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[00:00:04]

Hallo und herzlich willkommen bei Handelsblatt Today, Ihren Börsen täglichen Podcast direkt aus unserem Newsroom in Düsseldorf. Wir sprechen von Montag bis Freitag über wichtige Nachrichten und ihre Bedeutung für die Finanzwelt. Heute ist Mittwoch, der 13. Januar und mein Name ist Lena BoJack.

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Ich erinnere mich noch lebhaft. Ich stand auf dem Klo und wollte eine Uhr aufhängen, der Beckenrand Banners, da rutschte ich ab und schlug hart mit dem Kopf auf. Als ich wieder zu mir kam, hatte ich eine Offenbarung, eine Vision. Ich hatte ein Bild in meinem Kopf. Ein Bild davon wie Sachkosten macht Zeitreisen überhaupt erst möglich. Der Flux kompensatorisch.

[00:00:58]

Nun ja, auf den Flux Kompensation vom Doc, der uns das Zeitreisen erlaubt, warten wir auch 2021 noch vergeblich. In vielen anderen Dingen aber können wir wohl gut mit der blühenden Fantasie der Drehbuchautoren von zurück in die Zukunft mithalten. Virtual oder Augmented Reality, selbstfahrende Autos und und und. 2021 können Sie einige spannende Entwicklungen für uns bereithalten. Handelsblatt Chefredakteur Sebastian Matthes hat sich mit der Gründerin der Bildungs Plattform ADA, Miriam Meckel, über Technologie Trends unterhalten, die den Digitalisierung Schub der Coconas Krise mehr oder minder genutzt haben.

[00:01:36]

Welche Teck Hoffnungen am Ende die Erwartungen toppen könnten und welche dann wahrscheinlich doch eher floppen, das hören Sie heute im großen Interview.

[00:01:46]

Eine Gruppe ist ganz besonders nah dran, wenn es darum geht, die Trends der Zukunft mitzubestimmen. Und das sind die Startups. Normalerweise verortet man die Stars unter ihnen ja eher im Silicon Valley. Es heißt, von dort aus stammen alle großen Ideen. Es heißt, dorthin zieht es Nachwuchstalente aus aller Welt. Was meine Kollegin Larissa Holzklotz am Ende der Sendung erzählt, könnte sie deshalb vielleicht überraschen. Denn eigentlich sind es europäische Start ups, auf die Investoren es so richtig abgesehen haben.

[00:02:24]

Am heutigen Mittwoch erleben wir einen relativ ruhigen Börsenhandel. Und doch startete der Tag mit einer wahnsinns Nachricht. Eines der wertvollsten deutschen Startups kündigte an, noch in diesem Quartal den Schritt an die Börse zu wagen. Es geht natürlich um den Online Autohändler Auto eins. Grund genug, den Markt wirklich heute darum zu schnüren. Mir zugeschaltet ist dafür jetzt unser Finanz Redakteur aus Frankfurt, Ingo NORAD. Ingo erzählt doch mal wie spannend wird der Börsengang.

[00:02:55]

Man muss zunächst mal sagen Auto eins ist ein Online Gebrauchtwagenhändler und bei der Aktien Bewertung tappen wir noch im Dunkeln. Die Konditionen muss man abwarten. Auto 1 will investieren, dafür in den nächsten Jahren Verluste in Kauf nehmen. Es gibt auch an der Wall Street einen Online Gebrauchtwagenhändler, der seinen Kurs im letzten Jahr verdreifachte, obwohl er Verluste macht. Wenn man eine andere Parallele finden will, dann vielleicht die zu Delivery Hero ein online bestellen Dienst für Essens Lieferungen auch hier ein Online Vertrieb für ein sehr klassisches Produkt, nur eben Autos statt Essen.

[00:03:34]

Die Aktie des Lieferheld ist immer ein Mitglied im DAX 30, hat sich in zwei Jahren vervierfacht. Aber all das ist keine automatische Blaupause für Otto 1..

[00:03:45]

Kann denn bei Auto 1 beim Börsengang noch was dazwischen kommen?

[00:03:49]

Zwei Dinge fallen mir spontan ein. Der Ausgabepreis darf nicht überzogen sein und die gute Börsen Stimmung insgesamt muss halten. Zum Start des neuen Jahres ist tatsächlich alles weiter im grünen Bereich. Nur scheinen die Favoriten zu wechseln. Etwas weg von Technologie hin zu anfälligen Branchen, die im vergangenen Jahr wegen der Durchsagen den Wirthschaft unter die Räder kamen. Heute, nach acht Handelstagen im neuen Jahr, liegen in Europa Teck Aktien nur knapp zwei Prozent im Plus. Das waren ja die großen Gewinner 2020.

[00:04:25]

Während Titel aus den Branchen beispielsweise Banken, Bauwirtschaft, Öl und Gas 5 bis 10 Prozent, teilweise sogar mehr gewonnen haben.

[00:04:33]

Und was meinst du? Abschließend wird die gute Stimmung halten.

[00:04:37]

Mit den Kursen steigt die Stimmung. Heißt ein alter Börsen Spruche. Wir müssen unsere Phantasie etwas einfangen und uns erinnern. Seit dem Börsen Kollaps im letzten März ist der DAX 65 prozent gestiegen. Das ist enorm. Da stecken hohe Erwartungen drin an die Wirksamkeit der Impfstoffe, das heißt an eine schnelle Erholung der Konjunkturen. Aber das kann trübe werden, wenn die Infektion auszahlen, so hoch bleiben oder vielleicht noch steigen. Die Regierung dürfte wohl noch schärfer in die Wirtschaft eingreifen und uns Börsen Optimisten, die wir inzwischen sind, ernüchtern der DAX 14 000.

[00:05:14]

Den können wir dann zwar im Auge behalten, aber wir würden ihn erst einmal jedenfalls weiter von unten sehen. Ich bedanke mich, Ingo.

[00:05:28]

Gleich geht es los mit unserem großen Interview. Vorab habe ich aber noch eine Empfehlung für Sie, denn das Handelsblatt hat neben der Zeitung, der Websites und natürlich den Podcasts noch andere spannende Produkte zu bieten.

[00:05:41]

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[00:06:11]

Ich habe Ihnen einen Ausblick auf die Zeck Trends 2021 versprochen und Sie bekommen Ihren Ausblick. Eines ist mir vorab aber noch wichtig. Sebastian Mathis und Miriam Meckel haben insgesamt fast eine Stunde miteinander gesprochen. Dabei haben sie noch ganz viele spannende Zukunfts Aspekte behandelt und Entwicklungen, die sich spätestens seit Coruña im Umbruch befinden. Beispielsweise die Arbeitswelt oder größer noch Chinas Marktmacht, um nur einige Punkte zu nennen. Falls Sie das interessiert, könnte es sich also lohnen, im Anschluss an diese Folge zum Podcast Handelsblatt Disruptor rüber zu hüpfen.

[00:06:47]

Dort finden Sie nämlich das komplette Interview. Ein Zusammenschnitt des Gesprächs mit den versprochenen Technology Trends 2021 gibt es jetzt aber erst einmal hier. Viel Spaß beim Zuhören.

[00:06:58]

Wenn man sich nochmal zurückerinnert an die Zeit Anfang März, da waren wir ja auf einmal begeistert davon, wie schnell Unternehmen wie auch beim Handelsblatt Prozesse digitalisiert haben, von denen man Jahrzehnte lang dachte, sie würden sich nie digitalisieren lassen. Sodann waren wir auf einmal im Homeoffice und viele dachten Ja, das ist jetzt der Katalysator für die Digitalisierung. Und ich glaube, da steckt aus meiner Sicht eine große Gefahr hinter. Weil wenn ich verstehe, wie eine UN-Konferenz sich bedienen lässt, dann heißt das noch lange nicht, dass sie in irgendeiner Form begriffen hat, was Digitalisierung bedeutet, weil das ja viel tiefer geht.

[00:07:33]

Digitalisierung heißt eine andere Art von Geschäftsmodell, eine ganz andere Technologie möglicherweise. Ich muss mich vielleicht als Unternehmen komplett hinterfragen. Und ich glaube, dass sich einige dadurch auch zu leicht gemacht haben in einem ersten Schritt. Und das ist so eins der großen, einer der großen Erinnerung für mich des vergangenen Jahres, dass das hier viele einen schon im Irrtum nachgelaufen sind für eine ganze Weile, glaube ich auch.

[00:07:58]

Ich glaube, dass einige immer noch diesem Irrtum nachlaufen, nach dem Motto Bei uns sind alle mit Laptops ausgestattet, wir sind digitalisiert. Ich glaube, nichts könnte falscher sein, weil tatsächlich, ich würde es auch so sehen. Ich würde sogar vielleicht noch ein Stück weiter drehen. Wird sagen, wenn wir wirklich Digitalisierung verstehen oder wenn wir verstehen, wie man Technologien implementiert und was sich dann verändert, dann reden wir eigentlich über eine neue Zivilisations Stufe, in die wir eintreten.

[00:08:22]

Und da ist die Technologie nicht ein Tool, sondern sie ist sozusagen cultural framework. Sie ist das das Rahmenwerk für alles, was passiert. Und ich glaube, das ist tatsächlich noch nicht mit der Coruña Pandemie überall angekommen.

[00:08:35]

Auf der anderen Seite ist ja das vergangene Jahr auch das Jahr, in dem wirklich der letzte die Macht von Big Tech verstanden hat. Also wenn man sich mal die Marktkapitalisierung allein der größten Tech-Konzerne Microsoft, Amazon, Facebook und Google Alphabet anschaut, dann ist deren Anteil an der Market Marktkapitalisierung im Essen Five Hundred von ungefähr 16 prozent auf 24 25 prozent gestiegen. Das ist ein Irrer, ein irrer Zuwachs. Und der zeigt Ja, das ist das, was vor allem funktioniert hat.

[00:09:08]

Und ich glaube, das wird von diesem Jahr auch bleiben und das wird strahlen auf die nächsten Jahre.

[00:09:14]

Das glaube ich auch. Wobei ich das Gefühl habe, dass parallel zu der immer noch wachsenden Rolle auch der Widerstand gewachsen ist. Also wenn man sich anguckt, die ersten Plattformen verfahren, die jetzt ja laufen gegen Google, gegen Amazon. Margarethe Vestager ist da ja auch wieder ganz vorne mit dabei. Wenn man sich anguckt, was für eine Diskussion wir gehabt haben über Desinformation im amerikanischen Wahlkampf, dann glaube ich schon, dass parallel zu der Größe des Einflusses auch das Bewusstsein gewachsen ist, dass es damit irgendwann schwierig werden kann.

[00:09:46]

Aber der das gesellschaftliche Bewusstsein würde ich glaube, würde ich zustimmen. Absolut. Aber wenn man sich die Aktienkurse anguckt, dann hat diese Diskussion bislang keine Auswirkungen gehabt. Das heißt, die Investoren und die Unternehmen selbst nehmen diese Diskussion nicht ernst.

[00:10:00]

Ja, aber das ist ja nicht so eine wahnsinnig überraschende Beobachtung an den Finanzmärkten. Wenn ich mir den Fall Wirecard angucke, dann kann ich mich auch fragen, wie es sein kann, dass Unternehmen in den Dax aufsteigt und von der BaFin noch betreut wird.

[00:10:15]

Die Investoren. Wenn sie also wenn die Investoren die Entwicklungen in der EU, mögliche Verfahren gegen Google, gegen Apple und so weiter ernst nehmen würden, dann wären sie ja wahrscheinlich möglicherweise vorsichtiger. Sind sie aber nicht. Die Debatte ist da in der Tat. Aber reicht das schon oder ist das, was jetzt versucht wird, nicht eigentlich ein stumpfes Schwert?

[00:10:35]

Weiß ich nicht. Ich. Also ich glaube, dass tatsächlich die Kapitalmärkte relativ spät sind.

[00:10:42]

Die sind aus meiner Beobachtung heraus nicht vorausschauen, weil sie auch viel Erfahrung gemacht haben, dass tatsächlich die Regulierung von Big Tech eher als stumpfes Schwert daher gekommen ist. Dann wurde ein bisschen was bezahlt, dann war das Thema wieder durch. Wir reden ja auch über die ganzen Probleme jetzt nicht erst dieses Jahr, sondern wir reden seit Jahren darüber. Und bisher hat das ja dem Wirtschaftswachstum und dem Wachstum der Unternehmen keinen Abbruch getan. Könnte mir trotzdem vorstellen, jetzt mit dem Regierungswechsel, also mit dem mit dem Präsident Präsidentschafts Wechsel in den USA.

[00:11:11]

Mit dem den Dingen, die auf verschiedenen Ebenen in den USA, in Europa passieren, dass da tatsächlich sich was verändern wird. Und dann werden wir das vermutlich irgendwann auch sehen. An den Kapitalmärkten.

[00:11:25]

Wir wollen ja nicht nur zurückschauen heute, sondern auch ein bisschen aufs nächste Jahr. Was? Was sind die Erwartungen? Was auf welche Technik setzt du bzw. was sind die Trends, die für dich besonders spannend werden in den nächsten Monaten?

[00:11:39]

Ich denke, dass wir eine ganze Menge Weiterentwicklung bei bei künstlicher Intelligenz sehen werden. Das ist, glaube ich, immer noch ein großes Thema. Wird es auch im nächsten Jahr bleiben. Und dann hoffe ich ein bisschen darauf, dass wir in Sachen Konnektivität durch 5G wirklich einen Schub nach vorne kriegen. Wer jetzt? Dadurch, dass zumindest mal das erste Endgerät, das neue Apple iPhone da ist. Die anderen kommen ja jetzt auch alle. Das ist sozusagen glaube ich dann auch aus der Konsumenten Perspektive so, dass da nochmal einen Schwung kommt, weil die Nachfrage entsteht und für alles, worin wir eigentlich gut sind in Deutschland im Sinne der Industrie 4.0.

[00:12:17]

Wer das glaube ich eine ziemlich wichtige Entwicklung. Weil da können wir ja sagen, ist schon findet man schon noch das eine oder andere Loch, wenn man absolut das deutsche Netz, sodass es die große Hoffnung, dass es halt ich meine, selbst wenn man perfekten empfangen hat, merkt man es ja jetzt schon, dass die Netze permanent ausgelastet sind.

[00:12:34]

Und ich vermute auch, dass das erst eher industrielle Anwendungen sein werden. Aber dann wird es in Richtung Mobilität gehen und so die ganzen großen Trends der nächsten Jahre. Autonomes Fahren wurde viel drüber gesprochen. Ich glaube ja im Übrigen, dass wir da wird ja viel in die USA geschaut derzeit. Aber wenn man sich das Teil autonome Fahren anschaut, dann sind eigentlich die deutschen Hersteller extrem gut aufgestellt und vielleicht sind sind sie sogar am Ende dann doch führend. Und ich vermute, dass man das nächstes Jahr sehen wird.

[00:13:04]

Kann sein. Vielleicht ist es ein bisschen früh noch, aber es wäre ja schön, weil man muss schon zugeben, dass sie eine Weile gebraucht haben, um sich auf die Situation einzustellen. Aber jetzt hat es, glaube ich, jeder begriffen. Und jetzt gehen wir durch das Tal der Tränen gerade durch. Man fragt sich schon, wie es eigentlich sein kann, dass es so schwer ist, ein Auto zu bestellen in dieser Pandemie Zeit. Aber vielleicht kommt das.

[00:13:25]

Ich glaube, das ist. Das ist ein Punkt. Und da ist 5G.

[00:13:28]

Also ist das 5G jetzt natürlich extrem wichtig, weil es die deutsche Autoindustrie Zukunft, nicht Zukunft Tesla oder BMW beide Tesla ist schon. Also die sind einfach genial. Oder auch Elon Musk ist genial in der Verbindung von von ganz unterschiedlichen Start up und unternehmerischen und technologischen Ansätzen. Ob das Rakete ist oder ob das Auto ist, E-Auto ist, ob das Tunnelbau ist, also Batteriezellen. Das ist schon Wahnsinn, finde ich. Da muss man, glaube ich lange suchen, bis man diese Bündelung von Genialität und Innovationskraft findet.

[00:14:00]

Ich glaube trotzdem, dass es auch stimmt, dass das Auto, in dem du sitzt, ja irgendwo noch ein Stück Hardware ist. Also bevor wir sozusagen im BMI ab unterwegs sind ala Raumschiff Enterprise, wird es, wenn es überhaupt jemals kommt, sehr lange dauern und dafür sind wir gut vorbereitet. Also ich glaube, die haben lange gebraucht sich wirklich drauf einzustellen, aber ich hab das Gefühl jetzt passiert es tatsächlich und insofern weiß ich nicht ob nächstes Jahr. Aber ich glaube jetzt bald sehen wir da Dinge kommen.

[00:14:25]

Wir haben uns letztes Jahr unterhalten über Via und nu ist nicht viel passiert. Man würde ja denken Corona, EU-Krise, Digitalisierung, Schub. Aber das Thema hat ja nicht so eine riesige Rolle gespielt. Oder hab ich was übersehen?

[00:14:39]

Nein, hat es irgendwie nicht. Und das könnte einen tatsächlich wundern, weil man könnte sich ja überlegen, dass die Zusammenarbeit über technische Tools vielleicht mit dem Einsatz von WI r a Augmented Reality noch ein bisschen spannender werden könnte. Ich bin nicht ganz sicher. Also ich glaube, einmal ist ein echter. Wir haben uns viel versprochen und wir haben Teams gekriegt. Ja, genau.

[00:15:03]

Und das war dann erst mal eine ziemliche Täuschung. Ich glaube, das Problem ist einmal die Brille, die du bisher ja in der Regel noch brauchst. Also wer möchte mit so einem Kasten auf dem Kopf, vor dem Rechner oder sonst irgendwo sitzen? Niemand. Aber es gibt erste Ansätze und das finde ich ganz interessant. Das könnte für nächstes Jahr vielleicht ein Trend werden, wo es sich doch noch mal lohnt hin zu gucken, dass man tatsächlich Meetings über über Video Call Tools mit Augmented Reality anreichern kann.

[00:15:29]

Und dass du dann als eigene Avatar in einer virtuellen Umgebung bist und die Kolleginnen und Kollegen auch als Avatare in der Umgebung sind und du auch mit 3D Objekten gemeinsam was machen kannst. Und so wäre für die Kreativität glaube ich ganz schön.

[00:15:42]

Apples Headset könnte ja auch noch ein weiteren Schub geben. 2022 wird ja, gibt ja Gerüchte.

[00:15:47]

Genau das glaube ich tatsächlich. Ja, oder eine Brille oder Kontaktlinsen. Auch daran wird ja wild geforscht. Also irgendwas, was nicht ein ganzer Kasten ist, den ich vom Gesicht habe und wo ich das Gefühl habe, ich habe Mühlsteinen, dem er den Kopf auf den Schreibtisch knallen lässt.

[00:16:05]

Ich glaube, das wäre ja in dieser ganzen Diskussion natürlich über Chancen sprechen müssen und. Ich glaube, eine Chance übersieht man immer. Und zwar beschweren wir uns immer darüber, dass Deutschland den Weg in vielen Feldern in der Digitalisierung nicht hingekriegt hat. Es gibt aber ein Feld, in dem wir eigentlich jetzt schon ziemlich stark sind und wo nächstes Jahr echt viel passieren könnte. Das ist die Digitalisierung der Industrie. So ein bisschen sprödes Thema. Aber ich glaube in der Tat, wenn man in den vergangenen Jahren geschaut hat, was da passiert, ist dann der ganz tolle Unternehmen entstanden, vielleicht sogar die das nächste SAB.

[00:16:38]

Wenn man so an Firmen wie Thelonious oder so denkt, die Geschäftsprozesse digitalisieren und eigentlich die wichtigsten Instrumente für die Digitalisierung von großen Unternehmen sind.

[00:16:48]

Und vielleicht ist das ja die große Chance für Europa, gerade für Deutschland, weil hier eben sehr viel verarbeitende Gewerbe ist.

[00:16:56]

Die Frage ist Was kann man tun, damit dieses Feld noch schneller, noch stärker wird?

[00:17:03]

Also ich glaube, erstmal ist das richtig gut, dass das passiert. Ich beobachte das auch und das ist ja unsere absolute Wirtschafts, Tradition und Kraft. Und dass die sich so entwickelt ist super. Ich glaube es wäre gut und auch da sehe ich ein paar Ansätze, wenn man, wenn man dann auch sozusagen das Data Processing, also die Verarbeitung und die Analytik der Daten weiterentwickeln würde. Auch da sehe ich Ansätze bei. Bei großen deutschen Unternehmen, die das tun.

[00:17:29]

Wir haben ja den Börsengang von Palantir in diesem Jahr erlebt. Was ich wirklich auch ein interessantes Momentum finde dass ein Unternehmen, was wirklich eine eine dreistellige Millionensumme Verlust produziert, seit Jahren dann so an die Börse geht. Man muss glaube ich nicht auf Palantir allein setzen, um wirklich diese diesen Data inside zubekommen, sondern ich glaube auch da wäre es extrem wichtig, dass die deutsche Industrie sich auch über Grenzen zusammentut und versteht, was da für ein Potenzial drin liegt, das wirklich zu entwickeln und alternativ Möglichkeiten aufzubauen.

[00:18:01]

Aber wenn wir über über 2021 reden, dann glaube ich, müssen wir über eine Technologie noch reden. Und das ist Quantum Computing. Das finde ich nämlich wirklich interessant.

[00:18:10]

Aber darüber reden wir doch jetzt schon seit Jahren.

[00:18:14]

Ja und nein. Wir reden seit Jahren darüber. Aber wir, wir erleben ja nicht so richtig, dass das Ding vorankommt. Und jetzt haben wir ja so ein paar Schritte erlebt, die tatsächlich etwas verändert haben. Also Google hat ja, ich glaube, das war schon Ende 2019 von der von der Quantum Supremacy gesprochen, als sie mit ihrem Quantencomputer sic! Das erste Mal belegt haben, dass sowas wirklich funktionieren kann, dass man eine Aufgabe lösen kann, Rechenaufgaben lösen kann.

[00:18:39]

Und so muss ich mich mal einmal konzentrieren. Ich glaube, dieser Computer hat 200 Sekunden gebraucht für etwas, was der weltweit stärkste reguläre Computer in 10 000 Jahren berechnen würde. 200 Sekunden gegen 10 000 Jahre. Wow. Und jetzt sind die Chinesen dieses Jahr gekommen. Ende des Jahres. Und haben auch gesagt Ja, wir haben auch den Beweis erbracht, dass das geht. Also ich glaube, das wird lange dauern, bis das eine Anwendungs Technologie im Konsumenten Bereich Konsumentinnen Bereich ist.

[00:19:05]

Aber industriell gesehen wird das glaube ich spannend und es wird tatsächlich unsere Vorstellung von Computertechnologie komplett verändern.

[00:19:17]

Das neue Jahr könnte für die europäische Startup-Szene vermutlich mit keiner besseren Nachricht starten. Junge Technologiefirmen überholen in gewisser Weise die Konkurrenz aus den USA. Sie sind für Investoren attraktiver als amerikanische Startups. Das zeigt eine aktuelle Datenanalyse des Münchner Risikokapitalgeber Early Bird für das Handelsblatt. Mehr dazu weiß meine Kollegin Larissa Holzkirche. Herzlich willkommen, erstmal. Larissa Europäische Neugründungen lassen das Silicon Valley in diesem Punkt hinter sich zurück. Das ist eine gute, aber auch irgendwo eine überraschende Nachricht. Verrate uns doch bitte Womit locken die Europäer die Kapitalgeber denn an?

[00:19:57]

Also was macht sie so interessant?

[00:19:59]

Hallo Lena, ja, unsere Daten zeigen tatsächlich, wenn ich einen Euro in ein europäisches Startup stecke, dass ich als Investor dann im Erfolgsfall, wenn das Startup an die Börse geht oder einen Exit hinlegt, über eine Milliarde Dollar, dann bekomme ich bei einem europäischen Startup viel mehr Geld zurück. Also dieser Euro, der verändert sich um das elf komma neun fache in Europa und eben nur um das 9,9 fache in den USA und das 9,1 fache in Asien. Das heißt, es lohnt sich einfach viel mehr, das Geld in Startups in Europa zu investieren.

[00:20:34]

Und deren Risiko zum Scheitern ist auch nicht mehr so groß. Wie kommt das denn?

[00:20:39]

Ja, das ist tatsächlich auch ein überraschender Befund. Früher war es so, dass in Europa zu wenig Wagniskapital für Startups da war. Und das heißt, wenn man Startkapital bekommen hat, konnte man als Gründer nicht davon ausgehen, selbst wenn man sich ganz gut entwickelt, dass man dann in einer zweiten, dritten Finanzierungsrunde noch mehr, noch größere Summen einsammeln kann. Und inzwischen hat sich die Situation aber verändert. Das Ökosystem ist reifer geworden. Es gibt also mehr Kapital im Markt.

[00:21:08]

Und da zeigt sich Es gibt kaum noch Unterschiede, wenn es darum geht, wie viele Startups in den ersten Jahren ihres Wirtschaftens scheitern.

[00:21:17]

Jetzt haben wir über Europa geredet, über den europäischen Kontext. Wie steht denn Deutschland im Speziellen diesbezüglich da?

[00:21:23]

Ja, das ist eine ganz tolle Nachricht. Deutschland hat ähnliche gute Renditen vorzuweisen wie Europa, ist ein bisschen schwächer, aber dass es kaum nennenswert. Und wenn man sich die Überlebensraten von den Startups anguckt, dann zeigt sich, dass die deutschen Startups sogar besser durchkommen als die US Startups.

[00:21:43]

Das sind gute Nachrichten, würde ich sagen. Eine Frage, die bleibt mir da sind US Startups nicht in der Regel viel höher bewertet als die europäische Konkurrenz.

[00:21:53]

Ja, das stimmt. Man kennt natürlich diese Nachrichten von den unglaublich vielen Einhörnern, die es da in den USA gibt. Unsere Daten zeigen aber das heißt nicht unbedingt, dass das die Startups am Ende wirklich mehr wert sind, weil diese Einhorn Bewertung das sind ja nur fiktive Werte, die sich Gründer und Investoren ausdenken, wenn sie die nächste Finanzierungsrunde angehen. Und wenn es dann zum Exit kommt, zum Verkauf der Firma zum Beispiel, dann erst entscheidet der Markt, was das Unternehmen wert ist.

[00:22:22]

Ja, genau da stehen. Da stehen die deutschen und Europäischen eben besser da.

[00:22:27]

Wieder was dazugelernt. Larissa Dann lass uns das jetzt doch mal resümieren. Was bedeutet all das, was du jetzt gerade gesagt hast, für die Gründer?

[00:22:35]

Ja, also das bedeutet in allererster Linie erstmal, dass Investoren weltweit total aufgeregt sind und in Europa investieren wollen. Das sehen wir eigentlich auch schon in den letzten Monaten. Wir hatten noch nicht die Daten, die uns gezeigt haben, warum das eigentlich so ist. Also gerade die US Top Investoren, die haben in den letzten Jahren enorme Engagement hier vervielfacht und Namen wie Sequoia und Bessemer, also US Top Investoren, die Eröffnung jetzt auch Niederlassungen in London und da werden wir in den nächsten Jahren sehen, dass die halt hier viel, viel stärker investieren und dadurch wird sich der Wettbewerb um die Startups erhöhen.

[00:23:12]

Das heißt einerseits für unsere Wagniskapital Geber, die müssen sich echt anstrengen um um die guten Deals zu bekommen. Und für die Gründer ist das einfach eine enorm gute Situation. Die können sich ihre Investoren in Zukunft aussuchen und es gibt jedenfalls keinen Grund mehr, in die USA zu wandern, wie das früher war. Ganz im Gegenteil. Die Personalkosten sind sind hier günstiger. Es gibt, das hat gerade Corona gezeigt, viele, viele Vorteile in Deutschland zu gründen. Ja, und es gibt einfach keine Nachteile mehr.

[00:23:39]

Ja, spannend mit so guten Nachrichten. Da schließen wir doch gerne ab. Larissa, herzlichen Dank für deine Zeit und deine Infos. Sehr gerne Lena TÜVs.

[00:23:55]

Redaktionsschluss für diese Folge war wie gewohnt um 16 Uhr. Vielen Dank auch an die Kollegen Christian Heinemann und Alexander Voss, die sich täglich Stunden mit der Produktion unserer Sendung um die Ohren schlagen, damit sich diese Arbeit auch so richtig lohnt. Würden wir von Ihnen, liebe Zuhörer, gerne wissen Was gefällt Ihnen gut? Und noch wichtiger Was können wir besser machen? Schicken Sie uns doch gerne eine Nachricht mit Ihrem Feedback oder aber auch mit Themen, Wünschen oder sonstigen Anregungen.

[00:24:22]

Sie erreichen uns unter Today at handelsblatt.com. Fürs Erste sage ich nun alles Gute. Bleiben Sie gesund. Bis zum nächsten Mal.