Das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs. Guten Morgen allerseits! Heute ist Freitag der 21. August und das sind heute unsere TEM Steve Balloon Hinter Gittern Gift. Dopfer Nawalnyj kommt nach Berlin, und Greta streitet mit ihrer Bewegung.

Im Folgenden hören Sie eine kurze werbliche Einspielung. Danach geht es mit dem Morning Briefing weiter.

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Verhaftung von Steve Benson. Erinnern Sie sich noch an den weit rechts stehenden US Publizisten für seine last-minute Wahlkampf? Knüller ist Steve Brennan im Jahr 2016 von Präsident Donald Trump mit einem Job als strategischer Berater belohnt worden. In der aktuellen Wahlkampagne wird Brennan allerdings keine Rolle spielen, was auch an seiner spektakulären Verhaftung gestern in New York liegt. Mit drei weiteren Gefährten soll er Spendengelder veruntreut haben. Diese waren für die gemeinnützige Organisation wie Bill Duvall gedacht, die eine Mauer zu Mexiko bauen will.

B9 habe sich über eine andere Charity Organisation unrechtmäßig mehr als eine Million Dollar verschafft. Davon sollen mehrere hundert 000 Dollar für persönliche Ausgaben draufgegangen sein. Nein, dieser Mann ist nichts Lobby, also schlampig, wie ihn Trump einmal nannte. Slipper Ori, also schlüpfrig, trifft es besser.

In Europa hat der politische Aufheizung mit dem Flair eines amerikanischen Rasputin eine breite Spur der Brandrodungen hinterlassen. Zunächst war der Mitgründer der Internetplattform Breitbart von Journalisten des rechten Verschwörer Lagers hofiert worden, etwa von dem Schweizer Roger Köppel. Die politischen Anti-Europäer Unionisten wie zum Beispiel Alice Weide von der AfD lockte er wiederum mit der Idee einer umfangreichen nonkonformisten Fraktion. Aber gross war das Wort, klein die Tat. 2009/10 scheiterte Banane kühner Plan, vorerst in einem alten Kloster in der Nähe von Rom eine Akademie für Rechtspopulisten zu errichten.

Anschlag auf Alexej Nawalny Gift? Anschläge gegen unliebsame Personen, die zu Staatsfeinden erklärt werden, prägen in den letzten Jahren Russlands Politik. Jetzt hat es den prominentesten Kreml-Kritiker erwischt, nämlich Alexej Nawalny. Er ist in einem Flugzeug kollabiert und hat gestern Abend im sibirischen Omsk um sein Leben gerungen. Seine Sprecherin sagt Ich bin sicher, dass er absichtlich vergiftet wurde, und zwar durch eine Tasse Tee am Flughafen. Am heutigen Freitag soll der im Koma liegenden Nawalny nach Berlin ins Charité Krankenhaus ausgeflogen werden.

Von der Klinik gebe es eine Zusage, sagt Yucca Basilius, Filmproduzent und Gründer von Cinema for Peace. Es handle sich um eine humanitäre Aktion sowie 2018 bei dem ebenfalls vergifteten Piot Reverse Flow, Aktivist der Gruppe Pussy Riot. Mittelfristig bietet Frankreich dem verfolgten Nawalny Asyl. Angesichts der eiligen Genesungswünsche der Putin Regierung fällt mir Günter Grass ein. Was nützt ein Dementi des Giftes, wenn es schon wirkt?

Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz Publizistisch sind in den Monaten Juli und August sogenannte Sommer Rätsel recht beliebt. In diese Kategorie fällt auch der Titel unseres großen Wochenends Reports über das SPD Stehaufmännchen Olaf Scholz. Der Titel Kann er Kanzler? Immerhin war Scholz in seiner Stammlokal Jugend linker als Willy Brandt, später aber so realpolitisch pragmatisch wie Helmut Schmidt und mindestens so wirtschafts affin wie Gerhard Schröder. Das Charisma der drei allerdings fehlt ihm bei aller Wandelbarkeit heute noch. Womit wir bei dem großen Traum der Sozialdemokraten wären, den Zustand der eigenen Verzweigung zu verlassen und bald wieder im Bundeskanzleramt den Kaffee zu servieren.

Altkanzler Schröder führt im Handelsblatt Gespräch die Ampel als Vorbild an. Ich persönlich würde auch eine Koalition mit der FDP nicht ausschließen. Sie funktioniert ja in Rheinland-Pfalz sehr gut, sagt Schröder. Der Haken am Modell Mainz Nur die Liberalen preisen es an. Aber weder die beiden SPD-Vorsitzenden noch die Grünen-Spitze sehen es als Präferenz oder Referenz. Ist ja auch noch ein wenig hin bis zur Wahl.

Kandidaten Karussell in Berlin Wie sehr die SPD jenseits aller Planspiele an sich arbeiten muss, zeigt der Fall Berlin. Dort wagt es die Staatssekretärin Susann Stäbler doch tatsächlich, in ihrem heimatlichen Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf für den Bundestag kandidieren zu wollen. Und das, obwohl ihr Chef, der Regierende Bürgermeister Michael Müller, ebenfalls dort antritt. Müller wiederum muss versorgt werden, weil in seiner Heimat Tempelhof-Schöneberg der Aufstiegs bewusste Partei, Vizechef und oberste Jungschar aller Kevin Kühnert gesetzt ist. Und weil Müller in der Berliner Parteispitze ohnehin den Weg für Franziska Giffey freimachen soll Ziemlich viele Intrigen fallen also, an denen Susann Zappelig scheitern dürfte, obwohl sie für Aufbruch steht.

Die Cover zieren, was die Politikerin im Tagesspiegel sagt Würde ein Mann das Gleiche machen wie ich jetzt, würde man sagen Wow, hat der Mumm. Der zeigt Stärke, Wahnsinn, so Schibli. Starker Euro als Export falle Wenn die Krise tobt, hat volkswirtschaftlich noch immer ein Abwertungswettlauf der Währungen eingesetzt. Denn ein niedriger Wechselkurs fördert den Export eigener Produkte, die auf diese Art billiger werden. Bei dieser Strategie des Spiels Belga, mein Namur steht Europa schlechter. Der Kurs des Euro liegt erstaunlich hoch bei fast einem Dollar 20.

Schon warnt Ralph Wiechers, Chefs Volkswirt beim Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau, vor einem Währungs und Export GAU. Unsere Branche wird dies auch mit Blick auf die ohnehin angespannte wirtschaftliche Situation zu spüren bekommen, sagt Wiechers. Die Autokonzerne beklagen ebenfalls den starken Euro, der ein schwacher Dollar ist. Sie behelfen sich in dieser Lage mit Termingeschäften oder Optionen und bedauern, dass America First nicht auch Dollar first heißt.

Greta Domberg zu Besuch in Berlin Der Pia Effekt stimmte, als gestern die Klima Aktivistinnen Greta Tumblr-Blog und Louisa Neubauer mit zwei belgischen Mitstreiterinnen zu Angela Merkel ins Kanzleramt marschiert sind. Lange Monate des kommunikativen Verschwindens von Friedrichs vor Future EFSF waren beendet. Man hat einen Brief überreicht und auf stärkere, schnellere Umweltschutz Politik gepocht. Aber innerhalb der FSF Bewegung provoziert die Aktion ärGer. Solche Treffen führen in der Regel zu nichts, außer zu PEA Bildern, sagt ein Aktivist der Tageszeitung taz.

Thunersee erwidert, nie behauptet zu haben, beim Kanzler Termin IFAW zu vertreten. Sie seien vielmehr als individuelle Klima Aktivistinnen aufgetreten. Im übrigen habe IFAW keine feste Struktur, sondern sei eine Graswurzelbewegung. Wer meint, das Gras wachsen zu hören, wird von einem Ende der alten Kreter Kampagne ausgehen.

Und dann ist da noch die in London lebende Deutsche Corinna Larsen, die geschiedene Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein sein ist als einzige Dauer Freundin des früheren spanischen Königs Juan Carlos, des ersten, zu fragwürdiger Prominenz gekommen. Der BBC hat die Chefin einer Agentur für internationale Geschäftsbeziehungen nun ein Schlüsselloch Interview gegeben. Darin erzählt sie über ihre Zeit mit dem König in einem kleinen Cottage auf dem Land. Sogar einen Heiratsantrag hat es von Don Juan gegeben. Der Antrag ist allerdings daran gescheitert, dass er neben seiner Ehefrau auch noch eine dritte Beziehung hatte.

Von den 65 Millionen Euro, die der heute in Abu Dhabi exilierte Spanier ihr geschenkt hat, war bei dem Interview nicht die Rede. Wohl aber von dem verhängnisvollen Trip nach Botswana, der mit einem gemeinsamen Foto von einem erschossenen Elefanten endete. Mit diesem Tier Frevel will sie nichts zu tun haben. Ich bin Jägerin, aber ich habe nie einen Elefanten getötet und würde es auch nie tun, sagt die Ex-Geliebte.

Ich wünsche ihnen ein vergnügliches Wochenende. Es grüßt sie herzlich, ihr Hans Jürgen Jakobs.

Sie hörten das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs, gesprochen von Peter Hoffmann.

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