, der Wagen es geparkt und hier die Hecke und so. Also Sachen, die man als MA ohne Vorgeschichte einfach nur noch dämlich fand und kleingeistig, die aber außerdem andere aus einer anderen Perspektive heraus besser zu verzeihen sind. Wenn man, wenn man versteht, das die Leute einfach wieder eine Ordnung haben wollten, dass sie sich wieder auf Regeln konzentrieren wollten, die eine Gültigkeit hatten.

[01:42:54]

So ja.

[01:42:58]

In so einem Moment finde ich. Stellt sich das alles ganz anders dar? Hast du dich selbst auch nochmal anders kennengelernt? Also hast du. Man lernt ja im Gegenüber viel über sich und erst recht natürlich, wenn es um die eigenen Eltern geht.

[01:43:12]

Ich bin mir vielleicht noch bewusster geworden, was in mir eigentlich so von Vaters und Mutters Seiten entstanden ist und warum ich gewisse Dinge nicht loswerden kann, auch wenn ich es möchte oder warum ich ihn in manchen Sachen vielleicht auch eine Haltung habe. Woher das kommt? Ja, dass ich auf Dinge zugebe und nicht weiß, das gibt Ärger. Aber man muss das tun und die fallen mir nicht leicht. Das ist für mich kein Spaziergang. Sei es so eine Live-Chat Geschichte, wo man weiß, das kann Ärger geben, weil es als angreifbar ist, irgendwie Spenden zu sammeln für damals, für die für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie oder sei es man geht zum Echo und ist sich schon im Klaren darüber, dass das eine unangenehme Antwort.

[01:44:09]

Ja, das sind keine Sachen, die ich, die ich aus Spaß machen. Aber ich denke, ich muss das tun.

[01:44:15]

Und das ist, glaube ich, das ist was von meinen Eltern. Dann werden wir nichts mit Punk zu tun oder so ist es Mutter oder Vater. Bei Mutter ist er nach Deutschland gekommen und fand es jetzt so doll. Hier auch nicht.

[01:44:30]

Ja, ja. Fällt mir schwer. Also auf jeden Fall ist da mein Vater auf hundertprozent mein Vater drin. Aber meine Mutter hatte das Herz auch schon auf dem rechten linken Fleck, will ich mal sagen. Er hat also meine englischen Großeltern waren ja total Labour infiziert und haben das auch bis ans Lebensende vertreten. Und aus so einem Haus kommt meine Mutter. Aber die hat sich politisch meinem Vater angepasst und vielleicht auch in diesen Fragen als unheimlich kompetent empfunden. Also wenn.

[01:45:07]

Habe darüber nie nachgedacht. Aber jetzt, wo wir darüber sprechen, glaube ich, dass meine Mutter meinen Vater bewundert hat an seiner politischen Gradlinigkeit. Und deshalb ist sie da auch ohne Zögern, ohne Wenn und Aber diesen Weg mit ihm gegangen. Die hat, glaube ich immer die Wahlzettel so angekreuzt, wie mein Vater das für richtig empfunden. Und.

[01:45:28]

Das Interessante ist ja auch die. Also euer großer Konflikt ist ja dann passiert, als du die Bundeswehr verweigert hast und er aber sehr dafür gesorgt hat, dass es das auch gibt. Überhaupt. Also wenn ich das richtig verstanden habe, dass es die Bundeswehr gibt und dass das wichtig ist für ein Land. Und das sind ja vollkommen zwei völlig unterschiedliche Konzepte, also Konzept, Verweigerer und Punk und Konzepte Bundeswehr.

[01:45:53]

Also ich kann mir das als ein krassen Bruch nur vorstellen, dem wir heutzutage wahrscheinlich. Du hast einen Sohn, ich habe ein Sohn. Es ist schwer nachvollziehbar. Was könnte das sein, was so gegensätzlich von unserem Leben ist, was unser Kind oder unsere Kinder machen könnten? Also ich stell mir das sehr schwer vor.

[01:46:13]

Die Zeit. Es war unglaublich schwer und vor allen Dingen war ich in der Diskussion völlig unterlegen. Mein Vater wusste natürlich, für welche Werte er sich einsatz. Er wusste, was das heißt, wenn es fürchterlich schiefgehen kann, wenn ein Naziregime regiert und wie. Wie das eine ganze Welt ins Unheil stürzen kann, wenn es eine Bundeswehr so also erbe. Er wusste jedenfalls, er hat Katastrophen durchlebt und erlebt. Da konnte ich, die kannte ich ja nur vom Hörensagen.

[01:46:46]

Wenn man so will. Wenn jemand immer mit der Erfahrung kommt und sagt Ich stand ja selber da. Und willst du, willst du, dass es mal so wird, dann kann man nichts mehr entgegen werfen. Dagegen hatte ich keine. Keine Argumente sozusagen.

[01:47:03]

Ich wusste, dass ich in dieser Diskussion zur Bundeswehr ja oder nein meinem Vater nicht standhalten konnte.

[01:47:10]

Und deshalb habe ich das Gespräch auch immer wieder verschoben, vor mich hergeschoben, bis es zu spät war. Und ich hatte plötzlich den Einberufungsbefehl Bescheid bei mir im Briefkasten und dem Moment wurde erfasst bist. Da wird die Sache dann eng. Wenn du da nicht sofort die Verweigerung dann da hinschicken, ans Kreiswehrersatzamt damals, dann gerätst du da in die Mühlen. Und das ist mir genau so geschehen. Ich hab dann rum geträumt, dass ich das irgendwie anders hinbiegen würde.

[01:47:36]

Ich hatte ausreist Fantasien, völlig queeres Zeug. Ich wollte zur Fremdenlegion, um der Bundeswehr zu entkommen oder irgendwie so, weil ich gehört hatte, da gab's noch ein paar andere Punks, die das Leben hinter sich gelassen haben. Und angeblich würde man in Frankreich nur irgendwo im Rathaus müssen und die würden einem schon weiterhelfen.

[01:47:53]

Also lauter Blödsinn, weil man in der Panik gar nicht mehr wusste, was man machen sollte oder dass man sich denkt Ich komme in Griechenland unter oder so, die finden mich nicht.

[01:48:03]

Tatsächlich ist die Weltpolizei oder wie ich weiß nicht wie die Feldjäger, die Feldjäger, die sind europaweit unterwegs gewesen, um Deserteure zurückzuholen.

[01:48:18]

Und man hatte da keine Chance, ein legitimes Leben irgendwo anders aufzubauen in Europa. Wenn man, wenn man einfach so abgehauen ist. Das haben die dann irgendwann eng gesehen. Und gerade wenn man dann schon sozusagen im Bundeswehr Betrieb war, gab's auch einen richtigen Gerichtsprozessen und mehr Biss, bis ich freigestellt war, sozusagen bis ich anerkannt wurde und.

[01:48:43]

Das hat einen unglaublichen Konflikt ausgelöst, aber ich weiß, dass ich in der Zeit, wo ich in die Kaserne ging, als Soldat mir jeden Tag wie ein Verräter an meinem Leben vorkam. Und ich hatte die Wahl. Eben verrate ich jetzt meinen Vater oder mich selber. Und ich habe mich dann gegen meinen Vater entschieden. Wird das wieder gekittet? Buam, das gekittet.

[01:49:08]

Weil er mich ernst genommen hat, dass es ein Gewissensentscheidung war. Wir haben das gekittet, weil er für sich festgelegt hat Okay, mein Junge kann das nicht. Andere Menschen erschießen, weil er dann selber daran zerbrechen würde. An diesem. An dieser Ungerechtigkeit oder an diesen, an dieser Tat meine Verweigerung war eine politische, eigentlich eine, die nicht anerkannt wurde. Man muss, das ist halt das Problem, dass du nur über das Gewissen argumentieren konntest.

[01:49:38]

Und ich bin in meinem Herzen nicht der Pazifist, der ich sein müsste, um Anspruch auf diese Verweigerung zu haben. Sondern meine Entscheidung war eine politische.

[01:49:47]

Letztendlich und das durfte ich meinem Vater so nicht in die unter die Nase drücken oder so..

[01:49:55]

Das konnte er sich vielleicht ausrechnen, aber das durfte zu Hause.

[01:49:58]

Das war die Abmachung, dass ich bei meiner Version des Gewissens Entscheids bleiben würde. Und ich habe damit auch nicht rumgespielt oder ihnen da geärgert, weil ich wusste, wie schwer das für ihn war, das sein eigener Sohn sozusagen nicht zu dieser Bundeswehr ging, deren Gründung ihm so wichtig war.

[01:50:16]

Ja, was du auch gefunden hast irgendwann waren Artikel, die er gesammelt hat, über euch, also über die Toten Hosen. Und das sind in meiner Vorstellung sind das ja wirklich komplett völlig andere Welten. Also so seine Welt und eure Welt. Und dann irgendwann, er war dann auch ganz auf ganz, ganz vielen Konzerten, was ja auch krass ist eigentlich, dass das dann auch wieder eine komplett andere Annäherung oder überhaupt eine Annäherung gegeben hat.

[01:50:42]

Naja, das war sehr rührend. Also das war nach seinem Tod eben. Im Schreibtisch hat er so einen Kleinen. Da hat er so ein Schuhkarton. Und da waren fein säuberlich alle Kritiken und Berichte über uns ausgeschnitten und gestapelt. Und das wusste ich nicht von ihnen, dass er da so akribisch hinterher ist. Und das war eben seine Treue. So wie man mir das nachsagt. Also das war mein Vater auch unheimlich loyal.

[01:51:09]

Und klar war er vom Beruf Oberverwaltungsgerichts Rat. Aber er ging dann trotzdem in der Freizeit in Düsseldorf in den Zoo Park, wo die Punks rumhängen, die Jungen 9 und setzte sich da auf die Bank und fragte die so nach den Toten Hosen aus, wie die die dämpfenden würden und so weiter und fing an, mit denen zu quatschen. Also was mir schon wieder unangenehm war, als ich das mitbekommen habe.

[01:51:32]

Ja, aber er ließ sich da nicht so stoppen und grinste dann immer und sagte in ihrem Brost Keine Sorgen um mich macht er ja das. Da war er doch sehr stolz auf mich. Aber meine Eltern waren stolz auf alle ihre Kinder auf ihre Weise. Also sie haben wirklich niemanden bevorzugt oder benachteiligt.

[01:51:55]

Es gibt einen Satz, den ich nicht sehr berührend fand, auch im Buch. Da schreibst du zu den wichtigsten Dingen in meinem Leben gehört das ich zu meinen Eltern rein und dass ich mit meinen Eltern im Reinen war, als sie starben. Und dennoch kommt es immer wieder in dem Buch vor, dass du sie vermisst und dass du doch noch mal einen halben Tag mit ihnen verbringen würdest wollen oder einen Tag und nochmal reden. Es sind doch viele Sachen unausgesprochen am Ende doch sind.

[01:52:18]

Und was ich wirklich faszinierend finde eigentlich ist, dass du im Grunde mit deinen Jungs dafür verantwortlich bist, dass ich irgendwann mal richtig Streit hatte mit meinen Eltern und eigentlich so, dass sich in zweien eigentlich nur mit den Hosen auch den Soundtrack dafür geliefert hast. Also ich erinnere mich wirklich an Urlaube. Ich kopfhörer irgendetwas von euch hören und kein Bock auf die Alten. Und dann, viele viele Jahre später kommt so ein Buch raus, wo der gleiche Typ mir sagt Du musst dich mit deinen Eltern auf jeden Fall versöhnen und du musst mit denen reden.

[01:52:54]

Du musst ganz, ganz viel mit denen Zeit verbringen, weil das wird dir ja irgendwann fehlen. Und das ist irgendwie ganz merkwürdig, dass von der gleichen Person mitbekommen zu kriegen.

[01:53:06]

Kannst du verstehen, dass das irgendwie eine ganz merkwürdiges auf den ersten Blick merkwürdig, auf den zweiten Blick gar nicht so, weil wir ja Phasen durchschreiten.

[01:53:18]

Und das gehört zu unserem Leben, dass wir uns mit denen auseinandersetzen, dass wir uns selbst finden und heraustreten aus dem Schatten der Eltern. Und das geht nicht ohne Konflikt. Da muss es irgendwann diese Linie geben, wo man sich abgrenzt und wo man sagt So, ich mach es ja selber. Und dann heißt das für uns alle raus in die Welt gucken, was wir da finden und so. Und erst wenn wir weg sind von Zuhause, merken wir ja was.

[01:53:44]

Was alles schön war. Und wir sind glücklich, wenn wir, wenn wir den richtigen Zeitpunkt finden, dass es zu einer Aussprache kommt. Wenn es wirklich gescheppert hat. Dass man, dass man das ausräumt, dass man gegenseitig nochmal ein Verständnis findet. Und trotzdem ist das so. Selbst wenn wir mit unseren Eltern vielleicht gar nicht so große Konflikte hatten oder alles in allem im Reinen sind, selbst wenn wir das Glück haben, in der Nähe zu sein, wenn die sterben, taucht irgendwann so ein Moment auf, wo man sagt Scheiße, ich würd.

[01:54:20]

Da gibt es dann doch noch die eine oder andere Frage oder was weiß ich. So gerne, dass sie dies und jenes mit mir erleben. Wenn das nicht so wäre, wäre irgendwas nicht in Ordnung. Ich glaube, das ist ganz wichtig. Das gehört zu diesem ganzen Prozess dazu und das ist meine Art! Eigentlich so oft an die zu denken. Oder mir vorzustellen, was für eine Meinung sie zu einem gewissen Thema hätten. Ist meine Art, die mir zu erhalten einfach nur noch.

[01:54:49]

Die sind immer noch da. Deren Spuren sind noch da. Deren Spuren sind da. Wenn ich.

[01:54:55]

Eine schwierige Aufgabe vor mir habe, wenn ich sowas habe wie also eine Auseinandersetzung, wo es um alles geht, wo alle sich streiten und man in der Öffentlichkeit steht und da so eine Meinung vertritt oder so, da sind die Eltern ganz wichtig im Hintergrund.

[01:55:13]

Also da glaube ich an an Spuren und da glaube ich an irgendetwas Geistiges.

[01:55:19]

Ja was was noch da ist, muss man gar nicht weiter festlegen.

[01:55:27]

Deshalb also finde ich schön, dass du es so ausdrückst, wenn das rauskommen würde in meinem Buch die Aufforderung, mit den Eltern Zeit zu verbringen.

[01:55:34]

Wenn wenn man also mittlerweile erwachsen ist und und man begreift, dass das nicht ewig so hält, dass sie auch irgendwann mal abgerufen werden, dann ist das unheimlich wichtig, mit denen noch zu sprechen. Ich glaube, ich hatte die besten Gespräche mit meiner Mutter in den letzten Monaten vor ihrem Tod. Da ging es mir unheimlich schlecht und das Schicksal wollte es, dass ich mir einen Kreuzbandriss zu zuzog. Wir hatten eine lange Tournee angesetzt, die dann ausgefallen ist und ich war in Düsseldorf jeden Tag in der Tür.

[01:56:06]

In der Reha und konnte dann immer zu meiner Mutter fahren nachmittags und hab die besten Gespräche meines Lebens mit ihr in dieser Zeit gehabt und habe sie bis zum Tod begleitet und an dem Tag, als sie starb. Drei Tage danach war mein letzter Tag in der Reha und ich war wieder gesund und konnte wieder los. Das war ein Traum. Die schönste Verletzung meines Lebens. Und da erzählte sie auch nochmal ganz, ganz viel über meinen Vater und wie sie sich kennengelernt haben und so.

[01:56:33]

Und. Und von unschätzbarem Wert waren diese Stunden. Und insofern ist das so, dass wir halt unsere Eltern als gegeben nehmen, dass wir die nicht besaßen. Da fragen sie sind einfach da. Vom ersten Moment an, wo wir unsere Augen aufmachen und deshalb laufen wir Gefahr und sehr wenig um ihre Vorgeschichte zu kümmern, die meistens unheimlich spannend und interessant ist und die uns nochmal ein anderes noch mal so vieles erklärt.

[01:57:01]

Ja, wo man herkommt, wo man herkommt, warum manche Entscheidungen in eine gewisse Richtung laufen und so weiter und so fort. Also das wäre schön, wenn jemand, wenn er mein Buch liest, so sagt Okay, ich arbeite ja jetzt nochmal was mit meinen Eltern auf oder so. Dann wäre das ein riesen Riesenglück.

[01:57:18]

Du schreibst seit Ende der 80er Tagebuch und bewahrst die auch im Dachboden auf.

[01:57:26]

Da wo es manuelles in diesem Fall im Keller. In diesem Fall im. Okay.

[01:57:32]

Dürfte dein Sohn die lesen. Ja, es ist ja auch unglaublich viel Langeweile dabei. Ich glaube, da hat man dann von selber sehr bald auf das Glück, so eine Essenz zu zählen. Das ist ja wie in der Sportschau immer nur die Höhepunkte eines Spiels in sieben Minuten komprimiert.

[01:57:52]

Das sind die heben sich nicht besonders ab, da sind auch keine zu groben Geheimnisse drin. Denn wenn es wirklich ans Eingemachte ging, hab ich das kodiert. Für mich nicht. Wenn ich das lese, weiß ich, was los ist. Aber das kann keiner nachvollziehen. Ah, okay.

[01:58:09]

Und die Dinge, die ja das meiste 99 prozent der Zeit und der Erlebnisse sind, sind ja völlig legal und okay. Und das steht dann da halt so. Aber das würde meinen Sohn nicht aus den Schuhen holen.

[01:58:24]

Mir ging es natürlich darum, um dieses verständlich machen von dem, was man wie man ist und aber auch diese Situation, dass nach irgendwann mal die Briefe finden, es gar nicht mehr drüber reden kannst. Aber ich. Das hab ich mich gefragt, ob das so ein Pferd einfach rangehen dürfte und.

[01:58:42]

Ja, also ich würde nicht auffordern, das zu tun. Aber klar, muss ja damit rechnen, dass ich einmal überraschenderweise nicht mehr aufstehe. Und dann sind diese Bücher da. Sie sind jetzt leider literarisch nicht so wertvoll gestaltet, dass man damit ohne weiteres etwas anfangen könnte.

[01:58:59]

Aber ich kann sie als Gedankenstütze, als Hilfs Gerüst nehmen, wenn ich mich zurückversetzt, z.B. in eine Tour in Südamerika. Wie hab ich mich in Mexiko gefühlt? 1993, als wir, als wir da uns lange aufgehalten haben? Dann müsste ich nur diese Tage nachschauen und würde anhand der Bemerkungen, die ich da gemacht habe, mir diesen Tag wieder gut rekonstruieren können. Und da sind teilweise ja auch Namen zitiert und so. Und das kriegt dann so eine Genauigkeit, die wichtig ist, warum über die Vergangenheit berichten möchte.

[01:59:37]

Warum ist dir das wichtig, dass so? Du machst das wirklich, was ich mitbekommen habe? Wirklich täglich?

[01:59:43]

Ja, eigentlich jeder Tag hat eine Seite. Ja, egal ob was passiert oder nicht, dann machst du das. Man schreibt so immer wieder, wenn deine Gelegenheit sich ergibt. Ich merke aber, dass ich Schwierigkeiten habe, wenn der Abstand länger als eine Woche ist. Wenn es zehn Tage her ist und es ist nicht besonders viel passiert, dann verschwimmen die Tage schon langsam. Mir tut es immer gut, so im Abstand von drei, vier Tagen spätestens zu schreiben und dann ist es auch nicht so viel.

[02:00:10]

Dann sind das 20 Minuten und ich hab's durch. Und das ist so eine Angewohnheit, fast Reflex mäßig. Ich wusste es selber nicht mehr, warum ich das mach. Bis ich jetzt angefangen habe, hopst Thread zu schreiben, weil ich da ja hin und wieder auf diese Quellen zurückgreifen konnte. Und da hab ich gemerkt, wie gut das sein kann. Und es gibt ja immer noch die Überlegung, vielleicht für eine weitere Geschichte sich dann nochmal auf Quellen zu beziehen, auf offene Momente zu beziehen, die da vorgefallen sind, um jetzt dann vielleicht doch mal ein Buch nicht über Fußball.

[02:00:47]

Ja, auf jeden Fall. Also das verspreche ich hiermit hoch und heilig.

[02:00:51]

Wenn ich auch immer eins schreiben sollte, dann wird das Wort Fußball da keinem höchstens 5 mal vorkommen oder so, aber es wird nie wieder wirklich um Fußball gehen. Das ist für mich jetzt Abgang. Bist du überrascht, wie sehr du dich verändert hast, wenn du die Bücher so anguckst?

[02:01:07]

Ich bin überrascht, wie wenig ich mich verändert habe. Es ist schockierend.

[02:01:12]

Ja, also das war auch immer Spaß. Also zum Beispiel diese Phase, dass das Album des Musikmachens, des Stücke Schreibens, wo ich immer sehr oft ratlos vorkomme und Denkrahmen man, das haben wir schon gehabt und das und wie soll das wohl werden? Und dann schlage ich auf 1900 95. Die Phase, in der wir gearbeitet haben, war Opium fürs Volk. Und da steht dann drin Ach Mann, wir haben doch schon alles hinter uns. Und wie soll es wohl werden?

[02:01:39]

Und es sind genau dieselben Fragen, die mich heute umtreiben. Dieses Verzweifelte und so. Also wir alle bewegen uns ja auch in ständigen Wiederholungen. Hin und wieder klingt's mal und wir kommen in einen anderen Raum, betreten anderen Raum oder ein anderes Level. Aber so oft leben wir in Wiederholungen, Schleifen einfach auch, weil wir einen Knoten nicht, nicht nicht ent entwirren können. Wir werden ja immer wieder auf dieselben zurückgeführt, zu denselben Prüfungen, bis es mal Peng gemacht hat und wir es endlich geschafft haben, darüber zu steigen.

[02:02:13]

Aber insofern ist das Interessante eigentlich an dem Tagebuch zu erkennen, wie sehr sich alles wiederholt und wie wenig man wirklich weiterkommt. Scheiße, man bildet sich da vielmehr Strecke ein, hat man zurückgelegt.

[02:02:25]

Also es ist eine Qual, wenn man diese Bücher liest.

[02:02:29]

Das kann einen ja auch amüsieren. Ja, also es ist zum Beispiel für mich eine Erleichterung heute. An dem neuen Album gerade verzweifelt zu denken. Vor 30 Jahren war es eine enorme, weil du bist damals rausgekommen aus der Nummer und du wirst auch heute wieder einen Ausgang finden. Also das kann ja auch ermutigend wirken.

[02:02:47]

Also wir haben ja erst, als wir über das Buch angefangen haben zu sprechen, da ging es um das Zuhause und du hast den Schönen, den Schönen die schöne Antwort gegeben, da wo deine Platten sind.

[02:02:58]

Aber was mir so aufgefallen ist die Veränderung, dass diese Stachelig keit, die du so vielleicht von Haus aus oder wie auch immer also ich hatte immer so eine Stachelig keit umgeben, wenn ich dich so ein Medien irgendwo gesehen habe, ob das in Talkshows ist, aber immer so ein bisschen Angriffs.

[02:03:15]

Also da kann man auch drauf warten kann, da kann was zurück kommen. Und jetzt in dem Buch und mit den Medien Sachen. Darum hab ich gemerkt boah, der ist total entspannt irgendwie. Der wirkt so richtig sennen befriedet schon fast.

[02:03:27]

Also das wir vielleicht viel innere Ruhe Tee getrunken, aber täuscht es oder hat sich da das?

[02:03:35]

Da dachte ich wirklich, da hat sich was verschoben.

[02:03:37]

Ich glaube, ich teile mir inzwischen besser ein, wo es sich lohnt unangenehm zu werden und wo nicht. Also erst einmal finde ich unangenehm. Seien ja per se scheiße. Vorher nehme ich mir sowas raus von selbst, das als Grundhaltung zu haben. Aber es gibt Ziele, für die es sich zu kämpfen lohnt. Immer noch. Und wenn nicht so eins erkannt habe, dann bin ich glaube ich mit derselben Heftigkeit dabei wie eh immer schon. Und dann gibt's auch keinen schwach werden oder so, dann finde ich, muss man auch angriffslustig sein und dann darf der andere sich nicht zu gewisse an.

[02:04:16]

Was als nächstes passiert. Aber ich hab mich insofern verändert, als dass ich aufgehört habe, Bestätigung von außen zu suchen. Das spielt ja bei uns allen immer eine wahnsinnige Rolle, auch und eben das, worüber wir vorher schon gesprochen haben. Dieses beliebt sein wollen nicht verstehen, warum die anderen einen plötzlich ablehnen, obwohl man dasselbe gemacht hat wie sonst auch immer. Der Alte bleiben wollen, um Dinge zu streiten oder zu kämpfen, die völlig sinnlos sind. Ich hab irgendwann kapiert, auch in der Theorie ja schon immer.

[02:04:48]

Aber ich hab's mir verinnerlicht, dass man, wenn man das Leben als Kreis sieht ja, wir willkommen auf die Welt werden erst mal von den Eltern so ein bisschen erzogen, dann wollen wir raus und dann gibt's erst einmal. Dann suchen wir uns, indem wir reagieren auf den Applaus der anderen oder die Ablehnung. Also das ist für uns unheimlich wichtig. Das ist die Party. Zeit, das ist die Gasse. Ihre Zeit. Und irgendwann.

[02:05:13]

Hast du die Kurve erwischt, wo es dann doch wieder mehr Richtung Zuhause geht? Und das bedeutet, dass du aufhören musst, da draußen was zu suchen, was dir eh nicht gegeben werden kann. Du musst, du musst das so eine, den den Sinn für dich, den muss er aus dir selber rausholen und auch das Wissen, ob du Scheiße gebaut hast oder nicht oder ob du gerade ganz gut unterwegs bist oder nicht. Das muss von dir selber kommen.

[02:05:35]

Du musst, du musst. Dich mehr über deine Innere, über dein Innerstes definieren und das muss mehr das Kontrollgremium werden und nicht der Applaus von außen.

[02:05:47]

Und du musst dich von Sachen. Du musst Sachen loslassen. Du musst die Partys loslassen. Du musst irgendetwas, was dir sehr lange wichtig schienen, loslassen, weil da ist keine Zeit dafür. Und das hab ich erkannt. Ich bin noch nicht ganz.

[02:06:03]

Natürlich nicht am Ende meines Weges oder so. Aber ich in dem, was ich tue oder so, gehe ich auch noch nicht auf die Zielgerade. Aber es geht wieder in diese Richtung. Ich ich bin auf dem Weg zurück. Ich muss mich nicht mehr nach vorne und ich brauche auch keinen Jubel mehr. Und es gibt nicht unbedingt Dinge, die ich noch erleben muss. Es gibt noch eine Menge Dinge, die mir widerfahren werden. Aber ich muss überhaupt nichts mehr erleben, oder?

[02:06:30]

Das ist in mir nicht mehr drin. Und deshalb kann ich manchmal an guten Tagen auch ein bisschen entspannter sein. Mithilfe von vielen Teesorten.

[02:06:38]

Aber das, das ist es, glaube ich eher.

[02:06:42]

Also ich brauche ja keine Tür mehr aufhalten. Ich hab geheiratet und zwar nicht so, weil ich dachte, dass man das machen muss oder sowas, sondern weil auch da für mich völlig klar ist, dass ich keine andere Optionen für mich ergeben wird. Vielleicht wird es das tun, aber ich denke darüber überhaupt nicht nach. Ja, kann ja sein, dass ich morgen rausfliegen. Zuhause oder so. muss ich mich umschauen. Aber ich habe das nicht mehr auf dem Zettel als eine Möglichkeit oder so es ist.

[02:07:10]

Ich denke keine Sekunde darüber nach. Einer vorbei und es fühlt sich gut an.. Ja, das merkt man irgendwie auch an. Also da weiß ich nicht.

[02:07:19]

Aber es ist einfach ein Prozess, der einfach irgendwann platzt. Dieser Knoten einfach irgendwann. Oder hast du im Moment nicht selbst Erarbeitetes?

[02:07:27]

Es ist keine Leistung von mir. Es ist. Es ist dieses Verdammte. Es sind. Es sind Schellen, die du kriegst. Die, die ja ganz klar sagen deine Ressourcen, die sind auch nicht immer haltbar. Also schon sind Vollbremsung. Also ich habe hier und da mal ein Hörsturz gehabt in Momenten, wo ich wusste, das war jetzt einfach zu viel. Gewisse Zusammenbrüche mal, das waren ja immer schon Warnsignale. Wir haben ja quasi ein Sicherungskasten in uns für mit rum und hier und da fliegt mal einer raus.

[02:07:59]

Und dann kann sie mit aller Kraft die Sicherungen wieder reindrücken und weitermachen wie immer. Dann kann es ja sicher sein, bald fliegt wieder was raus.

[02:08:05]

Oder du fragst dich Was war das jetzt und warum ist das so gekommen und so? Und da hat es bei mir so sicherlich ein paar Momente gegeben, wo mir klar ist, dass ich nicht ignorieren kann, mein Alter und das ist auch nicht ignorieren will.

[02:08:20]

Ich meine, ich gehe jetzt auf die 60 zu.

[02:08:23]

Das heißt nicht, dass ich nicht nur eine tolle Party haben kann und so. Aber irgendwo muss das nicht um jeden Preis sein. Und ich frage mich auch nicht jedes Wochenende, was ich gerade verpasse oder so. Ich hatte das ja alles schon. Und selbst das, was ich nicht hatte, kann ich gar nicht mehr einfangen, weil mir dazu die Perspektive und die Energie fehlt, die man haben muss, um sich da rein zu stürzen. Naivität, so hat das.

[02:08:47]

Dafür hab ich zu viel gesehen. Ich könnte nicht mehr eine Party erleben aus den Augen eines 30-Jährigen ist unmöglich. Und das hat was vielleicht mit Erwachsensein zu tun oder so. Das anzunehmen und sich nicht dagegen zu stemmen. Hast du herausgefunden, warum bei dir so viele Sicherungen rausfliegen mussten?

[02:09:08]

Es ist völlig klar, dass sie bei mir rausfliegen. Anders hätte ich es mir nicht sagen lassen. Also dass das. Aber dass es dazu kommt, dass diese Spannung mal ganz krass.

[02:09:17]

Ich war z.B. einmal bei Marteria. Ich hab da mehrere Tage besucht, ihn auf Rügen.

[02:09:23]

Und wir haben zusammen Musik gehört und getextet und so. Und ich wusste dann, dass irgendwas mit mir nicht in Ordnung ist. Ich konnte mich gar nicht mehr konzentrieren, musste dann auf Toilette laufen.

[02:09:35]

Das war mir richtig unangenehm und musste ihm dann sagen Herr Monk, ich kann nicht mehr, ich muss mir ins Bett legen und so. Und hatte teilweise auch Schüttelfrost und so und dachte, was jetzt los wollte, aber wollte irgendwie nicht zum Arzt, sondern dachte zu mir, dass das machst du, wenn du in Düsseldorf bist.

[02:09:54]

Und dann kam diese Ich kam in dem Moment noch eine Einladung zu einer Veranstaltung in Jamey, wo wir hinfahren wollten und das war erst zwei oder drei Tage später. Und da hab ich gesagt, das hält sie noch so lange aus und so wird schon alles nicht so schlimm sein. Aber ich hab das durchgezogen. Wer da in Jamel auf fast. Ich bin einmal fast umgekippt vorher und so und konnte mir nicht erklären, was es ist. Bin dann am nächsten Tag nach Düsseldorf ins Krankenhaus, also zu einem Arzt gegangen und sofort ins Krankenhaus eingewiesen worden und hat was mit dem Blutwerten nicht gestimmt.

[02:10:25]

Und so weiter und so fort. Egal. Aber es war haarscharf. Wenn ich vier Tage länger das gemacht hätte, wäre ich eventuell auch schon abgegangen.

[02:10:34]

Und das war so ein Moment, wo ich dachte Boah, das ist manchmal so viel näher, als man denkt, dass es richtig krachen kann. Und naja, es ist alles gut gegangen.

[02:10:46]

Und trotzdem hat mich das war das auch so ein Moment, wo ich sehr verwundert war und irritiert war und das auch geschnallt habe, dass du nicht jede Kraftanstrengungen mehr machen kannst, ob du willst oder nicht. Irgendwann, wenn du es vom Kopf her nicht kapierst, dann wird dein Körper dir schon sagen, dass anders und diese Sicherung rausfliegen.

[02:11:08]

Kommt ja daher, weil irgendetwas unter Strom ist und zu sehr unter Strom ist oder Wasser reinkommt oder ein was auch immer es ist kommt. Also was du ja machst und auch Madden macht das ja auch gerne und es gibt ja ein paar Leute, das machen die einfach so, diesen Dienst, die das auch brauchen.

[02:11:25]

Und woher kommt dieses Brauchen? Es ist ja schon fast, also ist es eine Sucht. Weiß ich nicht.

[02:11:33]

Das ich finde das immer sehr komplex.

[02:11:36]

So ein Thema, weil das ja einerseits auch der Grund dafür ist, warum wir manchmal Anstrengungen hinlegen, die, für die wir auch wirklich belohnt werden oder auch gute Aktionen rauskommen. Wenn wir das nicht in uns hätten, dann wären wir vielleicht schon wieder vom Charakter so anders. Das würde uns so sehr verändern, dass wir eventuell auch nicht mehr so kreativ wären, oder? Das kann ich schwer beurteilen. Ich mag das nicht, sozusagen. Dieses Bild des Wahnsinns, um ein guter Künstler zu werden, das muss unbedingt auch möglich sein, in einem völlig normalen wohltemperierten Zustand gute Arbeit zu machen und so.

[02:12:09]

Ja, ich denke dann immer so an dieses Klischee vom Schriftsteller, der nachts um vier ein Glas Rotwein trinkt und dann wahnsinnige Lyriker hinlegt.

[02:12:19]

Also es muss. Es muss auch so sein, dass du um neun in dein Arbeitszimmer gehst und bis 17 Uhr arbeitest. Es ist genauso gut oder besser, deshalb gefällt mir das nicht daran zu sagen ich brauch das, um um gut zu sein oder so. Das.

[02:12:35]

Nee, umgekehrt. Man muss daran arbeiten, dass das eben nicht nötig ist. Man muss. Lernen. Dass das Wort Erfahrung und Routine nichts Negatives bekommt.

[02:12:52]

Eine Abgeklärtheit darf nicht. Gleichgültig wirken, sondern nur muss sie positiv nutzen. Das heißt, nur weil ich immer das Gefühl hatte, ich müsste 100 prozent geben, um gut zu sein, und wenn's nur 90 waren, war ich mit mir selber unzufrieden. Das muss ich aufhören, sondern du musst erkennen, dass 90 prozent. Auch für einen guten Abend genug sein können und gut sind und dass man sich dafür nicht schämen muss. Dafür hast du am nächsten Tag nochmal den €90.

[02:13:25]

Und wenn du aber immer 105 gibts in 3 Tagen schon weg vom Fenster. Also dieses. Dass man kein schlechtes Gewissen hat, dass man sich nicht komplett anzündet, das muss man lernen. Ich habe immer noch nicht ganz verstanden. Also das verstehe ich verstehe. Es ist ja sowieso ein, sondern so die dernach Erkenntnis.

[02:13:48]

Also im Grunde ist es ja wie mit einem Druck Kessel wo du weißt, wenn, wenn, wenn der bei 100 ist, explodiert er. Und wenn der 90 ist, dann ist das eine sehr, sehr gute Temperatur. Schon super heiß kocht vielleicht nicht, aber das gutheisst.

[02:14:01]

Und der hält ein paar Jahre.

[02:14:03]

Aber weißt du, woher das kommt, dass du diese 105 prozent jahrelang wolltest? Also warum war, woher diese Lust, diese Entzündung aus Lust ursprünglich herkommt?

[02:14:14]

Also dass die auf Dauer gefährlich ist und dass auf Dauer Sicherung herausfand, dass KlÃger mehr unbedingte Lust auf Kontrollverlust, auf Ekstase, auf auf das Heftigste von heftigen. Woher kommt das? Das weiß ich nicht. Das das ist irgendwie so, dass das Du vielleicht das Leben so intensiv spüren willst wie möglich. Ja, ich bin keiner, der nur eine Nuss piekst aus dem Häuschen. Ich nehme, ich nehme mir meist eine Handvoll.

[02:14:45]

Ein so schönes Bild, dass das so zu denken macht.

[02:14:50]

Also ich stehe hier und jetzt und es könnte nicht besser sein und ich möchte nirgendwo anders sein. Also dieses.

[02:14:56]

Dieses. Dieses ganz tiefe. Mir fällt da gerade komischerweise der Mauerfall ein, hat die Nacht des Mauerfalls und die Tage danach, die waren ja auch so, dass ein ganzes Volk in dem Moment diese Euphorie hatte, wo es nichts Negatives gab. Ich bilde mir ein, ich träume.

[02:15:16]

In der Nacht hat es keinen einzigen Diebstahl gegeben, als die Mauer fiel oder irgendwie irgendein keine Schlägerei kam, weil alle einfach durch taucht waren von einem unglaublichen Moment der Schönheit und sowas hab ich in in in anderer Form, vielleicht auch in abgeschwächter Form.

[02:15:35]

Sowas hab ich erst mal erlebt, weil es einfach kam. Oder man hat versucht das hervorzurufen. Also man man es extrem auch auf die Suche gegangen sowas zu finden und mein durchdrehen.

[02:15:49]

Aber ja, genau das, was wir erst schon hatten, diesen genau diesen Moment auf einer Bühne auch versuchen diesen Moment zu erzeugen, damit der dann auch wieder kollektiv, also der der allabendliche Mauerfall.

[02:16:02]

Also wenn du es so siehst, finde ich das ganz schön, sich das so vorzustellen wie ein Wellenreiter. Wenn du auf die Bühne ist das ein bisschen wie Wellenreiten. Also da ist eine Energie im Publikum und du versuchst gut dein Surfbrett zu nehmen und sozusagen auf dieser Welle dann die möglichst lange Strecke zu machen. Ja, Wasser und auch diesen Funken zurückzugeben an die Menschen.

[02:16:23]

Das hat mich auch immer unglaublich interessiert, wie verschieden artig man da rangehen kann.

[02:16:31]

Also Beispiel Oasis Ja, wie der Sänger von Uses sich immer vom Publikum weggedreht hat und das so völlig desinteressiert abgehandelt hat und dafür auch bewundert wurde und andere eben alles tun und sozusagen mit dem Publikum zu kommunizieren.

[02:16:49]

Oder oder Rammstein, die wirklich mit ihren Ansagen da ist sparsamer noch weit ausgerückt, also auch kaum irgendeine Ansage machen. Und einmal Dankeschön am Schluss des Abends. Also wie? Wie man verschiedene Stilrichtungen hat, um mit dem Publikum zu kommunizieren oder eben nicht zu kommunizieren. Was ist da alles für Möglichkeiten gibt. Ein Verhältnis herzustellen oder einfach nur damit umzugehen mit so einer Bühnen Publikum Situation. Das ist es schon sehr sehr spannend. Deshalb beobachte ich für mein Leben gerne live Vorführungen von anderen.

[02:17:26]

Einfach nur um zu schauen was ist jetzt. Was machen die besonders gut oder oder was würde ich so in keinem Fall empfehlen.

[02:17:33]

Du hast ganz am Anfang gesagt, als wir über die Front sauer gesprochen haben, hast du gesagt hast du dir auch viele Tipps geholt hast, wie man das macht? Von wem hast du Tipps gurrt und was waren das für Tipps?

[02:17:46]

Also die ersten großen Lektionen, die kamen von meinem Bruder John, der sich das nicht hat nehmen lassen, aus Berlin anzureisen, um unser erstes Konzert von ZK mitzuverfolgen. Das war in irgendeiner Gemeinde außerhalb von Düsseldorfs Nachmittags um 16.30 oder so. Es war so ein Festival. Was weiß ich von der vom CVJM. So ein Quatsch.

[02:18:10]

Und ich hatte diese Punk Ideologie so sehr mit Löffeln gefressen, dass ich erstens mich nie getraut hätte, mir andere Klamotten auf der Bühne anzuziehen, sondern ich finde ein Punk lief immer so rum wie er halt war. Bühne oder nicht scheißegal. Und ich stelle mich nicht auf eine andere Stufe mit dem Publikum. Ich möchte mich selber nicht erhöhen, also singe ich im Publikum, was bedeutet hat, dass niemand mich gesehen hat.

[02:18:35]

Und das war. Die Vorführung ging ziemlich schief, also wurde nicht sehr viel applaudiert und mein Bruder hat dann kam dann nach hinten und sagte Jungs, wir gehen alle mal rüber in die Bäckerei, ich kaufe ein Stück Kuchen und Kaffee und dann reden wir mal über den Auftritt. Und dann war noch ganz respektvoll, solange die Band da war und auf dem Weg nach Hause. Da hat er mir dann wirklich die Leviten gelesen und hat dann gesagt Du musst, du musst eins verstehen.

[02:19:04]

Das ist kein Verrat, wenn du dein Publikum unterhalten willst, sondern eher umgekehrt. Wenn du ein Konzert ankommen lässt und sagst und damit versprichst Ich bereite euch einen besonderen Moment, dann musst du den auch liefern. Und dann ist das Quatsch, dass du dich da ins Publikum stellst, wo dich niemand sieht oder so.. Und er nannte als Beispiel dann David Bowie und sagte Der zieht sich am Abend 50 Mal um. Unsere erfindet sich immer neu. Da ist es einfach nur der Faktor, dass er die, dass er die Menschen unterhält.

[02:19:34]

Und wenn er kein guter Sänger bist, dann macht das doch irgendwie anders. Bleib spannend und so. Und das ist okay, dass du dir was ausdenkst. Das ist nicht besonders punkig, sich gar nichts dabei zu denken, wenn man auf die Bühne geht. Keine Ansage zu haben, im Publikum zu stehen und sein Lied nur so runter zu nölen, was keiner versteht. Und das hab ich mir wirklich hinter die Ohren geschrieben. Und schon beim zweiten Auftritt war.

[02:20:00]

Das komplett anders. Ich hatte einen Koffer dabei. Da stand dann der große Campino drauf. Da waren viele Sachen drin. Ich kam mit einer Lederhose, mit einer bayerischen auf die Bühne. Ich hatte ein Tütü dabei und hab unheimlich viel gemacht. Eigentlich mehr, was ein Entertainer so durchzieht. Und es hat instant gewirkt. Es war ein völlig anderer und ich stand auf der Bühne. Also die Leute konnten was sehen und es war eine völlig andere Reaktion. Und das war, ich glaube, eine Lehrstunde.

[02:20:31]

So viel Gewinn aus einer aus einem anfühle hab ich nie wieder und nie vorher in meinem Leben abgeholt.

[02:20:38]

Aber wie präzise auch unglaublich. Es war wahnsinnig präzise vor.

[02:20:42]

Also der ist auf jeden Fall ein guter Wert.

[02:20:45]

Ein guter Coach, auch ein guter Trainer.

[02:20:46]

Ja, ich war also er war Vater Graf und ich war die Steffi.

[02:20:49]

So war das damals und ganz klar. Er hat wahrscheinlich als älterer Bruder, er wollte. Er war also unheimlich. Musik verrückt. Bis heute ist er das hat Tausende von 10 000 Alben zuhause.

[02:21:02]

Aber dass er noch von Berlin nach Düsseldorf kommt und seinen kleinen Bruder da an nem Beckert anzuhaben. Ich nehme an, ich habe etwas gelebt, was, was er zu seiner Zeit noch nicht gebracht hat und und er hat das mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, hat mich immer wieder kritisiert, hat mich auch scharf kritisiert. Habe ich schon erzählt, dass er teilweise wirklich nicht einverstanden mit meiner Entwicklung war, mir lange Briefe geschrieben hat und so. Und natürlich haben wir Gott sei Dank in all den Jahren ein Level erreicht, wo er auch nicht immer so den Überblick hat.

[02:21:38]

Aber ich höre auch heute noch seiner Kritik zu, weil ich weiß, dass sie von Herzen kommt, dass sie aufrichtig ist. Und auch wenn ich finde, er trifft manchmal den Punkt nicht mehr. Bedeutet mir das viel.

[02:21:48]

Und er war von Tag eins an dabei, sozusagen als Begleiter. Wie viele Konzerte hast du gespielt? Also das in meinem Namen ein paar Tausend. Es werden nicht so viele sein, wie man vielleicht denkt. Aber ich glaube, dass wir so irgendwo. Naja, so um die 2000, sondern dann um die 500 Lieder.

[02:22:09]

Dann nochmal irgendwie 100 ich glaube, ich hab eine Liste, 173 Coverversionen oder sowas. Also unglaublich viel kreativ geschafft, geschaffen. Was würdest du sagen? Was bedeutet es, ein kreatives Leben zu führen?

[02:22:22]

Das ist ein unglaubliches Privileg, dass man seine Gefühle und Gedanken so ausdrücken darf. Und anderen Menschen wollen das hören. Das ist Wahnsinn. Ja, dass man irgendwo zuhause sitzt und sagt das geht auf die Nerven. Das werde ich jetzt mal hier kundtun oder so. Als Parole das Glück zu haben, irgendetwas aufzuschreiben und andere schreien das dann mit, weil sie denken, du hast deren Gefühl getroffen. Gibt nichts Befriedigendes, als ein Lied geschrieben zu haben und danach als Reaktion zu bekommen.

[02:22:52]

So fühle ich auch, oder das hat mich berührt. Oder das erinnert mich an meine Eltern oder irgendwie so etwas. Das sind die schönsten Momente, die man so haben kann. Ansonsten waren mir die Lieder nie so wichtig wie die Begegnung mit den Menschen. Dieses Lieder schreiben war das Mittel zum Zweck. Mir waren immer die Begegnungen. Die Reisen waren wichtig und dabei auch nicht die Konzerte, sondern die Begegnungen vorher und nachher und so. Und bei den Konzerten hab ich recht simpel eigentlich immer das Rezept gehabt.

[02:23:24]

Die Sache muss kochen, das muss immer brodeln. Alles andere ist egal. Und das wurde auch hart dem untergeordnet. Wir haben nicht die Stärke gehabt, wie andere Bands, die ich sehr schätze, teilweise zu sagen Das ist uns scheißegal, wie das Publikum reagiert. Wir meinen das jetzt so das Lied hier muss gespielt werden, auch wenn das totaler nicht ankommt ist.

[02:23:47]

Ja, das kann ich bestätigen. Bei Konzerten von euch ist. Es gibt diesen Liebe, der Beschmutzte auch. Da gibt's dann immer die, die Martin Gore drei Songs, wo wirklich der halbe Stadion zum Bier geht oder auf Toilette. Alle denken Ja gut, jetzt hat er seine Songs und das gibt's für euch überhaupt nicht. Das ist dumm. Ja, ich weiß es.

[02:24:06]

Aber das meine ich jetzt ergebnisoffen.

[02:24:09]

Vielleicht ist das sogar von uns ein bisschen schwach, dass wir das nicht härter durchziehen oder sodass wir sagen Das muss jetzt raus. Also bei politischen Liedern machen wir das schon. Da ist uns das scheißegal. Wenn wir denn den Eindruck haben, das muss heute so gesagt werden oder sowas, dann passiert das auch.

[02:24:23]

Aber ihr spielt schon auch immer wieder Songs, die super alt sind, die jetzt nicht so, wenn ich weiß, kann ich es. Vor vier Jahren habe ich das letzte Mal live gesehen, wo ja viele neue Leute dazugekommen sind. Und ich spiele trotzdem irgendeine B-Seite. Irgendetwas von der Opel Gäng. Ja, nee, also das ist schon auch. Ihr schafft auch immer wieder diese so zu wissen. Okay. Für die, für die, die es ist.

[02:24:45]

Ja klar, das machen wir natürlich homöopathisch, muss ich zugeben. Aber und wir stellen auch jeden Abend das Programm um und so, aber mittlerweile haben wir auch so viele Lieder, dass wir das machen können, ohne einen großen Bruch zu provozieren. Und vor allen Dingen ist es für uns eine riesen Erleichterung, dass die Menschen ja auch die neuen Sachen gerne hören. Das heißt, was du eben beschrieben hast. Als wir in der Küche geschlummert haben, wurde gesagt, dass für mich als Musiker war das so, ich habe das bei anderen erkannt.

[02:25:14]

Da hat das Publikum nur auf die Klassiker gewartet und das neueste Material hat gar nicht mehr interessiert. Und so wollte ich nicht enden. Und das ist bei uns anders und deshalb können wir uns das völlig unverkrampft leisten. Hier kommt Alex mit ein riesen Vergnügen zu spielen, das ist für mich nie.

[02:25:30]

Oh ja, tun mir diesen Oldie bringen oder so, sondern das Teil einfach einfach klasse, weil das reiht sich schön ein und steht gut neben den neuen Sachen.

[02:25:39]

Und wir kriegen das immer wieder so gemischt, dass das so aus einem Guss wirkt. Du hast mal gesagt, dass du glaubst, dass das Lieder schreiben nur eine Gabe ist, die geliehen ist. Was meinst du damit? Also ich verstehe es.

[02:25:54]

Aber es ist natürlich eine krasse Aussage, wenn man so lange.

[02:25:57]

Also wenn man 500 Lieder geschrieben hat, aber dennoch glaubt, das könnte auch das ist jetzt nur für einem Mal so da und morgen kann es wieder weg sein, weil ich mittlerweile weiß, was das für ein Glücksmoment ist, wenn man einen Songtext geschrieben hat, der wirklich gut ist und der wirklich was trifft und der eigenständig ist. Und ich hab ein Riesenproblem, wenn Leute sagen, was ich im Leben erreicht habe. Das hab ich verdient. Ich hab mir das verdient.

[02:26:23]

Also ich finde das einen fürchterlichen Satz, weil er sich sehr, sehr viele Menschen anstrengen und die nicht irgendwie belohnt werden.

[02:26:31]

Und ich finde, der Satz hat deshalb so einen Blickwinkel, was zynisches anderen gegenüber, die, die vielleicht nicht so gut bilanzieren können. Und so glaube ich, dass uns das geschenkt es einen guten momentanem die Lieder laufen uns zu. Ich kann du kannst mich nicht beauftragen, nicht mal für 10000000 leider morgen Tage wie an Tagen wie diesen zu schreiben, weil es, weil ich es nicht kann. Ich kann das gar nicht schreiben. Das kommt aus mir heraus.

[02:26:56]

Es läuft mir zu. Irgendwie so ich kann es hab's einmal gemacht, aus irgendeinem Grund.

[02:27:00]

Ohne es zu wissen. Wie das genau geklappt hat. Und das ist ja gerade das Schöne eigentlich auch, dass man sowas auch nicht wiederholen möchte, aber auch nicht wiederholen könnte. Und deshalb denke ich, dass das richtig ist, dass es ist uns gegeben in manchen Momenten. Und dann sind wir vielleicht diejenigen, die das Glück haben, dieses diesen Song rauszuhauen und so. Und das wir sollten nicht den Fehler machen, uns deshalb Gnade zu halten oder irgendwie für Leute, die sowas täglich aus dem Ärmel schütteln oder irgendwie so.

[02:27:32]

Oder sich selber besonders toll vorzukommen. Das meine ich damit das das, das, das angebracht ist, die Sache so zu umschreiben.

[02:27:39]

Wenn du dich auf die Suche machst nach neuen Texten und ich erinnere mich an Opium fürs Volk, da bist du im Kloster gegangen. Im Buch steht auch es war Opium fürs Volk, glaub ich mit Klaus, sondern dann stehts auch im Buch Ewig Kilometer in England am Strand lang spaziert und irgendwie auf die Texte zu warten. Ist es in dem tollen Buch von Philip K. auch drin, wie schlecht gelaunt du manchmal sein kannst, bei dir nichts einfällt und dennoch läufst du natürlich los.

[02:28:05]

Also du läufst den Strand entlang, du gehst ins Kloster, du gehst und gehst und gehst, um darauf zu warten, dass die Muse oder was auch immer. Wie nennst du es? Ich weiß es nicht. Kommt und sagt jetzt hier ist nochmal eine Zeile. Mein lieber Campi, du hast dich schön angestrengt.

[02:28:21]

Ja. Es geht darum. Sich immer wieder. Selbst auszutricksen. Also wir starten ja alle, haben alle gewisse Qualitäten und Dinge, in denen wir nicht so gut sind. Und wenn du viele Jahre dann die Arbeit ablief hast, merkst du ja von selber, was ist so angekommen und so. Und weil man innerlich schnell faul wird und auch ein Gewohnheitstier ist, nimmt man als erstes immer die Wege, die erfolgsversprechend scheinen, weil weil sie schon mal geklappt haben und damit.

[02:28:55]

Bist du ja schon in der Falle drin, dich zu wiederholen und nicht weiterzukommen.

[02:28:58]

Also versucht man sich auszutricksen, indem man schon damit anfängt, den Rahmen der ganzen Sache zu verändern.

[02:29:05]

Ja, wo schreibe ich? Um wieviel Uhr schreibe ich? Ich durchlaufe da alle Zonen. Ich stehe manchmal morgens um 4 auf und sitze um fünf am Tisch, um zu schreiben. Merke Das klappt nicht. Stehe dann immer um 11 auf oder mache mir gar keine wegzappen oder irgendwie versuche die Tagesabläufe immer wieder anders zu gestalten oder bin ins Kloster gegangen. Das ging ganz gut. Prompt komme ich das nächste Mal wieder ins Kloster. Nichts läuft.

[02:29:33]

Ich fahre nach Spanien.

[02:29:35]

Schreib gut. Denke mir beim nächsten Mal, wo es schwierig wird.

[02:29:39]

Fahr wieder nach Spanien. Der Trick klappt nicht mehr. Und so weiter. Ich suche mir was anderes. Ich reise viel. Ich reise überhaupt nicht. Alles ist schon ausprobiert und muss auch immer wieder ausprobiert werden. Ich sage das auch den anderen so. Wir können uns das nicht leisten.

[02:29:56]

Hat in irgendeiner Form zu sparen.

[02:29:58]

Wir müssen aus allen Rohren feuern. Das bedeutet, wir müssen Musik machen im Proberaum zusammen. Jeder muss alleine Musik machen, Ideen ausarbeiten, rum klimpern, sammeln, sammeln, sammeln, um die Möglichkeit zu haben, Sachen rauszuwerfen. Und auch was meine Texte angeht. Alleine sitzen, Maarten treffen, Bücherlesen in alle Richtungen, die Antennen ausfahren, um dann zu hoffen, dass man irgendwann am Ende des Jahres oder nach zwei Jahren so eine Essenz zu haben, wo man sagt so mehr geht gerade nicht.

[02:30:28]

Bist du dann der härteste Kritiker? Also wenn es um deinen eigenen Text geht, oder? Also ich meine, es gibt die Geschichte für an Tagen wie diesen. Das ist, glaube ich so ein Alleinstellungsmerkmal hat das Lied. Du hast den Text abgeliefert, der laut Band Aussagen okay war und dann hat dir aber die Band nochmal Mensch, wie du sonst sagst. Wir müssen aus allen Rohren schießen.

[02:30:51]

Jetzt versucht er noch mal ein bisschen mehr reinzupacken. Und da hab ich gedacht Ah, ist es vielleicht doch nicht immer Campino, der das sagt, wann was fertig ist und wann nicht?

[02:31:03]

Nee, das bin ich auf keinen Fall. Also wir haben ja alle.

[02:31:07]

Jeder hat eine Stimme und jeder hat auch eine Veto Stimme und die wird auch eingehalten. Also wenn jemand sagt mit dem Song komme ich nicht klar, dann wird er auch nicht rausgeworfen. Das ist ganz selten passiert. Ich hatte einmal ein Lied über den Papst geschrieben und hat Breite gesagt. Das will er so nicht, weil er aus einer katholischen Familie kommt und er das seiner Mutter gegenüber wohl nicht rausbringen wollte. Noch viele Jahre danach ist es dann mal auf so einer Raritäten Sammlung dann doch rausgekommen.

[02:31:36]

Aber das war eine Sache, wo er sich jahrelang vor versperrt hat und es gab auch so andere Momente, wo das Vetorecht ausgesprochen wurde. Also ich bin da nicht überhaupt nicht der Diktator. Aber als jemand, der für die Texte verantwortlich ist und der die auch hauptsächlich schreibt, bin ich natürlich sozusagen da schon in einer gemeinen Lage, weil ich serviere den anderen ja irgendwie das, was ich vertretbar finde. Ich habe also schon. Da kommen ja gar keine Gedanken erst mal auf den Tisch, die für mich nicht in Ordnung sind.

[02:32:05]

Deshalb ja. Wenn ich von der Grundvorraussetzung schon mal ganz gut aufgestellt.

[02:32:11]

Aber ich muss auch akzeptieren, wenn die anderen sagen Magst es nicht nochmal probieren. Und das ist ein sehr, sehr schwerer Moment. Also einmal für mich jedes Mal auch nach 40 Jahren der Moment ein den anderen Text vorzulesen ist quasi sich vor den anderen ausziehen und bemuttert werden. Und dann sagen die das ist nicht gut genug. Das ist schwer. Das ist sicherlich auch für die anderen schwer, mir das so zu sagen.

[02:32:34]

Und das ist in dem Moment immer klamm im Raum, dass es immer wieder so ein ganz intimer Moment wie beim Arzt, wo über eine komische Geschlechtskrankheit geredet wird oder so. Das ist empfindlich.

[02:32:46]

Ja, ja und gerade wenn die Lieder mir wichtig sind, ist das empfindlich. Wenn das irgendeinen Quatsch Text ist, irgendetwas Humorvolles, irgendwas Unangreifbare, es die Lieder, die sind nie angreifbar und so und da braucht man auch keine Kritiken befürchten. Aber in dem Moment, wo man ein Anliegen hat oder wo man sehr persönlich wird oder wo es nur um eine Form Liebeslied geht oder so etwas. Das ist, das sind immer ganz schwere, ganz ganz fragile Momente.

[02:33:16]

Ich habe im Vorfeld mit dem gemeinsamen bekannten @Topic Huhn gesprochen. Mit euch die letzten beiden lauten Platten sag ich jetzt mal gemacht hat und ich habe ihn gefragt, warum er mit euch gerne arbeitet. Er meinte ja, was ihm aufgefallen ist, dass du einen unglaublichen Arbeitsethos hast, also dass du Wahnsinn. Also dass die Tage sind lang und hart, aber das lohnt sich immer. Und dass du so der darf, der auch der Mann bist, der vornherein wird, also der Anführer bist.

[02:33:46]

Wie geht das?

[02:33:48]

Wie geht's dir damit, dass du die treibende Kraft bist und dass das und das ist auch das, was. Sagte über die Hosen. Einerseits sagt man Ihr seid sehr loyal, ihr zeitrechnung immer superschnell und seid sehr verbunden. Und auf der anderen Seite ist auch gerade dieses Campi ist ein krasser Anzünder. Also im was Paul auch schon gesagt hat und was was Tobi dann auch nochmal sagt im Studio und das das auch nicht aufhört. Ich hoffe, dass das für die anderen eben nicht nur negativ ist, sondern dass die sich sozusagen auch ein Stück weit darauf verlassen, dass meine Intuition an gewissen Stellen gut ist.

[02:34:24]

Ich weiß, dass wir gleichberechtigt sind. Ich bin in dem Sinne nicht der Anführer, weil ich auf anderen Gebieten komplett den anderen das Feld überlasse. Also alles was Bühnen AG angeht Videos Rechnung ist ja auch kein unwichtiges Thema in so einer Band. Damit hab ich nichts zu tun. Ich hab noch nie ne Rechnung von oder an oder über die Toten Hosen kontrolliert oder sowas. Und ich weiß, dass ich da breit hier und an die 1000 prozent vertrauen kann.

[02:34:54]

Und das erleichtert mein Leben wahnsinnig.

[02:34:56]

Die nehmen mir unglaublich viel ab damit. Und ich kann ihnen das zurückzahlen, indem ich vielleicht ein ganz gutes Gespür habe mit den mit Text und Musik, wie das zusammenhängt. Ich alleine bin aber auch wiederum völlig wertlos, egal wie viel ich da antreiben möchte, wenn die anderen die Musik nicht mit einfließen lassen würden oder das, was ich als Melodie vielleicht im Kopf habe oder als Version oder so nicht nicht füttern können. Und dazu kommt, dass auch alle anderen jeder für sich auch über sprudeln mit Ideen für die Musik so die dann bei mir wiederum ein Bild auslöst, wenn ich eine Melodie höre.

[02:35:38]

Denn wenn ein Riff, eine Akkordfolge, die Kuddel greift oder wo mir dann sofort was, wo ich ein Bild zu hab. Das geht bei mir sehr leicht.

[02:35:46]

Das ich war ja auch bei bei jedweder Musik von jeden Genres Klassik, Unterhaltung, Dreißigerjahre oder so. Sofort fallen mir Bilder dazu ein und ich mache mir manchmal auch einen Spaß draus, andere Melodien zu Liedern zu singen sozusagen als als der vorgegebene Gesang.

[02:36:06]

Das tut aber das, das, das ist vielleicht so und so eine Stärke bei mir und das schlage ich vor und muss dann auch damit leben, wenn.

[02:36:17]

Wenn die anderen dann sagen nicht, weil ich mir darüber im Klaren bin, dass das Qualitäts steigernde ist.

[02:36:24]

Wenn die anderen aktiv bleiben. Es gibt nichts Schlimmeres als alles schlucken, was gesagt wird oder so, sondern über die Auseinandersetzung kann man, kann man Qualität erreichen. Dass ich hier so eine Energie bringe, wie das der Tobias beschreibt oder auch Paul, freut mich zu hören. Ich hab mir das so noch gar nicht überlegt, oder das ist auch nicht irgendetwas, über das ich mich so definiere oder so.. Ja, aber klar.

[02:36:55]

Ich probe für mein Leben gern mit der Band und ich möchte einfach das Verknallen irgendwie vom ersten Tag an. Ich möchte, dass wir scheiße aussehen, sodass sich uns die Leute unterschätzen. Deshalb haben wir auch anfangs unsere Instrumente immer mit Küchenmesser dann überklebt oder gute Boxen, immer die Namen der Boxen abgerissen, damit die schlecht aussehen. Aber dann sollte halt das Publikum erstaunt sein. Wow, was für ein Zorn.

[02:37:19]

Das Problem war nur Wir hatten keinen guten Sound, auch nicht auf der guten Anlage.

[02:37:23]

Das hat auch niemand groß gewonnen hat. Also der Trick hat am Anfang nicht geklappt, aber dieses mir gefiel das immer so ins Rennen zu gehen. Man wird unterschätzt und kommt dann mit einem riesen Schwinger an und haut die Leute irgendwie um. Das war eigentlich in allen möglichen Situationen mein Mann, meine Strategie.

[02:37:42]

Nun hast du erst erzählt, dass dieser dieses 110 prozent, dieser Kessel, dieses also genau das, dass es okay ist, Routine zu entwickeln, um sich das zu erleichtern und daher auch so eine gewisse innere Ruhe herauskommt. Wenn du jetzt daran denkst, dass er irgendwann wieder ins Studio geht und wieder ein lautes Album macht, hast du Angst, dass vielleicht, dass diese 20 Prozent, die jetzt vielleicht nicht mehr da sind, aber eine größere in Ruhe da sind, dass die dann fehlen könnten?

[02:38:11]

Nein, die werden nicht fehlen, die werden gut tun. Ich kann dir ein konkretes Beispiel nennen In den Anfangsjahren habe ich jede Minute im Studio im in Alben Aufnahmeraum gesessen. Ich, der Produzent, hatte das Problem, dass ich ihm immer im Nacken hing, obwohl ich überhaupt gar keine Ahnung hatte, was er da eigentlich macht. Und selbst beim Mixen Manche Lieder wurden 10, 12 Stunden oder zwei Tage lang gemischt. Bei den ganzen Bändern und Spuren, die wir machen.

[02:38:35]

Als ob ich schon also das Gehör schon überlastet nach einer Dreiviertelstunde konzentrierten Hören. Checkst du überhaupt nicht mehr, ob da den Bass lauter oder leiser macht oder so, aber ich hab mir das trotzdem eingebildet und ich war so ein Kontrollfreak, dass ich das nicht ertragen habe, dass der da irgendeinen Handgriff macht, bei dem ich nicht zugegen war.

[02:38:54]

Obwohl. Überhaupt keine Ahnung hat einen voll Amateurin. Und irgendwann hab ich dann begriffen, dass es ihm gut tut und mir übrigens auch den Raum zu verlassen, wenn abgemischt wird, weil er kann mir dann was anbieten, was ich mit frischen Ohren höre und ich kann daraufhin entscheiden Gefällt mir das oder nicht? Und er mag er vergewaltigt das Stück nicht, wenn ich aus dem Raum raus bin.

[02:39:16]

Anderes Beispiel Ich habe immer die Neuerscheinungen. Ganz, ganz schlimm von mir. Wenn das den Journalisten vorgespielt wurde musste, hab ich immer das zur Angewohnheit gehabt, dem Journalist gegenüber zu sitzen. Ich hab das immer persönlich vorgespielt.

[02:39:32]

Und wie schrecklich ist das denn, wenn man als über eine Platte berichten soll? Und derjenige, der die eingespielt hat, sitzt neben dir wirklich anders? Und und und und. Und sagt immer das jetzt hier achte mal auf die Gitarre und den Chorgesang oder was auch immer.

[02:39:46]

Also ich hab die, ich hab den. Ich hab die alle immer in so eine verklemmte Situation gebracht. Das konnte nicht gut sein. Und das ist gar nicht lange her, dass ich erst angefangen habe. So, du wirst jetzt nie mehr bei jemandem sitzen, der sich die Platte anhört. Ich musste mich da richtig von losreißen, weil ich kapiert habe, dass das viel besser für die Journalisten ist, eine Scheibe zu beurteilen, wenn wenn der Protagonist nicht im Rahmen ist.

[02:40:10]

Aber das mache ich erst seit zehn Jahren so, dass ich das nicht mehr brauch. Es ist also wirklich schon mehr krankhaft gewesen, sozusagen so zu lauern und gar keinen Widerspruch zu erdulden. Und das im Moment, wo ich schon sehe, dass der Blick von dem komisch ist, das sozusagen zudrücken zu wollen oder so.. Ja, völlig bescheuert. Das heißt, du glaubst eher, dass diese 90 prozent eher der Sache gut tun könnten? Na klar.

[02:40:38]

Also das ist eben das ist das, was ich versucht habe auszudrücken. Das ist kein Qualitätsverlust, sondern im Gegenteil, dadurch kommt ne, ne, ne eine Ruhe und was was was cooles da rein.

[02:40:52]

Was aber eben nicht abgefragt ist, sondern was ist manchmal Brauch.

[02:40:56]

Das ist wie wie bei einem Rennfahrer wurde einfach sagt man, wenn die Kurve kommt, dann drück nicht aufs Gas, sondern lass laufen.

[02:41:04]

Komm schon.

[02:41:05]

Und er kommt besser durch die Kurve. Weil wenn du immer nur Vollgas fährst, muss er halt vorher abbremsen an gewissen Stellen. Und das verhindert den Flow mehr, als dass es das bringt.

[02:41:15]

Das ist glaube ich beruhigend für alle zu hören, die auch so ein dieso Bosse gesagt hatte. Das mal schön angebunden durchs Leben laufen, die ganze Zeit immer so angestrengt sind und warten, dass noch etwas passiert oder man etwas verpassen könnte.

[02:41:30]

Es gibt im Buch eine Stelle, die mich total begeistert hat und jetzt muss ich mal, ich nehme es mir mal zur Hand. Es gibt eine Autofahrt vom Fußball, natürlich zwischen dir und Andy.

[02:41:42]

Weißt du schon, welche Stelle ich meine? Ja, natürlich. Und.

[02:41:46]

Und ihr diskutiert ein wenig dieses. Diese Diskussion wird aber relativ schnell abgebrochen und es geht eigentlich darum. Also es fängt so anders an, die dich ein bisschen ermahnt, mal wieder ein bisschen, mal wieder ein bisschen was zu machen. Und du sagst an Andi Wir müssen uns davon freimachen, ständig etwas Sinnvolles tun zu wollen. Natürlich ist dein Gedanke berechtigt, aber sowas darf uns nicht die Kehle zu schnüren. Warum muss alles, was wir tun, einen bestimmten Zweck haben?

[02:42:12]

Sinn machen oder nachhaltig sein? Und das zieht sich so über zwei Seiten. Und dann ist die Autofahrt irgendwann beendet. Und es gibt noch einen Satz, den ich schön fand oder besonders fand, was einen weiterbringt. Ich möchte manchmal gar nicht weitergebracht werden. Manchmal möchte ich einfach nur im regen Fußball in Belgien schauen, was einen weiterbringt, was einen weiterbringt. Bringt dich deine Kunst weiter, die du überall in deinem Haus hängst usw.. Und das fand ich aus deinem Mund zu hören.

[02:42:37]

Erst einmal. Also das passte für mich noch nicht so richtig ins Bild, was ich so von dir kannte. Und gleichzeitig ist es so das Gegenteil von all dem, was man gerade hört. Weil es geht ja ständig um alles, ständig um Nachhaltigkeit, ständig um den Sinn des Lebens und Effizienz und so weiter und so fort. Und das war so richtig. Dann richtig gut, das mal zu lesen.

[02:43:01]

Na ja, es freut mich.

[02:43:03]

Also. Ich mein das aber auch so ich. Wir dürfen uns davon nicht verrückt machen lassen, dass wir immer irgendwo so einen Sinn suchen oder so etwas. Es ist ja manchmal das Schönste auf der Welt Zeit so zu ballern. Einfach einen blöden Tischfußball Spiel oder was? Wo soll da eigentlich der qualitative Unterschied sein? Zum zum Schachspielen ist ja auch auf höherem Level vielleicht. Aber es ist ja Zeit verballern oder ein anderes schönes Gesellschaftsspiel oder miteinander Zeit zu verbringen und zu plappern.

[02:43:36]

Ich finde das Großzügige im Leben oder dass das, was uns so ein Gefühl gibt, dass es das der Raum weit ist, in dem wir sind. Das ist das, wenn man, wenn man sich auch mal so gehen lässt und wenn man auch mal Zeit vertrödelt und man ich habe in letzter Zeit häufiger mal so Tage oder Nachmittage, wo ich mich danach frage Was hast du eigentlich gemacht? Grade also einfach vertrödelt, einfach nicht wirklich was getan.

[02:44:00]

Aber das ist doch völlig neu für dich, oder?

[02:44:04]

Also wenn dieses, was wir ja schon hatten, diese Euphorie, dieses überall wo man ist, noch was angucken, noch was tun. Ja, wir haben die Stadion Tour. Ja, aber wir machen jetzt noch ne Mystery Tour und wir machen noch und so wir eigentlich wirkt es ja nicht so als ja, das verstehe ich schon.

[02:44:20]

Aber es gab bei mir immer auch so eine so eine Pendelbewegung. Also dieses einerseits feiern und andererseits das sich rausnehmen, das oder mal eben nach England fahren und tagelang spazieren und so. Oder alleine reisen, was manche Leute sich gar nicht vorstellen können. Das hab ich gerne getan. Einfach alleine nach Indien oder alleine nach Australien. Das hat mir immer gut getan. Und dann irgendwo da irgendwo mit sich selbst zu sein und sich selber sozusagen aus dem Spiel zu nehmen. Das war immer auch so ein Gegenmittel und so ein so ein anderer Weg, der der, der sich gut ergänzt.

[02:44:57]

Also ich hatte fast ein übertriebenes Bedürfnis nach alleine sein, also mehr als der Durchschnitt der Leute. Wenn ich so in meinem Umfeld nicht erkunde, dann gehöre ich unbedingt zu denen, die das richtig genießen, alleine zu sein. Natürlich nicht auf Dauer oder so, aber in Zeiträumen wohldosiert.

[02:45:18]

Insofern ist das so? Ja, das ist halt der Ausgleich zu diesem Gezerre.

[02:45:22]

Ja, dass man überall, wo man hingeht, bewertet wird. Das muss noch nicht mal kritisch sein. Aber generell, wo man gestern Abend in der Sendung da saß aber gut aus.

[02:45:32]

Oder das was aber schlecht aus. Oder oder alles mögliche außer immer natürlich auch zur Diskussion stehen. Das gehört zum Job dazu. Das will man ja auch so oder geht da raus und stellt sich da hin und behauptet was und so weiter. Aber trotzdem ist die Diskussion danach oder die Reaktionen danach. Das zerrt ja trotzdem irgendwie an einem. Das ist ja immer wieder, dass du dich damit beschäftigst und das verlangt Energie ab und so und dann tut das sehr, sehr gut.

[02:46:01]

Einfach mal ganz Phasen zu haben, unter Umständen sogar längere, wo überhaupt nicht immer, wo du nirgendwo Thema das und auch dich gar nicht groß damit befassen muss. Also sagen einfach nur für dich und alles andere ist uninteressant. Sich selber dann nullen. Und das ist jetzt nicht irgendwie etwas, das seit neuestem da wäre. Das ist auch schon immer in mir drin. Eigentlich, wenn ich. Wenn ich's mir recht überlege, habe ich auch als Kind unheimlich viel alleine mit mir gespielt.

[02:46:32]

Ganze Träume tagelang durchgezogen. Ich bin mir nie einsam vorgekommen.

[02:46:37]

Was? Was mir ja auch neu war. Jetzt ist auch das wird sich also auch wieder beobachten. Dann aber doch. Ist es ja schon. Und das hatte ich mich schon irgendwann ganz, ganz, ganz viel früher gefragt, dass ich dachte, als ich in dem Moment, als ihr veröffentlicht habe, dass ihr mit den Toten Hosen Gemeinschaftskasse habt. Da hab ich mich irgendwann gefragt Wie ist es wohl, wenn man die Partnerin eines Hosen Mitglieds ist? Also wenn man weiß, da ist dieser Männerbund über den Tod hinausgeht, im Grunde, der so verschworen ist miteinander.

[02:47:07]

Und ich kenne das auch früher vom Musikmachen noch, dass man auch. Es könnte alles sein. Man könnte heiraten. Aber wenn irgendwie der große Fernsehauftritt oder Rock am Ring sagt, man ist Headliner und dann würde man, würde man losziehen. Also dieses so ein bisschen Nummer zwei sein. Und das hab ich mich gefragt Wie geht das überhaupt? Und dann kommt in dem Buch gibt's diese auch sehr komische Stelle, wo du mit deiner Frau und deinem Sohn im Skiurlaub seid.

[02:47:33]

Und dann liest man noch, dass er eigentlich gilt. Jetzt geht es gar nicht um die Musik, sondern er möchte eigentlich am liebsten bei seinem Verein sein, um Fußball gucken und gar nicht in dem Moment sein.

[02:47:43]

Fairerweise müsste man die Frauen der Toten Hosen fragen, wenn keiner von uns im Raum ist, was das eigentlich so bedeutet. In der Tat ist das eine ganz entscheidende Rolle, welche Person dann die Partnerin von deinem Freund sein wird. Sabbernd, das waren immer wichtige Momente. Man kann da nur als Egoist hoffen, dass dein Musikerkollegen intuitiv die Partnerin findet, die die Größe und das Selbstvertrauen hat, den Manda weitermachen zu lassen. Oder Alenka. Wenn es zu einem Konflikt käme, also durch eine neue Beziehung, würde jemand sozusagen von der Band irgendwie abgetrieben werden.

[02:48:22]

Oder die Frau würde sagen Maxen nicht wie dicht wie die dich behandeln und so. Das hat schon in ganz vielen Gruppen zu Spaltungen geführt und kann wirklich empfindlich sein, oder? Ich möchte mir nicht ausrechnen, was das bedeutet, wenn man, wenn zwei Leute aus einer Band ernsthaft in eine Figur verliebt sind. Solche Dramen haben sich in der Form bei uns nicht abgespielt. Also natürlich gab's das in der ersten Zeit, dass man mal eine Freundin hatte, die dann ein Jahr später mit dem anderen zusammen war.

[02:48:52]

Und da wurde auch immer brüderlich geteilt, sozusagen. Es war nicht wirklich ein Thema, weil das emotional in diesen Fällen nie eine Bedeutung hat, eine größere. Aber nachher wurde, wenn wurden Partnerschaften wichtig und du musst an deinem Freund akzeptieren und das annehmen, dass das Restleben größer. Aber das andere Leben, das neben Leben. Also in der Zeit, als er noch so Mitte Ende zwanzig waren, da konnte man das mit Fug und Recht behaupten. Die Band ist auf eins und alles andere interessiert uns als Mann nicht so.

[02:49:27]

Das ging als Lebenskonzept von so einer Horde Jungs noch ganz gut. Aber spätestens in dem Moment, wo der erste von uns Vater geworden ist, waren da einfach unverrückbare Argumente im Raum und waren da Faktoren im Raum, die man mit berücksichtigen musste. Und wo es für uns dann ganz wichtig war, dass die Mutter uns wohlgesonnen war und gesagt hat Ich mache das mit euch mit. Ich helfe euch von meiner Seite aus und seht zu, dass ich den Laden hier mit in Schwung halte und so.

[02:49:57]

. Na also. Gleichzeitig ist mir klar, dass das Schlimmste, was einer Band passieren kann, wäre, dass man sich so abnabeln, dass man nach außen hin keinen Kontakt mehr hat, dass man immer nur im eigenen Saft feiert. Also ich habe mit den Jahren verstanden, dass das ganz wichtig für jeden Einzelnen von uns ist, dass wir auch einen eigenen Freundeskreis haben, bei dem die anderen nicht mitreden dürfen, wo man sich so über die Kollegen auskotzen kann.

[02:50:28]

Geht mir da Dramolett auf die Nerven, oder?

[02:50:29]

Also das muss du, musst dein deinen eigenen Raum haben mit deinen Verbindungen, die die anderen nicht mit dir teilen. Und das ist unglaublich wichtig. Und deshalb sind auch Frauen in in unserem Leben unheimlich wichtig gewesen. Vertraute, bei denen man sich so gut fühlt, dass man auch mal seine Sorgen so loslässt oder wo man nochmal anders aufgefangen wird.

[02:50:56]

Natürlich sind wir immer schon sehr so jungenhaft geprägt und so geng mäßig drauf gewesen. Aber wir werden nie so lange zusammengeblieben, wenn wir nicht unheimlich gute und unheimlich starke Frauen gefunden hätten, die uns mitziehen. Das kriegt die Öffentlichkeit vielleicht nicht so mit, aber ich glaube es je. Jede entscheidende Beziehung hat die Sprengkraft, auch so eine Konstellation auseinander zu sprengen oder zu driften zu lassen. Denn wenn man es drauf anlegt und das ist garantiert nicht immer einfach Partner zu sein von irgendeinem Mann, der immer in der Öffentlichkeit steht, unserer Bosse eine Menge Selbstvertrauen und muss das aushalten.

[02:51:44]

Ja, dass dein dann deine Beziehung, dann dann dein Partner ständig unterwegs ist, manchmal tagelang nicht erreichbar, irgendwo an dem Rum gezerrt wird und so weiter.

[02:51:57]

Oder er kommt nach Hause und hat ne scheiß Laune und das ist im ersten Moment gar nicht richtig erkennbar, warum und so weiter und so fort. Also das gehört mit zum zu diesem Glück, das wir hatten, dass auch unsere Partnerin die Sache mitgetragen haben, soweit zu kommen.

[02:52:17]

Und wie geht dir das dann im Moment?

[02:52:19]

Also wenn du also übrigens meine Frau weiß das natürlich auch, dass sie der totale Boss ist. Die lässt mich da machen. Ja, ja, geh dummer zu Liverpooler.

[02:52:30]

Also ja, die ist natürlich auch in meinem Umfeld in Liverpool voll anerkannt und mag auf ihre hat auch ihren Humor entdeckt, nicht bei Spielen zu begleiten, weiß Gott nicht immer oder so, aber das ist jetzt auch schon eine Attitüde. Sinne also von ihr, dass sie so dagegen motzt. Also wenn ich nicht da bin, guckt die auch heimlich Liverpool mittlerweile. Also wünscht du dir also das, es hat auch was Spielerisches und ich guck auch gerne Tennis. Inzwischen ja.

[02:53:01]

Also ich muss mich da gar nicht zwingen und wir buddeln uns ja auch selber auf dem Tennisplatz und so. Ich hab damit erst vor 5 Jahren angefangen, aus lauter Langeweile mit ihr zusammen. Und wir sind die. Wir sind so erbitterte Gegner auf dem Tennisplatz. Das kann man sich gar nicht vorstellen, weil wir beide gleich schlecht sind.

[02:53:20]

Und die hat ja jetzt auch sozusagen mit mir mir wahnsinnig geholfen. Diese Zeit mit dem Buch durchzustehen und durchzumachen und gelesen und Feedback gegeben.

[02:53:35]

Und nein, das muss nicht. Man sollte es aussprechen. Das tut immer gut, aber es müsste nicht ausgesprochen werden. Ich weiß schon, was für eine Wertigkeit die jetzt in meinem Leben hat. Und das ist nicht eine Nummer zwei.

[02:53:50]

Sondern das ist natürlich eine Nummer eins, auch ohne dass man die Bereichen gegeneinander ausspielen sollte. Das ist für mich beides nicht vorstellbar, dass ich weder, dass ich die Band nicht mehr hätte, noch dass ich mal ein paar Anan meine Frauen nicht mehr hätte.

[02:54:07]

Das kann nicht gegeneinander ausgespielt werden.

[02:54:12]

Das ist aber in der Wertigkeit für mich definitiv gleich richtig.

[02:54:18]

Aber wie geht es dir damit, wenn du mit dem eigenen schlechten Gewissen, wenn du jetzt sagst Da sind wir hergekommen. Wenn du du hast deine Band, du hast, du hast deinen Verein, du hast noch die Schulfreunde, du hast dann auch den Skiurlaub usw. Und dann gibt es aber auch noch den Campino, der sagt Jetzt brauche ich mal echt Zeit für mich allein. Und es ist. Ich kenne das auch, dass man dann so denkt. Man hat nur Verpflichtungen.

[02:54:43]

Hier muss man das machen, das, das, das, das, das. Und dann kommt man auch noch und will auch mal, will auch mal so eine Woche für sich sein, weil man das jetzt braucht. Und dann hab ich da manchmal ein schlechtes Gewissen, dass man, dass man sich das dann, dass ich mir das auch nicht zugestehe und sagen nee, war ich schon irgendwie drei Wochen auf Tour früher und jetzt will ich auch noch eine Woche allein sein.

[02:55:02]

Aber irgendwie braucht man es ja doch, weil man sonst auch nicht richtig funktioniert. Wie gehst du damit um?

[02:55:08]

Ja, also das Alleinsein inkludiert meine Form mittlerweile. Okay, sehr. Und wenn es dann wirklich so krass ist, dass ich sage Also ich muss durch pusten oder uns das vielleicht selber mal ganz gut voneinander, mal Abstand haben, dann ist das völlig okay. Also überhaupt kein Thema. Aber tatsächlich leben wir so miteinander, dass wir das jeder den anderen auch machen lässt, oder? Also wir gucken dann nicht dauernd rum, aber so da. Das kann ich genauso dann auch nicht erleben.

[02:55:39]

Dieses alleine sein.

[02:55:41]

Das ist nicht so, dass ich das. Zwingend unbedingt irgendetwas isoliert haben muss, selbst von ihr, aber wenn ich das wollte, würde sie mir das total zugestehen. Da bin ich mir ganz, ganz, ganz sicher. Und es gibt auch Sachen, wo es einfach Blödsinn ist, wenn sie mit käme.

[02:55:58]

Also ich hab da so ein paar Sachen im Kopf, die mich zwickt, das z.B. aus meinem Bruder in der Szene. Der ist 12 Jahre älter als ich, der ist. Vor ein, zwei Jahren ist er von Don A Roads im nördlichsten Teil Schottlands bis runter nach so etwas kaum an einem Fahrrad gefahren.

[02:56:16]

Alleine war und. Das will ich natürlich jetzt auch machen. Also ich weiß nicht, ob es derselbe Ort sein muss, aber da fand ich scheiße. Da muss ich auch eine Karte in den Ring schmeißen kann. Und zu sagen Na gut, ich hab das gemacht.

[02:56:30]

Also das. Also ich hab diesen Wunsch, irgendwie meine lange auch durchaus anstrengende Strecke, dem Fahrrad irgendwo hinzulegen. Den gibt's in mir oder meinetwegen auch einen Teil reitenden Pferd oder so, das mir egal. Aber irgendwie so ein so ein Ding muss dann auch sein. Und das wäre vielleicht dann wieder irgendwas, wo ich, wo ich vielleicht entweder alleine oder mit einem Freund, der bereit ist, dieselben Sachen durchzuhalten, wo das dann vielleicht mehr passt. Mann Frau muss nicht jeden Scheiß mitmachen, damit meine Frau ich feiere.

[02:57:05]

Einmal im Jahr mit eurem Grafiker wandern und meine Frau wollte immer mitkommen. Das war immer so ein Thema. Ja. Ja, da könnte ich da auch mal mitkommen. Ich bin ihr einmal wandern gegangen. Und danach hat sie okay. Nee, nee, macht ihr das nicht alleine? Manchmal muss man es auf die harte Tour.

[02:57:23]

Eine Sache, die ich habe, darf ich noch ganz kurz sagen.

[02:57:28]

Also ich finde halt, umgekehrt wäre es genauso. Es gibt Sachen, wo die mit ihren Girls loszieht und so. Und ich das voller Freude. Ja, gerne und so. Und ich finde ihn, wenn man eine Partnerschaft wie einen Marathonlauf sieht. Es ist das Schönste, das man den anderen ziehen lassen kann, weil man weiß, man ist sich gegenseitig absolut sicher und er kann dann irgendwann, wenn er meint, dann kommt da halt wieder oder so, aber man braucht da gar keine dummen Gedanken haben.

[02:57:53]

Das ist ja das Perfekte. Wenn man so ein Glück hat, dann muss man das behalten.

[02:57:57]

Das sehe ich auch genauso wie du. Weil es.

[02:58:03]

Ich habe so den ersten großen Streit mit meiner Frau gehabt. Da waren wir ein halbes Jahr zusammen und waren Abend in einem Club und sie wollte nach Hause. Und ich habe gesagt Ja, dann okay, ich ich will aber noch bleiben und tschüss.

[02:58:22]

Und das fand sie gar nicht lustig. Und dann. Ich bin aber geblieben und sie ist gefahren und am nächsten Tag haben wir uns darüber unterhalten und haben uns genau das gesagt Du, ich komm doch am nächsten Tag auch wieder. Es ist ja nicht so, dass das jetzt etwas gegen dich ist, sondern ich brauche jetzt in dem Moment das und hab Lust. Und wir bleiben noch so lange zusammen und werden noch so viele Abende gemeinsam im Bett liegen. Und das war ganz, ganz wichtig für uns.

[02:58:45]

Irgendwie diesen. Und seitdem ist das auch ganz jetzt. Jetzt darf ich auch mal wandern und diese Sachen machen, weil man auch weiß, dass ganz viele Sachen, die man selber als Bedürfnis hat, gar nicht. Die kann die andere, gar nicht andere Person gar nicht erfüllen oder muss es auch gar nicht. Man muss auch nicht alles immer zusammen machen und auch wenn man weiß, man kann die wichtigsten Dinge, die funktionieren miteinander, dann geht das, finde ich.

[02:59:07]

Also es ist ein sehr gutes Beispiel, was du da gerade genannt hast, weil das kennt ja jeder. Und ich finde es genau, man kann es fast so definieren. Genauso muss es laufen. Das ist ja eine Sache. Durchgehört, hab eine schöne Zeit, da sinds nachher oder morgen.

[02:59:24]

Das ist das Optimum und ich glaube auch gleichzeitig das Minimum. Ja, wenn du, wenn du zusammen lamberts, weil es geht genau um dieses Vertrauen. Und es geht darum, dem anderen auch das Größtmögliche zu gönnen. Und wenn der eben noch nicht pennen gehen will, sondern irgendwie noch quatschen mit anderen Leuten oder meinetwegen auch ein Film drehen, dann so what? Ja, ja, das macht das Leben sehr viel leichter.

[02:59:47]

Und ich glaube, das ist ein guter Indikator, wenn man merkt, dass man plötzlich das nicht mehr kann, dass da irgendetwas, das da. Also eigentlich ist es, wenn alles gut ist, ist das gar kein Problem.

[02:59:57]

Ja, so!

[03:00:01]

Glauben, was mir durch dem, was mir früher schon durch Opium fürs Volk. Das ist natürlich normal. Du hast im Kloster geschrieben, ist Glauben. Religion spielt eine riesige Rolle.

[03:00:14]

Und durch dein Buch hab ich gedacht Boah, der Campino ist wahnsinnig abergläubisch auch.

[03:00:19]

Also wenn er geht nicht ins Stadion, wenn es ihnen nicht gut geht, weil es könnte ja sein. Passt der Verein dann nicht so gut spielt und ich hab mich gefragt, welche Rolle oder welchen?

[03:00:35]

Ja also glaubst du an Gott? Glaubst du dann auch dieses Gaben Ding wird mir zugestehen jetzt kann auch wieder weg sein. Also es scheint irgendeinen B zu geben. Ich hab in der DDR in den Kirchen gespielt, aber ich lebte ich jetzt nicht als Christ. Ich bin ratlos, was deine Gläubigkeit betrifft. Bitte kläre mich auf.

[03:00:56]

Ja, christlich geprägt sind wir, glaube ich alle, ohne das wahrzunehmen durch die Dinge, die uns seit vielen Jahren vorgegeben sind. Und wenn es die Namensgebung der Tage ist oder wie auch immer die Wochentag Erzählung. Ich finde das tragisch zu sagen. Ich glaube an nichts oder Gott gibt's nicht.

[03:01:19]

Kann man hier haben. Die Meinung. Ich möchte darüber nicht streiten. Aber all die, die an Gott glauben, respektiere ich. Egal in welcher Form sie das machen oder an Götter glauben.

[03:01:33]

Fest steht es ist jetzt sehr diffus, was ich erzähle. Und das ist auch nicht auf den Punkt zu beantworten.

[03:01:39]

Aber fest steht für mich, dass es Kräfte gibt, die wir nicht kontrollieren können und die uns besuchen, wenn es ihnen passt und nicht umgekehrt.

[03:01:57]

Ein Beispiel Wieso kann ein Hanf, ein dünnes Kerlchen in der Nervenheilanstalt plötzlich fünf schwere, gewichtige große Pfleger verhauen und lässt sich nicht kontrollieren, bis er irgendwie eine Spritze bekommt oder so?

[03:02:15]

Total total? Wieso wächst er über sich, dieses über sich hinauswachsen? Wieso kann mir das? Manche Leute schaffen das auch über über Meditation und so weiter. Über Konzentration. Sich genau in dem Moment etwas abzurufen, eine Power abzurufen, die die mit normalen Kräften gar nicht zu erklären ist.

[03:02:37]

Andere können das nicht so, ich glaube an Energien. Bestes Beispiel, wie wir es täglich bewiesen kriegen Wenn du schlecht gelaunt durch die Gegend läufst und jeden genervt anschaust, dann wirst du ziemlich anstrengenden Tag erleben, weil dir schaltet das so was von zurück und dann nimmt man Tag und du wirst in eine Bäckerei und SAF. Hallo, haben Sie noch zwei Schrippen und lächelt sie an und sie werden dir nett gegeben. Und dieses, dieses, das Spüren von Energiefelder, das Vorhandensein von Energiefelder anders.

[03:03:09]

Das kriegen wir ja alle mit. Wir wissen, dass es ne giftige demagogische Haltung geben kann, dass sie ansteckend ist und so weiter und so fort. Und deshalb das sind alles Gründe, warum ich das richtig finde zu sagen. Das Thema Glauben. Ist wesentlich. Es ist eine Frage der Einstellung, wie du ins Leben gehst. Ich glaube daran, dass ich das schaffe, dass ich die Prüfung heute schaffe. Und das ist ja etwas völlig anderes, als zu so einer Klassenarbeit zu gehen oder wie auch immer.

[03:03:42]

Und zu sagen Ich glaube, dass ich das nicht schaffe. Jeder, der mal vom 3 Meter Bett gesprungen ist und der das kennt im Sprung. Er will ein Salto versuchen vor seinen Freunden und im Sprung. Zögerst du schon, weil du weißt, du, Kristy, drehung nicht Restchen.

[03:03:57]

Das würde auch nicht klappen. Aber mit dieser Power und einem gesunden Selbstvertrauen in diesem Moment. Es ist die Möglichkeit, einfach größer da das ist. Das ist für mich so oft bewiesen, oder? Also.

[03:04:11]

Und auch schon selber durchgemacht. Also in jedem Fall ist es gut, positiv eingestellt zu sein. Und wenn man das alles zur Kenntnis nimmt und da zustimmt, dann ist ja wohl auch die Frage des Glaubens. Schau mal in so eine Richtung gedreht, dass das jenseits von klaren Fakten noch eine andere Welt gibt, die uns bewegt und die vielleicht unsere Wege auch lenkt und so weiter. Und deshalb würde ich mich als gläubig bezeichnen, aber eben nicht einer bestimmten Religion angeschlossen.

[03:04:44]

Und dennoch finde ich, du findest ihn auch in der im christlichen Glauben, aber auch im Hinduismus und so weiter und so fort. Im Buddhismus findest du was ja Manowar Weltanschauung ist als alles andere, aber da findest du immer wieder Sachen, die sehr, sehr geistreich sind und voller Erfahrung, sprechen und Lebensweise einfach sind. Und warum sollen wir diese Dinge nicht nicht annehmen? Was? Was mich nervt ist sozusagen den Glauben zu missbrauchen und dadurch Argumentationen zu nehmen.

[03:05:13]

So von wegen. Es war schon immer so. Es muss so bleiben. All das, was fundamentalistisch und fanatisch wird. Und all das, was letztendlich die Meinung der anderen ausschließt. Wer sagt. Ich glaube nur. An dieses. Der. Der. Meint. Eigentlich. Ich weiß. Ich meine. Zu wissen. Dass dieses. So und so ist. Und das ist der moment, wo es. Wo das tuch. Für mich. Zerschnitten ist. Wäre das wirklich.

[03:05:37]

So vertritt. Glaube impliziert ja immer du lässt dem anderen die Möglichkeit es anders zu sehen. Es besteht noch die Möglichkeit einer anderen Form und solange finde ich das Wort Glauben schön und positiv und sympathisch und vertretbar. Und deshalb würde ich nie sagen. Ich hab damit nichts zu tun.

[03:05:56]

Ich bin Atheist. Finde ich. Das ist mir zu einfach. Und das. Das ist sozusagen alle Regler auf Null. Es wird nicht mehr weiter nachgedacht darüber. Und das möchte ich nicht. Ich möchte jeden Tag mich neue fragen, was es mit dem Glauben auf sich hat und so. Und ich denke, wir können. Wir sind auch berechtigt und sogar angehalten, jeden Tag eine neue Antwort darauf zu finden.

[03:06:17]

Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?

[03:06:20]

Die Frage ist für mich nicht so wichtig. Die quält mich nicht. Ich lebe einfach so, dass es das ich nicht richtig Ärger kriege.

[03:06:29]

Wenn die tatsächlich existieren sollte. Also ob sie oder ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht, sollen nicht davon abhängen, wie ich mein Leben führe. Gerade das möchte ich davon. Also ich würde nicht anders leben. Egal wieder, wie das Pendel ausschlägt in der Frage.

[03:06:46]

Ich habe mich das gefragt, weil du in dem Lied nur zu Besuch über deine Mutter singst, dass ihr euch wiedersehen werde. Ja, also was Intrusion? Also ich glaube auf jeden Fall an dieses berührt.

[03:07:00]

Spiritualität ist das. Der Geist von uns noch da ist, wenn wir den nicht vergessen. Ich glaube, dass die Schule von irgendwelchen Gründern, von weisen Leuten, dass die weiter existiert, dass die Gedanken weiter im Raum sind, solange jemand die verfolgt, weiter verfolgt und ausbaut. Und das wäre für mich eine schöne Vorstellung. Wenn man sozusagen nach dem Tod, wenn die Geister sich da nochmal treffen würden und vielleicht dann doch beieinander sitzen oder so. Aber wer schon eine tolle Qualität, wenn man das dann nur noch mit den Geistern dürfte, die, die einem nahelegen, die einem sympathisch sind.

[03:07:46]

Ich wollte nicht nach meinem Tod noch irgendwelchen Tyrannen oder Arschlöchern begegnen, die es schon im Leben scheiße fanden. Das ist dann schon wieder keine schöne Vorstellung. Ich. Finde auch irgendwo so, dass der Mensch das nicht sein lassen kann. Zu akzeptieren, dass es irgendwann einfach so zu Ende ist, wie bei jeder Ameise auch, über die man sich nichts denkt, wenn man sie platt tritt. Ich finde das schon fast wieder ein bisschen größenwahnsinnig.

[03:08:14]

Gerade jetzt auch manchmal. Da ist es natürlich klar, wir kommen da zu großen Leistungen. Wenn wir irgendwann vom Wahn gepackt werden und das um jeden Preis irgendwas erreichen wollen, so ist die Menschheit. Aber eigentlich ist es unsympathisch, wie wichtig sich der Mensch nimmt im Verhältnis zu den Jahrtausenden, in denen die Welt existiert und so die Dinosaurier gelebt haben und wir mit unseren kleinen 20 000 Jahren oder was auch immer, das wir uns da so einen Kopf drum drum machen, ob wir in 100, 200 oder 300 Jahren noch da sind.

[03:08:47]

Die Welt interessiert es nicht so wirklich.

[03:08:49]

Und glaubst du an sowas? Dennoch, das ist auch wenn das größenwahnsinnig dann vielleicht deine Antwort wäre, wenn du diese mit Ja beantworten hörtest.

[03:08:58]

Glaube an eine Art Vorbestimmung, an so einem Weg, den man so ein bisschen vorgezeichnet ist.

[03:09:04]

Ich finde das bildschön. Ich finde das Bild von einer Fügung schön, ich eh. Ich werd glaub ich traurig, wenns nur um Glück und total Zufälle gehen würde. Ich glaube deshalb schon daran, dass es. Dass es eine Führung ist und dass es einen Weg gibt und dass die. Die, was wir Intuition nennen, dass es irgendetwas in uns gibt, was wir nicht bestimmen können, das uns aber lenkt. Daran glaube ich ganz, ganz fest.

[03:09:37]

Was glaubst du, warum bist du auf die Welt gekommen?

[03:09:39]

Jetzt erst einmal so, weil meine Eltern das nicht sein lassen konnten. Ja. Und ich bin da und erkenne an, dass ich die Gabe bekommen habe oder für auf Zeit das Geschenk gekriegt habe, andere ganz gut zu unterhalten. Und so mache ich das auch mit Freuden und werde das nicht missbrauchen. Ja.

[03:10:05]

Und ansonsten wüsste ich nicht so richtig, wozu ich hier nutze war. Da gab's nicht so viel.

[03:10:12]

Also ich bin auch auf die Welt gekommen, um meinem Umfeld und den Menschen, die mir zu begegnen, hoffentlich ein guter Freund zu sein. Und so weiter und so fort. Kleine Sachen, die jeder so für sich lesen sollte. Ich bin nun mal hier, also mache ich das Beste daraus. Das ist eine schöne Antwort. Mehr kann man dazu gar nicht sagen.

[03:10:34]

Ich würde den Zug langsam nach Hause fahren. Ich habe hätte für das fürs Ende noch so 3 eher schnellere Fragen, die man auch lange beantworten kann. Wie auch immer möchte Ottke. Gibt's aber vorher noch etwas, wo du denkst, da würdest du gern drüber reden und da gibt's etwas, wo du sagst Ach, das findest du spannend. Du. Wir sind ja jetzt über ein so weites Feld gelaufen, dass ich dir einerseits sagen könnte, ich hätte Lust, mit 150 schon zu sprechen.

[03:11:01]

Und gleichzeitig drängt nichts in mir, was raus musste.

[03:11:06]

Also es war eine gute Zeit. Das freut mich sehr.

[03:11:10]

Geht mir ähnlich und ich freue mich, dass wir irgendwie durch alles so durchgekommen sind und manche Sachen völlig, völlig anders gelandet sind, als ich das dachte. Wo wir dann was irgendwie sehr, sehr gut ist. Also wir sind quasi die Gassen. Durch Madrid sind wir gelaufen.

[03:11:26]

Was lernst du gerade? Warst du noch nicht so gut kennst? Wie? Was lernst du gerade, was du noch nicht so gut kannst?

[03:11:32]

Wir haben über Tennis gesprochen. Wenn ich merke, dass ich Schach am Anfang der Quarantäne im März wirklich wie wahnsinnig gespielt hatten das ist irgendwie abgerissen, dann muss ich unbedingt wieder ran. Dass ich das irgendwie vertiefe, was ich gerade lernen muss, ist. Ich hab das angeschoben mit diesem Buch. Und ich kann jetzt nichts mehr dafür tun. Das soll jetzt alleine loslaufen. Und ich bin ja jetzt sechs, sieben Monate. Ich habe geschrieben, geschrieben, geschrieben und dann hab ich bin nicht unbedingt gefahren, habe darüber geredet und so und jetzt ist Zeit, klar wieder nach Hause zu gehen, ruhiger zu werden und die Dinge laufen zu lassen.

[03:12:08]

Man kann es nicht mehr machen, man muss es jetzt los lassen. Und das, da bin ich gerade dran, das fällt mir manchmal zu Hause schwer. Dass du die Lesereise abgebrochen ist durch Coruña und so weiter. Ja, dass man jetzt einfach sagt Okay, das Thema ist durch, lenkt dich woanders hin.

[03:12:24]

So in der Phase bin ich gerade so ein bisschen.

[03:12:26]

Ich habe vor vor ein paar Wochen mit dem Sebastian Madsen gesprochen, von der Band Madsen. Und er sagte auch Das ist eine ganz komische Zeit für Künstler jetzt, die was rausbringen, haben neues Album rausgebracht. Das ist jetzt, da gibt's jetzt die Videos zu. Und eigentlich ist die Sache jetzt schon wieder erledigt, weil es keine Tour gibt, weil es irgendwie die üblichen Wege, was man dann so macht, auf welchen Schienen man dann so lange läuft normalerweise, die kann man gerade nicht bespielen.

[03:12:52]

Und er meinte auch das ist eine ganz komischer Zustand. Irgendwie nichts mehr machen zu können, oder? Und man dann nicht noch eine Instagramm live irgendetwas machen will, sondern irgendwie okay, die Sache sitzt da. Man muss jetzt eigentlich wieder das nächste machen und gucken, was dann passiert.

[03:13:09]

Ja, in der Tat ganz schwierige Zeit für alle, die damit zu tun haben und auch damit konfrontiert sind, nicht wirklich einen Plan machen zu können. Weil keiner weiß konkret, wann es weitergeht. Ein Auftritt oder eine Veranstaltung brauchen eine konkrete Planung.

[03:13:23]

Ja und das Alarmstufe Rot Thema Board natürlich. In uns allen und mir persönlich geht's gut. Aber ich kriege natürlich von vielen Menschen mit in meinem Umfeld, die wirklich Existenzängste haben und die eben im Begriff sind zu verzweifeln. Und da hofft man natürlich, dass es das Thema, was uns jetzt alle als nächstes auf uns zukommt, dass wir das irgendwie schaffen, als Gemeinschaft diese ganzen Leute durchzukriegen, bis sie wieder auf eigenen Füßen stehen kann. Also das geht ja auch Gastronomen an, kleine Betriebe in jedweder Form.

[03:14:03]

Taxi-Fahrer und so weiter. Die ganzen Leute, die zurzeit krass benachteiligt sind durch die Lebensumstände. Weil wenn die, wenn die sozusagen dichtmachen, dann werden sogar unsere Städte völlig anders aussehen als vorher und so weiter. Dann wird sich eine ganze Menge für uns zum Nachteil verschieben. Und das ist jetzt erst mal eine gemeinsame Anstrengung und die wir alle vor uns haben. Das ist interessant, dass wir so intensiv in unserem Gespräch drin waren und an durften, dass wir das für ein paar Stunden jetzt mal außen vorgelassen haben.

[03:14:38]

Diese ganze, diese ganze Problematik, gerade das wird noch richtig rein knallen in den nächsten sechs Monaten.

[03:14:45]

Na ja, ich glaube das auch. Ich glaube aber auf der anderen Seite auch das irgendwie.

[03:14:51]

Naja, du hast schon gesagt, wir sind jetzt irgendwie seit 20 000 Jahren irgendwie hier und irgendwie hab ich das Gefühl, uns fehlt doch immer wieder was ein und und die.

[03:15:01]

Wenn man alleine deine Sachen anguckt. Du hast durch Coruña ein Buch geschrieben, was wahrscheinlich ganz anders durch Corona geworden ist, als hättest du das geschrieben, während ihr noch mit eurer leisen Platte auf Tour gewesen wärt und du irgendwie frühmorgens usw. Und wahrscheinlich entstehen da wieder andere Dinge. Und auch ich finde, dass du diesen Rhythmus den Musik auch hatte in den letzten Jahren. Dieser Mann macht eine Platte. Und dann 2 3 Jahre auf Tour und dieser ganze Wahnsinn, dass man dann auch nochmal fragt okay, weil man da vielleicht nochmal was anderes überlegen und nochmal gucken, was es sonst sein kann.

[03:15:35]

Und ich?

[03:15:35]

Ich sehe da auch eine Veränderung, die an ganz vielen Stellen auch jetzt schwierig sein wird. Garantiert. Und man muss was finden, wie man den Leuten hilft, wenn sie Hilfe brauchen, aber die auch nochmal neues Denken mitbringen wird.

[03:15:50]

Unter Umständen ja zwangsläufig. Mann, du hast Recht.

[03:15:53]

Wir müssen es nehmen wie es ist und so. Aber natürlich hat man im Auge, dass manchen Leute wirklich sich übel abgekämpft haben. Na, das letzte Geld besorgt irgendwelche Kneipier um eine Belüftung Anlage zu finanzieren und kriegen dann trotzdem gesagt, dass es nicht zugemacht wird. Das ist schon ein richtiger Schlag in die Fresse, denn den braucht man eigentlich nicht so sehr. Und da wir uns aber damit abfinden müssen, jetzt in dieser Form ist es total legitim, sozusagen das Beste daraus zu machen und neue Wege zu sich zu suchen.

[03:16:28]

Natürlich wird es weitergehen. Aber manche sind härter getroffen davon als andere. Das muss man ja mal kennen. Definitiv. Wir haben über dein Buch viel gesprochen. Wir haben über Musik gesprochen und ich frage am Ende ganz gern Welche Bücher oder Filme können das auch sein? Meine Gäste empfehlen würden, vielleicht im Hinblick auf unser Gespräch. Vielleicht hast du einen Buchtipp, wo du sagst Auch das sollte man unbedingt lesen.

[03:16:51]

Matthias Brandt Blackbird ist unglaublich schön. Ich hab es noch nicht gelesen, aber ich hab das Cover direkt vor dem inneren Auge. Sieht toll aus. So schön bunt. Und alles von Meyerhoff. Absolut. Flake Heute hat die Welt Geburtstag. Großartiges Buch. Großartiger Titel. Also ich. Das ist das Schönste. Gerade weil ich freue mich. Ich habe unheimlich viele Bücher zu Hause liegen. Da hab ich mich nicht getraut reinzuschauen. Während des Schreibens war ich mich nicht.

[03:17:20]

Ich wollte nicht eine Werbung übernehmen oder so. Oder mich für irgendetwas begeistern, was dann plötzlich in meinem Fenster stehen ist. Deshalb hab ich mir Lese Verbot gegeben. Wirklich? Ja und da liegt jetzt eine ganze Menge Zeug rum. Und dann freue ich mich schon tierisch, dass ich das endlich genießen kann.

[03:17:36]

Ich habe letzte Woche Andrea Petkovic hier gehabt. Deine Frau kennt sie und du auch bestimmt, ja. Und bei ihr war es genau das Gegenteil. Sie hat ihrem Buch geschrieben, auch und hat immer in Vorbereitung vor dem Schreiben immer gelesen. Also sie hat quasi wie beim Tennis so warmmachen Angst, was ich im Buch genommen und hat das eine Stunde gelesen, dann angefangen selber zu schreiben. Also da auch wieder so interessant, wie unterschiedlich Menschen mit Kreativität und solchen Sachen umgehen.

[03:18:04]

Ja. Also interessant müsste ich mal für mich probieren. Der, der den Trick tatsächlich hier beim Niederschreiben ist es so oder sich auch manchmal Phasen haben, einfach nur andere Songs von anderen höre, Gedichte lese und da mach ich, da bin ich viel in der lese Phase, weil ich dann das Gefühl habe, ich wechsel ja jetzt die, die Stilrichtungen. Also lese Kurzgeschichten und so weiter. Und dann gehts ja in eine Versform. Und das ist dann auch so ein Inspiration Versuch.

[03:18:35]

Aber tatsächlich beim jetzt beim Schreiben hatte ich diesen Respekt, mich da nicht verwirren zu lassen. Aber das hat ja man.

[03:18:42]

Also man merkt dem Buch an, dass es dir nicht. Es ist dir nicht schwergefallen, hab ich so gedacht. Es ist erstaunlicherweise. Also zwei Dinge sind nicht passiert. Also einmal ist es mir nie wirklich schwer gefallen. Ich hatte zwei Tage, an denen ich das Projekt wirklich verflucht habe und ich gedacht hab Scheiße, du kommst nicht weiter. Aber zum Vergleich Bei einem Album wäre es genau umgekehrt.

[03:19:01]

Da ich zwei glückliche Tage und der Rest der Gefluche weiß jetzt nicht, was besser ist fürs Endergebnis und das andere, was nie eingetreten ist. Ein Lektor und die vom Verlag, die meinten immer Schreib erst mal los und dann kommst du in Flow und dann geht das, dann knallt das einfach nur so aus dir raus. Ich warte bis heute auf diesen Flow. Das ist, das ist nie so gewesen.

[03:19:24]

Immer wenn ich in eine andere Tür aufmacht, ein neues Kapitel, waren neue Schwierigkeiten, da was zu erklären, welche Figur wird eingeführt und so weiter und will. Also führt das nicht zu weit.

[03:19:36]

Also es war schon immer ein regelrechter Dschungel, aber es war dann wiederum eine Leichtigkeit, weil ich mich mit dem Buch nicht beweisen musste.

[03:19:45]

Ich bin nur zu Besuch in der Abteilung Buch, da hat mich auch wieder höflich verabschieden und und das war so und ich konnte also relativ Druck da Gas geben oder an mich gehen lassen.

[03:20:01]

Ich würde mich sehr freuen, wenn du noch mal einen Keller gehst und nochmal deine anderen Aufzeichnungen der anguckst und das was kommt. Schauen wir mal.. Jetzt musst du noch einen Satz. Musste jetzt noch schreiben. Und zwar ich habe eine große Plakatwand Imagination am Alexanderplatz und du darfst entscheiden, welcher Satz, welches Wort. Was auch immer für alle Berliner für eine Woche zu lesen sein ist. Was würdest du schreiben? Den großen Satz auf der Plakatwand darf so platt werden am Schluss Liverpool.

[03:20:31]

Champions of England u.a. 19 10 20 erlÃutert The World Doppelpunkt Liverpool Champions. Das war so rührend. Das hab ich noch so als Emotio. Es musste ja jetzt einmal kommen. Wir haben so schön das Thema ausgelassen. Aber emotional gerührt war ich am Tag nach der Meisterschaft wieder. Zwei, drei Tage nach der Meisterschaft kam ein Video von Liverpool raus und Jürgen Klopp spricht und sagt dann so am Schluss von einem sehr netten Film über die Stadt und wo die Armut durchschimmert und alles Mögliche.

[03:21:02]

Und dann sagt er am Schloss ein Nata the World Royal Liverpool, Champions Rändern. Und das hat mich emotional getroffen. Ja, ganz tief. Und warum soll man das den Berlinern nicht auch noch mal eine Wohnung kaufen, wo sie doch so gut Fußball spielen?

[03:21:18]

Okay. Vielen, vielen herzlichen Dank. Gerne. Ganz franzÃsische. Dankeschön. Das war Campino. Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören. Ein großer Moment für mich hier im Hotel, Matze Was mir hier auch wieder aufgefallen ist. Vielleicht geht's euch genauso. Das ist scheinbar irgendwann im Alter ein Scheiter gibt, der sich umlegt und dann kommt eine ganz, ganz neue Erkenntnisse dazu. Campino hat ja auch gesagt, dass diese neue Gelassenheit, seine neue Gelassenheit, dass er die sich gar nicht erarbeitet hat, sondern dass die einfach irgendwann da war, dass dieser Knoten einfach irgendwann geplatzt ist.

[03:21:57]

Und ähnlich hab ich das auch bei Christine Westermann, Wolfgang Joop und Sabine Rückert gedacht und erlebt. Und irgendwie finde ich das doch sehr, sehr beruhigend. Ich habe mir sehr, sehr viele Sachen aufgeschrieben zum Thema Kreativität. Was über Glaube gesagt hat, fand ich total irre. Ich fand das ja für mich ein sehr, sehr, sehr besonderes Gespräch und ich hoffe, ihr findet das auch so, schreibt mir gern auf Instagram oder wo auch immer wir das Ganze so gefunden hat.

[03:22:19]

Ich finde es immer spannend zu erfahren, wo ihr diese Folge gehört habt. Gerade jetzt bei dreieinhalb Stunden frage ich mich natürlich Was habt ihr wegen dieser dreieinhalb Stunden so gemacht? Nach dem Gespräch haben wir auf jeden Fall noch ganz, ganz lange gesessen und weiter gequatscht. Zweieinhalb Stunden saß Campino dann noch hier. Wir haben Tee getrunken. Er hat mir noch ein bisschen von seinen Abenteuern in den anderen erzählt. So viele Anekdoten und Geschichten, wie dieser Mann hat.

[03:22:42]

Und ich hab mich ein bisschen geärgert, dass ich das Mikrofon schon mehr ehrlich gesagt zu früh ausgemacht habe. Ich habe die ganze Zeit gedacht Na, eigentlich muss er doch bestimmt jeden Moment los. Aber irgendwie hat er sich richtig Zeit genommen. Und ich hab dann, während ich das Gespräch jetzt nochmal angehört habe, da sind wir nochmal ein paar Fragen eingefallen, die ich nicht gestellt habe, oder ein paar Anschlussfrage, die ich verpasst habe, weil ich so dachte, da ich weder noch mit ihm über diesen das reden.

[03:23:01]

Vielleicht ging es euch genauso. Sammelt doch einfach mal eure Fragen. Ich hab meine Fragen schon gesammelt und schickt mir gerne ein Hotel Matzerath mit Vergnügen vom Kommen und ich gucke mal, ob ich diese Fragen nicht irgendwie zu ihm kriege. Und vielleicht kommt ja nochmal vorbei oder schickt eine Sprachnachricht oder was auch immer. Mal schauen. Also ich glaube, das ist nicht das letzte Mal war, dass Campino hier Mutter Matze war. Für mich war es auf jeden Fall was ganz ganz ganz Besonderes.

[03:23:23]

Vielen, vielen herzlichen Dank für den Support an Blink ist an Innovator Sessions von The Red Bulletin und an ESU Podcast von Edeka finanziel.

[03:23:31]

Vielen Dank für die redaktionelle Unterstützung an Andi Hofmann, für die Musik, an Herrn Köppen und für den Schnitt und den Mix an Maximilian Frisch. Normalerweise gibt's ja mal einen Podcast zum direkten weiterhin, aber ich würde sagen, da waren ja schon zwei Podcast bei den Supportern dabei. Innovator Sessions oder ist so mit 3S. Ich würde sagen, da habt ihr genug Zeit weiterhin und sind ja auch schon dreieinhalb Stunden um. Ich glaube, da kann man auch mal was anderes machen.

[03:23:54]

Ich schicke einmal die Woche einen Newsletter raus, der nennt sich High Five. Immer freitags gibt's hier und da empfehle ich fünf Dinge, die ich in der Woche so entdeckt habe. Das können Bücher sein, z.B. das Buch von Campino, was ich großartig finde oder ein Film, eine Serie, anderer Podcast, ein Zitat, was mich umtreibt, ein paar Gedanken, alles Mögliche. Haifa half der Newsletter immer freitags. Ich packe den Link in die Shownotes. Meldet euch gerne an.

[03:24:17]

Wir hören uns hier wieder. Nächste Woche. Mittwoch. Passt gut auf euch auf. Knutscht eure Liebsten und setzt davor und danach eure Masken auf. Bis nächste Woche. Danke Heimaterde.