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Shteyngart Warning Writing der Podcasts Einen schönen guten Morgen allerseits. Mein Name ist Gabor Steingart und wir starten jetzt gemeinsam in diesen neuen Tag. Heute ist Mittwoch, der 27. Januar.

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Ludwig Erhard, der Vater des Wirtschaftswunders, sah nur einen einzigen Weg, um aus widrigsten Umständen als Nation wieder aufzusteigen.

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Arbeit, harte Arbeit Im Gespräch mit Günter Gaus erklärt er uns, warum. Wenn wir uns darüber zerstreiten, wie von diesem auf ein Minimum zusammen gesunkenen Sozialprodukt jeder einen gerechten Anteil erhalten sollte, dann verkommen wir in Armut und in Not. Es gibt nur ein fruchtbares Mittel daraus, sich zu erlösen. Und es ist zu arbeiten, produktiv zu arbeiten und aus dem größeren Kuchen dann auch für alle größere Rationen verteilen zu können. Nicht in der Zuteilung, sondern im Wettbewerb und dem freien Markt.

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Der heutige Kanzleramtsminister Helge Braun ist zwar wie Ludwig Erhard ein CDU-Politiker, aber erkennbar kein Freund der harten Arbeit. Jedenfalls empfiehlt er dem Land nicht mehr Arbeit, sondern mehr Schulden. Die Schuldenbremse, schreibt er in einem Beitrag für das Handelsblatt, ist in den kommenden Jahren auch bei sonst strenger Ausgabendisziplin nicht einzuhalten. Naso Sein Vorschlag eine Grundgesetzänderung, die Zitat begrenzt, für die kommenden Jahre einen verlässlichen Korridor für die Neuverschuldung vorsieht. Na bravo! Der gute alte Erhard wird sich heute Morgen im Grab umgedreht haben.

[00:01:46]

Aber was sagen dessen Nachfahren eigentlich? Carsten Linnemann zum Beispiel. Er führt den Wirtschaftsflügel der Union in der Bundestagsfraktion. Seine Eltern besaßen eine Buchhandlung, wo er früh schon gearbeitet hat. Später wurde er Doktor der Volkswirtschaftslehre und hat an der Seite des legendären Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, seine ersten Berufsjahr verbracht. Kurz und gut Der 44 jährige Carsten Linnemann versteht was von Geld und deswegen haben wir bei ihm durch geklingelt.

[00:02:18]

Einen schönen guten Morgen, Carsten Linnemann. Guten Morgen, Herr Steingart. Die Schuldenbremse soll mit einer Grundgesetzänderung vorerst ausgesetzt werden. Das schlägt nicht etwa Oskar Lafontaine vor, der wahrscheinlich auch, sondern Helge Braun, ihr eigener Mann. Kurz und gut, Herr Linnemann, ich wollte Sie fragen Was ist eigentlich aus Ihrer CDU geworden?

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Sehr viel. Denn meines Erachtens ist die Debatte um die Schuldenbremse, um die Auflösung dessen oder um die Aussetzung dessen seit gestern beendet. Die Fraktion hat klar Stellung genommen. Wir machen da nicht mit. Ich sage Ihnen ganz ehrlich Für mich war es eine Einzelmeinung von Helge Braun. Das ist legitim, völlig legitim. Aber ich kenne niemanden in der Fraktion, der diese Meinung teilt.

[00:02:59]

Die Kanzlerin würden Sie vermuten, dass die hinter diesem Vorstoß steckt oder dass er das unabgestimmt gemacht hat, was er als Kanzleramtsminister ein bisschen ungewöhnlich wäre?

[00:03:09]

Genauso würde ich sehen. Dass sie dahinter steckt, weiß ich nicht. Aber dass er unabgesprochen diesen Vorstoß wagt, das bezweifle ich. Insofern bin ich mir sicher, dass auch die Kanzlerin davon wusste.

[00:03:24]

Denn dafür ist der Vorschlag ja zu detailliert. Er ist schriftlich erfolgt und er bezieht sich ganz konkret auf die Paragraphen im Grundgesetz, nach denen ja diese Schuldenbremse tatsächlich immer wieder mal ausgesetzt werden könnte. Er sagt, das sollte nicht als Einzel Abstimmung oder als Einzel Aussetzung gemacht werden, sondern tatsächlich eine zunächst mal für mehrere Jahre dauerhafte Aufweichung. Das ist das Ziel von ihm.

[00:03:51]

Genau das ist das Ziel. Und ich sage Ihnen ganz ehrlich Auch als Abgeordneter glaube ich, ist diese Schuldenbremse eigentlich ein Schutz. Sie schützt uns vor Bränden. Versprechen, die wir nicht halten können. Vor Wahlkampf. Bonbons, die wir nicht bezahlen können. Sie schützt uns. Und deshalb verstehe ich auch diesen Vorstoß nicht. Zumal wir wirklich kaum einen Bereich haben, wo wir Finanzierungsprobleme haben, sondern wir haben einen ausgeben Problem. So würde ich es nennen. Der Digitalpakt, beispielsweise Schule von Bund und Ländern, der oft in ihrer Sendung debattiert wurde, ist ein exemplarisches Dilemma.

[00:04:34]

War es politisch auch eine Brüskierung des neuen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet?

[00:04:40]

Ich war heute positiv überrascht von Armin Laschet. Ziemlich klar, ziemlich deutlich und ziemlich auf den Punkt in der Ablehnung. Er ergriff heute in der Fraktionssitzung. Ich meine, so viel darf ich ja sagen, auch wenn es intern ist. Aber es steht ja schon in allen Zeitungen, hat er gesagt. Wenn in Zukunft nochmal ein Regierungsmitglied eine Idee hat, wie man eine der Grundfesten der Union außer Kraft setzen will. Das ist die Schuldenbremse. Das ist ein Markenkern, eine DNA unserer Partei.

[00:05:11]

Dann sollte dieses Regierungsmitglied bitte in Zukunft erst auch mal mit der Partei über dieses Thema reden, bevor man mit einem Gastbeitrag im Handelsblatt dieses veröffentlicht. Und das fand ich stark. Das fand ich mutig und damit hat er auch als Parteichef ein erstes Zeichen gesetzt.

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Letzte persönliche Frage Herr Linnemann, Sie haben ja bislang Friedrich Merz bei den Wahlen für den Vorstandsvorsitzenden Ihrer Partei. Der Parteivorsitzende heißt und nicht Vorstandschef. Bei Ihnen promoviert? Ist zumindest versucht. Das hat so nicht geklappt. Daher meine Frage Ist es nicht langsam Zeit für Sie, als 44 jähriger Wirtschaftspolitiker selbst nach vorn zu rutschen? Ich meine so in Richtung erste Reihe. Also ich finde, dass sich was heißt vorne. Aber ich frage mich ja auch an und reden mit mir.

[00:05:59]

Also ich finde, es gibt nicht nur einen Politiker, es gibt viele und ich bin bereit, ja mehr Verantwortung zu übernehmen. Ganz klar. Wir dürfen nur nicht den Fehler machen und das zeigen die letzten Tage nur auf das Wirtschaftsministerium zu schielen, sondern die Musik spielt vor allem im Finanzministerium und bei der Regulierung im Arbeitsministerium selbst im Justizministerium zum Teil lauter als im Wirtschaftsministerium, was im Kern konzentriert. Eigentlich ein Energieministerium ist. Und deswegen dürfen wir dieses Narrativ Wirtschaft nicht immer nur aus dem Wirtschaftsministerium beziehen, sondern wirklich in der Breite.

[00:06:34]

Eigentlich ähnlich wie Digitalisierung. Es ist ein horizontales Thema und kein vertikales.

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Das heißt aber, ich verstehe Sie richtig. Carsten Linnemann traut sich nicht nur das Wirtschaftsministerium zu, sondern auch Arbeit oder das Finanzministerium.

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Ich traue mir vor allem zu, auch in Zukunft meine Meinung klar und deutlich zu sagen. So ich das hoffentlich auch jetzt hier gemacht habe und nicht Taktierer. Von wegen Jahr. Mit der Meinung kann ich ein Ministerium übernehmen, sondern ich müsste möchte der Union wirklich diese Breite schenken, die wir dringend brauchen, dass nicht alles glatt geschliffen ist, sondern dass sie die Debatten führen. Und wenn am Ende dabei rauskommt, dass ich an einer oder an einer anderen Stelle mehr Verantwortung übernehmen kann oder soll, bin ich dazu bereit.

[00:07:17]

Klare Worte.

[00:07:18]

Ich bedanke mich und wünsche einen fröhlichen Tag. Ich Ihnen auch danke!

[00:07:22]

Ersteigerte unsere weiteren Themen. Heute morgen meint Kollege Michael Bröker, spricht mit der Professorin für Neuere Geschichte an der Bundeswehr Uni in München über die Standfestigkeit unserer Demokratie.

[00:07:36]

Wenn bestimmte Grundvoraussetzungen gegeben sind, denke ich, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Demokratie untergeht in unserem Land, in Europa, wie die, sagen wir davon sehr weit entfernt.

[00:07:46]

Ich möchte sie heute, am offiziellen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, auf ein Konzert aufmerksam machen, auf ein Konzert, das heute zweimal live für sie gegeben wird. Und zwar auf unsere Medien. Der Pionier ohne. Dazu später mehr. Außerdem wir erinnern uns, und zwar mit Freudentränen in den Augen an den größten Tennisspieler, den unser Land jemals hervorgebracht hat. Außerdem Das andere Amerika legt sich mächtig ins Zeug. Wir wissen schon heute, wessen Porträt bald auf dem 20 Dollar Schein der US-Notenbank zu sehen sein wird.

[00:08:25]

Die Gesellschaft ist polarisiert wie selten zuvor. Die Pandemie Bekämpfung ist umstritten und deswegen stellt sich die Frage aller Fragen Wie stark und auch wie effizient, wie Belastungsfähigkeit ist eigentlich unsere Demokratie? Wie sehr ist sie in unserem Denken und Handeln eigentlich verwurzelt? Also kurz und gut Zeit für eine Selbstvergewisserung, Selbstvergewisserung ohne Beschönigung, aber auch ohne apokalyptische Hintergedanken.

[00:08:55]

Michael Bröcker, der Chefredakteur von The Pionier, hat dazu mit einer Historikerin gesprochen, die sich mit der Geschichte der Demokratie intensivst beschäftigt hat. Hedwig Richter ist ihr Name. Sie ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Und ihr Buch heißt Demokratie. Eine deutsche Affäre vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart hören wir zu. Was die beiden miteinander besprochen haben. Nur so viel sei verraten. Bei aller Polarisierung unserer Gesellschaft. Es gibt keinen Grund, die Demokratie am Abgrund zu wähnen.

[00:09:34]

Schönen guten Morgen, Frau Professor Richter, guten Morgen, Frau Richter, lassen Sie uns über die Demokratie reden. Einverstanden? Ja, sehr gerne. Ihr Buch heißt Eine deutsche Affäre. Affäre ist doch eigentlich, was verboten ist und was Flüchtiges, oder?

[00:09:49]

Das kommt ganz darauf an. Affären können Sie entwickeln. Sie sind tatsächlich gefährdet. Sie sind sehr oft krisenhaft. Sie können aber auch in eine ganz stabile Ehe münden.

[00:09:58]

Sind wir gerade in einer stabilen Ehe mit der Demokratie hier in unserem Land?

[00:10:02]

Das denke ich schon, dass die Deutschen in eine relativ stabile Ehe gefahren sind. Aber Krise ist in der Demokratie eigentlich immer oder fast immer. Und wir fällt zum Beispiel kein Jahrzehnt ein nach 45, indem er nicht behauptet hat, die Demokratie sei in der Krise gewesen. Interessant.

[00:10:21]

Und deswegen aus ihrer historischen Wahrnehmung heraus gibt es zu viel Demokratie, Kritik und zu viel Sorgen im Moment in der öffentlichen Debatte.

[00:10:30]

Ich denke, dass so ein gewisser Alarmismus gar nicht schlecht ist für Demokratie. Und diese Krisen Diskurse halten uns ja auch lebendig und man bleibt aufmerksam, sorgt sich. Es könnte allerdings auch sein, dass manche dieser oder das Krisen Diskurse dann kippen und so eine self-fulfilling prophecy werden. Da würde ich dann doch manchmal denken, es ist ganz gut, wenn wir es ab und zu daran erinnern, wie was uns unsere Demokratie bringt und dass wir doch in einem Land leben, indem zum Beispiel die Zufriedenheit der Bevölkerung sehr, sehr hoch ist, was sehr wahrscheinlich auch damit zusammenhängt, dass es eben eine Demokratie ist, die Demokratie viel krisenfester als wir denken.

[00:11:10]

Das denke ich schon. Demokratie ist, wenn wir das historisch betrachten, überhaupt nicht selbstverständlich, ist dies wahnsinnig, Voraussetzung voll. Zum Beispiel brauchen Demokratien relativ viel Wohlstand. Es ist kein Zufall, dass die liberalen Demokratien alle zu den Ländern, zu den reichsten Ländern der Welt gehören. Umgekehrt müssen reiche Länder nicht Demokratien sein. Aber es ist sehr, sehr schwierig, eine Demokratie zu sein. Ohne Reichtum, ohne Wohlstand, aber. Aber wenn. Wenn bestimmte Grundvoraussetzungen gegeben sind, denke ich, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Demokratie untergeht.

[00:11:43]

In unserem Land. In Europa, würde ich sagen, ist das wirklich sehr, sehr sind wir davon sehr weit entfernt.

[00:11:47]

Ist die Pandemie mit ihren Verordnungen, mit ihren harschen Regularien ein Testfall für die Demokratie?

[00:11:55]

Das kann man vielleicht so sagen. Das ist ja wirklich eine ganz irrsinnige Herausforderung. Und wer hätte das gedacht, dass diese reichen Länder in in Europa, dass sie so anfällig sind und dass wir so verletzlich sind. Und ich denke aber, dass es sich doch hier zeigt, dass sie sich ganz gut schlagen und das eben auch hier deutlich wird. Eines der ganz zentralen Menschenrechte, das auch in der Französischen Revolution, aber auch der Forschung gefordert wurde die Unantastbarkeit des Menschen, dass das Leben geschützt werden muss, dass er ein Recht hat auf Existenz, auf Leben und auf Unantastbarkeit und Würde, was schlicht mit dem Schutz seines Körpers auch zusammenhängt.

[00:12:33]

Deswegen denke ich auch, ist es wirklich gut, dass der Staat da Priorität setzt und sagt Es ist unsere Pflicht.

[00:12:38]

Wir müssen manche rechte Einschränkung, dieses ganz grundlegende Recht zu schützen, wie Sie selber schreiben in Ihrem Buch über die Demokratie auch als emotionales Projekt. Und gleichzeitig haben wir diese Maß und Mitte Formen, die wir erleben. Das ist ja gerade gar nicht sexy eigentlich, oder?

[00:12:53]

Ja, wie gesagt, es gibt. Es gibt Hochphasen der Demokratie, natürlich. Und dann kommt auch immer wieder die Nüchternheit dazu. Und das finde ich auch ganz interessant in der Demokratie Geschichte es Nüchternheit oft gar nicht das Schlechteste ist für Demokratie. Das ist, wir sehen das beispielsweise an der Wahlbeteiligung oder nicht Wahlbeteiligung ein hochinteressantes Thema. Es ist schwer, das auf einen Punkt zu bringen, woran das liegt. Niedrige Wahlbeteiligung muss nicht die Krise der Demokratie heißen. Das haben wir lange behauptet in den Nullerjahren.

[00:13:19]

Wenig geringe Wahlbeteiligung, ein bisschen in der Krise. Es gibt viele Länder, wo die Wahlbeteiligung sehr hoch ist und die sehr, sehr krisenhaft tatsächlich sind, wo sich die hohe Wahlbeteiligung eben darin ausdrückt. In lateinamerikanischen Ländern haben wir das oft selbst dort, wo es keine Wahlpflicht gibt, und eine gewisse Beruhigung, eine gewisse Nüchternheit, eben auch eine Zufriedenheit, wo nicht immer alles hochkochen muss, ist für Demokratien gar nicht das Schlechteste.

[00:13:46]

Das würde ich dann mal zusammenfassen, liebe Frau Richter, das aus der deutschen Affäre, die, wie Sie die Demokratie bezeichnet haben, eine solide, stabile Ehe und voller Monogamie geworden ist.

[00:14:00]

Also auf jeden Fall würde ich sagen, dass das eine stabile Beziehung geworden ist. Und das ist das, dass aber diese, dass man in dieser Beziehung Freundschaft geschlossen hat mit anderen Paaren, gerade innerhalb von Europa, dass man sieht, es ist. Es ist gut, wenn wir uns Nation Demokratie haben es. Aber es ist auch wichtig, gerade für große globale Aufgabe, die uns bevorstehen, wie den Klimawandel oder auch die Migration, die die globale, dass wir uns da zusammentun und gemeinsam versuchen, Lösungen zu finden.

[00:14:29]

Ein optimistischer und zuversichtlicher Ausblick. Vielen Dank, Frau Professor Richter und einen schönen Gruß nach München.

[00:14:35]

Ja, ich freue mich auch, weil mir eine Ehre Tschüss die Pioniere ohne unsere Redaktion schrieb. Wird heute zum Konzerthaus auf dem Wasser und sie können dabei sein, egal wo Sie sind. Was passiert genau an Bord? Zwei junge Star Musikerinnen aus dem Klassik Bereich spielen gleich um 12 und später nochmal um 19 Uhr zwei Live-Konzerte der besonderen Art sind.

[00:15:04]

Ist das wirklich eine Sprache? Anlässlich der 76. Gedenktages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz kommen Annika Kräutler, preisgekrönte Pianistin, und Sarah Aristides auf eine großartige Sopranistin auf unser Schiff. Im Rahmen ihres Projekts reist Bond in Musik. Spielen Sie Musik von jüdischen, im Dritten Reich verfolgten Musikerinnen und Musiker.

[00:15:54]

Es geht um Menschen, deren Werke diese beiden Künstlerinnen vor dem Vergessen retten. Es geht zum Beispiel um den Komponisten Viktor Ullmann, der Spil Verbot bekam im Dritten Reich, dessen Musik von den Nazis als sogenannte Entartete Musik gebrandmarkt wurde und der Mock Tower 1944 in Auschwitz durch Vergasung ermordet wurde. Die Pianistin Annika Kräutler.

[00:16:20]

Ich bin Viktor Ullmann das erste Mal mit 17 Jahren begegnet, habe seine dritte Klaviersonate gelernt, erst einmal, ohne sein Lebensweg zu kennen. Die Musik ist in erster Linie nicht verfilmt, sondern gut. Leider ist sie noch unterbelichtet. Sie hat absolute Berechtigung. Im Konzertsaal gespielt zu werden und gehört zu werden. Der Konzertsaal ist heute unser Schiff. Zusammen mit Christian Wulff, dem ehemaligen Bundespräsidenten, werden wir gemeinsam um Punkt 12 dieses Konzert an Bord eröffnen. Danach unterhält sich unsere Chefreporter in Alev Doğan mit den Künstlern über das, was Antisemitismus und Rassismus damals an Verwüstung angerichtet haben.

[00:17:10]

Denn das ist das Motiv unseres Engagements. Wir tragen nicht Verantwortung für das, was damals geschah. Aber wir tragen Verantwortung dafür, dass es sich nie mehr wiederholt. Um die technisch und damit auch finanziell anspruchsvolle Realisierung dieses Projektes zu ermöglichen. Flügel rauf aufs Schiff und später wieder runter. Zehn Kameras, Mikrofone dutzendfach sind wir auf Unterstützung angewiesen und deshalb danke ich an dieser Stelle ganz besonders der Dieter Fuchs Stiftung, der Deutschen Post, der E.L. Group und der Quirin Privatbank, dass sie mitgeholfen haben, dieses Projekt Responder in Musik heute auf der Pionier One zu steppt.

[00:18:07]

Mittags um 12 geht's los und um 19 Uhr wiederholen wir das Konzert, und zwar nochmals sei und später dann werden wir. Und jetzt, liebe Lehrerinnen und Lehrer, aufgepasst! Später werden wir ein Video produzieren, das, wie ich denke, im Schulunterricht gut eingesetzt werden kann. Heute aber Floating Concert mitten im Lockdown live im Berliner Regierungsviertel auf The Pioneer Punkt D und sie sind hoffentlich live dabei. Und später dann würde mich ihr Urteil über das, was sie gehört und gesehen haben, interessieren.

[00:18:43]

G-Punkt Shteyngart et media pioneer punkt. Com G-Punkt Shteyngart et media pioneer Punkt. Com Ich freue mich auf Ihre Zuschrift. Dankeschön.

[00:18:56]

Und was? Gabor ist eigentlich heute in der Hauptstadt los? Naja, dieser überraschende Vorschlag von Helge Schneider.

[00:19:02]

Oder war es doch Helge Braun? Der sorgt nach wie vor für Aufregung. Bei mir ist jetzt Michael Bulger der Chefredakteur von The Bunia. Guten Morgen, Michael. Guten Morgen, Gabor.

[00:19:11]

Was steckt hinter diesem Vorschlag? Ich meine strategisch.

[00:19:14]

Ich glaube erst einmal Motive, die bei Helge Braun und seiner eigenen persönlichen Karriereplanung zu finden sind. Denn er will zeigen Ich bin nicht nur der Kanzleramtschef von Angela Merkel, sondern ich bin auch vielleicht einer für euch in der Union, der über den Tag hinausdenken kann und dort eine Rolle haben will.

[00:19:30]

Was für eine Rolle kann das sein in der Zeit nach Merkel?

[00:19:33]

Ja, es ist zumindest eine Rolle, die ein schwarz grünes Bündnis vorbereiten könnte. Denn was ihr dort schreibt, eine Art schuldenfinanzierten Sozialstaats Deckel. Das kommt den grünen Vorschlägen sehr nahe, die sich sofort loben. Dazu geäußert haben Robert Habeck, Toni Hofreiter, der Fraktionschef. Damit zeigt Helge Braun Ich bin einer, der die Merkelsche Modernisierungs Bewegung weiterführen könnte. Ist klar, dass der Wirtschaftsflügel da auf dem Baum ist. Aber Helge Braun hat sich jetzt klar positioniert.

[00:20:02]

Und wie sind die Kräfteverhältnisse nach diesem Parteitag? Ist das so eine Art Übermut? Nachdem der Merz Flügel ja zum zweiten Mal geschlagen besiegt wurde? Ist das der Hintergrund, dass hier einer mit überschäumender Vitalität die Koordinaten der Union verschieben will?

[00:20:18]

Ja, absolut. Es war jedenfalls im Timing her nahezu ein Affront gegenüber dem neuen Vorsitzenden Armin Laschet, der gerade drei Tage im Amt ist und vor allem eins machen muss, nämlich auf den Wirtschaftsflügel und deren Positionen zugehen. Und dann kommt der Kanzleramtschef daher und schreibt ein schwarz grünes Finanzierungsmodell auf, dass im Wirtschaftsflügel absolut nur zu Unverständnis geführt hat. Es gab sogar Aufforderungen an den Fraktionsvorsitzenden, dass man diesen Helge Braun im Amt nicht mehr haben wolle, in internen Gruppen, bei Bundestagsabgeordneten.

[00:20:49]

Insofern ein katastrophaler Start für Armin Laschet. Durch diese Aktion von Helge Braun aber ein wunderbarer Start für uns Journalisten in dieses Jahr.

[00:20:57]

Denn das heißt doch Michael, uns wird nicht langweilig.

[00:20:59]

Richtig in dieser CDU auf jeden Fall nicht. Dann vielen Dank, Michael. Bitte, Gabor!

[00:21:06]

Und was war heute Nacht an der Wall Street los? Pepsi Cola leidet unter dem Image, nicht sonderlich gesund zu sein. In einem halben Liter dieser Coffein haltigen Limonade sind sage und schreibe 18 Stück Würfelzucker enthalten. Kurz und gut, ein bisschen Image Politur kann da nicht schaden. Deswegen hat man sich offenbar jetzt mit Bjorn Meat zusammengetan. Sie wissen schon, dem Hersteller von Fleisch Ersatzprodukte bei mir am Telefon ist jetzt unsere Börsen Reporterin aus New York. Viel Schimanski, einen wunderschönen guten Morgen Sophie.

[00:21:39]

Guten Morgen Gabor, du weißt mehr. Erzähl uns doch, was diese beiden so unterschiedlichen Konzerne Bjorn Meade und Pepsi Cola zusammenbringt und was sie da gemeinsam planen.

[00:21:51]

Ja, gerne. Also es ist Essen und Trinken, das, was uns alle zusammenbringt. Bijan Meth und Pepsi Co gründen ein Joint Venture und wollen Snacks und Getränke aus pflanzlichen Proteinen entwickeln. Die Unternehmen haben nicht genau bekannt gegeben, was dabei rauskommen soll, nur dass sie eben noch in der Entwicklung sind. Aber das hat den Anlegern schon gereicht. Die Aktien von Bijan Mit haben ihren größten Tages Gewinn hingelegt. Seit Beginn des Handels im Jahr 2019 sind sie an die Börse gegangen und sie sind geklettert, um jeweils mehr als 50 Dollar auf über 200 Dollar, deutlich über 200 Dollar.

[00:22:30]

Sie haben geschlossen auf immerhin etwas mehr als 186 Dollar 18 Prozent im Plus.

[00:22:37]

Und dann sollten wir sie unbedingt noch über Microsoft reden. Die Firma von Bill Gates hat jetzt Quartalszahlen vorgelegt. Und wie sind die ausgefallen?

[00:22:47]

Ziemlich prima. Das Unternehmen hat einen Gewinnwachstum und ein Umsatzwachstum in der Azure Cloud gemeldet, das die Erwartungen der Analysten übertroffen hat. Laut Microsoft stieg der Umsatz in diesem Bereich um 50 Prozent. Analysten hatten ein Wachstum von 42 Prozent erwartet. Der Unternehmenswerte Gewinn lag mit zwei Dollar etwa pro Aktie deutlich über den Markt Erwartungen. Der Umsatz ebenso mit über 43 Milliarden US-Dollar gegenüber 40 Milliarden US-Dollar, wie von Analysten erwartet. Laut einer Erklärung ist der Umsatz von Microsoft auf Jahres Basis um 17 Prozent gestiegen.

[00:23:27]

Im Vorquartal waren es zwölf Prozent Wachstum. Die Microsoft Aktie ist nach Börsig um teilweise bis zu sechs Prozent angezogen.

[00:23:37]

Okay, Gabor, und was hatte ich heute morgen wirklich überrascht?

[00:23:42]

Was mich überrascht Heute Morgen ist, das dieser Moment schon 30 Jahre her sein soll. Heute, auf den Tag genau am 27. Januar 1991, gewinnt Boris Becker die Australian Open gegen die Wand. Lend.

[00:24:00]

Nach dem Matchball hüpft Boris Becker wie ein Kleinkind über den Platz. Man sieht, es ist ein besonderer Sieg auch für ihn. Denn nach dreimal Wimbledon und einmal schon Davis-Cup wird er nun erstmals die Nummer eins der Tennis Weltrangliste. Dementsprechend überwältigt von seinen Gefühlen fiel dann auch seine Sieges Ansprache. Naja, ich würde sagen recht wortkarg.

[00:24:25]

Aus Le Canard Sever Mattigkeit heißt es an Believe me Atis. Momentan denke ich mal in einem Song.

[00:24:36]

Boris Becker war also endlich ganz oben und doch schien er schon eine kleine Ahnung zu haben über das, was in seinem Leben später folgte.

[00:24:45]

Die Beispiele sind nicht so gut und ich weiß nicht, ob ich es besser machen kann. Deshalb arbeite ich. Arbeite ich so intensiv daran? Jetzt schon. Vielleicht bin ich ja noch sechs Jahre. Vielleicht spielt er noch mit neuen 3dfx anders. Nun ja, ich habe große Angst vor dem Partner.

[00:25:05]

Und was? Gabor geht eigentlich gar nicht. Das erst jetzt im Jahr 20 21 erstmals das Porträt einer schwarzen Frau auf einem amerikanischen Dollarschein auftauchen soll. Und das fast 60 Jahre nach den legendären Worten von Martin Luther King Three.

[00:25:27]

Mal hören.

[00:25:32]

Na bitte den Ball bekommen Charakter.

[00:25:40]

Die Frau, der man jetzt ein Denkmal auf dem 20. Dollarschein setzen möchte, ist Harriet Tappen geborenen Maryland in den frühen 1820 Jahren. Damals erlebte sie die Knechtschaft unter verschiedensten Sklavenhaltern mit all der Brutalität, die damals dazugehörte. 1849 starb ihr Besitzer und sie floh mit zwei Brüdern Richtung Norden im Norden der USA, wo es damals schon keine Sklaverei mehr gab.

[00:26:11]

Auch sie hatte einen Traum Chérie Dream, das schicke Flying Burger King Schiesser, the Path Deliberation, eine nie arme Atenco, original Schiesserei, faulende erneut Starlet Pennsylvanien to Freedom.

[00:26:29]

Danach half sie vielen anderen Sklaven zur Flucht aus den Südstaaten. Sie unterstützte im Bürgerkrieg zwar als Krankenschwester die Truppen der Nordstaaten, sie widmete ihr Leben der Gleichberechtigung ihrer Brüder und Schwestern und kämpfte für ein Frauenwahlrecht. Und jetzt, 200 Jahre nach ihrer Geburt, fasst sich Amerika ein Herz und macht diese sehr besondere Frau sichtbar für jeder.

[00:27:09]

Ich wünsche ihm einen kämpferischen Start in diesen neuen Tag. Bleiben Sie mir gewogen, es grüßt Sie ob das Herz ihr Gabor Steingart bei.

[00:27:52]

Erster Test. Du.