Transcribe your podcast
[00:00:05]

Das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs. Guten Morgen allerseits! Heute ist Mittwoch der 26. August und das sind unsere Themen. Start gibt mehr CORUñA Hilfen. Sieben Schüsse in Kinojahr Sommerschlussverkauf bei Wirecard.

[00:00:32]

Coruna helfen am Streit über weitere kuroda Hilfen zerbricht diese große Koalition nicht? Sicher, man diskutierte heftig, auch mit Blick auf die Bundestagswahl 2021. Aber am Ende stand der Kompromiss und fehlte der Eklat. Kurz vor Mitternacht einigten sich Union und SPD darauf, die höchst Bezugsdauer des Kurzarbeitergeld von regulär zwölf auf 24 Monate zu verlängern. Genau das hatte der sozialdemokratische Arbeitsminister Hubertus Heil vorgeschlagen. Die Union hatte sich anfangs gegen zu viel Großzügigkeit bei diesem Instrument gewehrt. Nun wird angesichts des neuen Füllhorn erwartet, dass Kurzarbeiter das Intermezzo für berufliche Qualifizierung nutzen.

[00:01:16]

Die Bundesagentur für Arbeit wiederum erhält Steuergelder als Zuschuss. Am heutigen Mittwoch soll im Bundeskabinett das neue Vorhaben auf den Weg gebracht werden. Auch werden die Korona überbrückungshilfe für besonders gefährdete Firmen bis Jahresende verlängert. Die Botschaft Der Staat lässt es in der Krise nicht an Kräftigung Mitteln für die Wirtschaft fehlen. Solange der Vorrat reicht.

[00:01:41]

Black Lives Mara, Kinojahr im US-Bundesstaat Wisconsin, ist das neue Epizentrum der amerikanischen Rassismus Proteste. Wieder ist es ein Video, das die Emotionen aufheizt. Es zeigt den schwarzen Jacob Blake, wie er um einen grauen Juwi geht, die Fahrertür öffnet und dann von einem Polizisten an seiner Kleidung gepackt wird. Sieben Schüsse sind zu hören. Was 29 jährige Opfer liegt jetzt in einem Hospital in Milwaukee und ist von der Hüfte abwärts gelähmt. In Kinojahr wurden gestern einige Gebäude und Läden angezündet.

[00:02:15]

Die Ordnungskräfte antworteten mit Gummigeschossen und Tränengas. Blake hatte sich übrigens in dem Video seinen drei Söhnen im Fonds zugewandt. Die drei, fünf und acht Jahre alt sind. Das alles erklärt die Wut von Basketballstar LeBron James. Schon wieder ein schwarzer Mann als Zielscheibe. Das ist so falsch und so traurig. Wir wollen Gerechtigkeit.

[00:02:39]

Flugverkehr Wer in diesen Tagen mit dem Flugzeug reist, sieht überall leere leere Parkhäuser, leere Einkaufs, Galerien, leere Gänge. Was bedeutet der Corona Effekt für jene Regionalflughäfen, die schon immer verwaist schienen und die eher den Geltungsdrang von Standort Politikern befriedigen als den Bewegungsdrang der Bürger? Am besten direkt schließen. Das empfehlen der Bund für Umwelt und Naturschutz und das Forum ökologisch Soziale Marktwirtschaft für sieben von 14 größeren Regional Airports. Erfurt, Hahn, Kassel, Weeze, Paderborn, Rostock und Saarbrücken haben demnach keine Existenzberechtigung.

[00:03:20]

Ohne Steuergelder wären viele Flughäfen ohnehin längst pleite. Das Wachstum des Luftverkehrs ist subventions getrieben. Das ist das bittere Fazit der Studie, die wir im Handelsblatt vorstellen. Die einschlägigen Branchenverbände verweisen auf die föderale Struktur. Doch die muss man sich leisten können. Für Leipzig, Halle und Dresden etwa müssten die staatlichen Eigentümer zusätzlich 27 Millionen Euro aufbringen. Der Kreis Gütersloh wiederum will nicht mehr. Er steigt beim angeschlagenen Flughafen Paderborn Lippstadt aus.

[00:03:55]

Stellenabbau bei Wirecard? Betrug ist keine Beschäftigungsgarantie, und so lässt Insolvenzverwalter Michael Jaffé beim Fake Finanzkonzerne Wirecard 730 von 1300 Mitarbeitern kündigen. Alle Vorstände sind entlassen. Jaffé reißt dabei die Verschleierung Stücker fast lustvoll vom Objekt.

[00:04:17]

Er erklärt die Kosten Positionen müssten nun der unternehmerischen Wirklichkeit angepasst werden. Mit den üblichen Maßnahmen in solchen Sanierungsfälle sei es nicht getan, sagt der Jurist sein Urteil. Die wirtschaftliche Lage der Wirecard AG war und ist angesichts der fehlenden Liquidität und der bekannten skandalösen Begleitumstände äußerst schwierig. Was immer verkäuflich ist, versucht Jaffé derzeit zu versilbern. Nachdem Brasilien Geschäft und dem in Teilen losgeschlagen britischen Business geht es jetzt um Nordamerika und vor allem um die Wirecard Bank in spätsommerlichen Basars. Stimmung endet, was mal Deutschlands größtes Wirtschaftsmächten war.

[00:05:00]

Price Waterhouse Coopers Selbstreinigung verspricht Bob Mauritz, globaler Chairman des Wirtschaftsprüfers Konzerns. Dabei Jussi nach dem Wirecard Skandal. Wo die Prüfer von ELW ahnungslos dilettieren, versichert er nun genau zu prüfen, wie seine Firma künftig solche Betrugsskandal besser verfolgen und aufdecken kann. Seine Aussage in der Financial Times Wir wollen klarstellen, dass wir bei der Entdeckung von Betrugsfällen vorankommen, um die Relevanz unserer Profession zu sichern. In der Pandemie, so Moritz weiter, bräuchten die Investoren mehr und vertrauenswürdige Informationen von den Unternehmen.

[00:05:39]

Deshalb müsse Più dabei Jussi die Qualitäts Bemühungen steigern. Massenhafte Heimarbeit und gestiegener finanzieller Druck würden das Risiko von Betrug in der Korona Krise steigern. Man wartet jetzt nur noch auf Statements von zwei KPMG und Deloitte in dieser Angelegenheit.

[00:05:58]

Thomas de Maizière im Interview Aus der großen Bundespolitik ist Thomas de Maizière raus. Aber wenn es um fünf Jahre deutsche Flüchtlingspolitik geht, wird der frühere Bundesinnenminister deutlich. Im Handelsblatt Gespräch mit meinem Kollegen Till Hoppe verteidigt der 66 jährige CDU-Politiker die damaligen Maßnahmen und Angela Merkel. Die Menschen am Münchener Hauptbahnhof applaudierten ja den Neuankömmlingen. Mit der Rücknahme einer harten Linie hätte sich der Staat lächerlich gemacht und noch mehr Flüchtlinge angelockt, so der Ex-Innenminister. Der einzige Fehler war, dass der Chef des Bundeskanzleramtes gerne den Titel Flüchtlingskoordinator haben wollte.

[00:06:38]

Das erweckte den Eindruck, als sei die Entscheidung etwas Ungewöhnliches gewesen, sagt de Maizière. Und der Satz Wir schaffen das hat sich verselbstständigt und wurde aus dem Zusammenhang gerissen, um Angela Merkel zu unterstellen, dass sie die Größe der Aufgabe unterschätzt hätte. Letztendlich halte ich die Debatte über diesen Satz für völlig überbewertet. Stellen Sie sich einmal vor, die Kanzlerin hätte gesagt Wir schaffen das nicht. Das wäre der Satz gewesen, den sich die Anhänger der nach 2015 erstarkten AfD erhofft hätten, und jene gutsituierten Bürger, die die Tennishalle ihres Klubs nicht nutzen konnten, weil da Syrer und Iraker untergebracht waren.

[00:07:17]

Heute zeigt sich die gleiche Problematik, wenn die liberalen Bewohner der APA Westside in New York darüber streiten, ob wegen des Coronavirus wohl Obdachlose in den Hotels ihres Viertels einquartiert werden sollen.

[00:07:31]

Erneuerbare Energien bei RWE? RWE ist mit seinen Atommeilern und Kohlekraftwerken ein Feindbild für Klimaschützer und für Investoren, die auf Nachhaltigkeit setzen. Früher bot man diesen Gruppen als Alternative die öko création Energie an. Doch nun muss auch die alte Stummfilme rasch grüner werden. Sieben Milliarden Euro will CEO Martin Schmitz vor allem in Solar und Windanlagen sowie Wasserstoff investieren. Die Gelegenheiten sind derzeit da, und die wollen wir nutzen, sagt er im Handelsblatt Gespräch. Die Vereinigte Front der Ungläubigen lockt Schmitz mit einer ganz neuen Strategie Wenn der Ausbau der Erneuerbaren und der Netze sehr schnell vorankomme, wären wir bereit, den Kohleausstieg zu beschleunigen.

[00:08:17]

Wenn das wahr ist, zeigt sich Ehrgeiz einmal an der richtigen Stelle.

[00:08:22]

Lionel Messi steigt aus. Und dann ist da noch Lionel Messi 33, jähriges Fußball-Idol mit 50 Millionen Euro netto im Jahr. Er will nach 17 Profi Jahren den FC Barcelona verlassen. Sofort. Das teilte er per Fax mit dem Kommunikationsstil der 1990er Jahre. Schon Anfang nächster Woche will Messi nicht mehr zum Training erscheinen. Nach sportlicher Erfolglosigkeit des Traditionsclubs und einem Trainerwechsel befürchtete Messi offenbar die eigene Entmachtung. Nun streitet der Profi mit seinem Arbeitgeber um die Modalitäten des Exit. Während der FC Barcelona.

[00:09:00]

Stolze 700 Millionen Euro Ablöse erwartet, verwaisten Messi. Auf eine Klausel, wonach er gratis wechseln dürfe. Manchester City, Manchester United, Inter Mailand und Paris Saint-Germain werden bereits als mögliche Kandidaten gehandelt. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag. Es grüßt sie herzlich, ihr Hans Jürgen Jakobs.

[00:09:25]

Ab 17 Uhr sprechen wir bei Handelsblatt Today über alle Themen, die die Finanzwelt bewegen. Das kann auch das Thema Nachhaltigkeit sein, das in allen Bereichen unseres Lebens immer wichtiger wird und längst auch in der Finanzwelt angekommen ist. Denn immer mehr Anleger achten bei ihren Investments auf Nachhaltigkeit und stellen höhere Anforderungen an Unternehmen. Dieses und andere Themen präsentiert von unserem Initiativ Partner, der Hypo-Vereinsbank Kriwet Banking. Sie hörten das Handelsblatt Morning Briefing von Hans-Jürgen Jakobs, gesprochen von Peter Hoffmann.