Transcribe your podcast
[00:00:05]

Das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs. Guten Morgen allerseits. Heute ist Donnerstag, der erste Oktober und das sind unsere Themen neue Regeln für Trump Bewegung pro Atomkraft e way wie Arthur Anderson.

[00:00:30]

TV-Duell in den USA. Die Welt rätselt und Amerika greint darüber, wie die traditionelle Einrichtung eines TV-Duells zur Präsidentschaftswahl zu einem Fight Club übelster Sorte werden konnte. Es wirkte, als habe Donald Trump vorher Blut und Joe Biden Kamillentee getrunken. So breitet sich nun das Gefühl nationaler Peinlichkeit aus in einem Land, das sich als Führer der westlichen Welt begreift. Wie sich zeigt, konnten dessen Protagonisten nicht einmal die einfachsten Spielregeln demokratischer Streitkultur einhalten. Das sieht die Partei Unabhängige Kommission für Präsidentschafts Debatten auch so.

[00:01:09]

Sie kündigt für die nächsten beiden Talk Duelle neue Regeln an, um endlich für Ordnung zu sorgen. Es brauche andere Strukturen. Womöglich bekommt der Moderator das Recht, Mikros abzudrehen. Trump hatte sich in der Debatte zudem nicht von weißen Rassisten distanziert und sich sogar in eine rechtsradikale Gruppe gewandt. Pruitt, Boyce, haltet euch zurück und haltet euch bereit. Ein paar Stunden später gab der Chaos Präsident an, diese Gruppierung überhaupt nicht zu kennen. Dieselgate Prozess in Deutschlands Elite ist die Kategorie Teflon.

[00:01:45]

Ein besonderer Fall für Analytiker. Es geht um Entscheidungs Figuren, an denen scheinbar kein Vorwurf haften bleibt, sodass sie einfach immer weiter am Amt kleben. Der langjährige Audi-Chef Rupert Stadler war dafür ein Beispiel. Stadler war ein Konzern, Geschöpf mit früher engen Beziehungen zum Mutterkonzern VW und dessen Eigentümern. Am gestrigen Mittwoch rollte er im Mercedes in ein Nebengebäude der JVA München Stadelheim, um sich neben drei anderen im ersten deutschen Dieselgate Strafprozess zu verantworten. Es droht ein Mammut Verfahren.

[00:02:20]

Stadler will zu den Vorwürfen aussagen, er habe seit September 2015 von den Dieselabgase Betrügereien gewusst und es dennoch zugelassen, dass mehr als 120 000 manipulierte Audis verkauft wurden. Das Gericht stellte bereits fest, es gehe hier nur um Unterlassung. Was zur reduzierten Strafe führen kann. Wir halten fest. Manchmal will man Unternehmer und bekommt unterlasse Teflon Faktor hoch.

[00:02:49]

Verkehrsminister Scheuer In der Politik ist der in seine Maut Kapriolen verwickelte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auch ein Mister Teflon. Er hält und hält sich im Funktions Job, obwohl ihn sein CSU-Parteichef Markus Söder nicht nur einmal öffentlich angezählt hat. Rund um den Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Maut Affäre tritt nun einiges Interessantes zutage. Etwa, dass auch die Deutsche Telekom dafür gekämpft hatte, die Pkw-Maut zu organisieren. In Verbund mit der Lkw-Maut Organisation Toll Collect, an der sie damals beteiligt war. Doch die Telekom mit ihrem günstigen Angebot wurde ausmanövriert.

[00:03:30]

Stattdessen durften dann die Firmen Eventim und Kapsch Kosten auf Toll Collect auslagern. Die Kunst der Gegenrede, die eine Ausrede ist, wird der alerte Scheuer heute bei der Eigenwahrnehmung im Untersuchungsausschuss sehr pflegen müssen. Teflon Faktor inzwischen gering.

[00:03:48]

Pro Atom Demos Es gibt in Deutschland immer noch Menschen, die vor Atommeilern demonstrieren, aber diesmal skandieren sie nicht Atomkraft, nein danke. Heute geht es um Atomkraft. Ja bitte. Egal ob in Brokdorf, Lingen, Grohnde, Grund Remington oder jetzt am kommenden Wochenende in Neckarwestheim an den bekannten Orten geht es den Protestierern um CO2 arme Energieproduktion. Initiiert wird der Rummel vom Verein Nukleare Ja. Dessen Chef erklärt Ohne Kernenergie können wir die Klimaziele nicht erreichen. Wir wollen den Boden für den Wiedereinstieg vorbereiten.

[00:04:26]

Auch Bill Gates oder VW-Chef Herbert Diess sind deswegen erklärte Nuklear Freunde. Doch die Betreiber Eon, RWE, EnBW und Vattenfall, auf die es in diesem Fall ankommt, sehen das alles ganz anders. Für sie gibt es keinen Weg zurück vom beschlossenen Rückbau der Anlagen. Das Problem ihres Atommülls wurden sie schließlich mit der Zahlung von 24 Milliarden Euro los. Es kommentiert Harold Macmillan, einst Premier von Großbritannien. Die Vergangenheit soll ein Sprungbrett sein, aber kein Sopha.

[00:05:01]

Coruña Krise Eine gewisse neue Dramatik zeichnet sich im Kampf gegen das Coruña Virus ab. Mit dem Herbst kommen neue wahren Zahlen und Einschränkungen. Was zuletzt noch eine Debatte über Grundrechte war, wird zu einem Forum über Gesundheit. Die Bundesregierung hat inzwischen Belgien und Island als Risiko Gebiete klassifiziert. Eine de facto Reisewarnung gibt es auch für bestimmte Regionen in neun weiteren Ländern Europas, etwa für Wales oder Schottland. Offen gesteht Kanzlerin Angela Merkel bei allen Leistungen in der Pandemie Bekämpfung Schwächen ein.

[00:05:36]

Wir sind an vielen Stellen zu langsam. Man hänge bei der Digitalisierung hinterher, etwa in Verwaltung und Bildung. Wir haben schmerzlich gesehen, dass Schule und Kita nicht Aufstand sind. Sorge macht die aktuelle Entwicklung in Europa. In Spanien zum Beispiel verfügt die Zentralregierung, dass die Einwohner von Madrid ihre Stadt nur noch aus wichtigem Grund verlassen dürfen. In Frankreich gibt es wieder täglich fast 13 000 neue Korvette Fälle. Und Tschechien sowie die Slowakei erklären vom kommenden Montag an erneut den Notstand.

[00:06:09]

Der Satz von Gesundheitsminister Jens Spahn Das waren harte Monate für viele Deutsche hat ganz offensichtlich die falsche Zeitform.

[00:06:20]

Wirtschaftsprüfer Wenn es um die Großen der Wirtschaftsprüfung ging, sprach man früher einmal von den Big Five. Dann aber versagte Arthur Anderson LB bei der Kontrolle des Schummler Großkonzerns Enron. Das flog 2002 auf und führte zur Auflösung von Arthur Anderson. Man schloss sich mit anderen, prüft Giganten zusammen in Deutschland vorrangig mit Ernst and Young. Die werden nun vom linken Finanzexperten Fabio De Masi gewarnt. In einem Worst case Szenario könnte Ebay seinen Arthur Andersen Moment erleben. Dann würden aus den Big Four die Big Three.

[00:06:58]

Anlass für soviel Skeptizismus sind jüngste Enthüllungen der Financial Times in Sachen Wirecard. Danach hatte ein interner Whistleblower bei Ebay schon 2016 vor möglichem Betrug in der Finanz Firma gewarnt. Auch hatte er von der versuchten Bestechung eines Evy Angestellten in Indien berichtet. Das steht in einem Spezial Report von KPMG. Der erwähnt, dass es bei den Vorwürfen nicht genügend nachgegangen sei. Die Beschuldigte prüft Firma erklärt, die eigenen Mitarbeiter hätten immer professionell gehandelt. Papst Audienz Und dann ist da noch Papst Franziskus, der sich bei der aktuellen Italienreise des US-Außenministers Mike Pompeo bewusst vor einer Audienz mit dem Gast drückt, sie könnte mitten in der heißen Phase des US Wahlkampfs als Parteiname verstanden werden, erklärt der Vatikan.

[00:07:52]

Zudem war man hier nicht gerade erbaut von der Kritik der Amerikaner am eigenen kirchlichen Geheimabkommen mit der Volksrepublik China.

[00:08:00]

Es gilt Seit fast zwei Jahren regelt die einvernehmliche Ernennung von chinesischen Bischöfen und soll bald um zwei Jahre verlängert werden. Pompeo schrieb in einem Essay, der Vatikan setze seine moralische Autorität aufs Spiel. So kam es, dass der Sendungsbewußtsein Außenminister diesmal nur auf einem Symposium am Heiligen Stuhl reden sowie mit zwei Kirchenfunktionäre konferieren durfte. Der Papst blieb diesmal tabu für ihn. Ich wünsche Ihnen einen kommunikativ starken Tag. Es grüßt Sie herzlich, Hans-Jürgen Jakobs. Ab 17 Uhr sprechen wir bei Handelsblatt Today über alle Themen, die die Finanzwelt bewegen.

[00:08:45]

Das kann auch das Thema Nachhaltigkeit sein, das in allen Bereichen unseres Lebens immer wichtiger wird und längst auch in der Finanzwelt angekommen ist. Denn immer mehr Anleger achten bei ihren Investments auf Nachhaltigkeit und stellen höhere Anforderungen an Unternehmen. Dieses und andere Themen präsentiert von unserem Initiativ Partner der Hypo-Vereinsbank Privat Banking. Das war das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs, gesprochen von Peter Hofmann.