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Shteyngart Warning Briefing der Podcasts. Einen schönen guten Morgen allerseits! Mein Name ist Gabor Steingart und der Staat mir jetzt gemeinsam in diese Neue. Heute ist Montag der 24. August, und nicht nur die Meteorologen, sondern auch meine erste Kontaktaufnahme mit der Außenwelt zeigt Die ganz große Hitze ist vorbei. Als wir jetzt am Samstag abend mit unserem Redaktionsteam unterwegs waren der Pionier war abends über die Spree durch Berlins Mitte gefahren sind, rund so rechts und links ans Ufer schauten. Da konnte man das Geschehen ganz schön beobachten.

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Das Geschehen, über das jetzt die Politik streitet. Party über. Nacktbaden im Reichstag, kaum dass die Dunkelheit eingebrochen war. Tango tanzen gegenüber der Museumsinsel wenig später und Udo Jürgens zum Mitsingen auf einem Touristen Schepp. Da war es dann so 23.

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Von Abstands Regeln war weder Steuerbord noch backbord allzuviel zu sehen. Unweit von einem eigenen erleben. wurde dann noch in der Samstagnacht ein Park von der Berliner Polizei geräumt. Tausend Jugendliche hatten sich dort zum Feiern getroffen. Die Clubs sind ja schließlich geschlossen. Was soll man also machen?

[00:01:35]

Die lieben Polizisten ruinieren sie ab und an, indem sie uns verjagen. Die Stimmung war ganz cool, auf jeden Fall. Man freut sich, weil die ganzen Clubs dazu. Und dann noch mal eine Party.

[00:01:46]

Diese Ausgelassenheit gerät nun verstärkt in den Fokus der Politik. Nicht nur die illegale Party in einem Berliner Park, sondern auch Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Familienfeste, wahrscheinlich auch der Tango Cours alles das treibt, dass Infektionen geschehen, nach oben. Sagen die Experten. Deswegen wird heute in einer Videokonferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern darum gerungen, wie man mit dem Infektionen geschehen umgeht und ob man die Teilnehmerzahl bei Feiern bundesweit begrenzt. Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, ist schon mal strikt dagegen.

[00:02:27]

Die Infektionsherd sind in Deutschland sehr unterschiedlich. Und warum soll ich ihn im Norden, bei mir im Bundesland die Bevölkerung strenger genauso einschränken, wie es vielleicht in Bayern nötig wäre, wo wir die geringsten Infektionen haben und die größten? Das sehen andere anders. Zum Beispiel der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

[00:02:50]

Was wir sehen, ist Feierlichkeiten, Veranstaltung. Dort überträgt es sich sehr, sehr schnell, und deswegen, finde ich, müssen wir mit den Ländern noch schauen Was sind die Grenzen? Was sind die Regelungen für die Größe etwa von Veranstaltungen? Ich verstehe ja, dass man eine Hochzeit mit 1000, 150 Gästen feiern will.

[00:03:07]

Eine Hochzeit wird irgendwann sehr gemütlich, und auch die Kanzlerin ist eher Party Muffel aus guten Gründen, wie sie meint. Doch die Frage, die ja jetzt beantwortet werden muss, und zwar heute und dann noch in den kommenden Tagen, muss es dazu Beschlüsse geben. Kann und darf man der Jugend wirklich die Jugend rauben, derweil ja die wahren Risikogruppen ganz woanders wohnen? Jugend ohne Musik, ohne Nähe, ohne Party, ohne Clubs, ohne Konzerte ist für mich keine richtige Jugend.

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Die Politik soll und muss Risikogruppen schützen. Auf jeden Fall. Aber sie darf nicht übergriffig werden. Das Konzept dazu heißt nicht Gleichgültigkeit, sondern es heißt Cocooning, das gezielte Beschützen derer, die gefährdet sind. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin, einst SPD, Kulturstaatsminister im Bundeskanzleramt von Gerhard Schröder, hat bei uns im Podcast Der achte Tag vor einiger Zeit schon genau diese Idee des Cocooning befürwortet und sie auch schön erklärt. Und deshalb gehört ihm heute Morgen das Wort. Mögen all jene, die gleich mit der Kanzlerin und dem Kanzleramtsminister konferieren und über das Leben der anderen befinden, ihm das Gehör schenken.

[00:04:25]

Die einzig langfristig rationale Strategie ist Cocooning, wie es im Englischen heißt. Das heißt die Menschen, die alt sind, hochbetagt, sind die Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen. Dass diese Menschen jetzt systematisch und konsequent geschützt werden vor Infektionen Cocooning heißt nicht, soziale Isolation nicht, wie es so leichtfertig heißt, social distortion, sondern lediglich räumliche Distanz wahren und alles tun, damit jedes Infektionsrisiko minimiert wird. Das sollte unsere Hauptaufgabe sein, die Gefährdeten jetzt zu schützen. Unsere weiteren Themen heute Morgen über die Verlegung des möglicherweise ja vergifteten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny sprechen wir heute Morgen nochmals wie am Freitag schon mit Jucker, wie Sie es von Cinema for Peace.

[00:05:19]

Jede führende Persönlichkeit in Deutschland und Europa über eine besondere Beziehung zu Russland verfügt, angesprochen worden. Und wir haben nichts unversucht gelassen. Außerdem Mit der CDU vor Denkerin Diana Kinohit spreche ich über Wilhelm Busch, vor allem aber über Einsamkeit.

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Es gibt 8,30 Millionen Europäer, die sich einsam fühlen, und Studien belegen, dass Einsamkeit dauerhaft sich auf die gesamte Mortalität eines Menschen auswirkt wie 15 Zigaretten am Tag. Unsere Börsen Reporterin in New York sowie Schimanski berichtet, warum sich der Waffenhersteller Smith Wesson jetzt zwei verschiedene Unternehmen aufspalten. Wir schauen auf das Champions-League-Finale am gestrigen Abend, und wir erklären, warum in der amerikanischen Musikindustrie die Alten nicht die Jungen, die Alten richtig Abreu. Nun hat er es Gott sei Dank geschafft Nach einigem Hin und Her mit den russischen Behörden und ärzten durfte er schließlich ausgeflogen werden.

[00:06:26]

Die Rede ist von dem russischen Dissidenten Alexej Nawalny. Am Samstagmorgen landete er gegen 9 Uhr 45 auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel und wurde in einem intensiv Transportwagen der Bundeswehr samt Polizeieskorte in die Charité gefahren. Einer, der das mit ermöglicht hat, ist der Berliner Filmproduzent Yucca Basil, mit dem wir an Bord der Pioneer waren übrigens regelmäßig politische Filme schauen. Floating Szenekenner heißt unser Programm. Yucca ist der Aktivist in Berlin für den politischen Film, und ein Freund von mir ist er auch.

[00:07:05]

Meine Kollegin Franziska von Haaren hat mit ihm über die dramatischen Ereignisse dieses Wochenendes gesprochen.

[00:07:15]

Guten Tag Herr Wiesel!

[00:07:16]

Hallo, wie geht es denn aktuell, Herr Nawalny?

[00:07:19]

Ich kann jetzt nur berichten, wie wir ihn jetzt wahrgenommen haben Freitag und Samstag. Sein Zustand war natürlich besorgniserregend, aber stabil. Das Wichtigste sehr gut überstanden hat und nicht weiter belastet wurde. Das war ja die große Befürchtung, wie es heute weitergeht, dass es ausschließlich im Einflussbereich der Charité und der Familie. Sie werden sich in den nächsten Tagen sicherlich dazu äußern. Insofern ist das natürlich alles vor allen Dingen eine plötzliche Herausforderung. Nachdem wir logistische und politische herausholte, die heranzubringen, zum Glück bewältigt werden konnten, können Sie vielleicht genauer nochmal schildern, worin diese Herausforderungen bestanden.

[00:07:58]

Ich habe zugesagt, aus humanitären Gründen das natürlich sehr einfach zu sagen war. Aber dann kann ich die Herausforderung, innerhalb von wenigen Stunden ein entsprechend qualifiziertes Flugzeug zu finden. Eine medizinische Kroh, die Genehmigung zu besorgen, die crooner Bestimmungen zu erfüllen. Wir haben dann abends bis 23 Uhr daran gearbeitet, auch eine Aufnahme in der Charité zu bekommen, die wir dann erhalten haben. Schriftlich und bis nach Mitternacht hat es gedauert, um alle Papiere zusammen zu haben. Alle Genehmigungen dann bis nachts um zwei, bis nach tatsächlich Abflug im Flieger war.

[00:08:31]

Und als der Flieger landete, war entgegen den Planungen der Patient nicht am Flughafen mit dem Hinweis für völlig transportfähig ist. Diese humanitäre Aktion hat nebenan eine große politische Dimension angenommen. Und dann wurde ich auf allen Netzwerken jeder Kontakt bemüht, der zwischen Russland und Deutschland besteht und teilweise auch international. Man konnte ja auch in der Presse nachlesen, dass der finnische Präsident verlautbart hatte, dass sie Frau Merkel gebeten hatte, auch mit Putin zu telefonieren, und Putin zitiert, dass er gegen eine Ausreise nichts einzuwenden habe.

[00:09:05]

Wer sind die Spender? Wer hat es finanziell ermöglicht, aus dem Umkreis des Patienten eine Familie simin? Und die haben zum Beispiel dann die Flugkosten übernommen und haben die Rechnung für den Flug bekommen.

[00:09:19]

Sie haben schon angedeutet, dass politisch viele Personen involviert waren, beispielsweise aus Finnland. Wer war von deutscher Seite noch beteiligt, abgesehen von Frau Merkel? War da zum Beispiel ein Herr Schröder, der ja auch bekannt ist für seine Kontakte zu Herrn Putin?

[00:09:32]

Jede führende Persönlichkeit in Deutschland und Europa über eine besondere Beziehung zu Russland verfügt, ist angesprochen worden, und wir haben nichts unversucht gelassen. Wäre dann tatsächlich kann man doch nicht mal sagen, ob das mit dem finnischen Präsidenten wussten wir gar nichts. Wir haben das dann in den Medien gelesen, als er sich geäußert hat. Insofern großartig. Das von ganz vielen verschiedenen Seiten wollte sich engagiert haben, und ich denke, das war mitentscheidend, dass es funktioniert hat. Der andere Punkt war, dass die Julia, die Ehefrau des Patienten, bei der Ankunft in Berlin gesagt.

[00:10:06]

Ganz, ganz entscheidend, dass ich diese Anweisung gegeben hatte, dass das Flugzeug auf gar keinen Fall zurück fliegt, dass es dort vor Ort bleibt. Das hat ich dann eben auch eine große Motivation, um es mal freundlich zu formulieren für die Beteiligten vor Ort den Patienten zum Flughafen zu bringen. Sie war der Meinung, wenn der Flieger planmäßig wieder zurückgeflogen. Dann hieß es Wahrscheinlich hat es nicht geklappt.

[00:10:29]

Dann danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihr Engagement. Das ist wirklich beeindruckend, keine Frage. Und alles Gute weiterhin auch Danke.

[00:10:40]

Einsamkeit ist die Geißel des 21. Jahrhunderts, sagt der Papst. Und das sagt auch die Anakin. Der Papst ist 84 Jahre alt. Yana Kühnert ist 29 Jahre alt. Sie ist Publizistin, Unternehmerin und vor allem ein unruhiger und daher kreativer Geist. Er, der Papst, muss sich um dieses Thema Einsamkeit kümmern. Natürlich, sie muss gar nichts und tut es trotzdem. Sie hat in Großbritannien mitgeholfen, das sogenannte einsamkeiten Ministerium, das in Wahrheit nur ein Teil eines größeren Ministeriums ist, aber immerhin zu entwickeln.

[00:11:22]

Seit 2018 gibt es dort hier aber nicht.

[00:11:27]

Ein Fehler, wie Diana knarrt findet, die das Thema Einsamkeit als politischen Stoff betrachtet. Zumindest hat sie überzeugt. Aber während sie selbst. Einen schönen guten Morgen, Tiana Kinder! Guten Morgen! Wir sprechen jetzt beide über das Thema Einsamkeit.

[00:11:47]

Wilhelm Busch hat über Einsamkeit gesagt Wer einsam ist, der hat es gut, weil keiner da ist, der ihm. Was tut man sich.

[00:11:56]

Es kommt natürlich darauf an Einsamkeit ist ein Phänomen, ein Gefühl, ein Zustand, der definiert werden muss. Und es gibt selbst gewähltes Alleinsein. Es gibt Unabhängigkeit, es gibt Einzelgänger, es gibt Dinge, die man lieber als Individuum unternimmt und die Individuum durchsetzt. Und das sind alles schöne Formen von sogenannter Einsamkeit oder von Alleinsein. Wenn es aber zu einer zwanghaften Isolation kommt, zu einer eigentlich auch zu einem abgeschnitten sein, zu einem Gefühl von zwanghaft alleine sein müssen und das über eine dauerhafte Zeit, dann ist das etwas sehr folgenreich für die Gesundheit.

[00:12:31]

Vor allen Dingen.

[00:12:32]

Der Papst hat neulich einen Satz gesagt, der bei mir hängengeblieben ist. Einsamkeit sei die wahre Geißel des 21. Jahrhunderts. Das ist ja das, was du meinst. Gibt's denn Zahlen darüber, was Einsamkeit tatsächlich mit Menschen macht und wie viele davon betroffen sind?

[00:12:50]

Man muss gar nicht Katholik sein, dass man den Menschen als christlich soziales Wesen ernst nimmt, sondern auch Barack Obama oder andere moderne Politiker sagen, dass Einsamkeit die soziale Regression des 21. Jahrhunderts ist. Das hat etwas mit den Fliehkräften der Moderne zu tun. Da wir nicht mehr zwanghaft verheiratet sein müssen, da wir nicht mehr zwanghaft in Familien leben müssen, da bin ich mir zwanghaft in Banden leben müssen. Gibt es Fliehkräfte, die dafür sorgen, dass wir uns alleine durchkämpfen?

[00:13:18]

Das hat viele Folgen. In Großbritannien, einem der ersten Länder, die das Thema Einsamkeit so sehr auf dem Schirm hatten, gibt es schon viele Studien. Dort gibt es über 200 000 Senioren über 75, die seltener als einmal im Monat mit Freunden oder Familien sprechen. überhAUPT. Es gibt 38 Millionen Europäer, die sich einsam fühlen, und Studien vor allen Dingen aus den Groos, aus Großbritannien, die belegen, dass Einsamkeit dauerhaft sich auf die gesamte Mortalität eines Menschen auswirkt wie 15 Zigaretten am Tag und der lock down und die ganzen Maßnahmen der Pandemie Bekämpfung, die ja schon lauten social distanziert.

[00:13:55]

Wir reden ja. Einsamkeit ist ja die extremste Form von Social distinktionen zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft. Hat der Look down das Phänomen, über das wir jetzt hier sprechen, noch verschärft? Sicher war es für viele hoch, in dieser Zeit niemanden sehen konnten, aber zum Beispiel auch von digitaler Kommunikation wenig verstehen und deswegen mit Familie oder Freunden sowieso schon wenig in Kontakt sind. Besonders hart für mich als jemand, der für das Thema versucht, zu lobbyieren oder Ernst dafür zu generieren, lockt down Phase.

[00:14:26]

Natürlich wichtig, weil ich gemerkt habe, dass viele Menschen, die ansonsten viel unter anderen Menschen sind, das erste Mal dafür sensibel geworden sind. Und jetzt ist vielleicht der wichtigste Zeitpunkt nach Corona, um das Thema auf die Agenda zu setzen.

[00:14:38]

Du bist ja schon länger bei dem Thema aktiv. Ich weiß das, aber ich glaube, wir müssen das erklären. Du bist 29 Jahre alt und interessierst dich für Einsamkeit. Und das hat was zu tun mit einer britischen Labour-Abgeordneten namens Jo Cox, die im Jahr 2016 ermordet wurde. Was hat das mit dieser Labour-Abgeordneten, mit Joe Cox und der Einsamkeit deiner Mission zu tun?

[00:15:01]

Ich bin ja Mitglied der CDU. Ich habe ja ein Buch über Konservatismus geschrieben, das zu Themen, die mich einfach generell interessieren. Und insofern hatte ich vor einigen Jahren Kontakt zu David Cameron gefunden, dem ehemaligen konservativen britischen Premierminister, und darüber Kontakt zu britischen Konservativen aufgenommen. Und die erzählten mir eines Tages einmal, dass es eine Parlamentskollegen gibt namens Joe Cox. Also eine relativ junge Labour-Abgeordnete, die sich mit diesem modernen Phänomen Einsamkeit beschäftigt. Die hatte ich dann mehrfach auf Veranstaltungen getroffen und mich mit ihr ausgetauscht und fand es als Impuls an mich so interessant, weil ich natürlich in Deutschland überlegt habe Wie kann man die CDU auch weiterentwickeln, programmatisch und dachte, das wäre vielleicht ein interessantes Thema auch für Deutschland.

[00:15:43]

Jo Cox hat sich nicht nur für touristisch, sondern politisch. Damit beschäftigt, hat den Begriff des Politischen, um dieses Scham behaftet, das Thema Einsamkeit Lonely Ones erweitert. Daraus wurde dann tatsächlich ein regelrechtes Ministerium wie das von Abgeordneten zu einem Ministerium, das Dania Theresa May eingeführt hat.

[00:16:07]

Jo Cox hat noch vor ihrem Tod eine überparteiliche Kommission gegründet, die im britischen Parlament sich mit dem Phänomen auseinandersetzen sollte. Als sie dann ermordet wurde, hat ihre Schwester die Cox Foundation gegründet, eine Stiftung, und gemeinsam hatten sowohl die Kommission auf Parlaments, Ebene als auch die Stiftung auf zivilgesellschaftlicher Ebene sich zusammengeschlossen, und man hatte ausländische Impulsgeber dazu geholt, weil ich vorher schon ein Gespräch mit dem Thema auseinandergesetzt hatte und auch ein Stück weit die Wohlfahrts Struktur Deutschlands kannte, hat man mich dazugeholt, damit ich da ein bisschen mitarbeiten.

[00:16:40]

Und jetzt gibt es dieses Ministerium seit dem Jahr 2018 immerhin schon kaum beachtet.

[00:16:45]

Hier bei uns in Deutschland erzählen uns, was es gibt einen Forderungskatalog, der aus der Arbeit der Stiftung und der Kommission entstand. Und in diesem Forderungskatalog und es ist eine Forderung, die ich ein Stück weit mit nach Deutschland trage ist, dass man das Thema ernsthaften und dann politisch aufarbeiten kann, wenn es eine verantwortliche Stelle gibt. Wenn ich heute mit deutschen Politikern über Einsamkeit spreche, dann weisen sie auf Mehrgenerationenhäuser dorthin, auf eine moderne Pflege, Politik. Auf was können die Landesmedienanstalten zum Thema Kommunikation und Bindungen sagen?

[00:17:15]

Es gibt verschiedene Verantwortliche in allen politischen Disziplinen, aber niemanden, der das Thema Einsamkeit als querschnitts Thema so wie übrigens Integration und Digitalisierung im Kanzleramt auch quasi auf an so einer Stelle ernst nimmt und die verschiedenen Politikbereiche verbindet. Daher war eine der Forderungen der Kommission, diese Stelle zu schaffen. Es gibt nicht ganz formal ein eigenes Ministerium für Einsamkeit, sondern eine eigene Stabsstelle mit einem Verantwortlichen bei Sport und Ehrenamt. Auch in der Downing Street angesiedelt.

[00:17:45]

Reden wir eigentlich nur über dieses Phänomen im Kontext von älterwerden und vielleicht sogar von sehr alten Menschen? Oder ist das auch ein Phänomen, das Menschen in deinem Alter heimsuchen, erreichen, berühren, verändern kann?

[00:18:00]

Ich hatte damals immer die alte Frau oder die alte Witwe auf der Parkbank gedacht. Ich hatte immer gedacht Hoch Risikogruppe ist das Land. Vielleicht, weil die Leute da wegziehen und es einfach keine Nachbarn mehr gibt. Die Statistiken aus dem Ausland vor allen Dingen sagen Es ist das Gegenteil. Die Ruhr-Universität Bochum ist die einzige Uni in Deutschland, die einen Lehrstuhl zum Thema hat. Die haben festgestellt Die haben den Index auf Deutschland herausgegeben. Und dort kommt raus, dass Berlin Hauptstadt Nummer eins ist nach München, Köln, Stuttgart, Hamburg.

[00:18:30]

Die Großstädte in Großstädten fühlt man sich einsamer und verbundener, anonymer als auf dem Land. Das kennen wir ein bisschen aus dem Expressionismus zu der ersten großen Städte Anfang des 20. Jahrhunderts. Wichtig ist, dass zum Beispiel die Soziologin aus Israel sagen würde, dass das, was mit dem Kapitalismus zu tun hat. In dem Moment, in dem ich mit Gefühl in Bindungen hineingeht, schafft es bei mir eine eigene Wohl. Und deswegen versuche ich, das risikoarm zu halten und insgesamt intime Bindungen ja gar nicht wirklich auszufüllen.

[00:19:01]

Und es hat das auch natürlich mit meiner Altersgruppe zu tun, mit der Generation bindungs, unfähig der Generation Tinder, bei der man Beziehungen vielleicht gar nicht mehr mit einem Ernst jahrzehntelang repariert, sondern dann vielleicht direkt zum nächsten guckt. Also ob Bindungen eine Art von Bindung wirklich meinen, sondern im Konsum von Bindungen weichen. Und das hat vor allen Dingen was mit meiner Generation zu tun. Das heißt, die Wissenschaft sagt, es gibt zwei Peaks bei den Menschen, die von sich selbst sagen, dass sie sich einsam fühlen.

[00:19:31]

Das sind Menschen unter 38, und das sind Menschen über 50.

[00:19:34]

Interessant. Und die Frage interessiert sich für dieses aufregende Thema irgendjemand in der CDU? Hast du dort eine Resonanz gespürt, die über Ach, das ist ja interessant hinausgeht? Begreift anderen die politische Dimension.

[00:19:49]

Ich glaube, dass viele meine Gespräche in Deutschland zeigen, dass viele das Thema ernst nehmen, dass ihnen das Thema was sagt, dass sie interessant finden, wie man das Thema verknüpft. Aber dass keiner wirklich erfahren ist, wie man dieses irgendwie alte und trotzdem so neue Thema politisch aufbereitet. Das kann man von heute auf morgen überhaupt eine Einsamkeit gründen? Bräuchte es dafür nicht erst einmal deutsche Studien? Müsste dafür nicht irgendwie jemand in Deutschland in Auftrag geben? Müsste es dafür nicht eine erste Lobby geben?

[00:20:17]

Gibt es eigentlich eine Stiftung für Einsamkeit in Deutschland? Wer könnte eine erste Stabstelle geben? Welche Landesregierung kommt vielleicht mit einer ersten Enquetekommission? Dann eine Expertenkommission, also die Reihenfolge, wie man das Thema politisch strategisch besetzt. Die ist aktuell noch in der Suche.

[00:20:33]

Aber es gibt Ministerpräsidenten und Spitzenpolitiker, die sich in Gesprächen jedenfalls diesem Thema genähert haben.

[00:20:39]

Das ist auf jeden Fall der Fall. Kann mir gut vorstellen, dass sogar aus dieser Post Coruna Zeit mit Nachtragshaushalt, die genau auch Themen von Coruna bearbeiten. Dass da vielleicht ein Platz dafür da ist.

[00:20:52]

Und wie reagieren deine Altersgenossinnen und Genossen, wenn du sagst, ich interessiere mich für Einsamkeit? Ist das ein Thema, was einsam macht?

[00:21:00]

Ein Stück weit. Gerade in meiner Generation in Berlin. Also eigentlich hoch Risikogruppe. Die können alle was dazu sagen. Die können was dazu sagen, wie sie ihren eigenen Bindungen nicht hinterherkommen, wie sie Bindungen konsumieren. Sie können sagen, wie sie sich Sorgen machen um verwitwete Eltern, um die Großmutter, die allein im Hospiz ist. Die können sagen, wie es ist, wenn man gar nicht mehr mit dem Partner spricht, weil beide extremen Karrieremodus sind. Es gibt, glaube ich, kaum eine Stadt oder auch eine Altersgruppe, in der man mehr über das Thema reden kann als gerade bei mir hier in Berlin.

[00:21:31]

Und deswegen finde ich es wichtig, dass wir heute Morgen darüber gesprochen haben, und bedanke mich für diese Aufklärungsarbeit. Vielen Dank!

[00:21:38]

Und was? Gabor ist eigentlich heute in der Hauptstadt los? Na ja, so einiges los.

[00:21:46]

Denn die Bundeskanzlerin will sich am Donnerstag, wenn auch in der virtuellen Welt, mit den Ministerpräsidenten treffen. Und um was genau es da geht, das weiß Michael Bröker, Chefredakteur der Pionier Michael, du bist bei mir richtig. Hallo Gabor, schönen guten Morgen! Ja, schönen guten Morgen! Was wird da am Donnerstag genau besprochen oder womöglich auch beschlossen?

[00:22:09]

Wahrscheinlich das, was heute schon die Chefs der Staatskanzleien der Länder mit dem Kanzleramtschef mit Helge Braun beschließen werden. Und diese Beschlussvorschlag liegt uns vor. Da geht es um zwei zentrale Themen, vor allem die Einhaltung der Massenflucht in Bus und Bahn. Und es soll die Reise. Rückkehrer soll die Quarantäne verschärft werden, heißt Gesundheitsamts. Mitarbeiter können per spontan Anruf oder spontan Besuch stärker die Reise Rückkehrer überprüfen, die sich in Quarantäne aufhalten sollen.

[00:22:35]

Nun hat ja gleichzeitig die CDU-Vorsitzende, die noch CDU-Vorsitzende Frau Kramp-Karrenbauer, eine allgemeine Masken Pflicht gefordert, zumindest mal ins Gespräch gebracht, am Arbeitsplatz und auf dem Weg dorthin. Was ist davon zu halten? Kommt das jetzt? War das die Ouvertüre zu dieser rigides aller Maßnahmen?

[00:22:53]

Ich glaube, die CDU-Vorsitzende wollte mit diesem offenbar auch gestimmten Vorschlag mal sich in die crooner Debatte einschalten, bei der sie sehr lange nichts gesagt hat. In den Beschluss papieren sowohl der Staatskanzleichef als auch für die Runde am Donnerstag ist das kein Thema. Insofern glaube ich Eine einheitliche Pflicht für alle Arbeitnehmer wird es nicht geben.

[00:23:12]

Der Chef der Wirtschaftsweisen hat am Wochenende Lars Feld, Professor Lars Feld am Wochenende gewarnt, dass wir an zwei lock down der Volkswirtschaft ökonomisch so nicht überleben würden. Da habe ich nur gedacht, wenn der Mann warnt Gibt's da womöglich an Hintergrund? Gibt's eine Diskussion, dass, wenn das Infektionen geschehen, weiter sich so expansiv entwickelt, dass ein zweiter Lock down tatsächlich im Herbst denkbar ist? Absolut denkbar.

[00:23:37]

Wir haben mehr als 2000 Neuinfektionen pro Tag, und in der Politik herrscht große Sorge, dass es noch einmal zu einem April mit vier Wochen komplett Schließung von jeglichem öffentlichen Leben kommt. Bisher gibt es aber unterschiedliche Szenarien. Die einen sagen, dass die Reise Rückkehrer natürlich die Zahlen nach oben treiben, aber der Normalbetrieb im Herbst wieder zu niedrigeren Zahlen kommen wird. Und andere sagen, einzelne Infektionen geschehen, können zu einer exponentiellen Steigerung in verschiedenen Bundesländern führen. Hier sind sich auch Virologen nicht einig.

[00:24:04]

Aber sicher ist Ein zweiter lockte und wäre nicht nur wirtschaftlich, sondern auch wahrscheinlich psychisch für viele Arbeitnehmer und Eltern kaum noch zu ertragen. Michael Damp Bedanke ich mich für diese Informationen am frühen Morgen und wir sehen uns später später.

[00:24:19]

Und was war heute Nacht an der Wall Street los?

[00:24:22]

Es sind unruhige Zeiten in den USA Korona, die Angst vor Plünderungen und vor Ausschreitungen noch mal geschürt. Der gewaltsame Tod von George Floyd ebenfalls. Seit März ist die Zahl der Waffenbesitzer laut FBI um rund 2,5 Millionen gestiegen. Der Aktienwert des größten amerikanischen Herstellers von Pistolen und Gewehren, Smith Wesson, hat sich in derselben Zeit sogar vervierfacht. Ab heute wird das Unternehmen an der Börse sogar zwei Mal gelistet. Warum eigentlich? üBer diese Gründe spreche ich jetzt mit unserer Börsen Reporterin in New York.

[00:25:00]

Und ich sage einen wunderschönen Guten Morgen, Sophie, Hasenjagd Sophie.

[00:25:05]

Die Aufspaltung hat ja offenbar was mit der Outdoor und Camping Sparte von Smith Wesson zu tun. Aber erklären Sie bitte nochmal, was genau genau.

[00:25:16]

Die Aufspaltung hat mit American Outdoor Brands zu tun. Es geht hier um Namen und ums Image und letztendlich um eine Strategie, in politischen Gewässern zu navigieren. Das ist natürlich als Waffenhersteller nicht immer einfach, und das Unternehmen hat schon andere Namensänderungen hinter sich. Je nachdem, welches Label gerade quasi mit Waffengewalt und mit Amokläufen verbunden wird. Deswegen hieß das Unternehmen. American Outdoor Brains Corporation Jetzt spalten Sie sich ganz auf American Auto Brennecke wird zurück benannt. Smith Wesson und Waffen verkaufen und American Auto Brands wird weiterhin Zubehör verkaufen.

[00:25:56]

Reinigung zum Beispiel für Waffen, Messer, solche Sachen. Es wird in Zukunft also schlichtweg zwei Unternehmen oder zwei Aktien TK geben.

[00:26:08]

Und was hatte ich heute Morgen wirklich überrascht? Naja, eigentlich ist es ja keine überraschung. Aber irgendwie ist es dann doch eine überraschung, dass dieses System Bayern München immer wieder funktioniert. 1:0 gestern Abend gegen Paris in Lissabon. Thomas Müller hat diese überraschung keine ist gestern Abend so beschrieben. Zitat Wir sind marschiert. Wir haben natürlich auch Qualität, aber wir haben vor allem diesen Spirit. Wir streiten ja fast schon darum, wer den Fehler eines Kollegen ausbügeln kann. Wir haben die Mentalität, und wir haben auch noch ein neuer im Tor.

[00:26:50]

Natürlich sehr zur Freude der Erleichterung, dass wir uns so verdient haben.

[00:27:10]

Und genauso war es auch, wenn die Nachspielzeit noch mal richtig spannend war.

[00:27:16]

Fünf Minuten werden nach fünf Minuten, es ist noch keine Zeit zu feiern, und dann ist es den Franzosen eben doch nicht mehr gelungen, das Eins zu Null.

[00:27:27]

Der Schiedsrichter hatte keine andere Wahl. Jetzt kommt der große Augenblick, der Kapitän. Und was geht eigentlich gar nicht? Dass die alte Garde des Rock'n'Roll den Jungen so den Schneid abgekauft, zumindest finanziell. Die Rolling Stones sind eben nicht nur körperlich stark auf der Bühne, sie sind auch ökonomisch stark und führen die gerade frisch veröffentlichte Billboard Rangliste der bestbezahlten Musikerinnen und Musiker für das Jahr 2019 ab.

[00:28:39]

65 Millionen Dollar hat die Band im Jahr vor Corona verdient, ein Großteil davon natürlich durch die Einnahmen ihrer Tour durch die großen Stadien der größte. Aber das sind nicht die einzigen betagten Herren, die wir unter den Spitzenverdienern bei Billboard finden. Elton John, immerhin auch schon 73 Jahre alt, rangiert dort auf Platz 3 mit und Millionen Dollar Jahresgewinn nicht um.

[00:29:37]

Und auf Platz fünf der Bestverdiener mit immer noch 35 Millionen US-Dollar finden wir sogar eine Band, deren Frontmann vor fast 20 Jahren verstorben ist. Que jetzt ohne Freddie Mercury?

[00:29:54]

Da fragt man sich auf der einen Seite natürlich Wie geht denn sowas? Auf der anderen Seite muss man sich vor Roger Taylor, 71 Jahre alt, und Brian May, 73 Jahre alt, verneigen. Denn sie haben nach dem Tod ihres Freundes Freddie einfach weiter an die Zukunft der Band Queen geglaubt und so spielen und spielen und spielen. Und zwar am liebsten Leib. Und bei einem einzigen Song fällt der Tod des Front Sängers gar nicht auf. Und zwar bei meinem Lieblingslied.

[00:30:23]

Nein, denn das hat Brian May seit je her ganz allein gesungen. Ich wünsche Ihnen einen gut gelaunten und zuversichtlichen Start in diese Neue. Warum bleiben Sie mir gebogenes? Grüßt sie auf das herzlichst. Gabor Steingart.