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[00:00:04]

Hallo und herzlich willkommen zur Handelsblatt Today. Wir sprechen von Montag bis Freitag über aktuelle Nachrichten und ihre Bedeutung für die Finanzwelt. Heute haben wir Dienstag, den 30. März und ich bin Mary Abdelaziz dzu.

[00:00:25]

Vor gar nicht allzu langer Zeit im Winter letzten Jahres, machten sich Gerüchte breit, die Wirtschaftswelt in Angst versetzt.

[00:00:35]

Meine Güte, es war wie verhext und sie zogen ihre Bahnen bis zur Börsen Welt. Wer konnte das schon ahnen? Die Gerüchte über Angst und Schrecken streckten sich in alle Ecken. Und ja, sie tragen einen Namen, den auch du vielleicht schon kennst. Teuer. Teurer.

[00:00:56]

Unbezahlbar. Begrüßen sie herzlich das inflations Gespenst.

[00:01:08]

Ja, das Inflations Gespenst also mittlerweile vergeht kaum eine Woche, in der sich Anleger und Investoren mal nicht damit beschäftigen, dass die Inflation dieses Jahr womöglich stärker anziehen könnte. Und wenn wir uns die aktuelle Geldpolitik der EZB und die vielen Rettungspakete der nationalen Regierungen so anschauen, dann ergeben diese Sorgen auch durchaus Sinn. Aber, und darum soll es heute gehen, möchten wir die Chancen eines solchen Szenarios in den Mittelpunkt stellen. Denn dort, wo es durch Geldflut Verlierer gibt, sind tatsächlich auch Gewinner zu finden und zwar auch an der Börsen Welt.

[00:01:47]

Unser Aktien Analyst Ulf Sommer hat die sieben Inflations Gewinner, so nennt er sie identifiziert. In wenigen Minuten hören sie mehr dazu. Und aus gegebenem Anlass schalten wir im Anschluss noch an die Wall Street. Sie haben es gestern vielleicht schon mitbekommen. Die Notlager eines US Hedgefonds hat gleich mehrere internationale Großbanken in die Bredouille gebracht. Das Schweizer Geldhaus Credit Suisse und die japanische Investmentbank Nomura haben am Montag ihre Aktionäre von milliardenschweren Verlusten gewarnt. Ja, und auch die Deutsche Bank könnte betroffen sein.

[00:02:22]

Mehr dazu gleich von unserer US Korrespondentin Astrid Dörner.

[00:02:32]

Und wir starten die Sendung mit einem tagesaktuellen Blick auf die heimischen Märkte. Dafür ist mir jetzt zugeschaltet mein Kollege Ingo Laras in Frankfurt, Ingo vier und zehn tausend neun hundert Punkte stehen aktuell auf dem Zähler im deutschen Leitindex. Wie geht es weiter?

[00:02:47]

Die Börse ist seit einem Jahr in der Einbahnstraße. Finger nach oben. Warum? Drei Gründe. Erster Grund Geld. Zweiter Grund Geld. Dritter Grund Geld. Den Notenbankern und Regierungen sei Dank. Irgendwo muss das Geld ja hin. Das heißt kein Ende dieser schönen Langeweile. Immer neue Rekorde. Und jetzt kommt der. Beim Blick auf den Kalender stellen wir fest April zumindest am weltweit Marg Wall Street bringt der Monat die höchsten Gewinne im Schnitt 1,8 prozent für den Dow Jones in den letzten 60 Jahren.

[00:03:21]

Das sollte auch auf Europa und auf Deutschland ausstrahlen.

[00:03:24]

Dann lass uns doch noch mal auf die Gewinner im DAX schauen.

[00:03:27]

Fangen wir gerne mal beim Tages Gewinne an. Wer ist das VW? Welches Dax-Unternehmen ist auf dem Weg zur teuersten Aktie im Index VW? Und welcher DAX Wert hat den altbackenes deutschen Namen Volkswagen?

[00:03:44]

Volkswagen? Du sagst das schon. Dann lass uns noch mal kurz über die Gründe für den Kursanstieg sprechen, der ja letzten Endes auch den DAX antreibt.

[00:03:51]

Die Aktie kostet jetzt 240 Euro, dreimal so viel wie vor einem Jahr. Es gibt ein neues Narrativ jenseits des altbackenen Namens. VW ist eben nicht mehr der Käfer, sondern so die Idee, eine Batterie plus E-Motor und ach, ihr drunter geschraubte Räder. Das reicht für einen neuen Mythos. Wer eine VW-Aktie verkauft, kann davon locker eine Runde Capuccino für eine üppige Hochzeitsgesellschaft bezahlen. Wenn die sich denn jetzt treffen dürfte.

[00:04:23]

Ja soviel zu VW. Und dann gibt es ja noch die Deutsche Bank. Die gehört heute auch zu den Tages Gewinnern.

[00:04:28]

Ja, aber da wurden Teile der Verluste vom Montag ausgeglichen, weil die Bank wohl doch nicht groß von der Pleite des Hedgefonds Archi Egos getroffen ist. Die Aktie bleibt prinzipiell am Boden, kostet auch nur 10 Euro. 2. Billigste Aktie im DAX. Das reicht höchstens für drei Capuccino. VW und Deutsche Bank. Das ist gelebte Social Distant sinkt durch Kurs Abstand. Es gibt auch kaum Infektionsgefahr durch Annäherung. VW steht jetzt als Abkürzung für etwas wie vorbildliches Wachstum. Deutsche Bank klingt dagegen mehr nach DB.

[00:05:05]

Da assoziieren wir vielleicht eher Deutsche Bahn und den damit verbundenen Charme.

[00:05:09]

Ingo, ganz herzlichen Dank für deinen. Update. Jetzt folgt ein kurzer Beitrag unseres Sponsors. Wir sind gleich wieder da. Denken Sie auch manchmal darüber nach? Wie wäre es, wenn ich mein Geld nachhaltiger und ökologischer anlegen würde? Würde ich damit eine genauso gute Rendite erzielen? Wenn ja, wie genau stelle ich mein Unternehmen dann nachhaltig auf? Und worauf muss ich bei der Finanzierung achten? Ich bin Philipp Stakes und ich bin Chef Anlagestrategie bei der Hypo-Vereinsbank. Wenn Sie sich auch genau das fragen, dann gibt es am 15.

[00:05:46]

April ein ganz besonderes Event für Sie das Hypo-Vereinsbank Nachhaltigkeits Forum natürlich online und mit umwelt engagierten Gästen wie dem Weltumsegler Boris Herrmann und dem Caschy Rennfahrer Felix Neureuther. Dazu Finanzexperten wie die Energie Ökonomik Prof. Dr. Claudia Kemfert, dem Vorstandsvorsitzenden der Hypo-Vereinsbank, Dr. Michael Dieterich und natürlich unseren Spezialisten für Sustainable Finance. Also melden Sie sich gerne an. Das geht mit wenigen Klicks unter HV, BDE oder gleich in den Shownotes. Wir freuen uns auf Sie. Seien Sie dabei. Am 15.

[00:06:17]

April. Steigende Preise sind ja eigentlich Gift für die Börsen. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel und die gibt es auch in der Finanzwelt. Welche Aktien genau sich denn nun als inflations resistent herausstellen könnten, das erklärt uns jetzt unser Aktien Analyst Ulf Sommer. Also warum kann jetzt eine erhöhte Inflation Gift für die Aktienmärkte sein? Lasst uns damit mal starten.

[00:06:50]

Ja, da gibt's mehrere Gründe meines Erachtens. Viele Unternehmen haben es einfach schwer, höhere Kosten, die ihm durch Einkauf und Produktion entstehen, vollständig an ihre Abnehmer. Also das sind ja Kunden, ihre Kunden und andere Unternehmen weiterzureichen. Das heißt, wenn Unternehmen nicht alle höheren Preise eins zu eins weitergeben können, ja, dann verbleibt den weniger Gewinn. Und das drückt üblicherweise die Aktienkurse.

[00:07:16]

Okay, also höhere Preise auf der einen Seite und dann wären da ja noch die steigenden Realzinsen.

[00:07:21]

Ja, das ist das zweite Problem für die Märkte steigende Zinsen, ob auch wirklich die Realzinsen steigen, also nach Abzug der Inflation, das glaube ich nicht unbedingt da. Da streiten sich die Experten. Aber bleiben wir mal bei den steigenden Zinsen. Zwar drehen die Notenbanken nicht an der Zins Schraube, das haben sie versprochen. Die Leitzinsen bleiben extrem niedrig wie bisher.

[00:07:42]

Aber das ändert nichts daran, dass die Zinsen beispielsweise für Anleihen Zinsen trotzdem bereits gestiegen sind. In Erwartung steigender Inflation zahlen ja und auch in Erwartung, dass die Notenbanken vielleicht doch eines Tages die Zinsen erhöhen könnten, steigen schon jetzt die Anleihen Zinsen. Dieser Verdacht, dass die vielleicht doch steigen könnten. Die Leitzinsen gibt es vor allen Dingen bei der amerikanischen Notenbank. Hier ist mich nicht ganz auszuschließen. Ja, dass sie die Zinsen vielleicht doch erhöhen werden, auch wenn sie jetzt noch was anderes versprechen.

[00:08:10]

Genau.

[00:08:11]

Also im Grunde der Tenor ist ja tatsächlich ein anderer. Also warum denkst du in den USA an steigende Zinsen, vielleicht sogar ansteigende Leitzinsen wie du gerade?

[00:08:18]

Ja, ja, das kann wirklich passieren. Man muss ZAF da sehen, dass die Joe Biden Regierung in den USA die haben gerade eben erst 1,9 Billionen wohlgemerkt Billionen nicht Milliarden Billionen Dollar Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft verabschiedet.

[00:08:35]

Aber das reicht von Schecks für jeden Haushalt bis hin zu Infrastrukturprogramm, um marode Straßen, Brücken, öffentliche Gebäude zu renovieren oder ganz neu zu bauen. Ja, und dieses 1,9 Billionen Dollar Programm, das summiert sich mit anderen Programmen, die Donald Trump in seinem letzten Amtsjahr verabschiedet hat, auf mittlerweile fünf Billionen Dollar. Das ist eine unvorstellbare Summe, die in die Konjunktur gepumpt wird. Ja, und die Folge daraus sind höhere Ausgaben der Verbraucher, höhere Investitionen der Unternehmen, weil eben so viel Geld mit einem Mal da ist.

[00:09:06]

Und das kann in Inflation münden und die Notenbank am Ende doch zwingen, die Inflation mit höheren Zinsen zu bekämpfen.

[00:09:14]

Ja, verstehen, wenn ich. Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, bist du ja der Meinung, dass Inflation vereinige Aktien mehr für andere weniger ein Risiko darstellt. Richtig. Warum?

[00:09:25]

Naja, also alle Aktien der Unternehmen. Große Schwierigkeiten, höhere Preise weiterzugeben. Die haben wie gesagt Schwierigkeiten, ihre künftigen Gewinne und damit auch Kurse und Dividenden zu steigern. Das sind Hersteller von Massenprodukte, die einfach kopierbar sind. Ich denke da an Konsum, Nahrungsmittel, aber auch Teile der Industrie, solange sie nicht ganz hochspezialisierten ist. Hier sinken die Margen und Gewinne. Ja, weil die Unternehmen die höheren Preise nicht so einfach weiterreichen können.

[00:09:55]

Jetzt gibt es aber tatsächlich auch Aktien, für die eine Inflation gar kein Risiko darstellt. Lass uns da doch erst einmal mit den Branchen starten.

[00:10:02]

Ja, da gibt's gar nicht so wenig. Also kein oder wenig Risiko stellt Inflation für Banken und Versicherungen da, nämlich steigende Inflation. Und wenn sie mit steigenden Zinsen einhergeht, ist das sogar gut für ihr Geschäft.

[00:10:16]

Ja, gut auch für Branchen, in denen die Unternehmen eine Preiss Macht haben. Ich denke da also jetzt weniger in Branchen, sondern eher in Kategorien wie eben Preis macht. Wenn ich die Macht über die Preise habe, es also egal ist, ob ich höhere Preise einfach drauf schlage, weil die Kunden die Produkte trotzdem kaufen, weil sie sie einfach haben wollen, ja dann ist das ein ganz immenser Vorteil. Da denke ich vor allem an die Luxusgüter Branche.

[00:10:40]

Gut, aber das funktioniert natürlich auch nur solange, solange es Mangel an Konkurrenz gibt, oder?

[00:10:45]

Ja, absolut. Aus Blut. Das funktioniert nur, wenn die Menschen einfach höhere Preise wird, die Unternehmen höhere Preise weitergeben können und der Preis keine Rolle spielt.

[00:10:55]

Und welche Vorteile haben genau diese Unternehmen dann? Lass uns das nochmal, lass uns da nochmal reingehen. Ja das.

[00:11:00]

Die Menschen wollen da einfach ein Produkt haben und kein ähnliches, vielleicht preiswertes Produkt. Niemand weiß das besser als Warren Buffett, der Börsen Altmeister. Der setzt nämlich seit Jahrzehnten auf solche Unternehmen mit Preiss Macht ganz egal ob Inflation ist oder nicht. Coca Cola ist ein ganz typisches Unternehmen. Mit Preis macht die Fahne immer zweistellige Renditen ein, obwohl es die dunkle Browse von anderen Herstellern ja durchaus preiswerter gibt. Aber. Kola gelingt es immer, höhere Preise zu nehmen als die Konkurrenz.

[00:11:29]

Eben weil die Verbraucher die Coca Cola trinken, ja, die sind gewissermaßen konditioniert, nichts anderes zu trinken als Coca Cola Total.

[00:11:37]

Und die Werbe Maschinerie dahinter ist natürlich auch der absolute Wahnsinn. Gerade bei Coca Cola muss man einfach mal sagen gut, das ist ein Beispiel. Aber du hast da noch ein paar weitere recherchierte, vielleicht ja auch spannendere Unternehmen als Coca Cola. Also raus mit der Sprache.

[00:11:51]

Ja, ich glaube schon. Ich glaube schon, dass das spannendere gibt die Squall cool. Aber Beispiel von Warren Buffet das wird jetzt auch schon seit drei, vier Jahrzehnten bemüht, weil ja der Held einfach an seiner Actio fest. Es wird immer wieder bemüht, aber ich glaube, da gibt's ein paar spannendere Beispiele. Apple ist ein typisches Beispiel für das iPhone. Apple gibt jedes Jahr neue iPhones heraus und die sind eigentlich gemessen an den Herstellungskosten sind die viel preiswerter.

[00:12:17]

Das sieht man an den gigantischen Margen, die Apple damit erzielt. Aber Äpfel schafft das eben, dauerhaft für seine iPhones höhere Preise zu haben als die Konkurrenz mit günstigeren Anbietern. Apple fährt damit zweistellige Renditen ein und zweistellige Milliardengewinne und das seit seit über einem Jahrzehnt. Auch Amazon profitiert, weil hier Käufer mangels gleichwertiger Konkurrenz glaube ich eher bereit sein werden, höhere Preise für ein Produkt ihrer Wahl zu kaufen, weil sie es einfach gewohnt sind, bei Amazon zu bestellen und den Service dort zu genießen.

[00:12:48]

Anstatt jetzt in die Stadt zu laufen, um nach einem Produkt zu suchen, was sie bei Amazon per Klick sofort bestellen können. Ja und dann? Wir sprachen schon kurz darüber, die Luxusgüter Branche mit ihren hochpreisigen Marken. Ich denke da an LVM h mit ihren ganz hochpreisigen Marken wie Louis Vuitton, Money, Schandau oder Dior.

[00:13:06]

Das sind gigantisch hohe spannend zwischen Herstellungskosten und Verkaufs Preisen. Sorgen über Einkaufs und Produktionskosten aufgrund von Inflation gibt es bei so einem Luxusgüter Konzern überhaupt nicht, weil sich hier spielend leicht höhere Preise durchsetzen lassen.

[00:13:22]

Okay, jetzt ist das Muster ja immer ähnlich. Starke Marken, hochwertige Produkte, gut. Damit sind höhere Preise natürlich auch am ehesten zu rechtfertigen. Am ehesten möglich. Aber lass uns nochmal irgendwie in eine andere Richtung denken. Also was ich mich frage gibt es daneben noch einen ich sag mal anderen Inflations Schutz? Mit Mitunternehmer, die eben nicht nur mit teuren Marken überzeugen. Weil dieses Konstrukt ist angreifbar, sobald Konkurrenz ins Spiel kommt.

[00:13:46]

Das finde ich auch bei Apple. Da frage ich mich auch immer das das das muss nicht immer immer so weiter gut gehen, nur weil das jetzt 10 Jahre lang gut gegangen ist. Das haben wir ganz früher schon bei Nokia gesehen. Nokia Handys wollte auch jeder haben, aber irgendwann ist das plötzlich nicht mehr gut gegangen. Und da ist mir noch etwas anderes eingefallen außer diesen. Dieser Preis macht, da denke ich an die sogenannten Dividenden Aristokraten. Ja, das sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren ihre Dividende nicht nur bezahlen jedes Jahr, sondern sogar 25 Jahre lang mindestens 25 Jahre immer erhöhen.

[00:14:19]

Jahr für Jahr. Dazu gibt's in Deutschland nur mir fällt nur ein einziges Unternehmen ein Fresenius. Aber in den USA gibt es da recht viele Aktien. Coca Cola ist so eine, die das schafft, aber auch Johnson Johnson oder Procter Gamble. Sie überzeugen durch ihre stetig steigenden Dividenden und ein äußerst, wirklich äußerst robustes Geschäft, nämlich Kola Medikamente oder Windeln. Was diese drei genannten Unternehmen herstellen? Ja, die laufen einfach immer.

[00:14:49]

Ja, okay. Also das heißt Dividenden. Aristokraten auf der einen Seite und auf der anderen Seite starke Marken. Das ist sozusagen der der Inflations Schutz, dem man sich mal vor Augen halten kann. Bei Aktien lass uns aber nochmal aufs Thema Inflation generell zurückkommen. Glaubst du die Inflation oder das Inflations Gespenst von denen ja schon so viele sprechen in den letzten Monaten? Das kommt also auf was müssen sich Anleger wirklich einstellen?

[00:15:15]

Auch wenn ich es Gefahr laufe, unser bisheriges Gespräch zu konterkarieren, weil ich glaube ehrlich gesagt gar nicht so wirklich an die Inflation und dieses inflations gespenst, weil ich glaube, dass die ganze inflation ist nur so ein vorübergehendes Problem. Die Preise steigen im Moment. Ja, das stimmt. Darüber schreiben wir ja auch ständig. Aber sie steigen vor allem deswegen, weil sie sich mit extrem niedrigen Vorjahrs Preisen vergleichen. Erinnern wir uns was vor einem Jahr war da? Die erste Coruña Welle war gerade ausgebrochen und der Ölpreis war dadurch massiv ganz massiv eingebrochen.

[00:15:47]

Jetzt ist Öl viel, viel teurer als vor einem Jahr und das bezieht sich ja nicht nur auf Rohöl, sondern eben auch auf Heizöl, auf Benzin. Also das ist sehr viel teurer als vor einem Jahr. Und diese Basis Effekte, die wird es noch ein paar Monate geben. Deswegen steigt die Inflation vielleicht sogar auf drei Prozent. Wie Bundesbankpräsident Weidmann geschätzt hat. Aber das wird eben nur sehr kurzzeitig sein. Er sagt, das wird nur, wenn überhaupt, ganz kurzfristig sein.

[00:16:12]

Ich glaube auch daran, weil ihm diese Basis Effekte mit den niedrigen Vorjahres Inflation Zahlen auslaufen werden. Das ist zumindest meine Überzeugung. Also kurz gesagt eine steigende Inflation. Die sehe ich irgendwie noch nicht.

[00:16:24]

Also Ulf. Relativieren wir aber unser ganzes Gespräch oder nicht? Also nicht so ganz. Also erstens die Gefahr der Inflation, die ist ja da. Ich weiß ja nicht wirklich, ob sie kommt oder nicht. Also jeder kann sich irren. Ich auch. Es kann sein, dass ich im halben Jahr oder einem Jahr darüber ganz anders rede. Und die Inflation, wie sie jetzt langsam kommt, die ist dann noch viel stärker. Das kann alles passieren. Ich weiß es ja nicht.

[00:16:47]

Aber was ich viel, viel, viel wichtiger finde, ist all die jetzt in den letzten Minuten genannten Unternehmen. Die laufen eigentlich auch in inflations freien Zeiten gut. Sie haben eine starke Marke, die haben starke Produkte, die haben unglaubliche Preis macht. Ja, das sind alles Eigenschaften, die eigentlich auch, ja die auch in ganz normalen Zeiten gefragt sind. Insofern macht es immer Sinn über solche Aktien nachzudenken, ebenso wie über die, ja über die Dividenden Aristokraten nämlich wenn die Inflationsgefahr, wenn die jetzt ein bisschen mehr dazu beiträgt, über solche Aktien nachzudenken, ja, dann ist das doch alles gut.

[00:17:25]

Umso besser. Der der langfristigen Anlage kann das eigentlich nur guttun.

[00:17:30]

Okay, dann fassen wir zusammen Die Unternehmen, die du genannt hast, die du recherchiert hast, sind sozusagen Unternehmen mit stabilen Aktienkursen plus Inflations Schutz. Kann man das so sagen?

[00:17:40]

Ja, das kann man so sagen. Die laufen eben in Inflations Zeiten gut und wahrscheinlich besser als die anderen. Die laufen in Zeiten ohne Inflation, was ja auch sein kann. Laufen sie vielleicht mal vorübergehend nicht ganz so gut. Das gibt's immer, aber auf Dauer gesehen auf Sicht von Jahrzehnten laufen die eigentlich immer gut. Da spielt dann die Inflation gar nicht mehr so eine große Rolle.

[00:18:02]

Dann schauen wir mal, ob du mit deiner These Recht behältst, dass die Inflation gar nicht so stark kommen wird, wie manche vielleicht denken. Ulf, ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Bitte.

[00:18:16]

Die Probleme eines US Hedgefonds sorgen für Verwerfungen an den globalen Aktienmärkten. Neben einer Schweizer Großbank und einer japanischen Investmentbank könnten jetzt auch noch weitere Geldhäuser betroffen sein, zum Beispiel die Deutsche Bank. Alle neuesten Entwicklungen hierzu hat unsere US Korrespondentin Astrid Dörner für uns im Blick. Mit ihr sind wir jetzt verbunden. Astrid Lass uns erst mal alle abholen, die noch nicht den vollen Durchblick haben. Um welchen Hedge Fonds handelt es sich und was genau ist jetzt der aktuelle Stand?

[00:18:46]

Fracking-Gas Capital heißt der Fonds und streng genommen ist es kein Hedgefonds, sondern ein Family Office. Das heißt, dass dort streng genommen nur das Geld von Gründer Bill Wang verwaltet wird und nicht Kunden von außerhalb auch noch betroffen sind. Und das ist wichtig, weil Family Offices meistens nicht so stark reguliert werden, eben weil sie vor allem mehr mit ihrem eigenen Geld machen, was sie wollen. Jetzt ist aber so, dass die Firma sich quasi wie ein Hedgefonds verhalten hat mit ihren hochriskanten Trades.

[00:19:17]

Und sie hat sich z.B. bei einer ganzen Reihe von Banken auch noch Geld geliehen, damit sie eben noch mehr auf bestimmte Aktien wetten kann. Und das ist aber jetzt leider schiefgegangen letzte Woche, weil eine ganze Reihe von Aktien eingebrochen sind. Und dann passiert folgendes an der Wallstreet Dann gibt es einen Margin Call. Das heißt, die Banken rufen nicht an und sagen A Wir brauchen mehr Sicherheiten, weil in deinem Portfolio sieht es gerade nicht so gut aus. Und nur so zur Größenordnung Das ist vermutlich einer der, wenn nicht der größte Margin Call aller Zeiten.

[00:19:49]

Und dem konnte der Gründer eben nicht nachkommen. Das heißt, die Banken hatten dann das Recht, das Portfolio zu liquidieren. Und das haben sie auch getan. Und dann eben in kurzer Zeit sehr, sehr große Blöcke an Aktien auf den Markt geworfen und damit eben ne große Unruhe ausgelöst. Wenn man große Pakete an Aktien verkauft, dann drückt das natürlich den Aktienkurs und dann werden alle anderen auch nervös.

[00:20:13]

Und wen könnte es denn jetzt am am härtesten treffen? Auch die Deutsche Bank im Spiel.

[00:20:18]

Ich teile die Banken mal in drei Gruppen ein. Da waren jetzt zum einen kommen in große Morgan Stanley. Die hatten relativ viel Risiko, aber sind relativ schnell raus aus den Trades und haben deshalb keine nennenswerte Verluste. Dann gibt's Banken wie die Deutsche Bank und auch die Ubers zum Beispiel. Die hatten nur ziemlich wenig Geschäft mit Anklägers und sind daher auch nicht nicht wirklich nennenswert betroffen. Und dann gibt es Credit Suisse und Nomura. Die werden vermutlich am stärksten betroffen sein, weil die offenbar nicht so schnell ihre Pakete verkauft haben und vielleicht auch nicht so viele Sicherheiten haben geben lassen wie die US-Banken Goodman und Morgan Stanley.

[00:21:00]

Und man glaubt jetzt, so bei Nomura, könnten es Verluste von zwei Milliarden Dollar sein. Und bei der Koalitions schätzen Analysten, dass es da noch mehr sind. Aber die genaue Summe steht ja noch nicht fest.

[00:21:13]

Das echt Wahnsinn! Was glaubst du denn? Wie geht es jetzt weiter?

[00:21:16]

Ja, wir sind ja jetzt am Ende des ersten Quartals. Das heißt, die Banken müssen halt erstmal berechnen, sozusagen, wie sich der Vorfall auf die Quartalszahlen auswirkt, die dann im April veröffentlicht werden. Und es ist meistens so, dass nach solchen Vorfällen auch Leute ausgetauscht werden. Das ist aber jetzt nur noch noch nicht ganz klar. Also da müssen wir noch ein bisschen schauen und dann kann es natürlich auch noch sein, dass die Regulierer auch hellhörig werden und vielleicht mit neuen Regulierungen kommen oder sich die Vorfälle nochmal genauer anschauen wollen.

[00:21:50]

Also dieser Fall wird uns sicher noch eine ganze Weile beschäftigen.

[00:21:54]

Assad halt uns da gerne auf dem Laufenden. Ganz herzlichen Dank nochmal für dein Update und liebe Grüsse nach New York. Jederzeit. Und das war's für heute. Redaktionsschluss war wie gewohnt um 16 Uhr. Die Producer dieser Sendung sind Christian Heinemann und Alexander Foss. Konnten Sie aus dieser Folge etwas Positives mitnehmen? Dann würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns Ihre Stimme schenken. Handelsblatt Today ist für das Publikums Voting vom Deutschen Podcast Preis nominiert. Den Link finden Sie in der Erfolgen Beschreibung.

[00:22:31]

Einfach draufklicken und den Button drücken. Und Sie wissen ja, bei Fragen, Lob oder Kritik zu dieser Folge schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an Today at handelsblatt.com und jetzt wünsche ich Ihnen einen schönen Feierabend. Oder wenn Sie uns morgens hören einen guten Start in den Tag.

[00:22:48]

Bleiben Sie gesund und.