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Shteyngart Morning Briefing der Podcasts Einen schönen guten Morgen allerseits, mein Name ist Gabor Steingart und wir starten jetzt gemeinsam und gut gelaunt in diesen neuen Tag. Heute ist Donnerstag, der zwölfte November. Das liebste Kleidungsstück der Bundesregierung ist derzeit die Spendierhosen, klar. In Zeiten der Pandemie will der Staat die Wirtschaft, die Unternehmen, die solo Selbstständigen, aber bitte auch die Lufthansa über Wasser halten. Die Kulturszene und die Gaststätten, naja, die werden erst geschlossen und danach gerettet.

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Das kostet extra. Aber auch für den Bürger gibt's was. Die Mehrwertsteuersenkung. Wir erinnern uns Im Juli ging die Steuer nach unten von 19 auf 16 prozent für alle normalen Waren bzw. von 7 auf 5 prozent für alles, was wirklich wichtig ist. Katzenfutter, Brot, die Tageszeitung mit dem neuen Jahr aber sollte Schluss sein mit der Senkung und das alte Niveau wiederhergestellt werden. Na ja, klar, da macht einer kurz vor Toresschluss nochmal die Kasse auf und ruft die Senkung bitte verlängern.

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Bayerns Wirtschaftsminister z.B. Hubert Aiwanger ist sein Name. Der würde gern ein ganzes Jahr verlängern. Weniger Mehrwertsteuer für alle. Bis Ende 2021. Dem Mann ist offenbar im Traum ein Ducaten Esel erschienen. Bevor jetzt noch andere Politker ihre Hand schnurgerade in die Staatskasse strecken, rufen wir doch lieber gemeinsam bei Professor Dominica Langen Mayer an. Sie ist nämlich Finanzwissenschaftler an der Universität Eichstätt Ingolstadt und sie hat Fachwissen und eine klare Meinung zur Mehrwertsteuersenkung. Die hat sie auch.

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Schönen guten Morgen, Frau Professor Domenica Lang Maier Hallo, grüß Sie, Frau mir.

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Die Mehrwertsteuersenkung war für ein halbes Jahr verabredet. 20 Milliarden Euro sind dafür im Haushalt veranschlagt. Jetzt würde es zum Jahresende auslaufen. Ist das Auslaufen eine gute Idee oder eher keine gute Idee? Ich halte es für absolut richtig, das jetzt auslaufen zu lassen. Es mag erst mal ein bisschen und intuitiv erscheinen. Dadurch, dass jetzt eine zweite Welle haben die Krise nicht vorbei ist. Und jetzt geht der Steuersatz wieder hoch. Aber nur so funktioniert so eine temporäre Mehrwertsteuersenkung.

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Nur so kann die wirksam werden.

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Andere Politiker sind jetzt schon dafür, das Ganze zu verlängern. Nochmal in die Staatskasse zu greifen, um den Konsum anzukurbeln. Sie halten nichts davon, sagen sie. Warum nicht? Würde das den Geschäften tatsächlich helfen? Denen, die jetzt zumindest offen sind?

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Ich glaube, da muss man sich mal überlegen, warum so eine temporäre Mehrwertsteuersenkung eigentlich eine vernünftige Konjunkturmaßnahmen ist. Klar. Bisschen niedrigere Steuersätze kurbeln immer die Nachfrage etwas an, aber das der Hauptvorteil gesetzt temporären Reduction ist, dass Käufe vorgezogen werden. Dass manch einer, der sich vielleicht irgendwann im nächsten Jahr ein neues Auto oder eine neue Küche kaufen wollte, das wäre, das jetzt noch in diesem Halbjahr macht und damit eben jetzt in der Krise der Wirtschaft hilft und die Konjunktur ankurbelt.

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Gleichzeitig boomt ja vor allem eines derzeit und da sind die Online-Geschäft bei Amazon und auch bei deutschen Anbietern. Home 24 habe ich gerade die Quartalszahlen gesehen 54 Prozent Umsatzplus. Das sind natürlich Raketen artige Anstiege. Und profitieren dann da nicht die falschen von der Mehrwertsteuersenkung?

[00:03:42]

Genau das ist ein guter Punkt. Das ist auch ein großer Grund, warum ich sagen würde Es ist richtig, das jetzt zu beenden zum Jahresende und zu sagen, man verwendet das Geld von dieser, wie Sie gesagt haben, sehr, sehr teuren Maßnahmen, besser für andere Dinge. Wir helfen genau denen, die trotz der Krise noch große Umsätze haben, insbesondere online Versandhandel. Dem Kinobesitzer hilft es überhaupt nicht, weil der muss jetzt zusperren und konnte auch im Sommer mit Abstand Regeln eh nur ein Bruchteil von seinem Umsatz machen.

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Dann bringt es auch nichts, wenn die Preise 2 3 prozent billiger sind.

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Wollte gerade sagen, es da nicht sogar auch der Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes berührt, dass eine Mehrwertsteuer zwar für alle gesenkt wird, aber ein Gutteil unserer Volkswirtschaft gerade gar nicht wirtschaften darf und null profitieren kann. Das könnte man als zutiefst ungerecht empfinden.

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Darum ist es glaub ich wirklich besser, diese temporäre Mehrwertsteuersenkung als einfach als eine Konjunkturmaßnahmen zu sehen. Als sowas, wie wenn die Zentralbank die Zinsen senkt, um die Konjunktur anzutreiben und nicht als eine Steuersenkung, mit denen man jetzt gezielt irgendwie den Betroffenen helfen muss. Weil dafür wäre es absolut das falsche Instrument. Es kann nur helfen, so insgesamt die Konjunktur anzutreiben. Und wie gesagt, das funktioniert eben genau nicht mehr, wenn man es verlängert und darum meistens auch falsch, das nochmal zu verlängern.

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Dann bedanke ich mich erst einmal für das Gespräch und wünsche einen fröhlichen Tag.

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Danke Ihnen auch. Unsere weiteren Themen heute morgen. Ich spreche mit dem bundesweit vielleicht ungewöhnlichsten CDU-Kandidaten für die kommende Bundestagswahl mit Joe Giallo. Er ist fröhlich, erst musikalisch. Er ist schwarz. Seine Familie stammt aus Tansania. 1 Musikmanager und 2021 will er für den Berliner Bezirk Spandau in den Deutschen Bundestag einziehen.

[00:05:38]

Es wäre sehr schön, wenn wir uns bemühen, eine Roadmap aufzusetzen, die klar aufzeigt, ab wann wieder Kultur im Deutschland unter den Sicherheitsaspekten stattfinden kann.

[00:05:47]

Unsere Börsen Reporterin Sophie Szymanski berichtet unter anderem vom Singles Day. Der hat weniger mit einsamen Herzen zu tun als mit dem ganz großen Kaufrausch in Asien. Und wir hören US-Außenminister Mike Pompeo, wie er eine zweite Amtszeit von Donald Trump ankündigt. Außerdem Wir schauen auf den Kölner Karneval, der ohne Schunkeln, mit viel Distanz und trotzdem einem spürbaren Gefühl für Zusammenhalt begonnen hat. Man kann vom amerikanischen Wahlsystem ja halten, was man will, aber eines ist gewiss Ein amerikanischer Wahlkampf ist spannender als fünf Bundestagswahlen zusammen.

[00:06:33]

Das liegt nicht nur an den Hunderten Millionen Dollar, die die Kandidaten in die Fernsehwerbung pumpen. Das liegt auch an den Kandidaten selbst. Es sind sehr viele Charaktere dabei, und zwar nicht nur unter den Präsidentschafts Bewerbern, sondern auch bei den Menschen, die sich für Kongressabgeordnete und Senatssitzung bewerben. Menschen mit ungewöhnlichen Biografien sind das oft keine Berufspolitiker. Menschen mit Ecken und Kanten, die nicht schon von ihrer Partei weichgespült wurden. Was auch daran liegt, dass die Partei in den USA nicht eine so dominante Rolle spielt wie bei uns.

[00:07:15]

Bei uns klingt es im Deutschen Bundestag in der Regel stereotyp Es regiert nicht die SPD oder die CDU, sondern es regiert die Phrase. Unvergessen die Bundestagsrede von Loriot. Eine Persiflage, die so dicht bei der Wirklichkeit liegt, dass man gar nicht weiß, ob man lachen oder vielleicht doch lieber weinen soll.

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Meine Damen und Herren, was kann als Grundsatz parlamentarische Arbeit betrachtet werden? Politik im Sinne sozialer Verantwortung bedeutet und davon sollte man ausgehen. Das ist doch, ohne darum herumzureden, in Anbetracht der Situation, in der wir uns befinden. Ich kann schon Punkt meiner politischen Überzeugung in wenige Worte zusammenfassen. Erstens das Selbstverständnis unter der Voraussetzung, zweitens und das ist es, was wir unseren Wählern schuldig sind. Drittens Die Konzentrierte beeinhaltet als Kernstück eines zukunftsweisenden Parteiprogramm ein paar ungewöhnliche Kandidaten.

[00:08:14]

Das wollte ich ja nur sagen, kann Deutschland gut gebrauchen. Andere Biografien, neue Tonalität. Das Leben ist bunter als der Deutsche Bundestag. Und einer, der diese Versammlung sehr bereichern dürfte, ist Joe Giallo, der für die CDU in den Bundestag strebt. Schon sein Name sticht heraus. Er ist das Kind von Diplomaten aus Tansania, geboren in der alten Bundeshauptstadt in Bonn. Sein Abitur hat er an der Schule eines römisch katholischen Ordens gemacht und nach einer Lehre als CNC Fräser hat er dann studiert, unter anderem wirtschaftliche Staatswissenschaften.

[00:08:53]

Und heute ist er Musikmanager.

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Künstler wie Alvaro so leer oder auch die Kelly Family stehen bei ihm unter Vertrag. Der 50-Jährige will im kommenden Herbst für den Berliner Bezirk Spandau in den Deutschen Bundestag einziehen. Ich habe ihn auf die Baroni ohne eingeladen, damit wir gemeinsam jetzt herausfinden, was dieser Quereinsteiger uns zu sagen hat. Hören Sie selbst einen schönen guten Morgen.

[00:09:22]

Georg Giallo Schönen guten Morgen vom Rocksänger zur CDU. Genau. Wie konnte das eigentlich passieren?

[00:09:30]

Das war auf jeden Fall ein ganz langer Weg. Ich bin als Rocksänger in den 90er Jahren unterwegs gewesen nach meinem Abitur und von der Band angesprochen worden, ob ich gerne singen möchte. Das habe ich gemacht. Das brachte unseren Plattenvertrag bei Sony Music ein und damit begann eigentlich mein Leben in der Kultur und Kreativwirtschaft, sozusagen als Sänger einer Cross-over Band.

[00:09:53]

Aber von dort ist es ja bis zur CDU auch noch ein sehr, sehr sehr weiter weg, oder? Ich kann mich nicht erinnern, dass Armin Laschet oder Friedrich Merz vorher im Kulturleben aktiv waren.

[00:10:04]

Das kann ich nicht bewerten. Aber die Saat wurde schon viel früher gesät bei mir. Und zwar bin ich in einem katholischen Internat gewesen und da sind wir schon beim C.

[00:10:15]

Das wirkt nach. Das mag auf jeden Fall.

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Das heißt, Sie beten ja auf jeden Fall. Also ich bin nochmal kein Super Cristo. Aber das Gebet und der Glaube sind für mich ein fester Bestandteil meines Lebens. Christlich ist das eine.

[00:10:29]

Trotzdem Was genau überzeugt einen Menschen in der Parteipolitik der alten Bundesrepublik, wenn man so will, die traditionsreichsten Partei mit Adenauer, die dieses Land zu bieten hat? Die SPD ist älter, aber die CDU regiert häufiger. Was hat sie bewegt?

[00:10:45]

Der Weg zur CDU hat bei mir tatsächlich geführt, über die die Werte die CDU wichtig sind und auch den Anspruch, den man in der CDU immer spürt. Progressiv die Probleme angehen, anpacken und lösen zu wollen. Diese ideologische Selbst, schaute ich bei der einen oder anderen Partei erlebt habe, ist für mich als jemand, der gerne Dinge anpackt und gerne umsetzt, nicht das Richtige gewesen, weshalb ich mich sehr schnell in der CDU heimisch gefühlt habe.

[00:11:10]

Und sie sind ja jetzt auch. Glückwunsch! Nachträglich mit über 90 prozent als Bundestagsabgeordneter der Berliner CDU im Bezirk Spandau und Charlottenburg. Nominiert worden, richtig? Das ist absolut richtig und es geht mir tatsächlich darum, um Inhalte und zwar um Inhalte für die Menschen. Es geht mir nicht darum, das Rennen zu gewinnen, als erster Schwarzer für die CDU im Bundestag zu sein, sondern die richtigen Themen haben. Ich komme aus der Kultur und Kreativwirtschaft z.b. Diese Themen zu platzieren.

[00:11:38]

Es gibt aber auch Verkehr, Wohnungsbau, innere Sicherheit, die auch wichtig sind.

[00:11:43]

Sie wollen sich nicht reduzieren lassen, auf keinen Fall. Und auch nicht der Vertreter einer Minderheit sein. Nein, ich will. Oder ein bisschen. Oder vielleicht gar nicht.

[00:11:51]

Oder doch? Ich möchte. Ich möchte.

[00:11:54]

Dass Vertreter aller Deutschen sein die Kultur sehen ist ja von ihrer Partei darf ich so sagen ja gerade stillgelegt worden. Was gibt's da eigentlich zu vertreten? Die Kinos sind geschlossen, Theater ist verboten, Ballett darf nicht getanzt werden. Eigentlich ist die Kultur, als wenn da jemand die Pause Taste gedrückt hätte.

[00:12:12]

Die Kultur ist nicht von unserer Partei stillgelegt worden, sondern der Spielverderber ist das Virus, wie der Herr Gesundheitsminister zurecht gesagt hat. Aber es ist natürlich auch so, dass das Ökosystem, das hinter einem jeden Künstler steckt, die Kultur und Kreativwirtschaft gerade sehr darunter leidet. Und die Sicht auf die Kultur und Kreativwirtschaft ist leider noch so, dass man uns nicht ernst genug nimmt und das muss sich, denke ich, auch ändern. Und ich würde mal gerne meinen Beitrag dazu leisten.

[00:12:42]

Die Kultur ist etwas, was im Grunde genommen also wenn ich jetzt über die Kinos, die Bühnen, das es moderne Lagerfeuer, wo die Menschen zusammenkommen. Der Mensch erklärt sich sein Sein durch Naturwissenschaften, durch Religion, aber eben auch durch Kunst und Kultur. Und wenn wir das nicht ernst nehmen, dann vernachlässigen wir jetzt etwas, wo wir meiner Meinung nach sehr lange brauchen werden, um das wieder einzuholen.

[00:13:05]

Aber ist die Entscheidung richtig gewesen oder nicht? Die Kultur in ihrer ganzen Gänze Kultur klingt ja auch schon so nach Schublade, aber Kultur als wirklich Bestandteil von Leben? Hiermit einzureihen in Gastronomie, Bars, Diskotheken, Bordelle.

[00:13:22]

Ich denke, dass Maßnahmen getroffen werden müssen. Das ist etwas, was die Kultur extrem oder die Kultur und Kreativwirtschaft wirklich mit getragen hat diese Maßnahmen. Es geht aber eben um die Aussicht. Diese Pandemie löst ja vielfältige Probleme aus. Menschen werden einsam, Menschen verkümmern innerlich. Und da der Mensch lebt halt eben nicht nur vom Brot allein. Und da kommt die Kultur zum Tragen. Und es wäre sehr schön, wenn wir uns bemühen, eine Roadmap aufzusetzen, die klar aufzeigt, ab wann wieder Kultur in Deutschland unter den Sicherheitsaspekten stattfinden kann und uns nicht so behandelt, als wären wir irgendwie so eine Freizeit Veranstaltung, der man soeben das Licht abdrehen kann.

[00:14:01]

Haben gesagt, die Kultur trägt das mit. Ich kenne jede Menge Künstler, die das nicht mittragen. Von Till Brönner, Helene Fischer, Peter Maffay. Viele wehren sich dagegen, dass im Flugzeug Filme geguckt werden dürfen, dicht an dicht in der Economy, aber im Kino mit Abstand nicht. Dass die Ungleichheit zwischen der S-Bahn und der zweiten Klasse eines normalen Zuges, der durch Deutschland rast und dem, was in einem Club oder in einem Theater unter sehr, sehr naja, ich sag mal zivilisierten und hygienisch einwandfreien Bedingungen ablaufen dürfte.

[00:14:31]

Diese Ungleichbehandlung empört schon viele, die ich kenne.

[00:14:34]

Oder sie kennen auch, was ich natürlich, was ich meinte mit die Kultur trägt das mit. Ist das die Kultur? Grundsätzlich die Coruña Maßnahmen mit tragen. Die Ungleichbehandlung ist in der Tat ein Problem, aber das ist dann auch wieder ein Ergebnis. Das nicht ernst genommen werdens und dieses nicht ernst genommen werden ist für die Kultur und Kreativwirtschaft ein massives Problem. Und da müssen wir mit Blick nach vorne eine Veränderung herbeiführen und zwar Veränderungen im Bewusstsein derer, die Entscheidungsträger in diesem Land sind.

[00:15:02]

Die Bundestagswahl ist im nächsten Jahr. Bis dahin ist ja ein Wahlkampf zu führen. Ein Wahlkampf auch innerparteilich? Ja, zunächst mal, denn die CDU braucht einen neuen Vorsitzenden, oder?

[00:15:13]

Also die CDU. Berlin hat schon mal einen sehr korrekten Vorsitzenden mit Kai Wegner, der jetzt auch Regierender Bürgermeister werden will und sozusagen nach Weizsäcker und Diepgen also auch sicherlich werden wird und seinen sicheren Listenplatz freigeräumt hat.

[00:15:27]

Genau Sie. Ja und das ist ja eine Heldentat war.

[00:15:30]

Ich finde, das ist ein ziemlich korrekter Move. Es ist auch nicht selbstverständlich, wenn man z.B. bei anderen Parteien schaut. Da erleben wir eher andere Situationen, wo der Vorsitzende mit. Mit Ja. Wo es halt nicht so ganz hinhaut, so gut. Es hat ja doch hingehauen, auch für den Regierenden Bürgermeister. Ja. Hat es noch hingehauen? Für andere nicht. Aber Stellungsspiel, Kämpfe und auch Rangordnungen. Kämpfe gehören natürlich zur Politik dazu. Klar, der CDU-Vorsitz.

[00:15:59]

Da waren wir stehen geblieben im Bund scheint mir trotzdem noch ungeklärt. Es sei denn, Sie wissen mehr als ich.

[00:16:06]

Ich habe eine Meinung dazu. Aber geklärt ist. Ich weiß nicht mehr als Sie auch. Ich kann Ihnen nur sagen, was ich mir persönlich wünschen würde.

[00:16:13]

Was würden Sie sich wünschen? Das interessiert mich. Ja, mein Kandidat steht aktuell nicht zur Debatte und das finde ich schade. Ich würde mir sehr wünschen, dass Jens Spahn antritt. Ganz klar, weil er für mich jemand ist, der freiwillig ins zweite Glied gerückt ist. Und wir erleben ja eine Situation, wo aus meiner Sicht durchaus die Möglichkeit gebe, innerhalb eines Teams, wenn man als Team antritt, ja durchaus mal andere Konstellationen walten zu lassen. Ich fände es cool, wenn er das machen könnte aufgrund seines Alters.

[00:16:45]

Er hat in dieser Pandemie einen riesen Job gemacht, was auch eines der schwersten Ämter einer Bundesregierung ist. Er kann Gegenwind aushalten, ist auch sicherlich eine Qualität. Und er war halt auch immer in der Politik drin in den letzten Jahren und hat an vorderster Front sich engagiert. Und ich finde, das ist halt eben durchaus etwas, was man goutieren kann, nicht zwingend muss, aber was man kann.

[00:17:07]

Er hat gute Nerven bewiesen in der Krise und in dem Management dieser Krise.

[00:17:11]

Genau. Und Nerven ist halt etwas, was ich einem CDU-Spitzenkandidat doch gerne zutrauen möchte. Und das hat nicht unbedingt jeder bewiesen. In der einen oder anderen Situation aus meiner Sicht.

[00:17:25]

Sie klingen so schön wohltemperiert, was ja angenehm ist in einer aufgelösten und polarisierten Welt. Aber was kann ein Joe Giallo so richtig aufregen eigentlich?

[00:17:35]

Naja, ich muss schon sagen, die Situation rund um die Kultur und Kreativwirtschaft hat mich schon sehr gepackt. Ich hab mich schon sehr aufgeregt, weil sie sich runter kocht auf Einzelschicksale, die einem begegnen. Also wenn ich jetzt wie vor kurzem mit einem Crewmitglied von Ben Zucker dann spreche, der mir sagt Hajo, ich habe jetzt irgendwie Geld aufgenommen, wollte mir die Wohnung kaufen für meine Familie und jetzt geht seit einem halben Jahr lang nichts mehr und wahrscheinlich muss die Wohnung wieder verkaufen.

[00:18:00]

Ich meine, meine Ehe leidet darunter. Also mir geht so etwas sehr, sehr nah. Und das ist dann halt auch etwas, wo ich mich dann auch aufregen kann, weil ich dann einfach spüre, dass wir hier nichts bewegen und nichts erreichen mit dem Tempo und der Dringlichkeit, die notwendig wäre, um Einzelschicksale nach vorne zu bringen. Also Einzelschicksale, die in Schieflage geraten. Das ist etwas, was mich richtig packt.

[00:18:19]

Ja, dann hoffen wir, dass diese Zeit nicht ewig dauert und dass auch ihre Künstler aus dem Lockdown Sie haben ja prominente Künstler dabei. Ja, es ist einer davon. Ja, die Kelly Family nach wie vor Santiano, Santiano, Ben Zucker, Bjorn, The Black Metal Band. Es gibt schon viele Künstler, die, die jetzt gerade auch sehr gut am Start sind und ihre eigene Band, ihre ganz früh hab ich mir bei YouTube angeguckt.

[00:18:43]

Du Menora heißt und sie waren der Sänger. Ja, da hab ich gedacht, war vielleicht ne gute Idee, auch ins Management zu wechseln, oder?

[00:18:50]

Oder ist das zu zynisch gesagt? Na ja, ich war damals 22 Jahre und ich habe wirklich daran geglaubt, dass wir was Großes werden und musste den Terminus des Abschreibung Objektes mit meinem Bandnamen in Verbindung bringen. Und das war ein schmerzhafter Prozess. Nichtsdestotrotz, die Erfahrung, die ich dort gesammelt habe, die kann mir keiner nehmen. Das hat mir auch den Weg bereitet in die Musikindustrie hinein. Und vieles, was ich damals gemacht habe, hilft mir auch heute.

[00:19:15]

Ich habe keine Angst, auf die Bühne zu gehen und zu reden, z.B. wenn sie im Wahlkampf singen.

[00:19:19]

Nein, aber ich hoffe, dass sich Künstler dazu bewegen kann, das ein oder andere Lied zu schmettern.

[00:19:23]

Mit welchem Lied wollen wir rausgehen aus diesem Interview? Gibt's eine Idee? Gibt's einen Lieblingssong? Ben Zucker, mein Berlin. Wenn Zucker, mein Berlin.

[00:19:31]

Genau da mal reinhören. Gleich vielen, vielen Dank. Jo Giallo für das Gespräch. Herzlichen Dank!

[00:19:54]

Du hast schon so viel mitgemacht. Du lebst am Tag und bleibst bei. Du geweint. Denn es war ne Lage. Doch selbst geteilt, was du nach 1? Du bist so unsäglich von. Ein sye staatlich. Du bist mein Whitley. Und was Gabor ist eigentlich heute in der Hauptstadt los? Naja, Deutschland altert ja bekanntermaßen und die Regierung will das aufhalten. Also nicht direkt das Altern, aber vielleicht doch die Folgen des Alterns. Und deswegen hat Gesundheitsminister Jens Spahn jetzt eine Idee lanciert.

[00:21:20]

Eine nicht ganz billige Idee, nämlich die Idee, dass kein Heimbewohner mehr als 700 Euro aus der eigenen Tasche für die Pflege bezahlen soll. Bei mir ist jetzt unser Chefredakteur der Chefredakteur von The Pionier Michael Bröcker. Schönen guten Morgen, Michael. Schönen guten Morgen, Gabor. Das ist ja ein wahnsinns Vorschlag unseres Gesundheitsministers. Was kostet der Spaß? Ganz schön viel.

[00:21:44]

Gabo Grob gesagt 6 Milliarden Euro im Jahr. Alleine die Deckelung der eigenen Teile, die du gerade angesprochen hast, macht drei Milliarden aus.

[00:21:51]

Aber dazu sollte es noch eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte geben. Nochmal 2 Milliarden drauf und mehr Leistungen für die Pflege zu Hause noch eine Milliarde drauf macht 6 Milliarden Euro pro Jahr. Die SPD findet diese Ideen übrigens sehr gut.

[00:22:04]

Das glaube ich sofort, Michael. Aber was sagt? Ich sage mal einer wie Friedrich Merz dazu.

[00:22:09]

Ja, der versteht sich ja als Lordsiegelbewahrer der liberalen Wirtschaftsliberalen in der CDU und der findet das gar nicht gut. Vor einer Woche hat er sich bei seiner Buchvorstellung, die er zusammen mit Christian Lindner durchgeführt hat, dazu ganz klar geäußert. Er hat gesagt Das kommt so schon mal gar nicht. Das geht gar nicht. Diese Vorschläge von Jens Spahn sollten mehr oder weniger in der Schublade verschwinden.

[00:22:31]

Das kann man so nicht machen. Aber das ist eine Diskussion, die wir ohnehin im Hinblick auf unsere sozialen Sicherungssysteme führen müssen. Die sozialen Sicherungssysteme sind von Voraussetzungen ausgegangen, die nicht eintreten, so unser Vorschlag hier drin mit der Prüfung auf Generationengerechtigkeit bei Gesetzes Vorschlägen durch eine unabhängige Stelle im Verfahren beim Parlament und nicht bei der Regierung.

[00:22:56]

Friedrich Merz befürchtet das, was viele in dem Wirtschaftsflügel befürchten, nämlich dass Jens Spahn so etwas ist wie Norbert Blüm, nur noch teurer. Einer, der die Sozialversicherung massiv ausbaut und man dort nicht mehr runterkommt. Klingt so, als könnten die beiden, Merz und Spahn, sich nicht so richtig gut leiden.

[00:23:12]

Ja, da gibt's eine Historie des gegenseitigen Missfallen. Muss man wirklich sagen. Zuletzt wieder offensichtlich geworden, als Friedrich Merz auf die Frage, ob er eigentlich etwas gegen einen schwulen Kanzler hätte, gesagt hat. Naja, die sexuelle Orientierung sei ja Privatsache. Aber dann fiel ihm doch noch ein, dass wenn es um Kinder geht oder Gesetzesübertretungen, dann müsste man natürlich ein Auge darauf werfen. Jens Spahn fühlte sich angesprochen als bekanntlich homosexueller Politiker und gab direkt wieder Kontra. Die beiden können nicht miteinander.

[00:23:40]

Insofern ist dieses aktuelle Scharmützel auch nur das Ende eines schon sehr langen, schwierigen Weges, den beide miteinander gehen.

[00:23:47]

Aber wer sich jetzt weniger für das Verhältnis der beiden zueinander interessiert, sondern sich vielleicht mehr für diese doch sehr, sehr ernste Angelegenheit, nämlich den Umgang unserer Politiker mit der Pflegeversicherung. Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich doch heute morgen in den Newsletter Hauptstadt das Briefing ein ernsthaften Blick zu werfen. Vielen Dank, Michael.

[00:24:08]

Danke, Gabor.

[00:24:10]

Und was war heute Nacht an der Wall Street los?

[00:24:13]

Was für die Amerikaner und auch für uns Europäer diese großen Shopping Tage im Internet sind Black Friday, Cyber Monday. Das ist für die chinesischen Kunden der Singles Day. Während Black Friday und Cyber Money erst Ende dieses Monats anstehen, ist der Singles Day traditionell am elften, elften. Also er fand am gestrigen Tag statt. Und was da los war, das bespreche ich jetzt mit unserer Börsen Reporterin in New York. Einen wunderschönen guten Morgen sowie guten Morgen. Gabor Sofi.

[00:24:47]

Dieser Megas Shopping Tag hat für das chinesische Pendant von Amazon für Alibaba ja wieder neue Rekorde gebracht. Fast acht und vierzig Milliarden Dollar Umsatz allein in der ersten halben Stunde der Singles Days hab ich da richtig gelesen? Ich weiß gar nicht. Das sind doch gigantische Zahlen. Gib uns bitte einen kurzen Überblick. Was genau war da los?

[00:25:11]

Also Alibaba hat trotz Pandemie und trotz finanziell angeschlagener Konsumenten einen neuen Verkaufs Rekord aufgestellt für Shopping Event. Nach den jüngsten Erhebungen waren es 44 Milliarden Dollar an diesem Tag. Aber in diesem Jahr haben sie die Spannendem verlängert. Auf 11 Tage, also seit dem 1. November gab's bei Alibaba und bei der Konkurrenz schon Rabatte. Und in diesem Rahmen haben sie 21 mal so viel verkauft, wie Amazon das zu den globalen Prime Tagen macht. Das Ganze hat jetzt ziemlich beeindruckend deutlich gemacht, wie stark der chinesische Konsument nach der Pandemie immer noch ist.

[00:25:53]

Laut eine Babba ist fast jede Produktkategorie wieder auf. Vor Pandemie Niveau. Nur dieser Erfolg. Der könnte. Ali Baba tatsächlich geschadet haben im Big Picture. Denn sie stehen unter Beobachtung der Regierung und vor allem der Markt Aufsicht. Pünktlich zum Super Shopping Event gab's einen Reglungen Entwurf, der eigentlich zum ersten Mal definiert, was wettbewerbs widriges Verhalten ausmacht. Von diesen Technologie Plattformen von Online-Plattformen, die Aktien von Alibaba und auch von der Konkurrenz sind also trotz dieses Erfolgs am Singles Day gefallen.

[00:26:31]

Soviel lass uns noch kurz über Apple sprechen. Lang erwartet jetzt aber dann doch erstmals präsentiert die ersten Mac Computer ohne Intel Prozessoren. Stattdessen verbaut Apple jetzt seine eigenen Prozessoren. Finanziell scheint das Ganze für Intel ja kein Problem, aber Apples Umstieg könnte sich dennoch noch bitter rächen für Intel. Aber warum eigentlich?

[00:26:58]

Weil Intel durch Fertigungs Probleme inzwischen hinter die Konkurrenz zurückgefallen ist. Apple hat angefangen eigene Prozessoren in Geräten zu verbauen, z.B. in den iPhones und dem iPad. Davon haben wir bei den letzten Apple Events gehört. Und damit kitzeln die Apple Ingenieure immer wieder mehr Leistung aus ihren Chips heraus. Also sie zeigen Erfolge, die Intel so nicht vorweisen kann. Mit 5,5 Prozent an Intels Umsatz oder zirka drei bis vier Milliarden Dollar ist Apple jetzt nicht der wichtigste Kunde. Aber es geht um das Signal, dass ein bekannter Kunde zeigt, dass sie ihre eigenen Chips machen können, schnellere Prozessoren bauen können als Intel.

[00:27:41]

Und wenn das die Runde macht, dann könnte Intel auch mit anderen Kunden bald ernsthafte Probleme bekommen. Natürlich.

[00:27:49]

Und was gar wo geht eigentlich gar nicht? Wie sich die Getreuen von Noch-Präsident Donald Trump immer weiter in ihre eigene Realität zurückziehen. Während Trump selbst immer noch schweigt und sich auch bei seinem ersten öffentlichen Termin nach der Wahl. Gestern war er beim Veteranen Tag auf dem Kriegspfad Friedhof in der Nähe von Washington nicht äußerte, gab es von Außenminister Mike Pompeo ein doch bemerkenswertes Statement. Er versicherte nämlich, dass es einen reibungslosen Übergang von der jetzigen zur nächsten Regierung geben werde. Und damit meinte er.

[00:28:28]

Ein Übergang von Trump zu Trump, der wobey SMAUL Transition kann Trump schwächen.

[00:28:37]

Already Pompeo spricht wörtlich vom Übergang zu einer zweiten Trump Administration. Shakespeare hat Trump und Pompeo sicher nicht mehr gekannt, aber ansonsten hat er alles geahnt. Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode. Okay, Gabor, und was hatte ich heute morgen wirklich überrascht, wie wacker und mit wie viel Herz und Verstand die Kölner das Motto des diesjährigen Karnevals, der ja ausfällt, für sich umgemünzt haben? Eigentlich ist das Motto nur Zusammen sind wir fasten. Abend, Fasten, Abend steht für Karneval.

[00:29:18]

Aber wichtiger ist hier das Wort zusammen. Aber Corona hat sowohl dem Fasten Abend als auch dem zusammen jetzt den Stecker gezogen. Sollte man jedenfalls meinen. Der neue Hashtag lautet diesmal nicht. Das klingt nicht nach Spaß, sondern nach Tristesse. Der Kölner Komiker und Büttenredner Guido Cantz hat dazu Folgendes zu sagen Liebe Karnevalsvereine, ja, es ist ein trauriger Anlass.

[00:29:45]

Das Motto Sessions Motto können es nur zusammen sind wir fast alle. Und dieses Jahr wird das alles leider nicht klappen. Am ersten. Bleiben wir bitte alle zu Hause. Es wird nicht gefeiert. Das Motto muss heißen Nur zusammen im Geiste. Zimmer fast. Also bleibt zuhause und bleibt gesund.

[00:30:01]

Das Schöne ist, dass die meisten sich auch daran gehalten haben. Gemeinsam können die Kölner eben nicht nur feiern, sondern wenn es nötig ist, auch aufeinander aufpassen. Die Kölner Band Kassler hat das Lied aller Lieder dazu eingespielt, dass der Vereinsamten Gemeinsamkeit einen musikalischen Ausdruck verleiht.

[00:30:39]

Ich wünsche Ihnen ein unbeschwerten Start in diesen neuen Tag. Bleiben Sie mir gewogen, es grüßt Sie auf das herzlichste. Ihr Gabor Steingart. Funda sieht ko. Bis zum Wohnform sind gerade. Von Welzow bis Nage Me. Jeder von Mosaic stellen wir zusammen.

[00:32:21]

Mir sind es mehr Vintage. Bis heute Wohnplätze.