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Steingarten. Einen schönen guten Morgen allerseits! Mein Name ist Gabor Steingart, und wir starten jetzt gemeinsam in diesen neuen Tag. Heute ist Donnerstag der dritte September.

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Da muss man schon mit der Machete durch, um sich dieses Dickicht an föderalen Verordnungen und Gesetze zu entledigen. Wie hältst du es mit der Maske an der Schule? Ruft man den Bildungsminister in den einzelnen Ländern zu und erhält unterschiedlichste Antworten. In Sachsen, Thüringen und Schleswig-Holstein musste nach den Sommerferien in der Schule keine Maske getragen. In Sachsen-Anhalt musste Maske getragen werden, aber nur zwei Tage. Und bei unseren lieben Hardlinern in Bayern und Nordrhein-Westfalen? Da weht natürlich ein ganz anderer Wind.

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Die nordrhein westfälische Bildungsministerin, sievon Gebauer, ihr Name zeigte beide Masken Pflicht, erst mal richtig politische Muskeln.

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Sie gilt für die Schülerinnen und Schüler an den vorgenannten Schulen, grundsätzlich auch für den Unterrichts, Betrieb auf den festen Sitzplätzen in den Unterrichts und Kursrallye.

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Und nicht viel später zeigt ihr Chef Erbarmen.

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Die bis zum 31. August befristete Masken Pflicht an unseren Schulen wird verlängert. Die Pflicht, auch im Unterricht Masken zu tragen, endet.

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Die Maske steht ja an dieser Stelle heute Morgen nur symbolisch für dieses Schul Kuddelmuddel der Bundesländer. Die Maske demaskiert in gewisser Weise den Föderalismus als das, was er eben auch ist das Aufmarschgebiet von Super Egos, die mit ihrer Unterschiedlichkeit das eigene politische Profil schärfen wollen. Der bayerische Weg war richtig.

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Baden-Württemberg gehört zu den stärksten Industrieregion der Welt. Mecklenburg-Vorpommern steht heute wirtschaftlich besser da als je zuvor. Nordrhein-Westfalen ist Industrie, Logistik und Transitland. Im Herzen Europas. Wir sind ein starkes Bundesland, auch nicht ganz unwichtig. In Hessen werden bundesweit die höchsten Gehälter gezahlt.

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In manchen Ländern geht die Grundschule vier Jahre lang, in anderen sechs. In Nordrhein-Westfalen gibt es noch Hauptschulen. In Berlin heißt das Ganze schick integrierte Sekundarschule.

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Und dann gibt da zum Beispiel auch noch das Problem mit dem Abitur. Das hat jetzt auch die Kanzlerin erkannt.

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Aber seien wir ehrlich Für viele Eltern ist der Bildungsföderalismus auch oft ein ärgernis, wenn es um die Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen geht. Genau.

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Das Bayern Abitur wird in Deutschland Bildungssystem mit feinem Goldstaub. Während andere dagegen recht glanzlos dastehen. Warum sprechen wir heute Morgen über dieses ärgernis? Na ja, weil immer mehr Menschen laut und deutlich sagen Dies ist ein ärgernis. Das belegt jetzt eine groß angelegte Umfrage des Ifo-Instituts. 10000 Erwachsene wurden dafür befragt, und 60 Prozent von diesen 10000 sagen, dass die wichtigsten bildungspolitischen Entscheidungen in Zukunft doch bitte schön der Bund treffen solle. Schluss mit diesem Flickenteppich!

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Schon Kurt Tucholsky wusste, dass es sich für die Politiker lohnen könnte, dem Volk zuzuhören oder, wie er sich ausdrückte Zitat Das Volk versteht das meiste falsch, aber es fühlt das meiste richtig. Unsere weiteren Themen heute? Ich möchte Ihnen gleich eine junge Frau vorstellen, die mit 13 Jahren schon Ihre ersten Lieder komponiert hat, die gerade der deutschen Singer Songwriter Szene gehörig frischen Wind einhaucht. Sie heißt Lotte und war an Bord der Payerne. Für mich ist Musik eine Möglichkeit, Menschen mit Gefühlen oder mit Hoffnung, mit Optimismus mehr Zuversicht anzustecken.

[00:04:12]

Musik ist super mächtig. Außerdem berichtet unsere Börsel Reporterin Anne Schwed aus New York von den aktuellen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Wir hören zu, wenn Daniel Fiene von unserem Pionier Briefing mit einer Frau aus dem Apple Vorstand aus Cupertino spricht. Lisa Jackson ist in ihren Kreisen eine Ikone, und wir stehen der britischen Sängerin Adele zur Seite, die mit den Dämonen des Internets zu kämpfen hat. Wäre das Jahr 2020 ein Gemälde? Es wäre wahrscheinlich in dunklem Grau gehalten. Der Grundton unserer Zeit ist wenig fröhlich, scheint es, sowohl vonseiten der Politik.

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Wir haben immer gewarnt. Es bestätigt sich leider immer wieder Coruna ist nicht vorbei.

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Ernst nehmen Sie es auch ernst. Die Politik ist im Krisenmodus als auch in der Popmusik.

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Beispielsweise jene junge Sängerin aus Amerika, die höchst erfolgreich das eigene Leiden in ihren Songs zelebriert und mit ihrer Melancholie den Nerv der Zeit trifft.

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Mitten in diesem Gefühl des verloren Seins hat mich umso mehr ein anderer Song berührt. Ein Song mit einer anderen Tonalität, denn der verkörpert das derzeit modernste aller Gefühle Mut, Zuversicht und eine fast schon trotzige Lebensfreude.

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Der Song heißt mehr davon und stammt von der Sängerin Lotte ist 25, lebt in Berlin und ist mittlerweile eine sehr erfolgreiche Singer. Ich habe sie nach dem Hören des Songs eingeladen, an Bord der Pioneer. Wann denn? Ich wollte mit ihnen gemeinsam mal erkunden, was diese Frau, die gegen den Zeitgeist fröhlich ist, sich dabei eigentlich gedacht hat und ob wir womöglich von ihr etwas lernen können. Hören Sie selbst. Dann sage ich einen schönen Guten Morgen, Lotte!

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Guten Morgen! Schön, dass du zu uns gekommen bist. Ich freue mich sehr.

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Es wackelt so ein bisschen, dass ein ganz lustiges Gefühl, so sehr mäßig, aber sehr still hier. Es ist superschnelle. Ich bin total fasziniert von dem Schiff. Ich will auch.

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Du bist herzlich eingeladen. Nochmal Ich wollte mit ihr sprechen, weil du sozial auffällig bist für mich als Singer-Songwriterin. Viele, viele Stars und viele Popsänger insbesondere sind sehr düster, melancholisch, ein bisschen apokalyptisch gestimmt. Adelina Besonderen. Du singst über Zuversicht.

[00:07:26]

Da wollte ich einfach mal horchen Warum so optimistisch? Wie kommt das?

[00:07:30]

Was ist da los?

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Ich schreibe Musik. Autobiografisch. Meine Musik ist quasi das, was ich wie ein Tagebuch erlebe, was ich in meinem Leben so erfahre. Ich glaube, ich habe erstens sehr viel Glück gehabt, mein Leben und habe jeden Grund, zuversichtlich und optimistisch zu sein, und möchte das teilen. Für mich ist Musik eine Möglichkeit, Menschen mit Gefühlen oder mit Hoffnung, mit Optimismus, mit Zuversicht anzustecken. Musik ist super, mächtig und beeinflussen. Ich glaube, wir alle kennen das.

[00:08:00]

Man kann ein Theaterstück schauen und bekommt am Ende des Theaterstücks ein Gefühl Man kann Buch lesen, bekommt hier und da ein Gefühl. Aber wenn Musik einsteigt, hat man nach drei Sekunden ganz klar ein Gefühl von euch für mich, die für mich frei. Das wird ein schöner Tag, oder ich bin traurig, und ich fühle mich schwer, und ich mache beides. Ich mache auch düstere Musik, aber ich liebe es, optimistische Musik zu machen.

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Sein neuestes Stück Hit muss man ja fast sagen. Mehr davon klingt aber, als sei es vor der Zeit gemacht. Oder hast du dir bewusst einen Kontrapunkt setzen wollen zu der Düsternis unserer unserer Zeit?

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Es war nicht geplant, aber ich bin sehr dankbar, dass es so gekommen ist. Der Song ist weit vor Coruna und eine Ahnung von Coruna entstanden. Ich wusste nicht, dass es so was. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mir in meinem Leben sowas passieren würde. Der Song war da, und ich wollte ihn rausbringen. Und dann kam Corona, und es war eher so, dass ich dachte Kann ich das jetzt bringen? Kann ich mich jetzt hinstellen und sagen mehr davon?

[00:08:54]

Es war eine Pandemie, mehr davon zu einer Zeit, wo Menschen ihre Existenz verlieren, mehr davon zu einer Zeit, wo Leute hoffnungslos sind, dachte ich nie. Eigentlich ist es genau das, was man jetzt braucht Hoffnung zu haben, dass das eine tolle Zeit kommt und mehr davon von dem, was man auch sieht, mehr davon, von Hilfsbereitschaft, Dinge, die ich zuvor nie gesehen habe, wie plötzlich Nachbarn sich grüßen, füreinander einkaufen gehen, die sich davor nicht einmal Hallo gesagt habe oder nicht mal angeschaut haben.

[00:09:20]

Da passiert ja auch ganz, ganz viel Großartiges in der Welt, und mehr davon ist mein mein Wunsch. Und deshalb finde ich schön, dass der Song gerade jetzt auch so ankommt.

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Vielleicht hilft es allen, die uns zuhören, besser zu verstehen, wenn nur ein paar deiner Verse vorliest. Ich habe mir was mitgebracht. Ein Text Ausschnitt, der mir besonders gut gefällt. Guck doch mal, wenn das uns einfach mal vorträgt, wie oft sich vor Bäumen den Wald nicht mehr.

[00:09:48]

Wie oft lasse ich mich stehen, anderen hinterher und hab meine Träume, leih mir andere aus, mein Original gegen eine Kopie getauscht. Aber was ist ein Leben, wenn man es nicht liebt?

[00:10:00]

Und was zehn Jahre, wenn man sie nur zählt?

[00:10:07]

Schön passt der Text von mehr davon?

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Sind wir denn deiner Ansicht nach bislang gefühlsmäßig als Gesellschaft gut durch diese Zeit gekommen? Mit einem optimistischen Grundton? Oder wie nimmst du? Deine Umwelt war. Meine Branche und die Menschen, mit denen ich mich umgebe, haben auf jeden Fall nicht leicht. Da sind ganz viele Existenzen am Wackeln, da fallen ganz, ganz viele Jobs weg. Und ich sehe auf jeden Fall Menschen verzweifeln. Unbedingt. Ich sehe aber auch gemeinschaftlich. Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass es noch besser geht.

[00:10:43]

Ich glaube, dass da noch mehr möglich ist. Aber ich sehe auch, dass Menschen füreinander da sind, dass man eben so ein bisschen aufpasst. Ich sehe Menschen irgendwie in Depression versinken, aber auch Freunde, die für genau diese Menschen da sind. Ich sehe Menschen auf die Straße gehen und verdammt viel Blödsinn glauben. Und ich sehe auch andere Menschen, die sich die Zeit nehmen, die Mühe, in Dialog zu gehen, und versuchen, das zu ändern oder eben Klarheit zu schaffen.

[00:11:03]

Ich finde, dass man viel Menschlichkeit gerade sieht, und das ist schön.

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Aufbruch. Wäre ja auch nicht schlecht, wenn man als Gesellschaft Aufbruch spürte. Insbesondere natürlich von jungen Menschen, von denen man hofft, dass sie dieses Land in eine neue Wohlstandsgesellschaft verwandeln, wie es sein Gefühl. Was deine Generation betrifft Aufbruchstimmung, Digitalisierung. Die großen Themen anpacken oder siehst du Verzagtheit?

[00:11:30]

Ich sehe das komplett wie gespalten. Ich sehe die Hälfte meiner Umgebung, die ganz klar sagt Ich will Dinge einstellen. Ich will Veränderung, die ganz laut werden. Diese ganzen Medien nutzen die die Zeit jetzt als genau so etwas sehen, wie ich es auch gerade sehe. Ich merke, dass Veränderung möglich ist. Ich merke, dass eine Gesellschaft plötzlich Dinge schaffen kann, die sie davor nicht geschafft hat. Und ich glaube, dass genau das, was wir jetzt sehen, ein Zeichen dafür ist, dass noch mehr möglich ist, dass wir auch andere Bereiche nicht nur in der Krise, sondern auch sonst Bereiche anpacken können und Dinge große Dinge ändern können.

[00:12:00]

Was denn zum Beispiel? Was würdest du gern ändern? Ich würde gern viel mehr. Menschlichkeit noch in unserer Situation in der Flüchtlingskrise bringen Auch wenn ich weiß, dass das genau wie Grunert ein Thema ist, was nicht leicht ist und was man nicht mal eben mit einem Fingerschnippen lösen kann. Aber ich glaube, da braucht es noch ganz viel Aufklärung und Wille zu teilen. Und ich weiß, dass es nicht einfach ist. Ich weiß, dass alle Menschen was erlebt haben.

[00:12:30]

Ich weiß, dass Menschen eine Vergangenheit haben, die ihnen vielleicht Angst macht vor dem, was da kommen könnte. Aber trotzdem glaube ich, dass da noch ganz viel möglich ist Integration zum Beispiel, Integration oder auch Wille, was abzugeben oder genau Integration zu sagen.

[00:12:43]

Okay. Ich erkläre mich bereit. Ich nehme mir von diesen 24 Stunden, die ich am Tag habe, vielleicht eine halbe Stunde und auch für mich als jungen Menschen und einem anderen jungen Menschen, so wie ich ein bisschen die deutsche Sprache damit eine Möglichkeit hat, sich darin irgendwie zurechtzufinden. Solche kleinen kleinen Schritte. Vielleicht reicht das schon als kleines.

[00:13:56]

In Amerika sind ja insbesondere tatsächlich Singer-Songwriter aller Generationen sehr politisch geworden in dieser Zeit. Das hat weniger mit Girona zu tun als mit Mister Trump, würde ich sagen. Wie ist hier die Stimmung unter den Musikern? Ist euch nach Revolution zumute oder wollt ihr lieber Angela Merkel forever? Ich glaube, das kann man auch nicht pauschalisieren auf alle. Ich bin auf jeden Fall zu wenig informiert, um hier eine ganz klare Aussage zu treffen, von der ich will, dass andere Menschen sich dran halten oder das Gleiche glauben wie ich.

[00:14:29]

Von dem, was ich wahrnehme, ist, das noch viel mehr Mut möglich ist und das drastischere Schritte möglich wären. Und dass größere Schritte möglich wären, wenn man nicht so zögerlich wäre. Aber dafür bin ich auch zu wenig informiert, um zu wissen, wie genau eine politische Entscheidung abläuft, wie viele Instanzen das alles geht, bis wir da sind, wo wir sein müssten. Es geht einfach zu langsam. Und dann sich an Coruna, das denke ich auch schnell gehen können auf einmal, dass man mal eben.

[00:14:57]

Große Entscheidungen treffen kann und warum geht das sonst nicht? Warum? Warum ist das sonst so schwer, wo doch unsere Welt auf dem Spiel steht? Das verstehe ich nicht.

[00:15:04]

Aber das ist ja eine sehr politische Beobachtung, dass wir in einer anderen Zeit von höherer Komplexität, aber großer Langsamkeit hier in diesem Land leben, so eine Autobahnbaustellen.

[00:15:13]

Ich weiß nicht, warum die drei Jahre geht. Das sind wahrscheinlich Tausende irgendwelche Besichtigungen, ohne irgendwas richtig gezogen wurde, ob der Strich gerade ist. Und dann denke ich, so hätte ich noch in zwei Monaten machen können, dann wären wir jetzt nicht so viel Stau.

[00:15:26]

So fühlt sich das für mich an. Kaum jemand kennt wahrscheinlich das Land besser, als weil du ja als Sängerin dich für die deutsche Sprache entschieden hast und daher auch vor allem in Deutschland als Künstlerin unterwegs bist und auf sehr vielen Autobahnen auf jeden Fall im Stau stehe.

[00:15:40]

Ja, genau wie Städte oder Dörfer.

[00:15:43]

Ja, das kann ich gar nicht sagen. Es gibt ja Jahre, da sind wir live viel unterwegs. Da ist genau das einfach. Wir haben eine Tour jetzt gehabt. Im Februar, das waren 16 Termine, werden an die 30 Festivals gespielt, im November nochmal. Allein das über 50 Konzerte. Und dann? Kommt da noch mehr dazu? Viel Geld verdient dadurch, dass die Menschen tatsächlich noch körperlich begegnet und nicht nur digital.

[00:16:07]

Genau das ist auch mein Ding als deutschsprachige Popkünstler. Streaming gar nicht das Ding, sondern vor allem geht es hier um Live spielen, um Menschen sehen und mit Menschen gemeinsam. Diese Erlebnisse haben diesen Moment zu haben, abends auf der Bühne. Und die Zeit, mit der wir leben, wird reflektiert. Das hab ich noch nicht ganz verstanden. Für die nächste musikalische Expedition, die du nimmst, denn du wirst ja wieder Songs aufnehmen. Wie reflektiert sich da die Zeit?

[00:16:36]

Ich denke, dass sie sich in verschiedenen Songs widerspiegeln wird auf der einen Seite in hoffnungsvollen und dankbaren Songs, weil eben so viel Tolles passiert in dieser ganzen Krise so viel Menschlichkeit sichtbar wird, so viel Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, all das aber sicher auch Unverständnis über manche Dinge, wo ich denke Warum denken diese Menschen da sind? Warum handeln sie so, wie sie handeln? Wie egoistisch kann man eigentlich sein? Und das wird alles irgendwann.

[00:17:00]

Die Demonstranten, die sich die Maske bewusst runter reißen und sich die Kaiserzeit zurückwünschen?

[00:17:06]

Ja, ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich verstehe es nicht. Aber ich hatte auch auf jeden Fall das Glück, in einer sehr aufgeklärten und gut gebildeten Minderheit aufzuwachsen, wo ich ganz, ganz Informationen bekommen habe und sehr viel gelernt habe. Und deshalb glaube ich, nicht so schnell eine Richtung rutsche, wo ich mir eine alternative Wahrheit suche. Deshalb will ich niemanden verurteilen. Aber ich wünsche mir auf jeden Fall ein bisschen mehr Aufklärung und mehr davon.

[00:17:31]

Würdest du auch nach wie vor sagen, bleibt es dabei mehr davon vom Leben. Du würdest jetzt nicht in die traurigen und in die Moll Töne? Auf keinen Fall.

[00:17:39]

Ich glaube nicht, dass diese Zeit das Fahrtziel dieser Zeit ist für mich nicht traurig, sondern auf jeden Fall Dur Dur.

[00:17:47]

übersetzung natürlich.

[00:17:49]

Als Klangwelt, als Klangwelt, für für Hoffnung, für Optimismus, für das, was danach kommt. Das wird. Kuck mal, was wir alles können. Ich glaube, da geht noch was. Danach kam nichts mehr. Dieses Gespräch über Musik und über Zuversicht. Das gab es noch nie in einer deutschen Radiosendung oder im deutschen Podcast ein eigenes Interview mit einem leibhaftigen Apple Konzernvorstand aus den USA. Jetzt hören Sie die Premiere. Denn die Apple Managerin Lisa Jackson hat sich mit meinem Teck Breaking Kollegen Daniel Fiene getroffen.

[00:19:29]

Und sie haben sich getroffen, um über deutsche Unternehmen zu sprechen. Deutsche Unternehmen, die sich einem ehrgeizigen Ziel des iPhone Konzerns angeschlossen haben, dem Ziel nämlich, bis 2030 die komplette Liefer und Produktionskette für unsere Handys klima neutral zu gestalten. Lisa Jackson ist in den USA keine Unbekannte. Sie hat unter Barack Obama die Umweltschutzbehörde geleitet, und jetzt arbeitet sie für Apple.

[00:19:57]

Und eines ist sie geblieben Aktivistin im Business to Business.

[00:20:37]

Also Klimaschutz, sagt sie, darf kein Luxus sein. Ihr Appell Jedes Unternehmen sollte Coruna als Weckruf verstehen, um das eigene Geschäft spätestens jetzt zukunftssichere zu machen. Ein Coruña Weg ist, der Klimawandel werde bleiben, und deshalb sammelt Lisa Jackson sie Klima Versprechen der Zulieferbetriebe auch hier in Deutschland ein. Wie andere Briefmarken sammeln.

[00:21:20]

Aber gerade Technologieunternehmen wie Apple haben keineswegs den Ruf, besonders umweltfreundlich zu sein. Im Grunde gelten sie bei vielen sogar als verschwenderisch. Warum jedes Jahr ein neues iPhone musste. Und seit einigen Jahren kann der Besitzer dieses iPhones die Akkus auch nicht mehr selber wechseln. Nach dem Motto Wenn schon ein neues iPhone, dann auch eine neue Batterie. Hauptsache, die Verkaufszahlen stimmen.

[00:21:48]

Allerdings wird Lisa Jackson hellhörig und plötzlich streng bei Independent Research.

[00:22:31]

Naja, zumindest Apple kann die Akkus austauschen oder die lizensierten Partner. Aber dieser Jackson verspricht, Apple werde weitere Schritte unternehmen, um die eigene Ressourcenschonung ebenfalls zu verbessern. Das komplette Gespräch mit der FR hören Sie im neuen Briefing Podcast. Am besten beide Pionier Punkt D. Und was ist eigentlich heute in der Hauptstadt los? Unser Medienchef lag gestern den ganzen Tag im Berliner Westhafen. Warum?

[00:23:07]

Na ja, weil dort die Klausurtagung des Vorstandes der Unionsfraktion stattfand. Klausurtagung mit Bundeskanzlerin, und wir hatten direkt vor dem Backsteingebäude im Hafen Ankert. Aber Michael Pulks wäre nicht Chefredakteur von Der Pionier, wenn er nicht wüsste, was da drin hinter den Backsteinmauern los war. Stimmt's?

[00:23:29]

Michael Ja, aber wir sind hier bei der Unions Klausur gewesen, und ich muss sagen, es erinnert mich ein bisschen an das Märchen der Gebrüder Grimm Hans im Glück. Vor einem Jahr stand die Union noch bei 28 Prozent in den Umfragen. Von Krise war die Rede. Und jetzt wissen die Kolleginnen und Kollegen der CDU CSU-Bundestagsfraktion gar nicht, woher die Zustimmung wirklich kommt. So glücklich wie ich, rief er aus, gibt es keinen Menschen unter der Sonne. Mit leichtem Herzen und frei von aller Last ging er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter angekommen war.

[00:23:59]

So heißt es im Märchen. Und so fühlt man sich offenbar im Moment als CDU CSU Bundestagsabgeordneter. Denn Renate Köcher war Gast in der Fraktionsklausur vom Allensbach-Instituts und hatte gute Zahlen im Gepäck. Die Union habe ein Potenzial bei über 1,00 Prozent, sagte sie. Die Prioritäten der Bürger seien genau die Themen, für die auch die Union gefragt ist. Wirtschaftliche Erholung nach der Krise, innere Sicherheit, Bildung, außerdem die Zukunft. Kompetenz, hat Frau Renate Köcher Ihnen erklärt, führt die Union deutlich sogar vor den Grünen.

[00:24:29]

Und dann kommt erst die SPD. Und diese Themen will die Union jetzt wieder stärker spielen. Und wenn es um Zukunft geht, dann passt natürlich kein Gast besser als Elon Musk, der heute da war. Der Visionär, der Tesla Gründer, der heute nicht nur mit Peter Altmaier ein Tête à tête bei der Klausur hatte, sondern auch mit der Kanzlerin sprach. Er war eigentlich aus Tübingen angereist, wo er eine Maschine sich angeschaut hat, die den Coruna Impfstoff schneller und besser produzieren soll.

[00:24:56]

Und diese Firma, die diese Maschine produziert hat Grohmann. Und man ahnt es Sie gehört Tesla. Insofern erlebten wir in der Klausur sehr glückliche Gesichter, und es war auch noch ein später und langer Abend mit viel Wein, gutem Essen und Optimismus. Und was war heute Nacht an der Wall Street los? In den USA werden gerade die Popcorn Maschinen vorgeheizt. Am Wochenende öffneten nämlich die größte amerikanische Kinokette nach diesem lähmenden Lock down wieder die Pforten. Und damit schalten wir nach New York zu unserer Börsen.

[00:25:30]

Reporterin Anne Schwed. An Wunderschönen guten Morgen, Anne Gabor. Was mich jetzt interessiert Anne erwartet man einen regelrechten Ansturm auf die Kinos? Oder doch eher eine 19 gemäße vorsichtige Zurückhaltung?

[00:25:48]

Ein Popkonzert? Auf jeden Fall schon bereit, die Kinokette Kiewel am Wochenende landesweit 70 Prozent aller ihrer Kinos wieder öffnen. Von einem regelrechten Ansturm wird man aber wohl nicht sprechen können, weil das Kino Erlebnis ist doch schon noch ein bisschen eingeschränkt mit Masken, pflichte und 50% Limitierung der Besucherzahl. Trotzdem ist der Zeitpunkt gut gewählt. Wir haben nämlich hier durch den Labour Day nicht nur ein verlängertes Wochenende. Am Freitag kommt auch der Langerwartete Christopher Nolan Film Tennet raus. Das wird wohl auch noch viele Besucher anlocken.

[00:26:17]

Und auch die Anleger an der Börse sind schon ganz aufgeregt. Die Aktie legte gestern um mehr als 15 Prozent zu. Das sind echt gute Nachrichten für die Kinokette, die doch durch die Kuba-Krise kurz vor dem Bankrott stand.

[00:26:28]

Und dann hast du ja die neuen Arbeitsmarktdaten aus den USA.

[00:26:32]

Für uns stimmt ja genau. Gestern kam der FDP Report raus, denn Jopp Daten für den Privatsektor von Unternehmen und Institutionen, die nicht im Staatlichen besitzende oder vom Staat geführt werden, sind in diesem nicht öffentlichen Sektor wurden im August 428 000 neue Jobs geschaffen. Die meisten Jobs kamen im Freizeitbereich oder im Hotel und Gastgewerbe dazu. Das hängt vor allem mit den Lockerung der Coruna Maßnahmen zusammen. Trotzdem sind diese Daten mehr als enttäuschend. Analysten hatten mit knapp 1,2 Millionen neuen Jobs gerechnet.

[00:27:03]

Insgesamt haben noch längst nicht alle Menschen wieder einen Job, die ihre Arbeit durch Kona verloren haben. Die Investoren an der Wall Street scheint das aber alles nicht zu interessieren. Hier wurden gestern wieder schwindelerregende Höchststände erreicht.

[00:27:16]

@scaver geht eigentlich gar nicht, dass erst jetzt die Bundesregierung auf die Idee kommt, die Regeln für Mitarbeiter der Finanzaufsicht BaFin zu verschärfen. Was die Aktiengeschäfte angeht.

[00:27:29]

Denn laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung haben BaFin Mitarbeiter und glaubt es eigentlich kaum, in den letzten anderthalb Jahren mit keiner Aktie so viel gehandelt wie mit der implodierte Wirecard Konzerns. Die Kontrolleure kauften und verkauften Anteile jenes Unternehmens, das sie überwachen sollten zumindest Teile davon. Da staunt man als Außenstehender und schüttelt den Kopf. Die befremdliche Blindheit gegenüber dem wilden kriminellen Treiben der Wirecard Führung erscheint auf einmal in einem ganz anderen Licht. Das Bundesfinanzministerium hatte erst vor zwei Wochen die überwachung der Aktiengeschäft von BaFin Mitarbeitern als streng und angemessen bezeichnet.

[00:28:16]

Was man in Berlin so als streng und angemessen betrachtet. Und nun, wie gehabt Keiner bewegt sich. BaFin Chef Felix Hufeld klebt weiter am Stuhl. Und Olaf Scholz sitzt offenbar auf seinem Schoß.

[00:28:32]

Was hatte ich heute Morgen wirklich überrascht, dass der Sängerin HDL eine derart heftige Welle der Kritik aus dem Internet entgegenschlägt? Die Sängerin hat nichts weiter getan als ein Foto auf Instagram gepostet, das sie in einem Bikini zeigt ein Bikini in den jamaikanischen Nationalfarben Grün, Gelb, Schwarz. Dazu hatte sie sich die Haare zu den so genannten afrikanischen Bantu Knoten geflochten. Eigentlich gut anzusehen. Adel wollte mit dem Foto nichts Böses, nur ein bisschen PR für ihre um 45 Kilo erleichterte Figur.

[00:29:11]

Aber im Internet war, wie so häufig der Teufel los. Sie als weiße Frau hätte mit ihrem Outfit kein Recht darauf, sich der jamaikanischen Kultur zu dienen. Wer das tut weh. Aber die Zeiten sind vorbei, wo man ungestraft diese zuweilen Sekt nervten, Lehren der politischen Korrektheit verbreiten darf. Unverzüglich lief die Rettungsaktion Rettet Adele das Model Naomi Campbell zum Beispiel hat jamaikanische Wurzeln und versah das Foto von Adele in ihrem eigenen Instagram-Account demonstrativ mit Herzchen. Der schwarze Parlamentarier David Lemmy schrieb auf Twitter, HDL solle die Hater doch einfach vergessen.

[00:29:57]

Denn im Fall von Naddel ging es nicht um kulturelle Aneignung, sondern um kulturelle Annäherung. Das klingt ähnlich und ist doch nicht das Gleiche. Es lebe die Vielfalt.

[00:30:34]

Ich wünsche Ihnen einen entspannten Start in diesen neuen Tag und morgen begrüßt sie an dieser Stelle Dagmar Rosenfeld, die liberale Publizistin und heutige Chefredakteurin der Welt, ab morgen immer freitags für Sie im Podcast. Ich freue mich auf Sie. Bleiben Sie mir gewogen. Es grüßt Sie auf das Herzlichste. Gabor Steingart.