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Es ist ja ein bissel lustig, ich finde manchmal meine Öffentlichkeits, also mein Leben weiß mittlerweile bissl öffentliche Person repräsentiert so ein bisschen meine Schulzeit. So ständig behauptet jemand, ich würde ständig provozieren, während ich der Meinung bin, ich provoziere überhaupt nicht.

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Ich bin der einzig nette Mensch auf der Welt, eine vernünftige, vernünftige und Näpfe hält's und alle anderen, alle anderen provozieren mich.

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Willkommen im Hotel Matze, dem Interview Podcast mit Vergnügen. Ich bin mal seelisch und ich treffe mich hier mit den für mich besten der Besten mit Künstler in Mitunternehmer hin und mit schlauen Typen und versuche herauszufinden, wie die so ticken. Mich interessiert, was sie antreibt, was sie inspiriert. Ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht. Ich will wissen, warum sie das machen, was sie machen, wie sie das machen. Ich möchte von ihnen lernen. Ihr seid von ihnen lernen und natürlich eine gute Zeit im Hotel zu haben.

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Bevor ich euch meinen heutigen Gast vorstelle, möchte ich euch zuerst den Supporter vorstellen.

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Heutige Supporter ist Disney plus Star Disney plus Star. Das ist die Neue Welt auf Disney plus. Neben den Marken wie Marvel, Pixar, Star Wars, National Geographic und Disney waren bei Star 1000 Stunden an Drama, Spannung, Spaß, Nervenkitzel für jede Gelegenheit und jede Stimmung auf euch. Komplette Serien, neue Rechnitz und aktuelle Blockbuster sind jederzeit verfügbar. Über Grewe Boards könnt ihr jetzt gemeinsam mit euren Freunden oder Familie Filme und Serien, auch wenn ihr nicht zusammen an einem Ort seid, das total super.

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So kann ich mit meinen Eltern demnächst einer meiner absoluten Lieblingsfilme zusammen schauen, denn ich habe mir gerade mal die Film und Serien Liste angeguckt und ich habe gesehen, dass Braveheart auch dabei ist, freue ich mich sehr drauf. Die gesamte Welt von Disney plus inklusive. Da gibt's für acht komma neun und neunzig pro Monat und ist natürlich jederzeit kündbar. Jetzt unter Disney Pluspunkt. Com anmelden und einfach los stream sich ein Dank an Disney plus. Nun zu meinem heutigen Gast.

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Mein heutiger Gast ist Stefanie Sargnagel. Stefanie Sargnagel ist Autorin und Künstlerin. Ich habe durch einen Mini Shitstorm vor einigen Jahren zum ersten Mal von ihr gelesen und mich danach in ihre wahrhaft witzigen Statusmeldung damals noch auf Facebook verschossen, z.B. in denen. Ja, warum wollen Menschen Karriere machen? Ist ihnen langweilig in der Freizeit? Durch diese Art von Posts ist sie bekannt und berühmt geworden. Ein bisschen Hintergrund zu ihr. Stephani brach die Schule kurz vor ihrem Abschluss ab.

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Sie studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Auch das nicht zu Ende. 2013 erschien ihr erstes Buch Bin Living Korsett der Monologe. Sehr, sehr, sehr lang im Korsett gearbeitet. Darüber schreibt sie. 2016 gewann sie den Ingeborg Bachmann Publikumspreis und danach wurde es mit den Shitstorms nicht weniger. Es kam immer wieder zu Anfeindungen von seitens der FPÖ. Was mir aus der Ferne sehr beeindruckt hat, ist, dass sich Stefanie nie davon hat einschüchtern lassen von diesem Gegenwind.

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Eher im Gegenteil. Im letzten Jahr erschien ihr erster Roman Dicht. Aufzeichnung einer Tagediebe. Darin erinnert sie sich an ihre Jugend in Wien. Ich habe das Buch wahnsinnig gerne gelesen, denn es berichtet von einer Zeit der Verweigerung, von Entdeckung einer anderen Welt. Es geht um Rausch, Drogen, Alkohol, die ersten tiefen Freundschaften, die erste Liebe, Klassenfahrten, Ärger mit den Lehrern. Und es vermittelt irgendwie das Gefühl, dass diese Zeit nie vorübergeht. Wir kennen das alle und genau darüber wollte ich mit ihr sprechen.

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Stefanie ist jetzt Mitte dreißig und anders als ihre Lehrer vermutet haben, ist sehr, sehr viel aus ihr geworden. Aber wie weit fortgeschritten ist ihr gesellschaftlicher Anpassungsprozess wirklich? Wir sprechen über Demütigung, Duftkerzen und Dating. Es geht um Feminismus. Ich habe mir einen Ratschlag bei ihr geholt. Wir sprechen sehr, sehr viel über Mut. Denn mit all den Demütigungen, die sie erfahren hat, als Schülerin, als Teenagerin, als Autorin und auch als Frau. Damit muss man irgendwie umgehen.

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Aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie sich davon wie nie hat unterkriegen lassen. Eher im Gegenteil. Wie gesagt, sie ist immer Stefanie Sargnagel geblieben und ich wollte wissen, wie ihr das gelungen ist. Ich freue mich sehr, dass es so schnell und unkompliziert mit ihr geklappt hat. Ich wünsche euch viel Vergnügen im Hotel Matze mit Stefanie Sargnagel.

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Ich hab dich angefragt vor drei Wochen oder so und das, was mir Caro von Robert direkt zurückgeschrieben hat.

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Ja, super, freuen uns aber die Stefanie. Die ist jetzt eine Woche offline. Das heißt, es kann ein bisschen dauern. Und dann kam aber am nächsten Tag doch die Antwort, dass du zusagt. Was mich total gefreut hat. Und ich hab mich zweierlei Dinge gefragt.

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Zum einen machst du das öfters, dass du sagst Ich muss jetzt offline sein, um.

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Keine Ahnung. Ich muss mich abschalten, um etwas schaffen zu können. Der erste war der zweite stand ich gleich.

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Ja, also eigentlich gar nicht. Auch wenn ich so in sozialen Medien von Leuten, die ich jetzt mal auf. Digital Detox. Das hab ich nicht so ganz nachvollziehen können, weil mich soziale Medien eigentlich gar nicht zu stressen. Für mich ist das eigentlich immer ganz lustig, wenn man halt so ein Creativ Notizbuch ständig dabei hat und es stresst mich gar nicht so, aber ich bin einfach aufs Land gefahren eine Woche und wollte einfach ein paar Bücher lesen. Und das ist eigentlich das einzige, was für mich problematisch ist mit sozialen Medien und Smartphones, dass ich einfach konzentriert lesen, mal was schwierigeres oder so ist.

[00:05:29]

Ja, da bin ich halt wahnsinnig schnell abgelenkt. Also ich lese einfach viel weniger, seit ich viel im Internet bin. Und das war der einzige Grund, warum ich das gemacht habe. Also nicht, weil ich nicht erreichbar sein wollte, sondern weil ich einfach ein paar Bücher lesen wollte, ich schon länger Hype gelesen hab. Und wenn ich dann keine andere Entertainments Alternative hab, dann lese ich eigentlich ziemlich viel. Genau das wollte ich eben auch mal wieder machen.

[00:05:51]

Ja, das kann ich mir das dann so vorstellen, dass Stefanie Sargnagel dann eine Ecke in ihrer Wohnung hat. Da stehen dann ganz viele Bücher drauf und oder stehen ganz viele Bücher. Und dann packt sie sich einen Koffer, packt diese Bücher rein, ruft im Verlag an und sagt Leute, ich bin offline, ich mach mich mal schlauer.

[00:06:10]

Ja, so war das jetzt gar nicht. Ich hab einfach so eine automatische Antwortmail eingestellt. Eine Woche ist jetzt auch keine lange Zeit und es ist jetzt auch nicht grade das im Lockdown ich so wahnsinnig gefragt bin, dass ich jeden Tag 10 E-Mails beantworten muss. Zu einer anderen Zeit hätte ich das besser organisieren müssen und ich war ja auch nicht ganz offen, denn ich habe mich tatsächlich schon manchmal in das Tablet meiner Mutter, weil ich mit meiner Mutter unterwegs eingeloggt und E-Mails checken.

[00:06:34]

Aber ich wollte halt nicht sein Smartphone ständig bei der Hand haben, weil man dann einfach viel zu sehr abgelenkt ist.

[00:06:38]

Und ja, hast du dann dein Smartphone auch wirklich dann in Wien in deiner Wohnung? Genau. Ich hab halt so ein altes Samsung Handy. Ich nenne es analog Handy irgendwie, wo man halt ja nur telefonieren kann und SMS schreiben, damit ich halt doch für Notfälle oder so erreichbar bin.

[00:06:57]

Ja genau, weil ich hab mich natürlich gefragt, was du bei den Shao sagte. Ja, du bist jetzt eine Woche nicht zu erreichen und bist offline und dann hast du dich trotzdem mit. Was mich sehr gefreut hat. Und dann hab ich aber so eine Vorbereitung. Hast du irgendwo mal gesagt, du hast Probleme mit der Selbstdisziplin? Und da muss ich natürlich sofort lachen, dass du, obwohl du offline bist, trotzdem geantwortet hast.

[00:07:17]

Ja, genau das eigentlich ist exemplarisch ein exemplarisches Ding.

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Gibt es so Sachen, die du gerne hinbekommen willst? Also ich meine, wenn man so sagt, ich bin schlecht mit Selbstdisziplin. Es ist ja eigentlich ein Zeichen dafür. Man will eigentlich ein paar Sachen gerne hinbekommen, aber kriegt sie einfach nicht hin.

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Ja, ich werd halt immer besser. Auch. Wie soll ich sagen. Irgendwann muss man halt auch gewisse Dinge auf die Reihe kriegen. Es ist ja schon ein bisschen ein Prozess des Erwachsenwerdens, dass man solche Dinge immer besser managt. Also dafür, wie ich jetzt mein Leben manage. Also ich bin ja selbst nie Künstlerin und das erfordert eben auch ein gewisses Maß an Selbstorganisation. Mehr als wenn ich jetzt angestellt wäre wie früher an irgendeinem Job. Und da wachsen schon immer mehr rein.

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Also wenn ich meine Alltagsbewältigung anschaue heutzutage und vergleiche mit von vor zehn Jahren, da bin ich schon definitiv viel besser geworden. Das direkt professionell, kann man sagen. Und ja, da muss man sich aber auch immer wieder so selber ein paar sich selber austricksen, wie z.B. mal das Smartphone zuhause lassen. Genau das ist ein guter Tipp.

[00:08:24]

Ja.

[00:08:25]

Und gibt es Sachen, die du nicht hinbekommst, die du aber gerne hinbekommen würdest wollen?

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Ja, also eine Zeitlang war das meine Wohnung. Also ich war immer sehr schlecht im Wohnen und ich dachte, das ist vielleicht genetisch bedingt. Mein Vater ist ein bisschen ein Sammler. Also seine Wohnung ist so vollgestellt mit Zeitungen und Büchern und sind auch nicht sehr wohnlich. Ich dachte immer Okay, das hab ich geerbt, ich kann das Ding nicht wohnen. Meine Wohnung hat jetzt zehn Jahre ausgeschaut wie ein Lagerraum, eigentlich mehr oder lange. Zettl Und es gab eigentlich nur das Bett und vielleicht einen Tisch, wo man sitzen kann.

[00:09:00]

Sonst war alles sehr zugeraunt und immer sehr unaufgeräumt. Und ich war ja auch nicht viel zu Hause. Ich bin generell viel unterwegs. Ich bin gern draußen, ich bin gern in Lokalen. Ich mag auf Lesungen, bin oft auf Tour. Genau. Aber dieses Problem habe ich jetzt durch den Loggte voll in den Griff bekommen. Also ich habe gemerkt, wenn ich so 14 Stunden pro Tag Zeit hab und nirgendwo hingehen kann, dann bin ich in der Lage, einen Haushalt zu führen.

[00:09:23]

Da hast du richtig stolz. Wann hast du richtig aussortiert und weggeschmissen oder genau extrem aussortiert?

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Also an sich habe ich gar nicht so ein Problem Dinge wegzuschmeißen. Ich hab es einfach nun in Angriff genommen und es haben sich einfach über 15 Jahre hat sich Scheiße gesammelt und genau jetzt hab ich mal so alles weggeworfen. Dadurch ist alles schon mal leichter, minimalistischer, in Ordnung zu halten und ja, neu eingerichtet, es direkt gemütlich. Ich habe gleich zum erst mal meine Mutter zu mir nach Hause zum Essen eingeladen, einfach weil es so hübsch ist plötzlich.

[00:09:54]

Und was hat sie gesagt? Ja, die hat sich auch gewundert. Ich dachte immer, das ist halt so, dass ich das niemals. Wert. Genau hat sich hier gefreut, aber das ist für mich etwas Positives. Ich bin ein bisschen auch so Corona Gewinnerinnen. Ich weiß jetzt, wie man wohnt und hab sogar ein bisschen Angst, dass ich jetzt mit Duftkerzen gekauft, da ich zum ersten Mal im Leben gemacht. Also Inneneinrichtung ist ja auch etwas, mit dem man sich super beschäftigen kann.

[00:10:18]

In dieser Zeit so ausmalen und ich merke auch in den Chat Gruppen mit Freunden redet man plötzlich über Topfpflanzen und Ordnungssysteme und sowas.

[00:10:30]

Aber du lebst ja auch so ein bisschen von diesem Unterwegssein, von diesem ein bisschen chaotischen. Also zumindest das, was ich hier so von weitem sehe. Magst du direkt so eine Veränderung bei dir? Also wenn du also ich meine, jetzt hast du 10 Jahre hast du gesagt, irgendwie in in deinem Lager in Anführungsstrichen gewohnt. Und jetzt hast du Duftkerzen an und bist die österreichische Marie Kondo. Macht das irgendetwas direkt? Bist du da irgendwie ein anderer? Magst du eine andere Ruhe in dir?

[00:10:58]

Oder ist das eigentlich nur halt schöner?

[00:11:02]

Na doch, ich bin schon entspannter. Aber manche sagen Komm mir doch mit dem Älterwerden.

[00:11:07]

Ich bin nicht mehr so getrieben wie mit Mitte 20, mit Mitte 30. Ich hab nicht die ganze Zeit Angst, was zu verpassen, wenn ich auf jeder Party bin. Aber ich merke schon, also ich verstehe auch plötzlich so manche Dinge weiß man eh, aber versteht sie erst, wenn man sie ein bisschen erfährt. Durch echtes Leben zum Beispiel. Man sagt das Biedermeier, dieses zurückgezogen sein Zuhause ins eigene Zuhause. Und das merke ich schon, dass ich zum Beispiel viel weniger weiß, wie es meinem Umfeld geht.

[00:11:34]

Also viele Dinge bekomme ich ja oft mit, auch nicht nur durch Zeitunglesen, sondern einfach durch Gespräche mit Freunden und dadurch, dass ich jemand bin, der um die Häuser zieht und viel mit Menschen redet. Ja, bin ich doch immer ganz gut informiert. Und ich merke jetzt, wo ich wieder daheim bin, dass ich mich schon für weniger interessiert, was draußen passiert. Also seine verspürst ist das Halt der Häuslichkeit automatisch. Ich halte das für ein bisschen Bestrittenen.

[00:11:58]

Spießigkeit ist ja was anderes. Spießigkeit ist einfach, wenn man z.B. nicht aufgeschlossen ist oder Leute gleich ausstößt, die einen anderen Lebensentwurf haben wie man selbst. Aber es gibt schon eine gewisse Spießigkeit, schon die mit Häuslichkeit kommt, nämlich eben ein gewisses Desinteresse an den Leuten rundherum oder was die machen, weil man ja irgendwie seine eigenen kleinen, ordentlichen, hübschen Duftkerzen Welt lebt. Also das merke ich jetzt durch Lockdown. Ein bisschen, dass Fischer ein bisschen gefährlich.

[00:12:28]

Also da freue ich mich schon, wenn mal wieder um die Häuser ziehen kann, wenn es ein bisschen wärmer ist. Es hat ja auch mit der Kälte zu tun.

[00:12:32]

Im Moment ist es aber auch so ein. Also das habe ich. In meinem kreativen Freundeskreis ist gerade niemand so richtig kreativ. Ja, alle sind so ein bisschen. Es kommt nichts rein, kommt nichts raus.

[00:12:45]

Ja und das finde ich dann. Ah, das würde ja auch so jaja. Also ich meine, ich habe gerade sehr viel Zeit wie gesagt so Inneneinrichtungen mich mit sowas beschäftigt zu beschäftigen oder auch Onlinedating damit beschäftigt. Beschäftige auch grad sehr, aber besonders tolle Ideen hab ich nicht. Ja also ich hab eben nicht so viel Verarbeitungs Bedürfnis hab ich das Gefühl auch weil eben so wenig Eindrücke kommen. Aber es war für mich ja auch mal Zeit die Wohnung schön zu machen.

[00:13:10]

Deswegen ist das jetzt nicht immer so zwei Jahre noch will ich das jetzt nicht so leben wollen.

[00:13:16]

Darf ich dich was zum Online-Dating fragen? Ja, gerne. Weil ich frage mich.

[00:13:21]

Also ich kenne nicht viele, die das machen. Also du bitte. Und nun machst du das, um neue Leute kennenzulernen, einen Partner zu finden oder Partnerin.

[00:13:29]

Ja, so beides. Also bei mir war es ein bisschen so! Ich hab mich so kurz vom dann zu einer Affäre beendet. Irgendwie. Und das hat mich dann schon ein bisschen beschäftigt. Und das einzige, was mir immer hilft, wenn man so leicht angeknackst ist, das Ego oder halt auch das Herzen so ist, finde ich so bissel Ruhm Huren. Ich finde dann braucht ein eine Phase des rum runs wo man halt ausgeht um auf Aufriß ist und das ging halt plötzlich nicht durch zum Lockdown und deswegen hab ich das viel länger beschäftigt, als ich mich eigentlich beschäftigen hätte sollen.

[00:14:03]

Und es war nicht möglich irgendwie Leid kennenzulernen. Und ich kenne nicht recht viele Leute, die Tinder benutzen oder auch OkCupid, aber ich dachte nur, für mich ist das nichts. Mir ist das unangenehm. Ich will Leute lieber so in einem Lokal kennenlernen und dann hab ich mich irgendwann überwunden und dann war das eigentlich recht nett. Und dann habe ich es ein bisschen zu einem Hobby geworden. Jetzt im Lockdown. Und es ist nicht so, dass ich meine große Liebe suche, aber ich mein, wenn ich sie finde, habe ich auch nichts dagegen.

[00:14:29]

Aber es ist auch. Ich hab auch da jetzt nicht mit einer Affäre angefangen, sondern es ist eigentlich ganz lustige Spaziergänge mit Leuten. Selbst wenn man die Person nicht interessant findet. Für weitere Treffen war es bis jetzt immer eigentlich lustig und nett. Und gerade im Lockdown, wo man so wenig Input bekommt, merke ich auch, wie dankbar ich bin, wenn mir plötzlich jemand mal was über Bitcoins erzählt. Auch wenn es mich überhaupt nicht interessiert. Einfach nur, weil es mal etwas anderes ist, als mir meine Freunde erzählen würden.

[00:14:59]

Ja. Du brauchst das schon diesen, dass du neue Leute kennenlernen. Das hab ich mich auch gefragt in der Vorbereitung. Als jemand so eine Stadt Streberin oder Landstrom Arin ist das ja jetzt überhaupt nicht gegeben.

[00:15:11]

Und deswegen bin ich total interessant, dass du das dann einfach digital machst und da einfach also braucht. Du brauchst das auch tatsächlich. Da glaub ich dieses neue Menschen Input.

[00:15:21]

Ja, ja, auf jeden Fall. Ich meine jetzt auch nicht mehr so ganz wie früher. Das ist eigentlich so, wie mein Lebensinhalt war, ständig neue Leute kennenzulernen. Da bin ich noch ein bissl entspannter. Aber zumindest auch die Leute, die man besser kennen und die man öfter trifft, haben normalerweise mehr zu erzählen als im Moment. Es ist tatsächlich so ich merk im Freundeskreis, obwohl ich da wirklich Leute kenne, die superschlau sehen oder super lustig und kreativ.

[00:15:44]

Die Gespräche werden ein bisschen langweilig, weil halt nix passiert. Man versucht sich so abzutreten, was man gerade erlebt hat, was grade so im Leben neues passiert und es ist wiederkommen wir irgendwie auf Inneneinrichtungen oder so. Oder welche Duftkerzen man dem anderen empfiehlt. Also ja. Deswegen habe ich das Gefühl, dass es auch grad nicht so fruchtbar.

[00:16:04]

Ja genau. Also ich bin noch interessierter als sonst, neue Leute kennenzulernen. Sonst bin ich da schon ein bisschen faul geworden.

[00:16:10]

Je älter ich werde, wissen die dann, wer du bist.

[00:16:13]

Manchmal, also tatsächlich mag ich das nicht so gern, wenn ich das wissen. Und deshalb suche ich mir eher Leute raus, wo irgendwas vom Profil klar ist, dass du jetzt nicht aus Österreich sind. Und die kennen mich dann oft nicht. Aber es waren auch schon Leute, bei dem ich kannten. Aber ich finde es immer ein bisschen unausgewogen, weil die wissen dann schon relativ viel über mich und verhalten sich auch ein bissl anders. Ich fühl mich auch anders verhalten, wenn ich jemanden treffen, der in der Öffentlichkeit steht.

[00:16:39]

Und irgendwie finde ich es lustiger, jemanden zu treffen, der gar nichts weiß, was ich mache und ich ihm das dann halt so Schritt für Schritt erzählen kann. Als wenn jemand so ein bissl schüchtern ist, weil ich, weil er weiß, dass ich eine öffentliche Person bin oder so. Das ist dann nicht so entspannt. Eigentlich für beide Seiten erfreulich, dass deswegen.

[00:16:57]

Ich hab mich immer gefragt, wieso in der Öffentlichkeit stehende Menschen wie sie das machen mit dem Online-Dating. Also das ist ja, wenn du dann ja durchs Kreuzenden plötzlich siehst du. Keine Ahnung, weil sie sich jetzt getrennt haben. Kim Kardashian und denkst du, so ist das jetzt?

[00:17:12]

Will meine Promi Kategorie ungefähr. Ist das jetzt ein Witz oder welche? Oder oder was? Was ist das Humor? Und bist du bei dir z.B. auch überhaupt nicht? Also ich hätte z.B. Direktlink das doch bestimmt eine Kunstaktion.

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Ja, das sehe ich auch so, dass sie wirbt im Alter, dass man mal neu denken, aber der unterschreibst jetzt aber nicht so rüber und so ich mir denkt, das würde ich eh nie machen. Ich. Ja, schreib eh nicht mehr so leichtfertig über Dinge, weil ich weiß, mehr Leute lesen genau und es war doch tatsächlich so, dass Leute mich angeschrieben haben, oft hinder. Also einmal hat mich einer wütend angeschrieben, was ich gab, warum mich das Foto von Stefanie Sargnagel verwendet und dann halt auch wieder so außerhalb von China, dass mich Leute mich angeschrieben haben und meinten Hey, jemand auf Tinder verwendet deine Fotos und das ist irgendwie nicht okay.

[00:18:02]

Und du so nicht mehr. Ja, genau.

[00:18:06]

Sehr, sehr gut. Auch Bedürfnisse. Ja, ja.

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Ich finde es für das total gut, weil das ist ja das Traurige auch an, wenn Menschen in der Öffentlichkeit stehen. Wie sollen die Leute kennenlernen? Also alle anderen Jahren bei Tinder und das ist es. Ich kenne das aber auch bei uns in der Firma, dass wenn eine Person des öffentlichen Lebens bei Tinder ist. Das sind dann meistens Männer. Dann werden auf jeden Fall Screenshots herumgeschickt und so Haha, guck mal, der ist jetzt bei Tinder und sagen Ja, aber was soll er machen?

[00:18:34]

Also ich habe bisher auch mal kümmern.

[00:18:39]

Ja, das hab ich z.B. nur ein Foto, das man eh kennt. Also gar nichts. Hab auch nicht viel Text. Und eben treffe eher Leute, die jetzt irgendwie ja zum Studieren hier sind.

[00:18:51]

Oder. Oder so was. Viele, so Pietzsch, die Naturwissenschafter waren das jetzt. Warum? Aus irgendeinem Grund denke ich, dass sich das Labern finden und jedes Mal, wenn sie 30 sind.

[00:19:01]

Na ich kenn mich ja überhaupt nicht aus mit Naturwissenschaften. Es hat schon einen Grund, warum ich so wenig Naturwissenschaftler kenne. Genau weil nämlich ist natürlich gibts ja auch viele Wiener, die mich nicht kennen. Eh klar. Aber das finde ich dann wieder irritierend. So ein Wiener, der mich gar nichts kennt. Mit dem habe ich dann ja auch wieder gar nichts gemeinsam, weil ja, wenn das ein Linker ist.

[00:19:19]

Irgendwie sollte ja schon mal von mir gehört haben, dass so ein bisschen ein bisschen Ehre muss schon sein. Ich war ja genau. Hast du das Buch, also das zumindest, was ich wahrnehme?

[00:19:29]

Es ist sehr erfolgreich. Dicht. Hast du das irgendwie gefeiert?

[00:19:33]

Nicht wirklich. Gab es nicht wirklich eine Gelegenheit dazu?

[00:19:38]

Ich hab, wie du es durch das Buch abgegeben hab und es ist klar. Aber jetzt gibt's nichts mehr zu arbeiten. Jetzt wird es gedruckt. Bin ich schwimmen gegangen mit einigen Freunden. Ich nannte es dann Buch, Geburtstag und habe eine Menge Leute eingeladen. Ob sie nicht zum Baden kommen wir an eine bestimmte Stelle an der Alten Donau. Das war das einzige, was ich da gemacht hab. Ja, aber wenn, dann würde ich gern wahnsinnig viele Leute einladen.

[00:20:00]

Und das ist halt in der Zeit jetzt gerade nicht möglich. Genau feierst du Sachen, also feierst du deine Erfolge.

[00:20:08]

Kannst du sagen, dass es mir total gut gelungen und jetzt oder jetzt kommt was raus? Und jetzt aber mal hoch die Tassen.

[00:20:16]

Naja, ich würde sagen, dass das mein Beruf mehr oder weniger also eben ich mache. Viele Lesungen sind dann auch gut besucht. Da feier ich dann nochmal mit Leuten danach, dass ich dann so privat gar nicht so Lust habe auf eine riesige Party oder so, sondern eher mal was essen gehen mit guten Freunden mehr so was ruhigeres machen. Weil das Nachtleben eher ein bisschen so, weil man so Kultur hat, macht es ein bisschen zum Arbeitsalltag. Gehört sie sich dann eigentlich privat gar nicht mehr, so Prokop, im Mittelpunkt zu stehen.

[00:20:46]

Eigentlich stehe ich gerne im Mittelpunkt, aber nicht immer. Und merkst du, dass es mir dann reicht? Also, wenn ich so eine Lesetour hatte und 100000 Leute wollt mit mir reden, dann bin ich eigentlich ganz froh, wenn ich privat eher meine Ruhe habe und nicht noch eine Party machen muss. Weil da ist man ja auch immer bissl gestresst und fühlt sich so sozial beansprucht. Da bin ich definitiv ruhiger geworden, weil das so ein Job geworden ist.

[00:21:07]

Auf gewisse Art, dass vor dem Buch Release hast du ein Interview gegeben oder ein Gespräch war das viel mehr mit Denis Bergbahn. Und da ging es um das Buch, das demnächst rauskommen wird.

[00:21:18]

Und was ich so das Gefühl, was ich hatte, war so nach dem Motto Na ja, gut, okay, das ist mir natürlich wichtig, das Buch.

[00:21:25]

Aber wenn es jetzt nicht hinhaut es gibt halt auch von Max Golden Buch, was irgendwie niemand kennt und was ein Flop war.

[00:21:30]

Und ich hatte so das Gefühl, dass du nicht so sehr an der Karriere der Autorin hängst.

[00:21:36]

Und dann ging es um Ja. Am Wochenende habt ihr wie was mit Familien unterwegs und Rollenspiele gemacht und du warst die Hexe. Und das hat mir auch gut gefallen. Und wenn das alles nicht mehr klappt, dann machst du halt das so, irgendwie bist du nicht so wählerisch. Was das betrifft. Hab ich das so richtig gehört oder ist das? Wobei war das ein Quatsch?

[00:21:56]

Ja, also ich bin doch jemand. Ich stelle mich auch immer aus Selbstschutz gewissermaßen auch sehr pessimistisch darauf ein. Wenn man so ein Buch raus hat, ist es ja doch, man macht sich ziemlich nackt und es wäre natürlich schlimm, wenn das totaler Misserfolg wird. Deswegen bin ich immer sehr pessimistisch, um mich mal so schon im Vorhinein zu entspannen. Ach ja, wenn das nichts wäre. Ich Ja, ich mache ja was anderes. Genau, also. Aber es ist schon so, dass mir jetzt Autoren sein nicht extrem wichtig ist, weil das immer mein Traumberuf war.

[00:22:28]

Ich. Bin halt gern kreativ. Ich zeichne auch gern. Ich bin aber auch gerne kreativ eben mach auch gerne Rollenspiele für Kinder oder so. Es ist mir. Ich will unbedingt kreativ arbeiten oder irgendwie kreativ sein in meinem Alltag. Aber es muss jetzt nicht unbedingt in der Form der Autorin sein. Also ich hab doch mehrere. Also zwischen meine Lesungen sind ja auch ein bisschen schon sehr performativ. Also da lese ich ja nicht so trocken runter, zumindest die Kurztexte, sondern es hat schon ein bisschen so auch sustainable Charakter manchmal.

[00:23:00]

Und da kommt durchaus auch Leute, die vielleicht gar nicht meine Bücher kaufen, sondern eher diese Show anschauen. Ja, dann mach ich Cartoons für verschiedene Magazine einmal die Woche oder einmal im Monat teilweise und mach aus diesen Cartoons T-Shirts, die auch sich ganz gut verkaufen. Also ja, ich glaube. Bin jetzt nicht so ultra drauf angewiesen auf genau diese eine Form, ich denke, mich könnte auch eine andere Form finden, irgendwie mir ist es nur wichtig, irgendetwas Lustiges.

[00:23:36]

Jetzt Narratives irgendwie zu machen? Genau. Also da geht es hauptsächlich Form, also der die Form ist dir egal, aber es ist wichtig, dass es kreativ ist, das, was du da machst.

[00:23:48]

Ja und Holts lustig Magerl to meinens ist halt auch so das Humoristische, also dass es in irgendwann irgendeiner Art einen Witz hat, ist mir halt wichtiger. Ich wäre jetzt nicht so die ernste Lyrikerin oder so, es interessiert mich eigentlich nicht genau und das gehe ich ja. Verschiedene Arten möglich. Also es kann ja auch eine Bühne sein oder auch durchs Zeichnerische oder eben wie mit meiner Burschenschafter Hysteria.

[00:24:15]

Ja genau.

[00:24:17]

Also nur das Schreiben, das ich mir tatsächlich zu assozial dieses Buch schreiben, so allein zu Hause sitzen oder im Text arbeiten. Das will mich auf die Dauer auch nicht wirklich sehr happy machen. Irgendwie ist schon immer sehr harte Zeit, finde ich. Ich arbeite schon gerne mit Leuten zusammen und stelle das mit Leuten auf die Beine und deswegen finde ich es auch gut, dass sich das auch abwechselt, was ich grad so macht wie z.B. eben Denis Beatmen. Mit der war ich auf Tour genau ihren Christiane Rösinger.

[00:24:44]

Genau das man auch gemeinsam auf Tour geht, gemeinsam eine Show macht, weil es einfach mehr Spaß macht mit anderen zu arbeiten.

[00:24:52]

Also mir mit welchem Humor Bild bist du aufgewachsen? Also was waren die Sachen? Die über die du gelacht hast als Kind, als Teenager?

[00:25:02]

Ja, das haben mir immer dieselben Sachen so. Also ich bin jetzt großer Fan von Manfred Deix, das ist ein österreichischer Karikaturist seinen ganz eigenen Zeichenstil hat. Sehr realistisch. Er hat als Kind wahnsinnig gut zeichnen, aber es ist auch sehr böse. Er zeichnet sich dieses ganz Hässliche aus den Leuten raus. Aber es ist auch wahnsinnig lustig und auch teilweise extrem derb. Also da geht's auch immer ganz viel um Tabus. Er zeichnet nicht gern Penisse, Blut und zum Beispiel gibt's ganz viele Zeichnungen, wo er so sexuellen Missbrauch vom in Köln in der katholischen Kirche thematisiert.

[00:25:42]

Also es gibt viel da Liebesspiele zwischen dem Pfarrer und dem Ministranten. Es ist schon sehr immer sehr lustig, grenzwertig. Sowas finde ich wahnsinnig witzig. Aber ich mag zum Beispiel auch, mochte immer die Cartoons von Tex Rubinowitz, der eher so absurde Cartoons zeichnet sie sind mehr so ganz minimalistisch und eher verspielt und eher absurd und nicht so böse, würde ich sagen. Ich mochte immer die Kinderbücher von Christine Nöstlinger, weil die auch immer sehr humorvoll waren und sehr unverblümt.

[00:26:12]

Da geht's auch um Unverblümten und die Dinge so zu benennen, wie sie sind. Ja, ich mochte immer Studio Braun, diese ganze Partie, genauso weibliche Idole hatte ich in der Zeit noch nicht so viel. Ich finde auch Christiane Rösinger wahnsinnig lustig auf der Bühne. Also für mich ist das ja auch eine humoristisch bis zu einem gewissen Grad, weil was sie auf der Bühne erzählt, dann immer dazwischen ist extrem witzig.

[00:26:35]

Genau.

[00:26:36]

Grissemann Stermann war halt auch recht prägend. Deine Zeit im ORF Österreichischer Rundfunk gab's eine Zeit in den 90ern noch recht anarchische Formate. Eigentlich finde ich das teilweise heute viel braver, was in der Comedy Szene abgeht, auch formal.

[00:26:52]

Du findest das heute braver als damals. Rein vom Formalen Ich habe das Gefühl, es gibt diese Kategorien, ja, es gibt Kabarett und dann gibt's halt Comedy. Aber so richtig einfach nur Quatsch machen wie z.B. Studio Braun, da kenn ich grad wenig, das so komplett gaga ist, irgendwie so absurd ist auch nicht unbedingt Sinn macht. Also ich hab das Gefühl so rein auch was nachkommt. Der Nachwuchs ist oft so, dass sie sich so voll orientieren an schon bekannten Kabarettisten, dass jetzt irgendwie jemand der macht das jetzt wieder Harda oder da macht das jetzt wie die oder ihr er mir im See dieses total Absurde.

[00:27:30]

Anarchische Gaga Comedy Formats kenne ich jetzt im Moment. Keines richtig, also so ist es dann formal doch immer recht aufgeräumt irgendwie so ja, das kann ich nachvollziehen.

[00:27:43]

Also bei mir ist es auch sehr studio braun gewesen und alles so zu Hamburg und so weiter. Und ich konnte mit diesen ganzen also alles was ich habe mit Felix Lotrecht vor ein paar Wochen gesprochen und das ist ja Stand up und sehr klassisch, sehr amerikanisch, eigentlich sehr folgt zu einem Format, genauso was frühere Lettner Sachen betrifft, die so und diese immer noch gibt. Aber diesen völligen man fragt sich um Gotteswillen, was ist da eigentlich los? Gibt's da gibt's eigentlich?

[00:28:13]

Kenn ich auch. Fällt mir nicht so richtig was ein.

[00:28:15]

Stimmt ja. Ich hab gestern Nacht dicht zu Ende gelesen und fand das ein ganz tolles Buch, weil ich so Ich bin im Süden Brandenburgs aufgewachsen und ich fand es ganz lustig, dass es so ein paar. Ich bin auch so ab 4 in besetzten Häusern eher Dresden usw. verbracht und ich fand es interessant, dass sowas in einem Band wie Element of Crime auch bei dir eine große Rolle gespielt hat. Offensichtlich bei mir auch, aber bei mir waren es einfach frühere Alben und bei dem man es dann wieder später leiben.

[00:28:42]

Also ich konnte dieses ganze Rum zielloser Rum mir ändern und von einer Party oder Begegnung und die nächste konnte ich total nachvollziehen und hab das total gerne gelesen. Und dann endet im Grunde dieses Buch ja eigentlich mit dem. Also bevor du Stefanie Sargnagel geworden bist, könnte man meinen. Also bevor dann die Künstlerinnen rausgekommen sind, so hat mein Netflix-Serie ein Herz hat so ein bisschen fragt sich. Zweite Staffel wie geht es quasi weiter?

[00:29:14]

Ich hab dich vor 4 Jahren glaub ich das erste mal vor 5 Jahren das erste mal wahrgenommen. Damals mit diesem ganzen Thomas Glavinic Ding. Also das erste, was ich von dir gehört habe.

[00:29:25]

Wie fing das an mit diesem Statusmeldung? Also vielleicht kannst mich da mal so ein bisschen mitnehmen zu diesen ersten. Jetzt fange ich mal an zu publizieren momentan.

[00:29:35]

Also ich ich hab immer schon das Internet irgendwie als Tool genutzt, um halt kreatives Zeug zu publizieren. Ich hatte ganz früher einen Blog mit 15/16, das war aber nicht viel Reichweite. Und aus diesen Notizen, die auf diesem Blog dann hab ich auch dicht rekonstruiert. Also da waren einfach ganz viele Details und Erlebnisse festgehalten, aus denen ich dann quasi Recherche zu diesem Buch namens dicht machen konnte.

[00:30:02]

Und dann hat es angefangen mit Social Media. Da gab es plötzlich Facebook, haben sich alle registriert oder MySpace kam ja zuerst, davor noch Studi VZ, was sich und da hab ich jetzt halt dort weitergemacht. Wenn ich etwas gezeichnet habe das MS Paint, hab ich es halt direkt da hochgeladen und für mich war es auch irgendwie praktisch, weil ich eben immer sehr chaotisch war und meine Dinge eher verloren haben. Meine Zeichnungen, die halt irgendwo gelandet sind, dass da plötzlich alles so online bleibt und ich auch wieder es archiviert hab automatisch.

[00:30:33]

Und dann hat es eben auf Facebook angefangen. Dann hab ich halt irgendwelche Witzchen geschrieben und das kam dann ganz cool an in meinem Freundeskreis. Dann haben mich immer mehr Freunde von Freunden geändert, dann man sich mal mehr Leute im Umfeld der Kunstturnen, immer mehr Leute aus der linken Szene. Und dann hat ein Bekannter von mir den Wahnsinn hat. Es heißt Rockes Adventures. Da ist Clemens Marshall und gibt vierteljährlich ein Magazin raus, das ist nicht so bekannt, also für eine breite Masse, aber viele Journalist und Journalistinnen lesen es eigentlich, weil es ja dichte, coole Reportagen sind.

[00:31:09]

Und es sind immer so Randthemen, ein bisschen viel über Prostitution oder die Wiener Unterwelt und oder Fetische und so.. Ja, ist halt ein cooles Phänomen und hat gemeint, ob ich nicht mal meine Texte dort veröffentlichen will. Ich sei, so Schmieding, Schreibens hab ich mal gemacht. Dann hat sich schon der Filter dafür interessiert, weil die Rockers eventuell lesen. Und dann kam ihm Freunde von mir, die einen Verlag gegründet haben. Die haben eigentlich ein Musikleben betrieben, das Stefan Rebel Steinhardt Problembär Records betrieben und der Elias Meinhardt CEO Records betrieben auf Problembär Records hinzu der Nino aus Wien und später kam auch wandern soll.

[00:31:49]

Und die, wollte man einen Verlag gründen und meinen Ja, weil man nicht ein Buch machen mit diesen Texten. Und dann haben wir das gemacht und das hat sich dann für so ein Indie Buch, das eigentlich komplett lektoriert war, ziemlich gut verkauft. Der 5:4 ist dann noch ein bisschen geübt. Das weiß Magazin hat sich denn auch gemeldet, ob ich mal für sie Reportagen schreiben will. Und mit jedem Texte singen wir ein bisschen meine Öffentlichkeit gewachsen. Ich hab ja noch immer Fanzines gemacht mit den Texten selbst kopierte Hefte und weil ich ja, ich hab ja einen normalen Job gehabt, geäußerter eben so 20 Stunden und diese Fanzines zu verkaufen hab ich immer so die Texte, bissel ZAMG kopiert, Zeichnungen dazu getan und sie um 2 3 Euro verkauft.

[00:32:26]

Das war mein ganz gutes Taschengeld für mich. Genau. Und dann hat das Buch recht gut funktioniert. Dann haben wir noch eins gemacht, ein Jahr später. Das hat sich dann auch schon langsam die deutsche Medienlandschaft interessiert. Da kam dann schon wirklich die Fotos und so Zeug und ja und dann haben wir irgendwann die größeren Verlage angefragt. Genau so ist das passiert. Und es waren halt immer Texte, die ich eigentlich zuerst in sozialen Medien publiziert habe und natürlich immer motivierter, weil ich gemerkt hab, die Leute unterhält es und mir macht Spaß und so weiter.

[00:32:55]

Aber das wirkt eher so, als hättest du einfach dein Zeug gemacht, geguckt, was damit passiert, ohne das jetzt so. Es gibt ja so Tür Klopfer, die die Leute hier. Ich habe einen Text und möchtest du und so weiter und so fort. Das wirkt eher so, als würdest du, hättest du die Sachen einfach rausgehauen und die Leute haben eher allein zu dir gefunden, als dass du die Leute gefunden hast.

[00:33:21]

Genauso kann man das sagen. Ich habe dann auch irgendwann gemerkt, dass ich ziemlich, wenn man sagt Netzwerken, das war nie so meins. U. Die wichtigen Leute kennenlernen, aber nicht Velocity dadurch, dass ja was seit ich 15 war halt sehr viel um die Häuser gezogen bin und sehr viele Leute Englert hab und aus denen ja dann doch teilweise auch was wird. Hab ich doch ein ziemlich großes Netzwerk. Ist es so? Ja, es hat sich auch ein bisschen verbreitet, aber mir war das.

[00:33:46]

Mir war das immer unangenehm. Ich wollte mich halt Niveau anbiedern. Ich habe vielleicht einmal hab ich mich Cartoons von mir an Zeitschriften geschickt und die haben alle abgelehnt. Und da war ich sofort beleidigt und hab nie wieder was Geschickes. Ich hab einmal hab ich auch was haben die Titanic geschickt an eine Rubrik vom Fachmann für Kenner ist, glaube ich, wo immer Leser und Leserinnen, was sie mir dann auch zugeschrieben. Ja, das finden Sie überhaupt nicht komisch.

[00:34:06]

Was ich dir geschickt hab, da war ich dann auch sofort beleidigt und dann hab ich auch ich gleich aufgehört, je irgendetwas irgendwo zu schicken. Dachte mir, eines Tages werden sie schon zu mir angekrochen kommen und die Titanische bekommen.

[00:34:20]

Nein, ich bin mit ein paar Leuten da ganz gut bekannt, mittlerweile aber angekrochen, indem sie nicht meine, diesen nicht schon immer wieder mal meine Bücher. Aber natürlich, ist ja auch okay. Gehört ja dazu. Muss ja nicht jeder alles mögen.

[00:34:32]

Merkel Wir machen eine klitzekleine Pause. Ich möchte euch zwei weitere Supporter vom Hotel Matze vorstellen. Mein heutiger Supporter ist die Deutsche Bahn und ihr neuer Podcast. Unterwegs mit zwei Leute ein Abteil. Die perfekte Gelegenheit für ein Gespräch im Zug. Ich kenne das auch. Ich habe schon viele, viele tolle Zugfahrten gemacht und habe schon ganz oft gedacht das wäre doch jetzt schön. Hätte man das mal aufgenommen und genau das macht der neue Podcast, ist es nämlich kein üblicher Podcast über die Deutsche Bahn.

[00:35:02]

Der Host Michel Abdullahi ganz toller Typ bekleidet die unterschiedlichsten bekannten oder weniger bekannten Persönlichkeiten auf einer privaten oder beruflichen Reise im Zug. Je nachdem oder Gast gerade hinreißt, ist das Gespräch entweder kürzer oder auch mal länger. Die Gespräche sind mal lustig philosophisch, aber auf jeden Fall sehr, sehr unterhaltsam. Es geht um Technologie, Reisen, Gesellschaft, Zukunft, Nachhaltigkeit. Immer eingebettet in die spannenden Lebensgeschichten des Gastes. Alle 14 Tage erscheint eine neue Folge. Es waren bereits Caroline Kebekus, der Yorck, Maria Mutter, Ina Müller, der die ja immer im Hotel Clouseau, der war schon hier.

[00:35:35]

Und Schauspieler Clemens Schick zu Gast. Und am 5. März bekleidet dann Sophie Putzmann, wie schon Abdullahi oder anderswo Michel Abdollahi bekleidet. So viel passt man auf ihrer Reise. Also ich denke, Benjy Hotel immer gut findet, dann werdet ihr diesen Podcast auch sehr sehr gut finden. Unterwegs mit könnte überall hören wo es Podcast gibt. Außerdem auf Audio nah im ICE Portal und natürlich auch unter DB Mobil. Punkt D Slash Podcast finanzieren Dank an die Deutsche Bahn.

[00:36:03]

Mein heutiger Supporter ist die Schreibgerät Marke Payload. Ich schreibe wirklich sehr sehr viel mit. Eigentlich alles. Es kann kein Mensch lesen. Ist aber auch egal. Ich schreibe auf, streiche durch meine To-Do-Listen oder mein Tagebuch bei mir alles immer mit Papier und Stift. Pile Pen ist vor allem bekannt für die radiert Bahn und Friktion Stifte. Die Stifte schreiben mit einer von Payload entwickelten thermo sensitiven Tinte. Das Besondere daran ist jeder Friktion Stift hat auch eine integrierte Kunststoff Kugel, mit der man radieren kann.

[00:36:32]

Die dadurch entstehende Reibung Wärme sorgt dafür, dass die Tinte verschwindet und sich jeder Fehler oder Entwurf schnell und sauber korrigieren lässt. So muss ich auch Nima durchstreichen. Sehr, sehr gut. Und noch einen schönen Effekt in puncto Nachhaltigkeit Sowohl für die Friktion Ball als auch für die Friktion Klicker gibt es Ersatz. In vielen Farben ist Nach dreimaligen Nachfüllen reduziert sich die CO2 Auswirkungen um bis zu 62 prozent im Vergleich zum Kauf von 3 neuen Stiften. Die Friktion Stifte sind eure ideale Alltag Server für Office, Uni, Schule oder Zuhause für mich fürs Tagebuch und To-Do-Listen.

[00:37:04]

Erhältlich sind die Stifte im Schreibern, Handel, in Supermärkten, in Drogerien, bei Amazon und natürlich auf Payload. Pen Punct Beep mit dem Code Matze XXL gibt es jetzt bis Ende Juni 2021 exklusiv für heute mâ zu hören, ab einem Mindestbestellwert von 20 Euro auf das gesamte Sortiment 20 prozent Rabatt im Online-Shop. Viel, viel Spaß beim Einkaufen findet sich ein Dank an Payload. Nun zurück zu unserem Gespräch für Horst.

[00:37:35]

2016 wird nach außen ein eher als einen großen Meilenstein irgendwie hingestellt, den Bachmannpreis gewonnen, das aber selber gesagt.

[00:37:43]

Irgendwie so Ich habe ein paar Veranstaltungen danach gemacht, die ich ohne den Preis nicht bekommen hätte. Aber so der große Hebel war das eigentlich nicht für irgendwas.

[00:37:55]

Nein.

[00:37:56]

Also ich glaube, es bietet sich so an, dass man das als Orientierungspunkt nehmen, weil es ein namhafter Preis ist. Aber ich habe ja erst mal gar nicht den Hauptpreis gewonnen, genau in dem Jahr. Wer andere weiß es nicht mal uns der Baron, weil es doch ein ziemliches Szene Ding.

[00:38:13]

Also da treffen sich alle renommierten Verlage und alle die was mit der Literatur zu tun haben, aber jetzt so wahnsinnig publikumswirksam, weil nicht so wirklich. Also ich hab nicht das Gefühl, dass das damals so ausschlaggebend war.

[00:38:27]

Was würdest du sagen? Was waren die? Keine Ahnung. Zwei, drei Sachen, die eher die viel viel mehr den Ausschlag gegeben haben.

[00:38:34]

Oft waren es tatsächlich Artikel, die ich publiziert habe, also z.B.. Mein erstes Ding, das ein bissel viral ging, war sein Artikel über das FPÖ Oktoberfest im weißen Magazin. Da mich Plethi in Österreich wahnsinnig viele Leute gekannt, dann habe ich mal in der Süddeutschen über Wanda geschrieben. Das war auch da hab ich auch. Plötzlich bin ich extrem viel kontaktiert worden. Es waren tatsächlich oft wirklich Posts, die die viral gingen. Aus irgendeinem Grund, die dann spürbar etwas verändert haben.

[00:39:01]

Natürlich dann auch Medienpräsenz, die damit einherging, ist, um man schon sagen, auch dieser komische Shitstorm, den ich damals hatte. 2000, 1617, na, 1017 war das. Der hat eigentlich auch nochmal gut eine. Öffentlichkeits Steigerungen verursacht war das der FPÖ Schutzsuchender Glavinic Shitstorm, der Glavinic Shitstorm.

[00:39:27]

Der war ja irgendwie, der ging irgendwie so einher mit diesem Ich kann mich jetzt gar nicht mehr erinnern, dass wir alle schon so verdrängt. Genau. Es ist ein agen von der FPÖ veranlassten Shitstorm, der komplett aus der Luft gegriffen war, wo es irgendwie darum ging, ich hätte Tiere gequält in Marokko auf Kosten der Steuerzahler. Das war auf Basis eines satirischen Text, den ich im STANDARD veröffentlicht habe. Und da wurde mir irgendwie ein ganz absurder Shitstorm draus gedreht, wo plötzlich in allen rechten Medien stand Sargnagel Tierquälereien auf Kosten der Steuerzahler.

[00:39:59]

Irgendwie so und da hat die FPÖ einen Mob auf mich losgelassen. Dann man noch Thomas Glavinic. Ich weiß auch nicht genau, das war alles sehr absurd. Aber ja.

[00:40:11]

Ja, es waren einfach so wahnsinnig viele Drohungen, dass dann auch viele Medien drüber berichtet haben, weil es einfach so gar keine Basis hatte.

[00:40:18]

Also es ist nicht wirklich etwas passiert davor. Es war schon ziemlich konstruiert von der FPÖ.

[00:40:24]

Das Ganze, was ich irgendwie damals so erstaunlich fand und jetzt auch nochmal so ein bisschen in im Nachlesen, dass man könnte ja meinen, da fängt jetzt so ein Sturm an und es gibt. Es gäbe Leute, die sagen okay, da verstecke ich mich erst. Warte mal ab und gucke mal. Aber du hast mich geführt, die die Ärmel hochgekrempelt und du hast gesagt. Also gerade bei dem Glavinic, den ich als Autoren sehr mag, hast du angefangen zurück zu schießen und hast dich überhaupt nicht gefühlt.

[00:40:55]

Zumindest aus einer Entfernung. Das fand ich damals sehr beeindruckend.

[00:40:58]

Dachte krass die da einfach die Haut einfach zurück und lässt sich da irgendwie nicht blöd anmachen von so einem renommierten Autoren. Woher kam dieser Mut, dass so? Also dich eben nicht zu verstecken, sondern zu sagen Nö, jetzt. Ach so, ja.

[00:41:13]

Ich weiß nicht, ob man das so als Mut bezeichnen kann. Man könnte es auch. Also keine Ahnung. Ich bin eigentlich ein sehr friedfertiger Mensch, würde ich sagen. Also ich bin gar nicht besonders streitsüchtig.

[00:41:25]

Aber wenn ich jetzt angegriffen wird, warum sollte ich nicht zurückschießen? Also irgendwie ist ja seine normale Reaktion eigentlich, dass man sich das nicht gefallen lässt für mich.

[00:41:36]

Man muss aber dazu sagen, das war halt auch so, was völlig absurd ist. Ich finde es auch fast nicht der Rede wert. Ist es Glavinic stinken, weil es war wirklich nur der hat mich recht unflätig beleidigt in Facebook. Ich hab gleich zurück geschimpft, ich habe mir gar nichts dabei so viel dabei gedacht. Das passiert mir oft, dass ich mir gar nicht so viel bei Dingen denke, die dann so seltsam großwerden. Es ist eher so Zwei Leute, die zufällig auch Autoren Autorinnen sind, beschimpfen sich schnell mal so auf Facebook und plötzlich war das so ein Riesending.

[00:42:04]

Und dann wie so eine Literatur Streit, wo ich mir denke, das hat ja nichts mit Literatur zu tun. Wir haben uns einfach großartig beleidigt und ich habe eigentlich tatsächlich im Gegenteil. Alle Interviewanfragen wird abgesagt, weil ich zu deppert fand. Einfach weil wenn da nicht einmal irgendeine DEP da gab's, kennen keinen Konflikt zwischen uns, keinen echten. Es war ein kurzer Schlagabtausch auf Facebook, mehr nicht. Es hat auch wirklich wenig Inhalt. Und ich hätte es irgendwie seltsam gefunden.

[00:42:36]

Dazu Interviews zu geben. Ich glaube auch nicht, dass ich. Ich hab auch keinen. Ich hab auch kein Problem mit Thomas Glavinic. Ich kannte ihn gar nicht. Keiner kannte seine Bücher, die ich eigentlich nicht schlecht fand. Ich habe nur spontan zurück beleidigt. Nein, ich fand das kindisch. Kindisch.

[00:42:54]

Was ich aber das ist. Ich fand es deswegen. Also ich würde es eben nicht machen, glaube ich. Ich bin ein eher so ach achja gut, einmal das ganze weg.

[00:43:02]

Meditieren und scheißt der Hund drauf. Bloß keine Aufmerksamkeit schenken. Und ich fand das eher so ein damals und jetzt als wie gesagt das es jetzt nochmal gelesen habe, dachte ich krass, ich würde so intuitiv komplett was anderes machen und ich finde das aber dennoch irgendwie total. Man würde sagen glaub ich stabil.

[00:43:21]

Eine stabile Reaktion. Jemand beleidigt und man sagt ja gut, dann beleidige ich zurück.

[00:43:28]

Könnte ich irgendwie ja. Ich bin glaube ich zu evangelisch aufgewachsen. Ja ne.

[00:43:33]

Ich sage immer, da kommt bei mir so ein bisschen der Prolet durch. Also so mein Vater ist ja so wie Arbeiter und hat schon einen richtig harten Spruch drauf. Mir gefällt das ja auch so und wenn mich, wenn jemand es passiert im Alltag nicht so oft. Aber wenn mir dann jemand blöd kommt, dann kann ich das auch mal wieder richtig ausleben. Hab ich das Gefühl. Das Repertoire, das man eigentlich auch hat.

[00:43:57]

Kulturell sehr, sehr gut. Na dann freue ich mich auf den nächsten Angriff.

[00:44:04]

Gibt es ein Tipp oder gibt es Sachen, die du jungen Künstler drinnen mitgeben würdest, die am Anfang stehen, wo du merkst? Also das sind Sachen, die dir total geholfen haben oder den, die du weitergeben würdest.

[00:44:19]

Schwer zu sagen, weil ich immer einfach so mein Ding gemacht habe und ja auch gewissermaßen Glück hatte, dass es so gelaufen ist. Also ich hätte z.B. lange das Gefühl. Ich merke zwar, die Menschen mögen meine Sachen, aber ich passe nirgends rein in gängige Genres. Und wer halt nie Geld machen können damit. Deshalb habe ich trotzdem weitergemacht. Ich glaube, das wäre ja mal einfach sein Ding machen und nicht irgendwie. Ich meine ja. Ich finde es auch okay, wenn man was Kommerzielles macht, um Geld zu verdienen.

[00:44:47]

Aber sonst würde ich es sagen, soll real bleiben. Aber keine Ahnung. Nein, ich finde es immer cool, sich irgendwie zu vernetzen. Also das hab ich halt früher nicht besonders. Gezielt gemacht oder so. Aber seit ich zum Beispiel dieser Burschenschaft bin, dass ich eher so, wo ich etwas Freude am Projekt mitgemacht habe, hab ich dann doch auch gemerkt Wahnsinn! Netzwerke sind extrem fruchtbar. Also da in dieser Burschenschaft sind zum Beispiel auch viele Künstlerinnen, aber nicht nur.

[00:45:22]

Und da sind extrem viele Dinge entstanden in den letzten Jahren, die sonst gar nicht stattgefunden hätten. Einfach über diese diesen Lebensbuch, mit denen man sich da, zu dem man sich zusammengeschlossen hat, also dieser Spruch auch bildet Banden, der macht schon auch Sinn. Ich habe z.B. weil mir langweilig war im Lockdown hab ich angefangen zu indizieren ein. Ein Netzwerk für Frauen, die irgendwie Humor machen. Das ist jetzt noch nichts Großes geworden. Es sind, glaube ich, erst einmal eine Facebook-Gruppe mit 20 Mitgliedern.

[00:45:53]

Aber das würde ich gerne machen, so Stammtische und so. Weil das ist halt auch wirklich fruchtbar, weil man merkt schon oft, dass Männer sich gegenseitig einladen, die gar nicht so herausragende Talente sind, sondern die sind halt befreundet und laden sich deshalb ein. Das muss man dann halt auch als Frau machen.

[00:46:10]

Wenn man dann wie meinst du das? Kannst du das? Also Männer laden sich ein und Frauen nicht. Also da hab ich nicht verstanden.

[00:46:17]

Naja, oft wird gefragt ja was für frau muss man oft doppelt so gut sein? Irgendwie so, ja. Wollen wir jetzt einladen. An diesen Bühnen abend, wo. Sagen wir lustige Leute auftreten. Das gibt's ja öfter. Und dann sagt man ja, die Frau z.B. ja ja, ja, aber findest du die wirklich solus die Dinge so? Naja. Nein, ich finde es nicht so lustig, aber ich finde diesen Typen, den du eingeladen hast, halt auch nicht so wirklich lustig, so dass man halt auch mal Leute trotzdem einlädt, weil man sie kennt, auch wenn sie nicht super super super lustig sind, weil die ganzen.

[00:46:45]

Freunde, die ihre Freunde einladen, also Männer, die laden ja nicht nur die aller lustigsten auf der ganzen Welt ein, sondern halt die mittelmäßigen Typen, die halt ihre Freunde sind. Und das muss man dann halt auch praktizieren, wenn man einen Ausgleich haben will an Präsenz. Genau das ist man nicht immer nur die herausragendste aller Komikerin eingeladen wird, sondern eben auch die ganz normalen mittelmäßigen Komikerin.

[00:47:11]

Weil das ist ja bei Männern auch so. Dazu eine Frage, weil ich das seit einem Jahr möglichst wirklich merke. Ich hab versucht, jetzt es ein bisschen meta. Hier im Hotel eigentlich fifty fifty Gäste zu haben und krieg das aktuell nicht mehr hin. Tatsächlich, weil ich merke das bei zehn Frauen, die ich anfrage, sagt eine zu bei zehn Männern sagen Ach zu und es ist super schwierig tatsächlich so und ich möchte das wirklich.

[00:47:41]

Also es ist nicht so. Ich darf nicht. Ja.

[00:47:43]

Ich will nicht quote, sondern ich frag ja also das ist ja.

[00:47:47]

Ich kann das ja hier gestalten, wie ich will. Und ich finde ganz viele Frauen toll und die möchte ich gerne einladen mit in Nähe näher Kindern. Und das ist aber ganz merkwürdig.

[00:47:55]

Und ich bin jetzt habe kein metoo Fall oder irgendetwas und es stinkt hier drin auch nicht so, aber ich merke wirklich, dass es ein ganz großer. Also bei Männern viel eher die Bereitschaft da es zu einem Interview zu kommen und bei Frauen viel, viel weniger.

[00:48:11]

Ja, ich meine, natürlich ist das auch etwas, wo man auch sehr hart dran arbeiten muss, man sich Raum einnimmt. Also es gab du hast schon Dinge, wo ich eigentlich keine Lust hatte was zu machen hab mir dachte ja dann mach es ja liegenden Typ oder so..

[00:48:27]

Ja oder auch tatsächlich meine ist eine Eigenart von Shitstorms, die wirklich ein Hype, diese gewaltätigen, total misogynen Shitstorms. Die kriegen ja auch meistens Frauen. Aber man ist ja auch immer. Man setzt sich schon immer etwas anderen aus als Frau, die sich eine Bühne nimmt, als als Typ. Die Angriffe sind einfach anders. Auch mehr gegen den Körper, mehr gegen die Sexualität. Also es gibt ja auch Gründe. Und gerade deshalb denke ich mir sind halt doch Netzwerke cool, weil wenn du weißt, du hast jetzt eine Gruppe von 30 Frauen, die dich unterstützen, wenn irgendetwas nicht gut läuft, ist es ja auch sehr wie man sagt, Empowerment.

[00:49:02]

Genau. Also da muss man halt auch dran arbeiten. Aber was der Form, dass man sich gegenseitig stärkt.

[00:49:08]

Aber was kann so ein Typ wie ich machen? Also was kann oder oder. Das geht nicht nur mir so.. Nee, also ich kenne das auch von anderen auch weiblichen Hosts oder Medienmacher Bühnenprogramm Machern, die das genauso erfahren. Die merken okay, ich will ja gerne, aber ich, ich, ich, ich kann ja nicht sozusagen mich mit, wenn wir es bei der Zahl bleiben.

[00:49:29]

Acht Mal mehr weiblichen Content können ich vielleicht, aber dann hab ich gar keine Zeit mehr für meine Familie beschäftigen.

[00:49:38]

Aber was könnte man machen, um das ein bisschen also da vielleicht auch so eine Sorge zu nehmen, weil ich das schon gehört, was du sagst.

[00:49:44]

Okay, Frauen, vielleicht kann man das ja auch einfach dazu erwähnen, dass es irgendwie so viele Frauen immer absagen. Und das ist deshalb wichtig wäre. Dann fühlen man sich vielleicht auch mal ein bissel Verpflichteter. Also weiß ich nicht genau. Also kann ich jetzt auch nicht sagen. Ich hab jetzt noch nicht so die Lösung parat. Aber ja, vielleicht muss man halt mehr fragen. Ja, es ist achtmal so viel, schon ein bisschen viel. Aber ja, oder vielleicht das wirklich dazusagen, dass Frauen mehr Frauen dazu tendieren.

[00:50:14]

Abzusagen, dann fühlt man sich dann vielleicht doch auch gesellschaftlich verpflichtet, sowas zu machen.

[00:50:20]

Das ist das würdest du auch nicht doof finden, wenn ich jetzt also wenn ich dir jetzt schreiben würde, du Stefani. Ich bemühe mich um eine Frauenquote. Ich merke aber das und das wäre total super, wenn das auch.

[00:50:30]

Ja, es kommt auch auf die Formulierung an. Man hört natürlich nie so ganz gerne, dass man jetzt eingeladen wird, um irgendeine. Naja, eigentlich schon. Eigentlich passt es ja auch sehr voll in Ordnung, aber trotzdem war es immer so ein komisches komischen Beigeschmack. Aber man kann sie auch anders formulieren. So für mich sehr freuen. Leider ja. Ich bin noch immer bemüht das man das halt so nebenbei erwähnt und erwähnt, dass eben oft Frauen absagen. Ja genau, ohne dass man sagt ich lade dich jetzt ein damit die Quote.

[00:50:59]

Nee, das ist natürlich auch so finde ich mich genauso schwierig. Das ist.

[00:51:03]

Aber das wäre für mich zum Beispiel schon noch ein Anschluss, weil manchmal ich wollte schon für Diskussionen angefragt, wo ich dann doch hier absagt, weil ich mich zum Beispiel beim Thema nicht sehr kompetent, für welches ich zu einem Thema ist mal sowas wie Schulsystem vor 5 Jahren, wo ich mir denke, was soll ich der sagen als Künstlerin, das gibt's genug Leute, die halbwegs Experten Experten in diesem Thema sind. Und dann nehme ich mir ja ok, aber wahrscheinlich würden viele Typen jetzt aus dem Jahr sagen also das ist dann schon manchmal auch ein Arschtritt für einen selber.

[00:51:32]

Ja.

[00:51:32]

Würdest du wahrscheinlich schon gefragt. Aber ich hab's. Ich weiß es nicht. Wie. Wie ist dieses Mützen Ding entstanden? Also dass wenn man Fotos von dir anguckt, dann sieht man ganz lang. Ich war gestern abend sehr lange bei dir auf Instagram. Besonders schön fand ich die 14 jährige Stephanie Sprengfalle mit dem Shirt. Ich Chef du nix hat mir sehr sehr gut gefallen.

[00:51:55]

Aber eben auch vor allen Dingen diese rote Baskenmütze und man ist jetzt auch weg. Aber wie ist das dazu gekommen? Und vor allen Dingen Warum hast du sie nicht mehr abgesetzt?

[00:52:03]

Ja, da gibt's nicht wirklich eine Geschichte dazu. Ich hab mit 16 17 für mich entdeckt und dann hat es mir gut gefallen und ich hatte immer einen Hang zum Markenzeichen. Also ich trage auch eigentlich seit fast 20 Jahren das selbe Paar Schuhe, also nicht dasselbe, aber dieselbe Marke. Das ist eigentlich irgendwie weiß ich nicht genau. Und irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Vielleicht doch lag es auch ganz einfach daran. Ich hab dann angefangen, sie privat nicht mehr zu tragen, weil ich sondern einfach viel weniger Kandt werde und mal wieder nicht immer auf der Straße erkannt werden.

[00:52:33]

Das war dann einfach sehr praktisch, weil eben sobald ich die Mütze unten hatte, habe ich weniger Leute angesprochen. Teilweise. Leute, die mich privat kennen, haben mich nicht im 1. Blick erkannt, weil sie schon so konditioniert waren auf die rote Mütze.

[00:52:47]

Es ist so, wie wenn eine umgekehrte Tarnkappe. Ich weiß nicht. Also wahrscheinlich gibt's da irgendein psychologisch Meta-Ebene. Vielleicht, aber ich hab mir nicht viel dabei gedacht. Ganz einfach. Irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr.

[00:53:02]

Bin natürlich wichtige Frage. Jetzt bei Tinder mit roter Kappe oder ohne, ohne, ohne.

[00:53:09]

Also muss ich sagen, ich bin ja in Psychotherapie und redet auch immer ganz gerne. Ryou Meine Therapeutin meint, dass das wahrscheinlich unbewusst war, weil ich so viel angegriffen wurde von Rechten, dass ich deshalb angefangen habe, die Mütze abzulegen. Ich es nicht ganz, weil ich lasse mich nicht so gerne so meine Muster so offenlegen. Aber. Aber vielleicht hat sie recht. Vielleicht macht man ja doch dann Dinge, die ja. Also was doch Unterbewußtsein getrieben, als ich dachte, ich hatte halt einfach.

[00:53:36]

Hab mir nicht viel dabei gedacht, aber kann gut sein, dass das irgendwie ich mich wie eine Zielscheibe gefüllter wurde.

[00:53:41]

So, ich fand es total super. Also ich fand das vor allen Dingen damit Hysteria zusammen. Diese ganze, also diesen. Ja, das ist. Man macht es einen roten Punkt natürlich.

[00:53:54]

Aber wahrscheinlich hätte ich, hätte ich das so öffentlich einfach weiter durchgezogen mit der Mütze.

[00:53:59]

Und privat dann einfach nicht mehr, weil das schon irgendwie so an. Es ist so Udo Lindenberg halt. Ich liebe das auch, das man mit rumrennt und so. Und.

[00:54:07]

Aber die sind ja immer so ich denk mir, viele Kreative haben doch ein bisschen oder vielleicht doch nicht Kreditwesen Hang zum Markenzeichen, der jetzt gar nicht irgendwie groß bewusst gewählt ist. Aber vielleicht einfach so der Hang zur Selbstinszenierung. Ja, aber ich wie gesagt hab mir gar nicht zu viel dabei gedacht. Ich hatte das immer schon, seit ich ein Jugendlich war, dass ich immer irgendein Ding immer dabeihaben wollte. So für was Ding? Ja, eine Kappe mit Buttons oder sowas, oder?

[00:54:33]

Ja, ich spreche da nochmal mit deiner Therapeutin nach dem Anschluss. Wann ist denn aus der Call Center Job den Fans hin verkaufenden Tage die bin die Künstlerin Stefanie Sargnagel wurden? Also wann, ob, wann warst du wirklich Künstlerin von Beruf?

[00:54:55]

Ich glaube, ich habe 2016 geknickt oder 2015.

[00:55:00]

Es war ganz einfach deshalb. Ich fand es gar nicht so unangenehm, so 20 Stunden was Reguläres zu arbeiten und daneben Lesungen zu machen. Aber es wurde dann wirklich viele Anfragen und ich hätte mir dann für jede Tour Urlaub nehmen müssen. Und das wäre dann auch. Gewesen. Außerdem hab ich dann auch schon fast wieder zu viel verdient. Und das lohnt sich dann irgendwann nicht mehr. So halb selbstständig zu sein.

[00:55:20]

Also wenn man dann ewig viel mehr Steuern zeigt aus steuerlichen Gründen klappert Künstlerin aus steuerlichen Gründen geworden sehr, sehr gut. Genau. Ja, es war so zeitlich. Also weil man weiß ja auch nie genau, wie Guts läuft. Deswegen kündigt man ja einen Job mit seinem regelmäßigen Einkommen auch nicht so schnell. Er war ja nicht sehr anspruchsvoll, er hat mich ja nicht sehr. Es war in der Nähe meiner Wohnung. Ich durfte dort den ganzen Internet surfen, habe eine sehr geistig und anspruchslose Arbeit gemacht, konnte nebenbei zeichnen, also war er nicht schlechter Job.

[00:55:50]

Nur irgendwann hat sich dann nicht mehr wirklich ausgezahlt. Und dann hab ich mich halt 2016 ich selbstständig gemacht. Ja, ich glaube, das genau lag auch an dem Vorschuss von Rowohlt. Dann hab ich zum ersten Mal einen großen Vorschuss bekommen und da war mal klar Ok. Ich brauche den Job jetzt auf jeden Fall mal längere Zeit nichts und ich wollte eigentlich nur mal passieren. Aber dann bin ich auch nicht mehr zurück gegangen.

[00:56:12]

In deinem Buch freut mich. In dem Buch geht es nicht nur um das herum stromern, sondern auch immer wieder um Demütigung. Finde ich. So eine Demütigung ist meine Lehrerin, die sagte Du hast vielleicht Talent, aber du wirst es trotzdem zu nichts bringen.

[00:56:28]

Ist das manchmal? Ist das etwas, was du jetzt manchmal so vor Augen hast. Also ist das manchmal so, dass du denkst Ha! Schau mal Bestseller Autorin Stefanie Sargnagel meldet sich hier. Ja, manche Dinge, die im Buch so beschrieben sind, haben wir auch nicht unbedingt hundertprozentig so stattgefunden. Aber ich hab's ja so erzählerisch so dargestellt, so wie sie auch damals empfunden habe oder wie sie wahrscheinlich vielleicht schon irgendwie passiert sind. Also ist jetzt auch nicht wirklich alles hundertprozentig mein Leben.

[00:56:55]

Aber diesen Größenwahn ist ja eine gewisse Zuversicht, dass ich schon was kann. Das hatte ich eigentlich auch schon damals. Weil ich weiß noch, ich habe damals immer gesagt, wenn ihr dann mal ein Warnschild machen wollen bei der Schule, dann sag ich halt Nein und so und das war, da hatte ich noch eigentlich überhaupt keine Perspektive im Leben. Also sein Gewissen Größenwahn hatte ich irgendwie damals schon, auch irgendwie. Ich denke ja, irgendwas wäre ich schon machen.

[00:57:20]

Und dann sage ich dann. Also es war immer so ein Witz, den ich gemacht hab, aber der war ja schon ein bisschen größenwahnsinnig.

[00:57:27]

Also ja, ich habe mir das Haar schon sicher, also eher schon auch schon damals gedacht.

[00:57:33]

Und ist das also diese Demütigung, darüber zu schreiben? Also gerade auch wenn die so zurückliegen, ist das geht das leicht oder ist das schwer?

[00:57:42]

Ist das auch? Was ist so ein paarmal passiert? Gibt es, wo du dann so wie du darüber schreibst, dass du die Tränen unterdrückt, oder? Das sind ja so dieser jugendliche Schmerz, den man so manchmal, wo man auch froh ist. Gott sei Dank ist das jetzt vorbei. Aber du erlebst das ja auch nochmal. Das sind gar nicht. Du gehst da gar nicht so ganz tief rein. Du. Du suchst dich ja nie in Gefühlen.

[00:58:04]

Finde ich im Buch.

[00:58:05]

Sondern das sind so von einer Geschichte geht in die nächste und dazwischen gibt's immer wieder Demütigungen. Also ich fand auch diesen. Ich glaube, Psychologen oder Therapeuten, der irgendwelche sagte, der ganz nett war.

[00:58:18]

Erst als seine Mutter dabei war, glaub ich, sagt er dann irgendwie die will Schauspielerin werden, mit der Figur ja wohl nicht. Oder irgendwie sowas. Also so was.

[00:58:28]

Ja, wie ging dir das beim Schreiben? Damit das so? Das war eigentlich okay. Also ich meine, es ist halt meine anderen Texte sind immer sehr ironisiert. Genau. Und da geht's ja auch immer ganz viel um Demütigung. Aber es ist dann halt lustig mit dieser Ironie Ebene. Das ist dann auch wieder etwas anderes. Ich wollte es auch mit reinnehmen. Also es geht ja eigentlich nicht so viel in dem Buch um meine Gefühlswelt und ich wollte es halt schon so ein bisschen.

[00:58:55]

An erzählen, weil sonst wäre es halt nur so ein Erlebnis nach dem anderen und alles war toll und alles war lustig, was ja derzeit auch nicht so ist. Man hat ja meistens Probleme mit sich selber, auch irgendwie in diesem Alter und fühlt sich ja nicht verstanden. Deswegen habe ich es ihm auch erzählen wollen. Ich wollte es mit reinbringen. Hab mich jetzt aber nicht so erschüttert. Ich bin ja auch nicht so tief reingegangen. Also ich hätte schon noch viel mehr über seine Teenager Gefühlswelt schreiben können.

[00:59:22]

Aber das wollte ich auch gar nicht so unbedingt, weil das gar nicht so mein Motiv war, das ganze zu erzählen. Ich wollte tatsächlich gerne eine Milieu Beschreibung machen von diesem eigenen artigen Milieu, in das ich das damals gerade bin. Also eben diese Wohnung von diesem Typen, bei dem wir immer waren von Michi. Ich wollte ihn ein bisschen porträtieren und ich wollte ihr so Charaktere erzählen und halt auch ein bisschen so Wiener Lokalkolorit, so rum er sich damals rumgetrieben hat.

[00:59:51]

Damit können sich dann ja auch viele identifizieren mit diesen Glashütten, wo man Marihuana gekauft hat oder dem Flex als wichtiger Club. Genau. Also ich hab sie eher mehr so angeschnitten, diese Dinge. Es hat mich jetzt aber nicht irgendwie groß durch gebeutelt oder so. Da bin ich, glaube ich. Alt genug jetzt irgendwie. Und was viele schwer. Ich wollte es auch ein bisschen zeigen, tschuldigung, ich wollte auch ein bisschen neben her erzählen, was z.B. eigentlich um speziell auch Mädchen so passiert, weil mich das in der Recherche ist, wo ich meine alten Tagebücher gelesen habe.

[01:00:25]

Ich selber überrascht hat, wie viel wir eigentlich angemacht wurden oder eben auch eigentlich erniedrigt ist so eine Mischung aus Erniedrigung und Anmachen. Wie viel häufiger das eigentlich passiert mit 15/16. Aber ich wollte doch nicht in den Fokus rücken, weil ich auch einen ca.10 wollte. Ja, so war das halt damals. Das ist uns jeden Tag passiert, aber so haben wir halt gelebt. Also damit musste man halt auch leben. Mit 15 16 irgendwie. Ja, ja.

[01:00:48]

Also ich finde. Also ich fand das total gut, dass du nicht so tief reingegangen bist, sondern dass es irgendwie so sich wie ein Fluss der Geschichten eine rein nichts. Da nimmt man ganz viel Sachen und das zumindest was ich noch von meiner Jugend weiß, die passieren einfach. Man macht sich gar nicht so im Kopf. Eigentlich klar denkt das. Er ist das.

[01:01:03]

Zumal die Erwachsenen vielleicht mit einem komischer BoJack scheinbar normal. Aber natürlich dann.

[01:01:09]

Es gab eine Szene, die fand ich auch, wo es erdrückend, weil du da so rüber gegangen bist, als ein Typ dich mit nach Hause genommen hat und KO-Tropfen ein Glas Wein gemacht hat und du dann einfach so verschwunden bist. Aber dann kommt dann auch einfach wieder die neue Geschichte und und es wird so ein sowas tragisches wird normal dargestellt, weil es eben euch sag ich jetzt mal Mädchen, junge Frauen dann so passiert und ihr gar nicht so sehr. Also so eine Normalität stattfindet, was es noch tragischer eigentlich dadurch macht.

[01:01:41]

Und das fand ich afair Kunstgriff ist es ja nicht, aber vielleicht doch vielleicht diesen Kunstgriff. Also das hat mir sehr gut daran gefallen, dass es eben nicht so ein sich so tief runter fällt, sondern es wird eigentlich dadurch noch stärker, dass es nicht runterfällt.

[01:01:53]

Finde ich ja eben, es ist es eben. Ich hab ja auch als Vergleich genommen, dieses Lulus Comic z.B. da gibt's den Comic von dieser Comic-Zeichner ein. Wir haben eine Österreicherin, die Berlin lebt und die schreibt. Sie hat eine Geschichte gemacht. Heute ist der. Letzte Tag vom Rest unseres Lebens. Genau. Genau und. Und da schreibt sie darüber, wie sie Autos stoppen fährt. Mit 16 als Punkerin mit ihrer Freundin damals. Und die werden extrem viel belästigt.

[01:02:22]

Die ganze Zeit nur und auch teilweise vergewaltigt und so! Und ich habe dieses Buch trotzdem als nicht trad tragische Geschichte gelesen für mich war das eine coole Abenteuergeschichte von zwei punkigen, mutigen Mädels, die sich echt was trauen. Und das macht es einem belästigend passiert. Das war jetzt so. Ja, das ist halt klar, dass das passiert in dem Alter. Wenn du so was machst, wenn du halt Abenteurerin sein willst, dann musst du halt damit rechnen, dass das auch irgendwie passiert.

[01:02:47]

Traurigerweise. Aber es war für mich auch nichts im Fokus und niemand zu mir. Das war ganz viele Leute. Ihr Comic so lesen als so tragische Geschichte von zwei jungen Mädchen, die irgendwie Fehler machen im Leben. Und das fand ich gar nicht so und habe mich auch gewundert. Ja und genau so hab ich mir bei mir gedacht. Uns passieren da zwar arge Sachen oder das passiert in der Jugend, aber man nimmt halt auch sowas völlig selbstverständlich an und reflektiert es dann vielleicht auch erst, wenn man älter ist.

[01:03:15]

Irgendwie wie unerhört das eigentlich war oder wenn man es ersten. Teenager hat 2 Die nächste Generation ist die Tochter einer Freundin ist erst 16 und dann oh mein Gott, was passiert da eigentlich alles so? Was ist eigentlich damals passiert? Also ja.

[01:03:31]

Du schreibst über deine Mitschülerinnen. Es gibt eine Klassenfahrt nach Irland, da schreibst du, im Grunde waren sie schlau, trauten sich aber nichts. Das ist ja das, was dich so sehr unter scheidet. Glaube ich irgendwie von ganz vielen, dass du dich traust. Und ich habe. Man kann es jetzt nicht sehen, weil wir uns nicht gegenübersitzen. Aber es gibt wohl eine Narbe an deiner Hand von einer Messerstecherei. Was in Marokko passiert ist. Ein junger Mann wollte dich, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, eigentlich sexuell belästigen oder habe ich sexuell belästigt und dann mit dem Messer verletzt?

[01:04:08]

Dennoch ist dieses, ja diese Offenheit scheinbar überhaupt nicht davon verletzt worden. Also so tun.

[01:04:16]

Also dennoch gehst du weiter und du bleibst mutig. Du gehst raus. Jetzt Onlinedating. Du sagst, du bist Stefanie Sargnagel im Grunde und tatest fremde Männer und weißt ja gar nicht, was da so passieren könnte. Wie gelingt dir das, dass du das, was solche Vorfälle nicht dein Verhalten und deine Neugier ich weiß, ich glaube, das ist auch tatsächlich Veranlagung Sache.

[01:04:41]

Also ich habe irgendwie oft nicht so viel Gefahr sein, also hab da einfach nicht viel Angst. Also ich hab ja auch Ängste, aber irgendwie mehr so manchmal soziale Ängste. Wie schaffe ich es, den Leuten nach der Lesung nicht das Gefühl zu geben, dass sie mir auf die Nerven gehen oder sowas? So was ist ja etwas, was so meine Ängste sind. Aber bei sowas nicht. Und ich muss aber auch dazu sagen. Ich glaube ja. Ich habe ein ganz gutes Urvertrauen mehr ein bisschen einfach nicht extrem schlimme Sachen der Kinder passiert.

[01:05:15]

Und ich glaube, das macht doch einen Unterschied. Damals in Marokko. Das war halt ein seltsamer Typ, bei dem wir von Anfang an das Gefühl hatten, er ist ein komischer Typ und werde der Wahrheit so ungefähr 60, hat vielleicht knapp 60 Kilo gewogen. Und wenn der zwei Meter groß gewesen wäre und hätte 100 Kilo gewogen, dann wäre ich wahrscheinlich mit dem niergends hingegangen. Also ich hab da noch nicht als bedrohlich empfunden körperlich, aber ich hab schon gemerkt, dass der komisch ist und für mich war das eher so ein Erinnerung.

[01:05:44]

So verlass dich auf dein Gefühl. Du ist ein gutes Menschen, eine gute Menschenkenntnis. Nimm es ernst. Also es war eigentlich so, wir haben es eigentlich von Anfang an richtig eingeschätzt, dass der nicht ganz koscher war. Aber wir haben ihn natürlich nicht zugetraut, dass er jetzt mit Messer daherkommt. Genau. Und natürlich. Und es war auch kein Typ, dem wir vertraut haben dadurch. Es war schon jemand ganz sagt Irgendwie müssen wir ein bisschen aufpassen.

[01:06:10]

Und ich glaube, so richtig erschüttert und traumatisiert ist man ja, wenn einem so Dinge passieren. Bei Menschen, denen man vertraut, halt. Also bei Menschen, mit denen man in einer Beziehung ist oder bei Verwandten, oder? Ja. Also ich glaube, da stehen auch die härteren Schäden, wenn Leute dem ein Vertrauensverhältnis irgendwelche Grenzen überschreiten oder gewalttätig sind und so Ah, okay. Das heißt und sonst glaub ich das.

[01:06:34]

Das heißt von der Fremde, das heißt, weil er dann fremd ist und du sowieso ein Misstrauen gespürt hast, hat das nicht so viel gemacht, weil du gemerkt, dass okay.

[01:06:47]

Hat dieses Misstrauen von Anfang an nicht. Ich ne Frau hab einfach normal bin über meine Gefühle, über mein Bauchgefühl gegangen. Und deswegen ist das nicht.

[01:06:56]

Man könnte auch sagen, ich steige nie wieder in ein Auto eines fremden Mannes. Das wäre auch eine Reaktion, die normal oder möglich gewesen wäre.

[01:07:07]

Nicht normal.

[01:07:09]

Ja, ich meine, würde ich jetzt auch nicht so unbedingt machen. Aber ich bin generell hab ich nie allein Auto gestoppt, weil ich das nicht als angenehm empfunden hätte. Wie bei so einer Anzahl von Menschen, die auf einer Autobahn an einem vorbei rasen, ist die Wahrscheinlichkeit das Singen ein Arschloch dabei ist einfach relativ hoch. Gerade mal eine Frau alleine stirbt. Ich habe mal mit einem Freund ein Auto gestoppt in meinem Typen und da haben wir auch zu dritt.

[01:07:32]

Es ist dann nur dazu gekommen, dass ich mit diesem Typen, der dann mit dem Messer auf mich losging. Der hat uns durch Marokko gefahren im Auto und dann wollte ich nur Zigaretten kaufen gehen mit dem und das hat mir keine Sorge bereitet. Und dann hatten alle Geschäfte zudeckt mit naja, fahren wir halt 2 Kilometer ins nächste Geschäft und dann bin ich zu ihm ins Auto gestiegen und wusste schon, wie ich im Auto war. Dann. Aber das hätte ich jetzt nicht machen sollen.

[01:07:59]

Der Typ ist total komisch. Ich fühle mich hier nicht wohl mit ihm. Genau. Und das war es ja genau, weil ich eben schon ein es war das jetzt nicht jemand war. Ich d a das total Nette ist cool. Ja. Keine Ahnung. Ich steig ins Auto. Ich glaub, dann wär ich erschüttert gewesen, wenn da plötzlich sich so als so ein Psychopath herausgestellt hätte. Aber ich hab mich selber gewundert, dass ich da nicht. Ich bin ja selber nach so einer Beratung.

[01:08:23]

Ja. Wissen Sie, ich müsste ja jetzt traumatisiert sein. Was soll ich jetzt machen als traumatisierter Mensch und Menschen? Na, das ist muss gar nicht sein. Die Menschen meinten eben, wenn sie ihm. Wenn das keine Vertrauensperson ist, muss das nicht sein. Und auch wenn sie danach Leute haben, die sie auffangen und die glauben, dann ist das auch oft kein Problem. Also dass das ganz wichtig ist, dass danach alle sagen Oh mein Gott, was ist passiert?

[01:08:45]

Was für ein Arschloch und nicht so, warum bist du dem ins Auto gestiegen oder so.. Das ist, glaube ich auch wichtig.

[01:08:53]

Ab wann hat sich deine Mutter keine Sorgen mehr gemacht? Also sie war ja in dem Buch.

[01:08:59]

Zumindest wird so dargestellt, dass sie so einerseits eine sorgenvolle Mutter ist wegen ihr wegen Schule und aber gleichzeitig irgendwie so ein Vertrauen irgendwie hat, dass es irgendwie wirkt. Zumindest so. Und dann gestern in meiner. Ich scrolle mich durch die komplette Timeline von Stefanie, sagt Nagel. Hab ich dann gesehen, wie oft ihr unterwegs miteinander seid und wie stolz sie irgendwie die Bücher in der Hand hält. Und man sieht sie eigentlich immer, wenn man sie auf den Bildern sieht, als absolut Dauergrinsen Name.

[01:09:32]

Und man denkt eben ist ein wahnsinnig tolles Verhältnis miteinander haben. Man. Wann hörten die Sorgen auf? Und auch dieses Fanseiten wieder zusammengekommen, weil irgendwann bist du ja eigentlich kaum wieder nach Hause gekommen. Ja, ja. Also ich meine, ich war halt auch ein Einzelkind einer alleinerziehenden Mutter da hat mathematisch auch ein engeres Verhältnis, vielleicht als wenn da irgendwie sechs Leute daheim sind. Und ich weiß nicht, ob die Sorgen wirklich aufgehört haben. Mich, glaube ich.

[01:10:01]

Meine Mutter, das ist ja ein pragmatischem selbst Schutzmechanismus, dass ich irgendwann dachte, je mehr sich aufregt, desto mehr Probleme wird es geben. Es ist ja auch manchmal sagen über andere Leute, wenn sie mich jetzt irgendwie versucht einzusperren, dann werde ich sowieso ausbrechen. Also das ist eh klar. Und das ist dann eher so ein pragmatische. Resignation war so okay. Ich lasse sie halt mal machen. Aber so eine gewisse Grundaussage war das sicherlich da immer.

[01:10:33]

Sicher lang. Und jetzt, wo sie sieht, dass das alles fruchtbar wird und nicht so meinen Weg gehen. Also ich glaube, die hat sich immer ein bisschen gesagt. Aber ja, ich glaube, sie war da auch sehr pragmatisch. Mir ist weil nie jemand, dass er schnell mal ausrastet oder so.. Ja, also ich glaube, das war eher Pragmatismus als wirklich, dass sie sich keine Sorgen mehr gemacht hat, sondern eher auch vielleicht Ratlosigkeit.

[01:10:54]

Schwer zu sagen, aber auch dieses scheint auch dieses, weil du das erst sagt, dass das Urvertrauen eher so, wenn deine Eltern, deine Mutter, wenn die dir vertrauen hast du das ja irgendwie auch so ein bisschen finde ich dann fällt stimmt schon.

[01:11:09]

Also ja, ich hab das schon gewissermaßen immer einen großen Support bekommen. Also ich kenne auch Künstlerinnen, deren Eltern stellen, obwohl es schon gut läuft, bei ihnen immer noch alles komplett in Frage, was die machen und ihnen alles erst einmal scheiße, was sie machen. Und dann merke ich erst, wie viel Glück ich da eigentlich habe, weil meine Mutter mich schon immer in einem unterstützt. Und auch wenn ich meine Fanzines gemacht hab, durfte ich da in der Arbeit kopieren und zwar das war schon immer so eine Grunt Unterstützung da bei dem was ich mache.

[01:11:39]

Und ja, war auch immer recht belustigt und zwar in allen Dingen.

[01:11:45]

Ja und natürlich auch ich komme, wenn sich das so eine Heirat, Schiefer, Doctoren, Familie, das ist Glaube das Kind muss das und das machen, sondern in meiner Familie ist es auch okay. Hauptsache man geht arbeiten und kann für sich selber sagen das ist eigentlich so das Wichtigste.

[01:12:01]

Und ja. Ja, also ich glaube, da stehen andere Leute mehr unter Druck, das war jetzt bei mir in der Familie, ist auch okay, wenn man im Supermarkt arbeitet.

[01:12:09]

So, das ist auch legitim.

[01:12:12]

Ja, du hast die Schule ja kurz vor Ende abgebrochen, weil du mit den Hierarchien nicht klargekommen bist, sagte dir auch deine Direktorin.

[01:12:23]

Wie hätte die Schule sein müssen? Jetzt mit dem, mit deinem Blick von jetzt? Damit du da geblieben wärst? Vielleicht später anfangen. Aber ich war einfach auch tatsächlich in der falschen Schule. Also ich wollte dann ja wechseln mit 15 eine kreativere Schule war dann eben in einer Modeschule. Die war dann aber so handwerklich orientiert und ich war handwerklich so minder begabt. Das ist einfach keinen Sinn gemacht hat. Weil das wäre einfach eine Schneider Ausbildung gewesen. In den nächsten fünf Jahren.

[01:12:51]

Und ich war die schlechteste in einer Klasse, wo ich schon zu Hause geübt habe und alles. Aber die Schule war schon viel liberaler und die Lehrer waren viel mehr auf Augenhöhe zu einem man wurde auch gesiezt von den Lehrern. Der Lehrer war nicht irgendwie der Feind, der dich wie eine 10jährige behandelt wie in meiner Schule, obwohl du schon 17 bist. Ja, also ich glaube, in so einer alternative Rennen kreativeren Schule hätte ich meine Sachen besser kanalisieren können und es wurde auch immer alles kritisch, was ich gemacht hab.

[01:13:21]

Also ich bin auch besser mit der Schule gekommen bis 14, weil da ja auch viel mehr Raum war für Kreativität. Man durfte z.B. im Deutschunterricht noch Geschichten schreiben. Es war ja viel mehr Raum auch für gestalterische Sachen, was dann ja später eher zum Beispiel mit Deutsch macht man dann viel mehr wissenschaftliches Arbeiten, schreibt Erörterungen. Und wenn ich jetzt Schule gewesen wär, wohl Zeichnen und Schreiben eine große Rolle gespielt hätte, dann wäre ich das sicher lieber hingegangen und halt auch nicht so ein autoritärer Geist geherrscht.

[01:13:50]

Also es wurde ja immer als Störfaktor empfunden, dass ich überhaupt zeichne während des Unterrichts, obwohl ich mich da besser konzentrieren konnte, wenn ich gezeichnet habe, oder. Oder dass ich diskutieren wollte, war immer ein Störfaktor. Oder dass ich irgendwie eine kritische Frage gestellt habe. War irgendwie gleich frech, obwohl es. Teilweise wirklich Interesse war und ich glaube, da gibts auf jeden Fall nettere Schulen, linkere Schulen vielleicht ja.

[01:14:17]

Warum musstest du provozieren? Wirst du gefragt. Im Buch aber hast keine Antwort gegeben.

[01:14:23]

Ja, ich werde es ja immer noch so. Es ist ja ein bisschen lustig. Ich finde manchmal meine Öffentlichkeits, also mein Leben als mittlerweile öffentliche Person repräsentiert so ein bisschen meine Schulzeit. So ständig behauptet jemand, ich würde ständig provozieren, während ich der Meinung bin, ich provoziere überhaupt nicht. Ich bin der einzig nette Mensch auf der Welt für eine vernünftige Vernünftig und Näpfe hält. Oder sagen alle anderen. Alle anderen provozieren mich ja sogar ein bisschen. Ich hatte auch immer eine Schwester.

[01:14:54]

Ich mache ja eigentlich gar nichts. Warum bin ich immer der Sündenbock? Ich bin doch total harmlos und nett. Und sonst? So empfinde ich es manchmal immer noch. Wenn plötzlich die FPÖ auf mich losgeht, denkt niemand was. Ärgern Sie sich so? Ich bin doch in sozialen Netze.

[01:15:06]

Was sagt meine Therapeutin dazu?

[01:15:09]

Ja, ist das glaube ich schon eher so, dass ich Broz produziere, ist ja nichts Schlechtes. Ich bin auch der Beruf, denn ich habe jetzt das ist auch passend für solche Leute, die gerne in irgendwelchen Wunden bohren und viel polarisieren. Das ist ja auch wichtig bei Künstlerinnen, sonst Politikerin kann ich halt nicht werden und da musste ich diplomatischer sein.

[01:15:29]

Und ja, sie sieht das auf jeden Fall offensichtlich auch so, dass du provozierst du da mal sozusagen die Bestätigung der Lehrer stimmt, die provoziert. Du behauptest natürlich, du provozierst nicht, aber auch okay. Aber was, wenn du dich. Du kannst dich ja bei Du Künstlerin bist auch gut in andere hineinversetzen.

[01:15:48]

Was glaubst du, warum du provozierst? Also dieses Woher kommt dieses in den Wunden wühlen, oben gucken usw. und da so rein stacheln.

[01:16:02]

Ja, ich glaube, das sind viele Dinge, die die Leute provozieren. Ein erstes Mal finde ich auch Provokation ist einfach ein wichtiger Bestandteil von Humor generell. Es geht ja darum, eine Reaktion auszulösen. Es geht ja darum, auch Tabus zu berühren oder Grenzen zu überschreiten.

[01:16:25]

Das ist irgendwie so ein wichtiger Bestandteil von Humor an sich. Es ein Humor ohne Provokation gibt's auch. Es gibt zum Beispiel völlig absurde Witze, die dann mehr so Richtung Helge Schneider oder Otto gehen, aber selbst das ist auch ein bisschen vielleicht eine Provokation für Leute, die so völlig logisch denken. Also auf eine gewisse Art stellt Humor immer Dinge auf den Kopf. Und davon werden sich immer Leute provoziert fühlen. In erster Linie will ich ja eher zum Lachen bringen.

[01:16:55]

Aber manche Leute. Haben wir nicht so viel Selbstironie? Das muss man sagen. Genau. Man sieht ja auch schnell, wann Leute dogmatisch werden, wenn sie anfangen, ihren Humor zu verlieren.

[01:17:08]

Deswegen sind ja auch politische Felder oft. Er ist ein bisschen Minenfeldern für Humor, nicht nur rechte, Rechte auch, aber auch in linken Szenen kann man ja leicht anecken, immer wieder mal, wenn man. Gerne träufelt und gerne ein bißchen die Leute vorführt. Also ich glaube, Humor ist halt eine lustige Art. Ehrlich zu sein und das zu sagen, was man denkt und das findet Leut immer provokant, weil man damit doch irgendwie nur Normen verletzt und eben zum Beispiel Dinge anspricht, über die man eigentlich nicht reden sollte.

[01:17:39]

Das ist, glaube ich, ein Bestandteil. Ich glaube auch, was Leid provoziert, natürlich auch immer, ist es auch. Natürlich hat es auch immer etwas mit Geschlechterrollen zu tun. Viele Leute fühlen sich ja schon provoziert, wenn eine Frau in Dosenbier in der Hand hält und nicht perfekt gestylt ist und zerzauste Haare hat und ein Loch in der Strumpfhose. Ja, es ist auch interessant, es ist ja auch immer in jederzeit provoziert ja auch was anderes, aber Frauenprojekte das anscheinend immer noch sehr stark.

[01:18:05]

Und ich glaube auch eine gewisse Nachlässigkeit. Also ich mag es ja gern lakonische Sprache und simpel einfache Sprache, die auch so ein bissel. Scheinbar bemüht daherkommt. Davon fühlen sich Leute auch oft schnell provoziert, weil sie das Gefühl haben. Das ist jetzt aber gar nicht so elaboriert. Und was soll denn das mit so was überhaupt Öffentlichkeit zu beanspruchen? Also dieses glaube ich auch etwas was Leitprinzip.

[01:18:28]

Also dieses strengt sich gar nicht genug an. Mir ist genau so was. Ein bisschen Intersport sind Leute auch, also Putin da verschiedene Leute, verschiedene Dinge dabei strength du dich doch eigentlich sehr an?

[01:18:40]

Ja, ich würde auch sagen, also mach ich ja viel, machst viel dafür, dass du eigentlich faul sein willst. Bist du, machst du schon. Was da schon wäre. Hier hat sich das verändert.

[01:18:53]

Also dieses auch dieses Wort. Du hast es gerade Richtung Geschlechter Rollen gebracht. Das thema feminismus wird oft auch. Mit dir verbunden. Hat das. In den letzten. Also. Ist da. Was. Passiert. Ist das. Weniger. Geworden ist. Dann ist da die Provokation. Ah, hier ist eine Frau. Die ist nachlässig in dem bild von anderen. Oder die ist nicht. Entspricht nicht dem normativen bild einer autorin, einer Instagrammer in einer was auch immer ist.

[01:19:25]

Das ist diese Akzeptanz. Hat sie zugenommen? Oder ist das noch unverändert?

[01:19:30]

Schwer zu sagen. Ich glaube, es gibt immer mehr öffentliche Figuren. Die drauf scheißen ich glaub auch dadurch, dass sich halt Leute auch selber publizieren können. Auf gewisse Art stehen sich ja andere Frauen auch mal im Rampenlicht, vielleicht noch vor 30 40 Jahren, weil sie eben doch soziale Medien zu selber Öffentlichkeit schaffen können. Und ich würde es dann Beispiel im konkreten Fall in Österreich merkt man halt extrem stark, wenn die FPÖ nicht mehr so. So aktiv unterwegs ist oder eben zuwarfen wie jetzt.

[01:20:08]

Weil das teilweise dieses diese ganzen Shitstorms sind diese Troller Takten ja sehr stark dirigiert werden immer von von der FPÖ und das ist auch interessant, dass man das dann so als. Linke Frau Total merkt im Alltag, dass man nicht mehr die ganze Zeit 1 000 Hass-Mails in jedem Posteingang von jedem Medium hat. Als Beispiel Ich habe gemerkt, der Zeit war Feminismus auch kein Thema für mich. Es ist natürlich immer es für mich eher eine Selbstverständlichkeit. Aber es wurde auch in meinen Texten mathematischer mehr aufgegriffen, weil ich so viel attackiert wurde und ich mir dachte Ja, das muss man thematisieren, dass man als Frau echt so attackiert wird und das tatsächlich abgenommen hat, weil einfach die FPÖ verworfen ist.

[01:20:55]

Das ist schon irgendwie ganz lustig. Interessant zu sehen. Wenn jetzt auch so linke Journalistinnen aus Österreich wieder Shitstorms in der Art haben, dann kommen jetzt mittlerweile eher aus Deutschland und werden erste von der AfD angestachelt.

[01:21:09]

CFP FPÖ ist ein bisschen Shitstorm müde momentan. Genau. Aber ja, ich denke schon, dass sich da die Figuren der Öffentlichkeit definitiv verändern, es gibt aber auch viel mehr Bekannte. Hab ich humoristisch dann z.B.. Ja, die diese Themen bearbeiten und da auch eine größere Sichtbarkeit bekommen.

[01:21:32]

Ja, genau. Ja, ja, wir werden schon kurz dieses Thema Nachlässigkeit. Und davon handelt ja auch das Buch eben nicht zur Schule gehen, lange schlafen, dicht sein.

[01:21:45]

Und ich habe mich gefragt, wie diese ganzen Also du bist ja jetzt im Kulturbetrieb und da gibt's ja Abgabetermine.

[01:21:52]

Es gibt Lesereisen und so weiter und so fort. Wie kriegst du das zusammen? Also, dass das so mit dieser eigenen na, der Müßiggangs hast ja schon gesagt. Gerade der, der hat ja ganz viele. Da entsteht ja ganz viel im Müßiggang. Oder kann viel entstehen. Ja, und. Aber eben mit Abgabetermin und und immer mehr auch veröffentlichen. Du hast ja auch schon eine hohe Schlagzahl für mich. Wie geht das zusammen? Wie kannst du dir denn den Müßiggang bewahren und gleichzeitig eine gute, eine gute österreichische Autorin sein für den Verlag, auf die man sich verlassen kann?

[01:22:28]

Ja, es wird immer schwieriger, weil natürlich gerade mal so die ersten Angebote bekommt. Dann denkt man Ja natürlich, das sollte ich alles machen, weil wer weiß. Ich habe jetzt auch keine Berufsausbildung, auf die ich zurückgreifen könnte. Falls das alles nichts wird, denkt sich schon so Ah ja, stimmt, hätte ich alles machen und dann verliert man oft die Zeit für den Müßiggang. Also das muss ich auch mal lernen. Nochmal Dinge absagen. Und ich muss dazu sagen, ich bin zwar nicht sehr selbst diszipliniert, ist es wirklich ein bisschen mein Problem, aber ich bin schon zuverlässig.

[01:22:57]

Erst wenn ich merke, Leute warten auf mich. Ein Veranstalter ist schon ziemlich angepisst, wenn ich jetzt nicht auftaucht und die Lesung macht. Es wäre jetzt ungut, wenn ich die 40 Leute im Publikum sahl Ja, wenn sie umsonst hergekommen wären. Also da bin ich dann schon zuverlässig, dass ich komme. Wenn. Sobald andere davon abhängig sind, ist es eher so, dass komplett auf sich zurückgeworfen erarbeiten, wie zum Beispiel ein Buch. Das finde ich dann immer sehr schwierig.

[01:23:22]

Also da gibt's dann halt die Lektorin, die jemand ein bissel Nahrstedt. Aber deswegen arbeite ich euch generell ganz gern mit Leuten, weil ich mag. Sobald ich Verantwortung für andere habe, funktioniere ich auch besser, als wenn ich nur für mich selbst irgendwas arbeiten muss. Also ja, der soziale Druck ist dann eigentlich so das, was mich so ein bisschen antreibt.

[01:23:43]

Gibt es Ambitionen, die dir zuwider sind? Ambitionen. Naja, ich glaube, so Ambition als Selbstzweck zuwider. Ich kann's halt einfach nicht so nachvollziehen. Also wirklich so ein Karrierismus, der zum Beispiel, wo es wirklich darum geht, einfach Karriere zu machen als Selbstzweck, sich nicht wie Cay. Also mein Antrieb ist zum Beispiel auch ein bisschen. Es geht schon noch um was Soziales oder z.B. Ich habe jetzt viel Öffentlichkeit, da kann ich noch mehr Freundinnen supporten, denen zur Öffentlichkeit verhelfen, oder?

[01:24:15]

Irgendwann hab ich vielleicht so viel Geld, dass ich drei Jahre nicht arbeiten muss. Also erst sehen, was dieses Arbeit schon zuerst als Mittel zum höheren Zweck wie Gemeinschaft oder Freizeit. Aber so ein Karriere streben für noch mehr Karriere, noch mehr Geld und irgendwie in seinem Hamsterrad zu sein. Das kann ich halt schwer nachvollziehen. Irgendwie hab ich einfach zuwieder, weil ich es nicht genau. Finde sie eher faszinierend, weil ich es nicht verstehe.

[01:24:43]

Aber du übernimmst dich ja auch. Also du machst dir auch Sachen. Du machst ja auch zu viel. Irgendwo habe ich gelesen, oder? Ja, ja, so ein Hörsturz hat das und das gibt man ja auch eher.

[01:24:54]

Dem schiebt man ja auch mal einer Überarbeitung zu. Muss jetzt nicht unbedingt sein, aber kann ja auch sein.

[01:25:02]

Also es geht. Es gab wirklich Phasen, wo ich extrem viel gearbeitet habe, weil ich mich noch nicht so gut das noch nicht gecheckt hab. Das war nicht so. Jetzt auch mal absackt und so.. Das hab ich schon ein bisschen optimiert. War allein, dass ich nicht mehr allein auf Lesetour geht. Macht sich da schon was ganz anderes, weil es einfach ein Riesenunterschied, ob ich drei Wochen on the road bin, völlig allein und jeden Tag lese, lese, lese und mit Leuten rede, mit Veranstaltern rede.

[01:25:27]

Oder ich geh mit Christiane Rösinger und Denis Barben, die halt auch Freundinnen sind und die halt wahnsinnig lustig sind. Unterhaltsam. 2 Wochen auf Tour, da ist das eigentlich ein Spaß und das würde ich auch freiwillig machen. Das ist dann weniger Arbeit. Also für mich macht halt wirklich den Unterschied. Ja, das auch zu teilen mit Leuten auf gewisse Art also. Oder mit diesem Netzwerk der Burschenschaft dann ja. Also.

[01:25:57]

Jetzt mache ich seit Wochen auch kaum etwas. Ich weiß, ich habe jetzt nicht das Gefühl, ich bin da jetzt. Es gab so Phasen, wo ich wirklich sehr viel gearbeitet habe, aber im großen Ganzen. Zum Beispiel sage ich auch was. Es gibt Dinge, die Stress mich mehr als andere Zeug. Beispiel einen Auftrag 6 Schreiben stresst mich immer wahnsinnig, weil ich dann eben soviel prokrastinieren und deswegen mache ich das kaum. Lesungen halten stresst mich überhaupt nicht.

[01:26:20]

Das ist eigentlich lustig. Ja, ich schaue schon, dass ich mir irgendwie lauschig mach, so dass Künstlerin dem mit deinen Duftkerzen.

[01:26:30]

Genau dieses, diese Burschenschaft. Du hast schon ein paar Mal angesprochen, Hysteria.

[01:26:37]

Wie fing das an? Was? Was macht ihr? Es ist jetzt für mich. Ich habe das damals mitbekommen. Als das anfing. Fand ich auch beeindruckend, da auch wieder die rote Kappe und so weiter.

[01:26:47]

Ist das das die Uniform?

[01:26:50]

Hab jetzt aber aus Berlin Sicht wenig dazu gelesen oder gesehen in letzter Zeit.

[01:26:57]

Mir sagt aber eine Freundin jetzt auch, als wir drüber gesprochen habe, dass ich dich interviewen werde, sagt sie Ja, die hatten Wien, haben sie schon sehr, sehr viel bewirkt.

[01:27:06]

Also da ist ist das auf jeden Fall ein wichtiger Faktor gewesen. Kulturell und Offenheit mäßig und so weiter und so fort. C Vielleicht mal wieder, wie das zustande gekommen ist und was ihr genau da macht mit dieser Burschenschaft, die aus Frauen besteht, nur aus Frauen. Soweit ich das verstehen.

[01:27:26]

Ja, also in Österreich sind ja Burschenschaften recht präsent. Also das ist ja auch ein bissl so eine Schmiede für politische Karrieren. Also grad in der FPÖ sind ganz viele Burschenschafter, aber auch in der ÖVP und generell sind das halt Männer Netzwerke und die Hysteria hat sich halt irgendwann er hat sich gibt's halt schon lange und irgendwann bin auch ich Mitglied geworden und ich weiß nichts Gründerinnen oder sowas. Und das ist halt einfach ein Netzwerk von Frauen aus eher universitären Umfeld. Und man trifft sich und trinkt wieder und trinkt Bier und fächelt und was auch immer.

[01:28:01]

Und marschiert auch immer wieder auf, oder? Wir haben zum Beispiel diesen Akademikerball vor einigen Jahren war es ein Teil der Burschenschaften Thema von HC Strache. Eröffnet wurde, wo sich rechte Verbindungen aus ganz Europa treffen und Rechtsextreme auch den haben wir mal übernommen, da haben wir ein großes Transparent im Ballsaal aufgehängt. Unternehmen zum Hysteria Baller namens Solche Aktion haben wir mal gemacht. Oder wir informieren uns hier auf der Straße über die Gefahren des Menà Wahlrechts und verteilen Flyer. Warum wir halt das Männer Wahlrecht für problematisch halten.

[01:28:36]

Genau. Und es geht ja nicht darum, um sich zu vernetzen und auch zu philosophieren, sich zu verbrüdern. Und es geht ganz viel ums Matriarchat. Ist es unser Ziel? Ist eigentlich das Matriarchat in der österreichischen Gesellschaft und natürlich auch weltweit. Und es funktioniert tatsächlich auch als Netzwerk. Also ganz viele Leute, die dann Teil einer Burschenschaft werden, kennen anfangs ja nicht alle Mitglieder. Und durch dieses Kennenlernen, durch diesen Verband und auch das gemeinsame Singen und das regelmäßige Treffen entstehen wirklich tiefe Verbindungen, die sich auch auf die Kulturszene auswirken.

[01:29:08]

Weil natürlich, da hat mir jemand einen Erfolgs Schub, dann nimmt es halt die anderen mit und da ist mal jemand in einer Förderung Jury. Das heißt ein Hysterien Mitglied kriegt die Förderungen. Also wir machen eigentlich das wofür Burschenschaften zu stehen und ich war schon in große Vereinsmeier, aber da hab ich dann zum ersten Mal gemerkt, das hat ganz schön viel Auswirkungen und ist auch wichtig, dass sich Frauen in Vereinen organisieren, weil das ja auch der Schützenverein und diese Sachen die Freiwillige Feuerwehr was?

[01:29:39]

Das ist doch alles so Männerbünde? Absolut, ja. Und das muss man einfach auch machen. Das zahlt sich auf jeden Fall aus. Und und und. Mittlerweile gibt's auch Burschenschaften in anderen Städten zu Innsbruck. In Berlin gibt's ja eine, in Jena. Und die machen halt auch ihr Ding.

[01:29:55]

Also halt richtige Burschenschaften mit Frauen und Männer sind da nicht erlaubt. Nein, diese Männer werden regelmäßig eingeladen zu Stammtischen.

[01:30:07]

Da können sie das Buffet bewirten. Also da kann man Kuchen bringen und Brötchen. Da melden sich dann immer ein paar, wenn wir das ausschreiben oder bei größeren Partys haben wir auch immer so Männer, die servieren und so genau kriegen und so eine Schürze mit dem Hysteria Logo und sind meistens recht charmant und machen das gut. Ja und wir sagen ja auch immer, wir wollen Männer schützen und nicht irgendwie bekämpfen oder so. Es geht uns ja in erster Linie um den Männer Schutz.

[01:30:34]

Ich finde das super. Also ich. Es gibt jetzt in Berlin auch immer mehr das hab ich gelesen auch so Männer treffen, die so explizit auch Männer treffen sind aber auch dieses Stammtisch mäßige, dieses auf die Brust hauen irgendwie nicht machen, sondern eher ja. Ich hab einen Bericht gesehen. Da geht es darum, dass Männer miteinander kuscheln und mögen und in eine ganz andere Art von Austausch miteinander gehen und auch lernen, dieses toxische so bin ich ja aus sich rauszukriegen und dann hat man Zugang zu finden.

[01:31:09]

Das finde ich auch total interessant, weil ja auch so oder so sind ja auch diese Männerbünde z.B. ich würde nie in so Männerbund gehen, weil der mir viel zu männlich ist und ich gar keine Lust habe auf so ja auch nicht das Richtige für Männer, finde ich.

[01:31:24]

Es ist ja Kuscheln finde ich schon jetzt schon besser.

[01:31:28]

Genau. Ich würde es so langsam mal Richtung Ende kommen. Was mich noch interessiert hat. Ich weiß nicht wie deine. Wie die Kontakte sozusagen da auch noch hin sind. Wie ist das jetzt mit den? Also du hast ja sehr viele Menschen darüber schreibst im Buch, die obdachlos sind, die sich irgendwie in Parks treffen, runden, zusammensitzen, miteinander Bier trinken, die in so einer Wohnung von einem Michiel zusammenkommen. Was machen diese Menschen jetzt während Corona?

[01:31:54]

Also wenn du und ich mit Duftkerzen unsere Wohnung verschönern, was machen die? Weißt du das? Wie geht's denn?

[01:32:02]

Ja, das ist eben auch so. Das meine ich dann eben mit den Gefahren der Zurückgezogenheit. Dass man auch so ein bissl, ja so ein bisschen gesellschaftspolitisches Bewusstsein verliert, finde ich, weil man eben nicht mehr so viel Beobachtungs Möglichkeiten hat. Also ich, ich weiß auch nicht wie, wie zum Beispiel Leuten geht, die für die auch das Basel eine Herberge ist. Es gibt zum Beispiel in Wien ein Basel, das heißt Schmaus, aber das ist ein bissl.

[01:32:24]

Eine Stammkneipe gewann in den letzten Jahren und da gehen viele junge Künstlerin hin. Aber auch die haben so ein Stammpublikum von Rechtsschule älteren Leuten. Es kommt auch im Buch vor. Also für mich ist auch immer gern hingegangen und das wurde neu übernommen von einem Typen, der erste Kunstszene ist, aber voll gut auch diese alten Stammgäste bewirtet. Also da wurde niemand verdrängt oder so. Das alles sind nach wie vor befreundet und der renoviert halt jetzt im Lokal. Wer es nicht auch machen kann und bei dem es kommen regelmäßig Leute hin, die einfach gar nicht verstanden haben, dass Locks ist, also die immer noch jeden Tag versuchen, da reinzukommen.

[01:32:59]

Und er erklärt ihnen alles und sie sind ein Evoli. Er meint auch. Obwohl es Leute sind, die eh kaum Kohle haben, fragen ihn dann, ob sie ihm 2 3 Euro überweisen Säulen damit das Schmausen war, weil ewig zu sperrt und so. Also ich frage mich das selbst, habe aber auch keine Antworten, wo sich die Leute treffen. Ich fand sogar in einer Phase des Lauk vor Sommer war, fand ich seine Zeit. Eigentlich habe ich das alles sehr romantisch gesehen, weil ich mir dachte ah, diese ganzen Schunke, Gruppen und Gruppen, die im Park sitzen und nur den Tag totschlagen, sind plötzlich nicht alleine, weil alle das gerade machen.

[01:33:32]

Also da waren ja alle Parks irgendwie voll von Leuten, die nur herumgesessen sind und da hab ich ein bissel romantisch so Aschau. Jetzt ist so jeder. Eigentlich macht es das selbe und vielleicht fühlen sich die Leute dann weniger außerhalb der Gesellschaft, was ja auch ein Effekt sein kann. Aber ich glaube, das war ein bisschen romantisierend. Also was genau mit Institutionen ist, die sich um Leute kümmern. Da weiß ich auch zu wenig darüber. Ehrlich gesagt. Und was die Leute machen und ihre Stammkneipe weiß ich auch nicht.

[01:33:58]

Also es gibt sicher viel Einsamkeit, auf jeden Fall. Also das ist sicherlich so. Also für viele Leute ist auch die Kneipe der Ort, wo die einzigen Leute, die sich Sorgen machen, wenn sie nicht mehr kommen oder so. Das kennt man ja auch, dass der Wirt dann irgendwann an der Wohnung klopft, ob der was nicht Calli nicht einen Herzinfarkt hatte oder so. Also das kennt man ja auch. Also ja, eine Antwort habe ich darauf nichts.

[01:34:21]

Aber nee, das ist vielleicht eine neue Reportage. Mann, wenn wenn du wieder rausgehen kannst.

[01:34:27]

Ich hab fürs Ende noch drei schnellere Fragen, wenn du Lust hast. Die erste Was denken andere über dich? Was vielleicht gar nicht stimmt.

[01:34:36]

Ich denke mir oft, dass Leute oft denke ich, ich wäre sehr aggressiv irgendwie, weil das meine Texte oft sehr bissig sind. Und das will ich eigentlich nicht sagen, dass ich das bin.

[01:34:44]

Es bleibt dabei sie provoziert gar nicht genau.

[01:34:47]

Ich bin eigentlich voll schüchtern und liebe. Ich glaube, über den Duftkerzen haben wir das auf jeden Fall. So eine in so eine Richtung, dass das neue Image. Ich frage am Ende immer nach einem Buchtipp. Und jetzt hast du ganz am Anfang erzählt, dass du mit vielen Büchern ausgewandert bist für eine Woche? Ja. Gibt es ein Buch vielleicht aus dieser Woche? Oder generell, was zu unserem Gespräch passt? Was du empfehlen würdest? Was? Alle, die das jetzt gehört haben, unbedingt lesen sollten.

[01:35:14]

Also. Also ich würde es auch gleich das empfehlen, was ich auch in meinem Buch erwähnt habe. Dieses heute ist der letzte Tag vom Rest unseres Lebens von Ulli Lust. Ja, ich könnte auch Taxi empfehlen.

[01:35:25]

Von Cemil ist dahin, wenn man sie so ausspricht.

[01:35:30]

Das ist ein Buch, was du letzte Woche gelesen hast oder vor zwei Wochen. Genau das nehmen wir mit. Auf die letzte Frage Stell dir vor, ich habe eine große Plakatwand ist immer die letzte Frage in Berlin in dem Fall. Und du darfst draufschreiben, was immer du möchtest außer Werbung. Was für eine Woche für alle Berlinerinnen zu sehen sein wird. Was würdest du drauf schreiben?

[01:35:49]

Da würde ich, glaube ich, auf eine goldene Matriarchats nachhaltig wählen.

[01:35:54]

Ja, der Slogan der Hysteria. Genau. Genau. Sehr schön habe ich ein sehr erbaulicher Spruch. Und ja, ich glaube, das ist schön, wenn man das liest.

[01:36:03]

Ich finde es auch vor allen Dingen das Goldene. Das mag ich. Mag ich daran. Ja, super. Stefanie, vielen herzlichen Dank für deine Zeit. Das wird es noch ein bisschen länger machen konnten, als wir abgemacht haben. Ich fand das phantastisch schön.

[01:36:16]

Und jetzt so dein Ich freue mich wahnsinnig und hoffe auf eine tatsächlich auf eine Fortsetzung von dicht und dass die Erzählung noch ein bisschen weitergehen, weil ich hätte wirklich so ein von Staffel Ende, dass man so denkt. Ah.

[01:36:29]

Also jetzt möchte ich gerne Weiterlesen Ich habe das wirklich super super gern gelesen und ich wünsche dir natürlich ganz viel Erfolg mit dem Onlinedating.

[01:36:37]

Danke!

[01:36:38]

Ja, das ist mal ein guter Wunsch. Danke dir. Danke. Danke. Das war Stefanie Sargnagel.

[01:36:49]

Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören. Die Erkenntnis aus dieser Folge, die ich mitnehme Auch aus der größten Schulverweigerung wird irgendwann eine Duftkerzen Besitzerin. Ich finde das super. Ich habe auch in der Aufnahme gemerkt, dass mich das ein bisschen beruhigt hat, dass sogar aus ihr, die noch ein bisschen rebellischer und krasser unterwegs war als ich in meiner wilden Jugend. Dass sie jetzt auch anfängt, ihre Wohnung einzurichten. Ich sehe schon den nächsten Urlaub. Der wird dann nicht mehr mit per Anhalter gemacht, sondern pauschal gebucht.

[01:37:16]

Scherz. Was mir auch sehr, sehr gefallen hat, ist, dass sie sich von den Rückschlägen oder Demütigungen oder Beleidigungen oder etwas wie man das auch immer nennen mag. Dass sie sich davon nicht abschrecken lassen hat und dass die nicht dazu geführt haben, dass sie sich verändert hat, sondern dass sie das ist eher dazu geführt hat, dass sie noch mehr und eher auf ihr Bauchgefühl hört. Das fand ich sehr, sehr einleuchtend. Und ja, ich glaube, das ist ein sehr, sehr guter Ratschlag, den sie da jetzt nicht als Rat mitgegeben hat, aber dem man als Ratschlag annehmen kann.

[01:37:45]

Hat mich sehr, sehr gefreut, liebe Stefanie. Herzliche Grüße nach Wien. Herzliche Grüße auch an die Supporter Disney Plus Peile und die Deutsche Bahn. Vielen herzlichen Dank für die redaktionelle Unterstützung an Anni Hofmann für den Mix und den Schnitt an Maximilian Frisch und an Jan Köpp für die Musik. Und jetzt gibt's eine kleine Podcast Empfehlung zum. Weiterhin passt sehr, sehr gut, denn dieser Podcast kommt von einer. Auch meine Frau Stephanie, allerdings anders geschrieben mit PH.

[01:38:11]

Eine neue Staffel ihres Podcasts 5.1 ist jetzt draußen. Sie beschäftigt sich darin mit dem Gehirn ganz genau. Sie spricht mit Gerrard, Hüter und Peter bei Cozy unter anderem ein bisschen Gastmahl. Bin ich auch. Muss ich ehrlich gesagt zugeben. Aber es bleibt zumindest meine Familie würde unbedingt mal rein. 5+1 Der Podcast überall da, wo man Podcast zu hören kann. Wir hören uns ja wieder nächste Woche Mittwoch. Ich wünsche euch einen schönen Tag. Eine gute Nacht.

[01:38:35]

Bleibt gesund. Vielen Dank fürs Zuhören, euer Matze.