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[00:00:04]

Hallo und herzlich willkommen bei Handelsblatt Today. Wir berichten Börsen täglich von Montag bis Freitag über wichtige Nachrichten und ihre Bedeutung für die Finanzwelt. Heute ist Mittwoch der dritte Februar und mein Name ist Lena BoJack.

[00:00:25]

Hat Ihnen schon mal jemand die Frage gestellt oder beiläufig verlauten lassen? Was gehen mich denn die Probleme in anderen Ländern an? Und wussten Sie dann vielleicht auch nicht so recht, wie Sie dieser Ignoranz nun klug entgegentreten können? Ging mir auch schon so. Deshalb habe ich mich besonders auf unser heutiges Interview gefreut. Unter dem Motto Globalisierung gerecht gestalten hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt genau darüber diskutiert. Er macht im Rahmen der Digital Konferenz Europe Twenty Twenty One deutlich Wir als Deutschland und Europa tragen Verantwortung für die Welt.

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Und zwar nicht nur aus Barmherzigkeit, sondern auch, weil die Probleme beispielsweise in Afrika auf unsere Probleme sind. Müller vermisst dabei vor allem eins den politischen Willen, Dinge zu verändern. An konkreten Ideen jedenfalls mangele es seiner Meinung nach nicht. Im Gegenteil. Im Gespräch legt er konkrete Zahlen vor, mit denen wir binnen weniger Jahre eine Welt ohne Hunger schaffen könnten.

[00:01:36]

Wir starten die Sendung wie immer, indem wir uns anschauen, was Märkte und Anleger heute umtreibt. Dafür spreche ich jetzt mit unserer Finanzkraft Akteurin Mareike Müller Mareike Nach der verrückten vergangenen Woche können sich die Investoren an den Finanzmärkten jetzt wieder auf Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten konzentrieren. Wie macht sich das heute im Dax bemerkbar?

[00:01:58]

Also im Dax sieht es heute gut aus. Insgesamt verzeichnete der nämlich am Nachmittag ein Plus von über 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorteil. Und Privatanleger sind so optimistisch, dass sie schon darauf hoffen, dass der DAX auch bald die wichtige 14 000 Punkte Marke knacken wird. Die professionellen Investoren, also Fonds, Versicherer, Pensionskassen, die sind da allerdings aktuell noch skeptischer und achten in erster Linie auf zwei Bereiche Erstens die Konjunktur. Denn heute wurde bekannt, dass die Lebenshaltungskosten in der Eurozone zum Jahrestag ganz schön zugenommen haben.

[00:02:33]

Die Verbraucherpreise legten um 0,9 Prozent zu. Und das sind Zahlen der europäischen Statistikbehörde, die heute natürlich auch Einfluss auf die Märkte hatten. Und außerdem achten die institutionellen Investoren eben auch verstärkt auf Geschäftsberichte. Denn die Bilanz Saisonen nimmt gerade wieder Fahrt auf. Und ein wichtiges Beispiel von heute ist auf jeden Fall Siemens. Der Konzern gab seine neuesten Zahlen bekannt und die können sich sehen lassen. Siemens machte 1,5 Milliarden Euro Gewinn im ersten Quartal des Geschäftsjahres. Das sind 38 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.

[00:03:10]

Eine wichtige Nachricht von Siemens, die jetzt nichts direkt mit den Zahlen zu tun hat, ist aber auch der Abtritt, das sie aus Joe Kaeser, der heute sein Amt übergab, bei der Hauptversammlung an Roland Busch. Ja, und das ist ja auch nicht der einzige Abtritt mit Joe Kaeser. Noch eine weitere Personalie hat Anleger heute weltweit beschäftigt. Erzähle uns doch mal was darüber.

[00:03:32]

Genau richtig, Elena. Auch bei Amazon gab es einen Führungswechsel. Der Amazon-Gründer Jeff Bezos gab seinen Rücktritt als CEO bekannt und zieht sich jetzt im dritten Quartal aus dem Vorstand zurück. Die Nachfolge übernimmt dann Andy Jassy. Er ist bisher Leiter des Klout Geschäfts und das machte sich unmittelbar auch bei der Aktie bemerkbar. Bis zum Nachmittag legte die um knapp ein Prozent zu. Das alles scheint mir so ein bisschen den Blick weg von der Aufregung um Gameshow und Wall Street Betts zu lenken.

[00:04:03]

Oder ist es da tatsächlich etwas ruhiger geworden?

[00:04:07]

Ja, tatsächlich ist letzteres der Fall aktuell. Ob der Hype um die Spekulationen mit Aktien von Gamestar oder Sie ganz schön ab. Der Kurs des Videospieler Händlers Games DOB sank beispielsweise um 60 Prozent, der von Alessi um 40 Prozent. Und ehrlich gesagt ist das auch nicht wahnsinnig verwunderlich, denn laut den Daten einiger Finanzdienstleister haben die Short Seller ihre Quote, mit der sie auf fallende Kurse spekuliert hatten, mittlerweile auf 53 prozent der handelbaren Aktien abgesenkt. Und im Vergleich ist das eine ganz schöne Summe, denn zwischenzeitlich lag diese Quote mal deutlich über 100 prozent, weil entweder Derivate eingesetzt wurden oder eben Aktien von Porzellan weiter verliehen wurden.

[00:04:49]

Aber Heike, ich danke dir recht herzlich für deine Einschätzung. Gleich geht es weiter mit unserem großen Interview. Vorab habe ich aber noch eine Empfehlung für Sie, denn das Handelsblatt hat neben der Zeitung, dem Online-Angebot und natürlich den Podcasts noch andere spannende Produkte im Repertoire.

[00:05:11]

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[00:05:41]

Klimawandel, Armut und Hunger das sind die Probleme, die wir gern und oft weit von uns wegschieben in andere ferne Länder. Es sind aber auch Probleme, deren Auswirkungen wir mittlerweile im täglichen Leben nicht mehr einfach ignorieren können. Es sind Probleme, die angegangen werden müssen und Probleme, mit denen sich Bundesentwicklungsminister Gerd Müller jahrelang ausgiebig befasst hat. Bei der gemeinsamen Veranstaltung vom Handelsblatt, der Wirtschaftswoche, der ZEIT und dem Tagesspiegel Europe Twenty Twenty One appelliert er an die europäische Solidarität.

[00:06:17]

Wir haben hier ein Best of für Sie zusammengestellt.

[00:06:22]

Sie sind jetzt in Ihrem achten Jahr als Bundesminister und es wird Ihr letztes sein. Das haben Sie angekündigt mit Blick auf alles das, was wir eben auch in dem Trailer schon angespielt gesehen haben Armut, Flüchtlinge, Klimakrise, Ernährungskrise. Ist da für Sie nach dieser Zeit nicht der Fortschritt? Eine Schnecke, die immer wieder von einem SUV überfahren wird?

[00:06:47]

Ja, das kann man schon so sehen. Wir blicken viel zu sehr nur auf uns selber in Deutschland, in Europa und meinen, dass es der Nabel der Welt ist. Längst nicht mehr. Wir Deutsche sind ja gerade noch mal ein gutes Prozent der Weltbevölkerung, wir Europäer 6 7 prozent der Weltbevölkerung. Und das fällt mir auch im Augenblick bei der Pandemie Diskussion ganz eklatant auf. Wir besiegen dieses Corona Virus nur weltweit oder nicht? Und da komme ich mir manchmal schon als ein Rufer vor, der Allgemeinheiten verkündet, aber wenige Verstehens.

[00:07:27]

Wir erleben ja im Zusammenhang mit der Pandemie den politischen Umgang. Doch erhebliche Grunt Grundrechtseingriffe in der Bekämpfung der Pandemie und die Frage, wie man der Klimakrise begegnet, hat immer wieder mal diesen Punkt berührt. Inwieweit muss Politik tatsächlich auch zwangsweise eingreifen in das Leben der Menschen, um die Erderwärmung zu verlangsamen, zu stoppen, den CO2 Ausstoß auch unterzukriegen? Ist das vielleicht die letzte und einzige Möglichkeit, die Erderwärmung noch zu stoppen? Also reichen Überzeugungskraft und Freiwilligkeit? Oder läuft uns da einfach die Zeit davon?

[00:08:06]

Und stehen wir auch vor ähnlichen Eingriffen politischer Art, wie wir es jetzt erlebt haben?

[00:08:11]

Jetzt baut sich eine gewaltige Gesundheit Hunger, Armut, Krise auf, auch eine große Finanzkrise in den am wenigsten entwickelten Länder. Viele Staatshaushalte können im Augenblick nur noch stabilisiert werden durch die Hilfen des IWF, durch Schulden Umwandlung. Wir werden 20. 21 das Thema Schuldenerlass auf der Tagesordnung haben, denn es brechen Systeme zusammen. Damit kann kein Krankenhaus mehr finanziert werden. In vielen dieser Entwicklungsländer Polizei, Staatlichkeit und das heißt am Schluss dann auch Krisen, Aggressionen, Bürgerkriege und Flucht und Vertreibung.

[00:08:55]

Und diesen Zirkel müssen wir durchbrechen. Und deshalb muss ich als deutscher Entwicklungsminister schon sagen und appellieren an eine internationale Solidarität. Das internationale Krisenmanagement muss wesentlich verstärkt und verbessert werden. Und da muss ich die Zahlen nennen, dass wir heute eine Lücke von 25 Milliarden in der Weltgemeinschaft haben, um den zwei Drittel der Menschheit in den Entwicklungs und Schwellenländern. Ja, sie haben richtig gehört Zwei Drittel leben nicht im Reichtum wie wir, sondern die leben mit zwei oder drei Dollar oder vielleicht einem Dollar am Tag Einkommen.

[00:09:38]

Und diese Menschen haben bisher keine Perspektive Zugang zu einem Impfstoff. Die Perspektive ist 21. In diesem Jahr 20 Prozent dieser Menschen mit einem Impfstoff zu versorgen. Und das ist nur möglich, wenn die Weltgemeinschaft diese Finanzlücke von 25 Milliarden schließt. Bis heute gibt es dazu leider keinen richtigen Vorschlag und Ansatz. Aber zum Klima komme ich natürlich gerne, weil die Erderwärmung trifft auch gerade in den Entwicklungs und Schwellenländern die Ärmsten der Armen und schlägt massiv zu. Wir haben heute zirka 20 Millionen Klimaflüchtlinge.

[00:10:20]

Die Weltbank sagt, wenn diese Entwicklung nicht gestoppt wird und wir einen 2-Grad-Ziel der Erwärmung erreichen, dann werden aus diesen 20 Millionen bis zu 100 Millionen. Warum? Die Regenzeiten verschieben sich, Regen bleibt aus. Dürre ist die Folge. In Namibia haben wir. So eine Situation Erst sterben die Pflanzen, dann die Tiere und dann der Mensch, die Lebensgrundlage fällt einfach weg und verändert sich. Die Frage hier, die uns von Elke Hube reinspielt, wurde Würde es zur Lösung der Klimaziele beitragen können, wenn die EU die Abnahme von Rindfleisch aus Südamerika und Palmöl aus Asien und andere vergleichbare Produkte mit sehr schlechter Klimabilanz massiv einschränkt?

[00:11:09]

Die Landwirtschaft trägt ganz erheblich zum Klimawandel, zum CO2-Ausstoß weltweit bei. Und es würde helfen. Ich möchte eine klare Antwort geben, wenn wir in einem ersten Schritt nur noch Soja und Palmöl nach Europa importieren aus zertifizierten Anbau. Also kein Soja, kein Palmöl aus Indonesien, Soja aus dem Braß aus Brasilien, das auf Flächen von gerodeten Regenwäldern produziert wird. Das ist leider der Fall. Heute sind 11 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes 11 Prozent. Deutschland trägt mit 2 prozent bei.

[00:11:52]

Dann können Sie sich vorstellen 11 Prozent ist der Anteil der Brandrodung von den Regenwäldern am weltweiten CO2-Ausstoß, also Zertifizierung der Käpten Palmöl und Soja. Das fordere ich seit 5 Jahren. Jeder glaubt mir auf die Schulter und es wird leider nicht umgesetzt. Da sind wir beim Kernproblem. Wir wissen ja, was zu tun ist. Wir wissen ja, was richtig ist, aber wir tun es nicht. Es fehlt der politische Wille, diese Maßnahmen eins zu eins auf den Weg zu bringen.

[00:12:27]

In der Europäischen Union und weltweit im Verbund.

[00:12:31]

Lassen Sie uns mal über das Thema Klima Neutralität sprechen. Ihr Ministerium war das erste, soweit ich weiß, das sich als klimaneutral erklärt hat, zu diesem Ziel bekannt hat. Dennoch fliegen Sie natürlich in Ihrem in Ihrem Amt im letzten Jahr ein bisschen weniger. Aber natürlich Amts bedingt relativ viel. Auch ansonsten müssen Sie kompensieren. Es gibt jetzt die von Ihnen initiierte Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Trotzdem die Frage Ist Kompensation auf diese Art und Weise nicht vor allem eine Beruhigung des schlechten Gewissens?

[00:13:08]

Nein, Klimapolitik fängt nicht heute an und ob Sie es glauben oder nicht, Sie können die Zahlen nachprüfen. Faktencheck Seit 1990 wurde in Deutschland der CO2 Ausstoß um jetzt 40 prozent reduziert. Und das Bruttoinlandsprodukt hat sich parallel dazu mehr als verdoppelt. Also es wird schon was getan, muss aber noch mehr getan werden. Erstens Vermeiden von CO2 in allen Bereichen. Das fängt bei Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und so weiter an reduzieren. Aber Sie können ein Bürogebäude oder eine Sendeanstalt, eine Schule.

[00:13:54]

Wenn. Wenn es nicht, dann Neubau ist nicht Lima Null stellen CO2 Null. Und deshalb ist die dritte Komponente Ich vermeide, ich reduziere und was übrigbleibt, das kompensiere ich in Maßnahmen zur CO2 Bindung in Entwicklungsprojekten, zum Beispiel in die Bewässerung von Mooren, in den Schutz von Regenwald, in auffasse Programme. Und dazu haben wir diese Stiftung auf den Weg gebracht, der Stiftung des öffentlichen Rechts. Und diese Stiftung lehnt ein jeder von ihnen. Das würde ich auch Kreta tun.

[00:14:31]

Oberg sagen. Das würde dem Handelsblatt, der Wirtschaftswoche und dem Tagesspiegel sagen. Warten Sie doch die erste, das erste Verlagshaus, das sich klimaneutral stellt, so wie es HP, Kühne und Nagel, deutsche Sparkassen, deutsche Apotheken und dann haben sie konkret was getan. Und an dieser Stelle wird deutlich Jeder kann was tun. Ich habe mir vorgenommen dieses Jahr, das ich mich selber auch als Person klimaneutral stelle. Also im Durchschnitt liegen wir bei 10 Tonnen pro Kopf deutsche Bevölkerung.

[00:15:05]

Ich liege als Entwicklungsminister sicherlich weit darüber, aber es kann man kompensieren.

[00:15:12]

Unternehmen, die der Allianz beigetreten sind oder auch ansonsten Klima Neutralität für sich erklären, verbinden ja zweierlei damit Das eine ist tatsächlich die Unterstützung durch die Compensation, das andere ist natürlich auch ein Imagegewinn. Sie setzen ja auch auf den Wettbewerbsvorteil von Unternehmen, die sich für klimaneutral erklären, aber nicht für die meisten Menschen. Weiterhin und auch auf lange Zeit der Preis. Das Entscheidende muss man nicht da nochmal ran. Ja, aber ich will das nochmal erklären. Diese Allianz ist ein eine Möglichkeit, private Mittel von Privatleuten, Unternehmen, Behörden, Ministerien zu gewinnen, um zu investieren in Länder, die das Geld dazu im Augenblick nicht haben.

[00:15:57]

Und dort vermeiden wir zum Beispiel den Einstieg in Kohlenstoff. Intensive Wirtschaft, 600 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner haben noch keine Steckdose, das heißt kein keine Elektrizität. Aber in den nächsten zehn Jahren wird diese Entwicklung Elektrizität ist die Basis für jeglichen Fortschritt wirtschaftlich. Kein Computer, keine Verarbeitungs Industrie. Also braucht dieser Kontinent Energie. Im Augenblick sind ca. 400 Kohlekraftwerke in Planung und im Bau. Und das ist das Aus des Zwei-Prozent-Ziel. Wenn Afrika die Entwicklung des Ruhrgebietes der 50er Jahre macht und auf Kohle setzt, auf Gas und auf Öl und auf Verbrennung.

[00:16:52]

Und deshalb müssen wir Europäer, die Industriestaaten dazu beitragen, mit unserer Technologie, unserem Hof, unserem Wissen und privaten Investitionen in erneuerbare Energien investieren. Afrika darf nicht der Kontinent der schwarzen Kohle werden, sondern der grünen erneuerbaren Energien. Und das ist möglich.

[00:17:15]

Das ist die Frage. Sie haben das ja selber auch. Sogenannte Afrika soll der grüne Kontinent werden. Es gibt aber so viele Probleme, die haben Sie auch schon angesprochen in Afrika. Das heißt, den Menschen ist oftmals etwas anderes näher als die Klimabilanz. Dazu kommt das Problem, dass China in Afrika doch einen sehr, sehr großen Einfluss hat und der wahrscheinlich auch nicht immer produktiv im Sinne ihrer Ziele dort ausgeübt wird. Zum Teil selbstverschuldet durch die Corny Kolonialpolitik. Aber was?

[00:17:45]

Was machen Sie oder was planen Sie? Oder was plant Europa, dieser Vormachtsstellung etwas entgegenzusetzen und dieses Ziel schneller zu erreichen? Ja, wir müssen als erstes im verstehen, dass das der Partner Kontinent der Chancen Kontinent Europas ist. 14 Kilometer gegen Gibraltar kann man fast drüber schwimmen auf den Kontinent. Wir haben eine humanitäre und eine geschichtliche Verantwortung in der Zusammenarbeit, aber wir haben auch ein Eigeninteresse. Und dieses Eigeninteresse besteht darin, dass wir natürlich auch an der Entwicklung des Kontinents partizipieren können.

[00:18:25]

Win win Situationen schaffen im Technologietransfer. Siemens hat beispielsweise, wenn ich ihm im Mittelmeerraum bleibe, in Ägypten die drei größten modernsten Gaskraftwerke der Welt installiert. Wir haben dazu eine große Ausbildungs Werkstatt für Tausende von jungen Menschen gebaut. Das sind Entwicklungssprünge, das ist möglich. Und dann entscheidet natürlich der Preis. Viele haben natürlich im Kopf und sagen mir Kohle zur Energie zu machen wie ihr in den 50er Jahren. Das ist am günstigsten. Das stimmt aber nicht mehr. Wir haben mit deutschen Entwicklungsgeldern unterstützt, z.B. in der Wüste Assonanz ein Solarkraftwerk umgesetzt, in Ägypten 6 km mal 6 km Paneele.

[00:19:22]

Dort wird Strom erzeugt wie in Europa 2 Kernkraftwerke und zwar für 2 Cent die Kilowattstunde. Das ist ja entscheidend. Vor 20 Jahren war der Preis zu hoch. 2 Cent, 360 Tage scheint dort die Sonne, auch die Stabilität. Und das ist die Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung. Wir müssen verhindern, dass Afrika, aber auch Indien mit Indien haben wir es Solar Partnerschaft deshalb geschlossen auf Kohle, Öl und Gas setzen muss man nicht.

[00:19:57]

Wenn man das sieht, viel viel mehr eigentlich in Technik investieren direkt Air Capture Carbon Capture and Storage Thema Wird da genug getan oder ist das auch wieder so ein Thema, wo man vor dem Widerstand einknickt? Nein, es wird nicht genügend getan, denn das Plädoyer, das ich hier halte, das ist das eine, was Brüssel macht, ist das andere. Für mich vollkommen unverständlich, dass der groß angekündigte New Green Deal für Europa ein Milliarden Programm, sich nur nach innen richtet.

[00:20:37]

An diese 6 prozent der europäischen Bevölkerung und Wirtschaft, dieser New Clean Deal braucht dringend und sofort eine afrikanische Komponente, muss ausgedehnt und ausgeweitet werden auf den afrikanischen Kontinent. Und wir müssen diesen nuklearen Deal, diesem Klimaziel mit einer Technologie und Investitionspartnerschaft Europas Afrikas verbinden. 50 Milliarden als der erste Schritt zur Finanzierung einer Technologie, Kooperationen und das ist möglich über die Europäische Investitionsbank, die weiterentwickelt werden muss zu einer Europäischen Entwicklungsbank, eine Europäische Entwicklungsbank und da komme ich zu den Chinesen.

[00:21:27]

Europa hat kein Außen Instrument eine Entwicklungsbank zur Finanzierung von Großprojekten auf dem afrikanischen Kontinent. Die Chinesen sind überall, in jedem Land, im Übrigen nicht nur in den Minen, wo es Kobalt, Coltan, seltene Erden gibt, sondern auch jetzt beim Impfen. Die Chinesen nutzen diese Möglichkeiten auch, um geostrategische hier zu wirken.

[00:22:01]

Eine letzte Frage habe ich noch, die da anknüpft. Wir haben das Pariser Abkommen. Wir haben den European Green Deal. Wir haben die Agenda 2030. Wir haben noch x weitere Vereinbarungen. Die national international. Was gibt Ihnen eigentlich Hoffnung, dass die Ziele, die ja immer noch sehr ambitioniert sind und mit dem jetzigen Tempo nicht zu erreichen sind, tatsächlich noch erreicht werden können? Sie haben aber die zwei entscheidenden weltweiten Vereinbarungen genannt. Das gibt schon Hoffnung. Das gab es so noch nie.

[00:22:34]

20:15 Die Der Abschluss dieses Weltbezug kommt Vertrages EStG. Diese 17 Ziele mit den Unter zielen bis 2030. Es bleibt uns nur noch wenig Zeit. Zehn Jahre. Wenn wir so langsam weitermachen, erreichen wir nicht einmal die Hälfte der Ziele. Deshalb muss hier Fahrt aufgenommen werden. Und ebenso beim Pariser Abkommen. Keine fünf Länder der Welt erreichen die Vorgaben, die 2015 vereinbart wurden. Aber beide Verträge sind eine Grundlage, auf die sich die Weltgemeinschaft vereinbart hat. Und da möchte ich nochmal zum Schluss sagen Wir wissen, was zu tun ist und wie es geht.

[00:23:25]

Wir sind. Die erste Generation, die eine Welt ohne Hunger schaffen kann, die Pandemien besiegen kann, die Armut besiegen kann. Es ist doch eine großartige es ist keine Vision, sondern das ist möglich. Ich habe zum Thema Hunger die weltweiten Wissenschaftler zusammengeführt und vor sechs Monaten das Ergebnis dargelegt. Mit 15 Milliarden Investitionen jedes Jahr bis 2030 15 Milliarden können wir eine Welt ohne Hunger schaffen. Wir wissen, was zu machen ist, aber allein es fehlt der politische Wille.

[00:24:08]

Und dazu rufe ich auf. Und genauso ist es beim Klima. Wir wissen, welche Schritte zu gehen sind und deshalb müssen wir Tempo aufnehmen. Und insgesamt sage ich die Strukturen neu besetzt.

[00:24:32]

Redaktionsschluss für diese Folge war wie gewohnt um 16 Uhr. Herzlichen Dank an Christian Heinemann und Alexander Foss, die täglich viel Arbeit in die Produktion unserer Sendung stecken. Wenn Ihnen die Folge gefallen hat, dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns auf Ihrer Podcast App nach Möglichkeit eine Bewertung dalassen. So helfen Sie uns noch weitere Hörer auf Handelsblatt Today aufmerksam zu machen. Und falls Sie noch Fragen haben oder sich ein spezielles Thema wünschen, dann schreiben Sie uns doch gerne eine Mail an Today at Handelsblatt punct kommen.

[00:25:02]

Jetzt genießen Sie aber erst einmal Ihren Feierabend oder für den Fall, dass Sie uns morgens hören. Starten Sie gut in den Tag. Auf Wiederhören.