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Deutschlandfunk Hintergrund Studieren im Homeoffice Corona und der Semesterbeginn an den Hochschulen. Eine Sendung von Ludger FedCon. Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main Über das fast menschenleere Gelände weht ein kühler Herbstwind. Die Masterstudenten Marin ist eine der wenigen Personen, die vor dem Campus Hauptgebäude anzutreffen ist.

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Es ist schon auch ein bisschen gruselig, aus so einem leeren Campus zu sein. Das ist einfach nicht das Gleiche. Man vermisst schon einfach die ganzen Leute hier.

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Auch den Professorinnen und Professoren geht es nicht anders. Etwa Tanja Brühl, die vor genau einem Jahr vom Campus Westend in Frankfurt am Main ins benachbarte Darmstadt wechselte, weil sie an der dortigen Technischen Universität zur Präsidentin gewählt wurde.

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Ja, ich vermisse, wie alle anderen auch die persönlichen Begegnungen. Es kommt noch dazu, dass ich mein Amt hier an der TU Darmstadt als Präsidentin im Oktober angetreten habe. Das heißt, es gibt sogar einige Kolleginnen und Kollegen. Die kenne ich nur als kleine Kachel in einer Videokonferenz und weiß gar nicht, ob die klein oder groß sind, dick oder dünn und wie ihre Stimme außerhalb des Computers sich anhört.

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Ida und Sigrid Brandt stehen auf dem Campus in Frankfurt am Main vor einem Info's Schild mit einem Gebäude Plan. Die meisten Uni Institute sind wegen der Coruña Pandemie geschlossen. Die 18 jährige Ida will hier ab dem 2. November mit einem Psychologiestudium beginnen.

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Ja, es ist halt ein bisschen ungewöhnlich. Komisch halt zum Beispiel nicht wirklich vorher was sich angucken kann und so und es befürchten fällt recht wenige Seminare stattfinden, dass man halt also ich kann mir eigentlich aus dem Ruhrgebiet. Ich kann mir hier neu hin, dann kann ich halt noch nicht wirklich Leute hier sew besseren schönen halt auch Veranstaltungen stattfinden, dass ich Leute kennenlernen kann.

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Ida stammt aus dem Kreis Unna. Ihre Mutter Sigrid hat sie nach Frankfurt am Main begleitet. Auch sie fragt sich, ob ihre Tochter hier als Erstsemester unter Coruña Bedingungen wirklich gut aufgehoben ist. Wenn die meisten Vorlesungen und Seminare nur online stattfinden werden, um Coruña Infektionen auf dem Universitätsgelände zu vermeiden. Ist gerade mal 18!

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Eigentlich ist der Wunsch, hier zur Normalität überzugehen, dass wirklich alles am 2. November wirklich hier vor Ort stattfinden kann.

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Doch diese Hoffnung wird sich nicht erfüllen. Die Goethe-Universität Frankfurt am Main gehört mit knapp 50000 Studierenden zu den größten deutschen Hochschulen. Um kein Coruña Hotspots zu werden, wird die Universität auch im Wintersemester nur einen Bruchteil ihrer Studierenden auf den Campus lassen. Viele kleine Seminarräume bleiben mindestens bis Sommer 2021 weiterhin geschlossen. Universitäts Präsidentin Birgitta Wolff.

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Was wir im Moment einfach machen müssen notgedrungen. Wir fahren den digitalen Anteil sehr viel stärker hoch, weil wir aufgrund der Abstands Regeln nur etwa 15 Prozent der normalen Raum Kapazität einplanen können.

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15 Prozent. Das sind immerhin rund 7000 Studierende, die ab November wieder auf den Campus kommen sollen. Das begrüßt auch die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn von den Grünen, auch wenn sie gleichzeitig zur Vorsicht mahnt. Die alte Universitätsstadt Marburg gehört zu ihrem Wahlkreis. Ich komme aus Marburg. Ich vermisse die Studierenden. Die prägen unser Bild, prägen unser Leben. Dieses Klima drum rum. Bis ihn irgendwie mal in der Kneipe mit dem ein oder anderen Mal diskutiert und eine ganz andere Sichtweise kennenlernt.

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All das fehlt einfach gerade und deshalb bin ich froh, dass wir behutsam Schritte machen. Es ist aber auch klar und der Corona Bedingungen. Hochschulen sind komplett andere Räume, viel mehr Massen an Personen, die sich da bewegen. Und insofern wird noch vieles auch digital stattfinden. Wir haben ja auch eine Menge gelernt und eine Menge läuft ja auch wirklich gut. Aber ist auch klar, dass man da jetzt sehr vorsichtig sein muss.

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Dennoch Die Universität Marburg öffnet im Wintersemester die Gebäude noch deutlich weiter als die Universität Frankfurt am Main und andere südhessischen Hochschulen. Rund ein Viertel der Studierenden wird wohl ab November wieder an Präsenz Veranstaltungen teilnehmen. Der Grund In Marburg und Umgebung können viele Studierende mit dem Fahrrad zur Hochschule kommen. Verstopfte Busse und Bahnen vor Vorlesungen beginnen wie im Rhein-Main-Gebiet sind in Mittelhessen seltener. Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn will, dass die partielle Öffnung der Hochschul Gebäude im gesamten Land vor allem den erst zwei Semestern zugutekommt und die Erstsemester und teilweise auch die zwei Semester.

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Wir sind ja diejenigen, die sich vorstellen, die waren noch nie an einer Hochschule, kommen dann in möglicherweise ein digitales Semester hinein, haben noch nie eine Hochschule von innen gesehen und müssen dann irgendwie Kontakt knüpfen. Es ist ja ohnehin schon so, dass die Erstsemester häufig erst einmal Orientierung Schwierigkeiten haben. Ist ja auch etwas komplett anderes als die Schule, wenn man möglicherweise nicht aus einem Akademiker Hintergrund kommt. Es ist aber besonders schwer und deswegen haben mein Fokus auf die Gesetzt sowie auf die Situation der ausländischen Studentinnen und Studenten.

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Viele, die in Deutschland studieren wollen, kommen zurzeit aufgrund der Reisebeschränkungen nur schwierig ins Land. Andere wie war Nita, eine indische Studentin der Material Wissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt, kommen seit Monaten kaum aus dem Uni Labor raus, indem sie für ihre Masterarbeit forschen. Der menschenleere Campus mit der geschlossenen Mensa macht ihren pakistanischen Labor Kollegen Ali Muhammed Malik und sie ein wenig einsam. Erklärt Vanitas bei einer Kaffeepause vor dem Labor Gebäude Ziel haben wir.

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Wir haben einfach die Angst, in Kontakt mit einer infizierten Person zu kommen. Wir passen schon auf, aber die Angst steckt noch in uns. Es ist eine neue Normalität. Vielleicht wird das nächste Semester auch nur digital sein. Ich weiß es nicht.

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Ein Teil der internationalen Studierenden sei bereits zu Beginn der ersten Coruña Phase im März in ihr Heimatland zurückgekehrt. Und bisher seien viele noch nicht wieder zurück nach Darmstadt gekommen, so Universitätspräsidenten Tanja Brühl.

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Andere sind sehr bewusst geblieben, weil die Situation hier im Vergleich zu ihrem Heimatland besser war. Die Studierenden sind mit dem International Office im Kontakt. Gleichwohl ist all das, was normalerweise ein studentisches Leben ausmacht. Man geht nach dem Seminar vielleicht auch nochmal ein Café oder etwas anders trinken. Das ist alles weggebrochen. Und ich fürchte, dass diejenigen, die bisher noch nicht so gute Kontakte hatten, weil sie gerade angekommen sind oder vielleicht auch noch Probleme hatten mit den Sprachen.

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Ich fürchte, dass die Folgen für sie noch schwieriger sind, noch schwerwiegender sind als für unsere normalen Studierenden.

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An der benachbarten Goethe-Universität in Frankfurt am Main werden ausländische Studenten, die sich trotz der Pandemie wieder zum Studium nach Deutschland trauen, aktuell besonders unterstützt. Schon deswegen, weil viele nach der Einreise aus Risiko Gebieten erst einmal in Quarantäne müssen wie die Frankfurter Universität.

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Präsidentin Birgitta Wolff berichtet zum Beispiel durch diese Präsenz Bescheinigung, wie wir die genannt haben, die dies ja zunächst brauchte, damit die überhaupt ein Visum bekamen. Und wir haben zusätzlich auch noch ein spezielles Buddhi Programm gemacht. Das heißt Hiba Programm Haki für hohe Isolation, wo gezielt internationale Studis, die bei ihrer Einreise zunächst mal in Quarantäne gehen müssen, irgendwie auch ein bisschen betreut werden, damit sie nicht gleich in der Quarantäne schon die Decke auf den Kopf fällt. Also wir versuchen zu tun, was wir können und helfen dabei auch ganz viele andere Studierende.

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Und ich glaube, das ist auch etwas, was wirklich positiv daran ist. Man merkt schon die große Hilfsbereitschaft und das Verständnis auch. Und nur so geht's.

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Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn von den Grünen lobt die schwarz rote Bundesregierung. Sie habe einen wichtigen Beitrag geleistet, um den ausländischen Studenten mit kurzfristig gültigen Visa die Reisen nach Deutschland zu erleichtern.

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Das Visa Thema, das wurde jetzt Gott sei Dank gelöst. Vonseiten der Bundesregierung. Da haben wir uns als Wissenschaftsminister im Hintergrund sehr dafür eingesetzt, dass es da Verbesserungen gibt, weil tatsächlich einige Studierende für kurze Phasen dann entsprechend kommen. Ansonsten das digital machen. Es gibt eine Menge in verschiedenen Formaten, die die Hochschulen entsprechend voranbringen. Selbstverständlich merken wir auch die technischen Grenzen. Wir mussten ja jetzt innerhalb von ganz kurzer Zeit Plattformen auf den Weg bringen, selber Kapazitäten schaffen.

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Und selbstverständlich sind wir da noch nicht am Punkt, wo wir alle miteinander zufrieden sein können. Das hängt auch teilweise übrigens einfach an der Frage von Rechten und Lizenzen, die am Ende auch wesentlich werden, zu verbessern, gerade für die Bibliotheken. Auch da gibt es sehr enge Absprachen zwischen dem Wissenschaftsminister der Länder und des Bundes. Warum hier immer weiter voranzukommen?

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Eine weitere gute Nachricht für die zu erwartenden mehreren hunderttausend Erstsemester Die seit langem bestehenden technischen Probleme mit der bundesweiten Zulassungs Plattform Hochschul Start D sind zwar nicht ausgeräumt, doch Coruña bedingte Zeitverzögerungen bei der zentralen Vergabe von Studienplätzen seien inzwischen weitgehend abgearbeitet, sagt Universitätspräsident Birgitta Wolff.

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Es gab ja in einigen Bundesländern deutliche Verzögerungen bei den Abiturprüfung und deswegen musste die zentrale Vergabe von Studienplätzen auch auf die Zeitpläne der Bundesländer angepasst werden. Und das ist der Hauptgrund dafür, dass die Bundesländer sich darauf geeinigt haben, dass offiziell der Vorlesungssaal Betrieb in diesem Wintersemester nicht zum 1. Oktober, sondern erst am 2. November losgeht, damit man möglichst vielen Studierenden einen einheitlichen Einstieg in das Studium ermöglicht.

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Alfred Nordmann ist Philosophieprofessor in Darmstadt, hat lange in den USA gelehrt und pflegt nach wie vor viele internationale Wissenschafts Kontakte. Er vergleicht die Coruña Politik der deutschen Universitäten mit dem, was im Ausland geschieht. Er meint, dass die deutschen Hochschulen ihre Präsenz Lehre unter Coruña Bedingungen noch deutlich ausweiten könnten. Studierende brauchen die kritische Reflexion unter Anwesenden, so Nordmann.

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Studieren an einer Universität ist eben nicht dasselbe, wie in einer Schule zu sitzen und einen Stoff aufzunehmen und zu verarbeiten. Letzteres geht ganz gut, auch per Video. Ich kann natürlich meine Vorlesungen per Video halten und kriegt dann auch ein bisschen Feedback. Und das läuft auch. Alles irgendwie ganz gut. Es ist nicht unmöglich. Aber letztlich brauchen doch die Studierenden dann die Möglichkeit, auch hinter dem Rücken der Professoren und Professorinnen sich auszutauschen, ihre eigenen Wege zu suchen, die Relevanz natürlich dessen, was da präsentiert wird, zu hinterfragen.

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Ganz ähnlich sehen das die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn von den Grünen und die Frankfurter Master Studentin Marin. Videokonferenz Systeme wie Zoom seien kein Ersatz für die Präsenz Veranstaltungen.

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Am Ende braucht die Hochschule den Diskurs. Braucht die Wissenschaft den Diskurs? Brauchen die Studierenden den Diskurs? Und auch wenn es interdisziplinär sein soll zwischen Fachrichtungen, was ja wirklich gerade die Wissenschaft sehr stark ausmacht, dass man über den Tellerrand hinaus schaut, sich gegenseitig befruchtet. All das klappt am Ende nur, wenn man sich auch irgendwie sehen kann.

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Die Interaktion ist sehr, sehr wichtig und auch in den Seminaren. Es ist nicht das gleiche Pensum, die Seminare abzuhalten. Es ist natürlich toll, dass es als Möglichkeit da war, dass man da weitermachen konnte zu studieren. Aber es ist trotzdem nicht die gleiche Lern und Diskussionskultur, wenn man nicht in einem Raum ist. Also deswegen. Ich glaube, das hoffen wirklich die meisten Studierenden, mit denen ich jetzt auch spreche, hoffend, dass das wieder in irgendeiner Weise zurückkommt.

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In Deutschland vermissen laut einer Studie der Universität Hildesheim 90 Prozent der Studierenden ihre Studien, Kolleginnen und Kollegen auf dem Campus. Eine weitere aktuelle Umfrage des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft unter 11000 Studentinnen und Studenten ergab Unter Corona Bedingungen ist die Zufriedenheit mit der Lehre von 85 prozent im Wintersemester auf 51 prozent gesunken. Einsamkeit, Motivations und Konzentrationsprobleme haben zugenommen, in vielen Studiengängen sind Präsenz, Veranstaltungen für den Lernfortschritt elementar, besonders in praktischen Fächern, sagt die Frankfurter Medizinstudentin Anna.

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Das ist bei unserem Studiengang besonders wichtig. Ich studiere Medizin und das ist vor allem für den Anatomie Merkurs ganz wichtig dass wir zum Beispiel auch wieder in den Leichen sein können. Und da sind wir auch alle froh, dass es sich wieder ein bisschen untermischt. Auch, dass man die Leute eventuell wieder ein bisschen den Zusammenhalt stärkt und alles. Ich bin eigentlich ziemlich positiv eingestellt.

[00:12:41]

Rund 60 Prozent der Studierenden seien mit den digitalen Angeboten durchaus zufrieden gewesen, die nach dem Lockdown im März in Windeseile aus dem Boden gestampft wurden. Das ergab die Studie der Universität Hildesheim. Dies bestätigt auch Medizinstudentin Anna.

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Ich muss sagen, ich bin eigentlich positiv überrascht, über wie schnell das Ganze eigentlich umgesprungen ist und wie gut alle mitgearbeitet haben. Ich meine, es ist für jeden nicht einfach, aber eigentlich ja, dass das Dekanat super hingekriegt online auf jeden Fall aufzustocken, im Gegensatz zu dem, was vorher war.

[00:13:13]

Diese positive Resonanz eines Teils der Studierenden spornt die Reihen mein Universitäten Frankfurt am Main, Mainz und Darmstadt, kurz RM MU an. Das Studium vom heimischen PC aus nun noch einmal massiv auszuweiten. Die drei Universitäten öffnen ihr digitales Studienangebot ab sofort auch für die Studierenden aus den Nachbar Universitäten. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Uni Frankfurt am Main, will dabei die Erfahrungen des ersten Corona Online Semesters nutzen.

[00:13:46]

Insofern ist jetzt ein guter Zeitpunkt, das Studium einzuführen, weil wir alle gelernt haben, dass Standorte verteilte Lehrveranstaltungen eigentlich gehen. Wir haben da bis letztes Jahr ganz viele Gründe gehört, warum das alles nicht geht. Und viele von den Grünen sind jetzt. Das mag ein bisschen zynisch klingen, aber doch auch zu unserem Vorteil. Einfach mal zerschossen worden und wir sehen es geht.

[00:14:08]

An der benachbarten Technischen Universität Darmstadt haben sich bis Mitte Oktober schon deutlich mehr als 100 Studierende aus Nachbar Unis für Online Seminare oder Vorlesungen eingeschrieben.

[00:14:21]

Der Darmstädter Uni Vizepräsident Heribert war Zecher, glaubt Mit dem gemeinsamen Studium werden die Rhein-Main Universitäten mit zusammen 100000 Studierenden langsam zusammenwachsen.

[00:14:33]

Das ist ja das Ziel, Synergie zu erzeugen. Das heißt, wir haben drei große Universitäten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und ich muss mich nicht wirklich einschränken, sondern ich kann z.B., wenn ich jetzt nach Darmstadt gucke. Darmstadt ist besonders stark in den technischen Fachrichtungen, dass Studierende aus Mainz oder Frankfurt sagen Das hat mich schon immer interessiert, das will ich mir gerne anhören. Das gibt's bei mir nicht. Und umgekehrt gibt es in Mainz und Frankfurt Veranstaltungen, die Darmstädter Studierende interessieren.

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Und damit wächst man natürlich zusammen.

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Zu den wichtigsten Räumen, die künftig noch mehr Studierende aus den Nachbar Universitäten nutzen sollen, gehören die Bibliotheken. Sie sind für viele Universitäts Angehörige zentrale Lernorte. In der Pandemie sind sie nur beschränkt nutzbar. An der Universität Marburg wird beispielsweise nur jeder dritte Sitzplatz in den Lese Sälen benutzt. Die anderen bleiben frei, damit der Coruña Abstand gewahrt ist. Auf dem Campus zu lernen ist für viele Studierende besser als zu Hause am Bildschirm beobachtet die Frankfurter Master Studentin Marin.

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Es ist schwieriger, sich zu konzentrieren. Tatsächlich Pensum finde ich. Und den meisten geht das so. mit denen ich gesprochen habe. Das ist einfach schwierig ist, sich über längere Zeit zu konzentrieren, wenn man nur den Bildschirm vor sich hat und dass man auch irgendwie gehemmter ist zu sprechen, weil das so eine starke Plattform ist. Und deswegen ist es schon nicht die gleiche Art zu diskutieren.

[00:15:59]

Die Hemmungen zu sprechen entstünden noch deshalb, weil man im Videokonferenz System auf einer kleinen Bild Kachel meist doch sich selbst sieht, sagt Marin.

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Man fühlt sich ein bisschen ausgestellt und ich habe auch von vielen gehört, dass es schwierig ist, weil man sich immer selbst anguckt und dann ist man so auch bedacht. Darauf glaube ich, dass man dann nichts Blödes sagt oder so, weil man noch mehr das Gefühl hat, man ist ins Zentrum gerückt, wenn man spricht. Man sieht sich selber an, das ist ein ganz, ganz komisches Bewußtwerden des eigenen Ichs.

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Motivation, vielleicht ein bisschen Flöten durch diese Online-Kurse. Da bin ich vielleicht ein gutes Beispiel. Dann hat man schon ein Problem in dieser Zeit. Also da bräuchte man schon jemanden, der nochmal so ein bisschen keine Ahnung sagt. Ja, ich jetzt auch die Aufgabe gemacht. Wie sieht es aus?

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Und das wird schon, sagt eine Studentin der Technischen Universität Darmstadt. Dazu kommt Viele Studentinnen und Studenten finden in Coruña Zeiten noch nicht die Praktikumsplätze, die sie für ihr Studium dringend brauchen. Marin, die in Frankfurt am Main am Studiengang Kyrie Thorwal Studies zur Ausstellungsmachern ausgebildet wird, braucht etwa dringend Praktika in Museen.

[00:17:12]

Es schwieriger? Auf jeden Fall. Ja, also wir hatten am Anfang natürlich das Problem, dass wir nicht in die Museen konnten, haben uns zwar online mit Kuratorinnen et cetera getroffen, aber das ist natürlich noch viel weniger das Gleiche. Ob man da vor Ort ist oder nicht. Und deswegen war jetzt für uns die Situation schon sehr viel besser, nachdem man wieder hin konnte mit Maske et cetera. Aber natürlich sind das auch Einschränkungen, die ein Studium mit hineinfließen, die praktischen Sachen, die eigentlich gegeben wären.

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In unserem Studiengang, die es eben sehr erschweren, teilweise zu studieren und auch Praktika zu bekommen et cetera.

[00:17:50]

Dennoch hoffen die Universitäten, dass bei den erst oder zwei Semestern keine bleibenden Bildungsdefizite aufgrund der Coruña Semester entstehen. Klar ist das Wintersemester wird unter Coruña Bedingungen kein einfaches, gerade für die neu immatrikulieren Studenten. Es drohen Momente der Einsamkeit und endlose Sitzungen vor Bildschirmen mit Menschen, die digital auf Briefmarken Größe reduziert sind. Schließlich kommen womöglich noch Geldprobleme hinzu, wenn die Nebenjobs z.B. in der Gastronomie fehlen. Der Lichtblick. Viele Hochschulen sind entschlossen, wenigstens ein Viertel der Studentinnen und Studenten wieder leibhaftig auf dem Campus zu begrüßen.

[00:18:34]

Wenn das Virus es zulässt. Das war der Hintergrund Studieren im Homeoffice Corona und der Semesterbeginn an den Hochschulen. Eine Sendung von Ludger ID-Karte Redaktion Helene Nikita Schreiner.