Das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs. Guten Morgen allerseits. Heute ist Donnerstag, der vierte März und das sind unsere Themen. Deutschlands Halver Corona Neuanfang. Googles überraschende Schmusekurs BaFin. Aufseher stoppen. Bremer Bank. Coruña Krise Politik in Berlin war gestern wie Politik in Brüssel Wie bei wichtigen EU-Gipfeln zog sich die Corona Runde von Bund und Ländern in die Länge, dass die Nerven angespannt sind. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Karriereplanung zeigte sich bei Markus Söder Bayerns Ministerpräsident, giftete Armin Laschet oder SPD Hoffnung Olaf Scholz an Weiß nicht, was Sie getrunken haben.

Sie sind hier nicht Kanzler. Angela Merkel berichtete kurz vor Mitternacht von harten Verhandlungen. Wer Optimismus braucht, kann ihn in ihrem Satz suchen. Der Frühling 2021 wird anders sein als vor einem Jahr.

Stufenplan Sachlich darf am Ende die allgemeine Distanzierung von Merkel registriert werden. Jenseits der formalen Fortsetzung des Lockdown. Bis zum 28. März Die Öffnung von Geschäften, Restaurants oder Kulturbetriebes ist nicht mehr strikt. Vom Inzidenz wird 35 abhängig, wie eigentlich von der Kanzlerin gewünscht. Jetzt gelten beim sogenannten Inzidenz Wirrwar die Werte von 50 bis 100 über 100 aber wird die Notbremse gezogen. Umfangreiches Impfen der Bevölkerung soll von Ende März an beim Arzt möglich sein. Dabei wird Astra Seneca nun auch an Ältere über 65 schimpft.

Ab 8. März dürfen Deutsche wieder mehr Menschen treffen. 5 Personen aus zwei Haushalten sind erlaubt. Einen wöchentlichen Corona Schnelltest zum Nulltarif soll jeder Bundesbürger bekommen. Die Kosten übernimmt der Bund mithilfe einer Task-Force, die es bisher seltsamerweise nicht gab. Deutsche Unternehmen sollen außerdem den Beschäftigten im Büro oder der Werkhalle wöchentlich mindestens ein Schnelltest Angebot machen.

Coruña Tests bei Aldi In den USA werden die Bürger sogar in den Supermärkten des Discounters Wal-Mart geimpft. So weit sind wir hier nicht. Aber immerhin verkaufen Aldi Süd und Aldi Nord von Samstag an Corona Schnelltests. Wer eine 5er Packung für vier und zwanzig komma neun und neunzig will, muss sich an der Kasse melden. In der nächsten Woche nehmen dann auch die Drogeriekette DM und Rossmann Produkte dieser Art ins Sortiment. Auf Kuba arbeiten gleich vier Firmen an einem Impfstoff. Zwei davon gehen nun in die letzten Prüfungen.

Als Name der Vakzine ist souverÃn ja beliebt. Spanisch für Souverän.

Datenschutz 3 Kartellrechtliche Verfahren allein in den USA, dazu die veränderte Stimmung der Nutzer in Sachen Privatsphäre. Das alles war selbst für einen Giganten wie Google zu viel. Der quasi Monopolist bei Suchmaschinen überrascht die Welt mit der Mitteilung, ab dem kommenden Jahr auf das Teufelszeug Cookie Tracking zu verzichten, d. h. damit auf personalisierte Werbung. Ein Produktmanager kündigte das in einem Blogeintrag an. Spektakulär wie Günter Schabowski grenzt Bemerkung 1989 Sofort, unverzüglich. Google Nutzer werden dann beim Surfen nicht mehr über mehrere Webseiten hinweg verfolgt.

Die Werbeindustrie muss sich mit Angaben über Konsumenten Gruppen begnügen. Google vereinigt global 52 prozent der digitalen Werbung auf sich eine jährliche 292 Milliarden Dollar Bonanza. Da kann man sich schon erlauben, ein bißchen so zu sein, wie es das alte Firmen Motto nahelegte Don't be evil.

Finanzaufsicht BaFin In Bremen gibt es ab und an mal einen Tatort. Aber ein Wirtschaftskrimi, das traut man der schon immer sozialdemokratisch regierten Hansestadt nicht so recht zu. Und doch hat jetzt die Aufsichtsbehörde BaFin ein Moratorium über die Gren Sill Bank verhängt. Sämtliche Ein und Auszahlungen sind gestoppt, der Kunden Verkehr ist geschlossen. Dem Geldinstitut mit einer Bilanzsumme von 4,5 Milliarden Euro droht die Überschuldung. Die britische Mutter Gren soll Kapital hat in Australien Gläubigerschutz beantragt und bereitet offenbar die Insolvenz vor.

Die BaFin, erklärt die Sill Bank AG, hat keine systemische Relevanz. Ihre Notlage stellt daher keine Bedrohung der Finanzstabilität dar. Die Aufseher haben auch strafrechtliche Schritte eingeleitet, weil unrichtig bilanziert wurde. Und die Bank, in der die einstige Nord Finanzer Bank aufgegangen war, soll viel zu eng mit der Firmengruppe des Stahl Magnaten Sanjay Gupta verbunden sein. In Bremen gibt es ein prominentes Klumpenrisiko. Wenn man das so liest, denkt man kurz darüber nach, ob der Philosoph Peter Sloterdijk recht hat.

Unsere Zeit ist die Zeit, in der die Katastrophen immer die der anderen waren Ehegattensplitting.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die SPD nach der Bundestagswahl im September noch Regierungspartei ist, geht gegen Null. Die Chancen, dass Familienministerin Franziska Giffey in Berlin Karriere macht, stehen dagegen hoch. Und doch macht sich die Sozialdemokratin Gedanken darüber, was die dringendste Aufgabe für die nächste Legislaturperiode sei. Eine Änderung des Ehegattensplittings. Damit werde die klassische Ein Verdiener Familie gefördert, sagt sie im Handelsblatt-Interview. Steuerlich sollte es einen Anreiz geben, dass beide arbeiten, so Giffey. Es gebe gute Gründe für eine Reform, kommentiert Ifo-Chef Clemens Fuest.

Allzu große Beschäftigungseffekte dpr Effekte für Giffey ist nächste Karriere dürften stärker sein.

Siemens Energy im DAX Joe Kaeser ist nur für ein paar Tage eine Wirtschafts Figur jenseits des DAX gewesen. Erst kürzlich hat er als sie das Schwergewicht Siemens aufgehört. Jetzt kann er als Aufsichtsratschef von Siemens Energy den Sprung in die Bundesliga der deutschen Konzerne feiern, der erst im vergangenen Jahr von Siemens abgespalten Energietechnik Spezialist er setzte Nivea Konzern Beiersdorf 2008 in den DAX gekommen war. Die Änderung wird zum 22. März vollzogen. Dann werden die Verantwortlichen des Koch Boxen Lieferanten Hello Fresh wohl ein paar Tränchen wie beim Zwiebel schneiden verdrücken.

Ihre guten Chancen verspielte die Firma, weil sie die Jahreszahlen nicht bereits Ende Februar präsentiert hat. Als Werbung für den Industriestandort Deutschland sind Windkraftanlagen aber ohnehin besser als Essence Kisten. Altkanzler Schröder über China In unserer Reihe Global Challenges führt Gastautor Gerhard Schröder die Kunst der Realpolitik am Beispiel China vor. Auch wenn die Volksrepublik ein schwieriger politischer Partner sei, sollten wir uns nicht in den Handelskrieg hineinziehen lassen, den die USA mit China führen, warnt der Altkanzler. Die moralisierende Außenpolitik der beiden Regierung stoße zunehmend an ihre Grenzen.

Die internationale Staatengemeinschaft könne die neuen globalen Herausforderungen wie Pandemie, Klimawandel oder Migration nur gemeinsam bewältigen. Peking habe z.B. angekündigt, so Schröder, bis 2060 klimaneutral zu werden. Welchen Sinn würde es machen, China hier zu boykottieren? Geopolitische Moralisten dürften sich trotzdem nicht von ihrer Mission abbringen lassen.

Und dann ist da noch die Bundesbank. Erstmals seit 1979 überweist sie dem Finanzminister keinen Gewinn mehr. 1979, das war das Jahr, in dem die Ayatollahs im Iran die Macht übernahm. Saddam Hussein im Irak aufstieg. Die Revolution in Nicaragua siegte und Eckart Witzigmann. Aubergine in München drei Sterne erhielt. Alles also verdammt lange her. In all den Jahren hat die Bundesbank stets verlässlich ausgeschüttet. Nun aber schafft sie nach 5,9 Milliarden Euro Bilanz Gewinn 2019 nur noch ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die erhöhte Risikovorsorge ist der Hauptgrund, sagt Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Die Wagnisse Rückstellungen steigen um 2,4 Milliarden auf acht und zehn komma acht Milliarden Euro. Das ist ein in Zahlen gekleidetes Misstrauensvotum gegen die Qualität der Unternehmensanleihen, die die Europäische Zentralbank gekauft hat, und ein Dokument der Furcht vor Zinserhöhungen, die auch die Geschäfte der Bundesbank beeinträchtigen würden. Ich wünsche Ihnen einen hoffnungsvollen Tag. Es grüßt Sie herzlich, Ihr Hans-Jürgen Jakobs.

Ab 17 Uhr sprechen wir bei Handelsblatt Today über alle Themen, die die Finanzwelt bewegen. Das kann auch das Thema Nachhaltigkeit sein, das in allen Bereichen unseres Lebens immer wichtiger wird und längst auch in der Finanzwelt angekommen ist. Denn immer mehr Anleger achten bei ihren Investments auf Nachhaltigkeit und stellen höhere Anforderungen an Unternehmen. Dieses und andere Themen präsentiert von unserem Initiativ Partner der HypoVereinsbank Privat Banking. Das war das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs, gesprochen von Peter Hofmann.