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Audio nauf. Wie überführt man einen Mörder? Warum werden Menschen zu Tätern? Und welche Abgründe können in jedem von uns stecken? Im Stern Crime Podcast Spurensuche erzählen Ermittler und Spezialisten über ihre spannendsten Fälle und die Herausforderungen ihres Berufes.

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Es gibt viele abenteuerliche Geschichten darüber, wie man Trailer Hunde geholfen haben, Verbrechen aufzuklären. Ich treffe heute Christian Werder, die bei der Berliner Polizei mahnt, weil auch Hunde und Hundeführer ausbildet.

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Man Trailer sind bei der deutschen Polizei noch nicht allzu lange im Einsatz. Sie haben ja auch gleich gesagt Mein Trailer heißt es eigentlich gar nicht. Da kommen wir bestimmt sofort drauf. Vielleicht erzählen Sie uns einfach mal, was es damit auf sich hat und worauf diese Hunde eigentlich trainiert werden.

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Ja, also in der Tat heißt es bei der Berliner Polizei Personen, Spürhund, Führer bzw. Personen Spürhunde. Die Kurzfassung ist PSK. Also wenn irgendeiner vermisst wird, dann während PS Hasankeyf angefordert und nicht meine Trailer begründet. Dadurch, dass wir ja in Deutschland leben und eine Behörde sind und einfach Personen Spürhunde. Uns geht es leichter von den Lippen als manch Trailer.

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Ist auch so ein bisschen Modebegriff. Kann das sein? Es ist so in der Hunde Aus-Bildung Szene irgendwie gerade sehr anders.

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Genau von von Privaten hört man das dann immer sehr gerne. Mein Hund ist ein Mann Trailer und da, sondern wir uns schon ein bisschen ab, weil wir halt wirklich dienstlich ausgebildete Hunde haben, die Person Spürhunde heißen. Bei der Berliner Polizei gibt es die Person Spürhunde seit circa zehn Jahren ging damals los als Pilotprojekt, wo man zwei Kollegen gesucht hat plus Hunde, um sozusagen die in der Polizei zu etablieren. Andere Bundesländer Bayern, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern sind in dem Gebiet schon etwas älter und wir haben uns mehr oder weniger mit denen zusammengetan und mit dem Bayerischen Roten Kreuz und haben hier im Prinzip die beiden Hunde ausgebildet.

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Das heißt, da kamen Polizisten mit eigenen Hunden und das war so die Keimzelle der Hundestaffel hier.

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Na, der Hundestaffel nicht, weil wir sind ja eine gesamte Hunn, oder? Die Berliner Polizei hat eine Hundestaffel, bestehend aus 54 Hunden plus 33 zirka immer 33 Spezial Hunden, die sich dann nochmal in den verschiedenen Spezialisierungen unterscheiden, nämlich in Rauschgift, Suche und Sprengstoff, Suche und Leichen Suche und und wir als Pessoas Person Spürhunde sind da eben auch mit hat Spezial Hunde vertreten und die Ausbildung, da wir ja damals in Berlin keine große Erfahrung in diesem Bereich hatten, also was man sich so erlesen konnte, fand dann eben in einer Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz statt und anderen Länderpolizeien.

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Das klingt ja so ein bisschen wie ein Traumjob, den ganzen Tag mit Hunden zu arbeiten. Was war denn bei Ihnen zuerst die Liebe zu den Hunden oder die Karriere bei der Polizei?

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In der Tat war es die Polizei. Also eigentlich bin ich da komme ich aus Thüringen und mein ganzes Leben bestand eigentlich darum zu hoffen, irgendwann groß genug, groß genug zu sein, um zur Polizei zu gehen. Leider gab es zu meiner Zeit damals andere Einstellungs Voraussetzungen und ich war leider zu klein für die Thüringer Polizei. Also bin ich nach Berlin die andere Einstellungs Voraussetzungen und bin hier angenommen worden. Hab dann zweieinhalb Jahre auf einer Einsatzdauer Hundertschaft mein Dienst versehen und als dann endlich bzw.

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als dann eine Ausschreibung kam zu den Hundeführer hab ich gesagt ich probier das. Und dabei ist eigentlich so die Liebe zum Tier oder zum Hund entstanden, weil meine Eltern haben mich so erzogen, dass ich keine Tiere haben durfte, weil sie immer gesagt haben, wenn die mal sterben, dann bin ich ganz traurig. Und das wollten die nicht. Nein. Also es ist in der Tat so! Er ist der Polizist und dann der Hund.

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Wie ist denn diese Beziehung rund? Mensch bei der Polizei haben das ja gerade erwähnt, das wird ja sicher eine enge Beziehung oder haben Sie immer mit anderen Hunden zu tun?

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Nein. Also ich habe in der Tat mit den anderen natürlich zu tun, die ich ausbildung und natürlich auch mit meinen eigenen. Ich habe zwei Hunde, einen, der mittlerweile elfeinhalb Jahre alt ist und einen Youngster, den ich gerade ausbildet. Er ist anderthalb Jahre. Die Beziehung ist sehr eng und muss auch, muss auch eng sein, mehr draußen als Team funktionieren und das in einer gewissen Abhängigkeit.

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Und nur wenn sich mein Hund auf mich verlassen kann, kann ich es eben auch auf ihn. Und das muss muss wirklich passen und stimmig sein. Und es ist elementar.

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Wichtig ist, dass dann so ein Kollege, der quasi 24 Stunden bei einem ist.

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Ich würde sogar sagen 24 Stunden plus, weil es hört Ja, es hört nie auf, er ist erst immer dabei. Ob wir in Urlaub fahren. Dann nehmen wir den Hund mit, ob wir ins Restaurant gehen. Okay, da sitzt er im Auto, aber er ist halt immer dabei, wenn immer.

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Und wie suchen Sie den aus? Also das ist dann tatsächlich ein Polizei. Eigener Hund wahrscheinlich. Aber wie sucht man diese Welpen aus?

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Also Person spürend Bereich? Ist es ein bisschen anders als bei den normalen Schutzherrn? Wir haben das Privileg oder wir müssen mit den Hunden schon relativ früh beginnen. Mit der Ausbildung. Nämlich dann, wenn sie von der Mutter Hündin im Prinzip einen neuen Besitzer, nämlich mich oder eben einen anderen Hundeführer übergeben werden. Das ist im zarten Alter von 8 Wochen. Und dann ist es also ein bisschen unterschiedlich, inwieweit und mit welchen Züchtern wir zusammenarbeiten. Das wird vorher alles gecastet.

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Und wenn wir ein gutes Gefühl bei haben und auch eine gewisse, ein gewisses Vertrauen zu den Züchter, dann kommt es auch immer so ein bisschen auf den Züchter an, ob wir uns selber den Hund aussuchen dürfen oder ob der Züchter halt einfach einen bestimmten und ihre beiden Hunde.

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Was sind denn das für Rassen?

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Also meine beiden sind bayerische Gebirgs schweißt Hunde. Das ist eine Jagdhunde Rasse, die eigentlich den Jägern vorbehalten ist und wir aber durch Beziehungen einen Jäger gefunden haben, der uns quasi aus seinem Wurf eingibt. Das war damals der erste, der sozusagen hier begonnen hat und der zweite ist auch ein bayerischer Gebirgs Schweiß, allerdings von einem anderen Züchter und den durfte ich mir raussuchen.

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Was zeichnet denn diese Rasse so besonders aus?

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Also es sind. Es sind Jagdhunde, die ja im Prinzip von der Genetik her schon von vor Jahrhunderten dazu gezüchtet sind, eine gewisse Spur zu verfolgen, nämlich die tierische Spur in der Jagd.

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Sie sind sehr Führer bezogen, sind aber auch sehr eigen und stark. Wenn man sich vorstellt, dass der kleine Hund dieses Wildschwein stellt, dann müssen die auch eine gewisse Robustheit haben. Das hat alles der bayerische Gebirgs. Ichweiß, Hund. Nichtsdestotrotz haben das natürlich auch ganz, ganz viele andere Hunderassen. Der Hund, der wahrscheinlich den meisten draußen bekannt ist als klassischer Montréal Hund, ist der Bluthund. Der Santo Hubertus Hund ist der ganz Große mit ganz vielen Falten und diesen ganz Langen.

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Der hat aber auch ein Kampfgewicht von 50 Kilo.

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Und logistisch ist es bei der Polizei ein bisschen schwierig, weil wir müssen natürlich auch dafür sorgen, dass die Hunde in gewissen Boxen transportiert werden. Dazu brauchen wir dann wieder dementsprechend große kleine Autos. Und das ist halt mit der Rasse bayrischer Gebirgs Schweinehund etwas einfacher zu gestalten, da sie so ein circa 20 Kilo Endgericht haben.

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Das heißt, den kann man notfalls auch mal hochheben. Genau so sieht es nämlich aus. Und wenn, wenn man in Kreuzberg unterwegs sind, wo natürlich ein Hinterhof sich dem anderen angrinst oder anschreit, dann kann das schon mal vorkommen, dass wir eben den Hund auch über die Zäune heben müssen. Und da hätte ich dann schon mit einem 50 Kilo BlÃtter und Probleme.

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Wir werden schwerer als Sie. Ja, fast. Darf ich fragen, wie die beiden heißen?

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Denn der Alte heißt Benji und der Junge heißt Gustav.

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Geben Sie die Namen oder sind das diese Züchter? Namen, die die von vornherein bekommen?

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Also wenn Sie der ist auch ausgesucht worden vom Züchter, der hat den Namen in der Tat vom Züchter und Gustav war mein Produkt.

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So kommen wir doch mal zu dem zu den Aufgaben der MAN Trailer Hunde oder vielmehr der Personen Spürhunde. Die können ja nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden, sondern ich hab gelesen selbst im Auto hinterlassend. Personen angeblich genug verfügbare Spuren. Also der Hund wird darauf konditioniert, den Individual Geruch einer bestimmten Person zu verfolgen. Der Individual Geruch ist gleichzusetzen, wie der Fingerabdruck ganz einmalig und besteht anders wie der Körpergeruch aus verschiedenen Faktoren wie Vererbung, kulturelle Hintergründe, Ernährung, Stoffwechsel, Schweiß.

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Also all das spielt eine Rolle, was den Individual Geruch ausmacht. Der Mensch hat ungefähr 2 000 Milliarden Hautzellen und davon verliert er pro Minute um die 40 000, die immer wieder neu aufgebaut werden. Er verliert sie und baut sie wieder neu aus.

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Und verlieren heißt aber in dem Sinne nicht man verliert die irgendwie unterwegs, sondern die bauen sich im Körper ab. Oder sind das wirklich kleine Elemente? Genau.

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Es sind ganz kleine Partikel, die an die an die Natur, an die Umwelt abgegeben werden, also die man wirklich verliert. Genau das passiert ständig und immer. Also auch wenn wir jetzt hier sitzen, haben wir schon ganz viel individuellen Geruch, der jetzt hier unter uns liegt, den der Hund wahrnehmen würde.

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Und der Hund ist eben in der Lage, diesen Individuals noch einmal aufzunehmen und dann von A nach B, nämlich vom Ältesten nach frisch, nämlich von vom an. Also vom Anfang bis zum letztendlich Ende Person zu verfolgen. Und das über einen gewissen Zeitraum in einem gewissen Alter, in einer gewissen Altersstruktur und unter der ganzen Schwierigkeit, die er eben draußen an der frischen Luft hat, nämlich Umwelteinflüsse, die dann eine Rolle spielen. Und das kann der Hund, wenn man sich jetzt vorstellt, dass das auch noch passiert, wenn der Mensch im Auto sitzt.

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Ja, es passiert der Hund. Der Mensch verliert auch im Auto seine Hautzellen und seiner Hautschuppen. Und ja, natürlich würde der Hund auch im Auto dieses wahrnehmen. Aber das Auto, sein umschlossene ist Objekt. Und die Möglichkeit, das natürlich Hautschuppen von der Person, die sich in diesem Fahrzeug bewegt, nach draußen dringen, ist im Sommer, wenn ich ein Cabrio fahre, sicherlich möglich. Vielleicht auch im Winter, wenn alle Fenster nach unten, wenn alle Fenster offen sind.

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Aber es ist natürlich sehr schwierig, wenn ich mir vorstelle, das Auto fährt mit 100 Kahm h über eine Stadtautobahn mit geschlossenem Fenster, da ist eine Klimaanlage hat. Und deswegen man nennt die Verfolgung einer Person im Fahrzeug Kathrine werden polizeilich geführte Personen Spürhunde dieses nicht anbieten. Also immer wenn eine Person in in einen Bus, in eine Straßenbahn oder in ein Auto oder ein Auto sich befindet und sich damit fortbewegt, wird der Person Spürhund an seine Grenzen kommen und sagen Hier endet für mich die Spur und das zeigt er auch ganz deutlich an richtig?

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Wie macht er das? Weigert er sich weiter zu gehen?

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Oder man sieht es. Man sieht es im Verhalten des Hundes ganz elementar bei der Ausbildung von Hund und Hundeführer. Das Lesenlernen des Hundes, also der Hundeführer, muss genau darauf achten Wie sieht der Hund wann aus? Und wenn ich weiß, wie mein Hund aussieht, wenn er in einer Spur hat, deute ich das dann so? Also es wird für fremde Personen nicht sichtbar sein. Aber ich als Hundeführer weiß ganz genau, er hat halt nichts mehr.

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Können Sie beschreiben, wie er aussieht, wenn er nichts mehr hat?

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Also das ist ganz lustig, weil ich habe zwei Hunde, die sehr unterschiedlich aussehen, weil sie nichts mehr haben. Also bei dem einen ist es in der Tat so der Alte, der Erfahrene. Ich glaube auch deswegen ist es ganz klar bei ihm. Er geht einfach nicht weiter. Also er wird die, wenn wir jetzt in einem Kreuzungsbereich sind. Er wird die Kreuzung Scharmer auslaufen, wird aber relativ schnell wieder zu mir kommen und sagen Ich habe nichts mehr.

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Das ist meine Aufgabe zu sagen Okay, guck doch nochmal in die andere Richtung oder nochmal zurück. Und er wird da aber keine Spur wenden, wenn er keinen Geruch hat. An dieser Stelle läuft er einfach nicht weiter. Um beim Kleinen da sind wir noch ein bisschen am Ausprobieren sieht man es auch.

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Er probiert natürlich viel mehr aus und testet eben auch etwas weiter in die Straße, ob er wieder an Geruch kommt. Aber auch bei ihm ist es so, dass er dann eher wieder zurückkommt als vorwärts.

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Also als ob er vorwärts geht und testet er dann auch an in der Reaktion aus. Also der will ja wahrscheinlich auch seine Belohnung kriegen.

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Selbstverständlich. Unsere Hunde sind manchmal Betrüger und wollen natürlich sehr schnell an ihr Trieb hier kommen. Das trieb sie es in dem Moment Futter bzw. der Mensch am Ende, der ihm das Futter gibt. Und natürlich, wenn mein Hund Hunger hat und ein Trail ausarbeitet, dann kann es auch mal passieren, dass er versucht viel schneller ans Ziel zu kommen. Aber das sehe ich. Ich weiß, wenn mein Hund in der Arbeit ist und ich weiß, wenn er Blödsinn im Kopf hat, was natürlich bei einem anderthalb jährigen Hund oftmals passiert.

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Sie haben erzählt, es gibt diese Geruchs Moleküle in der Luft. Ich hab gelesen, dass Forscher aus Leipzig herausgefunden haben, dass Personen Spürhunde auch DNA erschnüffeln können. Ist das richtig? Haben Sie das auch so wahrgenommen? Also ich kenne, ich weiß, wovon sie reden. Das Problem ist aber wir können wir selber können es gar nicht testen, weil ich ja gar nicht an reine DNA komme, um jetzt herauszufinden, ob der Hund mit dieser reinen DNA arbeitet.

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Deswegen haben wir uns, was das angeht, keine weiteren Gedanken gemacht, weil wir mal nur DNA bekommen. Ist sehr selten. Also im Waren am Einsatz geschehen.

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Was würde das denn bringen? Im Unterschied zu diesen Geruchs Molekülen? Denn das ist ja genauso eigentlich ein Fingerabdruck.

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Richtig, es ist ja letztendlich auch ein Bestandteil davon. Also eigentlich nichts. Also das hab ich nämlich nicht so ganz verstanden.

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Ich glaube es ging in dem Fall auch nur um diese Labor Geschichte. Ob es grundsätzlich möglich ist? Ja oder nein. Und offensichtlich durch dieses Experiment bewiesen. Ja, es ist möglich. Aber. Also ich hatte noch nie einen Einsatz gehabt, wo ich mit einer reinen DNA jemanden suchen musste.

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Ein anderes Forschungsprojekt und zwar der Dienst von der Schule der Bundeswehr zusammen mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule in Hannover hat rausgefunden, dass Hunde auch Coruña Infektionen erschnüffeln können.

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In der Tat habe ich dazu einen Radio Bericht gehört, dass wohl irgendwann irgendeinem Flughafen das eingesetzt wird. Wie das läuft oder kann ich Ihnen nicht sagen. Aber grundsätzlich können Hunde ja eine Menge und wenn man den ganz klar sagt das ist das, was du mir suchen sollst. Und ein bestimmtes Verhalten dann zeigen sollst, damit du du's hast. Warum sollte es nicht gehen?

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Würden Sie sagen, dass die Möglichkeiten, Hunde einzusetzen, noch lange nicht ausgeschöpft sind bei der Polizei?

[00:15:15]

Ach. Ich denke, da gibt's immer immer noch Möglichkeiten, wie man die Hunde nage für uns nutzen kann oder polizeilich nutzen kann. Es gibt ja auch verschiedene Behörden, die andere Spezialisierungen anbieten als die Berliner Polizei oder auch Polizei. Intern gibt es Bundesländer, die in anderen Bereichen auch schon Erfahrungen sammeln. Aber es ist halt immer so eine Sache, ob man es denn tatsächlich auch braucht. Es ist natürlich immer mit Kosten verbunden.

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Und ja, da muss man dann gucken, inwieweit das funktioniert.

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Wie lange können denn die Hunde jetzt so eine Spur halten? Also über welchen Zeitraum und auch über welche Strecken?

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Ja, das ist ein sehr heikles Thema, weil man da definitiv nicht sagen kann, wann Schluss ist. Es hängt halt von ganz, ganz vielen Faktoren ab. Die Umwelt oder die Umweltfaktoren sind die einen, die es natürlich begünstigen. B Wie stark eine Geruchs Spur für den Hund wahrnehmbar ist. Also ich meine damit, wenn es z.B. draußen heiß ist, dann hat der Hund, dann haben die Bakterien wesentlich Schwierigkeiten sich zu vermehren oder zu arbeiten. Das ist ja auch das, was der Hund braucht, um letztendlich diese Spur oder die ja doch die Spur zu verfolgen.

[00:16:25]

Wenn es regnet, begünstigt das wiederum das Geruchs Bild und der Hund findet dadurch wahrscheinlich eher wieder in die Spur oder kann auch länger die Spur verfolgen.

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Über Strecken kann man auch nicht sagen, ob ein Kilometer hört man auf oder er macht mindestens 10 Kilometer, weil es eben auch so abhängig ist von ganz vielen. Es kommt ja auch drauf an Suche ich jetzt in einer Großstadt wie Berlin oder suche ich eher in Brandenburg im Forst? Also auch da kann man keine endgültige Entscheidung oder keine keine Grenze ziehen. Wo es der Hund an meiner Belastungsgrenze ist, weiß man und das kann man nicht. Es kommt immer. Es kommt auch auf die Erfahrung vom Hund und vom Hundeführer an.

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Es kommt darauf an wie gut ist mein Geruchs Artikel, den ich zur Verfügung habe. Also es ist wirklich ein ein nicht kontaminierter Geruch Artikel oder ist es ein großer Artikel, der schon durch 3 4 5 verschiedene Hände gegangen ist? Also auch da gibt es viele viele Möglichkeiten, die das Arbeiten mit dem Hund halt erschwert.

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Was sind denn so typische Geruchs Artikel?

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Also grundsätzlich sind Geruchs Artikel all die Dinge, die in Kontakt mit der zu suchenden Person geraten sind. Schön ist es natürlich immer, wenn es eigene Sachen sind.

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Also ich sage jetzt die Sturmhaube unseres Täters oder der Handschuh oder eben auch eine Mordwaffe, aber nicht so gut.

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So sind eben Sachen, die vielleicht angefasst worden sind wie der Türgriff oder die die Türklinke von einem Fahrzeug oder der Schalthebel von einem Fahrzeug, weil man da eben nicht ausschließen kann. Okay, wie viele andere Personen sind denn da schon dran gewesen?

[00:18:13]

Also Körper am besten Socke, Unterhose, das sowas. Ich freue mich, wenn ich solche Sachen als Gerüchts Artikel bekomme. Was wird denn vor Gericht als Beweis zugelassen von dem, was sie da entdecken und vielleicht auch protokollieren können?

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Also in der Tat sind unsere Arbeiten nur Indizien, sind keine Beweise vor Gericht und ich sehe auch unsere Arbeit eher wie ein Puzzlestück. Also wir sind dazu da, das Gesamtbild. Der Straftat zu vervollständigen oder zu verbessern oder zu klarer zu machen. Und da ist der Hund natürlich eine ein gutes Mittel, aber eben für einen Richter nie ein Beweisstück. Kann es auch nicht sein, weil der Hund ja ein Lebewesen ist und nicht eine Maschine, die man an und ausschalten schalten kann und auch immer gleiche Ergebnisse verlangen kann.

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Und man weiß ja auch nicht, ob er die Wahrheit sagt. Das ist richtig. Das hoffe ich. Hoffen wir aber einfach zu minimieren, weil ich halt jeden Tag mit meinem Hund trainiere und einfach weiß ok, hier. Wann betrügt er mich? Wann arbeitet er? Wenn ich diesen Unterschied beim Hund sehe. Was man. Ich denke schon, wenn man seinen Hund kennt und wenn man wie gesagt, ich mache das seit 10 Jahren das so intensiv betreibt, dann kann man das auch.

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Kommen wir doch mal zu zwei sehr spektakulären Fällen, die es in Berlin im Moment unter anderem gibt. Also es gibt ja immer viele spektakuläre Fälle in der Stadt, aber zwei sind überregional auch durch die Medien gegangen. Das eine ist der Fall, dass im Februar 2019 verschwundenen Mädchens Rebecca. Ich weiß nicht, ob sie da involviert waren oder nicht. Das ist ja auch noch ein laufendes Verfahren. Sie brauchen uns keine Details zu nennen, aber mich interessiert sozusagen grundsätzlich Was funktioniert da eigentlich anhand dieses Beispiels?

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Und zwar wurde ja auf der Autobahn am Folge Abend des Verschwindens das Auto des Schwagers erfasst durch irgendeine Erfassung Anlage. Und immer wieder suchen dann Polizisten in diesem Gebiet in Brandenburg mit den Hunden auch vier Wochen nach dem Verschwinden des Mädchens. Welche Art von Spuren wird denn bei solchen Fällen eingesetzt und was kann man dann vier Wochen später noch erwarten? Ja, also in der Tat sind das auch wieder die Personen Spürhunde, die da, denke ich, zum Einsatz gekommen sind.

[00:20:29]

Ja, die Erwartung. Wie gesagt, es hängt eben von ganz vielen Sachen ab. Und die Erwartung von einem Ermittler ist natürlich immer, dass der Hund helfen kann, eine gewisse oder die Straftat aufzuklären oder zumindest dazu beizutragen. Aber bei 4 Wochen zeitlichem Verzug sehe ich einfach habe ich meine Zweifel, dass das funktioniert. Nichtsdestotrotz kann man es ja probieren, ob der Hund startet, ob er einen Geruch aufnehmen kann oder eben nicht.

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Sind das dann Spuren von lebenden Menschen, die gesucht werden oder Täter Spuren? Oder möglicherweise eben auch vielleicht eine Leiche?

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Also in der Tat sind unsere Hunde dazu ausgebildet, im Leben zu suchen. Wir werden keine Leichen suchen. Dafür gibt es in Berlin die Spezial Hunde, nämlich die Leichen suchen und wenn dann kommen die zum Einsatz. Wenn man davon ausgeht, dass es eben eine Person ist, die Person schon tot ist.

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Der Spürhund, Spezialist und Dozent an der Polizeischule Sachsen live. Woidke sagt, dass Personen Spürhunde auch Spuren wittern können, die ein halbes Jahr alt sind. Ist das auch Ihre Erfahrung?

[00:21:40]

Nein, meine Erfahrung ist das nicht.

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Wo würden Sie denn ungefähr eine Grenze setzen? Horses. Es ist wirklich schwierig, weil es einfach von ganz vielen Faktoren abhängig ist, und wenn ich jetzt sage, meine Grenze ist 10 Tage, dann setzt man es dann voraus, dass es immer bei 10 Tagen klappt. Und deswegen kann ich in dem Fall nur sagen Unsere Hunde sind auf 36 Stunden geprüft. Auf 24 Stunden. Auf jeden Fall. Das ist ein STANDARD, der polizeilich sozusagen im ganzen Bundesgebiet gearbeitet wird.

[00:22:13]

Dass wenn ein Berliner Sachbearbeiter einen Hund aus Bayern anfordert, dann weiß der Berliner Sachbearbeiter. Dieser Hund ist geprüft auf 24Stunden. Das ist ein STANDARD Prozedere und das können sie definitiv leisten. Und alles darüber hinaus kann halt klappen, muss aber nicht.

[00:22:32]

Es gab ja zwei sehr spektakuläre Einsätze von Personen Spürhunden im Fall des sogenannten Kannibalen von Pankow. Noch weiß man ja nicht, was genau der Hintergrund dieser Tat war. Es ist auf jeden Fall ein Mordfall, der im November entdeckt wurde und man fand Knochen völlig abgenagt oder gesäuberte Knochen. Und dann haben zwei Hunde unabhängig voneinander die Spur des Opfers verfolgt von einem Taxi zur Wohnung des Tatverdächtigen, von zwei verschiedenen Punkten innerhalb der Stadt, jeweils zur Wohnung des Tatverdächtigen. Der Tatverdächtige wurde nur durch die Arbeit der Hunde gefunden.

[00:23:15]

Zwei Monate, nachdem das passiert ist, waren sie daran beteiligt.

[00:23:18]

Nein, war ich nicht. Das kann ich schon vorab nehmen. Ansonsten kann ich dazu auch gar nichts sagen. Es ist ein offenes Verfahren und da ich selber nicht beteiligt war, kann ich da nichts sagen.

[00:23:28]

Aber es klingt ja wie eine phänomenale Leistung. Absolut.

[00:23:32]

Also wenn das. Wenn das so wäre, wäre das sehr gut.

[00:23:37]

Aber möglich ist es möglich.

[00:23:40]

Also laut meiner Erfahrung nicht. Wir haben verschiedene Tests gemacht und das hat nicht funktioniert.

[00:23:46]

Ein anderer Aspekt Ihrer Arbeit ist ja auch das Auffinden von vermissten oder verlorengegangenen Personen. Also Sie haben es nicht immer nur mit Straftaten zu tun, sondern auch mit vermissten Fällen oder dementen Menschen, die sich irgendwie vom von ihrem Aufenthaltsort entfernt haben oder vermissten Kindern. Können Sie sich an einen besonders bewegenden Fall erinnern? Ja, in der Tat war das der erste lebend Fund meines Hundes, der wo man nachweislich auch später erfahren hat, dass wenn wir ihn nicht gefunden man wäre ja verstorben, weil man hätte ihn nicht gefunden, dort wo der Hund ihn gefunden hatte.

[00:24:22]

Es war ein dement kranker Mann, der von seinem Wohnhaus losgelaufen ist. Vierundzwanzig Stunden später kamen wir zum Einsatz, weil es natürlich alles dauert. Die Familie sucht erst einmal in eigener Regie. Dann kommt die Polizei. Es dauert immer erst, bevor der Diensthund zur Stelle gerufen wird. Und wir sind dann in der Tat mit der Zahnbürste des alten Mannes am an der Wohnungstür gestartet. Und Benjy Leave zirka ein Kilometer Kreuz fällt ein, wo ich mir auch schon während des gesamten Traits Gedanken gemacht habe.

[00:24:56]

Wenn ich mir vorstelle, wie dieser Mensch hier lang. Meine hätte da nicht langlaufen können, wo wir lang gelaufen sind. Aber das ist eben die Krux mit dem Geruch. Wir wissen nicht, wo er letztendlich liegt, nämlich nicht da, wo die Fußspuren sind, sondern da, wo der Wind oder die Umwelteinflüsse ihn halt hin tragen. Und am Ende sind wir in einen Wald Stück gekommen, wo Benjy ein circa 10 mal 2 Meter großes Thuja Hecken Stück umkreist hat wie ein Wahnsinniger, wo ich dachte entweder kommt das Wildschwein jetzt hier aus dem Bus oder wir haben jetzt tatsächlich den Opa gefunden und es war wirklich so also wir haben einen gerufen und der Hund ist auch in den Busch rein und das macht er eigentlich nicht, wenn er sich nicht wirklich sicher ist.

[00:25:44]

Da ist meine Zielperson drin und ja, dann konnten wir Erste Hilfe Maßnahmen einleiten und der Opa lebt.

[00:25:52]

Das heißt, er war in einem kritischen Zustand. Also es ist durch die Unterkühlung in der Nacht und dem Wasserverlust. Weil er hat ja nichts zu essen zu trinken gehabt. War es so, dass der Arzt im Krankenhaus gesagt, zwei Stunden länger und er wäre verstorben?

[00:26:07]

Und war der Mann in der Lage, später zu realisieren, dass sie ihn gerettet? Leider, leider nicht. Also das war natürlich geschuldet der Krankheit nicht möglich. Aber die Familie hat dann natürlich nochmal ein Dankschreiben geschickt und die Sachbearbeiter hat die Sachbearbeiterin, die war auch ganz happy und wir natürlich auch.

[00:26:24]

Wie ist das eigentlich? Merkt der Hund, dass er dann Erfolg hat und wie? Wie äußert sich das?

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Also ich bin schon der Meinung, dass das merkt, weil natürlich ganz viele Endorphine und und und Hormone da eine Rolle spielen, die ich im Training gar nicht dem Hund so rüberbringen kann. Klar freue ich mich auch, wenn wir im Training zu unserer Person kommen, aber nie so emotional wie an dem. Wo ich halt wirklich ein echt Pfund habe und das ist dann sozusagen. Also er spürt der Hund dann auch anhand ihres Körper Geruchs, dass da eine Sondersituation besteht und dass das irgendwie aufregend ist.

[00:26:58]

Ja, das genau so denke ich oder so macht es für mich den Eindruck. Und wenn ich mich dran erinnere, so war es auch. Also der war da wirklich ganz, ganz, ganz euphorisch und begeistert und wollte gar nicht mehr von dem Opa. Und es war wirklich nicht wirklich wirklich schöne Sache.

[00:27:15]

Kriegt er dann abends auch eine Extraportion oder irgendwas Besonderes? Nee, abends abends nicht. Weil natürlich der zeitliche Faktor. Er hat es dann am Abend schon wieder vergessen. Aber vor Ort hat er sein Jackpot gekriegt. Das war dann ausreichend. Er liebt Fisch. Deswegen gab's Fisch. Den hab ich immer dabei. Wie oft kommen denn die Hunde zum Einsatz?

[00:27:34]

Ja, das ist in der Tat auch sehr unterschiedlich. Ziel ist es, eine 24/7 Rufbereitschaft zu stellen, indem wir rund um die Uhr im Prinzip einen Hund vorhalten können, dass dieser Hund dann, egal wann immer zum Einsatz kommt. In der Tat sind wir zurzeit zu wenige dafür, um diese 24 Stunden aufrechtzuerhalten. Und deswegen sagen wir Einsatz technisch in der Büro Dienstzeit. Weil anders bekommt man uns zurzeit eben leider nicht aufgrund der wenigen Hunde. Drei bis vier Mal in der Woche ist unsere Einsatzzeit.

[00:28:09]

Warum sind sie zu wenige? Gibt's da keine Planstellen oder keine Bewerber oder keine passenden Hunden? Hunde? Wo ist sie? Wo ist der Engpass?

[00:28:17]

Naja, einmal ist der Engpass natürlich in der langwierigen Zeit der Ausbildung. Die beträgt ca. 2 zweieinhalb Jahre. Da kann natürlich eine Menge passieren. Man muss sich vorstellen, man fängt jetzt an mit einem 8 Wochen alten Hund, wo man im Prinzip ja noch nichts sieht, außer vielleicht die Gene, die man im Vorfeld schon sich angeschaut hat. Und dann stellt man plötzlich fest Nach einem Jahr Mensch, der eignet sich vielleicht doch nicht so, also fängt man wieder von vorne an und das ist halt so.

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. Es ist halt schwierig, das rund um die Uhr am Laufen zu halten, dass man immer genug Hunde vorhalten kann, die dann eben auch Einsatz von da sind. Zurzeit sind wir viel in der Ausbildung, was sehr viel ist, aber sie sind eben noch in der Ausbildung im 3. Einsatz Hunde. Aber wie gesagt, wenn ihr Einsatz Hunde sind plus 3, dann sind wir gut aufgestellt. Das kann man dann sagen. Aber es dauert noch ein bisschen.

[00:29:09]

Es gab ja auch verschiedene andere Tiere im Polizeidienst. Ich habe mal ein bisschen nachgeguckt, z.B. gab es in Hildesheim ein ganz legendäres Polizei Schwein Luise, das wohl auch durch außerordentliche Fähigkeiten auffiel. Andere experimentieren mit Bienen. Zum Aufspüren von Drogen kann man offenbar sehr schnell trainieren. Aber die haben ja auch nur eine kurze Lebenszeit. Und die niederländische Polizei testet Adler für die Jagd auf Drohnen. Die scheinen also eine Fähigkeit zu haben, diese Drohnen auch wirklich Furcht frei anzugreifen und vom Himmel zu holen.

[00:29:44]

Und das letzte Tier, was ich gefunden hab, ist die wiederum die niedersächsische Polizei, die mit einem Truthahn Geier experimentiert hat, der Leichen aufspüren soll. Haben Sie noch andere Tiere im Einsatz oder kennen Sie andere Tiere im Polizeidienst?

[00:29:59]

Nein. Also in der Tat hier ganz klassisch veranlagt. Wir haben den Hund und das Fass mit dem Krokodil und den Elefanten können wir nicht.

[00:30:09]

Nein. Also es gibt in der Tat bei der Berliner Polizei nur Hunde und mir fällt jetzt auch nichts anderes sein.

[00:30:14]

Und sie haben auch keine Experimente oder Ideen, wie das erweitert werden könnte. Ich selber nicht.

[00:30:20]

Aber das liegt daran, dass ich mit meiner Ausbildung Spürhunde genug zu tun habe.

[00:30:26]

Wenn man so viele Jahre sie sagten, sie machen es schon 10 Jahre mit Hunden trainiert laufen, lernen Sie denn auch irgendetwas von Ihrem Hund? Das ist eine gute Frage.

[00:30:37]

Also ganz bestimmt lerne ich von meinem Hund. Also er kann definitiv besser riechen als ich das ist. Ich glaube, das Ausschlaggebende. Er hört viel besser als ich. Nicht immer auf das, was ich sage. Ja, ich ich denke schon, weil man ist ja auch Team. Also im Prinzip lernt man immer voneinander und. Ja, doch, ich denke schon, man. Man kann eine Menge lernen und wenn es das ist, das ich jeden Tag mit ihm rausgehen muss, egal was für Wetter ist.

[00:31:08]

Sehen Sie denn die Welt mit anderen Augen? Achten Sie auf andere Dinge oder denken Sie Oh, das könnte irgendwie einen Geruch tragen?

[00:31:15]

Oder ist es einfach völlig eine völlig überzogene Vorstellung von mir?

[00:31:20]

Nein. Also man achtet. Man geht ja ganz, ganz anders mit einem Diensthund um als jetzt. Vielleicht mal so als ich, vielleicht mit meinem Privat und wenn ich einen hätte. Also der hätte sicherlich mehr Freiheiten, als ich jetzt meinem Dienst zugestehe, weil das ist ja mein Arbeitsmittel. Und natürlich, wenn ich jetzt Gassi gehe. Die Ausbildung hört ja nicht auf, nur weil mein Dienst beendet ist. Also auch da beobachte ich ihn ja. Lerne ihn zu lesen, guck, wie er mir was zeigt.

[00:31:49]

Fast zeigt er mir mal den Jagdhunden. Ist es halt prädestiniert, wenn sie eine Fährte haben von einem, von einer Katze oder von einem Reh.

[00:31:56]

Also man sieht das sofort und das kann ich dann wieder in die Arbeit ummünzen, wenn ich weiß Okay, mein Hund hebt das Bein und steht wie erstarrt da, dann weiß ich, wenn er das im Trail macht, dann wird es nicht sein, weil er gerade meine Zielperson sucht, sondern wahrscheinlich, weil ein Wildschwein oder ein Reh seine Spur kreuzt oder gekreuzt ist.

[00:32:16]

Sie macht gerade den Unterschied zwischen dem Polizeihund und ihrem Privaten. Und wie ist denn so ein Polizeihund? Leben. Da müsste ich jetzt mein Hund fragen. Ich glaube, er hat es bei mir ziemlich gut. Aber es ist schon. Man hat ja eine gewisse Verantwortung dem Dienstherrn gegenüber. Also der Hund gehört dem Land Berlin und dementsprechend muss ich ja auch, finde ich bewusster. Vielleicht mit ihm umgehen als ich. Vielleicht mit meinem kleinen Dackel, der meiner Oma gehört oder oder.

[00:32:45]

Also es ist schon. Für mich ist es schon ein Unterschied. Ist das ein Privater und oder ein Diensthund? Und sehr wohl geht man eben auch anders. Ich anders mit ihm einfach um das er gewisse Sachen halt nicht einfach machen darf, weil ich das nicht möchte. Das möchte ich vielleicht bei meinem Privat und auch nicht, aber da bin ich vielleicht etwas nachsichtiger oder gebe vielleicht schneller das okay für irgendeine gewisse Handlungen, wo ich bei dem Dienst und hat einfach nur etwas fordere, weil ich sage Nein, wir müssen hier noch ein bisschen zusammenrücken oder noch besser miteinander kommunizieren.

[00:33:16]

Also der Föten etwas strenger reguliertes Leben als ein privater bei mir zuhause auf jeden Fall. Und ist das für den Hund eigentlich eine große Herausforderung? Oder nimmt er das auch gerne an, weil er diese Beschäftigung auch mag? Also ich glaube die Hunde. Wir zwingen ja die Hunde nicht, irgendwas zu machen. Ist es wirklich so? Die haben das in ihrem ganzen Körper. Sie wollen arbeiten. Sie. Sie möchten sie. Sie wollen uns gefallen. Sie wollen mit uns was erreichen.

[00:33:44]

Und das ist schon, denke ich, für sie auch eine Art Befriedigung und eine Art Erfüllung in ihrem Dasein.

[00:33:51]

Und funktioniert das, wenn Sie beispielsweise einen Hund abgeben würden an einen Kollegen aus irgendeinem Grund unserem Du musst dich jetzt die nächsten fünf Jahre um dieses Tier kümmern. Funktioniert das?

[00:34:01]

Grundsätzlich denke ich schon, es funktioniert, weil der Hund hat es ja gelernt, also hat er gelernt zu arbeiten. Und warum sollte er es nicht bei einem anderen auch tun? Na klar wird das eine gewisse Zeit dauern, dass auch die beiden neu zu einem neuen Team zusammenwachsen. Aber ich denke, grundsätzlich macht das der Hund, egal wer jetzt in unserem Fall hinten an der Leine hängt. Weil sie einfach wollen und das ist ganz, ganz wichtig. Sie müssen wollen, wenn sie nicht wollen, dann haben wir Pech.

[00:34:28]

Sie sagen das so schön, wer da hinten an der Leine hängt. Also wer ist der Führer und wer läuft hinterher?

[00:34:34]

Also in der Tat ist der Hund, wenn wir wählen, der Führer, weil er hat die Nase. Er bestimmt, wo es lang geht. Natürlich im Alltag leben. Bin ganz klar hab ich den Führungsanspruch und der Hund folgt mir. Aber in der Arbeit ist es in dem Fall halt was anderes, weil ich dem Hund ja nicht erzwingen. Dann bräuchte ich ihn nicht, wenn ich ihm ständig sagen muss Jetzt müssen wir nach rechts, jetzt müssen wir nach links.

[00:34:56]

Jetzt müssen wir über die Kreuzung geradeaus. Also da bin ich abhängig von ihm, von seiner Nase und muss ihm dann folgen.

[00:35:03]

Kommen wir doch mal zu den schwierigen Seiten. Zum Schluss nochmal ein bisschen das Persönliche. Hatten Sie denn auch schon verletzte Hunde unter dem Dienst verletzt wurden oder von denen Sie sich verabschieden mussten? Ja, ich selber.

[00:35:15]

Also ich habe vier Hunde schon gehabt und zwei sind halt schon gegangen. Ja, das ist sehr, sehr schmerzlich. Na klar, es ist. Es hilft immer ein bisschen, wenn man schon Ersatz hat, damit man eben nicht alleine da ist. Aber das ist natürlich Gang und Gebe für ein Hundeführer, dass er sich auch damit auseinandersetzen muss. Was ist, wenn im Dienst verletzt ist? Gab es bestimmt. Also ich selber hatte noch keine Verletzungen im Dienst.

[00:35:37]

Welche Rolle spielen denn diese Hunde in ihrem persönlichen Leben? Na, eine ganz große, sie sind Familienmitglieds. Sie sind da. Sie. Sie trösten einen. Sie bringen einen zum Lachen. Sie sie bringen auch manchmal zur Verzweiflung. Das gehört halt alles dazu. Zu so einem Hundeführer. Man muss sich drauf einlassen, mit allem positiven und genauso negativen Aspekten. Ja, wie gesagt, ich würde nichts anderes machen wollen.

[00:36:07]

Jetzt Frau werden. Herzlichen Dank für das Gespräch. Tagschicht.

[00:36:17]

Audio nauf.